In die Karten schauen? Die Zusammenarbeit in Unternehmensverbunden wird immer beliebter

August 3, 2021 | Author: Maja Maier | Category: N/A
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Die Zusammenarbeit in Unternehmensverbunden wird immer beliebter

Beharrlich hält sich das Gerücht, gerade Unternehmen der Verpackungsbranche ließen sich nicht gerne in die Karten schauen– dennoch gibt es sie und sie werden immer beliebter. Die Rede ist von Unternehmensverbunden. Immer mehr Unternehmen schätzen die Vorteile, die eine solche Zusammenarbeit bringt.

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ls ich vor mittlerweile mehr als sechs Jahren einen Fuß in die Verpackungsbranche setzte und erste zaghafte Schritte wagte, habe ich eines recht schnell mitbekommen: Verpacker lassen sich ungerne in die Karten schauen – schon gar nicht von anderen (Mitbewerbs-)Unternehmen. Ich kann Ihnen verraten, da habe ich die eine oder andere Geschichte gehört … natürlich hinter vorgehaltener Hand und total off-records … aber genug aus dem Nähkästchen geplaudert. Als ich mich dann auf der letzten FachPack etwas genauer umgesehen habe, habe ich immer mehr Gemeinschaftsstände entdeckt und nicht nur das: Unternehmensverbunde, die nicht nur gemeinsam auf einer Messe auftraten, sondern auch in ihrer täglichen Arbeit die Vorteile einer unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit nutzen. Aha, also lassen sich die Verpacker doch in die Karten schauen?! Doch wie es aussieht, hauptsächlich die Deutschen, denn Unternehmenskooperationen wie wir sie in Deutschland immer mehr finden, sucht man in Österreich (beinahe vergebens). Woran es

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liegt? Was meinen Sie? An Größe und Anzahl heimischer Unternehmen? An der Mentalität? …? Nichtsdestotrotz haben wir uns mal ein paar Unternehmensverbunde angesehen. Was sind ihre Ziele? Welchen Nutzen bieten sie ihren Mitgliedern? Wie sind sie organisiert? Und wie wird man Mitglied? Und vor allem, wie sieht es im Unternehmensverbund mit dem „Blick in die Karten“ aus? „In unseren Meetings herrscht eine Atmosphäre großen Vertrauens, in der auch oft vertrauliche Dinge diskutiert werden. Dies ist nur wegen der langjährigen Partnerschaft besonders zwischen den agierenden Menschen möglich“, meint Rainer Kuhn, PrintCity Allianz. „Durch das komplementäre Produktportfolio der Mitglieder entsteht keine Wettbewerbssituation. Es besteht volles Vertrauen aller in der Zusammenarbeit“, so Frank Erbach, Pressesprecher Excellence United. „Die Unternehmen im Verbund gehören zum gleichen Team und schauen sich deshalb durchaus in die Karten. Es herrscht eine offene Kultur mit regelmäßigen Treffen. Als

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Mitglied in einem Verband sollte man strategisch und innerlich bereit sein für diese Art der Kooperation. Jedoch ganz wichtig ist, dass sensible Daten auch im Verbund intern bleiben. Der Verbund fordert also keine sensiblen Finanzdaten oder ähnliches“, so Thomas A. Baur, PackSynergy. Und auch beim österreichischen Beispiel, dem Design Austria ExpertsCluster „Packaging“ ist man von Heimlichtuerei und Konkurrenzdenken weit entfernt. Sehen wir uns also an, wie die Verbunde arbeiten:

PackSynergy AG Die älteste der hier vorgestellten Unternehmenskooperationen ist die PackSynergy AG. Sie wurde bereits 1998 durch vier Verpackungsgroßhändler gegründet. Ihr Ziel war es, durch gemeinsame Marketingaktivitäten, optimierten Einkauf und flächendeckenden Vertrieb, Synergien zu schöpfen. Heute hat der Verbund elf Mitgliedsunter-

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nehmen. PackSynergy ist nicht nur ein Unternehmensverbund, sondern ein Unternehmerverbund. Im Mittelpunkt steht heute die Föderung der Geschäfte jedes einzelnen Mitgliedsunternehmens. Darüber hinaus geht es um Mittelstandsförderung in den Branchen Versand, Verpackung und Logistik. „Ziel der PackSynergy ist es, als Verbund zu wachsen und über die Mitgliedsunternehmen immer mehr Regionen abzudecken. PackSynergy soll als europäisches Netzwerk in Sachen Versand, Verpackung und Logistik gemeinsam mit regional führenden mittelständischen Firmen weiter positioniert und verankert werden“, beschreibt Thomas A. Baur, Vorstand, CEO PackSynergy. Und welchen Nutzen hat eine Mitgliedschaft für Unternehmen? „Insgesamt können Mitglieder durch den Verbund ihre Marktposition stärken und erweitern. Unternehmen profitieren dabei von finanziellen, operativen und strategischen Vorteilen. Sie generieren unmittelbare und mittelbare Vorteile bei Kosten und Umsatz, Produkt, Workflow, Vertrieb, Lagerung und Versand, Know-how, Wissens-

transfer und PR“, erklärt Baur. Das heißt: Im Einzelnen gehören dazu optimierte Einkaufskonditionen, ein erweitertes Portfolio mit einer Eigenmarke für alle wesentlichen Standardartikel, Zentrallagerversand, Nutzung aller Händlerläger als virtuelles Gesamtlager, Paket-Pool, Zentralregulierung, sichere Versorgung mit neuesten Produkten von besten Lieferanten, Boni und Marketingzuschüsse, Rahmenverträge, ISO-Zertifizierung, gemeinsame Messeauftritte, Erfa-Arbeit, Unterstützung bei Katalog-, Online- oder PR-Projekten, Aufnahme in die Gruppen-PR. Vorteile entstehen auch dort, wo insbesondere große Kunden bei großen Händlern kaufen wollen. Da geht es um Produktauswahl, Liefersicherheit, just in time Belieferung und natürlich auch um Kosten. Im Verbund ist das einzelne Unternehmen größer und kann doch selbst schlank und effizient bleiben. Das gilt auch gegenüber Lieferanten. Natürlich gibt es bei PackSynergy auch Projekte und Produkte, die im Verbund gemeinsam realisiert werden. „Ein wichtiges Projekt war und ist die Eigenmarke ‚Tigerproducts‘,

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die alle wesentlichen Standardprodukte abdeckt. Zu den gemeinsam entwickelten Innovationen gehören zum Beispiel Schnellverschlussboxen oder ein Mess-System für die Verwendung von Stretchfolie. Auch das Zentrallager, die Zentralabrechnung und der Paket-Pool wurden gemeinsam entwickelt“, erzählt Thomas A. Baur. Der Unternehmensverbund ist heute als rechtlich als AG organisiert. Mitglieder können nach einem Jahr erfolgreicher Mitgliedschaft Anteile erwerben. Die Verbundaktivitäten werden von einem Team in der Zentrale in Ravensburg, Baden-Württemberg aus koordiniert. Der Verbund ist international tätig. Interesse geweckt? So werden Sie Mitglied: „Unternehmen können von sich aus aktiv werden und den Verbund ansprechen oder aber sie können von der Geschäftsleitung des Verbundes eingeladen werden“, so Baur. Voraussetzung ist, dass der Interessent Verpackungsgroßhändler in Europa ist, eigenständig, konzern- und gruppenunabhängig agiert, in seiner Region eine marktführende Position besetzt und nicht direkt mit anderen

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PackSynergy-Partnern konkurriert. Seinen Umsatzschwerpunkt muss im klassischen Großhandel beziehungsweise Transportverpackungsgeschäft liegen. Er muss Synergiepotenzial in die Gemeinschaft einbringen und bereit zu einer vertrauensvollen, unternehmerischen Zusammenarbeit sein.

Foto: PrintCity

PrintCity Allianz

Foto: PackSynergy

Rainer Kuhn | PrintCity Allianz „In unseren Meetings herrscht eine Atmosphäre großen Vertrauens, in der auch oft vertrauliche Dinge diskutiert werden.“

Thomas A. Baur | PackSynergy „Die Unternehmen im Verbund gehören zum gleichen Team und schauen sich deshalb durchaus in die Karten.“

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Fast so lange, nämlich seit 1999, gibt es auch die PrintCity Allianz. Es ist eine strategische Allianz in der Druck- und Verpackungsindustrie bestehend aus acht Mitgliedern und vielen Partnern. „Das Zusammenführen von Produkten und Kompetenzen ist der Kern der PrintCity Allianz“, so Rainer Kuhn, Geschäftsführer derPrintCity. „Dies tun wir in offener und partnerschaftlicher Kooperation auch mit vielen Partnern aus der Industrie. Unser Slogan ist: Connection ofComptence.“ Zielsetzung ist es, im Dialog mit allen Beteiligten der Wertschöpfungskette – von Agenturen und Designern über Drucker, Converter, Veredler und Zulieferer bis hin zu Markenartiklern – die Wertigkeit von Druck und Verpackung zu fördern und zu entwickeln. „Besonders die Brandowner und Kreativen werden in der immer komplexeren Verpackungswelt immer wichtiger. Und diese kann man mit Einzelprodukten oder technischen Features nicht erreichen. Gemeinsame Projekte mit umfassenden Konzepten und Lösungen sind der Weg dorthin“, so Kuhn. Der Verbund ist international tätig. Die PrintCity Allianz ist eine GmbH & Co KG. Die Mitglieder sind Shareholder. Mitglieder sind führende Zulieferer zur Druck- und Verpackungsindustrie. Über die Aufnahme neuer Mitglieder entscheiden die bestehenden Mitglieder gemeinsam. Und warum sollte man eigentlich Mitglied werden? „Gemeinsam können wir Dinge tun, die ein einzelnes Unternehmen nicht tun kann – oft fehlt das Know-how oder das Geld. Über die dadurch entstehenden gemeinsamen Projekte erzielen wir eine höhere Aufmerksamkeit im Markt. Als Firma bekommt man wertvolle Marketing- und Salestools die den Kunden umfassender ansprechen als das Einzelprodukt. Da jeder diese Tools nutzt, erfolgt eine gegenseitige Promotion. Bei Veranstaltungen wie unserem Packaging Inspiration Forum laden alle Firmen ihre Kunden ein, und man bekommt Kontakte, die sonst mühsam aufgebaut werden müssten“, erklärt Rainer Kuhn. Die Allianz ist also grundsätzlich für alle Unternehmen interessant, die die oben genannten Ideen der Zusammenarbeit teilen und Interesse an gemeinschaftlichen Projekten und Auftritten haben. Einige dieser gemeinschaftlichen Projekte sind zum Beispiel „Sichere Lebensmittel“

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oder „Real Life Sample.“ In dem Projekt „Sichere Lebensmittel“ werden exemplarisch an einer Systemlösung für Cerealien alle Aspekte einer Lebensmittelverpackung dargestellt:Lebensmittelechtheit und Schutzmechanismen, Lifestyle und aktuelle Trends, einfache Handhabung, Markenpräsenz und Markenbildung, Veredelungen, Produktion und Wirtschaftlichkeit. Das „Real Life Sample“-Projekt beschäftigt sich im Schwerpunkt mit der Wirkung von Form, Design und Veredelung am POS. „Die Allianz entwickelt gemeinsame Projekte, die dann auf gemeinsamen Veranstaltungen, Workshops und Messeauftritten präsentiert werden. Begleitet wird dies durch Pressemitteilungen und einen Internetauftritt“, erzählt Rainer Kuhn. Daneben setzen die Mitglieder und Partner die Projekte natürlich auch bei eigenen Marketingund Vertriebsaktivitäten ein. Packaging Excellence Center Seit 2007, jedoch mit einer langjährigen Vorgeschichte, gibt es das Packaging Excellence Center, kurz PEC. Ziel des PEC ist es, auf die einmalige Konzentration der Kompetenz in der Region Stuttgart und deutschlandweit in der Verpackungstechnik aufmerksam zu machen und die Innovations- und Wirtschaftskraft der Mitglieder zu fördern. Die Region Stuttgart weist eine starke Konzentration von Unternehmen der Verpackungs- und Automatisierungstechnik auf. Eine Keimzelle dieses Clusters stellt die 1861 in Bad Cannstatt gegründete Maschinenfabrik Geiger &Hesser dar. In der Nachkriegszeit ging daraus das Unternehmen Höfliger& Karg hervor. Es wurde zum Ursprung für zahlreiche Unternehmen der Verpackungsbranche. Bis heute hat sich der lokale Schwerpunkt in der Region Stuttgart erhalten. Darum lag es nahe, eine Kooperationsplattform zu gründen, die die Verpackungstechnik in der Region Stuttgart nachhaltig vernetzen und stärken soll. So wurde auf Initiative der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, des Rems-Murr-Kreises und der IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Rems-Murr am 26. Oktober 2007 in Fellbach als erster Schritt der Verein „Packaging Excellence Region Stuttgart e.V. Kompetenzzentrum für Verpackungs- und Automatisierungstechnik“ – kurz „Packaging Excellence Center“ (PEC) – gegründet. Insgesamt 36 Unternehmen und Institutionen entschieden sich als Gründungsmitglieder in der Gründungsversammlung für die Stadt Waiblingen als Standort der PEC Geschäftsstelle. Das PEC bietet seinen Mitgliedern regel-

Excellence United Der jüngste im (deutschen) Bunde ist Excellence United, ein strategischer Zusammenschluss von fünf führenden deutschen Spezialmaschinenbauern und Anlagenherstellern in Familienbesitz. Unter dem Dach der Allianz bündeln die Unternehmen Bausch+Ströbel, Fette Compacting, Glatt, Harro Höfligerund Uhlmann ihre Kompetenzen und bieten ihren Kunden technologisch führende Lösungen höchster Qualität für die

gesamte Wertschöpfungskette der Medizinprodukte- und Pharmaproduktion.Gegründet wurde die Allianz im April 2011. Als Ziele gibt die Vereinigung an: Die Umsetzung von Turn-Key-Projekten, den Ausbau des weltweiten Service-Netzwerks sowie eine Kostenreduzierung durch Vermeidung redundanter Tätigkeiten und Entwicklungen. In gemeinsamen Standorten, sogenannten Sales& Service-Hubs, bündeln die Partner ihre Ressourcen bei Vertrieb und Service. Derzeit gibt es sieben dieser Zentren, in denen mehrere oder alle Allianz-Partner vertreten sind. Die jüngsten Hubs hat Excellence United in der Türkei und Mexiko gegründet. „Ziel ist es, in den kommenden Jahren in allen relevanten Märkten weltweit ein vergleichbares Angebot aufzubauen“, erzählt Frank Erbach, Pressesprecher Excellence United. Alle Unternehmen und natürlich auch der Unternehmensverbund sind sowohl national als auch international tätig. „Die Excellence United lebt einen globalen Auftritt und Vertrieb, bietet lokalen Service und globales Marketing“, so Erbach. Die Vereinigung tritt nach außen hin auf Messen und Ausstellungen, bei Events wie Symposien und Fachtagungen auf, aber auch durch ihre gemeinsamen Niederlassungen und einer eigenen Firma, der Excellence United Marketing GmbH für die zentrale Verwaltung von Aktivitäten hauptsächlich im Bereich Marketing. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig in definierten Arbeitskreisen und Projektgruppen für sowohl operative als auch strategische Themen. Eine zentrale Stelle übernimmt die Koordination der Treffen und Aufgaben.Es gibt sowohl gemeinsam realisierte Projekte als auch gemeinsame Service- und Produktentwicklungen, wie zum Beispiel das Excellence United Service Portal (einheitlicher Remote Services mittels modernster Kommunikationstechnologie). Kunden profitieren beispielsweise bei Turn-Key Projekten von aufeinander abgestimmten Prozessen, modernen Bedienkonzepten und durchgängigen Dokumentationen, die eine maximale Planungs- und Produktionssicherheit garantieren. Durch die gebündelten Kompetenzen haben Mitglieder die Möglichkeit, bei ihren Kunden als Komplettanbieter aufzutreten. Neue Partner müssen verschiedene Parameter erfüllen und ebenfalls den Anspruch „Best-In-Class“ erfüllen. Das Board von Excellence United entscheidet über die Aufnahme weiterer Unternehmen in die Allianz. Momentan sind jedoch keine weiteren Mitglieder geplant. „Mittelfristig sind Portfolioergänzungen denkbar“, so Erbach.

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Hans Christian Zeiner Packaging Excellence Center „Der technologische Austausch steht bei uns im Mittelpunkt.“

Foto: Excellence United

mäßige Workshops, Foren, Seminare und Expertengruppen. Das Netzwerk unterstützt bei der Umsetzung von Innovationen und initiiert Kooperationsprojekte. Weitere Aufgaben liegen, Anwendungspotenziale in neuen Technologien aufzuzeigen, Initiativen in der Aus- und Weiterbildung zu schaffen und den Zugangs zu nationalen und europäischen Fördergeldern zu erleichtern. „Der technologische Austausch steht bei uns im Mittelpunkt“, so Hans Christian Zeiner, Geschäftsführer des PEC. „Durch den Dialog lassen sich Prozesse optimieren, neue Trends erkennen und Technologien erschließen sowie Branchenstandards erweitern.“ So hat das PEC beispielsweise kürzlich in Kooperation mit der OMAC (OrganizationforMachine Automation and Control) einen Dialog über den Softwarestandard PackML (Packaging-Machine-Language) initiiert. Mit der PackML lassen sich automatisierte Maschinen künftig leichter in eine bestehende Software- und Maschinenumgebung eingliedern. Prozessabläufe können optimiert und effizienter gestaltet werden. Auch der Nachwuchs liegt dem PEC am Herzen. Es unterstützt daher verschiedene Initiativen im Bereich Aus- und Weiterbildung. Seit 2011 organisiert der Verbund beispielsweise die sogenannten „Career Walks“ auf Fachmessen wie der FachPack. Dabei werden interessierte Studierende aus relevanten Fachbereichen über die Messestände von PEC-Mitgliedsunternehmen geführt, bei denen sie sich über neueste Technologien informieren und Kontakte für ihren beruflichen Werdegang knüpfen können. Das PEC baut sein Netzwerk kontinuierlich aus und begrüßte erst kürzlich wieder acht neue Mitglieder. Mit aktuell über 60 Mitgliedern ist das PEC das größte Kompetenzzentrum der Verpackungstechnik in Europa. Das Packaging Excellence Center ist daran interessiert, weitere Institutionen – insbesondere branchenangehörige Unternehmen, Hochschulen und Forschungsreinrichtungen – für eine Mitgliedschaft zu gewinnen. Über die Aufnahme neuer Vereinsmitglieder entscheidet der Vorstand.

Foto: PEC

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Frank Erbach | Excellence United „Es besteht volles Vertrauen aller in der Zusammenarbeit.“

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Design Austria Experts Cluster „Packaging“ Wenn man genau hinsieht, findet man auch in Österreich einen „Unternehmensverbund”. Naja, viel mehr handelt es sich um großteils selbstständige Designer, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen und sich enger mit Industrie, Handel und Produzenten vernetzen möchten. 2013 rief Cluster-Manager und Verpackungsdesigner bei Bösmüller, Zoran Surlina, den Design Austria ExpertsCluster „Packaging“ ins Leben. Wie gesagt, um Designern eine Plattform zu bieten, um sich auszutauschen, zu inspirieren, neue

Das sagen die Verbunds-Mitglieder Natürlich wollten wir auch wissen, was die Mitglieder zu den Vorteilen und der Zusammenarbeit im Unternehmensverbund sagen, warum sie beigetreten sind und was sie sich davon erwarten. Ladislav Horcicka, CEO ServisbalObaly, Tschechische Republik – Mitglied bei PackSynergy „Ein großes Plus sind für uns zum Beispiel die Vertriebspartnerschaften. Die Unternehmen können sich ergänzen und unterstützen, zum Beispiel bei Lieferungen in Länder oder Regionen, in denen sie ansonsten kein Geschäft machen könnten. Ein echtes Plus ist auch die Nutzung der Zentrallager.“ Thomas Nöjd, CEO Christer Nöjd, Schweden – Mitglied bei PackSynergy „Ein echtes Argument sind zum Beispiel die Konditionen, etwa beim Einkauf. Die Boni und Marketingzuschüsse, die wir vom Verbund erhalten, sind für uns sehr attraktiv. Ein anderer, für uns sehr wichtiger Nutzen, ist die Teilnahme an der intensiven ErfaArbeit und dem Wissensaustausch unter den Mitgliedern.“ Thomas Horna, Geschäftsführer Horna GmbH Verpackungen, Deutschland – Mitglied bei PackSynergy „Neben den finanziellen und operativen Vorteilen erwarten wir von der Kooperation im Verbund auch Netzwerkvorteile im Sinne von Wissenstransfer, Erfa-Arbeit und Best Practice.“ Jarmo Majaneva, Deputy Managing DirectorPakkausÖhman Ab, Finnland – Mitglied bei PackSynergy

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Partner zu finden, Industrie und Handel für das Thema Verpackungsdesign zu sensibilisieren und: die Entwicklung von nachhaltigen Verpackungen voranzutreiben. Weitere  Ziele  sind die gemeinsame Präsentation bei Messen, Vorträge von Cluster-Mitgliedern bei einschlägigen Veranstaltungen und die Erstellung eines Glossars als Unterlage zur effizienteren Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern. „Der ExpertsCluster soll eine Anlaufstelle für alle Verpackungs-Interessierten sein, ein Kompetenzzentrum für Anbieter von Verpackungs-Know-how und all jene, die es brauchen“, so Zoran Surlina. Der Expert-

„Wir haben das Gefühl, dass wir alle dieselben Werte und Ziele haben. Die Unternehmen im Verbund sind uns sehr ähnlich. Wir denken, dass wir mit unserer 122-jährigen Erfahrung und unserem Wissen die Gruppe bereichern und der gesamten Gruppe dadurch Vorteile bringen können.“ Markus Ströbel, Geschäftsführender Gesellschafter Bausch + Ströbel Maschinenfabrik Ilshofen GmbH & Co. KG, Deutschland – Mitglied und Sprecher bei Excellence United „Wir haben eine effizientere Vertriebsarbeit, zum Beispiel durch gemeinsame Messestände oder gemeinsame Vertretungen. Außerdem haben wir ein gemeinsames EDV-Werkzeug für den Service, das Service-Portal, entwickelt. Dies erlaubt uns etwa im Servicefall eine Remoteaufschaltung auf das Bedienterminal der Maschine beim Kunden. Somit kann kostengünstig und schnell geholfen werden. Wir erwarten eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit auch auf den Gebieten wie zum Beispiel im Einkauf oder der IT.“ Arno Dürr, Verkaufsleitung Weilburger Graphics GmbH, Deutschland – Mitglied der PrintCity Allianz „Die PrintCity ist ein interesanntes Netzwerk verschiedener Partner aus der Druckindustrie. Uns ist der Erfahrungs- und Informationsaustausch mit diesen Partnern wichtig. Wir profitieren vom internen und externen Netzwerk. Es werden gemeinsam definierte Projekte umgesetzt, die als Einzelunternehmen nicht oder nur teilweise zu realisieren sind. Die Gruppe kann mehr Präsenz im Markt zeigen und erfährt größere Aufmerksamkeit. Wir erwarten uns, die gemeinsame Zielgruppe adäquat anzusprechen und zu begeistern.“

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sCluster soll sich im Laufe der Zeitals das Kompetenzzentrum in allen Belangender Verpackung in Österreich etablieren.Neben der Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch soll es um Themen gehen wie: neue Materialien und intelligentes Design, Sicherheit, Qualität, Convenience, Nachhaltigkeit, Inszenierung, Markenimage, Kosten und auch rechtliche Fragen. Gearbeitet wird an mittel- bis langfristigen Konzepten für die Verpackung von morgen. Der Cluster veranstaltet monatlich einen Jour fixe, an dem alle Personen, die aktiv an Verpackungsdesign interessiert sind, herzlich willkommen sind!  

Alfred Kugler, Geschäftsleiter Vertrieb von Mosca, Deutschland – Mitglied des Packaging Excellence Centers „Die Kompetenz der Mitgliedsunternehmen und die hervorragende Organisation des Clusters haben uns final überzeugt. Durch das Netzwerk versprechen wir uns positive Impulse für unseren Vertrieb, unsere Entwicklung und Technik.“ Jörg Dahlhoff, Segment Leader Packaging bei der SMC Pneumatik GmbH, Deutschland – Mitglied des Packaging Excellence Centers „Als strategischer Partner im Bereich Verpackungstechnik schätzen wir den Austausch mit anderen Unternehmen und Institutionen. Wir erhoffen uns durch das PEC-Netzwerk, neue Kooperationspartner zu gewinnen, mit denen wir gemeinsam Neuentwicklungen und Lösungen für die Märkte weltweit auf den Weg bringen können.“ Norbert Bedau, Vertriebsleitung Deutschland von Baumüller – Mitglied des Packaging Excellence Centers „Als Zulieferer von Automatisierungsund Antriebssystemen müssen wir stets im engen Kontakt vor allem mit Maschinenbauern bleiben, um aktuelle und zukünftige Anforderungen der jeweiligen Branche so gut wie möglich zu kennen und mit unseren Entwicklungen entsprechend reagieren zu können. Gerade der Austausch zu technischen und wissenschaftlichen Themen treibt Innovationen voran oder macht dies erst möglich. Davon profitieren nicht nur wir als Unternehmen, sondern der gesamte regionale Maschinenbau.“

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