G e s c h ä f t s b e r i c h t

July 2, 2017 | Author: Katrin Maier | Category: N/A
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Short Description

1 G e s c h ä f t s b e r i c h t2 K E N N Z A H L E N ü b e r s i c h t d e s k o n z e r n s zum (IFRS) in M...

Description

Geschäftsbericht 2009

K E N N Z A H L E N ü b e r s i c h t d e s k o nz e r n s zum 31.12.2009 (IFRS)

in Mio. €

2009 1)

2008 1)

2007 1)

2006 1)

20051)

Umsatzerlöse

259,5

257,1

230,1

215,7

188,5

Personalaufwand

130,5

127,8

115,1

106,9

95,5

EBITDAR

83,1

83,9

75,8

72,0

58,5

Mietaufwand

55,5

54,6

45,1

42,4

33,3

EBITDA

27,6

29,3

30,7

29,5

25,2

10,6%

11,4%

13,3%

13,7%

13,3%

in % v. Umsatz

9,8

9,5

8,5

6,8

5,9

EBIT

17,8

19,7

22,1

22,8

19,2

in % v. Umsatz

6,9%

7,7%

9,6%

10,6%

10,1%

Finanzergebnis

-8,9

-9,5

-9,4

-7,2

-7,5

8,9

10,2

12,7

15,7

11,1

Abschreibungen

EBT

5,8

7,0

4,1

9,3

6,6

2)

0,18

0,22

0,13

0,31

0,22

Cashflow

19,9

19,8

10,5

15,8

17,5

CPS (€)

0,62

0,61

0,34

0,53

0,59

8,9

10,0

25,6

9,1

2,2

66,1

64,1

64,6

38,6

31,1

in % d. Bilanzsumme

28,0%

27,0%

26,8%

17,6%

18,8%

Bilanzsumme

236,4

237,7

240,7

219,9

164,4

Mitarbeiter

6.055

5.953

5.263

4.883

4.150

69

68

67

61

45

Pflegeplätze

7.805

7.708

7.651

7.250

5.641

Betreute Wohnungen

1.681

1.638

1.630

900

686

Net profit EPS (€)

2)

Liquide Mittel Eigenkapital

Einrichtungen

1) 1) 1) 1)

Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

der der der der

zugrunde zugrunde zugrunde zugrunde

gelegten gelegten gelegten gelegten

ausstehenden ausstehenden ausstehenden ausstehenden

Aktien Aktien Aktien Aktien

in in in in

2009: 32.267.835 Stück 2008: 32.611.091 Stück 2007: 31.240.822 Stück 2006 und 2005: 29.700.000 Stück

Curanum AG, München

G ESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9

I N HALT

6

markt und Unternehmen 7 11 17 18 23 27 33

Der Pflegemarkt Qualität in der Pflege Unser Personalkonzept Bürger beurteilten private Pflegeheimbetreiber Innovative Wohn- und Betreuungskonzepte Spezialisierung in der Pflege Individuelle hauswirtschaftliche Versorgung

38

Aktionärsbrief 39 Brief an die Aktionäre

CURANUM-Aktie 43 43 44 46 46 46 47 48

Börsenjahr und CURANUM-Aktie Peergroup Aktienrückkaufprogramm CURANUM-Aktie nicht mehr im SDAX Verwendung Bilanzgewinn Ordentliche Hauptversammlung Börsenstammdaten Kommunikation mit Investoren

42

51

bericht Des Aufsichtsrats 2009 51 Organisation der Aufsichtsratsarbeit 52 Aufsichtsratstätigkeit im Geschäftsjahr 2009 53 Tätigkeit des Prüfungsausschusses im Geschäftsjahr 2009 55 Risikofrüherkennungssystem 55 Interessenkonflikte 55 Effizienzprüfung 56 Jahres- und Konzernabschluss 2009 57 Verwendung des Bilanzgewinns, Dividendenvorschlag

Corporate Governance Bericht 59 60 60 60 60 61 61 61 61 62 62 63 63 63

Relevante Angaben zur Unternehmensführung Duales Führungssystem der CURANUM AG Aktionäre und Hauptversammlung Der Aufsichtsrat Der Vorstand Rechnungslegung und Abschlussprüfung Corporate Compliance, RisikomanagementSystem und Prüfungsausschuss Transparenz Entsprechenserklärung 2010 Vergütung des Vorstands Vergütung des Aufsichtsrats Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte „Director´s Dealings“ nach § 15a WpHG Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 21 WpHG Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat

59

Konzernlagebericht Rahmenbedingungen und GeschäftsVerlauf

65

65 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 66 Branchenentwicklung 67 Geschäftsverlauf

91

Lage des Unternehmens

68 Umsatz- und Ertragslage 71 Finanzlage und Investitionen 71 Vermögens- und Kapitalstruktur Organisation und Verwaltung

72 74 75 75 76

Änderungen in Vorstand und Aufsichtsrat Personal und Weiterbildung Einkauf Interne und externe Qualitätssicherung Struktur und Sicherheit der IT-Landschaft

Chancen- und Risiken der zukünftigen Entwicklung

76 Risikobericht 80 Risikomanagement in 2009 81 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess Corporate Compliance

81 Compliance Management System 84 Übernahmerechtliche Angaben (§ 315 Absatz 4 HGB) Nachtrags- und Prognosebericht

87 Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 87 Prognosebericht und Ausblick 89

Dank

Konzernjahresabschluss 2009 92 94 95 96 98 99 162 163 164

Konzernbilanz Konzerngewinn- und Verlustrechnung Darstellung des Gesamtperiodenerfolgs Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung Konzernkapitalflussrechung Konzernanhang 2009 Konsolidierungskreis Bilanzeid Bestätigungsvermerk

165 Termine

165 Finanzkalender 2010 166 Kontakt 166 Impressum

6

Markt und Unternehmen

Frau Anna Donescecz, Bewohnerin Mönchengladbach

Markt und Unternehmen

2009 – ein Jahr mit vielen Herausforderungen. – Der Pflegemarkt – In einem sozialen und wirtschaftlichen Umfeld, das von Verunsicherung und Ungewissheit geprägt ist, steht die CURANUM AG als einer der führen­ den privaten Pflegeheimbetreiber besonders in der Verantwortung – gegenüber unseren Bewoh­nern, unseren Mitarbeitern und unseren Aktionären. Dem trägt unsere Unternehmensstrategie Rechnung und ist deshalb langfristig auf ein nachhaltiges, verantwortungsvolles Wachs­tum ausgerichtet, bei dem Qualitätsaspekte an vorderster Stelle stehen.

Dazu gehört das differenzierte Abwägen von Chan­cen und Risiken bei Neubauten und Übernahmen, genauso wie der konsequente Ausbau unserer Wertschöpfungskette, die den zukünftigen Marktanfor­derungen entspricht. Ganz besonders konzen­ trieren wir uns jedoch auf unsere Bewohner und ihre Bedürfnisse. Diese so gut es geht zu erfüllen – daran arbeiten wir Tag für Tag, um auch morgen unser Versprechen zu halten: Gute Pflege hat ein Zuhause.

Frau Anna Donescecz, Seniorenzentrum Lindenhof, Mönchengladbach

7

8

Markt und Unternehmen

Im Pflegeheim 2007

Im Pflegeheim

Pflegebedürftige, die in Heimen versorgt werden. (Deutschland gesamt 2,25 Mio.

709 000

574 000

Mitarbeiter, die in 11000 Pflegeheimen beschäftigt sind

Pflegebedürftige)

Stufe 1, erheblich mind.1,5 Std./Tag

Stufe 2, schwer mind. 3 Std./Tag

Stufe 3, schwerst mind. 5 Std./Tag

36%

69%

Pflege und Betreuung

18%

Hauswirtschaftsbereich

42% 21% 2%

ohne Zuordnung

6%

Verwaltung u. Geschäftsführung

4%

soziale Betreuung

3%

haustechnischer Bereich

1%

(Quelle: Statist i s c h e s B u n d e s a m t , 2 0 1 0 )

D e u ts che Seni oren alt e rn ge sünde r

jährlich um zirka 1 % und bei Frauen um 3,6 %.

Die Senioren in Deutschland sind heute gesünder als in der Vergangenheit. Das Risiko pflegebedürftig zu werden, sank gemäß Pflegereport der Gmünder Ersatzkasse (GEK), Berlin, zwischen den Jahren 2000 und 2008 bei Männern

Dennoch ist die Anzahl pflegebedürfti­ ger Menschen angestiegen. Grund dafür ist der deutliche Anstieg der Zahl äl­te­rer Menschen insgesamt. Der Untersu­chung zufolge wird somit jeder Zweite im Lau­fe seines Lebens pflegebedürftig.

sonstiger Bereich

Über die Hälfe der Pflegebedürftigen (54,7 %) blieben in der Pflegestufe, in der sie ursprünglich eingestuft wur-­ den, bei 39,6 % verschlechterte sich der Gesundheitszustand so, dass sie in eine höhere Pflegestufe wechselten und 1,9 % der pflegebedürftigen Menschen konnten in eine niedrigere Pflegestufe herabgestuft werden.

Markt und Unternehmen

Arbeit s mar kt Pflege Die Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland steigt. Im Jahr 2007 waren es bereits 2,25 Mio. Menschen, für das Jahr 2030 wird die Anzahl nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes bei rund 3,36 Mio. Personen liegen. Der demografische Wandel trifft Deutsch­land so stark wie kein anderes Land in Europa, aber mit der Anzahl der Pflegebedürftigen steigt auch die Anzahl des Pflegepersonals. Somit ist die Pflege ein zentraler Jobmotor und wertvoller Stabilisierungsfaktor in Deutschland. Marktvolumen ( i n Mrd.

_)

29 2008

+55 %

2020

45 Quelle: Statistisches Bundesamt 3/2010 und CAR€ Invest 6/2010

Das Marktvolumen in Deutschland liegt gemäß einer Veröffen­tlichung des Statistischen Bundes­amtes vom März 2010 bei 29 Mrd. € in 2008. Bis zum Jahre 2020 soll das Volumen über 55% auf 45 Mrd. € an­steigen.

Wahl d er n e u e n R e g i eru n g und z u k ü n f t i g e R e form z i e l e Die deutschen Bürger wählten am 27. September 2009 die neue Regierung: Die Unionsparteien und die FDP erreichten zusammen die notwen­ dige Mehrheit und bildeten somit die von beiden Seiten angestrebte schwarz-gelbe Koalition. Da die derzeitige Pflegeversicherung als Umlagefinanzierung ihre Aufgabe nicht auf Dauer erfüllen kann, soll eine zusätzliche kapitalgedeckte Säule in der Pflegeversicherung eingebaut werden. Angedacht ist eine private Zusatzversicherung, die alle gesetzlich Versicherten zahlen müssen, mit dem Ziel, den künftigen Anstieg der Pflege­ kosten zu finanzieren. Arbeitgeber sollen nicht durch Mehrkosten belastet werden. Wie hoch der Betrag sein soll und wie im Einzelnen diese kapitalgedeckte Säule ausgestattet sein wird, ist noch offen. Mittelfristig wird eine inter­ ministerielle Arbeitsgruppe hierzu ent­ sprechende Vorschläge unterbreiten. Die Pflegekommission entschied sich am 25. März 2010 nach sechsmonatiger Beratung für einen Mindestlohn in der Pflege. Pflegehilfskräfte sollen demnach ab dem 1. Juli 2010 einen Mindestlohn von 8,50 in den alten und 7,50 in den neuen Bundesländern erhalten. Der Mindestlohn soll stufenweise angehoben werden: Zum 1. Januar 2012 sowie zum 1. Juli 2013 soll sich der Lohn jeweils um 25 Cent erhöhen und somit zunächst bis 2015 für Planungssicher-

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heit sorgen. Im Mai 2010 sperrte sich der Minister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Büderle (FDP), jedoch unerwartet gegen diesen Entschluss und forderte eine nochmalige Überprüfung des Pflege-Mindestlohns und eine Begrenzung bis zunächst 2011. Daher ist die Einführung des Mindestlohns zum 1. Juli 2010 weiterhin offen. Darüber hinaus haben sich die Koalitionspartner im Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass pflegebedürftige Men-­ schen in Zukunft stärker zwischen Geld- und Sachleistungen wählen kön­nen. Eine größere Flexibilität soll geschaffen werden und Pflegebedürftige und ihre Angehhörigen sollen noch stärker als bisher die Leistungen der Pfle-­ geversicherung auf ihre persönliche Versorgungssituation anpassen können. Die Bewertung der stationären Einrichtungen und der ambulanten Dienste durch den MDK mit anschließender Verg­ abe von Noten und der Veröffentli­ chung im Internet stellen die neue Regie­rung ebenso wie die Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs vor neue Herausforderungen.

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Markt und Unternehmen

Markt und Unternehmen

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Viele sprechen von Qualität. Wir verbessern sie. – Qualität in der Pflege –

Herr Marcus Roth, Wohnbereichsleitung, Seniorenzentrum Lindenhof, Mönchengladbach

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Markt und Unternehmen

Herr Erwin Kurzhals, Frau Elfride Ladwig und Herr Helmut Sander, Altenpflegeheim Merseburg, Merseburg

V er öffentlichung von MDKQ u a lität sbe richten

Beno tun g d er Ei n ri c h t u n g du rch de n MDK

Die Pflegereform in 2008 hat gesetzliche Regelungen für mehr Transparenz in der Qualität der Pflege gebracht. Bis En­de 2010 müssen alle Pflegeeinrich­ tungen mindestens einmal vom Medi­zinischen Dienst der Krankenversi­ cherungen (MDK) geprüft worden sein. Aus diesem Grund sind die Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes seit Sommer 2009 dabei, die stationären Pflegeeinrichtungen und die ambulanten Dienste zu prüfen und zu bewerten.

Der MDK vergibt Schulnoten von „sehr gut“ bis „mangelhaft“. Vor Vergabe ei­ner Note prüft und bewertet der Me­di­zi­ nische Dienst der Krankenversicherung (MDK) insgesamt 82 Kriterien der Einrichtung. Dieser umfangreiche Kriterienkatalog ist in nachfolgende Bereiche unterteilt:

Ab 2011 sollen die Prüfungen, die unangemeldet erfolgen, in einem jährlichen Prüfungsturnus auch weiterhin erfolgen. Die Qualitätsprüfungen und die Bewertung der Einrichtungen er­ folgen nach einheitlichen Kriterien, die bundesweit identisch sind. Das Ergeb­nis der Prüfung muss in der Einrichtung selbst ausgehängt und im Internet veröffentlicht werden.

1. Pflege und medizinische Versorgung (35 Kriterien) 2. Umgang mit demenzkranken und anderen gerontopsychiatrisch veränderten Bewohnern (10 Kriterien) 3. Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung (10 Kriterien) 4. Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene (9 Kriterien) 5. Zufriedenheitsabfrage der Bewohner (18 Kriterien)

Aus den Kriterien jedes Bereichs wird der Durchschnitt ermittelt und somit er­gibt sich aus den ersten vier genannten Bereichen die Gesamtnote des Quali­ tätsberichtes, auch Transparenzbericht genannt. Im Transparenzbe­richt wer­den die Bewertungen der einzelnen Qua­ litätskriterien pro Bereich dargestellt. Der fünfte Bereich „Bewohnerzufriedenheit“ wird gesondert ermittelt und neben der Gesamtnote dargestellt. Darüber hinaus wird auch die Note im Landesdurchschnitt angegeben. Viele unserer Einrichtungen wurden bereits geprüft und wir erzielten gute Er­ gebnisse. Selbstverständlich ist unsere TQM-(Total Quality Management)Ab­­ teilung täglich in Sachen Qualität und Kundenorientierung in unseren Ein­­ richtungen unterwegs. Wir gehen da­­von aus, dass wir von dieser neuen Regelung profitieren werden.

Markt und Unternehmen

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Qualität der stationären Pflegeeinrichtung ( Veröffentlichte P rüfungsergebnisse des M DK, Stand 31.12.2 0 0 9 )

1,1 ØNote: sehr gut

10 Kriterien:

Befragung der Bewohner

35 Kriterien:

Pflege und medizinische Versorgung

10 Kriterien:

10 Kriterien:

9 Kriterien:

Umgang mit demenzkranken Bewohnern

Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung

Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene

Die oben genannten Bewertungen der Bewohner und des MDK sind Durchschnittswerte und ergeben sich aus den Bewertungen der nachfolgenden Einrichtungen: Altenpflegeheim Barth Seniorenzentrum Jena Pflege- und Betreuungszentrum Dornum Alten- und Pflegeheim Boothstraße, Berlin Alten- und Pflegeheim Jungfernstieg, Berlin

1,6 Ø Note: gut

Ø Gesamtnote MDK-Prüfung

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Markt und Unternehmen

„ Pflege- TÜV “ ist u ms tr i t t e n Insgesamt werden die Regelungen für mehr Transparenz in der Qualität der Pflege und die damit einhergehende Be­ wertung von den unterschiedlichen Trägerschaften sehr positiv aufgenommen, da es generell für sehr sinnvoll erachtet wird, dem Verbraucher ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe er seine Entscheidung für oder gegen eine Einrichtung leich­ ter treffen kann. Jedoch beklagen sich auch viele Einrichtungen über die da­­mit verbundenen

Kosten und dass Kriterien nicht objektiv ausgewählt wurden, und verlangen deshalb Nachbes­serungen. Die Trägerverbände der Pflegeeinrichtungen sowie einige Sozialgerichte reichten sogar Klage gegen die Quali­ tätsprüfrichtlinie ein und teilweise wurden in einigen Bundesländern die öffentlichen Benotungen von Pflege­ heimen vorläufig gestoppt. Grund dafür war die mangelhafte Bewertung von Pflegeeinrichtungen, die zu er­heblichen Wettbewerbsnachteilen füh­ren würde, wenn die schlechte Be­no­tung im Internet veröffentlicht würde.

Frau Sandra Jansen, Pflegefachkraft und Frau Johanna Gerlach, Seniorenzentrum Lindenhof, Mönchengladbach

Einstellung der Trägerschaften zum Pflege-Tüv

70%

60% 50%

Privat Öffentlich

40%

Freigemeinnützige 30% 20%

10% 0% sehr gut

gut

indifferent

ablehnend

Markt und Unternehmen

A R BEITGEBE R V ERBA ND PFLEGE

Entscheidend sind hierbei

Im Oktober 2009 haben sich die acht größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) zum Arbeitgeberverband Pflege zusammengeschlossen um die Pflege in Deutschland in Zukunft gemeinsam zu gestalten.

1. Pflege nachhaltig sichern

insbesondere vier Punkte:

Die Pflege ist eine entscheidende Säu­le des Sozialstaats. Angesichts der rasanten demografischen Entwicklung in Deutsch­ land müssen wir die Fi­nanzierung der Pflege langfristig sichern. Politik, Wirt­schaft und Gesellschaft brauchen nachhal­tige Konzepte – losgelöst von tagespolitischen Interessenlagen. Im Mittelpunkt steht die ehrliche Diskussion der Frage, was uns Pflege wert ist.

2. Mehr Ansehen für den Pflegeberuf

Der Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen Interessen der Branche. Derzeit repräsentiert er gemeinsam mit den Unternehmen im bpa 184.000 Mitarbeiter. Der Verband setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein, denn Pflege ist ein zentrales Thema unserer Gesellschaft. Der Arbeitsgeberverband Pflege hat es sich zum Ziel gesetzt, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Pflege mit ihrem hohen Qualitätsstandard auf diesem Niveau auch in Zukunft gehalten und weiter ausgebaut werden kann.

Menschen, die andere Menschen pflegen, leisten einen wichtigen Dienst für unsere Gesellschaft. Ihr Einsatz muss die Anerkennung erfahren, die er ver­ dient. Da der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften steigt, brauchen wir neue Ausbildungsstrukturen und Zugangs­ wege. Schon heute arbeiten über 800.000 Menschen in der Pflege. Bis 2050 werden es mehr als doppelt so viele sein.

3. Mindestlohn für Pflegekräfte Der Arbeitgeberverband Pflege unterstützt den gesetzlichen Mindestlohn. Pri­vate Pflegeunternehmen organisieren 50 % der stationären und ambulan­ten Pfle­ge in Deutschland. Sie sind sich ihrer Bedeutung bewusst und beteiligen sich aktiv an der Findung eines Min-

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destlohns. Um die hohe Qualität der Pfle­ ge in Deutschland zu sichern, müssen ausreichend Mittel bereitstehen, die einen Mindestlohn ermöglichen, ohne Pflegebedürftige und Angehörige zu belasten.

4. Pflege im Leben verankern Die Pflege ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Stationäre Pflegeheime sind immer besser in Städte und Ortschaften integriert. Pflege gehört in den gesellschaftlichen Alltag. Sie ist kein Abstellgleis und kein Tabu, sondern eine wichtige Säule des Sozialstaats. Älterwerden ist Bestandteil der Gesellschaft – genauso wie die älter werdenden Menschen auch.

Fazit: Weichenstellungen für eine zukunftsfähige Pflege Pflege gehört zu unserer Gesellschaft – in Zukunft noch mehr als heute. Wir müssen jetzt die Strukturen schaffen, die eine hohe Qualität der Pflege sichern. Dazu gehört die angemessene Be­zahlung der Pflegenden, eine nachhaltige Fi­nanzierung der Pflege, neue Ausbildungsstrukturen und eine breite gesellschaft­liche Diskussion über den Wert, den Pflege haben muss.

( Q u e l l e : M a n i f e s t A G -Ve r b a n d P f l e g e )

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Markt und Unternehmen

Frau Maike Molitor, Auszubildende Pflegekraft und Frau Iris Bilke, Pflegekraft, Elisa Seniorenstift – Haus Frechen, Frechen

Markt und Unternehmen

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Einer unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren. Der Mensch. – Unser Personalkonzept –

Unser Erfolgsgeheimnis beruht neben einem hohen Qualitätsstandard und kundenorientierten Serviceangeboten vor allem auch auf zufriedenen und engagierten Mitarbeitern. Nur dadurch können wir unseren Bewohnern Tag für Tag die bestmögliche Pflege, leckere Speisen und eine Umgebung zum Wohlfühlen bieten.

A usbildung sber uf A ltenpflege r/-innen Das deutsche Altenpflegegesetz (AltPflG) regelt bundeseinheitlich die Ausbil­ dung der Altenpflegerinnen und Alten­­pfleger. Die Ausbildung soll die Kennt­­­ nisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten ver­­ mitteln, die zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Pflege einschließ­ lich der Beratung, Begleitung und Be­­ treuung alter Menschen erforderlich sind. Die CURANUM AG hat im Geschäftsjahr 2009 konzernweit durchschnittlich 273 Schüler bzw. Praktikanten und Auszubildende beschäftigt. Den größten Anteil stellten davon die Auszubil­ denden in der Altenpflege. Nach einer erfolgreichen dreijährigen Ausbildung wird der Ausbildungsabschluss „exami­ nierte/r Altenpfleger/-in” erreicht. Die Ausbildung unterteilt sich in den theo­ retischen und praktischen Unterricht (ca. 2.100 Unterrichtsstunden) sowie einen praktischen Ausbildungsteil mit etwa 2.500 Stunden. Die praktische Ausbildung findet in den stationären

Einrichtungen der Altenpflege, in ambulanten Diensten und in der Geron­ topsychatrie statt. Dabei werden die Auszubildenden von speziell geschulten Mentoren angeleitet. Der theore­ tische und praktische Unterricht wird an Berufsfachschulen durchgeführt, mit denen die CURANUM-Gruppe Ko­o-­ ­pe­rationsverträge abgeschlossen hat. Im schulischen Bereich werden theo­re­­­­ tische Grundlagen einer sach- und fach­ gerechten sowie qualitativ hochwer­ tigen Pflegedienstleistung vermittelt. Die Curanum-Gruppe bildet jährlich eine Vielzahl examinierter Altenpfleger/-innen aus. Mit dieser Maßnahme stellt das Unternehmen sicher, auch in Zukunft sehr gut ausgebildetes Fachpersonal, das mit unse­ ren hohen Standards in puncto Qualität, sozialem Engagement und neuesten pfle­gewissenschaftlichen Erkenntnissen bestens vertraut ist, zu beschäftigen. Dies bedeutet eine Investition in die Zu-­ ­kunft und garantiert einen guten Stand am Pflegemarkt sowie eine gute Aus­ gangsbasis für die zukünftigen Herausforderungen.

Koo pe rat ion e n m i t Ho c hschul e n Die CURANUM AG kooperiert mit Hochschulen der Fachbereiche Sozialund Pflegewissenschaften. Studenten dieser Fakultäten können in unseren Ein-­ ­­­richtungen Praxissemester ablegen,

eine Diplomarbeit schreiben oder ein zwölfmonatiges Trainee-Programm, mit Ziel als Einrichtungsleiter zu arbeiten, absolvieren.

F ü hr u n gs k r ä f t e a us b i l d u n gs prog ra m m Die CURANUM AG bietet ihren Mit­ arbeitern zusammen mit einem privaten Mitbewerber akademische Ausbildungen für Führungskräfte in der Pflege an. In der gemeinsamen Akademie finden zwölf Monate lang Ausbildungen in allen Fachbereichen mit Referenten des Wettbewerbers und der CURANUM für Wohnbereichs-, Pflegedienst- und Heimleitungen statt.

Um fa n g re i c h e For t- u n d W e i t erb i l d u n g Insbesondere für unsere Pflegekräfte bieten wir umfangreiche gruppenweite Fortbildungsprogramme von Basis­ wissen bis zu Expertenstandards an. Dies sind beispielsweise Weiterbildungen zu Qualitätsbeauftragten, Hygienefachkräften, Gerontofachkräften sowie Wohnbereichsleitungen und Mentoren. Interessierten und engagierten Pfle­ gehilfskräften bieten wir die Möglichkeit zu fachlichen Qualifikation zum examinierten Altenpfleger/-in.

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Markt und Unternehmen

Oft sind es kleine Dinge, die den Unterschied so groß machen. – Bürger beurteilten private Pflegeheimbetreiber –

Frau Kirsten Tabeling, Pflegeüberleitungskraft, Seniorenzentrum Lindenhof, Mönchengladbach

Markt und Unternehmen

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20

Markt und Unternehmen

Bü rg er b e ur t e i l e n pri vat e p f l e g e h e i m b e tr e i b er Nach einer neuen Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach ist die Mehr­­­ heit der Bürger in Deutschland der Überzeugung, dass private Träger eine gute Pflegequalität bieten. Der Grund da­für ist, dass sie sich aufgrund des schwierigen Wettbewerbsumfeldes Mängel in der Pflegequalität gar nicht leisten könnten. Die bundesweite Studie zum Thema „Pflege in Deutschland – Ansichten der Bevölkerung über Pflegequalität und Pflegesituation“ brachte weiterhin zu­ tage, dass sich die meisten Bürger von der Politik mehr Klarheit über die

Pflegebedürftige nach art der versorgung 2001–2007 (in %)

31,6%

+17,4 %* stationäre Pflege

46,0%

+3,3 %* Pflege zu Hause durch Angehörige

22,4% +16,0 %* ambulante Pflege zu Hause

* Anstieg zwischen 2001–2007 Quelle: Pflegestatistik 2001 und 2007

Markt und Unternehmen

finanzielle Absicherung im Pflegefall wünschen. Das Vertrauen in die gesetzliche Pflegeversicherung sei gering und 75 % der Befragten befürchteten demnach im Pflegefall eine nicht ausreichende Versorgung. Die Frage, ob die Verantwortung für die finanzielle Absicherung beim Staat oder in der Eigenverantwortung jedes einzelnen Bürgers liegen sollte, war jedoch nicht klar: 39 % der befragten Personen setzten auf private Vorsorge und 34 % sahen diese Aufgabe beim Staat. Lediglich 12 % der Bevölkerung haben eine private Police zur Altersabsicherung ab-­ ­geschlossen. Einigkeit bestand bei der Frage, welche Anforderungen eine Pfle-

geeinrichtung erfüllen sollte und wie die Pflegequalität auszusehen hätte. Die Umfrage ergab zudem, dass gut aus­­gebildetes (83 %) und freundliches (86 %) Pflegepersonal, das immer in ausreichender Anzahl (79 %) vorhanden ist und für die Bewohner genügend Zeit hat (57 %), sowie eine gute und regel­ mäßige medizinische Versorgung durch Ärzte (86 %) an oberster Stelle stehen und für die Wahl eines Pfle­geheimes die entscheidenden Fakto­ren sind. Der Pflegequalität kam somit einmal mehr ein sehr hoher Stellenwert zu. Für insgesamt 94 % aller befragten Perso­nen sind mehr und besser quali­fizier­tes

21

Personal unumgänglich, daher war die Mehrheit der Bürger für die verstärkte Durchführung von Kontrollen. Bislang bekommen Bewohner in jedem Pflegeheim, das Versorgungsverträge und Vergütungsvereinbarungen mit den Pflegekassen abgeschlossen hat, die gesetzlich vorgeschriebene Leistung der Pflegeversicherung – ganz unabhängig von der Pflegequalität. Entsprechend der Allensbach-Studie plädierten 60 % der befragten Personen dafür, dass gute Pflege und ein hoher Qualitätsstandard auch honoriert werden sollten. Gute Ergebnisse bei MDK-Prüfungen und Kontrollen der Heimaufsicht sollten mehr Geld von der gesetzlichen Pfle­ geversicherung bringen.

Wachsende sorgen über ausreichende finanzielle absicherung im pflegefall (in %)

49%

49% 43%

38% 1993

2007

Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach, Pflege in Deutschland 2009

2009

Mache mir Sorgen, ob ich im Pflegefall ausreichend abgesichert bin

Mache mir keine Sorgen

Nicht die Größe einer Einrichtung ist entscheidend. Sondern ob man sich dort wohlfühlt. – Innovative Wohn- und Betreuungskonzepte –

Herr Hajo Noppeney, Direktor, Seniorenzentrum Hennef, Hennef

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Markt und Unternehmen

Frau Hermine Spiller und Frau Franziska Plück, Elisa Seniorenstift – Haus Frechen, Frechen

CURANUM Seniorenresidenz Im Hagenland, Wachtendonk Damit wir noch besser auf die Be­­­dürf­ nisse unserer zukünftigen Bewohner eingehen können, legen wir großen Wert auf neue innovative Wohn- und Betreuungskonzepte. Neubaupro­ jekte nehmen wir zum Anlass, auch neue Wege hinsichtlich innovativer Pflegeformen zu gehen. Mit unserer Seniorenresidenz Im Hagenland, Wachtendonk, die wir im Juni 2010 eröffnen, werden wir mit einem neu­­en Wohngruppenkonzept an den Start gehen. In der lichtdurchfluteten Einrichtung entstehen fünf Wohngruppen für je­ weils elf bis 14 Bewohner. Somit

finden 65 Bewohner in dieser Einrichtung ein neu­­­­es Zuhause. Alle Wohngruppen haben ein eigenes Wohnzimmer, wobei sich jeweils zwei Wohngruppen eine groß­­zügig geschnittene Wohnküche teilen. Eine Wohngruppe befindet sich in einem beschützenden Bereich, der ebenfalls mit einem gemütlichen Wohn­zimmer und einer hübschen Wohnküche ausgestattet ist. Der Tagesablauf der Bewohner soll so „normal“ wie möglich gestaltet und individuell auf deren Bedürfnisse zuge­­ schnitten werden. Die Devise bei diesem Wohngruppenkonzept lautet „so viel Normalität und Eigenverantwortung wie möglich, gerade so viel Betreuung und Hilfe wie nötig“.

Der Tagesablauf wird in gemeinsamen Absprachen von Bewohnern und Mit­ arbeitern komplett organisiert. Hierzu gehören die täglichen Aktivitäten wie Spaziergänge, Singen, Spielen, Ausflü­­ ge oder Kochen ebenso wie das Fest­ legen individueller Weckzeiten, die Zeiten für die Körperpflege sowie die Malzeiten. Bisher wurden die personellen Res­ sour­cen der Hauswirtschaft und Pflege immer streng voneinander ge­­­trennt, diese beiden Leistungsbe­rei­che gilt es, jetzt zu vernetzen. Service- und Pflegekräfte stehen dem Bewohner täglich zur Verfügung und unterstützen diesen bei hauswirtschaf­tlichen und pflegerischen Leistungen.

Markt und Unternehmen

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Sie helfen beim Anziehen oder Anlegen von Verbänden, beim Zubereiten von Mahlzeiten, oder der Herstellung von Kontakten zu Bewohnern, Angehörigen und Ärzten. Das Personal leistet fach­übergreifende Zusammenarbeit. Eine klassische Trennung zwischen Haus­ wirtschaft und Pflege findet ausschließ­ lich bezüglich der Pflegefachlichkeit statt. Ansonsten arbeiten die Mitarbei­ ter in einem Wohngruppenteam zu­ sammen.

Grundriss Einzelzimmer und Doppelzimmer in Wachtendonk

personen. Die Aufgaben der Serviceund Pflegekräfte sind vergleichbar mit den anfallenden Alltagsaufgaben in einer größeren Familie.

Frau Carola Seeberger, TQM-Mitarbeiterin, Wachtendonk

Der ganz gewöhnliche Alltag mit seinen auch aus früheren Tagen vertrauten Bewegungsabläufen, Geräuschen und Gerüchen wird so quasi zum Fitnesstraining oder gar zur „Therapie“. Die vertrauten Aktivitäten und Dinge und die – im Vergleich zu herkömmlichen Heimen – wenigen und überschaubaren Räume ermöglichen insbesondere verwirrten älteren Menschen eine wesentlich bessere Orientierung und sorgen so für mehr Sicherheit und Lebensqualität. Damit sich unsere Bewohner wohl und geborgen fühlen, werden sie immer von den gleichen Service- und Pflegekräften betreut und haben dadurch feste Bezugs­

Der kommunikative und gemeinschaft­ liche Aspekt bildet bei diesem Konzept einen Schwerpunkt. Daher haben wir zum einem eine Wohngruppengemeinschaft und zum andern eine Hausge­ meinschaft. Damit sich unsere Bewohner auch in der Hausgemeinschaft wohlfühlen gibt es in unserer neuen Einrich­ tung eine Cafeteria, einen großen Res­ taurantbereich, eine großzügige Garten­ anlage sowie sechs Lichthöfe, die zum Verweilen einladen. Innerhalb der Wohngemeinschaft wer­den die Bewohner zusätzlich von sogenannten Präsenzkräften betreut und in ihrem täglichen Tagesablauf unterstützt. Selbstverständlich haben wir dafür Sorge getragen, dass sich der Bewohner auch zurückziehen kann, indem er es sich in seinem Wohnzimmer bequem macht oder auf seiner Terrasse die warmen Sonnenstrahlen genießt.

CUR ANUM S e n iore n z e n tr u m H e n n e f -Mi t t e , H e n n e f Im Frühjahr 2011 eröffnet die CURANUM AG ihr neues Seniorenzentrum Hennef-Mitte mit insgesamt 80 Pflegeplätzen und 59 modernen Appartements. Die neue Ein­richtung wird sich durch ihr großzügiges Ambiente, eine schöne Gartenanlage und zahlreiche Serviceangebote im Betreuten Wohnen auszeichnen. Darüber hinaus werden wir Betreuung und Pflege über alle Pflegestufen anbieten. Die Integration des neuen Hauses in unser Clusterkonzept ist selbstverständlich, da sie nur ca. 300 m von unserer bestehenden Seniorenresidenz Hennef entfernt ist.

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Markt und Unternehmen

Frau Monika Gründler und Physiotherapeutin Frau Ines Gericke, Psychiatrische Pflegeeinrichtung Am Wannsee, Berlin

Markt und Unternehmen

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Kein Patient ist wie jeder andere. Genauso individuell ist unsere Pflege. – Spezialisierungen in der Pflege –

Ps ychi at r ie Die Psychiatrie beschäftigt sich mit der Prävention, Diagnostik und Therapie seelischer Erkrankungen. In unserer psychiatrischen Pflegeeinrichtung Am Wannsee in Berlin betreuen wir pflegebedürftige psychisch kranke Menschen aller Altersklassen, bei denen eine Erkrankung wie Schizo­ phrenie, Suchterkrankungen aller Art, Depressionen, Intelligenzminderung, Neu­rosen und Psychosen diagnostiziert wurde. Die individuelle Betreuung der Bewohner hat bei diesen Krankheitsbildern einen noch höheren Stellenwert als in der klassischen Altenpflege, da die körperlichen Gebrechen weniger im Vor­ dergrund stehen. Die Einrichtung in Berlin versucht die psychisch kranken Menschen so weit zu therapieren, dass ein Leben außerhalb des Pflegeheimes, beispielsweise im Betreuten Wohnen oder auch im häuslichen Umfeld wieder möglich wird. Außerdem ist die Pflegeeinrichtung Am Wannsee am „Berliner Projekt“ beteiligt, das die Beschäftigung von zwei fest angestellten Ärzten und einer Physiotherapeutin ermöglicht. Für unsere Be­ wohner ist dies ein großes Plus, da der Arzt die detaillierte Krankengeschichte kennt und darüber hinaus immer er­ reichbar ist.

Gerontopsychiatrische Spezialstationen behütet und nicht behütet Die Gerontopsychiatrie ist ein Fachgebiet der Psychiatrie. Sie beschäftigt sich mit älteren Menschen und ihren psychischen Erkrankungen, die typi­scherweise im Alter auftreten. Insbeson­­ dere handelt es sich hierbei um De­ menz. Unter einer Demenz verstehen wir ein Defizit der kognitiven, emo­ tionalen und sozialen Fähigkeiten, das zur Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führt und meist mit einer diagnostizierbaren Erkrankung des Gehirns einhergeht. Betroffen sind bei dieser Erkrankung vorwiegend das Kurzzeitgedächtnis, das Denkvermögen, die Sprache und die Motorik und bei einigen Formen auch die Persönlichkeitsstruktur. Heute sind verschiedene Ursachen für Demenz bekannt und die Symptome können im Anfangsstadium einer Demenz hinausgezögert werden. Die am häufigsten auf­tretende Form der Demenz ist die Alz­ heimerkrankheit. Die CURANUM AG hat in vielen ihrer Einrichtungen Spezialstationen für Gerontopsychiatrie eingerichtet. Bei dies­ er Krankheit ist eine besondere Her­ angehensweise mit viel Erfahrung, medi­zinischem Spezialwissen, einer qualitativ hochwertigen Pflege und Betreuung der demenziell veränderten Bewohner, überaus wichtig.

Tierische Unterstützung im Seniorenzentrum Lindenhof, Mönchengladbach

Für Bewohner, die unter einer Demenz leiden und darüber hinaus hin- bzw. weglaufgefährdet sind, wurden sogenann­te behütete Stationen eingerichtet. Als oberste Aufgabe sehen wir es an, die Persönlichkeit des Pflegebedürftigen an­gesichts des Abbaus seiner mentalen Kräfte zu stützen und ihm Wohlbefinden und Lebensqualität zu sichern. Das Personal ist entsprechend geschult. Es werden Aktivitäten angeboten, die speziell auf demenziell erkrankte Bewohner zugeschnitten sind: • Spezielle Einzelbetreuung mit Ange­ bo­ten entsprechend der individuellen Vorlieben, Interessen und Fertigkeiten des demenziell erkrankten Bewohners wie z. B. begleitete Spaziergänge, Vorlesen, Singen, Basteln u. Ä. • Therapeutische Tischbesuche (Mahlzeitenbegleitung) • Gedächtnistraining, 10-MinutenAktivierung • Gymnastik • Basale Stimulation • Snoezelen

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Markt und Unternehmen

Palliativ p f l e g e Die Zahl der Heimbewohner, die aufgrund schwerer Erkrankungen nicht mehr mobil und belastbar sind und aus diesem Grund ihr Leben zum überwiegenden Teil im Bett verbringen, wächst. Zu ihnen gehören Menschen im Endstadium einer Demenz oder schwer somatisch erkrankte Menschen mit starken Einschränkungen im Bereich der Aktivitäten des Lebens und einem daraus resultierenden hohen Bedarf an pflegerischen und medizinischen Leistungen. Gymnastik, Seniorenresidenz Am Ochsenkamp, Schwelm

G e rontop sychi atris che S p e zia lstatio nen n ach Prof. Böhm Die Anzahl der verwirrten und desori­ entierten Menschen nimmt mit steigen-­ der Lebenserwartung ständig zu. Die Situation in den Krankenhäusern und Altenheimen, aber auch in der häus­ lichen Pflege wird für Angehörige und Pflegende zunehmend schwieriger. Aus diesem Grunde haben wir uns sehr intensiv und umfassend mit verschiedenen Formen der Dementenbetreuung auseinandergesetzt und bieten in ei-­ ni­gen Einrichtungen das psychobiografi­ sche Pflegemodell nach dem Wiener Professor Erwin Böhm an. Dieses Modell fördert ein vertiefendes Verständnis für bestimmte Verhaltensweisen durch eine intensive Ausein­an­ dersetzung mit der Biografie der Betrof­fenen. Man geht davon aus, dass das Altern ein regredierender Prozess der Seele bzw. Psyche ist und der Mensch besonders bei einer Demenz­erkrankung wieder in die Prägungsphänomene aus den ersten 25 bis 30 Lebensjahren zurückfällt. Das Pflegemodell nach Prof. Böhm geht somit insbesondere auf die Biographie des Menschen ein, um die Seele zu reakti­vieren.

Die Palliativpflege trägt für diese Men­schen zu einer Verbesserung der aktuellen Lebenssituation bei. Sie stellt einen Lebensraum dar, in dem die Bewohner neben der adäquaten Pflege und medizinischen Versorgung ein spezifisches Angebot in Form einer individuellen Einzelbetreuung erhalten, bei der verschiedene therapeutische Me­ thoden zum Einsatz kommen. Somit werden die besonderen Bedürfnisse der Bewohner in dieser fortgeschrittenen Krankheitsphase berücksichtigt. Ein weiterer wesentlicher Be­stand­ teil ist die Versorgung und Begleitung Schwerstkranker in ihrer letzten Lebensphase. Von zentraler Bedeutung ist

hierbei die enge Zusammenarbeit zwischen Pflegemitarbeitern, Angehö­rigen, Ärzten, Therapeuten, einer Hospizbewegung und ehrenamtlichen Helfern.

Be at m u n g u n d Wa c h k om a Beatmung Immer mehr Menschen überleben Un­fälle oder schwerwiegende Erkrankungen. Der Grund hierfür liegt in den Fortschritten, die die Notfall- und In­ten­sivmedizin in den letzten Jahren gemacht hat. Damit verbunden sind jedoch leider oft schwere Schädigungen und sekundäre Folgeschäden. Unter Heimbeatmung wird die Beat­ mung eines Menschen außerhalb einer Intensivstation, also entweder zu Hause oder in einer entsprechend qualifizierten und ausgestatteten Pflegeeinrichtung, verstanden. Viele Erkrankungen, insbesondere Akutereignisse im Rahmen chronischer Er­krankungen (z. B. Unfallereignisse), führen oft zu einer langfristigen, wenn nicht dauerhaften Beatmungspflicht. In diesem Zusammenhang sind zu nen­ nen: Hirnstamminfarkt (ischämisch, z. B. Embolie), spontane intracerebrale Blutungen (z. B. bei Bluthochdruck), hypoxämische Hirnschädigung (z. B. nach protrahierter Reanimation) u. a., die oft auch ein Wachkoma zur Folge haben können. Ein qualifiziertes Team gewährleistet Pflege, die speziell auf die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet ist. Im Vordergrund stehen dabei die Verbesserung des physischen und emotionalen Wohlbefindens sowie die Förderung der Selbstbestimmung und Selbstständigkeit des Bewohners.

Frau Rembein und Pflegerin Frau Ines Liebig, Ravensberger Seniorenzentrum, Bielefeld

Ein umfassendes sozialpflegerisches Betreuungsangebot, sowie physiotherapeutische, ergo- und atemtherapeutische Einzelanwendungen haben das

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Ziel, Lebensqualität zu erhalten und zu fördern.

Wachkoma Bei dem Personenkreis der SchädelHirngeschädigten Pflegebedürftigen der Phase F (Wachkoma) handelt es sich um Personen mit ausgeprägten neurologi­ schen Schädigungen, insbesondere bei: • Cerebralen Gefäßerkrankungen (z. B. Schlaganfall) • Schädigungen durch akuten Sauerstoffmangel (z. B. Herz-Kreislauf-Stillstand) • Traumatischen Ereignissen (z. B. bei einem Unfall) • Hirntumoren • Chronisch degenerativen Hirnerkrankungen. Die Folgen dieser Schädigungen beeinträchtigen zumeist die selbstständige Lebensführung der Betroffenen und sind oft mit besonders schweren und dauerhaften Fähigkeits- und Funktionsstörungen verbunden. Im Vordergrund der Beeinträchtigung stehen verschiedene Bewusstseinsstörungen, intellektuell-kognitive Störungen, Wahrnehmungsstörungen, Störungen der Sensorik und Motorik, sowie Beeinträchtigungen in der Kommunikationsfähigkeit. Diese Beeinträchtigungen bedingen, dass die Bewohner oftmals in ihrer Erlebnis- und Empfindungsverarbeitung eingeschränkt und langfristig oder dauerhaft auf intensive, fachgerechte Betreuung und spezielle pflegerische Unterstützung angewiesen sind. Ein umfassendes sozialpflegerisches Betreuungsangebot, sowie physiotherapeutische, ergo- und atemtherapeutische Einzelanwendungen haben das Ziel, Lebensqualität zu erhalten und zu fördern.

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Betreuung auch für jüngere pflegebedürftige Menschen Neben der Pflege der Bewohner aller Pflegestufen bietet die CURANUM einen weiteren pflegefachlichen Schwerpunkt für behinderte Menschen mit Schädelhirn- und psychiatrischer Er­krankung, die einer beschützten Unterbringung bedürfen, an. Diese Bewohner wünschen sich die Möglichkeit, in einem eigenen Wohnbereich zu leben, unter der Berücksichtigung von qualitativer Pflege, Betreuung, sowie unter den Aspekten eines psychobiografischen Pflegemodells. Die Bedürfnisse sind weitestgehend ausgerichtet auf Selbstbestimmung, der Erhaltung und Wiedererlangung von Fertigkeiten im Alltagsleben, Entscheidungsfähigkeit und sozialer Integration. Die Bewohner legen viel Wert auf das Einhalten der Privatsphäre. Sie schätzen es, mit einer annähernd gleichen Altersgruppe zusammenzuleben. Dieser Aspekt ist den Bewohnern wich­tig, um Spannungen durch hohe Altersunterschiede entgegenzutreten. Die Wohngemeinschaft führt zu mehr Lebensqualität und die Bewohner werden ganzheitlicher gesehen. Durch die hirnorganischen Schäden, hervorgerufen durch erworbene bzw. ererbter Erkrankungen, kommt es auch immer zu Defiziten in der selbständigen pfle­gerischen Versorgung, sodass diese Be­wohner eine hohe professionelle pflegefachliche Versorgung benötigen. Die reine „Pflege“ oder Pflegeleistungen stehen hier aber nicht alleine im Vor­dergrund. Heimtypische Strukturen kommen in Wohngemeinschaften nicht vor, die jüngeren Menschen leben wie in einer Art Großfamilie zusammen. Das Gemeinschaftsleben spielt sich zumeist in der großen Wohnküche bzw. großem Wohnzimmer ab. Zusätzlich hat jeder Bewohner seinen privaten Bereich für die individuelle Sphäre.

Herr Eduard Vecker und Herr Thomas Vogt (exam. Altenpfleger), Seniorenresidenz Hirschhalde, Bad Dürrheim

S p e z i e l l e Pf l e g e f ür Q u e r s c h n i t ts g e l ä h m t e u n d MS (Multiple Sklerose)-Patienten Die Mitarbeiter der CURANUM AG pflegen, begleiten und fördern in unseren Einrichtung auch Menschen mit Querschnittslähmungen und Multipler Sklerose, deren Hilfebedarf so hoch ist, dass sie stationäre Unterstützung in Anspruch nehmen müssen und eine Rückführung in ambulante Betreuungsformen leider selten möglich ist. Durch die geringe Anzahl der Bewohner wird eine familiäre Atmosphäre geschaffen, in der sich jeder Bewohner entsprechend seiner Möglichkeiten einbringen oder auch seine Mitbewohner unterstützen kann. Um diese Ziele erreichen zu können, bedarf es einer speziellen Fachpflege, d. h. eine enge Zusammenarbeit mit den behandelnden Fachärzten und einem festen, seit vielen Jahren bestehenden Mitarbeiterstamm, der über Erfahrung und Fachwissen im Bereich der entsprechenden Krankheitsbilder verfügt. Außerdem muss die medizinische Betreuung durch behandelnde Neurologen und die kontinuierliche therapeutische Arbeit durch externe Physiotherapeuten

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Markt und Unternehmen

Einschränkung und Behinderung dar, insbesondere da der Mensch 90 % aller Informationen über seine Umwelt über die Augen gewinnt. Dieses Leben unter erschwerten Bedingungen mit Unsicherheiten und schwindender Selbstständigkeit versetzt den Blinden oder sehbehinderten Menschen sozusagen in „Dauerstress“, sodass dieser schon mal mit Affektlabilität, Hoffnungslosigkeit oder Aggressivität reagieren kann. Zudem schränken ein hohes Lebensalter sowie Pflegebedürftigkeit den Ak­ tionsradius von Sehbehinderten stark ein. Dennoch wünschen die Betroffe­nen keine „Sonderbehandlung“, sondern vielmehr so viel Normalität wie möglich.

Frühlingsfest Pflegezentrum Alpenpark St. Vinzenz, Pfronten

und Ergotherapeuten sowie eine ent­ sprechende soziale Betreuung und Bera­ tung sichergestellt werden.

P f l e ge fü r Suchtpatienten In unseren Einrichtungen für Suchtpatienten finden Menschen mit einer Suchtproblematik (in der Regel Alkoholismus) und gleichzeitigen massiven physischen und psychischen Störungen Aufnahme. Es werden neben den klassischen Senioren schwerpunktmäßig chronisch alkohol- und/oder medikamentenabhängige Bewohner betreut und gepflegt. Zu Grunde liegen langjährige Krankheitsverläufe, Multimorbidität, gegebene körperlich bedingte Leistungsschwächen oder mangelnde Alltagskompetenz, wobei die Bewohner zu einer klassischen Behandlung nicht mehr in der Lage sind. Sie gelten als „austherapiert“. Es sind Menschen, deren Krankheitsbilder in einem Krankenhaus nicht mehr versorgt werden. Es geht vorwiegend um die mangelnde Fähigkeit, ein selbstständiges Leben zu führen.

Wo hnen m i t S e h b e h i n d er u n g Im Zuge der demografischen Entwicklung steigt auch die Zahl der altersbedingten Augenerkrankungen unausweichlich an. Heute leben bereits 145.000 Blinde und eine halbe Million sehbehinderte Menschen in Deutschland, wobei fast die Hälfte aller neu erblindeten Menschen über 80 Jahre alt ist. Eine Sehbehinderung liegt vor, wenn die Sehschärfe nur noch 30 % des Normalwerts oder weniger beträgt, von Blindheit spricht man bei einer Sehschärfe von höchstens 2 % bzw. auch bei einer Einschränkung des Gesichtsfelds auf weniger als 5 Grad. Als Ursachen für Sehstörungen können insbesondere Schädigungen der Netz­ haut, Erkrankungen des Sehnervs, Glau­kom („grüner Star“), Katarakt („grauer Star“) sowie Beschädigungen des Sehzentrums im Hirn z.B. durch Durchblutungsstörungen, Tumore oder ent­ zündliche Prozesse genannt werden. Diese visuellen Beeinträchtigungen stellen für die Betroffenen eine große

Für visuell beeinträchtigte Menschen ist es insbesondere wichtig, das persönliche Ordnungssystem beizubehalten und möglichst wenige Veränderungen im räumlichen Umfeld vorzunehmen. Spezielle bauliche und räumliche Rahmenbedingungen sind daher ebenso wichtig wie spezielle Kenntnisse in der Pflege, ein hohes Maß an Erfahrung sowie an empathischen und beziehungsmäßigen Fähigkeiten der Mitarbeiter. Gleichzeitige Pflegebedürftigkeit oder auch eine Demenzerkrankung stellen dabei eine besondere Herausforderung an Diagnostik und Therapie dar. Eine bestmögliche medizinische Versorgung ist dabei unser Anliegen.

Ei n g l i e d eru n gs h i l f e Eine unserer Einrichtung verfügt über einen psychiatrischen Wohnbereich für Menschen mit seelischen Behinderungen. Chronisch psychisch kranke und chronisch abhängigkeitskranke Menschen werden dort betreut. Die Betreuung erfolgt in voller Tagesstruktur, das bedeutet Unterkunft, Verpflegung, Arbeitstherapie und komplette Tagesgestaltung. Das Ziel ist auch hier die Eingliederung an der Teilnahme am Leben der Gemeinschaft.

Markt und Unternehmen

Eingliederung wird möglich durch das Aufhalten bzw. Umkehren schädigender Prozesse und das Einsetzen des Hei­ lungsprozesses. Unsere Mitmenschen mit seelischen Beeinträchtigungen sollen ein Leben führen können, das dem nicht­ beeinträchtigten Menschen entspricht. „Ein Leben so normal wie möglich!“ Im Rahmen der Arbeitstherapie sollen die Bewohner Struktur, Sinn und Selbstwertzuwachs erfahren. Aus diesem Grund findet die Therapie in der Einrichtung im Küchenbereich und der Wäscherei, wie auch in der ausgegliederten Werkstatt, mit Café und Verkaufs­ bereich innerhalb der Gemeinde statt. Verändert sich der Gesundheitszustand dahingehend, dass eine adäquat fachliche Pflege vordergründig ist, besteht jederzeit die Möglichkeit, innerhalb der Einrichtung in die stationäre Pflege überzusiedeln.

Ur laub spflege Viele Menschen pflegen ihre Angehörigen Zuhause. Dafür braucht man Zeit, Liebe und Geduld. Irgendwann

derungen zu groß und dies belastet nicht nur die pflegenden Angehörigen, sondern auch den pflegebedürftigen Menschen. Genau aus diesem Grunde bietet die CURANUM AG in vier ihrer Pflegezentren die Urlaubspflege an. Bei diesem Konzept übernehmen wir die Pflege und die pflegenden Angehörigen gehen in den Urlaub. Die Krankenkassen unterstützen dieses Angebot und übernehmen die Kosten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben.

Niedersc h w e l l i g e B etreu u n gsan g e bo t e Pflegebedürftige Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen im Sinn des § 45a Abs. 1 SGB XI haben in der Regel einen erheblichen allgemeinen Beaufsichtigungs- und Betreuungsbedarf. Diese Betreuungsangebote sind zum Beispiel Vorlesen, Spazierengehen, Malen oder Basteln, aber auch Beaufsichtigung bei den Mahlzeiten oder Kontrollbesuche, bei denen überprüft wird, dass der zu Betreuende in seiner Wohnung sicher ist. Durch die niederschwelligen Betreuungsangebote werden diese Menschen durch geschulte Helfer/-innen unter Anleitung einer Fachkraft betreut. Pflegende Angehörige können dadurch in der ständigen Pflege und Betreuung der pflegebedürftigen Personen in den eigenen vier Wänden entlastet werden. Diese Betreuungsangebote werden finanziell unterstützt und können in Betreuungsgruppen oder als Einzelbetreuung im jeweils häuslichen Bereich stattfinden.

Urlaubspflege im Pflegezentrum Alpenpark St. Vinzenz, Pfronten

Chine s i sc h e Ka m p f k u nst „Ta i Ch i “ f ür S e n iore n

benötigt man auch einmal eine Pause, um sich zu erholen und neue Kraft zu schöpfen. Sonst werden die Anfor-

Das CURANUM Seniorenzentrum Lindenhof in Mönchengladbach geht bei der Beschäftigung- und Betreu­

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ung seiner Bewohner gerne auch neue Wege und bietet seinen Senioren wöchentliche Tai Chi und Qi-GongKurse an. Bewegung im Alter hält nicht nur den Körper, sondern auch den Geist und die Seele fit. Die Kurse werden von Birgit Reimers, Vorsitzende des Kampfkurs-Center JuDjuSu Jitsu Karate e.V. Mönchengladbach, und ihrem Cheftrainer Heinz Jansen angeboten und durchgeführt. Das Angebot gibt es zweimal wöchentlich auf zwei Wohnbereichen. Die beiden Gruppen haben jeweils eine Größe von 18 bis 25 Bewohnern. Die Kurse sind insbesondere als Sturzprophylaxe ge­­­ dacht, halten fit, fördern die Mobili­tät und trainieren den Gleichgewichtssinn. Bei den Senioren im Seniorenzentrum Lindenhof finden diese Kurse, die vor-­ wiegend im Sitzen stattfinden, regen Zuspruch und werden auch für demen­ ziell erkrankte Bewohner angeboten und gerne genutzt. Besonders die bunten Kampffächer sind bei Bewohnern sehr beliebt.

A m b u la n t e S e n iore n p f l e g e Ein umfangreiches und individuell ab­ stimmbares Serviceangebot hilft pfle­ge-­ bedürftigen Senioren so lange wie mö­ glich ein selbständiges Leben zu Hau­se oder im Betreuten Wohnen zu führen. Das Angebot der ambulanten Diens­ te reicht von der Grundpflege (pfle­ gerischer Leistung) und Behandlungspflege (medizinischer Leistungen) über hauswirtschaftliche Leistungen bis hin zu Betreuungsleistungen für Menschen mit Demenz. Nachdem der Medi­ zinische Dienst der Pflegekasse die Einstufung in eine Pflegestufe bestätigt hat, erfolgt die Kostenübernahme, je nach Pflegestufe, durch die Pflegeversicherung.

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Markt und Unternehmen

Markt und Unternehmen

Jeder Mensch hat seine Vorlieben. Auch dafür sind wir da. – Individuelle hauswirtschaftliche Versorgung –

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Gastronomie Bereits am frühen Vormittag ist in der Zentralküche geschäftiges Treiben. Fri­ sches Gemüse und knackiger Salat werden gewaschen und klein geschnitten, die Creme für das Dessert am Mittag und der Teig für den leckeren Marmorku­ chen mit Schokostreuseln für den Nach­­ mittag wird gerührt. „Lecker“ – als Alternative gibt es heute den gemischten und allseits beliebten Obstsalat à la Chefkoch. Gleichzeitig wird das Fleisch im Dampfgarer kontrolliert und die herzhafte Suppe zubereitet. Team­ arbeit, Engagement und Motivation sind hier gefragt, damit alles pünktlich um 12:00 Uhr für unsere Bewohner auf dem Mittagstisch steht: und das nicht nur fertig gekocht und wohlschmeckend, sondern täglich auch dekorativ und liebevoll angerichtet. Hohe Qualitätsansprüche und Kundenorientierung auch beim Catering – das ist Tag für Tag unser Ziel, an dem wir fortwährend arbeiten, um uns ständig

zu verbessern und den Ansprüchen und Bedürfnissen unserer Bewohner ge­recht zu werden. Die Gestaltung der Speisepläne ist dabei von zentraler Be-­ deutung, aus diesem Grund hat die CURANUM AG ihr Catering angepasst und wird ihren Bewohnern ab Mitte des Jahres 2010 eine überarbeitete Kon­zeption anbieten. Die Ausarbeitung der Pläne findet dann für jeweils 13 Wo­ chen statt, beinhaltet regionale Aspekte und richtet sich darüber hinaus nach saisonalen Gegebenheiten, d. h. wir ha­ben Frühjahrs-, Sommer-, Herbst- und Winterspeisepläne. Jeden Montag bieten wir unseren Bewohnern einen neuen Wochenspeiseplan an, jeden Tag zwei Menüs zur Wahl. Da eine ausgewoge­ne Ernährung besonders bei älteren Menschen sehr wichtig ist, reichen wir leichte Vollkost und Vollkostmenüs. An die Erstellung und Ausarbeitung eines Speiseplanes werden dezidierte Anforderungen gestellt wie beispielsweise insgesamt täglich fünf Portio­nen Obst und Gemüse inklusive Hül­

senfrüchte sowie mindestens zwei Por­tionen Vollkornbrot/und oder Voll-­ kornflocken am Tage. Außerdem stehen auf dem Speiseplan für ein vollwertiges Verpflegungsangebot bei der CURANUM-Gruppe unter anderem täglich mindestens zweimal Milch und Milchprodukte, maximal 400 g Fleisch und Wurstwaren pro Woche sowie einbis zwei Portionen Fisch und ausreichend Getränke. Selbstverständlich werden bei Multi­ morbidität im Alter, unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse und Beeinträchtigungen, ergänzende Speiseangebote bereitgestellt. Für Men­schen mit Diabetes mellitus zum Bei­ spiel wird auf kohlenhydratreiche Le­bensmittel mit einem hohen Ballaststoffanteil insbesondere in Form von Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst und Vollkornprodukten geachtet. Bei Menschen mit Demenz ist es wichtig, Sicherheit und Orientierung zu schaffen.

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Frau Luana Russo, Servicekraft mit Frau Marie-Therese Jaspers, Seniorenzentrum Hennef, Hennef

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Frau Elfriede Waldecker, Wäscherei Ellerich, Kaisersesch

Markt und Unternehmen

Saubere und frische Wäsche Früh am Morgen, wenn unsere Bewohner noch schlafen und vom leckeren Essen des vergangenen Tages oder dem bunten Veranstaltungskalender träumen, schaltet unser Techniker in der Wäscherei das Licht an, aktiviert da­raufhin die Maschinen, die die Wäsche unserer Bewohner einlesen, sortieren und waschen und startet Faltmaschinen und Mangeln. Den ganzen Tag über sind unsere Mitarbeiter fleißig dabei, die Wäsche einzulesen, zu sortieren und zu waschen. Nachdem die Wäsche sauber ist, wird sie mithilfe eines Scanners ausgelesen und verpackt. Die Flachwäsche wie Handtücher oder Tischdecken wird ebenfalls gewaschen und verpackt und steht zusammen mit der Bewohnerwä­ sche säuberlich und genau nach Einrichtung sortiert im Warenausgang. Am nächsten Tag rollen unsere LKW mit der Wäsche der Bewohner sowie der Flachwäsche vom Hof. Insgesamt hat die Wäscherei Ellerich GmbH einen Fuhrpark von 12 Fahrzeugen mit einer Gesamtnutzlast von 64,9 t zur Verfügung. Im Geschäftsjahr 2009 hat die Wäscherei Ellerich GmbH insgesamt 3,6 Mio. kg (Vj. 3,9 Mio. kg) Wäsche verarbeitet. Davon entfallen auf Flachwäsche 64,7 %, auf Bewohnerwäsche 26,7 % und auf Wischbezüge 8,6 %.

Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2009 die Betriebsabläufe weiter verbessert und Investitionen in Trocknerkapazitäten getätigt. Aus diesem Grunde konnten wir die Produktivität steigern und die direkten Produktionskosten pro Kilogramm Wäsche um ca. 12,5 % senken.

Reinig u n g Wenn es um Pflege und Gesundheit in Pflegeeinrichtungen geht, ist speziell auch die Hygiene ein wichtiger Be­ standteil und steht mit an oberster Stelle innerhalb unseres Dienstleistungsan­ gebots. Die komplette Reinigung über­nimmt innerhalb der CURANUMGru­ppe unser Tochterunternehmen Opticura Service GmbH, München. Ein Team von vier bis 15 Reinigungskräf­ten ist, je nach Größe des Hauses, für die komplette Reinigung einer Ein­ richtung zuständig. Damit wir einen gleich bleibenden ho­hen Hygiene- und Sauberkeitsstandard bieten können, der alle Hygienevorschriften beinhaltet, ist qualifiziertes Per­sonal genauso wichtig wie die regelmäßigen Qualitätskontrollen. Diese Kontrollen werden zum einen intern von unseren Bereichsleitern der Opticura Service GmbH und unseren TQM-Mitarbeitern durchgeführt wie auch von extern vom Gesundheitsamt, vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) und der Heimaufsicht.

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Brief an die Aktionäre

Bernd Rothe Vorstandsvorsitzender

Sabine Merazzi-Weirich Operativer Vorstand

Judith Barth Finanzvorstand

Brief an die Aktionäre

Aktionärsbrief

Sehr geehrte Aktionäre und Aktionärinnen, die CURANUM AG blickt auf ein schwieriges, aber spannendes Geschäftsjahr 2009 zurück. Zahlreiche Neueröffnungen aus den Boomjahren führten unweigerlich zu einem verstärkten Wettbewerbsumfeld, das insgesamt eine weiter rückläufige Auslastung im Gesamtmarkt zur Folge hatte. Die Anzahl der Insolvenzen im Pflegemarkt nahm weiterhin zu und die Kosten stiegen stetig an, sodass immer mehr, vor allem auch kleinere Träger unter Druck gerieten. Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation und des schwierigen Umfelds im Pflegemarkt konnten wir im Geschäftsjahr 2009, nachdem sich unsere Auslastung im Jahr 2008 insgesamt geringfügig reduzierte, auf eine stabile Belegung blicken. Die Refinanzierung der zusätzlichen Alltagsbetreuer für Bewohner mit Demenz, die Pflegesatzerhöhungen in einigen Einrichtungen sowie die Akquisitionen und Neueröffnungen wirkten sich positiv auf unseren Gesamtumsatz aus. Wir konnten unseren geplanten Umsatz gut realisieren und erreichten knapp unser operatives Ergebnis. Die allgemeine negative Entwicklung am Aktienmarkt ging auch an der CURANUM-Aktie nicht spurlos vorüber. Der CURANUM-Aktienkurs bewegte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr zwischen einem Hoch im Januar von 4,24 € und einem Tiefstwert von 2,45 € im März und schloss zum Ende der abgelaufenen Berichtsperiode mit 3,05 €. Der geringe Handelsumsatz führte im März 2010 dazu, dass der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse AG die Aktie der CURANUM AG aus dem SDAX nahm. Der niedrige Börsenumsatz resultierte aus der Aktionärsstruktur, die zwar einen Streubesitz von 65,01 %

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Brief an die Aktionäre

ausweist, jedoch insgesamt einen deutlich niedrigeren Freefloat hat, da die Anteile einiger Aktionäre zwar nicht zum Festbesitz zählen, aber vom Streubesitz abgezogen werden müssten. Diese Tatsachte hatte ebenfalls Auswirkungen auf unseren Kurs, der am 4. März 2010 2,62 € betrug und somit zu einer niedrigen Marktkapitalisierung, die ebenfalls ein Kriterium für die Teilnahme im SDAX ist, führte. Unsere Strategie, neue und bestehende Einrichtungen in sogenannten „Clustern“ zu bündeln, unsere Dienstleistungen wie Speisenversorgung, Wäscherei und Reinigung und unsere IT-Systeme in diese Cluster zu integrieren sowie Qualitäts- und Servicestandards und unseren Zentraleinkauf einzubinden, haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich fortgeführt. Wir konnten den Erwerb von zwei Einrichtungen mit insgesamt 173 Pflegeplätzen und 8 Betreuten Appartements, die optimal in unsere Konzeption passen, realisieren, übernahmen einen Ambulanten Dienst, gründeten zwei neue Ambulante Dienste und trieben unsere beiden Neubauprojekte weiter voran, die entsprechend den Marktanforderungen mit innovativen Wohn- und Betreuungskonzepten ausgestattet werden. Darüber hinaus investierten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr in unsere Einrichtungen, um uns im Wettbewerbsumfeld weiter gut positionieren und unseren Bewohnern ein noch schöneres Zuhause bieten zu können. Damit haben wir ein mehrjähriges Inves­ titionsprogramm angestoßen, das auch in Zukunft die Attraktivität unserer Einrichtungen sicherstellen wird. Vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise besteht weiterhin die Gefahr, dass Kreditinstitute die Branche als risikoreichen Bereich einstufen könnten und eine Kredit­ aufnahme erschwert würde. Aus diesem und den oben genannten Gründen schlagen der Aufsichtsrat und wir vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2009 vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

Brief an die Aktionäre

Für das laufende Geschäftsjahr sehen wir uns insgesamt gut vorbereitet und werden unsere strategische Ausrichtung und die Zielsetzung, die horizontale und vertikale Wertschöpfungskette weiter auszubauen, um den Anforderungen im Markt und unseren Bewohnern gerecht zu werden, weiter vorantreiben. Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre hervorragende Arbeit und ihr Engagement im Geschäftsjahr 2009. Unser besonderer Dank gilt Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, für das entgegengebrachte Vertrauen in unser Unternehmen und unsere Arbeit, sowie unseren Geschäftspartnern für die vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Bernd Rothe

Sabine Merazzi-Weirich

Judith Barth

Vorstandsvorsitzender

Operativer Vorstand

Finanzvorstand



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Die CURANUM-Aktie

CURANUM AKTIENKURS, DAX UND SDAX 2005 BIS 2010 CUR ANUM D AX SD AX

210 % 200 % 190 % 180 % 170 % 160 % 150 % 140 % 130 % 120 % 110 % 100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 2005

2006

2007

2008

2009

2010

PEERGROUP-VERGLEICH CUR ANUM AG MA RSEI LLE -KL IN IKE N AG, DE UTSCH LAND GRO UP ORPE A, FR ANK REICH KORI AN S A, FR ANK REICH SOU THER N CROSS HE ALTHC A RE GRO U P P LC ., UK CARE UK P LC ., UK

140 % 130 % 120 % 110 % 100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % Jan Feb Mär Apr Mai Jun

Jul

2008

Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun

Jul

2009

Aug Sep Okt Nov Dez

Die CURANUM-Aktie

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Die CURANUM-Aktie

Bö rs en jah r und CURA NUM-Aktie 2009 Der negative Trend des Jahres 2008 hielt auch im neuen Börsenjahr 2009 bis März weiter an. Danach stieg der Index deutlich und notierte am 30. Dezember 2009 bei einem Schlusskurs von 5957,43 Punkten, dies entsprach einem Jahresanstieg von 22,7 %.

Im Geschäftsjahr 2009 wurde ein durchschnittliches Handelsvolumen von monatlich mehr als 320.000 Stück Aktien und knapp 1 Mio. € umgesetzt, insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 3,9 Mio. Aktien im Wert von 11,8 Mio. € gehandelt.

Pe er grou p Der SDAX, in dem auch die Aktie der CURANUM AG vertreten war, entwickelte sich von 2829,67 Punkten am 01. Januar 2009 auf 3549,02 Punkte um 25,4 % zum 31. Dezember 2009. Die deutschen Aktienmärkte zeigten insgesamt einen unerwartet starken Aufwärtstrend, der bis Ende des Jahres 2009 anhielt. Die CURANUM-Aktie, eröffnete am 2. Januar 2009 mit einem Aktienkurs von 3,95 € und schloss am 30. Dezember 2009 mit einem Kurs von 3,05 €. Diese Entwicklung entspricht einem Rückgang von 22,8 % in 2009.

Zur Peergroup der CURANUM gehören Unternehmen wie Marseille-Kliniken AG, Hamburg/ Deutschland, Group Orpea, Frankreich, Korian SA, Frankreich sowie Southern Cross Healthcare Group plc., UK und Care UK plc., UK. In Deutschland gibt es selbstverständlich noch weitere private Pflegeheimbetreiber, jedoch sind diese nicht an der Börse notiert. Anhand der nebenstehenden Grafik kann der Rückgang der Aktienkurse bei allen Peergroup-Unternehmen gesehen werden.

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Die CURANUM-Aktie

Aktionärsstruktur zum 31.12.2009 (in %)

13,03% Navitas B.V.

7,58% Dr. Thomas van Aubel

1,24% Eigene Aktien

65,01% STREUBESITZ davon



5,01 % Guy P. Wyser-Pratte

13,14% Norddeutsche Landesbank

A k t ien r ückk aufp rogamm f or tge setzt Der Vorstand der CURANUM AG beschloss mit Zustimmung des Aufsichtsrats im September 2008 ein Aktienrückkaufprogramm. Dabei stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands, eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 5 % zu erwerben, zu. Der Aktienrückkauf kann ganz oder in Teilbeträgen einmal oder mehrmals durchgeführt werden. Die Anteile sollen als Gegenleistung im Zusammenhang mit dem Erwerb von Pflegeeinrichtungen, von Unternehmen oder Unternehmensteilen, die solche Einrichtungen betreiben, verwendet werden. Der von der Gesellschaft gezahlte Kaufpreis je Aktie darf den durchschnittlichen Börsenkurs der Aktie der Gesellschaft an den letzten fünf Handelstagen vor dem Erwerb um nicht mehr als 5 % über- oder unterschreiten. Als durchschnittlicher Börsenkurs im Sinne der vorstehenden Regelung gilt dabei der Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der während der letzten fünf Börsentage vor Erwerb der Aktien

5,65 % Lehman Brothers Bankhaus AG 8,01 % Pentagon Bernini Fund, Ltd. 12,82 % Audley European Opportunities

Master Fund Limited

jeweils an der Frankfurter Wertpapierbörse für eine CURANUM-Aktie festgestellten Schlusskurse. Der Erwerb eigener Aktien ist in § 71 AktG verankert. Insgesamt wurden im Zeitraum vom 19. September bis 31. Dezember 2008 318.189 Aktien mit einem Durchschnittskurs von 3,04 € zurück gekauft. Dies entspricht einem Anteil am Grundkapital von 0,97 %. Im Zeitraum 19. Januar 2009 bis 31. März 2009 wurden 86.913 Aktien mit einem durchschnittlichen Kurs von 3,11 € zurück gekauft. Dieser Rückkauf entspricht einem Anteil am Grundkapital von 0,27 %. Somit ergibt sich ein Gesamtanteil eigener Aktien von 1,24 % am Grundkapital der Gesellschaft. Einzelheiten des Aktienrückkaufs wurden auf der Internetseite der Gesellschaft unter http://www.curanum.de unverzüglich nach erfolgtem Rückkauf veröffentlicht.

Die CURANUM-Aktie

»Ich kenne alle Akten. Aber vor allem kenne ich auch alle Bewohner.« Frau Ute Spohr, Verwaltung, Elisa Seniorenstift – Haus Frechen, Frechen

45

46

Die CURANUM-Aktie

CU R ANUM -Aktie nicht meh r im S D AX Am 3. März 2010 hat der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutsche Börse AG über die zukünftige Zusammensetzung des SDAX entschieden und uns mitgeteilt, dass die Aktie der CURANUM AG zum 22. März 2010 aus dem SDAX genommen wird. Grund für diese Entscheidung der Deutschen Börse war der geringe Börsenumsatz der CURANUM AG. Das niedrige Handelsvolumen resultierte aus der Aktionärsstruktur, die zwar einen Streubesitz von 65,01 % ausweist, jedoch insgesamt einen deutlich niedrigeren Freefloat hat, da die Anteile einiger Aktionäre zwar nicht zum Festbesitz zählen aber vom Streubesitz abgezogen werden müssten. Der damit verbundene niedrige Kurs der CURANUM-Aktie von 2,62 € zum 4. März 2010 spiegelt sich auch in einer niedrigen Marktkapitalisierung wider:

Aufgrund des hohen Wettbewerbs werden wir höhere Investitionen in die Häuser / Immobilien vornehmen, damit das Unternehmen seine Ertragskraft stärken kann. Für eine bessere Belegung und Ertragskraft werden wir daher zukünftig mehr investieren. Im Geschäftsjahr 2009 wurde eine Ausschüttung für 2008 in Höhe von 3.225.489,80 € vorgenommen.

O rd e n t l i c h e Hau p tve rsam m l u n g i n Ge rm e ri n g b e i Mü n c h e n Die Ordentliche Hauptversammlung fand am 25. Juni 2009 in der Seniorenresidenz und Pflegezentrum am Kreuzlinger Feld in Germering bei München statt. Insgesamt nahmen rund 124 Personen, darunter 92 Aktionäre und 32 Bevollmächtigte an der Versammlung teil, die gesamt 14,4 Mio. Aktien vertraten. Dies entsprach einer Präsenz von 44,09 % der 32,6 Mio. Aktien.

CURANUM AG - MARKTKAPITALISIERUNG ( i n M i o.

2004

54,6 190,08

2005

204,9

2006

303,7

2007

125,4

2008 2009 03 / 2010

Neben den Standardthemen standen die Wahlen zum Aufsichtsrat, die Aufhebung des genehmigten Kapitals 2005, die Schaffung eines genehmigten Kapitals 2009, die Ermächtigung der Gesellschaft zum Erwerb und zur Veräußerung eigener Aktien und die Beschlussfassung über die Satzungsänderung aufgrund des Gesetzes zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie (ARUG) an.

_)

99,6 85,6

V e r wendung de s Bil anzgewinn s Für das Geschäftsjahr 2009 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn in Höhe von 25.771.196,86 € auf neue Rechnung vorzutragen. Durch den erhöhten Kostendruck haben viele Unternehmen in der Branche große Probleme und es werden zahlreiche Insolvenzen erwartet. Vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise besteht die Gefahr, dass Kreditinstitute die Branche als Risikobranche einstufen und keine Kredite mehr ausreichen werden.

Zu Tagesordnungspunkt 6 stellte ein Aktionär auf der Hauptversammlung einen Antrag gegen den Wahlvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat. Gemäß diesem Gegenantrag wurde Herr Dr. Michael Treichl zur Wahl als ordentliches Mitglied des Aufsichtsrats vorgeschlagen. Diesem Antrag stimmte die Hauptversammlung mit der erforderlichen Mehrheit zu. Die NAVITAS B.V., Niederlande stellte am 10. Juli 2009 zum Tagesordnungspunkt 7, nach dem der Vorstand ermächtigt werden soll, das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von insgesamt bis zu 16.330.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen um insgesamt bis zu 16.330.000 € zu erhöhen, einen Gegenantrag. Im diesem Antrag schlug die NAVITAS B.V. vor, den Vorstand zu ermächtigen, das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von insgesamt bis zu 6.532.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen um insgesamt bis zu 6.532.000 € zu erhöhen. Die Hauptversammlung stimmte diesem Vorschlag mit der erforderlichen Mehrheit zu.

Die CURANUM-Aktie

BÖRSENSTAMMDATEN der Aktie zum 31.12.2009

ISIN

DE 0005240709

WKN

524070

Gattung

nennwertlose Inhaber-Stückaktien

Grundkapital

32.660.000 €

Anzahl der Aktien

32.660.000 Stück

Anzahl eigener Aktien aus Aktienrückkaufprogramm

405.102 Stück

Notierungen und Indizes

Geregelter Markt Frankfurt, München, Prime Standard, Freiverkehr Hamburg, Düsseldorf, Berlin, Stuttgart Prime All-Share Performance Index CDAX ® Performance Index Classic All Share Performance Index DAX International Mid 100 Index DAX All Sector Pharma & Healthcare Index DAX Sector Pharma & Healthcare Index DAX Subsector Healthcare

Designated Sponsor

VEM Aktienbank AG

Geschäftsjahr

31.12.

Erstnotiz

30. November 1998

Ticker / Börsenkürzel

BHS, Reuters: BOHG.DE, Bloomberg: BHS GR

Dividendenvorschlag

0,0 € je Aktie für das Gj. 2009

Marktkapitalisierung

99,6 Mio. €

Durchschnittlicher Umsatz 2009 pro Tag in Stück / €

15.306 Stück / 46.905 €

Jahreshöchst- / tiefstkurs

4,25 € / 2,45 €

Durchschnittskurs

3,06 €

Eröffnungs- / Schlusskurs

3,95 / 3,05 €

Ergebnis je Aktie (EPS)

0,18 € *)

Cash Flow je Aktie (CPS)

0,62 € *)

*) Anzahl der zugrunde gelegten ausstehenden Aktien in 2009: 32.267.835 Aktien

47

48

Die CURANUM-Aktie

Allen weiteren Tagesordnungspunkten stimmte die Hauptversammlung ebenfalls mit der erforderlichen Mehrheit zu. Detaillierte Abstimmungsergebnisse der Hauptversammlung finden Sie wie gewohnt unter www.curanum.de in der Rubrik Investor Relations / Deutsche Version / HV-Service.

Ko n tinuie r liche Kommunik ation mit I n ve s tor en In der aktuellen Berichtsperiode haben wir den Dialog mit Investoren auf Branchen- und Small Cap Konferenzen sowie in zahlreichen Einzelgesprächen fortgesetzt. 7. April 2009 29. / 30. April 2009 7. Oktober 2009 4. November 2009 10. November 2009

Darüber hinaus haben wir im Rahmen unserer Veröffentlichung der Quartalsberichte zahlreiche Telefon- und Analystenkonferenzen, abgehalten. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Investoren stand insbesondere die CURANUM-Aktionärsstruktur, die Auslastung in unseren Einrichtungen sowie die weitere Strategie der CURANUM AG. Sollten Sie Fragen zum Unternehmen haben, so können Sie jederzeit umfangreiche und aktuelle Informationen im Internet abrufen, per Mail anfordern oder uns direkt telefonisch kontaktieren:

Analysten- und Bilanzpressekonferenz, Frankfurt HPS Gesundheitstag, Frankfurt Investorenveranstaltung LBBW, Stuttgart HPS Gesundheitstag, Frankfurt Deutsches Eigenkapitalforum 2009, Frankfurt

Investor Relations Kontakt: Telefon: Fax: E-Mail: Internet:

+49 (0)89-242065-69 +49 (0)89-242065-10 [email protected] www.curanum.de

Überblick der Berichterstattung nachfolgender Researchhäuser

Im Jahr 2009 analysierten durchschnittlich 7 Banken / Broker die CURANUM AG kontinuierlich.

Datum

Researchhaus

Urteil

08. Januar 2009

WestLB

„Hold“

07. Februar 2009

Performaxx

„Buy“

10. März 2009

VISCARDI

„Buy“

10. März 2009

NATIXIS

„Reduce“

23. Juli 2009

HSBC

„Neutral“

29. September 2009

Commerzbank

„Buy“

12. November 2009

Berenberg Bank

“Buy”

12. November 2009

DZ Bank

„Verkaufen“

16. November 2009

Goldman Sachs

„Sell“

25. Novermber 2009

UniCredit

„Sell“

Die CURANUM-Aktie

Frau Romy Brockfeld, Elisa Seniorenstift – Haus Frechen, Frechen

49

50

Bericht des Aufsichtsrats 2009

»Ein zufriedenes Lächeln – das zählt für mich soviel wie Drei Sterne.« Herr Mariusz Fudala, Koch, Seniorenzentrum Hennef, Hennef

Bericht des Aufsichtsrats 2009

51

Bericht des Aufsichtsrats 2009 Der Aufsichtsrat informiert in diesem Bericht über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2009 und erläutert die Schwerpunkte der Beratungen und Prüfungen, die im kontinuierlichen Dialog mit dem Vorstand der CURANUM AG stattfanden.

1 . O rg ani sati on de r Auf sicht sratsar b e i t Im Verlauf des Berichtsjahres 2009 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben übernommen und den Vorstand bei der Geschäftsführung und der Konzernführung regelmäßig beraten, kontrolliert und kontinuierlich überwacht. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates stand in einem intensiven und kooperativen Informationsaustausch mit dem Vorstand der CURANUM AG. Auf diese Weise war der Aufsichtsrat laufend, auch zwischen den Sitzungen, über den Geschäftsverlauf, die Ertrags- und Finanzlage, die aktuellen Investitionen und die Personalplanung des Konzerns informiert. Besprochen wurde in allen Zusammenkünften zwischen Aufsichtsrat und Vorstand die allgemeine Risikolage des Unternehmens. Hierzu erstellt der Vorstand regelmäßig Risikoberichte. Zu den insbesondere überwachten Risiken gehören die Belegung der CURANUM-Einrichtungen, die Liquiditätslage, Personalprobleme sowie Risiken aus gesetzgeberischen Initiativen. Der Aufsichtsrat war in allen Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen eingebunden und hatte im Fall von zustimmungspflichtigen Geschäften nach umfassender Prüfung und Beratung seine Zustimmung erteilt. Besondere Vorstandsberichte, Sachverständigengutachten sowie Sonderprüfungen wurden seitens des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2009 nicht veranlasst.

Wie im Vorjahr hat der Aufsichtsrat der CURANUM AG gemäß Punkt 5.3 des Corporate-Governance-Kodex (CGK) einen Prüfungsausschuss gebildet. Das Audit-Komitee gemäß Punkt 5.3.2 CGK wurde gebildet, um den erhöhten Anforderungen an die zeitintensive Prüfung des Jahresund Konzernabschlusses sowie der entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers Genüge zu tun. Hierbei hat sich der Prüfungsausschuss unter der Leitung des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden in neun zusätzlichen Sitzungen neben den regulären Aufsichtsratssitzungen beraten und insbesondere Jahres- und Konzernabschlüsse, die Lage- und Konzernlageberichte sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers eingehend geprüft. Zu seinen Prüfungshandlungen gehörte auch jeweils eine eingehende Plausibilisierung der Quartalsabschlüsse. Mit dem Abschlussprüfer wurden bezüglich der Abschlussprüfung 2009 der Prüfungsumfang, der Ablauf der Prüfung sowie vertiefende Prüfungsschwerpunkte abgestimmt. Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Mitgliedern des Aufsichtsrates unter dem Vorsitz des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden. Weitere Ausschüsse wurden aufgrund der Größe des Aufsichtsratsgremiums nicht gebildet.

52

Bericht des Aufsichtsrats 2009

2 . A ufs icht sratstätigkeit im G e s chäft sjahr 2009 Im Verlauf des Jahres 2009 fanden insgesamt neun ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben rechtzeitig vor allen Sitzungen ausführliche Informationen, die der Vorstand in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fachabteilungen vorbereitet hatte, erhalten. Diese Berichte waren aufgrund ihrer aussagekräftigen Informationen geeignet, die innerhalb der Sitzungen erforderlichen Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten zu treffen und die Risikolage des Unternehmens zutreffend abzuschätzen. An fünf Sitzungen des Aufsichtsrates nahmen alle Aufsichtsratsmitglieder teil. Bei einer Sitzung waren zwei Mitglieder verhindert, bei drei Sitzungen war jeweils ein Mitglied verhindert.

a) Sitzung des Aufsichtsrates am 26.3.2009 In dieser ersten bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung des Jahres 2009 wurde der Jahresabschluss und der Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfer sowie der Lagebericht und der Konzernlagebericht detailliert erörtert, geprüft und danach einstimmig festgestellt. Die Sitzung erfolgte in Anwesenheit der Abschlussprüfer. Weitere Schwerpunktthemen der Aufsichtsratssitzung waren die Checkliste zur Effizienzprüfung der Aufsichtsratsarbeit, der Bericht des Vorstandes über die Geschäftsentwicklung sowie der Bericht des Vorstandes über das Risikomanagementsystems der CURANUM AG.

zierungsverfahren. Dieser Punkt wurde im gesamten Aufsichtsrat eingehend erörtert. Darüber hinaus wurde die Hauptversammlung vorbereitet.

d) Sitzung des Aufsichtsrates am 25.6.2009 Da ein neu gewähltes Aufsichtsratsmitglied fehlte, wurde die Sitzung auf den 16.7.2009 vertagt.

e) Sitzung des Aufsichtsrates am 16.7.2009 Die wesentlichen Punkte waren der Bericht des Vorstandes über die Geschäftsentwicklung sowie die Risikolage des Unternehmens. Insbesondere die Belegung der Einrichtungen der CURANUM AG war ein wesentlicher Punkt dieser Sitzung. Aufgrund der Belegungsentwicklung wurde eine überarbeitete Planung für das Jahr 2009 seitens des Vorstandes vorgelegt. Ein weiterer wesentlicher Punkt der Diskussion war die Mindestlohn-Debatte für die Pflegebereiche sowie die Einsetzung einer entsprechenden Kommission durch die Bundesregierung. In einem weiteren Punkt wurde Frau Judith Barth zum Finanzvorstand der CURANUM AG bestellt.

f) Sitzung des Aufsichtsrates am 4.8.2009 Da der neu gewählte Finanzvorstand, Frau Judith Barth, noch nicht allen Aufsichtsratsmitgliedern bekannt war, erfolgte eine intensive Vorstellung im Aufsichtsrat. Danach erfolgte eine Durchsprache der wesentlichen Punkte der Vorstandstätigkeit von Frau Barth.

b) Sitzung des Aufsichtsrates am 11.5.2009 Wesentlicher Punkt der Sitzung war der Bericht des Vorstandes zur Geschäftsentwicklung. Darüber hinaus wurden die Personalangelegenheiten Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert. Ferner erfolgte die Beschlussfassung über die Tagesordnung für die Hauptversammlung des Jahres 2009. Abschließend erfolgte der Bericht des Vorstandes über das Risikomanagementsystem der CURANUM AG.

g) Sitzung des Aufsichtsrates am 21.9.2009

c) Sitzung des Aufsichtsrates am 24.6.2009

h) Sitzung des Aufsichtsrates am 15.10.2009

Auch hier war wieder wesentlicher Punkt der Bericht des Vorstandes zur Geschäftsentwicklung sowie zum Risikomanagementsystem der CURANUM AG. Ferner wurden die Bedingungen des Schuldscheindarlehens sowie einer Akquisition einer zusätzlichen Einrichtung in Deutschland diskutiert. Weiter erfolgte die Information des Vorstandes über die Entscheidung der BaFin zum laufenden Bilan-

In dieser Sitzung berichtete der Vorstand über die Geschäftsentwicklung sowie das Risikomanagementsystem der CURANUM AG. Weiter wurde der Geschäftsverteilungsplan des Vorstandes sowie Konzepte hinsichtlich der ärztlichen Versorgung der Bewohner der Einrichtungen der CURANUM AG eingehend diskutiert.

In dieser Sitzung erfolgte die Wahl eines neuen Aufsichtsratsmitgliedes für den Aufsichtsrat. Diese Sitzung war notwendig, da dem Amtsgericht München mehrere Nominierungsvorschläge für den Aufsichtsrat vorlagen. Das Amtsgericht hatte um ein Votum des Aufsichtsrates gebeten.

Bericht des Aufsichtsrats 2009

i) Sitzung des Aufsichtsrates am 10.12.2009 Neben den Standardpunkten der Aufsichtsratssitzungen (Bericht des Vorstandes zur Geschäftsentwicklung/Risikomanagementsystem der CURANUM AG) wurde ausführlich eine Strategieplanung für die Jahre 2010, 2011 und 2012 diskutiert. Hierbei ging es insbesondere um die Punkte Belegung, Vermarktungskonzept, Personalgewinnungskonzept, Medizinische Vernetzung und Versorgung und Attraktivität der Immobilien. Weiterhin wurde der Geschäftsverteilungsplan des Vorstandes nochmals konkretisiert. Ferner wurde eine noch durchzuführende Akquisition diskutiert.

53

stellen, dass dieses geprägt ist durch die sich verschlechternde Belegungssituation in den Einrichtungen. Gleichzeitig handelt es sich bei der Belegung der Einrichtungen um den größten Risikopunkt der CURANUM AG.

d) Sitzung des Prüfungsausschusses am 11.3.2009 Diese abschließende Besprechung des Jahresabschlusses 2008 mit dem Vorstand der CURANUM AG wurde vertieft und die einzelnen Positionen des Jahresabschlusses durchgesprochen. Weiterhin wurde der vom Vorstand abgegebene Lagebericht kritisch durchgesehen.

3 . Tätigkeit de s Prüfung sauss chu sses i m G es chäft sjah r 2009

e) Sitzung des Prüfungsausschusses am 10.5.2009

Zusätzlich fanden im Geschäftsjahr 2009 neun Sitzungen des Prüfungsausschusses statt. Bis auf eine Sitzung nahmen jeweils alle Mitglieder des Prüfungsausschusses an den entsprechenden Sitzungen teil.

In dieser Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses wurde der Quartalsabschluss für das erste Quartal der CURANUM AG eingehend mit dem Vorstand besprochen und die Ergebnisse plausibilisiert.

a) Sitzung des Prüfungsausschusses am 5.1.2009

f) Sitzung des Prüfungsausschusses am 26.6.2009

In dieser Sitzung erfolgte eine erste Abstimmung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres 2008 zwischen Vorstand und Rechnungsprüfungsausschuss. Verschiedene Punkte des Jahresabschlusses wurden vertiefend durchgesprochen.

Gegenstand dieser Besprechung war der Prüfungsbericht der BaFin vom 18.6.2009. In dieser Sitzung wurde eingehend das Ergebnis des Prüfungsberichtes mit dem Vorstand diskutiert. Interessant war hierbei die Wertung der nun vier vorliegenden jeweils abweichenden Meinungen der Bilanzierungsexperten. Der Prüfungsausschuss schloss sich nach eingehender Diskussion der Meinung des Vorstandes an und empfahl Vorstand und Aufsichtsrat die Entscheidung der BaFin zu akzeptieren und bilanziell umzusetzen.

b) Sitzung des Prüfungsausschusses am 4.2.2009 Der aktuelle Stand der Prüfung wurde mit dem Prüfungsleiter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erörtert. Der Vorstand berichtete über den Ablauf der Prüfung aus seiner Sicht. Durchgeführte Prüfungsarbeiten lagen bis zu diesem Zeitpunkt schwerpunktmäßig bei der Werthaltigkeitsprüfung der Vermögensgegenstände sowie der Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze vor. Ein weiterer Schwerpunkt war das Risikofrüherkennungssystem der CURANUM AG. Dieses wurde auch anhand der monatlichen Risikoberichterstattung des Vorstandes geprüft. Die Prüfer sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das Risikofrüherkennungssystem der CURANUM AG wirksam und ausreichend ist.

g) Sitzung des Prüfungsausschusses am 4.8.2009 Wesentlicher Punkt dieser Sitzung war die Plausibilisierung des Quartalsabschlusses für das zweite Quartal 2009. Eingehend wurde Aktiv- und Passivseite des Quartalsabschlusses sowie die Konzerngewinn- und -verlustrechnung zum 30.6.2009 diskutiert.

h) Sitzung des Prüfungsausschusses am 12.11.2009 c) Sitzung des Prüfungsausschusses am 5.3.2009 In dieser Sitzung wurden die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Stand der Prüfung mit dem Abschlussprüfer und dem Vorstand erörtert. Zum vorläufigen Ergebnis des Jahres 2008 ist im Wesentlichen festzu-

Auch in dieser Sitzung ging es um die Plausibilisierung des Quartalsabschlusses des dritten Quartals der CURANUM AG zum 30.9.2009. Auch hier wurde wiederum die Konzernbilanz sowie die GuV-Rechnung zum 30.9.2009 eingehend durchgesprochen, einzelne Positionen plausibilisiert und mit dem Vorstand im Einzelnen diskutiert.

54

Bericht des Aufsichtsrats 2009

»Ich werde ja auch mal älter. Und wer ist dann für mich da?« Frau Julia Ingenbleek, Praktikantin, Seniorenzentrum Hennef, Hennef

Bericht des Aufsichtsrats 2009

i) Sitzung des Prüfungsausschusses am 16.12.2009 Die Sitzung wurde unter Beteiligung der Abschlussprüfer als Schwerpunktprogramm für die Prüfer, die Terminabfolge sowie Prüfungsschwerpunkte diskutiert und festgelegt. Der Prüfungsleiter stellte das diesjährige Prüfungsteam vor. Danach erfolgte eine gemeinsame Festlegung von Prüfungsschwerpunkten, Besonderheiten des Geschäftsjahres 2009 wurden andiskutiert. Weiter erfolgte eine eingehende Diskussion über das wirtschaftliche Umfeld. Für die Schlussbesprechung mit Vorstand und Prüfungssauschuss wurde als endgültiger Termin der 11. März 2010 festgelegt.

4 . Ri s ik of r üherkennung ssy stem Der Aufsichtsrat hat sich in jeder Sitzung über das Risikomanagementsystem der CURANUM AG berichten lassen und die Arbeiten des Risikoteams überwacht. Im Geschäftsjahr 2009 wurden weder bestandsgefährdende Risiken identifiziert noch Meldungen des Risikomanagementsystems an den Aufsichtsrat ausgelöst.

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In der Sitzung vom 16.7.2009 des Aufsichtsrates wurde Frau Judith Barth zum neuen Finanzvorstand der CURANUM AG bestellt. Am 7.4.2009 legte Frau Angelika Pohl nach 10-jähriger Mitarbeit als Aufsichtsratsmitglied der CURANUM AG ihr Mandat aus persönlichen Gründen nieder. Frau Sabine Klöckner legte zum 27.5.2009 ihr Aufsichtsratmandat ebenfalls aus persönlichen Gründen nieder. Beiden ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern dankte der Aufsichtsrat für die geleistete Arbeit. Herr Dr. Michael B. Treichl, geschäftsführender Gesellschafter der Audley Capital Advisers LLP, wurde am 25.6.2009 mit großer Mehrheit durch die Hauptversammlung der CURANUM AG zum neuen Aufsichtsratsmitglied bestellt. Durch Beschluss des Amtsgerichts München vom 7.10.2009 wurde Herr Dipl. Kfm. Bernd Steffen Quade, Finanzvorstand der SimonsVoss Technologies AG, zum weiteren Mitglied des Aufsichtsrats der CURANUM AG bestellt.

5 . I nte r e ss enk onflikte Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten bei keinem der Aufsichtsratsmitglieder Interessenkonflikte aufgrund von Beratungsmandaten oder Organfunktionen bei Geschäftspartnern auf.

Zum 15. März 2010 legte Herr Notar a. D., Michael Sasse, sein Aufsichtsratsmandat aus gesundheitlichen Gründen nieder. Der Aufsichtsrat bedankte sich für das große Engagement und die wertvolle Arbeit in den vergangenen Jahren.

6 . E ffizienzp r üfung

b) Vorstandsvergütung

Der deutsche Corporate-Governance-Kodex empfiehlt dem Aufsichtsrat unter Punkt 5.6 die regelmäßige Überprüfung seiner Effizienz. Diese Prüfung wird anhand einer Checkliste dokumentiert und jährlich in einem der Aufsichtsratsprotokolle dokumentiert. In der Aufsichtsratssitzung am 26.3.2009 hatte der Aufsichtsrat die Effizienzprüfung anhand einer Checkliste durchgeführt.

Neben den personellen Veränderungen im Vorstand beschäftigte sich der Aufsichtsrat in mehreren Sitzungen mit Fragen der Vorstandsvergütung. Der Aufsichtsrat stellte hierzu fest, dass die Vorstandsvergütung in erheblichem Umfang erfolgsabhängig gestaltet worden ist. Die Erfolgsabhängigkeit definiert sich nach dem Jahresergebnis der Gesellschaft mit ansteigendem Prozentsatz je nach Höhe des Ergebnisses. Insgesamt ist für das Geschäftsjahr 2009 festzustellen, dass 41 % der Vorstandvergütung erfolgsabhängig gezahlt wurde.

a) Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat Herr Hans-Milo Halhuber gab in der Aufsichtsratssitzung am 11.5.2009 bekannt, zum 15.5.2009 sein Vorstandsmandat der CURANUM AG aus persönlichen Gründen nieder zu legen. Der Aufsichtsrat dankte Herrn Halhuber für seine gute geleistete Arbeit und wünschte ihm für seine Zukunft viel Glück und Gesundheit.

c) Zustimmungspflichtige Geschäfte Der Katalog der zustimmungspflichtigen Geschäfte umfasst im Wesentlichen folgende Punkte: •

Der Aufsichtsrat bestellte Finanzvorstand Bernd Rothe zum 16.5.2009 zum Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft.

Erwerb und Veräußerung von Vermögensgegenständen des beweglichen Anlagevermögens, soweit dieses im Einzelfall 2,0 Mio. € übersteigt,

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Bericht des Aufsichtsrats 2009

»Kann man ja verstehen: Wer will schon mit 80 Jahren in eine andere Stadt ziehen?« Frau Sabine Amel, Verwaltung, Elisa Seniorenstift – Haus Frechen, Frechen

Erwerb, Veräußerung, Bebauung und Belastung von Grundbesitz, wenn der bilanzielle Zu- und Abgang im Einzelfall 10,0 Mio. € übersteigt, • Erwerb und Veräußerung von Anteilsrechten von Unternehmen, wenn der bilanzielle Zu- und Abgang im Einzelfall 8,0 Mio. € übersteigt, • Abschluss von Unternehmensverträgen im Sinne des § 292 Abs. 1 Aktiengesetz, • Übernahme von Bürgschaften und Garantien, wenn der Wert im Einzelfall 2,0 Mio. € übersteigt, • Kreditgewährung außerhalb des Konzerns, soweit der einzelne Kredit 2,0 Mio. € oder den kumulierten Gesamtkredit 6,0 Mio. € übersteigt. •

Diese Grenzen betreffen auch verbundene Unternehmen. Alle zustimmungspflichten Geschäfte wurden im Jahr 2009 vom Vorstand dem Aufsichtsrat korrekt vorgelegt. Der Aufsichtsrat war jederzeit in der Lage sich von der Ordnungsmäßigkeit der Unternehmensführung zu überzeugen.

und den Konzernlagebericht zum 31.12.2009 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden gemäß § 315 a HBG auf der Grundlage des internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat die Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellt und nach deutschem Grundsatz eine ordnungsgemäße Abschlussprüfung vorgenommen. Die vorgenommenen Abschlüsse sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden im Aufsichtsrat zusammen mit dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstandes fristgerecht vorgelegt. Im Rahmen seiner Vorprüfung zur Vorbereitung der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates hat sich der Prüfungsausschuss eingehend mit den oben genannten Abschlüssen befasst. Wesentliche Prüfungspunkte des Prüfungsausschusses waren:

7 . Jahr e s- und Konzerna b schluss 2009

Unabhängigkeit des Abschlussprüfers Wirksamkeit des internen Controllings und des Risikomanagementsystems • Effizienz der Ordnungsmäßigkeit des Rechnungslegungsprozesses • Wesentliche Bilanz und Gewinn- und Verlust-Positionen • Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsansätze • Wesentliche Abweichungen gegenüber Vorjahreszahlen • •

Der Vorstand hat den Jahresabschluss und den Lagebericht sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht der CURANUM am 24. März 2010 aufgestellt. Die Wirtschaftstreuhand GmbH Steuerberatungsgesellschaft Prüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der CURANUM AG sowie den Konzernabschluss

Bericht des Aufsichtsrats 2009

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»Auf die Kosten schauen heißt nicht: am Personal sparen.« Herr Jürgen Gaß, Pflegedienstleitung, Seniorenzentrum Lindenhof, Mönchengladbach

Folgende Positionen wurden darüber hinaus weiter vertiefend diskutiert:

8 . V er w e n d u n g d es Bi l an z g e w i n ns, D i vi d e n d e nvorsc h la g

BaFin-Feststellung vom 18.6.2009 Werthaltigkeitsprüfungen der Firmenwerte • Rechtepakete • Betrieb der Tochtergesellschaft Armbrustergasse in Wien • Leasingverträge - Bilanzierung von Immobilien • Rückstellungen • Covenant WestLB • Entwicklung nach dem Bilanzstichtag, Prognose für 2010

Hinsichtlich des Dividendenvorschlages des Vorstandes setzte sich der Aufsichtsrat damit auseinander, welche Auswirkungen dieser auf Liquidität, Kreditwürdigkeit und Expansionspläne der Gesellschaft hat.

• •

Im Rahmen der Sitzung des Gesamtaufsichtsrates am 24.3.2010 war wesentlicher Tagesordnungspunkt der Bericht des Prüfungsausschusses sowie die Durchsprache der vorgelegten Abschlüsse 2009 einschließlich des Berichtes des Abschlussprüfers. Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat durchgeführten eigenen Prüfungen von Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernabschluss und Konzernlagebericht waren keine Einwände zu erheben. Der Empfehlungen des Abschlussprüfers und des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates folgend, hat der Gesamtaufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss gebilligt. Mit der Billigung durch den Aufsichtsrat ist der Jahresabschluss festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der des Vorstands in dessen Lagebericht und Konzernlagebericht überein.

Nach dieser eigenen Prüfung schließt sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstandes an, für das Geschäftsjahr 2009 auf eine Ausschüttung zu verzichten und den Gewinn des Jahres 2009 auf neue Rechnung vorzutragen. Im Namen meiner Aufsichtsratskollegen danke ich dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Konzerngesellschaften für ihr Engagement und ihren großen Einsatz.

München, 15. März 2010

Dr. Dieter Thomae Vorsitzender des Aufsichtsrates

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Corporate Governance Bericht 2009

»Menschen brauchen Zeit. Besonders ältere Menschen.« Herr Jan Omland, Physiotherapeut (B.A.), Seniorenzentrum Hennef, Hennef

Corporate Governance Bericht 2009

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Corporate Governance Bericht 2009

R e l e va n t e A n g a b e n z ur Un t er ne h m e n s f ü hr un g n a c h § 2 8 9 a HGB Das Handeln der CURANUM AG wird von den Grundsätzen einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kontrolle bestimmt. Gute und transparente Corporate Governance beinhaltet die effiziente und pflichtbewusste Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtrat des Unternehmens, die Wahrung der Aktionärsinteressen und den angemessenen Umgang mit Risiken. Darüber hinaus ist sie eine wichtige Voraussetzung, um das Vertrauen bei Geschäftspartnern, bei Mitarbeitern sowie in der Öffentlichkeit zu bewahren und zu stärken. Die CURANUM AG versteht Corporate Governance als fortlaufenden Prozess. Folglich hat sich der Vorstand und der Aufsichtrat umfangreich und intensiv mit den Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex auseinander gesetzt. Hierzu haben Vorstand und Aufsichtsrat die internen Bestimmungen im entsprechenden Maße angepasst und gemäß §161 Aktiengesetz eine Erklärung zur Unternehmensführung verabschiedet. Die CURANUM AG folgt mit nur wenigen Ausnahmen dem Corporate Governance Kodex.

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Corporate Governance Bericht 2009

D u a le s Füh r ung ssys tem de r CU RA NUM A G Als deutsche Aktiengesellschaft unterliegt die CURANUM AG dem deutschen Aktienrecht und verfügt somit über ein duales Führungs- und Kontrollsystem, das dem Vorstand die Leitung und dem Aufsichtsrat die Überwachung des Unternehmens zuweist. Der Vorstand der CURANUM AG besteht aus Vorstandsvorsitzendem, Finanzvorstand und Operativem Vorstand und der Aufsichtsrat aus sechs Aufsichtsräten, dem Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates sowie vier weiteren ordentlichen Mitgliedern.

In regelmäßigen Abständen erörtert der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung und Planung sowie die Strategie und deren Umsetzung. Er behandelt die Quartalsberichte und verabschiedet den Jahresabschluss der CURANUM AG und des Konzerns unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und der Ergebnisse der Prüfung durch den Prüfungsausschuss. Wesentliche Vorstandsentscheidungen – zum Beispiel größere Akquisitionen, Inanspruchnahme von Finanzkrediten und wesentliche Unternehmensverträge – sind zustimmungspflichtige Geschäfte gemäß § 111 Abs. 4 Satz 2 AktG und somit an die Zustimmung des Aufsichtsrats gebunden.

A k t io när e und Ha upt versa mmlung In der jährlichen Hauptversammlung der CURANUM AG, die innerhalb der ersten sieben Monaten des Geschäftsjahrs statt findet, nehmen unsere Aktionäre ihre Rechte wahr.

Eine detaillierte Auflistung aller zustimmungspflichtigen Geschäfte finden Sie auch auf Seite 55 im Bericht des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat hat sich eine Geschäftsordnung gegeben.

Die Hauptversammlung entscheidet über alle ihr durch das Gesetz zugewiesenen Aufgaben. Der Aufsichtsratsvorsitzende führt den Vorsitz der Hauptversammlung. Damit wir unseren Aktionären die Teilnahme an der Hauptversammlung so leicht wie möglich machen, werden alle notwendigen Unterlagen im Internet im Bereich HV-Service vorab veröffentlicht. Den Aktionären wird für die Hauptversammlung ein Stimmrechtsvertreter benannt, den Aktionäre mit der weisungsgebundenen Ausübung des Stimmrechts beauftragen können. Die Ergebnisse nach der Hauptversammlung werden ebenfalls im Internet im Bereich HV-Service veröffentlicht.

D e r Auf s icht srat Der Aufsichtsrat besteht aus sechs Mitgliedern. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats werden aus der Mitte des Aufsichtsratsgremiums gewählt. Die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder endet mit Ablauf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung am 01. Juli 2010. Der Aufsichtsrat kontrolliert, überwacht und berät den Vorstand und ist in alle Entscheidungen des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung unmittelbar eingebunden. Die Arbeit im Aufsichtrat wird vom Aufsichtsratsvorsitzenden koordiniert. Der Aufsichtsrat bestellt und entlässt die Mitglieder des Vorstandes.

Im Geschäftsjahr 2009 sind bei keinem Mitglied des Vorstands und Aufsichtsrats Interessenskonflikte aufgetreten.

D er Vorstan d Der Vorstand der Gesellschaft leitet gemeinschaftlich das Unternehmen, entwickelt die strategische Ausrichtung und trägt die Verantwortung der Unternehmensleitung. Er ist verpflichtet, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Der Vorstand der CURANUM AG besteht aus drei Mitgliedern. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Arbeit der Mitglieder des Vorstands. Der Vorstand ist des Weiteren für die Aufstellung der Quartals- und Jahresabschlüsse der CURANUM AG sowie der Konzernabschlüsse zuständig. Er arbeitet eng mit dem Aufsichtsrat zusammen. Er informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Gesamtunternehmen relevanten Fragen der Strategie und Strategieumsetzung, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Finanz- und Ertragslage sowie über unternehmerische Risiken. Eine D&O-Versicherung ist für den Vorstand und den Aufsichtrat abgeschlossen worden, sieht jedoch derzeit noch keinen Selbstbehalt vor. Bis spätestens zum 30. Juni 2010 wird ein entsprechender Selbstbehalt für den Vorstand vereinbart werden.

Corporate Governance Bericht 2009

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R echnung slegung und Ab schlu ssp rü f u n g

Trans par e n z

Der Vorstand der CURANUM AG erstellt den jährlichen Konzernabschluss und die Zwischenberichte der Gesellschaft seit dem Geschäftsjahr 2005 nach den Grundsätzen der International Financial Reportings Standards (IFRS). Der Einzelabschluss der Gesellschaft wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.

Die CURANUM AG handelt gemäß den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und behandelt alle Aktionäre, Finanzanalysten oder vergleichbare Adressaten gleich. Alle Informationen werden unverzüglich, umfassend und einheitlich durch geeignete Kommunikationsmedien zur Verfügung gestellt. Alle Gespräche, ob in Telefonkonferenzen, Einzelgesprächen oder Roadshows vermitteln den gleichen Informationsstand.

Der Konzernabschluss wird vom Vorstand aufgestellt, vom Abschlussprüfer geprüft und vom Aufsichtsrat festgestellt. Der Konzernabschluss wird innerhalb von 90 Tagen öffentlich zugänglich gemacht. Die ordentliche Hauptversammlung wählte am 25. Juni 2009 die Wirtschaftstreuhand GmbH, Stuttgart, zum Abschlussprüfer für den Konzern- und den Jahresabschluss. Der Aufsichtsrat überzeugte sich vorab von der Unabhängigkeit des Prüfers. Der Abschlussprüfer berichtet über alle, für die Aufgabe des Aufsichtsrates wesentlichen Fragestellungen und Vorkommnisse, die sich bei der Abschlussprüfung ergeben, unverzüglich an den Aufsichtsratsvorsitzenden. Darüber hinaus wird der Vorsitzende informiert, wenn der Abschlussprüfer Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der vom Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG abgegebenen Entsprechenserklärung ergeben.

Cor porate Compli ance, Risik om an age m e n tS y stem und Pr üfung sau sschuss Im Geschäftsjahr 2009 hat der Vorstand die gesetzlich vorgegebenen Bestimmungen und die internen Richtlinien der CURANUM AG eingehalten und für ein angemessenes Risikomanagement und -controlling gesorgt. Detaillierte Angaben zur Corporate Compliance und zum Risikomanagementsystem der Gesellschaft finden Sie auch im Konzernlagebericht der Gesellschaft. Entsprechend der Regel 5.3.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat der CURANUM AG einen Prüfungsausschuss bestehend aus drei Mitgliedern eingerichtet, der sich besonders mit Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanagements und der Compliance sowie der Festlegung von Prüfungsschwerpunkten und der Erteilung des Prüfungsauftrages an den Abschlussprüfer befasst. Vorsitzender des Prüfungsausschusses ist Herr Bernd Scheweling. Weitere Ausschüsse nach Punkt 5.3 werden von der CURANUM AG nicht gebildet.

Die Berichterstattung über die Geschäftslage und die Ergebnisse der CURANUM AG erfolgt im Geschäftsbericht, auf der Bilanzpressekonferenz, in den Quartalsberichten und im Halbjahresfinanzbericht. Interessenten der CURANUM AG können sich auf unserer Internetseite www.curanum.de umfassend über unser Unternehmen informieren. Die Gesellschaft veröffentlicht dort des Weiteren ad hoc-pflichtige Informationen, meldepflichtige Wertpapiergeschäfte, die Erklärung zur Unternehmensführung, Pressemitteilungen sowie ausführliche Informationen zur CURANUM Aktie, den Kennzahlen und den Finanzkalender des Unternehmens. Die CURANUM AG hat das vorgeschriebene Insiderverzeichnis angelegt. Die betroffenen Personen wurden über die gesetzlichen Pflichten und Sanktionen informiert.

En ts pr e c h e ns erk l ä ru n g 2 0 1 0 Entsprechenserklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der CURANUM AG, München, zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß §161 AktG. Die CURANUM AG, München, hat den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften in der Fassung vom 6. Juni 2008 seit der Abgabe ihrer letzten Entsprechenserklärung im April 2009 mit den dort genannten Abweichungen entsprochen. Die CURANUM AG, wird den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften in der Fassung vom 18. Juni 2009 künftig mit folgenden Ausnahmen entsprechen:

Ziffer 3.8: Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass ein angemessener Selbstbehalt vereinbart wird, wenn die

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Corporate Governance Bericht 2009

Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung abschließt. Eine D&O-Versicherung ist für den Vorstand und den Aufsichtrat abgeschlossen worden, sieht jedoch derzeit aufgrund laufender Verträge noch keinen Selbstbehalt vor. Bis spätestens zum 30. Juni 2010 wird für den Vorstand ein entsprechender Selbstbehalt vereinbart werden. Für den Aufsichtsrat wird im Hinblick auf die Vergütung und Haftung weiterhin kein Selbstbehalt vereinbart werden.

Ziffer 5.3.3: Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden soll, der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorschlägt. Vom Aufsichtsrat der CURANUM AG werden mit Ausnahme von Ziffer 5.3.2 (Prüfungsausschuss) keine weiteren Ausschüsse nach Ziffer 5.3 gebildet, da Ausschüsse aufgrund der Größe des Aufsichtsrats keinen Vorteil bieten würden. Der Aufsichtsrat wird dementsprechend mit allen Mitgliedern über Wahlvorschläge an die Hauptversammlung entscheiden.

Ziffer 5.4.1: Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern darauf geachtet werden soll, dass dem Aufsichtsrat jederzeit Mitglieder angehören, die über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Dabei sollen die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenkonflikte und eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder berücksichtigt werden. Die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der CURANUM AG wird nur von der Qualifikation und Erfahrung des Mitglieds, nicht jedoch vom Alter abhängig gemacht, eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder existiert deshalb nicht.

Der Aufsichtsrat der CURANUM AG erhält keine erfolgsorientierte Vergütung. Die Satzung der CURANUM AG sieht für den Aufsichtsrat gemäß § 15 eine jährliche feste Vergütung vor.

V erg ü t u n g d es Vorstan d s Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Die Vergütung bestand in der Berichtsperiode aus fixen und variablen bzw. leistungsbezogenen Komponenten. Für das Geschäftsjahr 2009 betrug die Gesamtvergütung des Vorstandes 939 T€ (Vj. 959 T€), davon wurden 555 T€ als fixe und 385 T€ als variable, erfolgsbezogene Komponenten vergütet. Für die Darstellung der individuellen Vergütung der einzelnen Mitglieder verweisen wir an dieser Stelle auf die Angaben im Konzernlagebericht auf der Seite 74 und den Notes auf der Seite 159.

V erg ü t u n g d es A u fs i c h tsrats Gemäß § 15 der Satzung erhielt im Geschäftsjahr 2009 jedes Aufsichtsratsmitglied neben dem Ersatz seiner Auslagen eine Vergütung zuzüglich evtl. anfallender Umsatzsteuer. Diese Vergütung betrug 15.000,00 € je Kalenderjahr. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhielten eine zeitanteilige Vergütung. Diese Beträge wurden nach Ablauf des Geschäftsjahres ausgezahlt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhielt das Dreifache, sein Stellvertreter das Zweifache des Betrages. Sofern ein Ausschuss gebildet wurde und zumindest einmal im Jahr tagte, erhielt der jeweilige Vorsitzende eines Ausschusses das Zweifache, jedes Mitglied eines Ausschusses das Eineinhalbfache des oben genannten Betrages. Übte ein Mitglied des Aufsichtsrats zur gleichen Zeit mehrere Ämter aus, erhielt es nur die Vergütung für das am höchsten vergütete Amt. Darüber hinaus erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats für ihre Teilnahme an den Sitzungen des Aufsichtsrats und der Aufsichtsratsausschüsse ein Sitzungsgeld von 200,00 € je Tag der Sitzung.

Ziffer 5.4.6: Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten sollen. Die erfolgsorientierte Vergütung sollte auch auf den langfristigen Unternehmenserfolg bezogene Bestandteile enthalten.

Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtrates betrugen insgesamt 160 T€ (Vj. 161,2 T€). Beratungsverträge mit Aufsichtsratsmitgliedern oder sonstige persönliche Vergütungen bestanden im Geschäftsjahr 2009 nicht.

Corporate Governance Bericht 2009

Meldepflicht ige Wer tpa pier geschäft e „ Di r ect or ´s D ea ling s“ n ach § 15 a Wp HG Nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) sind die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrats, sonstige Führungspersonen sowie mit diesen in enger Beziehung stehende Personen gesetzlich verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren der CURANUM AG oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten offen zu legen, soweit der Wert der innerhalb eines Geschäftsjahres getätigten Geschäfte die Summe von 5.000 € erreicht oder übersteigt. Im Geschäftsjahr 2009 haben wir keine Mitteilungen über derartige Transaktionen mit Aktien der CURANUM AG erhalten.

Stimmrechtsmitteilungen gemäSS § 21 WpHG Bezüglich der Schwellenwerte von Großaktionären, die Meldungen nach § 21 WpHG auslösen, wurde die Regel 6.2 im Geschäftsjahr 2009 eingehalten. Alle Meldungen wurden gemäß § 25 und § 26 WpHG europaweit veröffentlicht.

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Wir verweisen hierzu auf die Angaben gemäß § 315 Abs. 4 Nr. 3 HGB im Konzernlagebericht 2009 sowie auf unser Jährliches Dokument im Internet unter www.curanum.de.

Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat Am Ende des Geschäftsjahres 2009 betrug der Gesamtbesitz des Vorstands der CURANUM AG weniger als 1 % der Aktien an der Gesellschaft. Am Ende des Geschäftsjahres 2009 betrug der Gesamtbesitz des Aufsichtsrats der CURANUM AG 12,82 % der Aktien an der Gesellschaft. Das Mitglied des Aufsichtsrats Herr Dr. Michael B. Treichl hat, vermittelt durch die ihm nahestehende Audley European Opportunities Master Fund Limited, indirekten Aktienbe­ sitz in Höhe von 12,82 % (entspricht 4.188.109 Aktien) am Grundkapital der CURANUM AG.

Der Vorstand und Aufsichtsrat der CURANUM AG München, im April 2010

Ehepaar Herr Dr. Hans und Frau Gertrud Goebgen, Elisa Seniorenstift – Haus Hilden, Hilden

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Lagebericht des Vorstands

»Ich finde: Wenn immer mehr Menschen älter werden, muss man immer mehr moderne Betreuungskonzepte anbieten.« Frau Sabine Baum, Einrichtungsleiterin, Seniorenzentrum Lindenhof, Mönchengladbach

Lagebericht des Vorstands

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Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2009

1 . Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf Gesa mtwi r t sch af t l i c h e E n t w i c k l u n g

verbraucherpreisindex (saisonbereinigt)

Im Jahr 2009 schrumpfte die deutsche Wirtschaft zum ersten Mal seit sechs Jahren. Der Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) mit 5,0 % war, laut Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, so stark wie noch nie in der Nachkriegszeit. Der Außenhandel, der bislang ein wichtiger Wachstumsmotor für die deutsche Wirtschaft war, bremste 2009 die wirtschaftliche Entwicklung.

(2005=100)

1999-2009

107

108 106 104 102

100

100

Der Verbraucherpreisindex für Deutschland stieg im Geschäftjahr 2009 gegenüber 2008 durchschnittlich um 0,4 %. Dies ist seit der Wiedervereinigung Deutschlands die niedrigste Jahresteuerungsrate. Ähnlich gering war die Teuerungsrate mit 0,6 % im Jahr 1999. Ab diesem Zeitpunkt lag die Jahresteuerungsrate durchschnittlich bei mindestens 1,5 %.

98 96 94 92 90

92 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Quelle: Dt. Bundesbank

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Lagebericht des Vorstands

Die Arbeitslosenzahl betrug im Geschäftsjahr 2009 3,42 Mio. Menschen im Vergleich zum Vorjahr mit 3,27 Mio. Menschen, dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,2 % (Vj. 7,8 %). Positive Impulse kamen 2009 von den Konsumausgaben: Die privaten Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 0,4 %, die staatlichen sogar deutlich um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland fielen die Kapitalmarktzinsen zum Ende der Berichtsperiode erheblich, so reduzierten sich die Geldmarktsätze beispielsweise beim EURIBOR Dreimonatsgeld auf 0,71 % im Dezember 2009. Dieser Zinssatz war der Niedrigste in den vergangenen 10 Jahren.

an der Spitze des Gesundheits- und Arbeitsministeriums wird davon ausgegangen, dass die hohen Forderungen der Gewerkschaften vom Tisch sind und eine einvernehmliche Lösung auf einer realistischen Basis gefunden werden kann. Die acht größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) hatten sich im Oktober 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege zusammengeschlossen. Der Verband steht für einen Mindestlohn in der Pflege und fordert 7,50 € im Osten und 8,50 € im Westen für nicht examinierte Pflegehilfskräfte.

Pflegeversicherung und Kapitalstockeinführung Da die derzeitige Refinanzierung der Pflegeversicherung als Umlagesystem ihre Aufgabe nicht auf Dauer erfüllen kann, soll eine Ergänzung mit Kapitaldeckung geschaffen werden, die verpflichtend, individualisiert und generationengerecht ausgestattet ist. Angedacht ist eine kapitalgedeckte private Zusatzversicherung, die alle gesetzlich Versicherten zahlen müssen mit dem Ziel, den künftigen Anstieg der Pflegekosten zu finanzieren. Arbeitgeber sollen nicht durch Mehrkosten belastet werden.

3-Monats-euribor 1999-2009 (in %)

4,9 5,1

5,1 4,5

4,3

3,5

3,5 3,3

2,2 2,1

Bautätigkeiten und Auslastung

2,1

1,2 0,7

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Q u e l l e : D t. Bundesbank

Bra nchenentwic k l u n g

Die Neubautätigkeit nahm im Geschäftsjahr 2009 stark ab, da professionelle Anleger aufgrund der Finanzkrise, der verminderten Kreditvergaben und der neuen Landesheimgesetze, die die Refinanzierung von Investitionen erschweren, weniger in neue Immobilien investierten wie in den vergangenen Jahren. Da jedoch durch den in den vergangenen Jahren stattfindenden starken Bauboom bei Sozialimmobilien auch in 2009 viele neue Pflegeeinrichtungen eröffnet wurden, entwickelte sich die Belegung im gesamten Pflegemarkt weiterhin rückläufig.

Am 27. September 2009 wählten die Bürger in Deutschland den neuen Bundestag. Anzahl der Pflegebedürftigen Die Unionsparteien und die FDP erreichten zusammen die notwendige Mehrheit für die von beiden Seiten angestrebte Bildung einer schwarz-gelben Koalition. Dr. Philipp Rösler wurde neuer Gesundheitsminister und Ursula von der Leyen Arbeitsministerin der neuen Regierung.

Entsprechend der Pflegestatistik 2007 des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden waren in 2007 2,25 Mio. Menschen pflegebedürftig. Davon wurden zirka 32 % in stationären Pflegeeinrichtungen und zirka 68 % im häuslichen Bereich durch Ambulante Dienste und Angehörige gepflegt.

Mindestlohn in der Pflege Der Mindestlohn in der Pflegebranche wurde bislang nicht verabschiedet. Die Entscheidung der achtköpfigen Mindestlohnkommission wird jedoch im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres erwartet. Aufgrund des Wechsels

Die neuesten Berechnungen ergaben, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen bis 2030 sogar auf zirka 3,36 Mio. Menschen ansteigen soll. Somit wird sich auch der Anteil an stationärer Pflege und häuslicher Pflege erhöhen. Bereits in den Jahren von 2001 bis 2007 wurde ein Anstieg an stationärer Pflege

Lagebericht des Vorstands

Anzahl der Pflegebedürftigen 2005-2030 ( i n Mio.)

2,91

3,5 3 2,5

2,4 2,13

3,36

+37 %

+58 %

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Die CURANUM AG steht dieser Bewertung positiv gegenüber, da wir es generell als sehr sinnvoll erachten, dem Verbraucher ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, das ihm die Entscheidung für oder gegen eine Einrichtung erleichtert. Viele unserer Einrichtungen wurden bereits geprüft und konnten überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen. Darüber hinaus ist unsere TQM- (Total Quality Management) Abteilung täglich in Sachen Qualität und Kundenorientierung in unseren Einrichtungen unterwegs. Wir gehen davon aus, dass wir von dieser neuen Regelung profitieren werden.

2

Jedoch haben die Trägerverbände der Pflegeeinrichtung sowie einige Sozialgerichte, wie beispielsweise das Sozialgericht Münster, Klage gegen die Qualitätsprüfrichtlinie eingereicht.

1,5 1 0,5 0 2005

2010

2020

2030

Grundlage dafür war die mangelhafte Bewertung einer Pflegeeinrichtung, die zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen führen würde, wenn die schlechte Benotung im Internet veröffentlicht würde. Eine bundesweit gültige Entscheidung wie zukünftig zu verfahren ist, bleibt abzuwarten.

Q uelle: Statistisches Bundesamt, Demografischer Wandel, De z . 2 0 0 8

G e s c h ä f tsv erl a u f

von 17,4 %, in der ambulanten Pflege von 16 % und in der Pflege zu Hause durch Angehörige von 3,3 % gemäß Pflegestatistik festgestellt. Insbesondere die Pflege im häuslichen Bereich durch Angehörige wird, wie hinlänglich bekannt, immer schwieriger. Angehörige haben immer weniger Zeit für die Pflege, befinden sich nicht am selben Ort wie der zu Pflegende oder haben einfach nicht die fachliche Kompetenz, ihre Angehörigen richtig zu pflegen und zu betreuen. Wir setzen daher auf den Ausbau der horizontalen Wertschöpfungskette und sind dabei, unsere ambulanten Dienste entsprechend auszubauen, um noch früher die Betreuung und Pflege der pflegebedürftigen Menschen übernehmen zu können.

Mit einem flächendeckenden Netz von insgesamt 69 Einrichtungen mit 7.805 Pflegeplätzen sowie 1.681 Betreuten Wohnungen ist die CURANUM AG einer der führenden deutschen Betreiber von Seniorenheimen und Pflegezentren. Hervorgegangen ist das Unternehmen im November 2000 aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Bonifatius Hospital & Seniorenresidenzen AG, München und der CURANUM AG, München. Die Größe gibt dem Unternehmen eine starke Verhandlungsposition bei Einkauf, Pachtverhandlungen und dem Neuerwerb von Pflegezentren. Das umfangreiche Pflegeangebot beinhaltet stationäre Dauerpflege, Kurzzeitpflege, Spezialpflege für Bewohner mit Alzheimerdemenz und für Apalliker, Therapien wie Ergotherapie und Physiotherapie sowie ambulante Betreuung.

Noten für Pflegeheime Um den Kunden von Pflegeeinrichtungen zukünftig die Entscheidung für die richtige Pflegeeinrichtung zu erleichtern, erließ der Gesetzgeber die Qualitätsprüfungs-Richtlinien, die in Zukunft die Erstellung von Pflegetransparenzprüfungen sowie die damit einhergehende Bewertung regeln. Die Prüfungen werden von Prüfern des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) auf Landesebene durchgeführt und stationäre Pflegeeinrichtungen (ebenso wie Ambulante Dienste) werden nach bestimmten Kriterien bewertet. Aufgrund der Ergebnisse dieser Bewertung wird eine Gesamtnote für die erbrachten Leistungen vergeben. Diese Gesamtnote muss sichtbar in der jeweiligen Einrichtung ausgehängt und im Internet veröffentlicht werden.

Zum 1. Januar 2009 übernahm die CURANUM AG den Betrieb der Stift Michael Moll Senioren- und Pflegeresidenz KG in Bad Dürrheim, die im Geschäftsjahr 2008 Insolvenz angemeldet hatte. Die Einrichtung, die nun "CURANUM Seniorenresidenz Scheffelhof", Bad Dürrheim genannt wird, verfügt über 57 Pflegeplätze und 8 Betreute Wohnungen. Die CURANUM AG übernahm im Rahmen eines Betriebskaufs nicht die Gesellschaft, sondern den Betrieb mit allen Bewohnern und Mitarbeitern sowie das bewegliche Anlagevermögen. Ein professionelles Pflegekonzept und qualifizierte Mitarbeiter gewährleisten eine auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner abgestimmte Pflege. Langzeitpflege in allen Pflegestufen, Kurzzeit- und Verhinderungspflege gehören zum Leistungsspektrum des Hauses.

68

Lagebericht des Vorstands

Am 9. Februar 2009 übernahm die CURANUM AG den insolventen ambulanten Pflegedienst „Private Krankenpflege Schwester Renate Schulze“ in Coburg. Ziel des Insolvenzverwalters war es, einen Käufer zu finden, der den Betrieb mit seinem bewährten Pflegekonzept und den hohen Qualitätsstandards fortführen kann. Wir übernahmen die 14 Mitarbeiter und führten den Geschäftsbetrieb wie gewohnt fort. Am 10. Juli 2009 legten wir den Grundstein für die CURANUM Seniorenresidenz im Hagenland in der Gemeinde Wachtendonk im Kreis Kleve in Nordrhein-Westfalen und feierten bereits Anfang November 2009 Richtfest der neuen Einrichtung, die im Mai 2010 eröffnet wird. Die Residenz wird auf einem 5.500 Quadratmeter großen Grundstück gebaut und verfügt über 43 Einzel- und 11 Doppelzimmer. Besonders erwähnenswert ist bei diesem Objekt die einstöckige Konzeption des Gebäudes mit sternförmig angeordneten Wohngruppen, eigenen Wohnzimmern für jede Wohngruppe, sechs Lichthöfen und einem großzügigen Restaurant sowie Cafeteriaflächen. Da wir bereits in Nettetal drei Einrichtungen betreiben, werden wir bei diesem Projekt erneut unsere Strategie umsetzen und schließen die neu gebaute Einrichtung in Wachtendonk an die Häuser in Nettetal an, um hier die Synergien zu nutzen. Darüber hinaus haben wir am 1. September 2009 die Altenund Pflegeeinrichtung Am Stöckheimer Markt in Braunschweig übernommen. Die Einrichtung verfügt über 116 Pflegeplätze in 89 Einzel- und acht Doppelzimmern sowie drei Einzel- und vier Doppelzimmer-Pflege-Appartements. Menschen mit einer erheblichen Demenz-Erkrankung und SSHG (schwerstschädelhirngeschädigt) finden in dieser Einrichtung ein neues Zuhause. Selbstverständlich bieten wir auch stationäre Vollzeitpflege und Kurzzeitpflege an. Unseren Bewohnern stehen neben einer sehr großen und botanisch schön gestalteten Dachterrasse ein darin integrierter Sinnesgarten sowie ein hübscher Innenhof zur Verfügung. Wir bündeln die Einrichtung mit unserem „Altenpflegeheim Wolfenbüttel“ und unserem „Altenpflegeheim Vienenburg“, arbeiten intensiv an der vollständigen Integration des Hauses in unsere Management-Systeme und an der weiterhin guten Auslastung des Hauses mit derzeit 94,6 %.

Prüfung der Rechnungslegung durch die BaFin Wie bereits in den Konzernabschlüssen und Geschäftsberichten der letzten drei Jahre berichtet, hat die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung DPR e.V. nach dem eingeschränkten Testat des Konzernabschlusses 2005 eine Anlassprüfung der Konzernabschlüsse 2005 und 2006 durchgeführt. Das

Verfahren wurde im Geschäftsjahr 2008 an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) übergeben. Am 18. Juni 2009 erhielt die Gesellschaft von der BaFin eine abschließende Fehlerfeststellung, deren Ergebnis im Halbjahresbericht 2009 verarbeitet wurde. Aufgrund der bereits im Konzernabschluss 2006 mehrheitlich korrigierten Sachverhalte, die für den Konzernabschluss 2005 festgestellt wurden, beschränkte sich die Korrektur auf die bilanzielle Ausbuchung des Firmenwerts des Betriebs Hennef in Höhe von 3,4 Mio. € und die dementsprechende Verminderung des Eigenkapitals auf der Passivseite sowie auf die Nachholung von fehlenden Anhangsangaben. Obwohl CURANUM der festen Überzeugung ist, den Firmenwert aus dem Erwerb der Einrichtung Hennef in 2006 auf der Grundlage der einschlägigen IFRS Standards innerhalb der Ermessensspielräume richtig bilanziert zu haben, hat der Vorstand beschlossen, die Fehlerfeststellung der BaFin anzuerkennen, da ein Einspruchsverfahren sehr viel Zeit und Ressourcen benötigt hätte und es sich bei diesem Firmenwert um eine Bilanzposition handelt, die aus unserer Sicht keine wesentliche Bedeutung für das operative Geschäft besitzt. Die von der BaFin getroffenen Feststellungen wurden daher durch eine entsprechende Anpassung des Konzernjahresabschlusses 2008 berücksichtigt. Auf die Ertragslage hatten die Korrekturen keine Auswirkungen.

2 . La g e d es U n t ern e h m e ns U m sat z - u n d Er t ra g s l ag e

Die Umsatzerlöse stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr von 257,1 Mio. € um 1,0 % auf 259,5 Mio. €. Der Anstieg um 2,4 Mio. € resultierte vorwiegend aus den Umsatzerlösen unserer neuen Seniorenresidenz Scheffelhof in Bad Dürrheim, der Alten- und Pflegeeinrichtung Am Stöckheimer Markt in Braunschweig sowie aus zusätzlichen Umsätzen durch unseren Ambulanten Dienst in Coburg und aus Betreuungsleistungen von an Demenz erkrankten Bewohnern. Die Herstellkosten kletterten im Vergleich zum Vorjahr von 220,3 Mio. € auf insgesamt 224,1 Mio. € im Jahr 2009, dies entspricht einer Steigerung von 3,8 Mio. €. Die Personalkosten erhöhten sich von 127,8 Mio. € zum Ende 2008 um 2,7 Mio. € bzw. 2,1 % auf 130,5 Mio. € zum Ende des Geschäftsjahres 2009. Die beiden Einrichtungen Seniorenresidenz Scheffelhof und Alten- und Pflegeeinrichtung Am Stöckheimer Markt, Braunschweig verursachten im Geschäftjahr 2009 zusätzliche Personalkosten in Höhe von insgesamt 1,3 Mio. €. Darüber hinaus stiegen in der aktuellen

Lagebericht des Vorstands

69

GesamtUmsatz 2005-2009 ( i n Mio.

_)

300

250

215,7

230,1

257,1 259,5

188,5

200

150

100 2005

2006

2007

2008

2009

Umsatzerlöse nach art 2009 ( i n Mio.

_)

6,9

2,6  %

Umsatz aus ambulanten Pflegedienstleistungen

6,6

2,5  %

Sonstige Umsätze

222,0

85,6  %

21,7

Umsatz aus stationären Pflegedienstleistungen

8,4  %

Umsatz aus Appartementvermietung

2,3

0,9  %

Umsatz aus Serviceleistungen

259,5

Summe Umsatzerlöse 2009

aus Appartements

70

Lagebericht des Vorstands

Berichtsperiode im Vergleich zum Vorjahr die Aufwendungen für Leihpersonal um 0,5 Mio. €. Insgesamt stiegen die Personalkosten in den übrigen Einrichtungen um 1,4 Mio. € im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr. Durch Veränderungen innerhalb unserer Organisationsstruktur und der damit verbundenen Personalanpassungen reduzierten sich die Personalaufwendungen in den Head-Gesellschaften um insgesamt 0,4 Mio. €.

Der Zinsaufwand im Konzern reduzierte sich aufgrund des Rückgangs der Zinsaufwendungen für variabel verzinste Darlehen sowie infolge kontinuierlicher Tilgung der Darlehen. Andererseits erhöhten sich die kurzfristigen Zinsaufwendungen, vor allem für die Absicherung der variabel verzinslichen Darlehen durch Swap-Kontrakte. Der Zinsaufwand insgesamt reduzierte sich um 1,4 Mio. € von 10,5 Mio. € in 2008 auf 9,1 Mio. € in 2009.

Personalaufwand ( i n M i o.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Abschreibungen nur geringfügig von 9,5 Mio. € in 2008 auf 9,8 Mio. € zum Ende der Berichtsperiode 2009, dies entspricht einem Anstieg von 0,3 Mio. € bzw. 3,16 %. Folglich ergab sich für das Geschäftsjahr 2009 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern EBIT von 17,8 Mio. € (Vj. 19,7 Mio. €), das entspricht einer EBITMarge von 6,86 % in 2009 (Vj. 7,66 %).

_)

127,8 2008 2009

+2,11 %

130,5 Das Ergebnis vor Mieten, Abschreibungen, Zinsen und Steuern EBITDAR betrug somit in der aktuellen Berichtsperiode 83,1 Mio. € (Vj. 83,9 Mio. €), das entspricht einem Rückgang von 0,8 Mio. € bzw. 0,95 % im Vergleich zum Vorjahresergebnis. Die EBITDAR-Marge betrug damit im abgelaufenen Geschäftsjahr 32,0 % (Vj. 32,6 %), was im europäischen Peer-Group-Vergleich einen Spitzenwert darstellt. Im Geschäftjahr 2009 stiegen die Mietaufwendungen um 0,9 Mio. € bzw. um 1,65 % auf 55,5 Mio. € (Vj. 54,6 Mio. €). Ursache dafür waren schwerpunktmäßig die im Geschäftsjahr 2009 realisierten Mietindexierungen bei unseren angemieteten Immobilien. Das EBITDA-Ergebnis nach Mietaufwendungen verringerte sich von 29,3 Mio. € zum Ende 2008 auf 27,6 Mio. € zum Ende 2009, dies entspricht einer EBITDA-Marge von 10,64 % in der aktuellen Berichtsperiode (Vj. 11,4 %).

Mietaufwand ( i n M i o.

_)

54,6 2008 2009

+1,65%

55,5

Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich von 7,0 Mio. € im Geschäftsjahr 2008 um 1,2 Mio. € auf 5,8 Mio. € im Geschäftsjahr 2009. Die Steuerquote inklusive Latenter Steuern erhöhte sich von 31,6 % im Vorjahr auf 34,1 % im abgelaufenen Geschäftsjahr. Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 0,18 € in der aktuellen Berichtsperiode (Vj. 0,22 €).

Abweichung zur Planung gegenüber dem Vorjahr Die Auslastung unserer Pflegebetten und Betreuten Appartements war im Geschäftsjahr 2009 stabil, jedoch auf einem durchschnittlich etwas niedrigeren Niveau als im Geschäftsjahr 2008. Aufgrund von Akquisitionen, Pflegesatzerhöhungen und der Refinanzierung der zusätzlichen Alltagsbetreuer für unsere Demenzpatienten konnten wir jedoch den geplanten Umsatz (257,0 bis 259,0 Mio. €) übertreffen. Das geplante operative Ergebnis EBITDA (27,5 bis 29,0 Mio. €) konnte aufgrund der niedrigeren Belegung und der beschriebenen Kostensteigerungen mit 27,6 Mio. € nur knapp erreicht werden. Aufgrund der Aktivierung des Finance Lease-Vertrages für unsere Einrichtung Scheffelhof in Bad Dürrheim, der zusätzlichen Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie der Aktivierung der Kundenstämme der neuen Betriebe Bad Dürrheim, Braunschweig und Coburg erhöhten sich die Abschreibungen gegenüber der Planung um rd. 0,5 Mio. €. Zudem erhöhte sich die Steuerquote im abgelaufenen Geschäftsjahr, weshalb die Ertrag- und die Latenten Steuern um rd. 0,7 Mio. € höher ausfielen als geplant. Insgesamt konnte dadurch das geplante Nachsteuerergebnis von 6,5 bis 8,5 Mio. € nicht erreicht werden.

Lagebericht des Vorstands

F inanzl age un d In v est i t io n e n

Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit entwickelte sich sehr stabil und stieg im Geschäftsjahr 2009 von 19,8 Mio. € zum 31.12.2008 geringfügig auf 19,9 Mio. € zum 31.12.2009 an.

71

auf. In unsere Wäscherei Ellerich in Kaisersesch investierten wir 0,7 Mio. € Den übrigen Betrag von 2,4 Mio. € investierten wir in die Ersatzbeschaffungen von Mobiliar und technischen Ausstattungen in unseren Einrichtungen. Der Aufwand für Investitionen für Instandhaltung und Reparaturen in unsere Einrichtungen belief sich insgesamt auf 3,2 Mio. €.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit reduzierte sich von 18,7 Mio. € zum 31.12.2008 auf 5,2 Mio. € zum 31.12.2009. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren der Erwerb der Elisa-Gruppe im Vorjahr, der Erwerb unserer neuen Einrichtung in Braunschweig und der Seniorenresidenz Scheffelhof in Bad Dürrheim sowie der Ambulante Dienst in Coburg im Geschäftsjahr 2009.

V e rm ö g e ns - u n d Ka p i ta ls t r u k t u r

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war erneut von der Tilgung der Finanzverbindlichkeiten i.H.v. 5,6 Mio. € (Vj. 4,9 Mio. €), der Auszahlung für Finanzierungsleasing i.H.v. 7,8 Mio. € (Vj. 7,6 Mio. €) sowie der Auszahlung der Dividende auf Vorjahresniveau in Höhe von 3,2 Mio. € geprägt. Insgesamt lag der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit mit 15,8 Mio. € etwas niedriger als im Vorjahr (16,8 Mio. €), da das laufende Schuldscheindarlehen in Höhe von 30 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 31,1 Mio. € aufgestockt wurde und Anfang des Geschäftsjahres 2009 nur noch wenige eigene Aktien zurückgekauft wurden.

Investitionen und Sanierung Im Geschäftsjahr 2009 investierten wir insgesamt 5,2 Mio. € in die CURANUM-Gruppe. Davon wendeten wir für unsere Seniorenresidenz Geertz in Bad Schwartau 0,4 Mio. €, für unsere Einrichtungen in Berlin 0,5 Mio. € und für den Erwerb unsere Einrichtung Scheffelhof und der Einrichtung in Braunschweig sowie für den Ambulanten Dienst in Coburg 1,2 Mio. €

Die Aktivseite der Konzernbilanz verminderte sich aufgrund der Reduzierung der kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerte um insgesamt 1,3 Mio. €. Die kurzfristigen Vermögenswerte verminderten sich von 23,9 Mio. € zum 31.12.2008 um 0,9 Mio. € auf 23,0 Mio. €. Diese Entwicklung resultierte vorwiegend aus der Reduzierung des Cashbestandes, aufgrund des Erwerbs unserer neuen Einrichtungen in Braunschweig und der Seniorenresidenz Scheffelhof in Bad Dürrheim und aufgrund der Dividendenauszahlung an unsere Aktionäre. Die langfristigen Vermögenswerte verringerten sich nur geringfügig um 0,4 Mio. € von 213, 8 Mio. € im Geschäftsjahr 2008 auf 213,4 Mio. € in der aktuellen Berichtsperiode. Ausschlaggebend dafür war zum einen der Anstieg der Geschäfts- und Firmenwerte aufgrund der neuen Einrichtungen und des Ambulanten Dienstes in Coburg um 0,9 Mio. € und zum anderen die Reduzierung der sonstigen Vermögenswerte durch die sukzessive Verminderung der langfristigen Miet- und Pachtvorauszahlungen um 0,8 Mio. €. Darüber hinaus reduzierten sich die Latenten Steuern um 0,4 Mio. € und die sonstigen immateriellen Vermögenswerte um 0,4 Mio. €.

Nettoverschuldung 2005-2009 (in T_)

2005

2006

2007

2008

2009

4.727

26.384

3.834

4.975

14.646

zzgl. langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

25.501

57.293

84.246

84.148

70.891

Summe

30.228

83.677

88.080

89.123

85.537

2.175

9.106

25.646

10.014

8.899

28.053

74.571

62.434

79.109

76.638

Nettoverschuldung 2005-2009

kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

abzügl. Zahlungsmittel u. Zahlungsmitteläquivalente Nettoverschuldung

72

Lagebericht des Vorstands

Auf der Passivseite entwickelten sich die kurzfristigen Schulden von 30,6 Mio. € zum 31.12.2008 auf 39,7 Mio. € zum 31.12.2009, dies entspricht einer Steigerung von 9,1 Mio. €. Der Anstieg der kurzfristigen Schulden resultiert ausschließlich aus der Umgliederung zweier langfristiger Darlehen, die nunmehr eine Laufzeit von weniger als einem Jahr haben. Dabei handelt es sich um ein Akquisitionsdarlehen mit einer Restvaluta von 5,2 Mio. € sowie um eine auslaufende Immobilienfinanzierung in Höhe von 5,9 Mio. €. Darüber hinaus erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen unter anderem aufgrund der noch ausstehenden Rechnungsstellung neuer Telefonanlagen um 0,9 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2009 haben wir des Weiteren Bewohnerdarlehen in Höhe von 0,9 Mio. € zurückgeführt. Die langfristigen Schulden wurden vorwiegend aufgrund der Umgliederung der oben genannten Darlehen um 12,4 Mio. € reduziert, zudem wurden planmäßige Tilgungen ausstehender Darlehen vorgenommen. Demgegenüber stand die Erhöhung der Leasingverbindlichkeiten um 1,0 Mio. €. Das Eigenkapital erhöhte sich durch das positive Konzernergebnis in Höhe von 5,9 Mio. € um 2,0 Mio. € von 64,1 Mio. € zum 31.12.2008 auf 66,1 Mio. € zum 31.12.2009. Die Dividendenausschüttung in Höhe von 3,2 Mio. €, die Bildung von Rückstellungen für Hedge-Geschäfte in Höhe von 0,4 Mio. € und der Aktienrückkauf in Höhe von 0,3 Mio. € wirkten sich gegenläufig auf das Eigenkapital aus. Die Eigenkapitalquote lag zum 31.12.2009 bei 27,96 %.

3 . Org a n isat ion u n d V er wa lt u n g Än d e ru n g e n i n V ors ta n d u n d A u fs i c h tsrat

Veränderungen im Vorstandsvorsitz der CURANUM AG Herr Hans-Milo Halhuber legte zum 15. Mai 2009 sein Vorstandsmandat der CURANUM AG aus persönlichen Gründen nieder, Finanzvorstand Bernd Rothe, der bereits seit vielen Jahren Hand in Hand mit Herrn Halhuber arbeitete und die Umsetzung der strategische Ziele der CURANUM AG mit vorantrieb, wurde zum 16. Mai 2009 vom Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft bestellt. Vorstand und Aufsichtsrat danken Herrn Halhuber für seine erfolgreiche Tätigkeit als langjähriger Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft und wünschen ihm für seinen weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg. Der Aufsichtrat der CURANUM AG bestellte am 05. August 2009 Frau Judith Barth mit sofortiger Wirkung zum neuen Finanzvorstand der Gesellschaft. Judith Barth studierte nach dem Abschluss einer kaufmännischen Ausbildung an der Universität Passau Betriebswirtschaftslehre. Nach dem Studium arbeitete sie mehrere Jahre bei Ernst & Young AG, München, im Bereich Wirtschaftsprüfung und wechselte 2004 in das Finanz- und Rechnungswesen der CURANUM AG. Im Jahr 2005 übernahm Judith Barth die Leitung der Finanzbuchhaltung und wurde zur Prokuristin der CURANUM AG bestellt. Seit 2007 ist Frau Barth Geschäftsführerin der CURANUM Holding GmbH und Mitglied der Geschäftsleitung der CURANUM-Gruppe. Der Vorstand der CURANUM AG setzt sich somit aus nachfolgenden Mitgliedern zusammen:

EK-QUOTE 2005-2009 (in %)

Bernd Rothe, Vorstandsvorsitzender Sabine Merazzi-Weirich, Operativer Vorstand • Judith Barth, Finanzvorstand •

30

26,8

27,0

27,9



25

Veränderungen im Aufsichtsrat

18,8

20

Am 7. April 2009 legte Frau Angelika Pohl nach 10-jähriger Mitarbeit als Aufsichtsratsmitglied der CURANUM AG ihr Mandat aus persönlichen Gründen nieder.

17,6

15

10

Frau Sabine Klöckner legte zum 27. Mai 2009 ihr Aufsichtsratmandat ebenfalls aus persönlichen Gründen nieder.

05

0

2005

2006

2007

2008

2009

Herr Hans-Milo Halhuber wurde am 3. Juni 2009 vom Gericht als ordentliches Mitglied in den Aufsichtsrat der

Lagebericht des Vorstands

bilanzstruktur 2008-2009 ( i n %)

a k t i va

89,9 %

90,3 %

langfr. Vermögenswerte

langfr. Vermögenswerte

5,9 %

5,9 %

kurzfr. Vermögenswerte

4,2 %

kurzfr. Vermögenswerte

2008

2009

flüssige Mittel

3,8 % flüssige Mittel

pass i va

27 %

27,9 %

60,1 %

55,4 %

12,9 %

16,7 %

Eigenkapital

Eigenkapital

langfr. Verbindlichkeiten

langfr. Verbindlichkeiten

kurzfr. Verbindlichkeiten

kurzfr. Verbindlichkeiten

2008

2009

73

74

Lagebericht des Vorstands

CURANUM AG bestellt, von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni 2009 jedoch nicht bestätigt. Herr Michael B. Treichl, geschäftsführender Gesellschafter der Audley Capital Advisors LLP, wurde in der ordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni 2009 in Germering bei München in den Aufsichtsrat gewählt. Am 7. Oktober 2009 bestellte das Amtsgericht München, Herrn Bernd Steffen Quade, Finanzvorstand der SimonsVoss Technologies AG, zum ordentlichen Mitglied des Aufsichtsrats der CURANUM AG. Der Aufsichtsrat der CURANUM AG setzt sich derzeit wie folgt zusammen:

Vergütung des Aufsichtsrates Im Geschäftsjahr 2009 betrugen die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates 160 T€ (Vj. 161,2 T€).

P e rso n a l u n d We i t e r b i l d u n g

Mitarbeiteranzahl der CURANUM AG Im Geschäftsjahr 2009 stieg die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Konzern von 5.953 auf 6.055 Personen an, davon waren konzernweit im Durchschnitt 273 Auszubildende, Schüler bzw. Praktikanten beschäftigt.

Dr. Dieter Thomae, Dipl.-Kfm., Sinzig (Vorsitzender) • Bernd Scheweling, Dipl.-Betriebswirt, Walchwil (stv. Vorsitzender) • Michael Sasse, Rechtsanwalt und Notar, Schwelm • Dr. Uwe Ganzer, Alleinvorstand VARTA AG, Hannover • Dr. Michael Treichl, Geschäftsführender Gesellschafter der Audley Capital Advisors LLP, UK • Bernd Steffen Quade, Finanzvorstand der SimonsVoss Technologies AG, Unterföhring

Der Anstieg von 1,71 % ist vorwiegend auf die zusätzlichen Mitarbeiter für das niederschwellige Betreuungsangebot sowie die Mitarbeiter in den neuen Einrichtungen zurück zu führen. Pflegebedürftige Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen im Sinne des § 45a Abs. 1 SGB XI haben in der Regel einen erheblichen Betreuungs- und Beaufsichtigungsaufwand. Durch das niederschwellige Betreuungsangebot werden diese Menschen durch geschulte Helfer/-innen unter Anleitung einer Fachkraft betreut.

Herr Michael Sasse ist mit Wirkung zum 15. März 2010 von seinem Amt als Aufsichtsratsmitglied zurückgetreten.

Zum 31.12.2009 betrug die absolute Mitarbeiteranzahl im Konzern 6.179 Personen (31.12.2008: 5946 Mitarbeiter)

Vorstandsvergütung und Vergütung des Aufsichtsrates

Aus- und Weiterbildungsprogramme

Vorstandsvergütung

Die CURANUM setzt zukünftig noch stärker auf qualitativ hochwertige Pflege und Betreuung ihrer Bewohner. Daher werden Pflegehilfs- und Fachkräfte in allen Einrichtungen in Kooperation mit etablierten Pflegeschulen ausgebildet und umfangreiche Fortbildungsprogramme für Pflegekräfte vom Basiswissen bis zu Expertenstandards angeboten.



Der Vorstand der CURANUM AG erhielt im Geschäftsjahr 2009 eine Gesamtvergütung von insgesamt 939 T€ (Vj. 959 T€). Davon wurden den Vorständen 774 T€ (Vj. 797 T€) von verbundenen Unternehmen gewährt.

Gesamtbezüge im Einzelnen: (in T_)

Gehalt

Tantieme

Gesamt

Bernd Rothe

232

143

375

Sabine Merazzi-Weirich

158

70

228

Judith Barth (ab 1. August 2009)

68

29

97

Hans-Milo Halhuber (bis 15. Mai 2009)

97

142

239

Vorstand

Lagebericht des Vorstands

Für unsere zukünftigen Führungskräfte im Bereich der Einrichtungsleitung bieten wir ein Trainee-Programm an. Hierbei handelt es sich um ein Training on-the-job, mit einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einer fundierten Einweisung in der Zentrale in München. Darüber hinaus kooperieren wir im Bereich Sozial- und Pflegewissenschaften mit etablierten Hochschulen. Es besteht die Möglichkeit, ein praktisches Semester in einer der Einrichtungen oder der Verwaltung zu absolvieren oder eine Diplomarbeit zu schreiben. Die ALSO-Akademie ist eine weitere Ausbildungsmaßnahme für angehende Führungskräfte im Bereich Wohnbereichs-, Pflegedienst- und Heimleitung. Die Mitarbeiter werden im Rahmen einer zwölfmonatigen Ausbildung in allen Fachbereichen durch Referenten der CURANUM AG und eines kooperierenden großen privaten Betreibers geschult.

E inkauf

In der aktuellen Berichtsperiode sind unsere Kosten in den Bereichen Strom, Gas, Lebensmittel und insbesondere bei Reparaturen angestiegen, wobei die Ursache vorwiegend in der Steigerung der Verbräuche bzw. Fallzahlen lag und weniger bei tatsächlich steigenden Preisen. Trotzdem werden wir im Geschäftsjahr 2010 unsere zentrale Einkaufsabteilung neu strukturieren und rechnen dadurch mit einem erheblichen Potential an Kosteneinsparungen.

I nte rne und e x t ern e Q ua l i t ä tssi c h er u n g

Drei Jahre Abteilung TQM (Total Quality Management) Ende 2006 führten wir die neue Total-Quality-ManagementEbene ein und unterstellten diesen neuen Bereich direkt unserem operativen Vorstand. Hintergrund dieser Umorganisation und der Ausweitung dieses Bereiches war die Installation eines übergeordneten und einheitlichen Qualitätscontrollings, damit wir unseren hohen Qualitätsstandards in allen Bereichen unserer Einrichtungen noch besser gerecht werden können. Insgesamt neun Mitarbeiter sind für alle Bereiche rund um die Qualität und Kundenorientierung innerhalb der Einrichtungen der CURANUM AG verantwortlich. Jedem Mitarbeiter sind sieben bis acht Einrichtungen zugeordnet. Alle Fachabteilungen arbeiten sehr eng mit der TQM-Abteilung zusammen. Oberste Zielsetzung ist eine ganzheitliche Qualitätsmanagement-Betrachtung. Die TQM-Mitarbeiter berichten in regelmäßigen Abständen an den operativen Vorstand und stehen darüber hinaus in

75

permanentem Kontakt mit den Leitungsebenen der Einrichtungen vor Ort. Ein kontinuierlicher Informationsaustausch innerhalb der TQM-Abteilungen ist daher ein wichtiges und unumgängliches Instrument, um die Qualität zu sichern und stets an Qualitätssteigerungen zu arbeiten. Dadurch sichern wir unsere Servicequalität in der Pflege und Betreuung, dem Catering sowie der Reinigung und Wäscherei. Unsere Zielsetzung, ein übergeordnetes und homogenes Qualitätsmanagementsystem zu etablieren, das auf der einen Seite den praktischen Bedürfnissen der Einrichtung und andererseits allen Parametern der geforderten Qualitätskriterien entspricht, wurde voll und ganz erreicht. In regelmäßigen Abständen führen unsere Mitarbeiter der TQM-Abteilung Prüfungen durch, um die Umsetzung der Anforderungen in der Praxis zu kontrollieren. Sollte es Schwachstellen geben, so stehen die TQM-Kollegen den Einrichtungen für Rückfragen zur Verfügung und begleiten die Einrichtung bei der Aufarbeitung der Defizite. Des Weiteren arbeitet die TQM-Abteilung sehr eng mit unserer Abteilung Beschwerdemanagement zusammen, um eine hohe Qualität zu sichern und weiter zu optimieren. Alle Beschwerden von z.B. Angehörigen oder Bewohnern gehen in der Regel an die Einrichtungsleitung der jeweiligen Einrichtung und werden dort im Rahmen des hausinternen Beschwerdemanagements bearbeitet. Sollte dort die Beschwerde nicht behoben werden oder der Beschwerdeführer mit der Lösung nicht einverstanden sein, besteht die Möglichkeit, das Anliegen an das zentrale Beschwerdemanagement heranzutragen. Dort wird die Beschwerde aufgenommen, erfasst und in Abstimmung mit der TQM-Abteilung und dem operativen Vorstand eine mögliche Lösung besprochen bzw. erarbeitet. Diese Lösung wird vom zentralen Beschwerdemanagement beispielsweise an den Angehörigen weitergeben. Nach einem angemessenen Zeitraum findet zwischen dem zentralen Beschwerdemanagement und der TQM-Abteilung eine Rückkoppelung statt, ob die Lösung akzeptiert wurde und die Beschwerde somit als erledigt gilt. Darüber hinaus verankerte die TQM-Abteilung alle Anforderungen der MDK-Prüfanleitung vom 27. August 2009 und der Transparenzkriterien, nach denen die zu veröffentlichende Bewertung einer Einrichtung erfolgt, im Managementsystem. Die Einrichtungen werden vor Ort von unserer TQM-Abteilung auf dem aktuellen Stand gehalten und entsprechend geschult. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die praktische Umsetzung der theoretischen Anforderungen an die Dokumentation des Pflegeprozesses mit einem möglichst geringen Aufwand, um die Zeit für die Pflege und Betreuung des Bewohners nicht zu beeinträchtigen.

76

Lagebericht des Vorstands

Die Einführung einer entbürokratisierten Pflegedokumentation in den Pflegebereichen konnte in fast allen Einrichtungen abgeschlossen werden.

Des Weiteren bestehen Notfallpläne, die im Falle einer Störung der Klimaanlage oder im Falle eines Brandes zum Einsatz kommen und mit konkreten Ablaufroutinen hinterlegt sind, die im Detail die wesentlichen Schritte zur Wiederaufnahme des operativen Betriebes beschreiben.

Externe Qualitätssicherung Darüber hinaus werden selbstverständlich alle unsere Einrichtungen regelmäßig extern durch die Heimaufsicht, den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK), das Gesundheitsamt, den Amtsapotheker, die Brandschutzbehörde und die Berufsgenossenschaft geprüft.

St ruktu r und Sich e r h e i t d er IT- La n d sc ha f t

Um die Vertraulichkeit und Verfügbarkeit der Geschäftsdaten sowie die Integrität der Systeme sicherzustellen und vor ungerechtfertigten Zugriffen, Zerstörung oder Missbrauch von innen und außen zu schützen, hat die CURANUM AG ein umfangreiches Sicherheitskonzept für Ihre komplexe IT-Landschaft erstellt. Das Konzept wird jährlich auf Aktualität und Funktionalität hin überprüft und gegebenenfalls angepasst. Alle 69 Einrichtungen und die Servicegesellschaften der CURANUM AG sind mit der Verwaltung in München vernetzt und somit an das SAP-System angeschlossen. Die Realtime-Verfügbarkeit aller Daten aus SAP gewährleistet eine effiziente Planung, Steuerung und Auswertung sowie im Anschluss die Verwertung der Daten im internen und externen Rechnungswesen. Damit verfügen wir über einen eingespielten Regelkreis aus Planung, Controlling und Finanzbuchhaltung, der mögliche Risiken frühzeitig identifiziert und verdichtet an das Management weiterleitet. Um die Sicherung des SAP-Systems zu gewährleisten, verfügt die CURANUM AG neben dem Produktivsystem ebenso über ein redundantes Testsystem, das bei Ausfall aktiviert wird. Generell werden wir bei einer Störung des Systems unmittelbar von unserem Dienstleistungsunternehmen, das das System überwacht, informiert. Die CURANUM AG verwendet das sogenannte MPLS (Multiprotocol Label Switching) Netzwerk der Deutschen Telekom, das durch die Abgeschlossenheit des Netzwerkes ein hohes Sicherheitspotential bietet. Die Windows-Umgebung und die Netzwerktopologie mit zahlreichen Servern, Routern und Switches wird von unserer IT-Abteilung überwacht. Hilfestellung bietet hierbei die proaktive Netzwerküberwachung, die z.B. bei einem Serverausfall sofort eine e-Mail an unsere IT-Spezialisten schickt.

In regelmäßigen Abständen werden beispielsweise Belastungstests simuliert und Messungen zur Funktionalität des Netzwerkes vorgenommen und im sogenannten Server-Tagebuch dokumentiert. Die kontinuierliche Datensicherung in Form von Inkrementell(Änderungssicherungen) sowie Vollsicherungen, die Durchführung von Penetrationstests sowie der Abschluss von Wartungsverträgen beispielsweise für Kälte- und Klimatechnik, um Ausfälle bestmöglichst zu vermeiden, ist ebenso selbstverständlich wie das bestehende Berechtigungskonzept, das die Berechtigungen ausgewählter Mitarbeiter beschreibt.

4 . C h a n c e n - u n d R is i k e n d er z u k ü n f t i g e n En t w i c k l u n g R i s i k ob e r i c h t

Das Risikomanagementsystem der CURANUM AG Die Aufgabe des Risikomanagementsystems der CURANUMGruppe ist es, die internen und externen Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden oder beeinträchtigen, frühzeitig zu erfassen und zu dokumentieren. Das RiskTeam besteht aus einem vom Vorstand benannten Personenkreis. In der RiskTeamsitzung, die dreimal im Jahr stattfindet, überprüft das Team die identifizierten Risiken gemäß der sogenannten Risikoinventurliste. Darüber hinaus prüft das RiskTeam, inwieweit neue Bestandsgefährdungen durch Risiken identifiziert wurden und der Risikoinventurliste zugeführt werden müssen.

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Risiken Die Nachfrage nach stationären Pflegeplätzen ist nach wie vor hoch. Aufgrund des demografischen Wandels wird die Nachfrage in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen. Trotzdem waren in den vergangenen Jahren konjunkturelle Schwächephasen und hohe Arbeitslosigkeit auch in unserer Branche spürbar, da häusliche Pflege auch von ungelernten Kräften ausgeübt werden kann, von der Pflegeversicherung monetär unterstützt wird und daher die stationäre Pflege substituieren kann. Eine hohe Arbeitslosenquote kann daher zu mehr häuslicher Pflege und weniger Aufnahmen im stationären Bereich führen.

Lagebericht des Vorstands

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Unsere Wachstumsstrategie, neue Einrichtungen zu eröffnen und am Markt bestehende Einrichtungen zu übernehmen, birgt von sich aus ein Risiko, da Mitarbeiter, Prozesse und Systeme integriert werden müssen, wenn Einrichtungen übernommen wurden. Insbesondere bei Neueröffnungen besteht vor allem das Belegungsrisiko, das umso größer ausfallen kann, je schwieriger die Nachfrage und ihre Elastizität auf verschiedene Faktoren an dem jeweiligen Standort prognostizierbar sind.

Mögliche Risiken für den Betrieb

Frau Parwin Pazuhmand, Pflegekraft und Frau Margarete Rodenkirchen, Elisa Seniorenstift – Haus Frechen, Frechen

Auch eine verminderte Konsumfreudigkeit kann bei Ausgaben für Pflege der Angehörigen in konjunkturell schwierigen Zeiten zu Reduzierungen führen. In der Folge spielt die Preisgestaltung eine höhere Rolle und in wettbewerbsintensiveren Regionen kann Verdrängungswettbewerb, ausgetragen über den Preis, auftreten. Sowohl die makroökonomischen Veränderungen hinsichtlich des privaten Konsums oder Arbeitslosigkeit wie auch die Marktbedingungen hinsichtlich eines Markteintritts neuer Wettbewerber an einzelnen Standorten lassen sich nur eingeschränkt prognostizieren. Veränderungen im deutschen Pflegemarkt wie z.B. neue Formen der Pflege bzw. neue Wohnformen und alternative ambulante Angebote können die Nachfrage nach stationären Pflegeplätzen ebenfalls beeinflussen. Durch genaue Marktbeobachtung, innovative eigene Konzepte und ein umfassendes Netzwerk zu Institutionen, die Pflegeforschung betreiben bzw. Bedingungen in der Pflege beeinflussen können, schützen wir uns weitgehend vor diesen Marktrisiken. Außerdem werden wir zukünftig unsere Ambulanten Dienste weiter ausbauen. Aufgrund der regulierten Preisgestaltung mittels Pflegesatzverhandlungen besteht das Risiko, dass steigende Beschaffungskosten nicht wie in anderen Branchen über die Preise weitergegeben werden können. Mit zunehmend negativer konjunktureller Entwicklung und damit geringeren Steuereinnahmen der Kommunen bzw. Sozialhilfeträger wird der Spielraum für Preiserhöhungen tendenziell geringer.

Das Gesamtrisiko des Unternehmens ist, verglichen mit anderen Branchen und Dienstleistungssektoren, aufgrund der besonderen Situation des Pflegemarkts in Deutschland als relativ gering einzustufen. Die nachfolgend dargestellten spezifischen Risiken des Pflegemarkts treten zwar in anderen Branchen nicht in dem Umfang auf, dagegen fallen jedoch viele Risiken typischer Industrie- und Dienstleistungsunternehmen vollständig weg. Die Gesellschaft operiert zudem mit einer Ausnahme nur in Deutschland und muss daher keine Währungsrisiken tragen.

Risiken im operativen Bereich Die CURANUM AG bietet ihren Kunden stationäre Pflege und sämtliche Dienstleistungen rund um die Pflege wie beispielsweise Catering, Reinigung und Wäschereidienstleistungen an. Die Erbringung qualitativ hochwertiger Pflege in stationären Einrichtungen ist dabei unser Kerngeschäft. Ohne die hohe Qualität in der Pflege können wir nicht von der Wertschöpfungskette rund um die Pflege profitieren. Durch das sehr personalintensive Geschäft könnten trotz unseres Qualitätsmanagements, häufigen Kontrollen und Schulungen der Mitarbeiter Fehler auftreten, die zu Qualitätsproblemen führen könnten. Bei schwerwiegenden Qualitätsproblemen kann die Heimaufsicht einen Aufnahmestopp und im schlimmsten Fall einen Entzug des Versorgungsvertrags oder sogar die Schließung der Einrichtung anordnen. Frühwarnsysteme wie interne und externe Kontrollen sowie ein weitreichendes Beschwerdemanagement führen bei der CURANUM-Gruppe in der Regel zu einem frühzeitigen Erkennen eines Problems und der sofortigen Behebung. Trotzdem sind Qualitätsmängel ein Risiko, das nie ganz ausgeschlossen werden kann. In den letzten Jahren wurden in Deutschland erhebliche neue Kapazitäten im stationären Bereich geschaffen, die an einigen Standorten zu einer Wettbewerbssituation unter den Pflegeeinrichtungen führte. Daher reduzierten sich innerhalb der CURANUM-Gruppe die Wartelisten und ein Absatzrisiko wurde an einigen Standorten sichtbar. Gezielte kunden- und quali-

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Lagebericht des Vorstands

tätsorientierte Maßnahmen können das Belegungsrisiko zwar minimieren, trotzdem kann das Risiko eines Belegungsrückgangs an einzelnen Standorten nicht ausgeschlossen werden. Die neuen Vorschriften bei der Qualitätsbewertung der Pflegeheime und deren Veröffentlichung können Risiken aber auch Chancen darstellen. Fällt die Bewertung positiv aus, ergeben sich positive Effekte vorwiegend für Marketing / Presseund Öffentlichkeitsarbeit. Bei einer negativen Berichterstattung ergeben sich zweifelsohne auch Risiken für Pflegeheimbetreiber und deren Einrichtungen: Nichteinzug des Angehörigen oder sogar Auszug des Angehörigen • Nachfragerückgang • Nachhaltige Imageschädigung • Gefahr einer veralteten Berichterstattung im Internet, obwohl die Einrichtung bereits erneut geprüft wurde und eine bedeutend bessere Gesamtnote erhalten hat. • Externe Berater und Mitarbeiter in z.B. Pflegestützpunkten werden die Prüfungsergebnisse in ihre Beratung mit einbeziehen und sich darauf stützen -> keine Weiterempfehlung bei schlechten Gesamtnoten • Erschwerte Ausgangssituation bei Pflegesatzverhandlungen • Auswirkungen auf Kooperationspartner • Die Rekrutierung neuer Mitarbeiter wird durch schlechte Noten erschwert und eine erhöhte Personalfluktuation ist nicht auszuschließen •

Damit wir positive Prüfberichte für unsere Einrichtungen erhalten und somit einen positiven Effekt generieren, ist unsere zentrale TQM-Abteilung in Zusammenarbeit mit den Leitungsebenen der Einrichtungen vor Ort in stetigem Kontakt, bereitet diese auf die gewachsenen Anforderungen vor und ist bei den Behördenprüfungen begleitend dabei.

Risiken im Bereich Personalwesen Nicht nur auf der Managementebene gibt es ein Personalbeschaffungsrisiko, das die Leitungsebene der Pflegeeinrichtungen betrifft. Auch der Fachkräftemangel an qualifizierten Pflegekräften, die besonders in Ballungsgebieten sehr schwer zu rekrutieren sind, stellt zukünftig ein zunehmendes Risikopotenzial dar. Einrichtungsleiter, die sowohl soziale, pflegerische und ökonomische Kompetenz aufweisen sind nach wie vor schwer zu finden. Mit unserem unternehmenseigenen Traineeprogramm und der Akademie für Einrichtungsleiter, haben wir dieses Risiko erheblich reduziert, trotzdem können auch wir einen evtl. Engpass in diesem Bereich nicht völlig ausschließen. Um den Fachkräftemangel im Pflegebereich bei unseren

Einrichtungen so gering wie möglich zu halten, haben wir zum Ende der Berichtsperiode ein umfangreiches Marketingprogramm zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter gestartet. Darüber hinaus setzen wir auf Ausbildung und haben im Berichtsjahr mehr Auszubildende, Praktikanten und Schüler beschäftigt als im Vorjahr.

Risiken durch Reglementierung und Gesetze Im stationären Pflegebereich kommen rund 60 bis 70 % der Einnahmen mittelbar oder unmittelbar aus öffentlichen Kassen. Daher unterliegen Pflegeeinrichtungen in Deutschland einer Vielzahl von Regularien, Gesetzen und Verordnungen und werden von vielen Behörden gleichzeitig kontrolliert. Wie in der Vergangenheit geschehen, werden z.B., um die Qualität ohne einen Mehreinsatz von Mitteln aufrecht zu erhalten, neue Gesetze auf den Weg gebracht, die mehr Bürokratie und Dokumentationsaufwand in den Einrichtungen verursachen, ohne die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der prekären Finanzsituation der Pflegeversicherung und der kommunalen Kassen besteht das Risiko, dass neue Regelungen auf den Weg gebracht werden, die für Bewohner und/oder Betreiber höhere Belastungen zur Folge haben. Die CURANUM AG beobachtet die Entwicklungen genau und versucht zu antizipieren, welche Folgen bestehende Gesetzesentwürfe haben. Aufgrund des staatlichen Auftrags zur Sicherstellung einer leistungsfähigen Versorgung pflegebedürftiger Menschen ist jedoch aus heutiger Sicht nicht mit einschneidenden Maßnahmen, die Betreiber von Pflegeeinrichtungen gefährden könnten, zu rechnen. Zum Ende der Berichtsperiode hat die achtköpfige Pflegekommission ihre Arbeit aufgenommen und soll nun einen Mindestlohn in der Alten- und ambulanten Krankenpflege verhandeln, der sich auf Pflegehilfskräfte beschränken soll. Hierbei besteht für Betreiber das Risiko, dass die Höhe dieses Mindestlohns das gegenwärtige Niveau vor allem in den ostdeutschen Bundesländern überschreiten könnte und damit Lohnanpassungen vorgenommen werden müssten.

Risiken in Verbindung mit Finanzinstrumenten Das Zinsrisiko der CURANUM AG resultiert vorwiegend aus verzinslichen Finanzschulden. Deshalb haben wir einen Großteil der Instrumente durch feste Verzinsungen über die Laufzeiten fixiert. Die grundbesicherten Darlehen haben somit eine feste, langfristige Zinsbindungsfrist. Die Akquisitionsdarlehen für die im Jahr 2006 erworbenen Betriebe CURANUM Westfalen GmbH, München, und FAZIT

Lagebericht des Vorstands

»Jeder Bewohner hat seine ganz eigene Geschichte. Und deshalb auch seine ganz eigene Betreuung.« Herr Martin David, Heimleitung, Elisa Seniorenstift – Haus Frechen, Frechen

79

80

Lagebericht des Vorstands

Betriebsträgergesellschaft für soziale Einrichtungen mbH, Nürnberg, werden variabel verzinst und unterliegen dementsprechend einem Zinsänderungsrisiko. Hierfür wurden fristenkongruent und dem jeweiligen Tilgungsstand angepasste Payerswaps abgeschlossen, die das Risiko der variablen Verzinsung vollständig in eine feste Verzinsung tauschen.

lastungen führen. Hierbei wurde das Risiko des potentiellen Aufwands geschätzt und Rückstellungen in Höhe von T€ 439 (Vj. T€ 660) zur Absicherung dieses Risikos gebildet.

Das zum Ende des Geschäftsjahres 2007 begebene Schuldscheindarlehen wird ebenfalls variabel verzinst und unterliegt dem Zinsänderungsrisiko steigender Marktzinsen. Hierzu wurden zwei Drittel des Gesamtvolumens durch Korridorswaps abgesichert, die analog zu Festzins- oder Payerswaps bei steigenden Zinsen eine obere Grenze ziehen, jedoch bei Zinssenkungen in vordefiniertem Umfang partizipieren. Damit wird das Risiko eines starken Zinsanstiegs abgesichert und eine teilweise Partizipation an sinkenden Zinsen in einem definierten Korridor gewährleistet; bei Unterschreiten des Korridors kommt wieder der Zinssatz des abgesicherten Bereichs als Obergrenze zum Tragen.

Weitere maßgebliche Risiken, wie sie bei Industrie-, Produktions- oder Dienstleistungsunternehmen typischerweise auftreten, sind bei der CURANUM AG weitgehend ausgeschlossen. Länder- und Währungsrisiken bestehen nicht. Ausfallrisiken sind durch die hohe Quote an Erlösen aus öffentlichen Mitteln minimal, da bei Zahlungsunfähigkeit eines Bewohners die Sozialhilfe einspringt. Risikokonzentrationen auf der Beschaffungs- oder Absatzseite bestehen keine, zumal im Einkauf eine ausreichende Streuung in jedem Bereich gewährleistet ist. Selbstverständlich können ebenso auch Risiken auftreten, die uns derzeit noch nicht bekannt sind und den Betrieb beeinträchtigen könnten.

Das Schuldscheindarlehen unterliegt einem außerordentlichen Kündigungsrecht, wenn eine fest definierte Kennzahl nicht eingehalten wird. Diese Kennzahl wurde zu den Stichtagen 31. Dezember 2008 sowie 31. Dezember 2009 eingehalten, der Vorstand überwacht die Einhaltung der Kennzahl laufend. Es besteht das Risiko, dass die Kennzahl aufgrund z.B. sinkender Belegung oder steigender, nicht refinanzierter Kosten nicht eingehalten werden kann. Die Folge wäre eine eventuelle Kündigung der gesamten oder einzelner Tranchen des Schuldscheindarlehens. Unsere Kontokorrentlinien unterliegen ebenfalls dem Zinsänderungsrisiko, da deren Konditionen kurzfristig an die aktuellen Marktgegebenheiten angepasst werden können. Durch die Verteilung der Risiken auf mehrere Kreditinstitute und laufende Überwachung der aktuellen Zinsentwicklung minimieren wir das Risiko von unerwarteten Steigerungen des Zinsaufwandes. Zudem hatten wir in 2009 keine substanzielle Inanspruchnahme der gewährten Linien. Liquiditätsrisiken sind aufgrund der sicheren Zahlungen der öffentlichen Hand und der Effizienz unseres Mahnwesens sehr gering, das CURANUM Treasury-/Cash ManagementSystem sorgt für eine Minimierung dieses Risikos. Zudem sind Anlage- und Umlaufvermögen fristenkongruent finanziert, im Jahr 2010 wurden für die Refinanzierung laufender Verbindlichkeiten bereits Verhandlungen getroffen.

Risiken aus laufenden Rechtsstreitigkeiten Laufende Verfahren aus Rechtsstreitigkeiten, die bis zum Stichtag nicht beendet waren, könnten zu zukünftigen Be-

Sonstige Risiken

R i s i k om an a g e m e n t i n 2 0 0 9

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 fanden drei Sitzungen des RiskTeams statt: Sitzung am 29. Mai 2009: Alle Punkte der Risikoinventurliste wurden erörtert, mögliche Umweltrisiken wurden diskutiert. Bestandsgefährdende Risiken wurden nicht festgestellt, da von unseren Einrichtungen außer den gebrauchsüblichen Emissionen wie beispielsweise Heizung, Abwasser und Küchenlüftung keine Sonderemissionen ausgehen, die eine Bestandsgefährdungen bedeuten könnten. Sitzung am 24. Juni 2009 Die Überprüfung der identifizierten Risiken gemäß der Risikoinventurliste wurde durchgeführt und es wurden keine bestandsgefährdenden Risiken festgestellt. Sitzung am 24. August 2009 Themen dieser Sitzung waren beispielsweise die steigende Tendenz fehlender Pflegefachkräfte insbesondere in Ballungsgebieten und die steigende Anzahl der Zeitarbeitskräfte. Dazu wurde ein striktes Monitoring vereinbart, die Notwendigkeit, den Aufsichtsrat zu informieren, bestand nicht. Zudem wurden Risiken aufgrund politischer Entscheidungen oder Entscheidungsvorbereitungen wie die Investitionskostenverordnung in Nordrhein-Westfalen erörtert. Das Risiko wird eher als Chance für das Unternehmen gesehen, da weniger Einrichtungen entstehen sollen.

Lagebericht des Vorstands

I nte rnes Kontro l l - u n d R isi ko m a n a g e m e n ts ys tem bez oge n a u f d e n R e c h n u n gsl e g u n gs -

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zeitlichen und prozessualen Vorgaben erfolgen durch die Abteilungen Finanzbuchhaltung/Konzernabschlüsse.

p ro ze ss

(Bericht gemäß §§ 289 Absatz 5, 315 Absatz 2 Nr. 5 HGB) Die CURANUM AG verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess, in dem geeignete Strukturen sowie Prozesse definiert und in der Organisation umgesetzt sind. Das System ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte buchhalterische Erfassung aller geschäftlichen Prozesse bzw. Transaktionen gewährleistet ist. Es stellt die Einhaltung der gesetzlichen Normen und der Rechnungslegungsvorschriften sicher, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Änderungen der Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf den Konzernabschluss analysiert. Die daraus resultierenden Änderungen werden in den konzerninternen Systemen angepasst. Grundlagen des internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen, z. B. systemtechnische und manuelle Abstimmprozesse, die Trennung von Funktionen sowie die Einhaltung von Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Die Steuerung des Prozesses der Konzernrechnungslegung erfolgt bei der CURANUM AG durch die Fachabteilungen Finanzbuchhaltung und Konzernabschlüsse, die direkt dem Finanzvorstand unterstellt sind.

Systemtechnische Kontrollen werden durch die Mitarbeiter überwacht und durch manuelle Prüfungen ergänzt. Grundsätzlich gibt es auf jeder Ebene zumindest ein Vier-Augenprinzip. Im gesamten Rechnungslegungsprozess müssen bestimmte Freigabeprozesse durchlaufen werden. Das Management des Konzerns trägt die Verantwortung für die Umsetzung und Überwachung des internen Kontrollsystems (IKS). In diesem genutzten System werden alle IKSrelevanten Geschäftsprozesse, deren Risiken und Kontrollen einheitlich und prüfungssicher dokumentiert und in einem zentralen IT-System auf Konzernebene transparent dargestellt. Der Vorstand der CURANUM AG hat die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems beurteilt. Diese Beurteilung ergab, dass das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem für das Geschäftsjahr 2009 funktionsfähig ist. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird vom Prüfungsausschuss der CURANUM AG gemäß den Anforderungen des im Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes überwacht. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein internes Kontrollsystem, unabhängig von der Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit liefert, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden.

5 . Corporat e Com p l ia n c e Diese Fachabteilungen erstellen alle Abschlüsse der Tochterunternehmen und konsolidieren diese unter Berücksichtigung der Konzernrichtlinien zur Rechnungslegung. Darüber hinaus ist die Abteilung Konzernabschlüsse bei der Konsolidierung für die Einhaltung der konzernweit gültigen Verfahren sowie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich. Die in den Konzernrechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden dazu regelmäßig geschult. Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses sind Maßnahmen implementiert, die die Regelungskonformität des Konzernabschlusses sicherstellen sollen. Dabei dienen die Maßnahmen der Identifikation und Bewertung der Risiken sowie der Begrenzung erkannter Risiken und deren Überprüfung. Beispielsweise werden wesentliche neu eingegangene Vertragsbeziehungen systematisch erfasst und analysiert. Auf Basis der Daten der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen werden die konsolidierten Rechenwerke zentral erstellt. Die Konsolidierungsmaßnahmen, bestimmte Abstimmarbeiten und die Überwachung der

Com p l ia n c e Man a g e m e n t S ys t e m

Die CURANUM AG unterliegt als Betreiber von Pflegeeinrichtungen über 80 verschiedenen Gesetzen, Verordnungen, Richtlinien und Normen, die täglich von jedem Mitarbeiter beachtet und umgesetzt werden müssen. Das Compliance Management-System der CURANUM AG besteht aus vier Ebenen, die einen Regelkreislauf bilden, der die Einhaltung der Gesetze und die Sanktionierung bei Verstößen garantiert. Diese vier Ebenen werden im Folgenden beschrieben: 1. Identifikation von Risiken Die Identifikation der Risiken nicht nur durch das Compliance Management sondern durch jeden Mitarbeiter ist gleichbedeutend mit der Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen, denen der jeweilige Mitarbeiter unterliegt. Für den Pflege- und Versorgungsbereich sind dabei die einschlägigen Gesetze und Regelungen wie z. B. das elfte Sozialgesetzbuch (SGB XI), das Heimgesetz (HeimG) oder die Heimpersonalverordnung (HeimPersV) ausschlaggebend.

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Lagebericht des Vorstands

Das Risiko aus dem Entzug von Genehmigungen oder Versorgungsverträgen hängt entscheidend von der Kenntnis dieser Vorschriften ab und kann bei Betreibern von Pflegeeinrichtungen als wichtigstes bzw. gefährlichstes Risiko eingestuft werden. In der CURANUM-Gruppe ist dafür die sehr erfahrene Pflegesatzabteilung, die generell bei der Kommunikation mit Behörden eingeschaltet wird, verantwortlich. Zusammen mit unserem Total Quality Management vereint die Pflegesatzabteilung die umfassenden Kenntnisse über die umfangreichen Regularien in der Pflege mit langjähriger Erfahrung im Behördenmanagement. Das Risiko eines Imageschadens z.B. bei negativer Presse infolge von Pflegefehlern ist vor dem Hintergrund, dass die Pflege von Menschen Vertrauenssache ist, mindestens ebenso wichtig. Gerade bei Fehlern in der Pflege kann auch das Risiko aus Schadensersatz, der von Krankenkassen oder Angehörigen geltend gemacht wird, auftreten. Weitere weniger branchenspezifische Risiken sind z.B. das Risiko aus Geldbußen wegen der Nichteinhaltung von Vorschriften oder das Risiko aus Verfahren gegen Organmitglieder. Für diese privat-, straf- und arbeitsrechtlichen Risiken zeichnet das Justiziariat der CURANUM-Gruppe verantwortlich. Für die kapitalmarktrechtlichen Risiken aus Nichteinhaltung von Veröffentlichungspflichten oder Insidergeschäften steht die Investor Relationsund Compliance-Abteilung der CURANUM AG zur Verfügung. 2. Internes Informationssystem Die interne Informationsvermittlung wird innerhalb der CURANUM-Gruppe direkt von den entsprechenden Fachabteilungen gewährleistet. Dabei steht das hausinterne Qualitätsmanagement mit eigener Stabsstelle für die Schulung des Personals im operativen Pflegebereich zur Verfügung. Grundvoraussetzung ist die eindeutige Weisung des QM´s an alle Mitarbeiter, dass die Gesetze einzuhalten sind und die – ebenso eindeutige – Warnung, dass Verstöße nicht toleriert werden. Dazu werden die Risiken, die durch Nichteinhaltung der obigen Gesetze folgen, intensiv geschult. Ebenso schult die IR- und Complianceabteilung alle Mitarbeiter der Zentrale zum Thema kapitalmarktrechtliche Risiken und das Justiziariat vor allem die Leitungsebenen der Einrichtungen zu arbeits- und privatrechtlichen Risiken. Darüber hinaus bestehen bei der CURANUM AG im Rahmen unseres Unternehmensleitbildes klare Formulierungen unseres Ethikverständnisses, die regelmäßig auf allen Ebenen geschult werden.

3. Externes Kommunikationssystem Um Verstöße zu verhindern bzw. frühzeitig zu erkennen und Risiken zu begrenzen hat der Vorstand ein zweistufiges Beschwerdemanagement in der CURANUM-Gruppe verankert. Dabei sollen Beschwerden in den Einrichtungen direkt an das zuständige Management vor Ort adressiert werden und durch die Leitungsebenen Heimleitung – Pflegedienstleitung – Wohnbereichsleitung bearbeitet und ein Verbesserungsprozess in Gang gesetzt werden. Kommen die Beschwerdeführer innerhalb der betroffenen Einrichtungen nicht weiter, ist das zentrale Beschwerdemanagement in der Konzernzentrale der nächste Ansprechpartner. Das zentrale Beschwerdemanagement ist direkt beim Vorstand angebunden und bearbeitet gemeinsam mit dem TQM und ggf. dem Vorstand alle gemeldeten Verstöße bzw. Probleme. Für externe Meldungen von Behörden vor Ort ist ebenfalls das zentrale Behördenmanagement in Zusammenarbeit mit den Leitungskräften der Einrichtungen zuständig. 4. Internes Kontrollsystem Die Kontrolle innerhalb des Compliance Management Systems wird von der Complianceabteilung koordiniert, die wiederum dem Compliance Officer der CURANUM AG untersteht. Grundsätzlich sind in der CURANUM-Gruppe Schlüsselpositionen mit integeren und kompetenten Mitarbeitern besetzt. Trotzdem ist das Management verpflichtet, in seinem jeweiligen Verantwortungsbereich fortlaufend geschäftsbegleitende Kontrollen durchzuführen. Dabei werden in Form von Stichproben bestimmte Projekte auf die Einhaltung der Gesetze geprüft. Im operativen Pflegebereich erfolgt die fortlaufende Kontrolle in Form von Pflegevisiten und Dokumentationskontrollen durch die Leitungskräfte. Zusätzlich führt die TQM-Abteilung in regelmäßigen Abständen interne Qualitätsprüfungen durch, in größeren Abständen werden umfangreiche Audits durchgeführt. Buchhaltung und Geldflüsse in den Einrichtungen werden regelmäßig durch ein aus zentraler Buchhaltung und Heimverwaltung bestehendes internes Revisionscommittee geprüft. Der Compliance Officer berichtet regelmäßig und aus besonderem Anlass dem Vorstand und Aufsichtsrat über die Rechtsentwicklung auf dem Gebiet Compliance, die Implementierung des Compliance-Systems und über wichtige Compliance-Vorgänge im Unternehmen. Die Leitungsebenen der Einrichtungen berichten an das TQM und den Vorstand, das TQM berichtet über die Kontrollen direkt an den Vorstand und den Compliance Officer.

Lagebericht des Vorstands

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COMPLIANCE MANAGEMENT SYSTEM

Internes Kontrollsystem durch Compliance-Officer und -Abteilung koordiniert

Externes Kommunikationssystem Identifikation von Risiken

durch zweistufiges Beschwerdemanagement

Durch jeden einzelnen Mitarbeiter auf Grund­­­lage

• Beschwerden an die Konzernzentrale

• Beschwerden an das Management vor Ort

der rechtl. Rahmen­b edingungen

Internes Informationssystem durch Schulungen der Fachabteilungen

R EGELMÄ S S IGE BE R ICHTE R S TATTUNG DU R CH :

EINRICHTUNGSLEITUNG

TQM



COMPLIANCE OFFICER

VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

ÜBER: • AKTUELLE RECHTSENTWICKLUNG • IMPLEMENTIERUNG DES COMPLIANCE SYSTEMS • WICHTIGE COMPLIANCE VORGÄNGE IM UNTERNEHMEN

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Lagebericht des Vorstands

Von besonderer Bedeutung sind Compliancemaßnahmen in den Bereichen Heimverwaltung, Einkauf, Technik und Versorger/ Entsorger sowie Marketing, EDV und der Wäscherei. In diesen Bereichen werden hohe Budgets verantwortet. Damit wir den Anforderungen unserer Compliance Richtlinien gerecht werden, werden vor Vergabe mindestens zwei Vergleichsangebote eingeholt. Für die Vergaben über einen definierten Betrag hinaus muss der Vergabeausschuss zustimmen. In unregelmäßigen Abständen werden bei größeren Aufträgen im Nachhinein Stichproben in Form von Vergleichsangeboten durch die Revision eingeholt. Die gesamte Revision wird von der Zentrale in Schwelm aus gesteuert und kontrolliert. Bei Auffälligkeiten wird mit den einzelnen Einrichtungen, der Einrichtungsleitung und ggf. mit dem zuständigen TQMMitarbeiter Rücksprache gehalten. Nur in Bedarfsfällen werden die Einrichtungen vor Ort besucht und überprüft. Selbstverständlich werden zusätzlich auch vor Ort Termine durchgeführt um den persönlichen Kontakt zu halten, das Ablagesystem zu überprüfen, Mitarbeitergespräche oder Bewerbungsgespräche zu führen oder sonstige offene Punkte mit den Einrichtungen vor Ort abzuklären. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde insbesondere das Formularwesen in den Bereichen Revision, Bewohnerakte, Heimaufnahme, Bewohnerstammdaten, Bewohnerabrechnung, Debitorenbuchhaltung, Mahnwesen, Haus- und Opticurakasse, Tresor, Vor-Ort-Konto und Unterschriftsvollmachten und Treuhandgelder überarbeitet und weiterentwickelt.

Übe rnahme r echtl i c h e A n ga b e n (§ 315 Ab satz 4 HGB )

1. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug am Bilanzstichtag 32.660.000 €. Es ist eingeteilt in 32.660.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht. Vorzugsaktien wurden von der Gesellschaft nicht ausgegeben. 2. Im Geschäftsjahr 2009 hat die Gesellschaft keine Meldungen gemäß § 21 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) erhalten, aus denen ein Anteilsbesitz von 10 Prozent oder mehr am Kapital hervorgeht. 3. Die Bestimmungen der §§ 84 / 85 Aktiengesetz (AktG) und des § 7 der Satzung der CURANUM AG beschreiben die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes. Demnach besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat bestimmt die Zahl der Vorstands-

mitglieder. Der Aufsichtsrat kann ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden des Vorstandes bestellen. Die Bestellung stellvertretender Vorstandsmitglieder ist zulässig. 4. Befugnisse des Vorstandes, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen 4.1. Befugnisse des Vorstandes, Aktien auszugeben Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 24. Juni 2014 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen um insgesamt bis zu 6.532.000,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2009). Die Ermächtigung kann in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen. Bei Durchführung der Kapitalerhöhung ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Die Aktien sollen von mindestens einem Kreditinstitut oder einem nach § 53 Absatz 1 Satz 1 oder § 53b Absatz 1 Satz 1 oder Absatz 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Unternehmensbeteiligungen auszuschließen. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen auszuschließen, soweit die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bareinlagen ausgegebenen Aktien insgesamt 20 % des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung. Der Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen ist außerdem nur zulässig, aa) um etwaige Spitzenbeträge zu verwerten, bb) soweit es zum Verwässerungsschutz erforderlich ist, um Inhabern von Wandlungs- oder Optionsrechten, die von der CURANUM AG oder von Gesellschaften, an denen die CURANUM AG unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, ausgegeben wurden oder werden, ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen

Lagebericht des Vorstands

nach Ausübung der Wandlungs- oder Optionsrechte oder nach Erfüllung von Wandlungspflichten zustünde, oder cc) wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die gemäß oder in sinngemäßer Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 des Aktiengesetzes gegen Bareinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre während der Laufzeit dieser Ermächtigung ausgegebenen Aktien insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung. Auf diese Begrenzung auf 10 % des Grundkapitals sind anzurechnen: •



eigene Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 des Aktiengesetzes unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre veräußert werden, und Aktien, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten ausgegeben werden oder auszugeben sind, sofern und soweit die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung in sinngemäßer Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 des Aktiengesetzes unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben werden.

4.2. Befugnisse des Vorstandes, Aktien zurückzukaufen (a) Die Gesellschaft wird ermächtigt, eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu insgesamt 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, deren Inhaber die Gesellschaft ist oder die ihr gemäß §§ 71d und 71e des Aktiengesetzes zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. (b) Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ihre Konzernunternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Die Ermächtigung gilt bis zum 24. Dezember 2010. Die derzeit bestehende, von der Hauptversammlung am 24. Juli 2008 (Tagesordnungspunkt 12) beschlossene Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien wird hiermit aufgehoben. (c) Der Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots.

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aa) Erfolgt der Erwerb der Aktien über die Börse, darf der gezahlte Kaufpreis je Aktie der Gesellschaft (ohne Erwerbsnebenkosten) den Schlusspreis an den drei Börsenhandelstagen, welche der Eingehung der Verpflichtung zum Erwerb vorangehen, um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. "Schlusspreis" ist dabei, im Hinblick auf jeden einzelnen Börsenhandelstag, der in der Schlussauktion ermittelte Schlusskurs oder, wenn ein solcher Schlusskurs an dem betreffenden Handelstag nicht ermittelt wird, der letzte im fortlaufenden Handel ermittelte Preis der Aktie der Gesellschaft. Abzustellen ist dabei auf denjenigen im XetraHandel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) der Frankfurter Wertpapierbörse oder im Parketthandel an einer deutschen Wertpapierbörse gebildeten Schlusskurs oder letzten im fortlaufenden Handel gebildeten Preis, welchem in den zehn vorangegangenen Börsenhandelstagen der höchste Umsatz zugrunde lag. bb) Erfolgt der Erwerb über ein öffentliches Kaufangebot, darf der angebotene Kaufpreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den Durchschnitt der Schlusspreise (wie in lit. aa) definiert) an den drei Börsenhandelstagen vor dem Stichtag um nicht mehr als 15 % über- oder unterschritten werden. "Stichtag" ist der Tag der Veröffentlichung der Entscheidung der Gesellschaft, ein öffentliches Angebot abzugeben, oder, bei einer Angebotsänderung, der Tag der endgültigen Entscheidung des Vorstands über die Angebotsänderung. Das Kaufangebot kann Bedingungen vorsehen. Sofern der Gesellschaft mehr Aktien zum Rückerwerb angedient werden als die Gesellschaft den Aktionären insgesamt zum Rückerwerb angeboten hat, erfolgt der Erwerb durch die Gesellschaft nach dem Verhältnis der angedienten Aktien. Es kann eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen bis zu 100 Stück angedienter Aktien je Aktionär erfolgen. (d) Der Vorstand wird ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die auf Grund dieser Ermächtigung erworben werden, zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken zu verwenden, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken: aa) Die Aktien können mit Zustimmung des Aufsichtsrats eingezogen werden, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. bb) Die Aktien können gegen Sachleistung übertragen werden, insbesondere auch im Zusammenhang mit

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Lagebericht des Vorstands

Unternehmenszusammenschlüssen und dem Erwerb von Einrichtungen, Unternehmen, Unternehmensteilen und Unternehmensbeteiligungen. cc) Die Aktien können zur Erfüllung von Wandlungsoder Optionsrechten aus Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen, die von der CURANUM AG oder von Gesellschaften, an denen die CURANUM AG unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, ausgegeben werden, oder im Zuge der Erfüllung von Wandlungspflichten aus solchen Wandelschuldverschreibungen übertragen werden. dd) Die Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse veräußert werden, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Sofern die veräußerten Aktien den Aktionären nicht unter Wahrung ihres Bezugsrechts angeboten werden, dürfen sie insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung.

(h) Der Aufsichtsrat kann bestimmen, dass Maßnahmen des Vorstands auf Grund dieses Hauptversammlungsbeschlusses nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen. Der Aufsichtsrat der CURANUM AG hat am 19. September 2008 dem Vorschlag des Vorstandes, eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 5 % zu erwerben, zugestimmt. Der Aktienrückkauf kann ganz oder in Teilbeträgen einmal oder mehrmals durchgeführt werden. Die Anteile sollen als Gegenleistung im Zusammenhang mit dem Erwerb von Pflegeeinrichtungen, von Unternehmen oder Unternehmensteilen, die solche Einrichtungen betreiben, verwendet werden. Im Jahr 2009 wurden von der CURANUM AG insgesamt 86.913 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 3,11 € zurück gekauft. Daraus ergibt sich ein Betrag in Höhe von T€ 271. Das Aktienrückkaufprogramm wurde zum 31. März 2009 unterbrochen. Der aktuelle Stand eigener Anteile beläuft sich auf rd. 405.000 Aktien im Wert von 1,2 Mio. €.

(e) Die Ermächtigungen in lit. (d) bb) bis dd) gelten auch für Aktien der Gesellschaft, die auf Grund von § 71d Satz 5 des Aktiengesetzes erworben wurden. (f) Die Ermächtigungen in lit. (d) können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam ausgenutzt werden. (g) Das Bezugsrecht der Aktionäre auf eigene Aktien kann insoweit ausgeschlossen werden, als diese gemäß den Ermächtigungen in lit. (d) bb) bis dd) verwendet werden. Auf die für Veräußerungen eigener Aktien gemäß der Ermächtigung in lit. (d) dd) unter Bezugsrechtsausschluss geltende 10 %-Grenze sind anzurechnen: •



Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung in sinngemäßer Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 des Aktiengesetzes aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden, und Aktien, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten ausgegeben werden oder auszugeben sind, sofern und soweit die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung in sinngemäßer Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 des Aktiengesetzes unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden.

Prognose zur Entwicklung des BIP bis 2011

2

1,6% 1,2%

1,3 %

0

-2

-4

-4,9 %

-6 2008

Quelle: Deutsche Bundesbank

2009

2010

2011

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6 . Nacht rag s- und Pro gnos eber icht B eso nde re Ere i g n isse nac h d e m B i la n zs t i c h ta g

Prog n ose b eri c h t u n d A u s b l i c k

Der Verkauf unserer Immobilie der Einrichtung fazit Seniorenwohnzentrum An der Schlossbrücke, Greiz, befindet sich derzeit in Planung. Die Vertragsverhandlungen sind jedoch bis zur Freigabe des Konzernabschlusses noch nicht abgeschlossen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Weitere besondere Ereignisse sind nach dem Bilanzstichtag bis zum Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses im Geschäftsjahr 2010 nicht aufgetreten.

Ab Mitte des Jahres 2009 haben sich die konjunkturellen Perspektiven in der deutschen Wirtschaft aufgehellt. Gemäß der Prognose der Deutschen Bundesbank vom Dezember 2009 wird sich dieser Erholungsprozess insgesamt in gemäßigtem Tempo in den Jahren 2010 und 2011 fortsetzen. Grund für diese optimistische Annahme ist schwerpunktmäßig die weitere Belebung der Nachfrage aus dem Ausland.

verbraucherpreisindex

VPI insgesamt

( 2 005=100)

Heizöl und Kraftstoffe Strom Gas Nahrungsmittel

160

150

140

130

128,5

120 117,8 112,0 111,7

110

107,1 100

90

0 Jan

Mär

Mai

Jul

Sep

2008

Q uelle: S tatistisches Bundesamt, Wiesbaden 2010

Nov

Jan

Mär

Mai

Jul 2009

Sep

Nov

Jan 2010

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Lagebericht des Vorstands

Der Bundesbank-Prognose zufolge werden die Verbraucherpreise im Prognosezeitraum moderat ansteigen. Im Jahre 2010 dürften im Mittel die Verbraucherpreise um 0,9 % ansteigen und im Jahre 2011 um 1,0 %. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich der Arbeitsmarkt eintrübt und weitere Arbeitsplätze verloren gehen. Bislang reagierte der Arbeitmarkt verhalten, da es für die Unternehmen zahlreiche Steuerungsmöglichkeiten gab, die Arbeitszeiten der rückläufigen Nachfrage entsprechend anzupassen. Dieses Szenario wird sich voraussichtlich ändern und im Ergebnis könnte sich die Arbeitslosenzahl von derzeit 3,4 Mio. Menschen auf über 3,8 Mio. in 2010 und auf 4,2 Mio. Menschen in 2011 erhöhen. Der deutsche Verbraucherpreisindex stieg laut Angaben des Statistischen Bundesamts, Wiesbaden, im Januar 2010 gegenüber Januar 2009 um 0,8 %. Damit bleibt die Inflationsrate, gemessen an der Veränderung des Verbraucherpreisindex zu Jahresbeginn, niedrig und es wird für das laufende Geschäftsjahr erwartet, dass Inflation und Verbraucherpreisindex auf einem niedrigen Niveau unterhalb der Zwei-Prozent-Marke bleiben werden. Die privaten Konsumausgaben stiegen zum Jahresende 2009 ebenfalls geringfügig an. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Konsumausgaben jedoch um 0,1 %, eine wesentliche Belebung für das Jahr 2010 wird nicht erwartet. Die Kapitalmarktzinsen bewegen sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Für das laufende Jahr werden sich die kurzfristigen Zinsen wieder höher als der Basiszins einstellen, die absolute Höhe wird jedoch niedrig bleiben, so dass Investitionen nach wie vor günstig finanziert werden können.

Entwicklung der Branche Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht unter anderem eine Weiterentwicklung der Pflegeversicherung vor, die sich an die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen anpasst und den Begriff der Pflegebedürftigkeit neu definiert. Darüber hinaus soll die umlagefinanzierte Pflegeversicherung um eine kapitalgedeckte private Zusatzversicherung erweitert werden. Beide Maßnahmen würden jedoch von den Beitragszahlern erheblich höhere Beiträge erfordern, da der Pflegebedürftigkeitsbegriff vor allem die zahlreichen Demenzfälle mit einschließen und die kapitalgedeckte Komponente zusätzlich zu dem bisherigen Umlagebeitrag erhoben würde. Insofern sind beide Maßnahmen politisch schwer umsetzbar und damit eine Einführung in absehbarer Zeit unwahrscheinlich. Die Investitionen im Pflegeimmobiliensektor waren auch im vergangenen Jahr deutlich niedriger als in den Boomjahren

2005 bis 2007 und wir erwarten im Geschäftsjahr 2010 nur eine leichte Erholung. Aufgrund der immer noch sehr restriktiven Vergabe von Immobilienfinanzierungen, Problemen bei Landesbanken und notleidenden Portfolien diverser Immobilieninvestoren werden Investitionen nur in geringerem Umfang getätigt werden als dies in den letzten Jahren zu sehen war. Trotzdem war bereits im ersten Quartal 2010 eine leichte Erholung zu spüren, was mit einer verbesserten Stimmung im Sozialimmobilienmarkt einherging. Im Markt für stationäre Pflege erwarten wir weiterhin einen lebhaften Wettbewerb, wenngleich die Anzahl der Neueröffnungen im laufenden Geschäftsjahr zurück gehen sollte. Restriktive Landesheimgesetze, schwierigere Refinanzierungsbedingungen und eine durch den höheren Wettbewerb längere Anlaufphase von neuen Objekten werden zu einem weiteren Rückgang der Neueröffnungen führen. Im Markt für ambulante Pflege erwarten wir einen wieder zunehmenden Wettbewerb, zumal sich viele Marktteilnehmer auch aus dem stationären Bereich verstärkt um Marktanteile bemühen, um frühzeitig Kunden zu gewinnen und zu binden. Hier erwarten wir zukünftig mehr Übernahmeaktivitäten und damit einen ebenso in Gang kommenden Konsolidierungsprozess wie im stationären Sektor. Bei den Betreuten Wohnungen rechnen wir mit einer stabilen Nachfrage, die an manchen Standorten tendenziell nach oben weist. Aufgrund des nach wie vor starren Ein-KlassenSystems in der stationären Pflege versuchen viele Senioren Pflege in der Betreuten Wohnung zu organisieren und damit das Leistungsgefüge nach ihren Wünschen zu gestalten. Hier sehen wir einen klaren Trend zu individuelleren Angeboten und maßgeschneiderten Leistungspaketen. Aktuell erhöhen sich im Jahre 2010 die finanziellen Leistungen der Pflegeversicherung geringfügig. Somit wird der Betrag in der stationären Pflege ab 1. Januar 2010 monatlich auf 1.510 € (bis 31. Dezember 2009 1.470 €) in der Pflegestufe 3 angehoben. Des Weiteren erhöhen sich die ambulanten Pflegesachleistungen in allen drei Pflegestufen. In Pflegestufe 1 von 420 € auf monatlich 440 €, in Pflegestufe 2 von 980 € auf monatlich 1.040 € und in Pflegestufe 3 von 1.470 € auf 1.510 € im Monat.

Unternehmensentwicklung Aufgrund verminderter Neueröffnungen im Markt, einer weiterhin stabilen Nachfrage und unserer noch einmal verbesserten Qualität in Verbindung mit der neuen Transparenz bei MDK-Prüfungen rechnen wir mit einer mindestens stabilen

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Frau Johanna Lachmann, Elisa Seniorenstift – Haus Hilden, Hilden

Auslastung im stationären Bereich und einer leicht anziehenden Nachfrage nach Betreuten Wohnungen. Für das Geschäftsjahr 2010 planen wir ohne Neuakquisitionen mit einem Umsatz in Höhe von 264,5 bis 266,5 Mio. €, einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern EBITDA von 28,5 bis 30,0 Mio. € sowie einem Net Profit in Höhe von 6,5 bis 7,5 Mio. €. Unsere Zielsetzung basiert auf einer stabilen Belegung entsprechend der Auslastung im Geschäftsjahr 2009. Ferner sind von dieser Prognose wesentliche Effekte ausgenommen, die sich im Geschäftsjahr 2010 aufgrund rechtlicher und regulatorischer Angelegenheiten ergeben könnten. Wir bleiben unserer Expansionsstrategie, sieben bis acht neue Einrichtungen jährlich zu akquirieren und ein bis drei neue Standorte zu eröffnen, treu. Die Bündelung von mehreren Einrichtungen zu einem sogenannten „Cluster“ möchten wir in 2010 weiter ausbauen, um somit die Effizienz unseres Dienstleistungsangebotes und unseres wirtschaftlichen Handelns insgesamt zu steigern. Wir setzen auf konsequente Kundenorientierung durch optimale Qualität rund um die Pflege. Unsere Bewohner stehen im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Der Ausbau der vertikalen und horizontalen Wertschöpfungskette sowie die Fokussierung auf den Bereich der Ambulanten Dienste bieten dafür die ideale Grundlage, um unser oberstes Unternehmensziel - CURANUM als Marktführer in Qualität und Ertragskraft – zu erreichen. Aufgrund unseres flächendeckenden Netzes von insgesamt 69 Einrichtungen mit 7.805 Pflegeplätzen und 1.681 Appartements haben wir eine starke Verhandlungsposition bei Einkauf, Pachtverhandlungen und dem Neuerwerb von weiteren

Seniorenzentren. CURANUM wird auch in Zukunft weiter wachsen und den erfolgreichen Expansionskurs der letzten Jahre fortführen.

Dan k Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich für ihren engagierten Einsatz und ihre hervorragenden Leistungen. Aufgrund der besonderen Herausforderungen im Pflegemarkt und unserer schlanken Organisationsstruktur schätzen wir besonders das hohe Engagement sowie die qualitätsbewusste und kundenorientierte Einstellung in unseren Einrichtungen vor Ort und in der Verwaltung. Auch unseren Bewohnern und Ihren Angehörigen sowie unseren Aktionären und Geschäftspartnern danken wir für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. Wir sehen die CURANUM AG für das laufende Geschäftsjahr 2010 gut vorbereitet und freuen uns auf eine weiterhin partnerschaftliche Zusammenarbeit. München, 15. März 2010 CURANUM AG Der Vorstand

Bernd Rothe

Sabine Merazzi-Weirich

Judith Barth

90

Konzernjahresabschluss 2009

Konzernjahresabschluss 2009

C U R A N UM AG, M ÜN CHE N K O N ZERNJ AHRES A BSCH LUSS 2009 NA CH IFRS

91

92

Konzernjahresabschluss 2009

K o nz e r n b i lan Z zum 31. Dezember 2009

v e r mög e n s w e r t e in T€

Anhang

31.12.2009

31.12.2008

01.01.2008

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

(1)

8.899

10.014

25.646

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(2)

6.482

6.273

6.411

Vorräte

(3)

921

914

862

Sonstige Vermögenswerte

(4)

5.413

5.557

7.021

Forderungen aus Ertragsteuern

(5)

953

756

2.022

Wertpapiere

(6)

372

374

380

0

0

5.516

23.040

23.888

47.858

117.586

Kurzfristige Vermögenswerte

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte, Gesamt

Langfristige Vermögenswerte Sachanlagen

(7)

127.253

127.064

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

(8)

2.794

3.164

1.702

Geschäfts- oder Firmenwert

(8)

65.718

64.769

50.648

(21)

9.196

9.555

9.750

(4)

8.443

9.277

10.474

Langfristige Vermögenswerte, Gesamt

213.404

213.829

190.160

summe vermögenswerte

236.444

237.717

238.018

Latente Steuern Sonstige Vermögenswerte

Konzernjahresabschluss 2009

e i g e nka p i t al un d s c h ul d e n in T€

Anhang

31.12.2009

31.12.2008

01.01.2008

Kurzfristige Schulden Leasingverbindlichkeiten

(9)

4.169

3.790

4.009

Finanzielle Verbindlichkeiten

(10)

14.646

4.975

3.834

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

(11)

5.226

4.348

3.194

Rückstellungen

(12)

1.363

1.363

2.567

Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern

(13)

78

136

1.478

Sonstige Verbindlichkeiten

(13)

14.225

15.952

17.083

39.707

30.564

32.165

Kurzfristige Schulden, gesamt

Langfristige Schulden (9)

54.089

53.044

54.121

Finanzielle Verbindlichkeiten

(10)

70.891

84.148

84.246

Latente Steuern

(21)

5.564

5.360

4.800

Rückstellungen

(12)

95

497

575

130.639

143.049

143.742

Leasingverbindlichkeiten

Langfristige Schulden, Gesamt

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital

(14)

32.660

32.660

32.660

Kapitalrücklagen

(14)

32.303

32.303

32.303

Eigene Aktien

(14)

-1.241

-970

0

Gewinnrücklagen

(14)

-4.037

-7.799

-8.362

Konzernergebnis

(14)

5.870

7.032

3.939

Übriges Eigenkapital

(14)

543

878

1.571

66.098

64.104

62.111

236.444

237.717

238.018

Eigenkapital, gesamt

summe eigenkapital und schulden

93

94

Konzernjahresabschluss 2009

K O N Z ER N G E W I N N - un d V e r lu s t R e c h nung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009

Anhang

2009

2008

1. UMSATZERLÖSE

(15)

259.522

257.104

2. Herstellungskosten

(16)

224.079

220.292

35.443

36.812

in T€

3. Bruttoergebnis vom Umsatz

4. Vertriebskosten

(17)

1.128

1.024

5. Allgemeine Verwaltungskosten

(18)

18.710

18.563

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

(19)

1.017

2.164

7. Sonstige betriebliche Erträge

(19)

3.222

4.685

17.810

19.746

8. Betriebsergebnis

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

(20)

9.083

10.486

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

(20)

131

979

8.858

10.239

11. Ergebnis vor ERTRAGSteuern

12. Tatsächlicher Steueraufwand

(21)

2.359

2.779

13. Latenter Steueraufwand

(21)

659

459

5.840

7.001

14. Ergebnis nach ERTRAGSteuern

davon Ergebnisanteil anderer Gesellschafter (Minderheitenanteile)

(14)

-30

-31

davon Ergebnisanteil Aktionäre der CURANUM AG

(14)

5.870

7.032

Ergebnis je Aktie, unverwässert, €

(22)

0,18

0,22

Ergebnis je Aktie, verwässert, €

(22)

0,18

0,22

32.267.835

32.611.091

Anzahl der zugrunde gelegten ausstehenden Aktien

Konzernjahresabschluss 2009

Da r s t e llung d e s G e s am t p e r i o d e n e r f o lg s Gesamtergebnisrechnung

in T€

Ergebnis nach ERTRAGSteuern



2009

2008

5.840

7.001

-399

-904

-2

-5

-54

-54

120

270

-335

-693

5.505

6.308

Verluste aus der Veränderung des



beizulegenden Zeitwerts von zu Sicherungszwecken



eingesetzten Finanzinstrumenten Verluste aus der Bewertung von



zur Veräußerung gehaltenen Wertpapieren Verluste aus sonstigen



ergebnisneutralen Veränderungen Latente Steuern auf ergebnisneutrale Bestandteile



des Gesamtperiodenerfolgs



Summe der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen summe aus Ergebnis nach Ertragsteuern und der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen

davon Anteil anderer Gesellschafter davon Anteil Aktionäre der CURANUM AG

-30

-31

5.535

6.339

95

96

Konzernjahresabschluss 2009

K O N Z ER N EI G E N K A PIT A L VERÄ N DER U N G SRECH N U N G für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2009

Gewinnrücklagen Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklagen

Kummulierte Ergebnisse

Sonstige Gewinnrücklagen

32.660

32.303

-6.089

-26

IAS 8 – Latente Steuern

--

--

1.172

--

IAS 8 – Firmenwert

--

--

-3.419

--

1.1.2008 – restated

32.660

32.303

-8.336

-26

Gesamtperiodenerfolg nach Ertragsteuern

--

--

673

--

Dividendenausschüttung

--

--

--

--

Rückkauf eigene Aktien

--

--

--

--

Übrige Veränderungen

--

--

--

-110

32.660

32.303

-7.663

-136

Gesamtperiodenerfolg nach Ertragsteuern

--

--

3.807

--

Dividendenausschüttung

--

--

--

--

Rückkauf eigene Aktien

--

--

--

--

Übrige Veränderungen

--

--

--

-45

32.660

32.303

-3.856

-181

in T€

1.1.2008

31.12.2008

31.12.2009

Konzernjahresabschluss 2009

Übriges Eigenkapital Rückkauf eigene Aktien

Konzernergebnis

Neubewertungsrücklage

CashflowHedge

Eigenkapital

0

4.203

1.563

8

64.622

--

-264

--

--

908

--

--

--

--

-3.419

0

3.939

1.563

8

62.111

--

6.328

-59

-634

6.308

--

-3.266

--

--

-3.266

--

--

--

-970

31

--

--

-79

7.032

1.504

-626

64.104

--

2.033

-56

-279

5.505

--

-3.225

--

--

-3.225

-271

--

--

--

-271

--

30

--

--

-15

-1.241

5.870

1.448

-905

66.098

-970

-970

97

98

Konzernjahresabschluss 2009

K O N Z ER N ka p i t al f lu s s r e c h nung Geschäftsjahr 2009

in T€

2009

2008

Ergebnis vor Steuern und Minderheitenanteilen

8.858

10.239

­Abschreibungen

9.807

9.549

I. Betrieblicher Bereich

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Gewinn aus dem Abgang von Vermögenswerten Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge Zunahme/Abnahme der Rückstellungen Veränderung des Working Capital Gezahlte Ertragsteuern Erhaltene Ertragsteuern

-131

-979

9.083

10.486

13

-6

0

-6

-401

-2.492

515

552

-3.089

-4.183

296

2.073

Gezahlte Zinsen

-5.142

-5.978

Erhaltene Zinsen

112

569

19.921

19.824

-1.160

-14.751

-4.033

-3.964

0

25

-5.193

-18.690

Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit II. Investitionsbereich

Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit III. Finanzierungsbereich

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten

1.100

0

Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten

-5.608

-4.926

Auszahlungen für Finanzierungsleasing (Zins- und Tilgungsanteil)

-7.839

-7.604

Auszahlung Rückkauf eigener Aktien

-271

-970

-3.225

-3.266

-15.843

-16.766

und Zahlungsmitteläquivalente

-1.115

-15.632

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Periode

10.014

25.646

8.899

10.014

Ausschüttungen an die Aktionäre Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode

Konzernanhang 2009

A. Allg emei ne E rläuter unge n 1 . G r un d lag e n un d M e t h o d e n Die CURANUM Aktiengesellschaft (im Folgenden „CURANUM AG“ oder „Gesellschaft“ genannt) hat ihren Firmensitz in der Maximilianstrasse 35c, 80539 München, Deutschland. Gegenstand des Unternehmens der CURANUM AG und ihrer Tochterunternehmen ist die Einrichtung und der Betrieb von Senioren- und Pflegeheimen. Die CURANUM AG hat als oberstes Mutterunternehmen des CURANUM-Konzerns den vorliegenden Konzernabschluss erstellt. Der Konzernabschluss der CURANUM AG zum 31. Dezember 2009 wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der EU anzuwenden sind. Es werden die am Abschlussstichtag in der EU anzuwendenden Standards des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie die für das Geschäftsjahr gültigen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) berücksichtigt. Die Anforderungen der angewandten Standards und Interpretationen wurden ausnahmslos erfüllt. Der Abschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des CURANUM-Konzerns. Der Konzernabschluss entspricht in der vorliegenden Fassung der Vorschrift des § 315a HGB. Sie bildet die Rechtsgrundlage für die Konzernrechnungslegung nach internationalen Rechnungslegungsstandards in Deutschland zusammen mit der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden auf den Stichtag des Konzernabschlusses, der dem Stichtag der CURANUM AG entspricht, aufgestellt. Der Konzernabschluss ist unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt worden. Bis zur Beendigung der Aufstellung des Konzernabschlusses haben sich keine weiteren Ereignisse ergeben, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns hatten. Das Geschäftsjahr des CURANUM-Konzerns umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Der Konzernabschluss ist in Tausend Euro (T€) aufgestellt. Die Angaben im Anhang erfolgen, sofern nicht anders vermerkt, in Tausend Euro (T€). Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Der zum 31. Dezember 2009 aufgestellte Konzernabschluss und Konzernlagebericht wird im amtlichen Unternehmensregister bekannt gemacht (www.unternehmensregister.de) und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Konzernabschluss und Konzernlagebericht der CURANUM AG wurde am 15. März 2010 durch den Vorstand zur Weiterleitung an den Aufsichtsrat freigegeben, welcher in seiner Sitzung am 24. März 2010 über die Billigung des Konzernabschlusses entscheiden wird.

99

100

Konzernanhang 2009

2 . K o n s o l i d i e r ung s k r e i s In den Konzernabschluss der CURANUM AG sind grundsätzlich alle Unternehmen einbezogen, bei denen die CURANUM AG mittelbar oder unmittelbar die Möglichkeit hat, die Finanz- und Geschäftspolitik zu bestimmen und hieraus Nutzen zu ziehen („Control“-Verhältnis). Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Möglichkeit der Beherrschung (Control) erlangt wird, erfolgt die erstmalige Einbeziehung. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr gegeben ist. Neben der CURANUM AG gehören zum Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen 28 inländische (Vj. 28) und 2 ausländische (Vj. 2) Tochterunternehmen. Die vollständige Anteilsbesitzliste ist als Anlage beigefügt.

3. U nter n eh men szusamme nschl ü s s e Mit Kaufvertrag vom 21. November 2008 hat Curanum zum 1. Januar 2009 den Betrieb der Seniorenresidenz „Scheffelhof“ in Bad Dürrheim erworben. Des Weiteren wurde mit Kaufvertrag vom 11. August 2009 die Alten- und Pflegeeinrichtung „Am Stöckheimer Markt“ in Braunschweig zum 1. September 2009 erworben. Mit Kaufvertrag vom 9. Februar 2009 hat der Konzern außerdem den ambulanten Pflegedienst Coburg zum 10. Februar 2009 übernommen. Da die Unternehmenszusammenschlüsse des Geschäftsjahres 2009 einzeln betrachtet unwesentlich sind, werden diese zusammengefasst dargestellt. Die Kaufpreise dieser drei Einrichtungen, im Folgenden kurz „Scheffelhof“, „Coburg“ und „Braunschweig“ genannt, wurden in voller Höhe aus Barmitteln beglichen. Es handelte sich bei allen Transaktionen um ‚asset deals’ im Sinne von IFRS 3. Die Kaufpreise der drei erworbenen Unternehmensbereiche beliefen sich in Summe auf T€ 1.160. Folgende Vermögenswerte und Schulden wurden angesetzt: Beizulegende Zeitwerte

Buchwerte Gesellschaft

Immaterielle Vermögenswerte

141

141

Sachanlagen

108

108

Sonstige Vermögenswerte

4

4

Latente Steuern auf Vermögenswerte

--

-42

Firmenwert

--

949

in T€

Vermögenswerte

Kaufpreis

1.160

Konzernanhang 2009

Die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von T€ 141 resultieren aus der Bewertung von Kundenbeziehungen, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen angesetzt werden. Im Konzernabschluss wird ein Geschäfts- oder Firmenwert aus den Unternehmenszusammenschlüssen in Höhe von T€ 949 ausgewiesen. In den Sachanlagen sind übernommene Betriebs- und Geschäftsausstattungen enthalten. In den sonstigen Vermögenswerten werden die Vorratsbestände an Wirtschaftsbedarf ausgewiesen, die im Zuge des Erwerbs übernommen wurden. Im Anschluss an den Erwerb des Betriebes „Scheffelhof“ wurde ein Immobilienleasingvertrag abgeschlossen, der als Finanzierungs-Leasingverhältnis bilanziert ist. Bei den Latenten Steuern handelt es sich um langfristige Schuldposten. Diese resultieren aus dem Ansatz langfristiger Vermögenswerte. Die aus den Unternehmenszusammenschlüssen resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben sich aus der Kaufpreisallokation unter Berücksichtigung der Anschaffungskosten der erworbenen Vermögenswerte und unter Berücksichtigung des immateriellen Vermögenswerts „Kundenbeziehungen“ mit den darauf entfallenden passiven Latenten Steuern. Die Kundenbeziehungen bilden den Ergebnisbeitrag ab, der von der Belegung der Einrichtungen zum Erwerbszeitpunkt zu erwarten ist. Die Basis für die Bewertung ist hierbei die Anzahl der betreuten Personen unter Zugrundelegung der jeweils erwarteten Verweildauer in der Einrichtung und den Betreuten Appartements. Die Gesellschaft erwartet als Folge der Unternehmenszusammenschlüsse einen positiven Beitrag zum künftigen Konzernergebnis der CURANUM-Gruppe. Der resultierende Goodwill aus den erworbenen Geschäftsbetrieben „Braunschweig“ und „Scheffelhof“ wurde der CGU CURANUM zugewiesen, der Goodwill aus dem Erwerb des ambulanten Dienstes „Coburg“ wurde der CGU FAZIT zugewiesen. Durch die Eingliederungen der Geschäftsbetriebe „Braunschweig“ und „Scheffelhof“ in die CGU CURANUM werden Synergieeffekte auf Grund der bereits bestehenden Strukturen und Prozesse innerhalb der CGU Curanum resultieren. Infolge der Erhöhung der Pflegeplätze/Betreuten Wohnungen im Konzern und der Verdichtung des Einrichtungsnetzes der CURANUM-Gruppe wird sich eine Realisierung von Synergieeffekten ergeben. Diese Erwartungen über den künftigen Ergebnisbeitrag spiegeln sich im bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwert wider. Die im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2009 erworbenen Geschäftsbetriebe „Scheffelhof“, „Coburg“ und „Braunschweig“ erzielten zusammen Umsatzerlöse in Höhe von T€ 3.363 und ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von T€ 124, welches im Konzernergebnis zum 31.12.2009 enthalten ist. Unter der Annahme dass alle Unternehmenszusammenschlüsse des Geschäftsjahres 2009 am Anfang des Geschäftsjahres stattgefunden hätten, würden die Umsatzerlöse des Konzerns in 2009 T€ 261.089 betragen. Das Ergebnis nach Steuern würde sich auf T€ 5.836 belaufen. In Übereinstimmung mit IFRS 3.69 erfolgt die Bilanzierung der Unternehmenszusammenschlüsse „Coburg“ und „Braunschweig“ im vorliegenden Geschäftsbericht nur vorläufig, da sich bezüglich der Kaufpreisallokationen noch weitere Erkenntnisse im Rahmen der Identifikation von Vermögenswerten oder der Bewertung der beizulegenden Zeitwerte ergeben können. Für die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte der erworbenen Einrichtungen bestand seit dem Erwerb bis zum Ende der Berichtsperiode kein Wertminderungsbedarf. Deshalb wird auf eine Überleitungsrechnung der Geschäfts- und Firmenwerte vom Beginn bis zum Ende der Berichtsperiode verzichtet.

101

102

Konzernanhang 2009

4 . K o n s o l i d i e r ung s g r un d s ä t z e Die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt gemäß IFRS 3 („Business Combinations“) nach der Erwerbsmethode. Die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden werden dabei zum Erwerbszeitpunkt mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet und angesetzt. Sofern Gesellschaftsanteile erworben wurden, werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens verrechnet. Ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag aus der Aufrechnung der Anschaffungskosten mit den identifizierten Vermögenswerten, Schulden und Eventualschulden wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Im Falle des Erwerbs von Vermögenswerten und Schulden („asset deal“) wird der Unterschiedsbetrag zwischen Kaufpreis und identifizierten Vermögenswerten als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Sofern die Anschaffungskosten der Beteiligung die identifizierten Vermögenswerte und Schulden unterschreiten, erfolgt – nach erneuter Beurteilung der beizulegenden Werte – eine sofortige ergebniswirksame Erfassung im Jahr des Erwerbs der Beteiligung. Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Für Konsolidierungsmaßnahmen mit ertragsteuerlichen Auswirkungen werden Latente Steuern angesetzt. Darüber hinaus werden Bürgschaften und Garantien, welche die CURANUM AG oder eine ihrer konsolidierten Tochtergesellschaften zu Gunsten anderer konsolidierter Tochtergesellschaften übernimmt, eliminiert. Ergebnisanteile von Minderheitsgesellschaftern werden als Ergänzung der Gewinn- und Verlustrechnung separat ausgewiesen; negative Minderheitenanteile werden im Eigenkapital mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

5. Bi lanz ier ung s- und B e wert ung sg rund s ä tz e Die Vermögenswerte und Schulden der CURANUM AG und der im Wege der Vollkonsolidierung einbezogenen Tochterunternehmen werden einheitlich nach den im CURANUM-Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt und bewertet. Die Vergleichsinformationen für das Geschäftsjahr 2008 basieren auf den gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die auch für das Geschäftsjahr 2009 angewendet werden. Der Konzernabschluss ist mit Ausnahme bestimmter Posten, wie beispielsweise Derivative Finanzinstrumente, nach dem historischen Anschaffungs- oder Herstellungskostenprinzip aufgestellt.

Schätz- und prämissen sen sitive B i lanzier ungs- un d Bewert ung ssa chverhalte

CURANUM erstellt den Konzernabschluss im Einklang mit den IFRS. In bestimmten Fällen ist es notwendig, schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze anzuwenden. Diese beinhalten komplexe und subjektive Bewertungen sowie Schätzungen, die auf Sachverhalten beruhen, die von Natur aus ungewiss sind und Veränderungen unterliegen können. Schätz- und prämissensensitive Bilanzierungsgrundsätze können sich im Zeitablauf verändern und die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft erheblich beeinflussen. Außerdem können sie Annahmen enthalten, die die Unternehmensleitung in derselben Berichtsperiode aus gleichermaßen vernünftigen Gründen auch anders hätte treffen können. Die

Konzernanhang 2009

Unternehmensleitung weist darauf hin, dass zukünftige Ereignisse häufig von Prognosen abweichen und Schätzungen routinemäßige Anpassungen erfordern. Die wesentlichen Sachverhalte, die von solchen Ermessensentscheidungen und Schätzungen betroffen sind, beziehen sich auf die konzerneinheitlichen Nutzungsdauern und die erzielbaren Beträge der Sachanlagen und Immateriellen Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert, die Klassifizierung von Leasingverhältnissen als Operating- oder Finanzierungsleasingverträge, die Bewertung von Derivativen Finanzinstrumenten, die Realisierbarkeit von Forderungen, die Bilanzierung und Bewertung Latenter Steuern sowie die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen. Die tatsächlich eintretenden Werte können im Einzelfall von den Schätzungen abweichen. Die Buchwerte der durch Schätzungen betroffenen Vermögenswerte und Schulden können den Aufgliederungen der einzelnen Bilanzposten entnommen werden. Wertminderungen nach IAS 36

CURANUM überprüft in Übereinstimmung mit den Konzern-Bilanzierungsvorschriften den Goodwill mindestens einmal jährlich auf mögliche Wertminderung. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der Goodwill zugeordnet wurde, ist mit Schätzungen des Managements verbunden. Die Auswahl der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie die Zuordnung des Goodwills zu diesen unterliegen Ermessensspielräumen, die eine Überprüfung des Goodwills erheblich beeinflussen können. Die Gesellschaft bestimmt den erzielbaren Betrag grundsätzlich mit Bewertungsmethoden, die auf diskontierten Zahlungsströmen (Cashflows) basieren. Diesen diskontierten Cashflows liegen Drei-Jahres-Prognosen zugrunde, die auf vom Management genehmigten Finanzplänen aufbauen. Die Cashflow-Prognosen berücksichtigen Erfahrungen der Vergangenheit und basieren auf der besten, vom Management vorgenommenen Einschätzung über künftige Entwicklungen. Cashflows jenseits der Planungsperiode werden unter Anwendung individueller Wachstumsraten extrapoliert. Die wichtigsten Annahmen, auf denen die Ermittlung des Nutzungswerts basiert, beinhalten geschätzte Wachstumsraten, gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC) und Steuersätze. Diese Prämissen sowie die zugrunde liegende Methodik können einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung des Goodwills haben. Werden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte auf Wertminderungen getestet, ist die Bestimmung des erzielbaren Betrags der Vermögenswerte gleichermaßen mit Schätzungen des Managements verbunden, was einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung haben kann. Einordnung der Pachtverträge in Finanzierungsleasing- und Operating Leasingverträge nach IAS 17

CURANUM ordnet die abgeschlossenen Pachtverträge in Finanzierungsleasing- und Operating Leasingverträge ein. Damit soll bei einem Finanzierungsleasing gekennzeichnet werden, dass im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen werden. Bei Operating Leasing ist dies nicht der Fall. Für die Einordnung werden unter anderem die Barwerte der zukünftigen Leasingzahlungen mit dem beizulegenden Zeitwert der Immobilien verglichen. Bei der Ermittlung von Immobilienzeitwerten und Barwerten hat die Unternehmensleitung Ermessensspielräume vor allem hinsichtlich Zinssätzen und Nutzungsdauern, die bei einer anderen Einschätzung zu einer abweichenden Klassifizierung der Pachtverträge hätte führen können. Darüber hinaus werden Annahmen getroffen bei der Aufteilung der bilanzierten Barwerte auf Grund und Boden und Gebäude.

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Konzernanhang 2009

Bewertung von Immobilien

Die Wertansätze des Immobilienvermögens in der Konzernbilanz wurden zum großen Teil durch Immobiliengutachten unabhängiger Sachverständiger für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken nachgewiesen. Dabei wird für den Wert von Verwaltungsgebäuden der Preis angesetzt, der in dem Zeitpunkt, auf den sich die Ermittlung bezieht, im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach den rechtlichen Gegebenheiten und tatsächlichen Eigenschaften, der sonstigen Beschaffenheit und der Lage des Grundstücks ohne Rücksicht auf ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse zu erzielen wäre. Bei Pflegeeinrichtungen wird der Verkehrswert aus dem Ertragswert ermittelt, der sich aus nachhaltig erzielbaren Einnahmen pro Bett unter Berücksichtigung der Bewirtschaftungskosten für das Gebäude ergibt. Hierbei wird im Wesentlichen auf die Vergütungssätze für den Investitionskostenanteil unter Berücksichtigung von Fördermitteln je Heimbett abgestellt. Immobiliengutachten basieren grundsätzlich auf ermittelbaren Daten und Fakten wie Grundbuchauszügen, Flächenberechnungen und Baubeschreibungen für den Bauwert sowie feststehenden Daten zur Ertragswertermittlung. Zudem muss in der Regel ebenfalls auf Parameter zurückgegriffen werden, die Ermessensspielräumen unterliegen, so z.B. – Einschätzung der Lage – Restnutzungsdauer – Wettbewerbssituation – Mietpreise je qm – Zinssätze Daher können Verkehrswerte bei Variation von Parametern, die größeren Ermessensspielräumen unterliegen, erheblich abweichen. Die Wertschätzungen wurden von den Sachverständigen nach persönlicher und eingehender Besichtigung der Objekte und genauer Prüfung der Verhältnisse nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Bewertung von Finanzinstrumenten

CURANUM hat zur Absicherung von variabel verzinslichen Darlehen Zinsderivatgeschäfte abgeschlossen. Zu den Stichtagen werden die Marktwerte dieser Derivate mittels Barwertmethode berechnet und angegeben. Dabei hat die Unternehmensleitung Ermessensspielräume insbesondere bei der Einschätzung von Zinssätzen und Veränderungen von Zinssätzen in der Zukunft sowie Bonitätseinstufungen des Unternehmens, die bei Veränderung der Parameter zu erheblichen Abweichungen der Marktwerte führen können. Das Gleiche gilt auch für den Nachweis der Sicherungsbeziehung bei der Absicherung der Zahlungsströme. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung könnte durch Änderung der Parameter bei der Bestimmung der Zeitwerte der Grundgeschäfte und der Sicherungsinstrumente beeinträchtigt werden. Latente Steuern

Hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung von Latenten Steuern sind Annahmen zu treffen, ob bei einzelnen Sachverhalten temporäre Differenzen zwischen Steuerbilanz und IFRS Abschluss vorliegen, die sich künftig umkehren werden. Darüber hinaus nimmt das Management hinsichtlich der Aktivierung von Latenten Steuern auf Verlustvorträge Schätzungen vor, ob diese Verlustvorträge innerhalb eines bestimmten Zeitraumes steuerlich nutzbar sein werden.

Konzernanhang 2009

IA S 8 Korrektu ren 1. Fehlerfeststellungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (im Folgenden kurz „BaFin“)

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat der Curanum AG mit Bescheiden vom 18. Juni 2009 Fehlerfeststellungen gemäß § 37q Abs. 1 WpHG zum Konzernabschluss zu den Abschlussstichtagen 31. Dezember 2005 und 31. Dezember 2006 mitgeteilt. Mit diesen Fehlerfeststellungen wurde die Prüfung der Konzernabschlüsse 2005 und 2006 der Curanum AG abgeschlossen, die die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) mit Schreiben vom 24. Juli 2006 begonnen hatte und die mit Schreiben vom 29. Juli 2008 durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht durchgeführt wurde. Die Fehlerfeststellungen werden – sofern dies nicht in vorhergehenden Konzernabschlüssen erfolgt ist – im vorliegenden Konzernabschluss entsprechend den Vorschriften des IAS 8 korrigiert. 1. Geschäfts- oder Firmenwert Die Bilanzposition Geschäfts- oder Firmenwert wurde ergebnisneutral um T€ 3.419 reduziert, da gemäß der Fehlerfeststellung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht der im Zusammenhang mit dem Erwerb der Einrichtung Hennef aktivierte Firmenwert zum 31. Dezember 2005 in Höhe von T€ 716 und zum 31. Dezember 2006 in Höhe der aus 2005 vorgetragenen T€ 716 und des in 2006 aktivierten Betrages in Höhe von T€ 2.703 zu hoch ausgewiesen wurde. Im Zusammenhang mit dieser Fehlerkorrektur waren die Latenten Steuern entsprechend anzupassen. Die Korrekturen und die Auswirkungen auf die Bilanzpositionen sind in den folgenden Übersichten dargestellt. Zusammenfassend stellen sich die Anpassungen zum Stichtag 01.01.2008 aufgrund der BaFin-Feststellungen wie folgt dar: Sachverhalt in T€

Aktiva

Passiva

Korrektur Geschäfts- oder Firmenwert im Zusammenhang mit dem Erwerb der Einrichtung Hennef in 2005 Geschäfts- oder Firmenwert Gewinnrücklagen

-3.419

--

--

-3.419

718

--

Latente Steuern Passiv

--

-190

Gewinnrücklagen

--

908

-2.701

-2.701

Latente Steuern Aktiv

Summe der IAS 8 Anpassungen

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Konzernanhang 2009

KONZERNBILANZ zum 31. Dezember 2008 Konzernabschluss 2008

Anpassung gemäß IAS 8

Konzernabschluss 2008 angepasst

68.188

-3.419

64.769

8.837

718

9.555

Langfristige Vermögenswerte, gesamt

216.530

-2.701

213.829

Summe Aktiva

240.418

-2.701

237.717

in T€

Konzernabschluss 2008

Anpassung gemäß IAS 8

Konzernabschluss 2008 angepasst

5.550

-190

5.360

143.239

-190

143.049

Gewinnrücklagen

-5.288

-2.511

-7.799

Eigenkapital, gesamt

66.615

-2.511

64.104

240.418

-2.701

237.717

in T€

AKTIVA Langfristige Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwert Latente Steuern

passiva Langfristige Schulden Latente Steuern Langfristige Schulden, gesamt Eigenkapital

Summe PASSIVA

2. Verbindlichkeiten für Zinsswaps Die Passivierung einer Verbindlichkeit in Höhe des beizulegenden Zeitwerts für Zinsswaps erfolgte bereits im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006. 3. Korrektur/Nachholung von Angaben im Konzernanhang 3.1 Angaben zu IAS 32 i.d.F. vom 29.12.2004 – Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Wertpapiere. Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei werden für diejenigen Vermögenswerte, deren Folgebewertung nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Nebenkosten als Teil der fortgeführten Anschaffungskosten berücksichtigt. Die Bewertung der finanziellen Vermögenswerte hängt von deren Zuordnung zu den Kategorien im Sinne des IAS 39 ab. Die Zuordnung zur jeweiligen Bewertungskategorie erfolgt im Zugangszeitpunkt des Vermögenswertes.

Konzernanhang 2009

Für die Folgebewertung sind gemäß IAS 39 folgende Kategorien zu unterscheiden: – Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Financial Assets Held for Trading – FAHfT) – Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Held to Maturity – HtM) – Kredite und Forderungen (Loans and Receivables – LaR) – Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale – AfS) Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte im Zugangszeitpunkt als erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewertende Finanzinstrumente zu designieren (Fair Value Option), macht die CURANUMGruppe keinen Gebrauch. Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Markt- oder Börsenpreis, sofern die zu bewertenden Finanzinstrumente an einem aktiven Markt gehandelt werden. Sofern kein aktiver Markt für ein Finanzinstrument besteht, wird der beizulegende Zeitwert mittels geeigneter finanzmathematischer Methoden, wie zum Beispiel anerkannter Optionspreismodelle oder der Diskontierung zukünftiger Zahlungszuflüsse mit dem risikoadjustierten Marktzinssatz, errechnet. Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen den Anschaffungskosten abzüglich Tilgungen, Wertminderungen und der Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag. Zu Handelszwecken gehaltene originäre finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) werden erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (HtM) werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie LaR werden – ggf. unter Anwendung der Effektivzinsmethode – mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Wertminderungen bewertet. Die finanziellen Vermögenswerte, die nicht den vorstehend dargestellten Kategorien zuzurechnen sind, werden als „zur Veräußerung verfügbar“ (AfS) kategorisiert und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die aus der Bewertung resultierenden Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter Berücksichtigung Latenter Steuern (Rücklage für Zeitbewertung) erfasst. Sofern und soweit eine signifikante oder länger anhaltende Abnahme des beizulegenden Zeitwertes unter Anschaffungskosten vorliegt, erfolgt die Bewertung erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung. Im Zeitpunkt des Abgangs des finanziellen Vermögenswertes werden die im Eigenkapital erfassten kumulierten Wertänderungen erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2005 stellen sich wie folgt dar:

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in T€

Buchwert 31.12.2005

Zeitwert 31.12.2005

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte

0

0

Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte

0

0

20.538

20.538

01

01

Kredite und Forderungen Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 1

Es handelt sich um zwei Beteiligungen, die mit einem Erinnerungswert von EUR 1,00 ausgewiesen wurden.

In der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ werden zwei Beteiligungen ausgewiesen, welche nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen sind. Bei diesen Beteiligungen handelt es sich um inaktive Gesellschaften. Die beizulegenden Zeitwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 3.782 entsprechen auf Grund ihrer Laufzeit von bis zu einem Jahr den Buchwerten. Die beizulegenden Zeitwerte der Sonstigen Vermögenswerte in Höhe von T€ 16.756 entsprechen den Buchwerten. Bei den finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich insbesondere um Verbindlichkeiten der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (Financial Liabilities Measured at Amortised Cost - FLAC). Diese beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Finanzverbindlichkeiten (Bankdarlehen und Schuldscheindarlehen) und Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Die Buchwerte zum 31.12.2005 entsprechen den Zeitwerten und betragen T€ 48.342. 3.2 Angaben zu IAS 36 – Erläuterung der vorgenommenen Werthaltigkeitstests der Geschäfts- oder Firmenwerte Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird auf Basis der Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Cashflow-Prognosen basieren analog dem Vorjahr auf von der Unternehmensleitung für einen Zeitraum von drei Jahren genehmigten Finanzplänen. Die Wachstumsrate ist auf die einzelnen Standorte der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten individuell abgestimmt und wird vor allem von der Auslastung und der Steigerung der Pflegesätze bestimmt. Sie beträgt durchschnittlich im Konzern 9,9 % im ersten Planjahr, 1,2 % im zweiten Planjahr und 0,1 % im dritten Planjahr. Cashflows nach dem Zeitraum von drei Jahren werden eher konservativ unter Verwendung einer Wachstumsrate von 0,0 % berechnet. Basis für die detaillierten Finanzpläne sind zum einen Erfahrungswerte aus der Vergangenheit und zum anderen vertraglich geregelte Vereinbarungen/Preise sowie auch aktuelle, zum Erstellungszeitpunkt vorliegende Informationen. Des Weiteren wurden vom dezentralen Management Informationen zur zukünftigen Belegungseinschätzung der eigenen Einrichtung unter Berücksichtigung der örtlichen Konkurrenzsituation eingeholt, da die Belegung ein wesentlicher Einflussfaktor für die gesamte Planung ist. Aufgrund der absoluten Belegung und deren Verteilung auf die einzelnen Pflegestufen berechnen sich zum einen die Umsatzerlöse und zum anderen auch der größte Kostenblock, die Personalkosten. Des Weiteren berechnet sich eine Vielzahl von Sachkosten aufgrund der geplanten Belegung. Pflegebranchenspezifische Risiken werden dabei berücksichtigt und fließen in den erzielbaren Cashflow ein.

Konzernanhang 2009

3.3 Angaben zu IAS 12 Zum 31. Dezember 2005 bestanden steuerliche Verlustvorträge in Höhe von T€ 2.669, auf die keine aktiven Latenten Steuern gebildet wurden. Der Betrag der in der Gewinn- und Verlustrechnung 2005 erfassten Latenten Steuern gliedert sich auf die einzelnen temporären Differenzen wie in untenstehender Tabelle dargestellt, auf:

in T€

Latente Steueransprüche 2005

Latente Steuerschulden 2005

Latente Steueransprüche 2004

Latente Steuerschulden 2004

GuVwirksame Veränderung 2005

Sachanlagen – Abweichende Nutzungsdauer

--

299

--

302

3

– Finanzierungsleasing

--

22.388

--

23.653

1.265

– Sonstiges Firmenwert / Kundenstamm / Markenrecht Rückstellungen

16

--

16

--

--

4.828

448

4.175

296

501

592

--

567

--

25

27.773

--

29.801

--

-2.028

--

371

--

371

--

598

95

633

66

-64

33.807

23.601

35.192

24.688

-298

Verbindlichkeiten – Finanzierungsleasing Sonderposten Rücklage § 6b EStG Sonstige Posten Konzernbilanz

3.4 Angaben zu IAS 24 Mit notarieller Urkunde vom 30. September 2005 hat die Curanum Betriebs GmbH den Geschäftsanteil an der Alten- und Pflegeheim Sieglar GmbH an die AVG Altenheim Vermietung Geschäftsführungs GmbH in Höhe von T€ 25 zum Kaufpreis von T€ 25 veräußert. Mit notariellen Urkunden vom 2. Mai 2005 und 15. Juli 2005 hat ein damaliger Vorstand der Curanum AG Kaufpreisforderungen der Curanum Betriebs GmbH gegen andere Konzerngesellschaften der CuranumGruppe in Höhe von T€ 3.868 zum Kaufpreis von T€ 3.868 erworben und an einen konzernfremden Dritten weiterveräußert. Die Forderung der Curanum-Gruppe wurde am 15. Juli 2005 in Höhe von T€ 2.224 durch Überweisung und zum 30. September 2005 in Höhe von T€ 1.644 durch Verrechnung ausgeglichen. 2. Sonstige Korrekturen

CURANUM hat im Geschäftsjahr 2003 von einem damaligen Mitglied des Vorstands (und heutigen Mitglied des Aufsichtsrates) die Rechte zum Kauf zweier Immobilien erworben. Gegenleistung für diese Kaufrechte war ein Kaufpreis in Höhe von 6,0 Mio. € sowie die Übernahme der Verpflichtung zum Kauf dreier Immobilien, soweit der Andienungsberechtigte die entsprechenden Immobilien zu dem vereinbarten Festpreis andient. Diese Verpflichtung wurde mit 2,0 Mio. € bewertet und enstprechend in die Gegenleistung für die Kaufrechte einbezogen. In allen fünf Immobilien betreibt CURANUM Einrichtungen. Das Mitglied des Aufsichtsrates ist nicht Eigentümer dieser Immobilien.

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Konzernanhang 2009

Aus diesem Rechtepaket bestehen aktuell noch Andienungsrechte dieses Aufsichtsratsmitglieds gegenüber der CURANUM für zwei Immobilien sowie noch beide Ankaufsrechte der CURANUM gegenüber dem Aufsichtsratsmitglied. Die Ausübung der Andienungsrechte des Aufsichtsratsmitglieds kann ab 2008 bzw. ab dem Jahr 2015 erfolgen. Das dritte Andienungsrecht hätte ab 2008 ausgeübt werden können; die entsprechende Immobilie wurde jedoch zwischenzeitlich seitens des Eigentümers an einen konzernfremden Dritten veräußert. Diese Anhangangabe hätte in den Konzernabschlüssen ab 2004 angegeben werden müssen; die Angabe wird in dem vorliegenden Konzernabschluss nachgeholt und der Fehler aus Vorjahren entsprechend den Vorschriften des IAS 8 korrigiert.

Immaterielle V ermögens werte / Geschäfts- oder Firmenw ert

Unter den Immateriellen Vermögenswerten werden im Rahmen von Unternehmenserwerben identifizierte immaterielle Vermögenswerte wie beispielsweise Kundenbeziehungen sowie entgeltlich erworbene Software, Lizenzen und ähnliche Rechte ausgewiesen. Der Ansatz erfolgt im Falle eines wahrscheinlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzenzuflusses und sofern die Anschaffungs- und Herstellungskosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden gemäß IAS 38 zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben; ggf. wurden zusätzliche Wertminderungsaufwendungen erfasst. Die Nutzungsdauer für Software/Lizenzen beträgt grundsätzlich fünf Jahre. Die Nutzungsdauer der Kundenbeziehungen wurde auf Basis von Statistiken über Belegung und Aufenthaltsdauern ermittelt und beträgt zwei bis fünf Jahre. Die Nutzungsdauer eines Markenrechts sowie eines Belegungsrechts (Recht der Einrichtung, Bewohner mit Pflegeleistungen zu versorgen, die gegenüber Kostenträgern der öffentlichen Hand/Kommunen abgerechnet werden können) wurden entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen als zeitlich unbestimmbar eingestuft. Änderungen von Nutzungsdauern werden als Schätzungsänderungen behandelt. Darüber hinaus werden auch die Restwerte und die Abschreibungsmethoden am Ende des Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf angepasst. Immaterielle Vermögenswerte, die eine unbestimmbare Nutzungsdauer aufweisen, werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich oder bei Anzeichen für eine Wertminderung auch in kürzeren Zeitintervallen einem Werthaltigkeitstest unterworfen (Geschäfts- oder Firmenwert, Belegungs- und Markenrechte).

Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, vermindert um Abschreibungen entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer und ggf. zusätzlicher Wertminderungsaufwendungen. Kosten für Reparaturen und Instandhaltung werden als laufender Aufwand erfasst. Die planmäßigen Abschreibungen, im Wesentlichen lineare, werden entsprechend dem erwarteten Verlauf des Verbrauchs des künftigen wirtschaftlichen Nutzens vorgenommen.

Konzernanhang 2009

Den planmäßigen Abschreibungen liegen überwiegend folgende Nutzungsdauern zugrunde: Gebäude

22-50 Jahre

Einbauten in Gebäude

8-20 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen/Betriebs- und Geschäftsausstattung

3-20 Jahre

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien umfassen Grundstücke und Gebäude, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden und nicht für die eigene Erbringung von Dienstleistungen, für Verwaltungszwecke oder für den Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit genutzt werden. Die CURANUM vermietet, zur Erweiterung ihres Leistungsangebotes an die Bewohner, Gewerbe- und sonstige Flächen (z.B. Friseursalons, Praxisräume etc.) im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissen an Dritte. Dabei handelt es sich um unwesentliche Teilflächen von Gebäuden, so dass von einer gesonderten Darstellung abgesehen wird.

Finanzierungs kosten

Finanzierungskosten werden mangels Vorliegen sog. „qualifying assets“ nicht als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt.

Leasi ngverhältnisse

Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis beinhaltet, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehaltes der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt. Die CURANUM-Gruppe ist als Leasingnehmer Vertragspartner einer Vielzahl von Miet- und Pachtverträgen über Immobilien sowie einzelne oder Gruppen von Sonstigen Vermögenswerten. Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken an dem übertragenen Vermögenswert auf den CURANUM-Konzern übertragen werden, werden als Finanzierungs-Leasingverhältnisse (Finanzierungsleasing) klassifiziert und entsprechend bilanziert. Vermögenswerte aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen werden mit dem niedrigeren Wert aus dem beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstandes zu Beginn des Leasingverhältnisses und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die Abschreibung erfolgt über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit des Vertrags und wirtschaftlicher Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes. Die Zahlungsverpflichtungen aus den Leasingverhältnissen werden als Verbindlichkeiten passiviert. Die Leasingzahlungen werden in die Finanzierungskomponente und den Tilgungsanteil der Restschuld aufgeteilt. Für im Rahmen von Finanzierungsleasing aktivierte Ausstattungen von Pflegeeinrichtungen erfolgt die Abschreibung über 20 Jahre, wobei 90 % der aktivierten Buchwerte in den ersten 10 Jahren und die restlichen 10 % vom 11. bis zum 20. Jahr abgeschrieben werden. Aus Gründen der Unwesentlichkeit wurde auf eine Aufteilung zwischen Grund und Boden als Operate Lease und Gebäude als Finance Lease verzichtet.

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Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken beim Leasinggeber verbleiben, werden als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert. Leasingzahlungen für Operating-Leasingverhältnisse werden als Aufwand linear über die Laufzeit des jeweiligen Leasingverhältnisses erfasst.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erst dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die Gesellschaft die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und dass die Gesellschaft die Zuwendungen tatsächlich erhält. Sofern die Zuwendungen zweckgebunden zur Anschaffung von Sachanlagen gewährt wurden, reduzieren sie den Buchwert dieser Sachanlagen.

Werthaltigkeitstest (Impairm enttest) gem. IAS 36

Ein Werthaltigkeitstest wird bei Geschäfts- oder Firmenwerten und Sonstigen immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter bzw. unbestimmbarer Nutzungsdauer mindestens jährlich, bei Sonstigen immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer sowie bei Sachanlagen und aktivierten Finanzierungsleasingverhältnissen nur bei Vorliegen konkreter Anhaltspunkte für eine Wertminderung durchgeführt. Eine Wertminderung wird ergebniswirksam erfasst, soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. Mindestens einmal jährlich erfolgt eine Überprüfung, ob ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der Grund für eine vorgenommene Wertminderung nicht mehr besteht oder sich der Betrag der vorgenommenen Wertminderung vermindert hat. In diesem Fall wird der erzielbare Betrag neu ermittelt und die zuvor vorgenommene Wertminderung, mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts, entsprechend rückgängig gemacht. Der erzielbare Betrag wird für jeden Vermögenswert grundsätzlich einzeln ermittelt. Sofern dies nicht möglich ist, erfolgt die Ermittlung auf Basis einer Gruppe von Vermögenswerten, die eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (CGU) darstellt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten entspricht dem durch einen Verkauf des Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu erzielenden Betrag zwischen sachverständigen, vertragswilligen Parteien zu marktüblichen Bedingungen abzüglich Veräußerungskosten. Der Nutzungswert ist der Barwert der künftigen Cashflows, der voraussichtlich aus einem Vermögenswert oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abgeleitet werden kann. Die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte wurden wie im Vorjahr den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten CURANUM, FAZIT und ELISA zugeordnet. Die jährlich durchzuführende Prüfung auf eine Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte wurde analog zum Vorjahr am 30. September des Geschäftsjahres durchgeführt.

Konzernanhang 2009

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die getroffenen Annahmen bei der Durchführung des Werthaltigkeitstests der überprüften Geschäfts- oder Firmenwerte und dessen Ergebnisse:

Bezeichnung CGU

CURANUM

FAZIT

ELISA

41.273

10.324

14.121

per 30.09.2009 in T€

110.437

12.783

14.288

Gesamtbuchwert per 30.09.2009 in T€

151.710

23.107

28.409

Erzielbarer Ertrag per 30.09.2009 in T€

335.006

36.826

41.886

--

--

--

1,2 %-3,2 %

3,0 %-4,0 %

1,2 %-2,9 %

3 Jahre

3 Jahre

3 Jahre

Buchwert Geschäfts- oder Firmenwert per 30.09.2009 in T€ Buchwert sonstige Vermögenswerte und Schulden

Wertminderungsbedarf (Impairment loss) Umsatzwachstum p.a. im Detailplanungszeitraum Dauer des Detailplanungszeitraums Wachstumsabschlag p.a. nach Ende des Detailplanungszeitraums Diskontierungssatz (WACC) vor Steuern

1,0 %

1,0 %

1,0 %

7,76 %

8,15 %

8,11 %

Die Veränderungen des Geschäfts- oder Firmenwertes per 30.09.2009 bei der CGU CURANUM (T€ 41.273 (Vj. T€ 40.332)) in Höhe von T€ 941 resultieren aus den Zugängen im Rahmen des Erwerbs Braunschweig mit T€ 790 und des Erwerbs Scheffelhof mit T€ 151. Die Veränderung des Geschäfts- oder Firmenwertes per 30.09.2009 in Höhe von T€ 7 bei der CGU FAZIT (T€ 10.324 (Vj. T€ 10.317)) resultiert aus dem Zugang im Rahmen des Erwerbs des Ambulanten Dienstes Coburg. Die Veränderung des Geschäfts- oder Firmenwertes per 30.09.2009 bei der CGU ELISA (T€ 14.121 (Vj. T€ 14.774)) resultiert aus der Reduktion des Goodwills in Höhe von T€ 653 auf Grund eines Nachtrags zum Kaufvertrag für diese Einheit. Zwischen dem 30.09.2009 und dem 31.12.2009 kam es zu keiner Veränderung der Geschäfts- oder Firmenwerte. Für die Überprüfung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten gem. IAS 36 werden sowohl die Vermögenswerte als auch die Finanzpläne unter Beachtung des Äquivalenzprinzips für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasst. Die Kosten für zentral erbrachte Leistungen und diesen zuzuordnenden Vermögenswerte werden nach Möglichkeit den CGUs direkt zugeordnet. Die Leistungen und somit auch die Vermögenswerte der zentralen Großwäscherei werden nicht auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet. Dafür verbleiben in den Cashflow-Prognosen der CGUs die entsprechenden Aufwendungen aus den internen Leistungsabrechnungen, welche zu marktüblichen Konditionen erfolgen. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird analog der Vorgehensweise im Vorjahr auf Basis der Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden als fortzuführende Einheiten, die einen stetigen Cashflow produzieren, betrachtet. Die Cashflow-Prognosen basieren analog dem Vorjahr auf von der Unternehmensleitung für einen Zeitraum von drei Jahren (2010-2012) genehmigten Finanzplänen. Die Wachstumsraten sind auf die einzelnen Standorte der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten individuell abgestimmt und werden vor allem von der Auslastung und der Steigerung der Pflegesätze bestimmt. Der Wachstumsabschlag nach der vorliegenden Detailplanung wurde mit 1 % festgesetzt. Basis dafür ist die im Betrachtungszeitraum von drei Jahren ange-

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nommene durchschnittliche Wachstumsrate, die unter Zugrundelegung von durchschnittlichen Wachstumsraten der Pflegesätze der letzten 5 Jahre sehr konservativ modelliert wurde. Basis für die detaillierten Finanzpläne sind zum einen Erfahrungswerte aus der Vergangenheit und zum anderen vertraglich geregelte Vereinbarungen/Preise sowie auch zum Erstellungszeitpunkt vorliegende aktuelle Informationen. Des Weiteren wurden vom dezentralen Management Informationen zur zukünftigen Belegungseinschätzung der eigenen Einrichtung unter Berücksichtigung der örtlichen Konkurrenzsituation eingeholt, da die Belegung ein wesentlicher Einflussfaktor für die gesamte Planung ist. Aufgrund der absoluten Belegung und deren Verteilung auf die einzelnen Pflegestufen berechnen sich zum einen die Umsatzerlöse und zum anderen auch der größte Kostenblock, die Personalkosten. Des Weiteren berechnet sich eine Vielzahl von Sachkosten aufgrund der geplanten Belegung. Pflegebranchenspezifische Risiken werden dabei berücksichtigt und fließen in den erzielbaren Cashflow ein. Die in die Planung einbezogenen Parameter sind nach Ansicht des Managements die wesentlichen Annahmen, welche die Höhe der Cashflows und mithin des erzielbaren Betrags am stärksten beeinflussen und mithin auch die Parameter darstellen, auf welche die Cashflows und somit der erzielbare Betrag am sensibelsten reagieren. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) erfolgt durch Ermittlung des Nutzungswerts unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode. Dabei werden die geplanten Nach-Steuer-Cashflows aus den von der Unternehmensleitung genehmigten Finanzplänen verwendet. Der zur Diskontierung verwendete Gesamtkapitalkostensatz (WACC) basiert auf dem risikofreien Zinssatz in Höhe von 4,28 % sowie einem Risikozuschlag von 4,5 %. Des Weiteren werden der Beta-Faktor der Curanum AG zum 30. September 2009 sowie die individuelle Kapitalstruktur und die jeweiligen Refinanzierungskosten der CGUs herangezogen. Der für die Cashflow-Prognosen verwendete Diskontierungssatz wurde auf Basis des WACC-Ansatzes und den oben erläuterten Parametern ermittelt und beträgt für die CGU CURANUM 5,84 % (Vj. 5,59 %) nach Steuern bzw. 7,76 % (Vj. 7,96 %) vor Steuern, für die CGU FAZIT 6,02 % (Vj. 5,59 %) nach Steuern bzw. 8,15 % (Vj. 7,96 %) vor Steuern und für die CGU ELISA 6,10 % (Vj. 5,59 %) nach Steuern bzw. 8,11 % (Vj. 7,96 %) vor Steuern. Der zum Stichtag ermittelte Nutzungswert wird dem Buchwert der CGU gegenübergestellt. Ist der jeweilig ermittelte Nutzungswert größer als der Buchwert der CGU, besteht kein Wertminderungsbedarf. Die Ergebnisse der Werthaltigkeitstests erforderten keine Wertminderungen. Die durchgeführten Sensitivitätsanalysen auf Basis eines um 10 % höheren Diskontierungssatzes haben zu keiner Indikation für eine zu erfassende Wertminderung bei entsprechender Erhöhung des Diskontierungssatzes geführt. Zum 31. Dezember 2009 unterlagen die wesentlichen Annahmen und Schätzungen im Bereich der Planungsrechnung sowie des Diskontierungsfaktors keinen bedeutenden Änderungen. Des Weiteren gab es auch keine besonderen Ereignisse zwischen der Durchführung des Werthaltigkeitstest und dem 31. Dezember 2009, die auf einen eventuellen Wertminderungsbedarf hindeuten würden.

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Vorräte

Unter den Vorräten werden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ausgewiesen. Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten angesetzt und im Wesentlichen – wegen der untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanzund Ertragslage – in einem Festwert ausgewiesen.

Finanz instrum en te

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt. Finanzinstrumente werden im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses erfasst. Bei marktüblichen Erwerbsgeschäften tritt an die Stelle des Vertragsabschlusses der Erfüllungstag. Ein Finanzinstrument wird grundsätzlich dann ausgebucht, wenn das vertragliche Recht auf Cashflows ausläuft oder dieses Recht auf einen Dritten übertragen wird. Finanzinstrumente umfassen originäre finanzielle Vermögenswerte, finanzielle Verbindlichkeiten sowie Derivate.

Ori gi näre finanz ielle Vermögensw erte

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Wertpapiere. Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei werden für diejenigen Vermögenswerte, deren Folgebewertung nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Nebenkosten als Teil der fortgeführten Anschaffungskosten berücksichtigt. Die Bewertung der finanziellen Vermögenswerte hängt von deren Zuordnung zu den Kategorien im Sinne des IAS 39 ab. Die Zuordnung zur jeweiligen Bewertungskategorie erfolgt im Zugangszeitpunkt des Vermögenswertes. Für die Folgebewertung sind gemäß IAS 39 folgende Kategorien zu unterscheiden: – Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Financial Assets Held for Trading – FAHfT) – Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Held to Maturity – HtM) – Kredite und Forderungen (Loans and Receivables – LaR) – Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale – AfS) Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte im Zugangszeitpunkt als erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewertende Finanzinstrumente zu designieren (Fair Value Option), macht die CURANUMGruppe keinen Gebrauch.

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Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Markt- oder Börsenpreis, sofern die zu bewertenden Finanzinstrumente an einem aktiven Markt gehandelt werden. Sofern kein aktiver Markt für ein Finanzinstrument besteht, wird der beizulegende Zeitwert mittels geeigneter finanzmathematischer Methoden, wie zum Beispiel anerkannter Optionspreismodelle oder der Diskontierung zukünftiger Zahlungszuflüsse mit dem risikoadjustierten Marktzinssatz, errechnet. Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen den Anschaffungskosten abzüglich Tilgungen, Wertminderungen und der Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag. Zu Handelszwecken gehaltene originäre finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) werden erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (HtM) werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Originäre Finanzinstrumente der Kategorie FAHfT und HtM bestanden bei der CURANUM-Gruppe zum Abschlussstichtag und zum Vorjahresstichtag nicht. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie LaR werden – ggf. unter Anwendung der Effektivzinsmethode – mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Wertminderungen bewertet. Die finanziellen Vermögenswerte, die nicht den vorstehend dargestellten Kategorien zuzurechnen sind, werden als „zur Veräußerung verfügbar“ (AfS) kategorisiert und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die aus der Bewertung resultierenden Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Eigenkapital unter Berücksichtigung Latenter Steuern (Rücklage für Zeitbewertung) erfasst. Sofern und soweit eine signifikante oder länger anhaltende Abnahme des beizulegenden Zeitwertes unter Anschaffungskosten vorliegt, erfolgt die Bewertung erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung. Im Zeitpunkt des Abgangs des finanziellen Vermögenswertes werden die im Eigenkapital erfassten kumulierten Wertänderungen erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt.

Wertminderung finanz ieller V ermögensw erte

Zu jedem Abschlussstichtag werden die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden, daraufhin untersucht, ob objektive substanzielle Hinweise dafür vorliegen, dass der beizulegende Zeitwert unter den Buchwert gesunken ist. Der beizulegende Zeitwert wird für jeden Vermögenswert grundsätzlich einzeln ermittelt. Die CURANUMGruppe bewertet finanzielle Vermögenswerte auf der Basis verschiedener Parameter, wie Zinssätzen, der individuellen Bonität von Kunden und der Risikostruktur des Finanzierungsgeschäfts. Objektive Hinweise für eine Wertminderung können im Folgenden bestehen: – Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder der Gegenpartei; – Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen oder – erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht. Mindestens einmal jährlich erfolgt eine Überprüfung, ob ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der Grund für eine vorgenommene Wertminderung nicht mehr besteht oder sich der Betrag der vorgenommenen Wertminderung vermindert hat. In diesem Fall wird der beizulegende Zeitwert des finanziellen Vermögenswertes neu ermittelt und die zuvor vorgenommene Wertminderung ggf. entsprechend rückgängig gemacht.

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Zwei inaktive Beteiligungsgesellschaften, an welchen jeweils weniger als 20 % gehalten werden, werden aus Wesentlichkeitsgesichtspunkten nicht „at equity“ sondern mit dem beizulegenden Zeitwert von Null bewertet.

Zahlung sm ittel und Zahlungsmittelä quival ente

Die Bestände beinhalten Barbestände, Kontokorrentguthaben und Geldanlagen bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten.

Ori g inäre finanzielle V erbindlichkeite n

Die finanziellen Verbindlichkeiten stellen vertragliche Verpflichtungen dar, die einen Rückzahlungsanspruch in Zahlungsmitteln oder einem sonstigen finanziellen Vermögenswert begründen. Darunter fallen insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und Schuldscheindarlehen. Die Finanzverbindlichkeiten werden im Zugangszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, der in der Regel den Anschaffungskosten entspricht. Dabei werden für diejenigen Verbindlichkeiten, deren Folgebewertung nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Nebenkosten von den Anschaffungskosten abgesetzt. Originäre finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Folge grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Bei den originären finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich insbesondere um Verbindlichkeiten der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ (Financial Liabilities Measured at Amortised Cost - FLAC). Diese beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Finanzverbindlichkeiten (Bankdarlehen und Schuldscheindarlehen) und Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Langfristige unverzinsliche Verbindlichkeiten werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt, sofern nicht der Unterschied zum Nominalwert in die Bewertung eines mit einer langfristigen unverzinslichen Verbindlichkeit finanzierten Vermögenswertes einfließt. Dabei wird ein Zinssatz vor Steuern verwendet, der die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt sowie die für den Sachverhalt spezifischen Risiken widerspiegelt.

Derivative Finanz in strumente

Bei den Derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich bei der CURANUM-Gruppe um Zinsderivat-Geschäfte, die grundsätzlich zur Sicherung von Zinsrisiken eingesetzt werden. Derivative Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, der vorrangig aus Börsen- oder Marktwerten abgeleitet wird. Sofern keine Börsen- oder Marktwerte vorliegen, erfolgt die Zeitwertermittlung mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle. Danach bestimmt sich der beizulegende Zeitwert durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme („Cashflows“) über die zum Bewertungsstichtag verbleibende Vertragslaufzeit auf der Basis risikoadjustierter Zerozinskurven. Für die Bewertung von Derivaten ist zu unterscheiden, ob eine (wirksame) Sicherungsbeziehung zwischen Derivat und Grundgeschäft besteht. Derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine wirksame Sicherungs-

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beziehung im Sinne von IAS 39 eingebunden sind, sind zwingend als „Zu Handelszwecken gehalten (HfT)“ einzustufen und erfolgswirksam mit den beizulegenden Zeitwerten zu bilanzieren. Positive Zeitwerte führen zu einem Ansatz als „Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT)“. Negative Zeitwerte werden als „Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (Financial Liabilities Held for Trading – FLHfT)“ eingestuft. Wenn die Vorgaben des IAS 39 zur Bilanzierung der Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting) erfüllt sind, werden die Sicherungsbeziehungen ab diesem Zeitpunkt entweder als Fair Value oder als Cashflow Hedge designiert. Bei einem Fair Value Hedge wird der beizulegende Zeitwert eines bilanzierten Vermögenswertes oder einer bilanzierten Verbindlichkeit oder einer nicht bilanzierten festen Verpflichtung gesichert. Dabei werden die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte Derivativer Finanzinstrumente und der dazugehörigen Grundgeschäfte ergebniswirksam erfasst. Bei einem Cashflow Hedge werden hochwahrscheinliche zukünftige Zahlungsströme abgesichert. Liegt ein Cashflow Hedge vor, wird der effektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments bis zur Erfassung des Ergebnisses aus dem gesicherten Grundgeschäft erfolgsneutral in der Cashflow Hedge-Rücklage im Übrigen Eigenkapital – gegebenenfalls unter Berücksichtigung Latenter Steuern – erfasst. Im Zeitpunkt des Eintritts des Grundgeschäfts und der damit verbundenen Ergebniswirkung erfolgt die ergebniswirksame Umbuchung aus dem kumulierten Übrigen Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung. Der ineffektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments wird sofort erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Die CURANUM-Gruppe setzt Derivative Finanzinstrumente überwiegend zur Absicherung von Zinsrisiken ein und schließt diese grundsätzlich mit Finanzinstituten mit einem „Investment Grade“-Rating als Vertragspartner ab. Die seitens der Gesellschaft eingesetzten Derivate sind im Einzelnen im Abschnitt B. 10 „Langfristige- und kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten“ sowie im Abschnitt „Risikomanagement und Finanzderivate“ im Abschnitt B. 24 „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7“ dargestellt.

Latente Steu ern

Die Bildung Latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode auf alle temporären Differenzen zwischen den steuerlichen Wertansätzen eines Vermögenswertes bzw. einer Schuld und den Wertansätzen nach IFRS sowie auf Konsolidierungsmaßnahmen. Latente Steuern auf Verlustvorträge werden aktiviert, sofern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit damit gerechnet werden kann, dass diese genutzt werden können. Für Aktive Latente Steuern, deren Realisierung in einem überschaubaren Zeitraum nicht mehr zu erwarten ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden überprüft und in dem Umfang aktiviert, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis deren Realisation ermöglicht. Für die Bewertung der Latenten Steuern werden die Steuersätze zum Realisationszeitpunkt zugrunde gelegt, die auf Basis der aktuellen Rechtslage gelten oder erwartet werden. Latente Steuern, die sich auf unmittelbar im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden ebenfalls unmittelbar im Eigenkapital ausgewiesen. Aktive und Passive Latente Steuern werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren An-

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spruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hätte und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Tatsächliche Steuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende und die früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Wird der Zeitraum bis zur Realisierung auf über ein Jahr geschätzt, werden die Ansprüche oder Verbindlichkeiten auf ihren Barwert abgezinst. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

Sonstig e Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung auf Grund eines vergangenen Ereignisses gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und die Höhe der Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann. Langfristige Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Als Zinssatz wird ein Zinssatz vor Steuern verwendet, der die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt sowie die für den Sachverhalt spezifischen Risiken widerspiegelt.

Erträg e und Au fwen dungen

Erträge werden grundsätzlich erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich ermittelt werden kann. Die Erfassung von Erträgen aus der Erbringung von Dienstleistungen erfolgt in der Periode, in der die Leistung erbracht wird. Die von der CURANUM-Gruppe erbrachten Leistungen bestehen im Wesentlichen aus Pflegeleistungen im stationären und ambulanten Bereich sowie ergänzende Leistungen im Zusammenhang mit dem Betreuten Wohnen. Die Abrechnung der Leistungen erfolgt monatlich gegenüber Bewohnern sowie Kostenträgern (Kranken- und Pflegekassen) und Sozialämtern. Zinserträge werden erfasst, wenn der Zinsanspruch entstanden ist. Die betriebsbezogenen Aufwendungen werden mit der Lieferung bzw. der Inanspruchnahme der Leistung, alle sonstigen Aufwendungen werden im Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Zinsen und sonstige Fremdkapitalkosten werden – soweit kein „qualifying asset“ vorliegt - als Aufwand der Periode gebucht.

Eve ntualschulden

Eventualschulden stellen mögliche Verpflichtungen gegenüber Dritten dar, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse, die nicht vollständig unter der Kontrolle der CURANUM-Gruppe stehen, erst noch bestätigt werden müssen. Des Weiteren entstehen Eventualschulden aus einer gegenwärtigen Verpflichtung,

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die auf vergangenen Ereignissen beruht, die jedoch nicht bilanziert werden, weil der Abfluss von Ressourcen nicht wahrscheinlich ist bzw. die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden kann.

6. Ne ue Rech nung s legung svorsc h r i f t en a ) Aus folgenden, erstmals angewendete n neu en oder über a rbeiteten Standa rds un d Interpretationen ergaben sich keine oder keine wese ntliche n A u swirkung en auf de n Konzernabsch luss: IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“

IAS 1 wurde im September 2007 in einer überarbeiteten Fassung veröffentlicht. Änderungen ergeben sich im Wesentlichen aus der getrennten Darstellung von Eigenkapitaländerungen resultierend aus Transaktionen mit den Eignern und anderen Änderungen sowie Änderungen des Titels einiger Bestandteile von Abschlüssen. Der geänderte Standard ist in Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. IAS 23 „Fremdkapitalkosten“

Im März 2007 veröffentlichte das IASB den geänderten Standard IAS 23. Die Änderung sieht die Aktivierungspflicht von Fremdkapitalkosten vor, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können. Das Wahlrecht zur sofortigen erfolgswirksamen Erfassung wurde dadurch abgeschafft. Die Änderung ist erstmalig in Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“

Das IASB veröffentlichte im Januar 2008 die Änderungen im IFRS 2 mit Klarstellungen zur Definition von Ausübungsbedingungen sowie Regelungen zur vorzeitigen Beendigung von aktienorientierter Entlohnung. Im überarbeiteten Standard wird im Wesentlichen klargestellt, dass Ausübungsbedingungen ausschließlich marktübliche Dienst- und Leistungsbedingungen sind. Außerdem bestimmt er, dass alle Annullierungen des Plans bilanziell gleich behandelt werden, unabhängig davon, ob die Annullierung vom Unternehmen selbst oder vom Mitarbeiter ausgegangen ist. IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“

Die Europäische Union hat am 27. November 2009 Änderungen am IFRS 4 und IFRS 7 übernommen. Es werden hierbei genauere Angaben zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und zum Liquiditätsrisiko bei Finanzinstrumenten vorgeschrieben sowie die zugehörigen qualitativen Angaben zum Management des Liquiditätsrisikos modifiziert. Mit dieser Übernahme wird eine tabellarische Aufgliederung für jede Klasse von finanziellen Vermögenswerten aufbauend auf einer dreistufigen Fair Value-Hierarchie eingeführt. Des Weiteren spezifizieren und erweitern die Änderungen die vorhandenen Anforderungen an die Angaben über das Liquiditätsrisiko von Finanzinstrumenten. Es muss eine Fälligkeitsanalyse getrennt nach nicht-derivativen und derivativen finanziellen Verbindlichkeiten vom Unternehmen angegeben werden.

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Mit Beginn des ersten am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnenden Geschäftsjahres sind diese Änderungen am IFRS 4 und IFRS 7 verpflichtend anzuwenden. IFRS 8 „Operating Segments“

Im November veröffentlichte das IASB IFRS 8, der den bisherigen Standard zur Segmentberichterstattung, IAS 14 (Segment Reporting), ersetzt. Nach IFRS 8 sind die zu veröffentlichenden Segementinformationen aus den Informationen, die das Management intern zur Beurteilung der Segmentleistung und Segmentabgrenzung nutzt, abzuleiten. Damit folgt IFRS 8 dem sogenannten „Management Approach“. IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ und IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“

Am 27. November 2009 hat die Europäische Union die Änderungen des IFRIC 9 und des IAS 39 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen des IFRIC 9 und IAS 39 sind verpflichtend mit dem Ende des ersten oder nach dem 30. Juni 2009 endenden Geschäftsjahres anzuwenden. Nach IFRIC 9 erfolgt die Beurteilung, ob ein eingebettetes Derivat aus einem Basisvertrag abzuspalten ist und getrennt wie ein Derivat zu bilanzieren ist, im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Falls sich in Folge einer Änderung der Vertragsbedingungen die Zahlungen aus dem Vertrag wesentlich verändern, ist eine Neubeurteilung durchzuführen. Zusätzlich erfolgt eine Prüfung der Trennungspflicht bei Umklassifizierung eines finanziellen Vermögenswerts aus der Kategorie „Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“, wobei die Verhältnisse zu dem Zeitpunkt maßgeblich sind, zu dem das Unternehmen erstmals Vertragspartei des finanziellen Vermögenswerts geworden ist. Wenn sich bei der Prüfung eine getrennte Bilanzierung des Derivats ergibt, aber das Unternehmen zu dieser Bewertung nicht in der Lage ist, muss der zusammengesetzte Vertrag im Ganzen in der Kategorie „Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ verbleiben. IFRIC 13 „Kundenbonusprogramme“

Im Juni 2007 hat das IFRIC die Interpretation IFRIC 13 herausgegeben. Es werden hier die Ertrags- und Aufwandserfassung geregelt von im Rahmen von Kundenbindungsprogrammen gewährten Prämien (-punkten), die zukünftig für den kostenlosen oder vergünstigten Bezug von Waren oder Dienstleistungen eingelöst werden können. Diese dem Kunden gewährten Vorteile sind als eigener Umsatz getrennt von der Transaktion zu bilanzieren, im Rahmen derer sie gewährt wurden. Den gewährten Vorteilen wird ein Teil des beizulegenden Zeitwerts der erhaltenen Gegenleistung zugeordnet und passivisch abgegrenzt. Eine Umsatzrealisierung erfolgt in der Periode, in der die gewährten Vorteile verfallen oder eingelöst wurden. IFRIC 15 „Agreements for the Construction of Real Estate”

Im Juli 2008 veröffentlichte das IFRIC die Interpretation IFRIC 15 „Agreements for the Construction of Real Estate”. Diese Interpretation regelt die Bilanzierung von Immobilienverkäufen, bei denen es vor Abschluss der Bauarbeiten zum Vertragsabschluss mit dem Erwerber kommt. Zudem gibt der IFRIC 15 Hilfestellungen zu der Frage, ob für die Bilanzierung einer Bauvereinbarung IAS 11 „Fertigungsaufträge“ oder IAS 18 „Erträge“ anzuwenden ist und wann entsprechend Umsatzerlöse zu erfassen sind. IFRIC 15 ist für Geschäftsjahre,

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die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Eine frühere freiwillige Anwendung ist möglich. IFRIC 16 „Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation“

Im Juli 2008 veröffentlichte das IFRIC die Interpretation IFRIC 16 „Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation“. Der IFRIC stellt klar, was als Fremdwährungsrisiko bei der Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb anzusehen ist und wo innerhalb der Unternehmensgruppe das Sicherungsinstrument zur Minderung dieses Risikos gehalten werden darf. IFRIC 16 ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Oktober 2008 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Eine frühere freiwillige Anwendung ist möglich. b ) F o lg e n d e v e r ö f f e n t l i c h t e , a b e r n o c h n i c h t v e r p f l i c h t e n d anzuw e n d e n d e S tan d a r d s un d In t e r p r e tat i o n e n wu r d e n n o c h n i c h t ang e w e n d e t: IFRS 1 „Umstrukturierung des Standards“

Die Europäische Union hat am 25. November 2009 Änderungen in IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“ übernommen. Sie beziehen sich lediglich auf die Struktur des Standards, um diesen verständlicher darzustellen und zukünftige Änderungen besser in den Standard einbauen zu können. Dabei wird das Regelungswerk des IFRS 1 zur erstmaligen Anwendung der IFRS nicht geändert. Die Änderungen sind erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am 1. Juli 2009 oder danach beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“

Am 23. Dezember 2009 hat die Europäische Union Änderungen am IAS 32 übernommen. Am 8. Oktober 2009 wurden vom IASB Änderungen am IAS 32 zur Klassifizierung von Bezugsrechten verabschiedet. Im Standard werden solche Fälle geklärt, in denen Bezugsrechte auf eine von der funktionalen Währung abweichende Währung des Unternehmens lauten. Unhabhängig von der festgelegten Währung des Ausübungspreises, sind solche Rechte nach der neuen Regelung unter bestimmten Voraussetzungen als Eigenkapital einzustufen. Die Änderungen an IAS 32 sind verpflichtend anzuwenden mit Beginn des ersten am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnenden Geschäftsjahres. IAS 39 „Umklassifizierung von Finanzinstrumenten”

Die Änderungen des IAS 39, die im Juli 2008 veröffentlicht wurden, beinhalten die einseitige Änderung von Risiken durch Optionen sowie die Inflation als abzusicherndes Risiko. Nunmehr wird klargestellt, dass keine Umklassifizierung vorliegt, wenn ein Finanzinstrument dieser Kategorie erstmalig als Derivat für einen Cashflow Hedge designiert wird bzw. die Cashflow Hedge-Beziehung beendet werden muss, da die Voraussetzungen dafür nicht mehr vorliegen. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen.

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IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“

Änderungen des IFRS 2 wurden im Juni 2009 veröffentlicht, welche die Bilanzierung von bar erfüllten anteilsbasierten Vergütungen im Konzern betreffen. Die Änderungen regeln, wie eine einzelne Tochtergesellschaft innerhalb des Konzerns bestimmte anteilsbasierte Vergütungsvereinbarungen in ihrem eigenen Abschluss bilanzieren muss. Im Zusammenhang mit der Überarbeitung wurden die Regeln des IFRIC 8 und des IFRIC 1 in IFRS 2 übernommen. Der geänderte Standard ist retrospektiv anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen. Die Übernahme ins europäische Recht durch die Europäische Union steht noch aus. IFRS 3 und IAS 27

Am 10. Januar 2008 veröffentlichte das IASB sowohl den überarbeiteten IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ als auch den überarbeiteten IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“. Im Vergleich zu den bisher anzuwendenden Standards IFRS 3 und IAS 27 gab es insbesondere Änderungen in den folgenden Bereichen: – Bei der Bilanzierung des Anteils anderer Gesellschafter besteht künftig ein Wahlrecht, ob dieser mit dem beizulegenden Zeitwert (incl. GoF) oder dem anteiligen identifizierbaren Nettovermögen angesetzt wird. – Bei sukzessivem Unternehmenserwerb sind die bisher gehaltenen Unternehmensanteile im Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert neu zu bewerten. Die Differenz zwischen dem (neu bewerteten) Beteiligungsbuchwert am Tochterunternehmen und dem anteiligen neu bewerteten Nettovermögen des Tochterunternehmens ist als Geschäfts- oder Firmenwert auszuweisen. – Im Erwerbszeitpunkt erfasste Verbindlichkeiten für zukünftige Kaufpreisanpassungen aufgrund von künftigen Ereignissen können in Folgeperioden nicht mehr erfolgsneutral gegen den Geschäfts- oder Firmenwert angepasst werden. – Die Anschaffungsnebenkosten sind aufwandswirksam zu erfassen. – Eine Verminderung der Beteiligungsquote an Tochterunternehmen ist zukünftig als erfolgsneutrale Eigenkapitaltransaktion darzustellen, solange die Muttergesellschaft weiterhin über eine Beherrschungsmöglichkeit verfügt. – Bei Verminderung der Beteiligungsquote mit gleichzeitigem Verlust der Beherrschung über das Tochterunternehmen gehen die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens vollständig ab. Verbleibende Unternehmensanteile sind mit ihrem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Die Differenz zwischen den verbleibenden Buchwerten und den beizulegenden Zeitwerten ist erfolgswirksam zu erfassen. – Anteile anderer Gesellschafter, die aufgrund entstandener Verluste negativ werden, sind mit ihrem Negativsaldo auszuweisen. Die Änderungen des IFRS 3 und IAS 27 sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Juli 2009 beginnen, verpflichtend anzuwenden. IFRS 9 „Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung“

Am 12. November 2009 hat das IASB den Standard IFRS 9 zur Kategorisierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten veröffentlicht. Durch die Veröffentlichung von IFRS 9 ist die Phase 1 des dreiteiligen IASB-Projekts zur vollständigen Überarbeitung der Bilanzierung von Finanzinstrumenten und somit IAS 39 abgeschlossen. Die Kategorisierung und die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten regelt gem. IFRS 9 ein neuer Ansatz. Danach gibt es nur noch zwei anstatt vier Bewertungskategorien für aktivische Finanzinstrumente.

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Die Kategorisierung basiert zum einen auf dem Geschäftsmodell des Unternehmens, zum anderen auf charakteristischen Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts. Das bisherige gemischte Bewertungsmodell bleibt aber mit IFRS 9 erhalten. Hinsichtlich strukturierter Produkte mit eingebetteten Derivaten ist die Prüfung auf Trennungspflicht und ggf. getrennte Bilanzierung nur noch für nicht-finanzielle Basisverträge vorgesehen. Als Ganzes zu kategorisieren und zu bewerten sind strukturierte Produkte mit finanziellen Basisverträgen. Die Erstanwendung von IFRS 9 ist ab 1. Januar 2013 verpflichtend vorzunehmen. IFRIC 17 „Sachdividenden an Eigentümer“

Die Europäische Union hat am 26. November 2009 IFRIC 17 in europäisches Recht übernommen. IFRIC 17 ist verpflichtend ab dem 1. Juli 2009 anzuwenden. In der aktuellen Bilanzierungspraxis werden mit Sachdividenden zusammenhängende Transaktionen entweder zum Buchwert oder zum beizulegenden Zeitwert der auszukehrenden Vermögenswerte mit teilweise erfolgsneutraler bzw. erfolgswirksamer Erfassung der aus der Neubewertung resultierenden anderen Erträge gebildet. Durch die Interpretation werden einheitliche Leitlinien für die Ansatz, Bewertungs- und Darstellungsaspekte der Bilanzierung von Sachdividenden verbindlich vorgegeben. IFRIC 18 „Übertragungen von Vermögenswerten durch einen Kunden“

Am 27. November 2009 hat die Europäische Union IFRIC 18 in europäisches Recht übernommen. Nach Auffassung des IASB ist IFRIC 18 insbesondere für die Versorgungsunternehmen relevant. IFRIC 18 dient der Klarstellung betreffend die Anforderungen der IFRS-Regelungen für Vereinbarungen, in denen ein Unternehmen von einem Kunden ein Objekt, eine Anlage oder Betriebsmittel erhält, die das Unternehmen dann entweder dazu nutzen muss, den Kunden mit einem Leitungsnetz zu verbinden oder dem Kunden einen permanenten Zugang zur Versorgung mit Gütern oder Dienstleistungen zu gewähren (z.B. Elektrizität, Gas oder Wasser). Der IFRIC 18 umfasst außerdem auch solche Fälle, in denen ein Unternehmen Barmittel mit der Verpflichtung erhält, einen der vorgenannten Vermögenswerte zu erwerben oder herzustellen. IFRIC 18 ist verpflichtend für Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 erfolgen, anzuwenden. IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten“

Am 26. November 2009 hat das International Financial Reporting Interpretations Committee IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten“ veröffentlicht. Dieser enthält Leitlinien zur Behandlung solcher auch als „Debt for Equity Swaps“ genannter Transaktionen. Diese Interpretation verdeutlicht die Anforderungen an den IFRS, wenn ein Unternehmen die Bedingungen einer finanziellen Verbindlichkeit mit dem Gläubiger neu verhandelt und der Gläubiger dabei Aktien oder andere Eigenkapitalinstrumente des Unternehmens zur vollen oder teilweisen Tilgung der finanziellen Verbindlichkeit akzeptiert. Die Interpretation tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Die Übernahme in europäisches Recht soll im 2. Quartal 2010 erfolgen.

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IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen“

Das IASB hat am 4. November 2009 den überarbeiteten IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (Related Party Disclosures)“ veröffentlicht. Die Definition der nahe stehenden Unternehmen und Personen wurde darüber hinaus grundlegend überarbeitet. Der geänderte Standard ist erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am 1. Januar 2011 oder danach beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist möglich. Die Übernahme in europäisches Recht ist im 2. Quartal 2010 geplant. IFRIC 14 „Vorauszahlungen auf Mindestdotierungsverpflichtungen“

Das IASB hat am 26. November 2009 eine kleinere Änderung an IFRIC 14, einer Interpretation des IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“, veröffentlicht. Eine Relevanz der Änderung liegt vor, wenn ein Unternehmen, das im Zusammenhang mit seinen Pensionsplänen Mindestdotierungsverpflichtungen zu erfüllen hat, Vorauszahlungen auf diese leistet. Es ermöglicht dem Unternehmen durch die Änderung der Interpretation, den Nutzen aus diesen Vorauszahlungen als Vermögenswert anzusetzen. Die Änderung ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Übernahme in europäisches Recht ist im 2. Quartal 2010 geplant. CURANUM untersucht derzeit die Auswirkungen dieser neuen Rechnungslegungsvorschriften auf künftige Konzernabschlüsse; nach erster vorläufiger Einschätzung sind keine bzw. keine wesentlichen Auswirkungen auf künftige Konzernabschlüsse zu erwarten. Neue Standards und Interpretationen bzw. Änderungen von bestehenden Standards werden im Regelfall von der CURANUM-Gruppe erst zum Zeitpunkt der verpflichtenden Anwendung umgesetzt.

B. Erlä uterung en zur Ko nze rn b ilanz 1. Z a hlung sm itte l und Zah lung sm i t t el äqu i val e nt e Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von T€ 8.899 (Vj. T€ 10.014) handelt es sich um Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Fälligkeit von bis zu einem Jahr. Die Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist in der Konzernkapitalflussrechnung dargestellt. Zum 31. Dezember 2009 bestehen Kreditlinien in Höhe von 28,3 Mio. € (Vj. 36,0 Mio. €), die keinen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Verwendung unterliegen. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2009 wurden, wie bereits im Vorjahr, keine Kreditlinien in Anspruch genommen. Zur Absicherung der Kontokorrentlinien bestehen Forderungszessionen der die Kreditlinie in Anspruch nehmenden Betriebsstätten.

125

126

Konzernanhang 2009

2. F order ung en au s Liefer ung en und L e i s tunge n

in T€

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen Netto-Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2009

2008

7.054

6.817

-572

-544

6.482

6.273

Die Fälligkeitsstruktur der überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen stellt sich wie folgt dar:

in T€

Gesamt

< 3 Monate

3-6 Monate

6-12 Monate

> 12 Monate

2009

3.511

2.028

243

575

665

2008

3.292

2.016

223

340

713

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:

in T€

Anfangsbestand

2009

2008

544

533

-281

-502

Zuführung

423

604

Verbrauch

-114

-91

572

544

Auflösung

Endbestand

Die Wertberichtigung zweifelhafter Forderungen umfasst in erheblichem Maß Einschätzungen und Beurteilungen einzelner Forderungen, die auf der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Kunden und der Analyse historischer Forderungsausfälle auf Einzelpostenbasis beruhen. Die beizulegenden Zeitwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechen auf Grund ihrer Laufzeit von bis zu einem Jahr in etwa den Buchwerten. Eine wesentliche Risikokonzentration bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besteht auf Grund der diversifizierten Kundenstruktur nicht. Das maximale Ausfallrisiko entspricht den Buchwerten. Neben der Zuführung zur Wertberichtigung in Höhe von T€ 423 (Vj. T€ 604) wurden Forderungen in Höhe von T€ 306 (Vj. T€ 382) als uneinbringlich ergebniswirksam abgeschrieben.

Konzernanhang 2009

3. Vorräte

in T€

2009

2008

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

921

914

Die Bestände umfassen im Wesentlichen Lebensmittel, Gegenstände des Wirtschaftsbedarfs und des medizinischpflegerischen Bedarfs sowie Brennstoffe der Einrichtungen. Die Bestände sind, mit Ausnahme der Brennstoffe, mit einem Festwert bilanziert. Dieser Festwert wurde zum Bilanzstichtag 31.12.2009 durch körperliche Bestandsaufnahme überprüft. Abwertungen waren nicht vorzunehmen. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden sämtliche Bestandsveränderungen erfolgswirksam erfasst.

4. L ang - und K ur zfristi ge Son st i g e V e r mögen sw e rt e Kategorie IAS 39*

2009

2008

– Vorauszahlungen Unternehmenspachtverträge

LaR

7.168

7.819

– Vorauszahlungen Mietverträge

LaR

2.082

2.264

– Aktive Rechnungsabgrenzungen

n.a.

2.206

1.762

LaR/n.a.

2.679

3.185

-279

-196

13.856

14.834

davon langfristig

8.443

9.277

davon kurzfristig

5.413

5.557

in T€

Abgegrenzte Aufwendungen

Sonstige Forderungen Einzelwertberichtigungen auf sonstige Forderungen Gesamt

* Zur Erläuterung der dargestellten Finanzinstrumente und der Kategorien im Sinne von IAS 39, insbesondere der verwendeten Bezeichnungen und Abkürzungen wird auf die Ausführungen zu Finanzinstrumenten im Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“ verwiesen.

Die beizulegenden Zeitwerte der Sonstigen Vermögenswerte entsprechen im Wesentlichen den Buchwerten. Für die ausgewiesenen Sonstigen Forderungen wurden Wertberichtigungen für strittige Verkehrssteuerforderungen vorgenommen. Die Vorauszahlungen auf Unternehmenspachtverträge betreffen Mietvorauszahlungen auf Pachtverhältnisse, die am 1. Januar 2006 begannen und zunächst auf 15 Jahre geschlossen wurden. Die Beträge haben in Höhe von T€ 6.516 (Vj. T€ 7.167) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und in Höhe von T€ 652 (Vj. T€ 652) eine Laufzeit bis zu einem Jahr. Die weiteren Mietvorauszahlungen haben in Höhe von T€ 1.927 (Vj. T€ 2.109) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und in Höhe von T€ 155 (Vj. T€ 155) bis zu einem Jahr.

127

128

Konzernanhang 2009

Die aktiven Rechnungsabgrenzungen betreffen Vorauszahlungen auf Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Umbaumaßnahmen, Vorauszahlungen auf KFZ-Steuern, Versicherungen sowie Miete und Wartung für technische Anlagen und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Sonstigen Forderungen beinhalten finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Kredite und Forderungen“ (LaR) im Sinne von IAS 39 sowie übrige Vermögenswerte wie folgt:

in T€

Kategorie IAS 39*

2009

2008

Forderungen gegen Lieferanten aus Warenrückvergütungen und Debitorische Kreditoren

LaR

1.015

966

Forderungen gegenüber Personal und Kautionen

LaR

316

316

Forderung aus dem Verkauf einer Einrichtung

LaR

0

490

Vorsteuererstattungsansprüche

n.a.

723

605

Übrige Vermögenswerte

LaR

625

808

2.679

3.185

Gesamt

* Zur Erläuterung der dargestellten Finanzinstrumente und der Kategorien im Sinne von IAS 39, insbesondere der verwendeten Bezeichnungen und Abkürzungen wird auf die Ausführungen zu Finanzinstrumenten im Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“ verwiesen.

Die sonstigen Forderungen haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr und sind in Höhe von T€ 279 (Vj. T€ 196) wertgemindert. Es bestanden zu den Bilanzstichtagen 31. Dezember 2009 und 31. Dezember 2008 keine überfälligen Forderungen.

5. F order unge n aus Ertr agste ue rn

in T€

2009

2008

Laufende Ertragsteuerforderungen

953

756

Die Ertragsteuerforderungen beinhalten im Wesentlichen Kapitalertragsteuererstattungsansprüche und Forderungen aus Körperschaftsteuern und Gewerbesteuern. Die Ansprüche beinhalten einen Teilbetrag in Höhe von T€ 92 (Vj. T€ 102) aus aktivierten Körperschaftsteuerguthaben.

Der Ansatz in Höhe des Barwerts resultiert aus der Änderung von § 37 Abs. 5 des Körperschaftsteuergesetzes durch das Gesetz über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerrechtlicher Vorschriften (SEStEG). Der Barwert des sich hieraus ergebenden Erstat-

Konzernanhang 2009

tungsanspruchs wurde im Geschäftsjahr 2006 erstmals in Höhe von T€ 77 aktiviert. Dieser Anspruch wird über 10 Jahre gleichmäßig ausbezahlt.

6. Wertpapiere

in T€

Kategorie IAS 39

Anteile Geldmarktfonds

AfS

2009

2008

372

374

Die Bestände der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ (AfS) sind mit dem Rückkaufspreis pro Anteil zum Bilanzstichtag bewertet. Im Eigenkapital wurden Verminderungen aus der Stichtagsbewertung in Höhe von T€ 2 (Vj. T€ 5) erfasst. Latente Steuern wurden dabei aus Wesentlichkeitsgründen nicht gebildet.

7. Sa chanlag en

Entwicklung 2009, in T€

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

Geleistete Anzahlungen

Gesamt

206.781

Anschaffungs-/Herstellungskosten 148.417

57.618

746

Zugänge

5.874

3.418

189

9.481

Abgänge

-152

-2.367

0

-2.519

727

19

-746

0

154.866

58.688

189

213.743

42.883

36.834

0

79.717

4.652

4.470

0

9.122

-15

-2.334

0

-2.349

47.520

38.970

0

86.490

107.346

19.718

189

127.253

1. Januar 2009

Umbuchungen 31. Dezember 2009 Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen 1. Januar 2009 Abschreibungen Abgänge 31. Dezember 2009 Nettobuchwert

129

130

Konzernanhang 2009

In den Zugängen aus Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung von T€ 3.418 sind Zugänge aus Unternehmensakquisitionen von T€ 108 enthalten. Siehe hierzu auch Abschnitt A.3. Unternehmenszusammenschlüsse dieses Anhangs.

Entwicklung 2008, in T€

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

Geleistete Anzahlungen

Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten 132.423

53.622

2.913

188.958

Zugänge

1.898

2.413

746

5.057

Abgänge

-23

-838

0

-861

Umbuchungen

1.243

603

-1.869

-23

Umklassifizierung IFRS 5

5.779

0

0

5.779

7.097

1.818

-1.044

7.871

148.417

57.618

746

206.781

38.238

33.133

1

71.372

4.382

4.513

0

8.895

-1

-797

0

-798

1

-15

-1

-15

263

0

0

263

42.883

36.834

0

79.717

105.534

20.784

746

127.064

1. Januar 2008

Veränderung aus Unternehmenszusammenschlüssen 31. Dezember 2008 Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen 1. Januar 2008 Abschreibungen Abgänge Umbuchungen Umklassifizierung IFRS 5 31. Dezember 2008 Nettobuchwert

Investitio nszu schüsse

Die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern haben der Gesellschaft in den Jahren 1998-2000 Fördermittel in Höhe von T€ 13.902 für die Errichtung von Pflegeimmobilien gewährt; die Gewährung erfolgte zweckgebunden an die Errichtung von Alten- und Pflegeheimen. Die Zuschüsse wurden vom Buchwert der geförderten Sachanlagen in Abzug gebracht. Auf Basis des Zuwendungsbescheides des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe wurde ein zinsloses rückzahlbares Darlehen zur Finanzierung einer Pflegeimmobilie gewährt. Der Vorteil aus der Zinslosigkeit des Darlehens ist in die Ermittlung des Zeitwertes der Immobilie eingeflossen und war somit Bestandteil der Kaufpreisallokation anlässlich der entsprechenden Unternehmensakquisition.

Konzernanhang 2009

8. S onsti ge Immaterie lle V ermög en sw e rt e / G e s c h ä f t s - o d e r Fi r menwe rt Unter den immateriellen Vermögenswerten werden Kundenstämme, Belegungs- und Markenrechte, Lizenzen und Software ausgewiesen. Die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren aus Unternehmenserwerben. Geschäfts- oder Firmenwert

Software/Lizenzen/ ähnl. Rechte

Gesamt

64.769

5.719

70.488

949

316

1.265

65.718

6.035

71.753

1. Januar 2009

0

2.555

2.555

Abschreibung

0

686

686

31. Dezember 2009

0

3.241

3.241

65.718

2.794

68.512

Entwicklung 2009, in T€

Anschaffungs-/Herstellungskosten 1. Januar 2009 Zugänge 31. Dezember 2009 Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen

Nettobuchwert

In der Spalte „Software, Lizenzen und ähnliche Rechte“ sind Marken- und Belegungsrechte mit zeitlich unbegrenzter Nutzungsdauer mit einem Nettobuchwert in Höhe von T€ 1.100 enthalten (Vj. T€ 1.100). Die nicht planmäßig abgeschriebenen Marken- und Belegungsrechte stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem laufenden Geschäft, daher wurden diese als zeitlich unbegrenzt eingestuft. Des Weiteren sind in diesem Posten auch die im Rahmen von Erwerben aus Geschäftseinheiten zugegangenen Kundenbeziehungen in Höhe von T€ 141 (Vj. T€ 1.334) enthalten. Die Zugänge an Geschäfts- oder Firmenwerten resultieren in Höhe von T€ 151 aus dem Erwerb des Betriebes Seniorenresidenz „Scheffelhof“, Bad Dürrheim zum 01. Januar 2009, dem Erwerb des Ambulanten Dienstes in Coburg zum 10. Februar 2009 von T€ 7 und dem Erwerb der Alten- und Pflegeeinrichtung „Am Stöckheimer Markt“, Braunschweig zum 01. September von T€ 791. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen zu diesen Unternehmenszusammenschlüssen im Abschnitt A.3. Der Vortrag der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten des Geschäfts- oder Firmenwertes wurde rückwirkend zum 01. Januar 2008 um T€ 3.419 reduziert, gemäß der Fehlerfeststellung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Es wird auf die Erläuterungen im Abschnitt A.5. verwiesen.

131

132

Konzernanhang 2009

Entwicklung 2008, in T€

Geschäfts- oder Firmenwert

Software/Lizenzen/ ähnl. Rechte

Gesamt

54.250

Anschaffungs-/Herstellungskosten 50.649

3.601

Zugänge

0

50

50

Abgänge

0

-13

-13

Umbuchungen

0

24

24

Unternehmenszusammenschlüssen

14.120

2.057

16.177

31. Dezember 2008

64.769

5.719

70.488

1. Januar 2008

0

1.900

1.900

Abschreibung

0

654

654

Abgänge

0

-13

-13

Umbuchungen

0

14

14

31. Dezember 2008

0

2.555

2.555

64.769

3.164

67.933

1. Januar 2008

Veränderung aus

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen

Nettobuchwert

9. Le a singverhä lt nisse un d son st ig e f inanzi ell e Ve r p fl i c h tunge n Finanzierungs-Leasingverhältn isse

Zu den von der Gesellschaft gemieteten Immobilien gehören Grundstücke, Gebäude und andere Anlagen und Einrichtungen. Die wesentlichsten während der Laufzeit des Leasingverhältnisses eingegangenen Verpflichtungen sind außer den Mietzahlungen selbst die Instandhaltungskosten für die Betriebsstätten und -anlagen, die Gewährung sogenannter Mieterdarlehen, Versicherungsbeiträge und die Substanzsteuern. Die Leasingverträge können Verlängerungs- oder Kaufoptionen sowie Preisanpassungsklauseln enthalten. Die Laufzeiten der Leasingverhältnisse für Grund und Boden, Gebäude und Betriebs- und Geschäftsausstattung reichen im Allgemeinen von 3 bis 40 Jahren. Aus Gründen der Unwesentlichkeit wurde auf eine Aufteilung zwischen Grund und Boden als Operate Lease und Gebäude als Finance Lease verzichtet. Mietaufwendungen (Abschreibungen auf Aktivposten Finanzierungsleasing und Zinsen aus Finanzierungsleasing) in Verbindung mit FinanzierungsLeasingverhältnissen betrugen im Geschäftsjahr 2009 T€ 8.051 (Vj. T€ 7.972). Sie werden in der Periode als Aufwand in den Posten Abschreibungen und Zinsen erfasst, in der sie angefallen sind. Die Abschreibungen werden im Umsatzkostenverfahren innerhalb der Funktionsbereiche Herstellungskosten, Verwaltungs- oder Vertriebskosten ausgewiesen, je nachdem, welchem Bereich der zugrundeliegende Leasingvertrag zuzuordnen ist. Die Zinsaufwendungen sind im Finanzergebnis enthalten. Die Leasingbestimmungen enthalten keinerlei Beschränkungen betreffend Dividenden, zusätzlicher Schulden oder weiterer Leasingverhältnisse.

Konzernanhang 2009

Bei zwei Immobilienmietverträgen, die als Finanzierungs-Leasingverhältnis klassifiziert wurden, bestehen Kaufoptionen bis zum Jahr 2016. Die Nettobuchwerte der im Rahmen von Finanzierungs-Leasingverhältnissen im Bereich der Sachanlagen aktivierten Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:

in T€

Anschaffungskosten

2009

2008

94.877

91.782

884

884

davon Gebäude

61.868

57.875

davon Einrichtung und Betriebsausstattung

32.125

33.023

-50.593

-48.913

davon Grund und Boden

Kumulierte Abschreibungen

0

0

davon Gebäude

-27.241

-25.123

davon Einrichtung und Betriebsausstattung

-23.352

-23.790

44.284

42.869

davon Grund und Boden

Nettobuchwerte davon Grund und Boden davon Gebäude davon Einrichtung und Betriebsausstattung

884

884

34.627

32.752

8.773

9.233

Die zukünftigen Mindestleasingzahlungen für die oben genannten Finanzierungs-Leasingverhältnisse betragen:

in T€

Bis 1 Jahr

2009

2008

7.763

7.339

1 bis 5 Jahre

30.410

28.764

Größer 5 Jahre

48.055

48.746

Mindestleasingverpflichtungen gesamt

86.228

84.849

Leasingsonderzahlungen Gebäude (Kaufoption)

-3.068

-3.540

Nettomindestleasingverpflichtungen gesamt abzüglich Zinsen Barwert der Mindestleasingverpflichtung

83.160

81.309

-24.902

-24.475

58.258

56.834

133

134

Konzernanhang 2009

Die Leasingverbindlichkeiten haben folgende Fälligkeiten:

in T€

2009

Bis 1 Jahr

2008

4.169

3.790

1 bis 5 Jahre

19.296

17.539

Größer 5 Jahre

34.793

35.505

Gesamt

58.258

56.834

Oper ating Lea singverhältn isse

Die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften haben verschiedene Operating Leasingvereinbarungen für Gebäude, Büroausstattung und andere Anlagen und Einrichtungen getroffen. Die meisten Leasingverhältnisse beinhalten Verlängerungsoptionen, bei denen das Vertragsverhältnis die Möglichkeit einer Verlängerung um fünf oder zehn Jahre vorsieht. Einige enthalten Preisanpassungsklauseln, z.B. in Form von Indexierungen und sehen bedingte Mietzahlungen auf der Grundlage festgelegter Prozentsätze auf die erzielten Umsätze der durch die entsprechenden im Rahmen von Operating Leasingverhältnissen gehaltenen Vermögenswerte vor. Die Leasingbestimmungen enthalten keinerlei Beschränkung betreffend Dividenden, zusätzlicher Schulden oder weiterer Leasingverhältnisse. Die Leasingaufwendungen betragen im Geschäftsjahr 2009 T€ 56.783 (Vj. T€ 55.031).

Sonstig e finanzielle V erpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen der CURANUM-Gruppe bestehen aus Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen. Hierin sind weitere Verpflichtungen aus Finance Lease Verträgen bezüglich Betriebs- und Geschäftsausstattungen enthalten, die bereits größtenteils abgelaufen sind bzw. nur noch eine sehr geringe Restlaufzeit haben und unter Kosten-Nutzen-Relationen nicht von den übrigen Mietverhältnissen separierbar sind. Die Fälligkeiten der Mindestmiet- und Leasingzahlungen aus unkündbaren Miet- und Leasingverhältnissen über Immobilien und Dienstleistungsverträgen für Wartungen u.a. stellen sich aus Sicht des Bilanzstichtages 31. Dezember 2009 wie folgt dar:

in T€

< 1 Jahr

1-5 Jahre

> 5 Jahre

Gebäudemieten

54.728

224.506

420.502

1.921

1.955

663

56.649

226.461

421.165

Wartungsverträge Gesamt

Konzernanhang 2009

Die Fälligkeiten der Mindestmiet- und Leasingzahlungen aus unkündbaren Miet- und Leasingverhältnissen über Immobilien und Dienstleistungsverträgen für Wartungen u.a. stellen sich aus Sicht des Bilanzstichtages 31. Dezember 2008 unter Berücksichtigung der Eliminierung von Finance Lease Verhältnissen wie folgt dar:

in T€

< 1 Jahr

1-5 Jahre

> 5 Jahre

Gebäudemieten

54.669

222.098

433.821

785

1.912

1.516

55.454

224.010

435.337

Wartungsverträge Gesamt

Darüber hinaus bestehen Andienungsrechte der Eigentümer für zwei Immobilien, in denen Tochtergesellschaften der CURANUM AG Einrichtungen betreiben. Der Kaufpreis der Immobilien würde im Falle der Ausübung der Andienungsrechte durch die Eigentümer für die beiden Objekte 35,8 Mio. € betragen. Die Ausübung der Andienungsrechte kann ab 2008 bzw. ab dem Jahr 2015 erfolgen. Potentielle Verpflichtungen aus Bürgschaften, Gewährleistungen oder Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten bestanden im CURANUM-Konzern zum 31. Dezember 2009 nicht.

10. L ang- und kur zfristi g e Finanz i ell e Ve r b ind li c h ke i t en

in T€

Restlaufzeit bis 1 Jahr

Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre

Restlaufzeit größer 5 Jahre

31.12.2009 Fremdkapitalanteil Genussrecht Fazit

0

0

4.354

Negativer Zeitwert aus Cashflow Hedge

0

1.301

0

Negative Zeitwerte aus Zinsswap

0

114

0

Darlehen Kreditinstitute

14.646

42.867

22.255

Gesamt

14.646

44.282

26.609

31.12.2008 Fremdkapitalanteil Genussrecht Fazit

0

0

4.469

Negative Zeitwerte aus Cashflow Hedge

0

902

0

Negative Zeitwerte aus Zinsswap

0

76

0

Darlehen Kreditinstitute

4.975

53.576

25.125

Gesamt

4.975

54.554

29.594

135

136

Konzernanhang 2009

Die Veränderung des Fremdkapitalanteils am Genussrecht Fazit resultiert aus der Rücknahme und Auszahlung von Genussrechten durch CURANUM. Die Rückzahlung erfolgte in Einzelfällen aus Kulanzgründen und ohne rechtliche Verpflichtung von CURANUM. Zur Absicherung des variablen Zinsänderungsrisikos von Kontokorrentkrediten und dem Schuldscheindarlehen wurden fünf Zinsswaps abgeschlossen. Der Nominalwert dieser Zinsderivatgeschäfte beträgt T€ 31.150 (Vj. T€ 34.050). Laufzeit Lfd. Nr.

Nominal in T€

Beginn

Ende

Zins-/Referenzsatz

1

10.2.2006

30.11.2010

5.200

3M-EUR-EURIBOR-Telerate/3,34 %

2

19.3.2008

19.12.2012

10.000

3M-EUR-EURIBOR/max. 4,10 %, min. 3,10 %

3

24.11.2008

19.12.2012

10.000

3M-EUR-EURIBOR/max. 4,05 %, min 1,90 %

4

4.8.2008

29.6.2012

2.975

3M-EUR-EURIBOR/4,99 %

5

6.10.2008

29.6.2012

2.975

3M-EUR-EURIBOR/4,5 %

Die Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte gegenüber dem Vorjahr stellen sich wie folgt dar:

Lfd. Nr.

2009

2008

1

3M-EUR-Euribor-Telerate/3,34 %

-114

-76

2

3M-EUR-EURIBOR/max. 4,10 %, min 3,10 %

-565

-353

3

3M-EUR-EURIBOR/max. 4,05 %, min 1,90 %

-424

-208

4

3M-EUR-EURIBOR/4,99 %

-168

-191

5

3M-EUR-EURIBOR/4,5 %

-144

-150

-1.415

-978

Gesamt

Der Fair Value des Swaps Nr. 1 ist unter erfolgswirksamer Erfassung (Finanzaufwand) als finanzielle Verbindlichkeit passiviert. Die Fair Values der Swaps Nr. 2 bis 5 sind unter erfolgsneutraler Erfassung (Eigenkapital) unter Berücksichtigung von Latenten Steuern bei den finanziellen Verbindlichkeiten passiviert. Der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte wurde die Bewertung der Kreditinstitute zugrunde gelegt; ergänzend wurden die Zeitwerte durch Diskontierung der zukünftigen erwarteten Zahlungsströme („Discounted Cashflow Methode“) durch Sachverständigengutachten verifiziert. Die beizulegenden Zeitwerte aus Cashflow Hedge werden unter den Finanziellen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von 1-5 Jahre angesetzt; von einer Umgliederung des kurzfristigen Anteils (bis ein Jahr) wird aus Gründen der Wesentlichkeit abgesehen.

Konzernanhang 2009

CURANUM hat sich gegenüber einem Kreditinstitut vertraglich verpflichtet, jeweils zum Ende eines jeden Quartals die Einhaltung einer vorab festgelegten Finanzkennzahl „Verhältnis der Nettoverschuldung zu EBITDA“ nachzuweisen. Wird die festgelegte Kennzahl überschritten, steht dem Kreditinstitut ein Sonderkündigungsrecht des Darlehensvertrages zu. Für die Bankdarlehen bestehen folgende Sicherheiten: – Grundschulden in Höhe von insgesamt T€ 62.047 (Vj. T€ 62.047) – Globalzession der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mehrerer Darlehen in Anspruch nehmender Betriebsgesellschaften; – Verpfändung von Geschäftsanteilen für die Inanspruchnahme eines Darlehens – Abtretung von Miet-/ Pachtzinsforderungen – Verpfändung eines Festgeldkontos zur Absicherung mehrerer Darlehen

11. Verbi nd lich keite n aus Liefer unge n und L e i s tungen Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten offene Posten aus Eingangsrechnungen für in Anspruch genommene Lieferungen und Leistungen. Zum Stichtag betrugen diese T€ 5.226 (Vj. T€ 4.348). Sie haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen wegen den kurzen Fälligkeiten in etwa dem beizulegenden Zeitwert.

12. L ang- und kur zfristi g e Rück s t e llunge n

in T€

2009

Tantiemen

588

702

Sonstige

870

1.158

1.458

1.860

Gesamt

2008

In den sonstigen Rückstellungen sind langfristige Rückstellungen (Restlaufzeit größer 1 Jahr) in Höhe von T€ 95 (Vj. T€ 497) enthalten. Im Vorjahr waren in den langfristigen Rückstellungen aufgedeckte stille Lasten im Rahmen von Kaufpreisallokationen enthalten. Diese sind nun, aufgrund ihrer Restlaufzeit von unter einem Jahr, in den kurzfristigen Rückstellungen ausgewiesen.

137

138

Konzernanhang 2009

Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

in T€

Tantiemen

Stand 1.1.2009

Verbrauch

Auflösung

Zuführung

Stand 31.12.2009

702

702

0

588

588

Sonstige

1.158

658

70

440

870

Gesamt

1.860

1.360

70

1.028

1.458

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

in T€

2009

2008

Laufende Verfahren/Rechtsanwaltskosten

439

660

Aufgedeckte stille Lasten im Rahmen von Kaufpreisallokationen

336

402

Sonstige

95

96

Gesamt

870

1.158

Die aufgedeckten stillen Lasten im Rahmen der Kaufpreisallokation resultieren aus dem Erwerb von Geschäftsanteilen im Geschäftsjahr 2006. Im vorliegenden Fall kann sich der Kaufpreis für die Geschäftsanteile in Abhängigkeit vom Eintreten bestimmter Ereignisse um T€ 336 erhöhen. Bezüglich der zum Erwerbszeitpunkt vorhandenen Kundenbeziehungen der erworbenen Gesellschaft erwartete die CURANUM-Gruppe negative Ergebnisbeiträge und hatte daher im Vorjahr eine Rückstellung in Höhe von T€ 66 angesetzt. Aufgrund des entfallenen Risikos wurde diese Rückstellung im Geschäftsjahr ergebniswirksam ausgebucht.

Konzernanhang 2009

13. K u r z fristi g e V erbi nd lich keit e n au s Ert rags t eu e r n un d s ons t ig e Verb in dl ichkeite n Kategorie IAS 39*

2009

2008

Verbindlichkeiten aus Körperschaftsteuer

n.a.

61

135

Verbindlichkeiten aus Gewerbesteuer

n.a.

17

1

78

136

in T€

Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern

FLAC

2.715

2.645

Verbindlichkeiten aus Lohn- und Gehalt

FLAC

163

152

Verbindlichkeiten aus Sozialabgaben

FLAC

86

84

n.a

1.103

2.140

Erhaltene Anzahlungen

FLAC

3.066

3.073

Verbindlichkeiten gegenüber Bewohnern

FLAC

1.838

2.645

Kreditorische Debitoren

FLAC

990

1.113

n.a.

86

89

FLAC

2.042

1.709

Verbindlichkeiten aus Lohn-/Kirchen- und Umsatzsteuer

Abgegrenzte Erträge Ausstehende Rechnungen Berufsgenossenschaftsbeiträge

FLAC

713

590

FLAC/n.a.

1.423

1.712

Summe sonstige Verbindlichkeiten

14.225

15.952

davon Restlaufzeit bis 1 Jahr

14.303

16.088

Sonstige

* Zur Erläuterung der dargestellten Finanzinstrumente und der Kategorien im Sinne von IAS 39, insbesondere der verwendeten Bezeichnungen und Abkürzungen, wird auf die Ausführungen zu Finanzinstrumenten im Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“ verwiesen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern setzen sich zusammen aus ausstehenden Urlaubstagen in Höhe von T€ 923 (Vj. T€ 785), Verpflichtungen aus Überstunden, Prämien, kurzfristigen Altersteilzeitverpflichtungen und Abfindungen in Höhe von T€ 1.395 (Vj. T€ 1.530) sowie Zeitzuschlägen in Höhe von T€ 396 (Vj. T€ 330). Die Verpflichtung aus Altersteilzeitverträgen mit Mitarbeitern wird in Höhe von T€ 169 (Vj. T€ 274) abzüglich der insolvenzgeschützten Wertguthaben der Mitarbeiter in Höhe von T€ 276 (Vj. T€ 269) ausgewiesen. Bei der Berechnung der Verpflichtung wurden die Aufstockungsbeträge des Arbeitgebers zum Bruttogehalt sowie zur Rentenversicherung, sowie im Falle des Blockmodells der Erfüllungsrückstand des Unternehmens gegenüber dem Mitarbeiter zurückgestellt. Der Anteil der Verpflichtung mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde mit 5,5 % abgezinst. Im Periodenergebnis 2009 sind Erträge aus der Reduzierung der Verpflichtung in Höhe von T€ 105 (Vj. T€ 53) enthalten, die in den Herstellkosten des Umsatzes enthalten sind.

139

140

Konzernanhang 2009

Der Posten „Sonstige“ beinhaltet finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ (FLAC) im Sinne von IAS 39 wie folgt: Kategorie IAS 39*

2009

2008

FLAC

424

568

n.a.

59

332

Aufsichtsratsvergütung

FLAC

160

160

Abgrenzung Mietzahlungen

FLAC

43

65

Verbindlichkeiten Prüfung und Abschluss

FLAC

424

273

n.a.

313

314

1.423

1.712

in T€

Abgrenzung Zinsen und Genussrechtszinsen Abgrenzung Steuern/Abgaben

Übrige Verbindlichkeiten Gesamt

* Zur Erläuterung der dargestellten Finanzinstrumente und der Kategorien im Sinne von IAS 39, insbesondere der verwendeten Bezeichnungen und Abkürzungen, wird auf die Ausführungen zu Finanzinstrumenten im Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“ verwiesen.

Der Anstieg bei den Verbindlichkeiten für Prüfung und Abschluss resultiert aus einer im Vorjahr zum Bilanzstichtag bereits geleisteten Vorauszahlung.

14. Ei genka pital Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Ge zeichnetes Kapital

Das Gezeichnete Kapital der CURANUM AG beträgt € 32.660.000 (Vj. € 32.660.000) und ist in 32.660.000 (Vj. 32.660.000) auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt und voll eingezahlt.

Ge nehmi gtes Ka pital

Der Vorstand wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 25. Juni 2009 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 24. Juni 2014 gegen Bar- oder Sacheinlagen, einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens T€ 6.532 durch Ausgabe von höchstens 6.532.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen. Bei Durchführung der Kapitalerhöhung ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Vorstand das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrates ausschließen.

Konzernanhang 2009

Er werb ei gen er Aktien

Mit Beschluss der Hauptversammlung 2009 wurde die Gesellschaft ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 24. Dezember 2010 einmal oder mehrmals eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben und wieder zu veräußern. Der rechnerische Anteil der im Rahmen dieser Ermächtigung erworbenen Aktien darf 10 % des Grundkapitals nicht übersteigen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Eigenkapitalpostens Eigene Aktien im Geschäftsjahr 2009. Eigene Aktien in T€

Eigene Aktien Stück

Stand zum 1.1.2009

970

318.189

Im Geschäftsjahr erworben

271

86.913

1.241

405.102

in T€

Stand zum 31.12.2009

Der Eigenkapitalposten Eigene Aktien repräsentiert den Wert, der am Markt gekauften Aktien an der CURANUM AG, die von einem Treuhänder verwahrt werden. Zum Bilanzstichtag hielt die CURANUM AG 405.102 eigene Aktien. Dies entspricht einem Anteil von € 405.102 oder 1,24 % des Grundkapitals. Die eigenen Aktien werden im Eigenkapital in Höhe von T€ 1.241 ausgewiesen.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage enthält ausschließlich Einstellungen aus Aufgeldern und hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2008 nicht verändert.

Ge wi nnrücklagen

Die Gewinnrücklagen beinhalten im Wesentlichen die kumulierten Ergebnisse der Vorjahre und sonstigen Gewinnrücklagen der CURANUM AG. Die kumulierten Ergebnisse enthalten die in Vorjahren von der CURANUM AG und den einbezogenen Tochtergesellschaften erwirtschafteten, noch nicht ausgeschütteten bzw. nicht den sonstigen Gewinnrücklagen zugeführten Gewinne und Verluste. Rückzahlungen in Verbindung mit einem Genussrechtskapital werden anteilig in der Höhe ergebnisneutral in den Gewinnrücklagen erfasst, in welcher das Genussrechtskapital zum Zeitpunkt der Kaufpreisallokation als Eigenkapital klassifiziert wurde. Sofern negative Anteile von Minderheitsgesellschaftern am Konzernergebnis bestehen, werden diese mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

141

142

Konzernanhang 2009

Er geb nisverwendung

Der handelsrechtliche Jahresabschluss der CURANUM AG zum 31. Dezember 2009 weist einen Bilanzgewinn in Höhe von € 24.271.196,86 aus. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Gesellschaft schlagen vor, den Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. Im Geschäftsjahr 2009 wurde eine Ausschüttung für 2008 in Höhe von T€ 3.225 vorgenommen.

Übri g es Eigenkapital

Im Übrigen Eigenkapital werden die erfolgsneutralen Neubewertungen von Sachanlagen (Neubewertungsrücklage) und die erfolgsneutrale Marktbewertung von Derivativen Finanzinstrumenten im Bereich Cashflow Hedge in Höhe von T€ -1.301 ausgewiesen. Die Ausweise erfolgen unter Berücksichtigung aktiver Latenter Steuern in Höhe von T€ 388. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen im Abschnitt A.5. Finanzinstrumente und E. 24 Angaben zu IFRS 7. Die Neubewertungsrücklage resultiert aus der Erstkonsolidierung der VGB GmbH (quotale Aufdeckung Stiller Reserven von bisher „at equity“ einbezogenen Unternehmen analog den Vorschriften zur Neubewertung gemäß IAS 16) im Jahre 2006 und wurde im Geschäftsjahr fortgeschrieben.

Konzernanhang 2009

C. Erläuterungen zur KonzernGewinn- und Verlustrechnung Segm entberichterstattung

Die CURANUM-Gruppe erbringt sämtliche Dienstleistungen für eine identische Gruppe von Kunden. Das Chancen-Risiko-Profil dieser Dienstleistungen unterscheidet sich nicht signifikant bzw. ist interdependent. Die interne Berichtsstruktur der Gesellschaft unterscheidet ebenfalls keine Segmente. Zudem ist die Gesellschaft im Wesentlichen auf dem deutschen Markt tätig. Eine Segmentberichterstattung wird nicht durchgeführt, weil die Gesellschaft nicht in unterscheidbare Geschäftssegmente unterteilt werden kann. In ausländischen Tochtergesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2009 Umsatzerlöse mit externen Kunden in Höhe von T€ 6.420 erwirtschaftet. Der Konzernabschluss zum 31.12.2009 enthält langfristige Vermögenswerte dieser Einrichtungen in Höhe von T€ 1.064.

15. U msat zer lö se Die Erlöse entfallen im Wesentlichen auf:

in T€

2009

2008

222.040

219.308

30.914

30.830

6.568

6.966

259.522

257.104

2009

2008

Stationäre Pflege inkl. zusammenhängender Dienstleistung (Catering/Reinigung und Wäsche) Mieterlöse von Betreuten Wohnungen/ambulante Pflegeleistungen Sonstige Gesamt

16. Herste llung skoste n In den Herstellungskosten sind enthalten:

in T€

Personalaufwand Pflege/Dienstleistung

117.190

114.895

Mieten

55.478

54.569

Sonstiger Aufwand

42.095

41.873

9.316

8.955

224.079

220.292

Abschreibungen Gesamt

143

144

Konzernanhang 2009

Im sonstigen Aufwand sind enthalten:

in T€

2009

2008

Lebensmittel

10.671

10.636

Wasser/Energie/Strom

10.054

9.599

Wartung/Instandhaltung und Haustechnik

4.253

4.001

Wirtschaftsbedarf

2.403

2.453

Medizinisch-pflegerischer Bedarf

2.223

2.380

Grundbesitz- und sonstige Abgaben

2.122

2.030

Fremdreinigung Gebäude/Wäsche

1.282

1.464

Aufwendungen Fuhrpark

1.284

1.312

Versicherungen

1.033

1.040

Betreuungsaufwand

923

951

Übrige

5.847

6.007

Gesamt

42.095

41.873

Die Abschreibungen betreffen die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (im Wesentlichen Software), Gebäude und Betriebs- und Geschäftsausstattung.

17. Vertriebs koste n Die Vertriebskosten setzen sich wie folgt zusammen:

in T€

2009

2008

Personalaufwand

330

268

Sonstiger Aufwand

796

755

2

1

1.128

1.024

Abschreibungen Gesamt

Im sonstigen Aufwand sind im Wesentlichen Aufwendungen für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von T€ 760 (Vj. T€ 734) enthalten.

Konzernanhang 2009

18. A llg em ei ne Ver waltung skos t en Die Verwaltungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

in T€

Personalaufwand Sonstiger Aufwand Abschreibung Gesamt

2009

2008

12.970

12.709

5.252

5.260

488

594

18.710

18.563

Im sonstigen Aufwand sind im Wesentlichen Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten in Höhe von T€ 1.397 (Vj. T€ 1.800), für Telekommunikation in Höhe von T€ 596; (Vj. T€ 546) sowie Büromaterial, Porto, Nebenkosten Geldverkehr und sonstige Verwaltungskosten in Höhe von T€ 1.089 (Vj. T€ 1.225) enthalten.

Personalaufwand und durchschnittliche Z ahl der Beschäfti gten

Der den einzelnen Funktionsbereichen (16) bis (19) zugeordnete Personalaufwand stellt sich insgesamt wie folgt dar:

in T€

Löhne und Gehälter

2009

2008

108.541

106.382

Abfindungen

317

281

Berufsgenossenschaft

966

992

20.667

20.217

130.491

127.872

Sozialabgaben Gesamt

Die durchschnittliche Zahl der im Geschäftsjahr beschäftigten Mitarbeiter nach Köpfen betrug:

in T€

Angestellte Aushilfen Gesamt ohne Auszubildende Auszubildende Gesamt

2009

2008

4.994

4.921

788

781

5.782

5.702

273

251

6.055

5.953

145

146

Konzernanhang 2009

19. S onsti ge betrieb liche A ufw end ungen /E rt r ä ge

in T€

Erträge Aufwendungen

2009

2008

3.223

4.685

-1.017

-2.164

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus erhaltenen Rückvergütungen in Höhe von T€ 876 (Vj. T€ 1.009), Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen bzw. Rückstellungen/ Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 281 bzw. T€ 242 (Vj. T€ 503 und T€ 460) sowie periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 1.191 (Vj. T€ 1.237). Die sonstigen betrieblichen Erträge sind aufgrund des Geschäftsmodells regelmäßig wiederkehrende Erträge. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Berichtsjahr Aufwendungen aus der Einzelwertberichtigung von Forderungen in Höhe von T€ 93 (Vj. T€ 33) sowie periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 578 (Vj. T€ 650). Des Weiteren sind übrige Aufwendungen in Höhe von T€ 226 (Vj. T€ 254) enthalten. 20. Zi ns au fwe n dungen /Zinserträ ge

in T€

2009

2008

Zinserträge

131

979

Zinsaufwand für diverse Darlehen

-3.854

-5.268

Zinsaufwand für Finanzierungs-Leasingverhältnisse

-3.794

-3.698

Sonstiger Finanzierungsaufwand/Zinsderivate

-1.435

-1.520

Zinsaufwand

-9.083

-10.486

Konzernanhang 2009

Das Finanzergebnis setzt sich im Berichtsjahr 2009 wie folgt zusammen:

in T€

Resultierend aus Finanzinstrumenten der Kategorie (IAS 39)

2009

2008

Zinserträge aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten Zinserträge aus Zinsderivaten Sonstige Zinserträge

n.a.

105

401

FAHfT

9

226

n.a.

17

352

131

979

Zinserträge Zinsaufwand für diverse Darlehen Zinsaufwand für Finanzierungs-Leasingverhältnisse Zinsaufwand Genussrecht

FLAC

-3.854

-5.268

IAS 17

-3.794

-3.698

FLAC

-395

-395

FLAC

-6

-272

n.a.

-73

-86

FAHfT

-809

-314

n.a.

-152

-453

-9.083

-10.486

2009

2008

2.359

2.779

659

459

3.018

3.238

2009

2008

2.295

2.344

64

435

2.359

2.779

Zinsaufwand kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (Kontokorrent u.a.) Avalprovisionen Zinsaufwand aus Zinsderivaten Sonstiger Zinsaufwand Zinsaufwand

21. Ste u ern vo m E inko mm en und E rt r ag Der ausgewiesene Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

in T€

Tatsächlicher Steueraufwand Latente Ertragsteuern Ertragsteuern, gesamt

in T€

Ertragsteuern Laufendes Jahr Ertragsteuern Vorjahre Tatsächlicher Steueraufwand, gesamt

147

148

Konzernanhang 2009

Die Netto-Entwicklung der Latenten Steuern im Berichtsjahr wird aus der folgenden Übersicht deutlich:

in T€

Stand 01.01. Aktive Latenz Veränderung aus der Konsolidierung Erfolgsneutrale Veränderungen Erfolgswirksame Veränderungen Stand 31.12. Aktive Latenz

2009

2008

4.195

4.950

102

195

95

-297

-760

-653

3.632

4.195

Die latenten Steueransprüche und -schulden der Gesellschaft aus temporären Differenzen setzen sich folgendermaßen zusammen:

in T€

Latente Steueransprüche 2009

Latente Steuerschulden 2009

Latente Steueransprüche 2008

Latente Steuerschulden 2008

GuVwirksame Veränderung 2009

Erfolgsneutrale Veränderung 2009

85

1.029

101

932

-113

--

--

131

--

23

-108

--

1.427

928

1.760

773

-488

--

388

--

269

--

--

119

34

--

22

--

12

--

Sachanlagen – Abweichende Nutzungsdauer – Finanzierungsleasing Firmenwert / Kundenstamm / Markenrecht Marktwert Derivate Rückstellungen Verbindlichkeiten 5.940

--

5.931

--

9

--

Steuerliche Verlustvorträge

– Finanzierungsleasing

536

--

579

--

-43

--

Sonstige Posten

412

18

431

8

-29

--

8.822

2.106

9.093

1.736

-760

119

374

3.458

462

3.624

102

-24

9.196

5.564

9.555

5.360

-658

95

Gesamt Konsolidierung Konzernbilanz

Konzernanhang 2009

Für die Inlandsgesellschaften kommt ein durchschnittlicher Ertragsteuersatz von 29,825 % (Vj. 29,825 %) zur Anwendung. Die angewandten Steuersätze für die Auslandsgesellschaften liegen bei 25 % (Vj. 25 %). Die Angaben zur Konsolidierung betreffen im Wesentlichen Effekte aus der Folgekonsolidierung des Teilkonzerns VGB GmbH und der Fazit Betriebsträgergesellschaft mbH. In den erfolgsneutralen Veränderungen von T€ 95 sind aus der erstmaligen Bewertung der Häuser Bad Dürrheim (Scheffelhof), Braunschweig und des Ambulanten Dienstes (Coburg) T€ -42 enthalten, sowie die erfolgsneutrale Bildung einer aktiven Latenten Steuer von T€ 119 auf die negativen Marktwerte der Derivate. Die Verlustvorträge sind wie im Vorjahr unbegrenzt vortragsfähig. Auf Verlustvorträge von drei Tochtergesellschaften in Höhe von T€ 19.594 (Vj. T€ 18.026) wurden keine aktiven Latenten Steuern gebildet. Die Unterschiede zwischen dem auf Grund des rechnerischen Steuersatzes erwarteten Ertragsteueraufwand und dem in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Ertragsteueraufwand können folgender Überleitungsrechnung entnommen werden:

in T€

Gewinn vor Steuern

2009

2008

8.858

10.239

2.642

3.054

Erwarteter Steueraufwand bei Zugrundelegung des für die Muttergesellschaft geltenden Steuersatzes von 29,825 % (2008: 29,825 %) Sonstige, steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen/ Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen Auswirkung abweichendes gewerbesteuerliches Ergebnis Steuern für Vorjahre Sonstige Auswirkungen Steueraufwand (tatsächlich und latent)

1.091

1.017

-900

-1.163

106

435

78

-105

3.017

3.238

149

150

Konzernanhang 2009

22. Er geb nis je A ktie

Den Aktionären der CURANUM AG zurechenbarer Periodengewinn in T€

2009*

2008

5.870

7.032

32.268

32.611

0,18

0,22

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Stammaktien (in Tausend Aktien) Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) €

*) CURANUM hat 405.102 eigene Aktien im Zeitraum vom 13.02.2008 bis 25.03.2009 erworben; unter Berücksichtigung dieses Zeitraums ergibt sich eine gewichtete Anzahl ausstehender Aktien von 32.267.835 Stück.

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird mittels Division des den Stammaktionären zustehenden Periodenergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während der Periode ausstehenden Stammaktien ermittelt. Verwässerungseffekte waren nicht zu berücksichtigen.

D . Erlä uterung e n zu r Ko nze rn- K ap i talflus s r e c hnung ( 2 3 ) Der in der Kapitalflussrechnung ausgewiesene Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten ist identisch mit dem ausgewiesenen Bilanzposten und umfasst Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betragen im CURANUM-Konzern T€ 8.899 (Vj. T€ 10.014). Es wird verwiesen auf Abschnitt B. (1) Erläuterungen zur Konzerbilanz in diesem Anhang. Die Kapitalflussrechnung stellt dar, wie sich die Zahlungsmittel des CURANUM-Konzerns im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und Mittelabflüsse verändert haben. Hierzu werden die Zahlungsströme unterteilt in die Bereiche betriebliche Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Die Mittelzu- und Mittelabflüsse aus betrieblicher Tätigkeit werden nach der indirekten Methode ermittelt. Dazu wird das Ergebnis vor Steuern um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen (im Wesentlichen Abschreibungen und die Veränderungen der Rückstellungen) sowie um die Veränderung der betrieblichen Aktiva und Passiva ergänzt. Die Veränderungen der Bilanzposten, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, werden um nicht zahlungswirksame Effekte angepasst. Aus diesem Grund sind die Veränderungen der betreffenden Bilanzposten mit den entsprechenden Werten aus der veröffentlichten Konzernbilanz nicht unmittelbar abstimmbar. In den nicht zahlungswirksamen Effekten sind unter anderem Zugänge aus Finanzierungsleasing enthalten. Weitere Erläuterungen zum Finanzierungsleasing können dem Abschnitt B. (9) entnommen werden. Die Zahlungsmittelzu- und Zahlungsmittelabflüsse aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden nach der direkten Methode dargestellt. Die Gesamtsumme der gezahlten Zinsen beträgt T€ 8.935 (Vj. T€ 9.676). Davon werden im betrieblichen Bereich T€ 5.141 (Vj. T€ 5.978) gezeigt. Der Zinsanteil aus dem Finanzierungsleasing wird im Finanzierungsbereich ausgewiesen.

Konzernanhang 2009

Die im Mittelzu- und Mittelabfluss der Investitionstätigkeit dargestellten Netto-Mittelabflüsse für den Erwerb von Unternehmensakquisitionen sind in den Erläuterungen über die Veränderung des Konsolidierungskreises bzw. Unternehmenszusammenschlüssen im Abschnitt A.3. dieses Anhangs dargestellt. Die Auszahlungen für Finanzierungsleasing beinhalten den Zins- und Tilgungsanteil Der Zinsanteil beträgt im laufenden Jahr T€ 3.794 ( Vj. T€ 3.698 ).

E. S on sti ge A nga ben und E rl äut e rungen 24. Z u sätzl iche A ngabe n zu Finanzins t r ume nt e n gem ä SS IFRS 7 Im Folgenden wird die Bedeutung von Finanzinstrumenten für die CURANUM-Gruppe dargestellt sowie über weitere zusätzliche Informationen über Bilanzposten, die Finanzinstrumente enthalten, berichtet. Zur Erläuterung der dargestellten Finanzinstrumente und der Kategorien im Sinne von IAS 39, insbesondere der verwendeten Bezeichnungen und Abkürzungen wird auf die Ausführungen zu Finanzinstrumenten unter A. 5. „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“ verwiesen. Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte aller Kategorien von Finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (FV: Fair Value; AC: At Cost):

in T€

IFRS 7.27

2009

2008

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

AC

8.899

10.014

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

FV

372

374

Darlehen und Forderungen

AC

17.409

18.936

26.680

29.324

163.049

Finanzielle Vermögenswerte

Gesamt Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

AC

160.642

Derivative Finanzinstrumente ohne Hedge-Beziehung

FV

114

76

Derivative Finanzinstrumente mit Hedge-Beziehung

FV

1.301

902

162.057

164.027

Gesamt

151

152

Konzernanhang 2009

Bei den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten handelt es sich um Wertpapiere, die an einem aktiven Markt gehandelt werden. Daher setzt die CURANUM AG den Kurswert zum Bilanzstichtag als beizulegenden Zeitwert an (Stufe 1 gemäß IFRS 7.27A). Die Gesellschaft setzt Derivative Finanzinstrumente überwiegend zur Absicherung von Zinsrisiken ein und schließt diese grundsätzlich mit Finanzinstituten mit einem „Investment Grade“-Rating als Vertragspartner ab. Vier der fünf abgeschlossenen Derivativen Finanzinstrumente (Zinsswaps) erfüllten die formalen Kriterien einer Hedge-Beziehung im Sinne von IAS 39 und wurden formal als Hedge-Beziehungen nach IAS 39 designiert. Ein Zinsswap erfüllt nicht die Kriterien einer Hedge-Beziehung. Der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte wurde die Bewertung der Kreditinstitute zugrunde gelegt; ergänzend wurden die Zeitwerte durch Diskontierung der zukünftigen erwarteten Zahlungsströme („Discounted Cashflow Methode“) durch Sachverständigengutachten verifiziert (Stufe 2 gemäß IFRS 7.27A). Die folgende Tabelle stellt die beizulegenden Zeitwerte sowie die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar, die zu Anschaffungskosten oder fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind:

2009 Beizulegender Zeitwert

2009 Buchwert

2008 Beizulegender Zeitwert

2008 Buchwert

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

8.899

8.899

10.014

10.014

Vorauszahlungen Pacht- und Mietverträge

9.250

9.250

10.083

10.083

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

6.482

6.482

6.273

6.273

Sonstige Forderungen

1.677

1.677

2.580

2.580

in T€

Finanzielle Vermögenswerte, die zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bewertet wurden



Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bewertet wurden 5.225

5.225

4.348

4.348

Genussrechtskapital

79.636

84.123

82.189

88.145

Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing

60.603

58.258

62.098

56.834

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

13.036

13.036

13.772

13.772

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und

Konzernanhang 2009

Die beizulegenden Zeitwerte von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, von sonstigen kurzfristigen finanziellen Forderungen, von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie von sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten entsprechen in etwa dem Buchwert. Dies liegt insbesondere in der kurzen Laufzeit dieser Instrumente begründet. Den Zeitwert von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Finanzschulden sowie sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten bestimmt die CURANUM AG durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme mit den für ähnliche Finanzschulden mit vergleichbarer Restlaufzeit geltenden Zinsen. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing wurde der Nominalwert der Mindestleasingraten gleichmäßig über die angenommene durchschnittliche Restlaufzeit verteilt. Die Laufzeit wurde auf Basis der gewichteten durchschnittlichen Restlaufzeit ermittelt. Anhand dieser wurde der Zinssatz für ähnliche Finanzschulden ermittelt, mit dem die zukünftigen Zahlungsströme abgezinst wurden. Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Finanzinstrumenten lassen sich wie folgt abbilden:

in T€

2009

2008

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

-2

-6

Darlehen und Forderungen

28

11

-155

-139

-8.043

-9.361

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten Zinsaufwendungen und -erträge durch Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

Die Nettoveränderung unrealisierter Gewinne oder Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten wurde im Jahr 2009 in Höhe von T€ -2 (Vj. T€ -6) im Übrigen Eigenkapital erfasst. Nettogewinne bzw. -verluste aus Darlehen und Forderungen enthalten Veränderungen in den Wertberichtigungen, Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung sowie Zahlungseingänge und Wertaufholungen auf ursprünglich abgeschriebene Darlehen und Forderungen. Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten enthalten Änderungen des beizulegenden Zeitwertes sowie realisierte Abgangserfolge der Derivativen Finanzinstrumente (einschließlich Zinserträgen und -aufwendungen), für die kein Hedge Accounting angewendet wird. Zinsaufwendungen und -erträge durch Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten, umfassen Zinserträge und -aufwendungen aufgenommener Darlehen, des Genussscheins der Fazit GmbH sowie der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing. Nettogewinne aus Finanzinstrumenten, die nicht unter IFRS 7 und IAS 39 fallen, resultieren aus dem Zinsergebnis der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

153

154

Konzernanhang 2009

Risi ko manage me nt un d Finanz derivate

Die CURANUM AG unterliegt hinsichtlich ihrer Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken. Das Risikomanagement der CURANUM verfolgt das Ziel, diese Risiken zu begrenzen. Hierbei bedient sich das Treasury insbesondere ausgewählter derivativer Sicherungsinstrumente um Risiken abzusichern, die Auswirkungen auf den Cashflow der CURANUM-Gruppe haben. Die Finanzmarktrisiken zu managen ist eine zentrale Aufgabe des Vorstands der CURANUM AG. Der Vorstand der CURANUM AG trägt auf höchster Ebene die Gesamtverantwortung und delegiert aus betrieblichen und unternehmerischen Gründen die Verantwortung an die zentrale Treasury-Abteilung. Die Grundzüge der Finanzpolitik werden jährlich vom Vorstand festgelegt. Dieser wird regelmäßig über die aktuelle Risikoexposition und deren Management informiert. Die CURANUM AG verfolgt das Risikomanagement anhand eines auf Sensitivitätsanalysen basierenden Systems. Die Sensitivitätsanalyse ermöglicht es dem Treasury als verantwortliche Zentralabteilung, näherungsweise das Risiko, das sich innerhalb von gegebenen Annahmen im Rahmen einer ceteris paribus Betrachtung ermitteln lässt, wenn bestimmte Variablen in einem definierten Umfang verändert werden, abzuschätzen. Bei der Analyse des Zinsänderungsrisikos wird regelmäßig eine Parallelverschiebung der Zinskurven um bis zu 100 Basispunkte (+/- 1,0 %) angenommen.

Kreditrisi k en

CURANUM ist aus ihrem operativen Geschäft und aus ihren Finanzierungsaktivitäten bestimmten Ausfallrisiken ausgesetzt. Außenstände der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden laufend überwacht. Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Deren Ermittlung ist bei den Erläuterungen unter Abschnitt B. (2) dargestellt. Wesentliche Risikokonzentrationen bestehen aufgrund der diversifizierten Kundenstruktur, sowie der Bonität ggf. leistungspflichtiger Sozialversicherungsträger nicht. Der Buchwert der Forderungen repräsentiert das maximale Ausfallrisiko. Bei Derivativen Finanzinstrumenten ist CURANUM einem Kreditrisiko ausgesetzt, das in der Nichterfüllung der vertraglichen Vereinbarungen seitens der Vertragspartner begründet ist. Zur Risikoreduzierung werden daher Finanzierungsvereinbarungen ausschließlich mit Vertragspartnern eingegangen, die ein Investment-Grade Kreditrating aufweisen. Liquide Mittel werden ausschließlich in Tages- und Termingelder mit maximaler Laufzeit bis zu einem Jahr ausschließlich bei inländischen Kreditinstituten mit einem Investment-Grade Kreditrating angelegt. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte – einschließlich der Derivativen Finanzinstrumente mit positivem Marktwert wiedergegeben.

Marktpreisrisiken

Marktpreisrisiken existieren grundsätzlich in den Ausprägungsformen von Wechsel- bzw. Währungskursrisiken, Zinsänderungsrisiken und sonstigen Preisrisiken.

Konzernanhang 2009

Währungsrisiko

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der CURANUM-Gruppe notieren nahezu ausschließlich in Euro. Da die CURANUM-Gruppe ihre operative Tätigkeit ausschließlich in der Eurozone ausübt, bestehen keine währungsspezifischen Risiken.

Zinsänderungsrisiko

CURANUM unterliegt dem Risiko von Veränderungen des Zinsniveaus im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Marktzinsänderungen von originären Finanzverbindlichkeiten mit fester und marktüblicher Verzinsung wirken sich bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzschulden nicht auf das Ergebnis und das Eigenkapital aus. Lediglich aus der vorzeitigen Rückzahlung oder Fälligkeit können sich Auswirkungen auf das Ergebnis ergeben. Die Differenzen zwischen den Buchwerten und den beizulegenden Zeitwerten (Fair Values) sind aus der tabellarischen Übersicht der Finanzinstrumente gemäß Kategorien im Sinne von IAS 39 ersichtlich. Finanzverbindlichkeiten mit variabler Verzinsung unterliegen dem Risiko von Zahlungsschwankungen aufgrund von Marktzinsänderungen. CURANUM ist bestrebt, solche Risiken durch den Einsatz von Zinsderivaten zu begrenzen. Des Weiteren begegnet CURANUM dem Risiko unerwarteter Steigerungen des Zinsaufwandes durch Verteilung der Risiken auf mehrere Kreditinstitute und laufende Überwachung der aktuellen Zinsentwicklung. Beim Eingehen eines entsprechenden Geschäfts wird geprüft, ob die Voraussetzungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt werden. Gleichzeitig wird bei Erfüllung aller Voraussetzungen die Sicherungsbeziehung formal designiert. Die bilanzielle Abbildung der eingesetzten Zinsderivate und der Cashflow-Sicherungsbeziehungen ist unter A. 5. „Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“ dargestellt. Zur Minimierung des Risikos der Akquisitionsfinanzierung für die Westfalen-Gruppe hat die CURANUM AG einen Zinsswap in Höhe von ursprünglich T€ 10.000 abgeschlossen, der in Laufzeit und Volumen exakt der Finanzierung entspricht. Zusätzlich wurden vier weitere Zinsswaps zur Absicherung des Zinsrisikos aus einem Schuldscheindarlehen mit der WestLB AG sowie eines weiteren Darlehens mit der HypoVereinsbank abgeschlossen. Da die Finanzierungen variabel gestaltet sind und sich mit steigenden Zinsen verteuern, sichern die Zinsswaps steigende Zinsen entweder durch eine maximale Vergütung („Cap“) oder durch einen fixen Zinssatz ab, d.h. ab einem definierten Anstieg des EURIBOR sind die steigenden Zinskosten abgesichert. Zwei dieser Swaps sind sogenannte Korridorswaps, die bei steigenden Zinsen eine obere Grenze ziehen, jedoch bei Zinssenkungen in vordefiniertem Umfang partizipieren. Damit wird das Risiko eines starken Zinsanstiegs abgesichert und eine teilweise Partizipation an sinkenden Zinsen in einem definierten Korridor gewährleistet; bei Unterschreiten des Korridors kommt wieder der Zinssatz des abgesicherten Bereichs als Obergrenze zum Tragen. Einige Zinsderivate reduzieren sich im Volumen äquivalent zur Rückzahlung der entsprechenden Darlehen.

155

156

Konzernanhang 2009

Die Zinsswaps werden vom Cash-Management/Treasury der CURANUM AG laufend überwacht und Änderungen der Zinsen und relevanten Spreads direkt an den Vorstand berichtet. Ebenfalls pflegt die CURANUM AG intensiven Austausch mit Geschäftsbanken, um regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen der Zinsen und die relevanten Einflussgrößen, die Auswirkungen auf die Zinsentwicklung auch in der Zukunft informiert zu bleiben. Ein entsprechendes Reporting der Bank über die Entwicklung der Zinsderivate erfolgt dementsprechend in regelmäßigen Abständen. In Abhängigkeit von dem entsprechenden Finanzinstrument misst die CURANUM AG die Zinsrisiken entweder auf Basis einer beizulegenden Zeitwert- oder einer Cashflow-Sensitivitätsanalyse und aggregiert diese, um das Gesamtrisiko für den Konzern zu ermitteln. Zinsrisiken bestehen auf der Anlageseite bei variablen und auf der Aufnahmeseite bei fixen Zinssätzen im Absinken der Marktzinsen; bei Anlagen mit festen und Aufnahmen mit variablen Zinssätzen liegt das Risiko im Anstieg der Marktzinsen. Bei der Ermittlung der Sensitivitäten der beizulegenden Zeitwerte von Festzinsinstrumenten (inkl. Derivative Finanzinstrumente) wird die Veränderung des beizulegenden Zeitwertes, definiert als Barwert, durch eine Parallelverschiebung der Zinskurve um 100 Basispunkte simuliert. Im ersten Berechnungsschritt werden die Bruttozahlungsströme mit den der Zinskurve entnommenen, laufzeitkongruenten Zinssätzen diskontiert, d.h. es wird der Barwert der zukünftigen Zins- und Tilgungszahlungen der Festzinsfinanzinstrumente gebildet. Im zweiten Berechnungsschritt werden die Bruttozahlungsströme mit einer um 100 Basispunkte (- 1,0 %) parallel verschobenen Zinskurve diskontiert. Aufgrund der Fixzins- bzw. Collar-Ausgestaltung der Zinsderivate seitens der CURANUM AG werden die variablen Bruttozahlungsströme der jeweiligen Bank (und soweit zutreffend die der CURANUM AG) mit einer um 100 Basispunkte (- 1,0 %) parallel verschobenen Zinskurve ermittelt und mit dem entsprechenden Diskontierungszins abgezinst. Bei der Berechnung werden die allgemein anerkannten und veröffentlichten Zinskurven des jeweiligen Bilanzstichtags zugrunde gelegt. Das Zinsrisiko der beizulegenden Zeitwerte resultiert in erster Linie aus der langfristigen auf Festzinsbasis aufgenommenen Finanzverschuldung sowie aus zinstragenden Anlagen. Auf Basis der vorher dargestellten Prämissen ergab die Sensitivitätsanalyse ein Zinsrisiko der beizulegenden Zeitwerte zum 31. Dezember 2009 in Höhe von T€ 2.388 (Vj. T€ 2.748). Bei den variabel verzinslichen Instrumenten misst die CURANUM AG das Zinsrisiko unter Zuhilfenahme einer Cashflow-Sensitivitätsanalyse. Hierbei wird ebenfalls eine Parallelverschiebung der Zinskurve um 100 Basispunkte (+ 1,0 %) auf den zu zahlenden Zinssatz angenommen und entsprechend dem Finanzinstrument abgezinst. Derartige Risiken resultieren hauptsächlich aus der zu variablen Zinssätzen aufgenommenen Finanzverschuldung. Auf Basis der vorher beschriebenen Prämissen ergibt die Sensitivitätsanalyse zum 31. Dezember 2009 ein Cashflow-Zinsrisiko von T€ 1.057 (Vj. T€ 1. 413).

Li qu iditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko für die CURANUM AG besteht darin, dass sie möglicherweise ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, zum Beispiel der Tilgung von Finanzschulden, der Bezahlung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder anderen Verbindlichkeiten und den Verpflichtungen aus Finanzierungs-Leasing. Die CURANUM AG begrenzt dieses Risiko durch ein effektives Cash-Management sowie durch den Zugang zu Kreditlinien bei verschiedenen Kreditinstituten mit guter Bonität.

Konzernanhang 2009

Die CURANUM AG beschränkt die Liquiditätsrisiken auf Grund der sicheren Zahlungen der öffentlichen Hand und durch kontinuierliche Verbesserung des Treasury-/Cash Management-Systems sowie des Mahnwesens. In der folgenden Tabelle werden alle zum 31. Dezember 2009 vertraglich fixierten nicht diskontierten Mittelabflüsse und Zahlungen für Tilgungen, Rückzahlungen und Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten/ Verpflichtungen über die nächsten Geschäftsjahre dargestellt.

31.12.2009, in T€

2010

2011-2014

2015 und danach

14.176

55.741

29.708

395

1.580

4.938

5.225

--

--

69.685

226.461

421.165

7.762

30.410

48.055

899

541

--

2009

2010-2013

2014 und danach

8.870

64.460

32.424

383

1.148

4.781

Nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Übrige Finanzschulden (Genussschein) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Verpflichtungen* Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Swap-Geschäften

* Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten beinhalten zukünftige Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen

31.12.2008, in T€

Nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Übrige Finanzschulden (Genussschein) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Leistungen Sonstige finanzielle Verpflichtungen* Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing

4.348

--

--

69.176

222.098

433.821

7.339

28.764

48.746

219

603

--

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Swap-Geschäften

* Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten beinhalten zukünftige Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen unter Berücksichtigung der Eliminierung von Finance Lease Verhältnissen

Die Tabelle stellt lediglich das Risiko der Zahlungsabflüsse dar. Die Verbindlichkeiten aus FinanzierungsLeasing, aus Lieferungen und Leistungen sowie die Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten stammen aus der Finanzierung von genutzten operativen Vermögenswerten, wie Sachanlagen und aus der Finanzierung des Working Capital (z. B. Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). Die im Rahmen dieser Betrachtung dargestellten Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind grundsätzlich keine finanziellen Verbindlichkeiten gemäß IFRS 7. Jedoch werden sie seitens der CURANUM AG ebenso wie die üblichen finanziellen Verbindlichkeiten bei der effektiven Steuerung des gesamten Liquiditätsrisikos berücksichtigt. Die zentrale Treasury Abteilung übernimmt die Aufgabe, die vorhandenen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu überwachen und die zukünftigen Risiken effektiv zu steuern. Die Gesamtsicht auf Liquidi-

157

158

Konzernanhang 2009

tät und Verschuldung wird durch die Berechnung der Nettoliquidität respektive -verschuldung bestimmt und wird für das interne Finanzmanagement wie für die externe Kommunikation mit Finanzinvestoren, Analysten und Banken verwendet. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Nettoliquidität respektive -verschuldung zum 31. Dezember 2009 sowie den Vergleich zum Vorjahr: in T€

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kurzfristige zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Summe Liquidität

2009

2008

8.899

10.014

372

374

9.271

10.388

Kurzfristige Finanzschulden und kurzfristig fällige Anteile langfristiger Finanzschulden

18.815

8.765

Langfristige Finanzschulden

124.980

136.214

Summe Finanzschulden

143.795

144.979

Nettoverschuldung

134.524

134.591

Die Nettoliquidität bzw. Nettoverschuldung resultiert aus der Summe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie der kurzfristigen zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte abzüglich der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten aus FinanzierungsLeasing, wie sie in der Bilanz ausgewiesen werden.

25. Or gane der CURANUM AG und B ezü g e d e s Au f s i c h t s rat s und d e s Vo r s tand s

Dem Vorstand der Gesellschaft gehören die folgenden Mitglieder an:

Bernd Rothe, München (Vorsitzender des Vorstands – CEO ab 16. Mai 2009; Finanzvorstand – CFO bis 31. Juli 2009)



Sabine Merazzi-Weirich, München (Operativer Vorstand - COO)



Judith Barth, München (Finanzvorstand – CFO ab 1. August 2009)



Hans-Milo Halhuber, Grünwald (Vorsitzender des Vorstands – CEO bis 15. Mai 2009)

Konzernanhang 2009

Die Gesamtvergütung des Vorstands betrug im Geschäftsjahr 2009 T€ 939 (Vj. T€ 959). Davon wurden den Vorständen T€ 774 (Vj. T€ 797) von verbundenen Unternehmen gewährt.

Vorstand

Gehalt

Tantieme

Gesamt

Bernd Rothe

232

143

375

Sabine Merazzi-Weirich

158

70

228

Judith Barth (ab 1. August 2009)

68

29

97

Hans-Milo Halhuber (bis 15. Mai 2009)

97

142

239

Die Bezüge des Vorstandes bestehen aus einer Grundvergütung und einem vom Ergebnis abhängigen variablen Teil. Die Bezüge des Vorstandes sind ausschließlich kurzfristig fällig. Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehörten im Geschäftsjahr 2009 die folgenden Mitglieder an: – Dr. Dieter Thomae, Diplom-Kaufmann, MdB a. D., Partner im Gesundheitswesen, Sinzig-Bad Bodendorf (Vorsitzender des Aufsichtsrates, stellvertretender Vorsitzender des Prüfungsausschusses) – Bernd Scheweling, Diplom-Betriebswirt, München (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates, Vorsitzender des Prüfungsausschusses) – Dr. Uwe Ganzer, Rechtsanwalt, Alleinvorstand der VARTA AG, Hannover – Dr. Michael B. Treichl, Geschäftsführender Gesellschafter der Audley Capital Advisors LLP in London, GB (Mitglied des Aufsichtsrates seit 25. Juni 2009) – Dipl.-Kfm. Bernd Steffen Quade, Finanzvorstand der SimonsVoss Technologies AG, Unterföhring (Mitglied des Aufsichtsrates seit 7. Oktober 2009, Mitglied des Prüfungsausschusses) – Michael Sasse, Notar, Kanzlei Sasse & Ackermann, Schwelm – Hans-Milo Halhuber, Rechtsanwalt, Vorstandsvorsitzender der CONMIT Rechtsanwalts-Aktiengesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Grünwald (Mitglied des Aufsichtsrates vom 3. Juni 2009 bis 25. Juni 2009) – Angelika Pohl, München (Mitglied des Aufsichtsrates bis 7. April 2009) – Sabine Klöckner, Abteilungsleiterin CURANUM AG, München (Mitglied des Aufsichtsrates bis 27. Mai 2009 ) Herr Dr. Uwe Ganzer ist darüber hinaus Mitglied im Aufsichtsrat der expert AG, Langenhagen und der KUKA AG, Augsburg. Herr Dr. Treichl ist Mitglied im Aufsichtsrat der TAS-NCH Holding S.p.r.l., Mailand und Mitglied im Verwaltungsrat der Egmont Investments S.A., Genf. Die Vergütungen für Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen T€ 160 (Vj. T€ 161,2). Mit Wirkung zum 15. März 2010 hat Herr Michael Sasse sein Amt als Aufsichtsrat niedergelegt.

159

160

Konzernanhang 2009

26. N a he stehe n de Un ter neh men und Pe r s onen Nach IAS 24 müssen Personen oder Unternehmen, welche die CURANUM AG beherrschen oder von ihr beherrscht werden, angegeben werden. Die Angabepflicht nach IAS 24 erstreckt sich des Weiteren auf Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen ausüben können, d.h. an der Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens mitwirken, diese jedoch nicht beherrschen, einschließlich naher Familienangehöriger. Dies betrifft im Geschäftsjahr 2009 die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der CURANUM AG.

Maxxware Com puter Concepts G mb H

Die Maxxware – die von einem ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied der CURANUM beherrscht wird – ist bis zum 15.05.2009 und vom 03.06. bis 25.06.2009 als ein nahe stehendes Unternehmen im Sinne von IAS 24 zu qualifizieren. Eine CURANUM Konzerngesellschaft hat von der Firma Maxxware im Geschäftsjahr 2009 Leistungen in Höhe von T€ 12 bezogen (Vj. T€ 215). Zum Bilanzstichtag bestanden keine Forderungen oder Verbindlichkeiten (Vj. Forderungen T€ 1 / Verbindlichkeiten T€ 0).

Curanum B eteiligungs Gm b H

Die Curanum Beteiligungs GmbH (Komplementärin der Curanum Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG vom 01.01.2009 bis 15.07.2009 ) – die von einem ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied der CURANUM beherrscht wird – ist bis zum 15.05.2009 und vom 03.06. bis 25.06.2009 als ein nahe stehendes Unternehmen im Sinne von IAS 24 zu qualifizieren. Die CURANUM Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG entrichtete eine Vergütung von monatlich T€ 12 an ihre Komplementärin für die Übernahme der Geschäftsführung und Haftung. Insgesamt hat die CURANUM AG in 2009 T€ 78 (Vj. T€ 143) als Aufwand verbucht. Zum Bilanzstichtag bestanden keine Forderungen oder Verbindlichkeiten gegenüber dieser Gesellschaft (Vj. Forderungen /Verbindlichkeiten T€ 0).

Curanum V erwaltungs Gm b H

Die Curanum Verwaltungs GmbH (Komplementärin der Curanum Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG seit 15. Juli 2009) – die von den Vorstandsmitgliedern der CURANUM beherrscht wird – ist als ein nahe stehendes Unternehmen im Sinne von IAS 24 zu qualifizieren. Die CURANUM Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG entrichtete eine Vergütung von monatlich T€ 12 an ihre Komplementärin für die Übernahme der Geschäftsführung und Haftung. Insgesamt hat die CURANUM AG in 2009 T€ 66 (Vj. T€ 0) als Aufwand verbucht. Zum Bilanzstichtag bestanden keine Forderungen oder Verbindlichkeiten gegenüber dieser Gesellschaft (Vj. Forderungen / Verbindlichkeiten T€ 0).

Transaktionen mit Mitgliedern des Vorstands und des A u fsichtsrates

Zwischen der CURANUM AG und einem ehemaligen Mitglied des Vorstands besteht eine Kaufoption für den noch bestehenden Minderheitenanteil (6 %) an einer Konzerngesellschaft.

Konzernanhang 2009

Mitglieder des Aufsichtsrats erbrachten im Jahr 2008 gegenüber der CURANUM-Gruppe Notarleistungen in Höhe von T€ 10, die erst im Jahr 2009 als periodenfremder Aufwand verbucht wurden. (Vj. T€ 62 sowie Dienstleistungen aus sonstigen Beratungsverträgen in Höhe von T€ 109). Die Leistungen wurden jeweils zu Konditionen abgewickelt, wie diese auch gegenüber Dritten vereinbart worden wären.

27. Honorar des Absch lussprüf e r s Für die Prüfung des Jahresabschlusses der CURANUM AG sowie für die Konzernabschlussprüfung und prüfungsnahe Beratung wurden im Geschäftsjahr 2009 Honorare des Abschlussprüfers in Höhe von T€ 552 als Aufwand erfasst (Vj. T€ 541). Davon entfielen T€ 48 auf prüfungsnahe Beratung (Vj. T€ 18) und T€ 92 auf Prüfungshonorare für das Vorjahr.

28. Inan spr uchna hm e der B efre i ungs v o r s c h r i f t g em . § 2 6 4 A b satz 3 H GB Sämtliche Gesellschaften, welche im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der CURANUM AG einbezogen werden und die Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung, Prüfung und Offenlegung eines Jahresabschlusses und eines Lageberichts nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften in Anspruch nehmen, sind in der als Anlage beigefügten Aufstellung des Konsolidierungskreises entsprechend gekennzeichnet.

29. Erkl ärung zum Corpor ate G o v e rnanc e K o d ex Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung (so genannte „Entsprechenserklärung“) zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde von Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft im April 2009 abgegeben und ist den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft (www.curanum.de) im Bereich Investor Relations / Erklärung zur Unternehmensführung dauerhaft zugänglich gemacht worden. München, den 15. März 2010 CURANUM AG Der Vorstand

Bernd Rothe

Sabine Merazzi-Weirich

Judith Barth

161

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Konsolidierungskreis 2009

K o n s o l i d i e r ung s k r e i s un d Inan s p r u c h na h m e d e r B e f r e i ung s v o r s c h r i f t p e r 3 1 . 1 2 . 2 0 0 9 gem. § 264 Abs 3. HGB BeteiligungsSitz

quote1) in %

Altenheimbetriebsgesellschaft Ost GmbH 2)

München

100,00

Altenheimbetriebsgesellschaft Süd GmbH 2)

München

100,00

Altenheimbetriebsgesellschaft West GmbH 2)

München

100,00

Alten-und Pflegeheim Sieglar GmbH 2)

München

100,00

Bad Schwartauer AVG Altenheim-Vermietung GmbH & Co. KG

München

95,00

CURANUM AG (Muttergesellschaft)

München

--

CURANUM Bad Hersfeld GmbH 2)

München

100,00

Name

Folgende Unternehmen im Inland wurden zum 31. Dezember 2009 vollkonsolidiert (in alphabetischer Reihenfolge):

CURANUM Baubetreuung und Immobilienmanagement GmbH

München

100,00

CURANUM Bessenbach GmbH 2)

München

100,00

CURANUM Betriebs GmbH 2)

München

100,00

Gelsenkirchen

100,00

CURANUM Holding GmbH 2)

München

100,00

Curanum Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG 2)

München

100,00

CURANUM Westfalen GmbH 2)

München

100,00

ELISA Seniorenstift GmbH 2)

München

100,00

FAZIT Betriebsträgergesellschaft für soziale Einrichtungen mbH 2)

Nürnberg

100,00

GAP Media Service GmbH 2)

München

100,00

Berlin

100,00

OPTICURA Service GmbH 2)

München

100,00

Residenz Lobberich GmbH

Nettetal-Lobberich

100,00

CURANUM Franziskushaus GmbH 2)

Krankenheim Ruhesitz am Wannsee-Seniorenheimstatt GmbH 2)

RIAG Seniorenzentrum „Ennepetal“ GmbH & Co. KG

München

99,60

RIAG Seniorenzentrum „Erste“ GmbH & Co. KG

München

100,00

RIAG Seniorenzentrum „Zweite“ GmbH & Co. KG

München

100,00

ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Düsseldorf

94,00

Seniorenzentrum Hennef GmbH 2)

München

100,00

Service Gesellschaft West GmbH 2)

München

100,00

VGB Beteiligungs-und Verwaltungs GmbH

München

94,00

Kaisersesch

100,00

Wien/Österreich

94,00

Kitzbühel/Österreich

94,00

Objekt Liesborn KG

Wäscherei Ellerich GmbH 2) Folgende Unternehmen im Ausland wurden zum 31. Dezember 2009 vollkonsolidiert: CB Seniorenresidenz Armbrustergasse GmbH CB Managementservice GmbH

1) Die Beteiligungsquote entspricht – soweit nicht anders angegeben – der Stimmrechtsquote 2) Diese Gesellschaften nehmen die Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung, Prüfung und Offenlegung eines Jahresabschlusses und eines Lageberichts nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften in Anspruch.

Konzernanhang 2009

BI L A N Z EID „Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.“

Der Vorstand der CURANUM AG München, 15. März 2010

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Bestätigungsvermerk 2009

BESTÄTI GUNG SVERM ER K DES K ONZ ERN ABSCHL U SSPRÜFERS Wir haben den von der CURANUM AG, München, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, den 15. März 2010 WirtschaftsTreuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Ernst Wirtschaftsprüfer

Merz Wirtschaftsprüferin

c u r anum ag , M ü n c h e n FI N A N Z K A L E N DER 2 0 1 0

31. März 2010

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Veröffentlichung der Zahlen 2009, Frankfurt

3 1 . M ä r z 2 0 1. 0

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bilanzpresse- und Analystenkonferenz, Frankfurt

2 8 . / 2 9 . A p r i l 2 0. 1. 0.

12. Mai 2010

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HPS Gesundheitstag 2010, Frankfurt

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quartalsbericht I/2010

0 1 . Jul i 2 0 1 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ordentliche Hauptversammlung 2010, Bielefeld

1 1 . A ugu s t 2 0 1 0

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quartalsbericht II/2010

10. NOvember 2010

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quartalsbericht III/2010

2 2 . b i s 2 4 . N o v e m b e r 2 0 1 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eigenkapitalforum, Frankfurt

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Kontakt

w e i t e r e i n f o r mat i o n e n Wenn Sie Fragen zu unserem Unternehmen haben oder in den Verteiler für Unternehmenspublikationen aufgenommen werden möchten, wenden Sie sich bitte an: CURANUM AG Unternehmenskommunikation Maximilianstraße 35c 80539 München Telefon: 089/24 20 65-0 Telefax: 089/24 20 65-10 E-mail: [email protected] Umfangreiche Informationen über das Unternehmen und die einzelnen Einrichtungen finden Sie auch im Internet unter www.curanum.de

Im p r e s s um : Herausgeber:

CURANUM AG Maximilianstraße 35c 80539 München

Konzept & Gestaltung:

Saints, München

Fotografie:

Katja Nitsche, Hamburg Irmin Eitel, München (Vorstandsbilder)

Litho:

Medienprinzen GmbH, München

Druck:

Blueprint AG, München

Einen besonderen Dank an alle Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen, die sich für die Fotoaufnahmen zur Verfügung gestellt haben.

CURANUM AG Maximilianstrasse 35c 80539 München

Telefon: 089/24 20 65-0 Telefax: 089/24 20 65-10

E-mail: [email protected] Website: www.curanum.de

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