Familienunternehmen als professioneller Logistik-Dienstleister. Erich Schmelz GmbH & Co. KG Internationale Spedition
April 16, 2021 | Author: Hansi Baumann | Category: N/A
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1 Familienunternehmen als professioneller Logistik-Dienstleister Erich Schmelz GmbH & Co. KG Internationale Speditio...
Description
Familienunternehmen als professioneller Logistik-Dienstleister Erich Schmelz GmbH & Co. KG Internationale Spedition
Impressum Redaktion
Pamela Schmelz-Pfeiffer, Karl-Heinz Schmelz, Jens Mlotek
Gestaltung
Theißen-Design, Lohfelden
Bildnachweis
Fotodesign Gerd Aumeier, Fuldatal
Eva Frantz, redaktionsbüro frantz, Göttingen
Hamenstädt Norbert Fotografik, Vellmar Archiv Familie Schmelz Jens Mlotek
Druck
Druckerei ausDRUCK, Kassel
Stand
September 2016
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
mehr als 65 Jahre Spedition Schmelz geben Anlass zu zeigen, wie sich die Erich
Schmelz GmbH & Co. KG entwickelt hat. Die feste Verwurzelung in der Region mit der
gleichzeitigen Ausrichtung am internationalen Markt, die familiäre Bindung der
verschiedenen Generationen Schmelz und die intensive Beziehung zu den Mitarbeitern,
von denen einige über Jahrzehnte bei Schmelz waren oder noch sind, möchten wir
Ihnen hiermit näherbringen. Angereichert mit vielen Abbildungen aus den Anfangs-
jahren, den Zeiten des Wirtschaftswunders und der Professionalisierung, den
Standorten und einigen Fotos von den Menschen, die daran maßgeblich beteiligt waren.
Dieses Buch soll Sie einladen, gemeinsam mit uns an unsere Wurzeln zu erinnern und unseren Erfolg zu erklären.
Wir haben unsere Chronik in fünf Abschnitten abgebildet: „Die Gründerjahre 1951–1966“,
„Expansion und professionelle Verstärkung 1967–1982“, „Neuer Standort, Lagerei und
Boom nach Grenzöffnung 1983–1994“, „Ausrichtung am internationalen Markt
1995–2011“ und 2012–2016 „Schmelz: Die Spedition heute“.
Begonnen als Transportunternehmen hat sich der Betrieb durch stetiges Erweitern und
mit großer Offenheit für Innovationen durchgesetzt und sich in all den Jahren zu einem
führenden Logistikunternehmen in der Branche entwickelt. Heute wird der Betrieb in
der zweiten Generation erfolgreich geführt.
Gedankt sei an dieser Stelle unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich heute
im wohlverdienten Ruhestand befinden, sowie unseren aktiven Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, die zum Entstehen dieses Buches beigetragen haben.
Die dritte Generation steht mit Pamela Schmelz-Pfeiffer und einem erfahrenen Führungs-
team bereit, sodass wir zuversichtlich in die Zukunft der Erich Schmelz GmbH & Co. KG
blicken. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!
Ihre
Karl-Heinz Schmelz
Geschäftsführender Gesellschafter
Pamela Schmelz-Pfeiffer
Prokuristin
1
Die Gründerjahre 1951–1966
2
Mut zum Risiko Erich Schmelz, geboren am 18. Juli 1924,
begann eine Ausbildung bei Henschel in Kassel und war als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1946
nach Heiligenrode bei Kassel fand er eine
Arbeitsstelle als Kraftfahrer bei der Firma
Moosgraber. Im gleichen Jahr lernte er seine zukünftige Frau Inge kennen.
1947 heirateten Inge und Erich Schmelz
und gründeten eine Familie: 1948 wurde
Inge und Erich Schmelz heiraten 1947.
Sohn Karl-Heinz geboren. Die Beschäfti-
gung bei Moosgraber richtete sich aller-
dings lediglich nach Bedarf, darum gab es
für das junge Paar mit Kind nur unregelmäßig Lohn.
Erich Schmelz beschloss gemeinsam mit
seiner Ehefrau Inge, selbst ein Unterneh-
men zu gründen. Hierzu benötigte man jedoch eine Konzession für den allgemei-
nen
Güterfernverkehr.
Um
diese
zu
bekommen, mussten in der damaligen
amerikanischen
Besatzungszone
viele
bürokratische Hürden genommen werden,
was am 20. Februar 1951 gelang. Der
Landrat des Landkreises Kassel, Josef
Köcher, hatte sich für die junge Familie
stark gemacht und der Regierungspräsi-
dent in Kassel erteilte die erste Genehmi-
gung für Güterfernverkehr an die Firma
Erich Schmelz, Kasseler Straße 57 in Heiligenrode.
Zwischenzeitlich hatte man mithilfe von
Familie und Verwandten auch die er-
forderliche Anzahlung für den ersten LKW zusammenbekommen, sodass Erich Schmelz den Betrieb aufnehmen konnte.
Erich Schmelz
Materiallieferungen für den Wiederaufbau Das erste Fahrzeug, ein Henschel HS 140,
3
war ein LKW mit lang gestreckter Haube.
Der Lastzug wurde zunächst überwiegend in der Region eingesetzt: Private Haus-
halte, aber auch kleine und große Unter-
nehmen brauchten Kohle zum Heizen und
für die Produktion – Erich Schmelz lie-
ferte, was benötigt wurde. Der Wiederauf-
bau in der zu großen Teilen zerstörten
Stadt Kassel war in vollem Gange und der Fuhrbetrieb Schmelz transportierte Bau-
materialien aller Art, vor allem Ziegel und
Der erste LKW im Jahr 1951
Die erste Konzession
1951 bis 1966
Hohlblocksteine.
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Neuer Firmensitz in der Niestetalstraße In den Jahren 1953/54 kauften Erich und
Erste Erfolge und Expansion 1954 wurde ein zweiter LKW, wieder ein
Henschel HS 140, angeschafft. 1956 erwarb
Inge Schmelz in Heiligenrode ein Grund-
Erich Schmelz eine weitere Konzession und
straße, wohin sie auch ihren Firmensitz
170, von der Firma Walter in Niederelsun-
stück mit Wohnhaus in der Niestetal-
verlagerten.
ein weiteres Fahrzeug, einen Henschel HS
gen. Um die Konzessionen für den Güter-
verkehr mussten sich Unternehmer unter besonderen Auflagen und mit dem polizei-
Links: Wohnhaus und Firmensitz in Heiligenrode Rechts: Der zweite LKW vor dem Wohnhaus und Firmensitz in Heiligenrode
lichen Führungszeugnis bewerben – ein
Verfahren, das bis ins Jahr 1994 praktiziert
wurde. Der Güterfernverkehr war nur konzessioniert möglich, auch um die Auftrags-
lage der deutschen Bundesbahn auf diesem
Wege zu schützen und damit den Markt zu
regulieren. Wer ohne Genehmigung fuhr,
musste mit empfindlichen Strafen rechnen.
5
Der dritte LKW
denten ausgeschrieben und den Unterneh-
Der erste fest angestellte Kraftfahrer des Unternehmens wurde im Jahr 1953 Fritz
Horn, der in den Jahren zuvor bereits als
men nach bestimmten Kriterien zugeteilt.
Aushilfsfahrer für Schmelz gearbeitet
Möglichkeit, Transportfirmen mit Konzes-
unter anderem nach Köln, Neuss und
Bei weiterem Bedarf bestand aber auch die sionen zu erwerben. Auf diese Weise
baute Erich Schmelz sein Unternehmen in
den folgenden Jahren weiter aus. Insge-
samt wurden bis 1984 sechzehn Konzes-
sionen käuflich erworben.
hatte. Seine Fahrten führten ihn damals Oberbayern.
1951 bis 1966
In gewissen Abständen wurden wenige
Konzessionen durch den Regierungspräsi-
Fritz Horn war der erste fest angestellte Fahrer bei Schmelz.
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Ausflug in die Landwirtschaft Mit einem zusätzlichen Betätigungsfeld
begann die Firma Schmelz 1954: der Lohn-
drescherei. Erich Schmelz hatte von der Firma Claas in Harsewinkel zwei fabrik-
neue Mähdrescher gekauft. Solche Maschi-
nen waren zu dieser Zeit noch neu auf
dem Markt, ein Novum in der Landwirt-
flug in die Landwirtschaft beschloss die
Familie Schmelz, diese Arbeiten wieder
einzustellen. Die Reparaturkosten waren enorm, die Außenstände bei den Land-
wirten beträchtlich und die Anschaffungs-
kosten höher als für einen weiteren LKW.
schaft. Für einzelne Landwirte waren
Inge und Erich Schmelz waren froh, als sie
Anschaffung. Die Mähdrescher, mit die
wieder verkauft hatten.
Mähdrescher noch viel zu teuer in der ersten ihrer Art in der Region Kassel,
waren sehr anfällig für Reparaturen. „Jeden zweiten Tag war etwas kaputt“,
erinnert sich Karl-Heinz Schmelz, der als Kind an den Wochenenden gern mitfuhr.
Diese Mähdrescher wurden von Erich Schmelz, Fritz Horn und Alwin Müller gefahren.
Nach drei Jahren unternehmerischem Aus-
die zwei kostenintensiven Mähdrescher
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Betriebseigene Werkstatt in Heiligenrode Um Reparaturen und Wartungsarbeiten
effektiver durchführen zu können, was am Wochenende auf dem Plan stand, ent-
schloss sich der Unternehmer zu einem
Neubau. 1955 entstand die firmeneigene Werkstatt mit 100 Quadratmetern Fläche.
Jetzt konnten die Fahrzeuge über eine
Wartungsgrube gefahren werden und man musste nicht mehr auf dem Liegebrett unter den Motoren liegen.
1951 bis 1966
Fuhrpark und betriebseigene Werkstatt auf dem Gelände in Heiligenrode
Von links: Heinrich Müller (auf dem Stuhl mit dem Rücken zum Bild), Karl-Heinz Schmelz, Karl Werner, Willi Helbig, Alwin Müller und Chefin Inge Schmelz nach getaner Arbeit am Küchentisch in Heiligenrode
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Karl Schmelz, der Vater des Firmengründers, half seinem Sohn gern und unter-
stützte ihn bei der Fahrzeugreparatur. Er
reparierte, als es noch keine eigene Werk-
statt gab – besonders an den Sonntagen
und manchmal zum Unmut seiner Frau –
am Küchentisch Lichtmaschinen oder Motorenteile. Dann mussten alle anderen Angelegenheiten, wie z. B. das Mittagessen
für die Familie, warten.
Im Jahr 1966 folgte die Festeinstellung
von Heinrich Müller als erstem Werkstatt-
Mitarbeiter. Er hatte bis zu seinem festen Arbeitsvertrag über Jahre schon als AusKarl Schmelz, Vater des Firmengründers
hilfskraft zur Verfügung gestanden. Hein-
rich Müller ging nach 26 Jahren Betriebs-
zugehörigkeit in den wohlverdienten Ruhestand. Eine weitere Aushilfe im Werk-
stattbereich war Erich Siegmann. Er
packte an den Wochenenden und bei
Bedarf auch in der Woche mit an. Wenn
Fahrzeuge mit einem Defekt liegen blie-
ben, wurden sie meist an Ort und Stelle
repariert, im Notfall schleppte ein eigener LKW die Wagen ab.
Heinrich Müller heute
Inge Schmelz – das Herz der Familie und der Firma Inge Schmelz, gelernte Versicherungs-
Heinrich Müller erinnert sich: „Ich konnte
Familie und der Firma. Als junge Mutter –
etwas zu essen für mich.“ Auch vor körper-
1958 zwei Töchter hinzugekommen – und
nicht. Wenn die Kinder versorgt und unter-
zu dem Sohn Karl-Heinz waren 1952 und
Geschäftsfrau war sie für die komplette
kaufmännische Abwicklung zuständig.
kommen, wann ich wollte, es gab immer
licher Arbeit scheute sich Inge Schmelz
gebracht waren und die Situation es erfor-
derte, fuhr Inge Schmelz selbst LKW und
Sie schrieb Frachtpapiere, erstellte die
löste ihren Mann am Steuer ab, damit er ein
weckte um 6 Uhr die Kinder. Sie versorgte
unternehmerin hat sie bis 1998 täglich die
Abrechnungen bis in die Nacht und
aber nicht nur die Familie, sondern auch
alle Mitarbeiter mit warmen Mahlzeiten
und selbst gebackenem Kuchen.
Inge Schmelz
paar Stunden schlafen konnte. Als Vollblut-
Firmenpost geöffnet und den anstehenden Zahlungsverkehr bearbeitet. Inge Schmelz
verstarb 2002 im Alter von 77 Jahren.
1951 bis 1966
kauffrau, war gleichermaßen das Herz der
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Gemeinsame Ausflüge sorgen für gutes Betriebsklima Neben ihrer Familie und der eigentlichen Arbeit lag den Unternehmern Erich und Inge Schmelz schon damals viel an einem guten Betriebsklima. So unternahm man Betriebs-
ausflüge nach Lauterbach, Duderstadt oder Hamburg.
Betriebsausflug Duderstadt: Heinrich Müller (links) und Fritz Horn Kegeltour nach Lauterbach 1958 Betriebsausflug nach Hamburg mit Hafenrundfahrt
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Zwischen zwei LKW benutzte man einen Holzsteg zum Umladen.
Ununterbrochen im Einsatz Mit seinen fest angestellten Kraftfahrern
Die Fahrzeuge waren sechs Tage in der
Erich Schmelz ab 1956 viele Kunden in der
tags und sonntags wurden die LKW gewar-
belieferte
das
Transportunternehmen
Region weiterhin mit Kohle, allein die
Woche ununterbrochen im Einsatz, sams-
tet und repariert, die Bremsen wurden
Wollwäscherei Geißler in Bettenhausen
überprüft. Die Lastkraftwagen waren ein-
Ladung versorgt. Während des Wiederauf-
gebaut. Der Beruf Kraftfahrer war zu
wurde täglich mit einer kompletten LKW-
baus in der Nachkriegszeit übernahm das Unternehmen vermehrt Transporte von
Baumaterial. Wie seinerzeit üblich wurde
per Hand entladen.
fach ausgestattet, aber dafür robust
dieser Zeit eine angesehene Aufgabe und hatte tatsächlich viel mit Muskelkraft zu tun.
1951 bis 1966
Entladen wurde in den 50er- und 60er-Jahren noch per Hand.
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Nicht nur positive Ereignisse Leider gab es in diesen Jahren nicht
nur positive Ereignisse, auch negative Meldungen erreichten Erich und Inge Schmelz.
Auf dem Weg nach Hause fuhr der Fah-
rer in der Söhre / Kiliansblick auf einen vorausfahrenden LKW auf – der Fahrer
trug eine Beinverletzung davon (Foto links).
Oben: Bei diesem Unfall im Jahr 1959 ist dem Fahrer nichts passiert, beladen war der LKW vom Typ HS 170 mit Dachziegeln.
Unten: Dieser Unfall ereignete sich zwischen Göttingen und Herzberg am Roringer Berg. Ein PKW wurde unter den Schmelz-LKW geschleudert und fing sofort Feuer. Erich Schmelz, der mit seinem Sohn unterwegs war, rettete den PKW-Fahrer aus seinem brennenden Auto, beide Fahrzeuge brannten aus.
Zehn Jahre Transportunternehmen Schmelz
Bundesweit unterwegs
Im Februar 1961 beschäftigte das Unter-
sich die Auftragslage des Transportunter-
stellte Mitarbeiter und sechs Aushilfen.
Das 10-jährige Betriebsjubiläum feierten
alle gemeinsam im Wohnzimmer von Erich und Inge Schmelz.
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nehmens Erich Schmelz fortlaufend posi-
tiv, zur Stammkundschaft gehörte jetzt
die Firma Klöckner Stahlhandel Kassel, für
die Schmelz Stahltransporte übernahm.
Weiterhin fuhr Schmelz für den DEK (Dachdeckereinkauf Kassel), die Richels-
dorfer Hütte, die Deutsche Baryt in Sontra
und Bad Lauterberg und viele mehr. Das
Einsatzgebiet der Schmelzschen Fahr-
zeuge umfasste jetzt die gesamte Bundesrepublik und Westberlin.
1951 bis 1966
nehmen Erich Schmelz sieben fest ange-
Anfang der Sechzigerjahre entwickelte
14
Die nächste Generation macht sich bereit Karl-Heinz Schmelz trat im April 1962
eine Lehre zum KFZ- und Maschinen-
schlosser bei der Firma Henschel in Kassel
an und war in diesen Jahren – nach Feier-
abend – außerdem im elterlichen Betrieb
tätig. Nach seiner Ausbildung trat er am
4. Oktober 1966 ins elterliche Unterneh-
men ein.
Karl-Heinz und Erich Schmelz
Im Fahrzeug Karl-Heinz Annacker, stehend von links Karl-Heinz Schmelz, Karl Saalfeld und Karl Schmelz
Um auch außerhalb der eigenen Firma zu
lernen, wie professionelle Speditionen arbeiteten, verbrachte er 1967 ein Jahr als
Volontär bei einer Spedition in Hamburg, 1968 bei einer Spedition in Marburg.
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Seine spätere Frau Brigitte hat Karl-Heinz
Schmelz 1966 kennengelernt, sie hatte
von 1964 bis 1967 eine Lehre zur Spediti-
onskauffrau gemacht. 1969 heirateten die
beiden und bekamen im gleichen Jahr ihren Sohn Thomas, 1973 wurde ihre Tochter Pamela geboren.
Brigitte Schmelz trat am 1. Juni 1970 in das Familienunternehmen ein. Sie war bis
1977/1978 mit allen anfallenden kauf-
männischen Tätigkeiten betraut und über-
nahm von ihrer Schwiegermutter die
Lohn- und Gehaltsabrechnung. Noch heute
liegt dieser Bereich in den Händen von
Brigitte Schmelz
Der Fuhrpark 1964
1951 bis 1966
Brigitte Schmelz.
2
Expansion und professionelle Verstärkung 1967–1982
18
Das Unternehmen wächst Das Transportunternehmen Erich Schmelz
wuchs in den Wirtschaftswunderjahren
stetig. Neben Kraftfahrern und Werkstatt-
personal wurde mit Werner Tölle 1967 ein
Buchhalter eingestellt und ein kaufmänni-
scher Angestellter war in der Disposition
tätig. Der Fuhrpark wurde weiter aus-
gebaut, man benötigte für Langmaterial-
Transporte jetzt auch einen Sattelzug. Ein
solches Fahrzeug wurde im Jahr 1968
angeschafft, vorher war man ausschließlich mit Gliederzügen gefahren.
Der erste Sattelzug, ein Henschel F 161 S, mit einem Sattelanhänger von 12,5 Metern – Fabrikat Fruehauf – und Fahrer Willi Schmidt
Jetzt waren zwei Generationen im Familienunternehmen präsent: Brigitte, Karl-Heinz, Inge und Erich Schmelz (vorherige Seite, von links).
Erich Schmelz erkrankte im Alter von 44 Jahren am Herzen und zog sich gesundheitsbedingt mehr und mehr zurück. Nach wie vor nahm er für sein Unternehmen repräsentative Veranstaltungen wahr, z. B. das Firmenjubiläum der Firma Andresen & Co. in Frankfurt-Höchst (linkes Bild: Werner Tölle, Erich Schmelz, Hermann Andresen, v.r.n.l.) oder den 50. Geburtstag seines Geschäftsfreundes Joachim Aulich, Niederlassungsleiter der Spedition Dachser in Frankfurt (rechtes Bild von links: Erich Schmelz, Joachim Aulich).
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Karl-Heinz Schmelz wurde am 1. Januar
1969 zur Bundeswehr eingezogen. Er fehlte
im Betrieb, darum verhandelte er häufig
mit seinen Kameraden, damit er an den
Wochenenden im elterlichen Betrieb helfen konnte.
Im gleichen Jahr, seine Eltern befanden
sich im Urlaub, beschloss Karl-Heinz
Schmelz, die Lackierung der Lastzüge zu
ändern. Die Farbe Blau war häufig vertre-
ten und so entschied er sich gemeinsam
mit Heinrich Müller für die dunkelrote Lackierung, die noch heute auf den Fahr-
zeugen zu finden ist. Zunächst war es eine
Überraschung für den Vater und Chef, später aber, als der Umlackierungsprozess
beendet war und alle Fahrzeuge dunkelrot
lackiert waren, doch zum Gefallen seiner
Eltern.
Das Wohn- und Geschäftshaus sowie eine Umschlaghalle werden in Niestetal gebaut Nicht nur die Zahl der Fahrzeuge und Mit-
arbeiter wuchs, auch der Verwaltungsauf-
wand wurde immer größer. 1969 baute
man am Standort Niestetal ein neues Bürogebäude und Wohnhaus sowie eine
Umschlaghalle, die das Be- und Entladen
vereinfachte. Auch Sanitär- und Aufent-
haltsräume kamen dazu.
Links: Karl-Heinz Schmelz ist bereit, den elterlichen Betrieb zu übernehmen.
Rechts: Neues Bürogebäude und Wohnhaus in Heiligenrode
1967 bis 1982
Der Junior steigt ein
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Erste Niederlassung in Neu-Isenburg Eine effektive Planung der Touren war und
Im April 1980 übernahm Volker Schmidt
ist eine wichtige Voraussetzung für den
die Leitung der Niederlassung Frankfurt.
gründete im Jahr 1970 eine Niederlassung
henden Kundenkontakten baute er die
Erfolg einer Spedition. Die Firma Schmelz
in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main,
Mit seiner Einsatzbereitschaft und beste-
Niederlassung weiter aus und beschäftigte
um auch Kunden im Frankfurter Raum
dort 15 Mitarbeiter. Wegen seiner erfolg-
Rücktransport in Richtung Kassel logis-
keit wurde Volker Schmidt bereits nach
besser bedienen zu können. So war der
tisch besser zu organisieren. Von NeuIsenburg zog man drei Jahre später nach
Eschborn und dann in die Orber Straße
reichen und verantwortungsvollen Tätig-
kurzer Zeit die Prokura für die Niederlassung Frankfurt erteilt.
nach Frankfurt um.
Volker Schmidt, Niederlassungsleiter der Spedition Schmelz in Frankfurt
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Rasanter Aufschwung und Expansion Erich Schmelz KG: So firmierte das Unter-
nehmen seit dem 1. Januar 1971. Persön-
lich haftender Gesellschafter war Erich
Schmelz, Karl-Heinz Schmelz trat als Kommanditist in den Betrieb ein.
Die Professionalisierung wurde weiter vorangetrieben: Mit Karl Fahrensohn
kam 1971 ein ausgewiesener Fachmann
Erich Schmelz (rechts) plant die Touren mit Karl Fahrensohn (links).
zu Schmelz. Er war Spediteur und über
20 Jahre leitender Angestellter bei einer
Kasseler Spedition gewesen. Seiner Erfah-
rung verdankte man nicht zuletzt den
rasanten Aufschwung des Unternehmens. Der 1972 zum Prokurist ernannte Karl
Unternehmens durch neue Ideen und Umstellungen der betrieblichen Abläufe
in den 70er-Jahren. Der Erfolg gab ihm Recht und die gesamte Firma expandierte
weiter.
Im Jahr 1972 wurde die Erich Schmelz KG
zum Abfertigungsspediteur bestellt, man
setzte jetzt auch externe Transportunter-
nehmer ein. Fahrensohn leitete die operative und administrative Abfertigung, orga-
nisierte zum einen die Lagerung und stellte zum anderen die Frachtpapiere
sowie alle Verwaltungspapiere (Ursprungszeugnis, Zollerklärung, Zertifikate etc.)
zusammen.
Bestellungsurkunde zum Abfertigungsspediteur
Karl Fahrensohn verabschiedet sich 1994 in den Ruhestand.
1967 bis 1982
Fahrensohn forcierte die Entwicklung des
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Mitarbeiter gesucht für nationale Spedition In den 70er-Jahren wurde die Lohn- und
Jetzt war der Betrieb vom reinen Fuhrun-
Aus der Gehaltsabrechnung vom Januar
Spedition umgestellt. Es gab Linienver-
Gehaltsabrechnung noch per Hand erstellt.
ternehmen auf eine national operierende
1972 kann man ersehen, dass sich das
kehre im Sammelgutausgangsbereich in
Vergleich zu heute erheblich verändert hat.
sowie Westberlin.
liche Löhne und Gehälter gezahlt, gute
neuen Bereichen Empfangsspedition und
befand sich in Vollbeschäftigung.
Zimmermann als Lagermeister für diese
Lohn- und Gehaltsgefüge in Speditionen im Auch damals wurden bereits übertarif-
Mitarbeiter waren gesucht, denn man
alle größeren Städte und Ballungsgebiete
Am Standort Kassel begann man mit den Lagerung. Im Januar 1972 wurde Walter
Sparte eingestellt und hatte diese Position – mit einer Unterbrechung – bis zu seinem
Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2003
inne. Nach Eintritt in den wohlverdienten
Ruhestand war er bis 2013 mit der Erstel-
lung des Gefahrgutjahresberichts und
der monatlichen Tankstellenauswertung
beschäftigt. Herr Zimmermann verstarb
im Jahr 2013.
Gehaltsabrechnung 1972
Walter Zimmermann in den 70er-Jahren und im Jahr 2013
Einsatz von Wechselaufbauten Auch die Fahrzeuge wurden erneuert: Jetzt mussten die Verkehre systematisiert
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werden. Zu diesem Zweck stellte Schmelz
1972 den Fuhrpark auf Wechselpritschen-
fahrzeuge um. Die Gliederzüge hatten Wechselaufbauten
gemäß
BDF-Norm.
Schmelz war der erste Spediteur in Kas-
sel, der dieses Equipment zum Einsatz
brachte.
Die Anforderungen der Kunden machten es notwendig, auch Spezialfahrzeuge an-
zuschaffen, wie z. B. im Jahr 1974 einen LKW mit aufgebautem Kran zur Selbstentladung für Baustofftransporte sowie 1978
einen Großraumanhänger für Volumentransporte.
und andere Produktionen transportierte
die Firma Schmelz in Frankfurt Bühnen und Beleuchtungsmaterial.
Von oben nach unten: Umstellung auf Wechselpritsche, Kranwagen und Jumbo-Fahrzeug
1967 bis 1982
Für die ZDF-Sendung „Wetten, dass...?“
24
Familiäres Miteinander sorgt für zufriedene Mitarbeiter Einige Mitarbeiter, die in den 60er- und
70er-Jahren bei Schmelz anfingen, sind noch heute in dem Familienunternehmen
beschäftigt oder waren bis zu ihrem Ein-
tritt in den Ruhestand dabei.
Renate Ebersbach begann im Januar 1972
bei Schmelz und war 32 Jahre dafür zuständig, Rechnungen und Frachtbriefe zu
schreiben, die Abrechnungen mit der Stra-
ßenverkehrsgenossenschaft zu erstellen und die Beförderungssteuer zu berechnen.
Renate Ebersbach
Volker Müller, eingestellt 1973, begann
als Kraftfahrer im Nahverkehr – später fand er seinen Einsatz auch im Bereich
Fernverkehr. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im September 2016 war er 32
Jahre Lagermeister im Bereich des nationalen Warenumschlags.
Volker Müller in seiner Zeit als Kraftfahrer und 2011 im Lager
Gemeinschaftlicher Zusammenhalt in der Freizeit sich die gute Gemeinschaft: 1974 wurde
eine betriebseigene Fußballmannschaft
gegründet, die so manche Pokale mit nach
Hause brachte. 30 Kollegen riefen einen
eigenen Kegelclub ins Leben und nannten
ihn „Das rollende S“.
1967 bis 1982
Auch in sportlichen Aktivitäten zeigte
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26
Die Umschlaganlage wird erweitert 1975 wurde das Umschlaglager in Heili-
genrode erweitert, 1978 / 1979 integrierte man die Werkstatt aus dem Jahr 1955 –
nach erneuten Umbaumaßnahmen – in das bereits vorhandene Umschlaglager.
Betriebsjubiläum mit Belegschaft und Kollegen 1976 feierte die Familie Schmelz mit allen
Mitarbeitern das 25-jährige Betriebsjubi-
läum in Heiligenrode. Geladen waren alle
Firmenangehörigen mit ihren Partnern,
Geschäftsfreunde, Lieferanten und Spediteurkollegen.
Kraftfahrer- und Werkstattpersonal
Erich und Inge Schmelz stoßen an auf 25 Jahre Spedition Schmelz. Belegschaft 1976
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Bau einer größeren Werkstatt 1978 Jetzt konnte die TÜV-Abnahme der Fahr-
Das Firmengelände wurde zu klein und
zeuge im eigenen Haus durchgeführt wer-
ben. Hier wurde eine größere Werkstatt mit
modernen Werkstatt alle technischen Mög-
man konnte ein Nachbargrundstück erwer-
zwei
modernen
Wartungsgruben
und
einem Bremsenprüfstand gebaut, alles
nach dem damalig neuesten Stand der
Technik.
den, die Sachverständigen hatten in der lichkeiten. Auch eine LKW-Waschanlage mit Wasserrückgewinnung wurde instal-
liert.
Am 8. Mai 1978 trat Gerhard Michalke als
Kraftfahrer ins Unternehmen ein. Die ers-
ten Jahre war er im Nah- und Fernverkehr eingesetzt, später wechselte er in den
Bereich der Werkstatt und übernahm die
praktische innerbetriebliche Ausbildung
von Berufskraftfahrern. Gerhard Michalke
ging im Dezember 2010 – nach 32 Jahren –
in den wohlverdienten Ruhestand. Gerhard Michalke
1967 bis 1982
Die Erich Schmelz KG expandierte weiter.
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Wilfried Barthel verunglückt Ein tragisches Ereignis am 26. Mai 1979
erschütterte die Mitarbeiter und die Unter-
nehmensleitung: Wilfried Barthel hatte
am Steuer eines Schmelzschen Lastzuges
einen Herzinfarkt erlitten und war darauf-
hin in einer Baustelle gegen einen Brückenpfeiler gefahren.
Innovative Ideen und gründliche Ausbildung Das
stetige
Wachstum
des
Betriebes
machte es notwendig, die Geschäftsleitung Lothar Bischoff
zu erweitern. Im Januar 1980 gelang es
der Unternehmensleitung Schmelz, Lothar Bischoff für das Unternehmen zu gewin-
nen, der Prokurist der Geschäftsleitung
wurde.
„Bischoff war für alle da“, so sprechen ehe-
malige sowie aktive Mitarbeiter und die
Jens Mlotek, Prokurist
2006 trat er in den Ruhestand und ver-
starb im gleichen Jahr.
Ein weiterer Mitarbeiter, der prägend für
die Firma Schmelz werden sollte, ist Jens
Mlotek. Im September 1980 begann er hier seine Ausbildung zum Speditionskauf-
mann, später bildete er sich weiter zum
Familie Schmelz voller Sympathie und
Verkehrsfachwirt. Nach seiner Ausbildung
bildung im Hause forciert, weitere Kunden
erhielt 1992 die Prokura, stieg auf zum
Hochachtung von Bischoff. Er hat die Aus-
akquiriert, sämtliche Tätigkeiten, die im
Bereich Rechtswesen anfielen, übernom-
men und den Schriftverkehr geleitet. Er
war ausgleichende Kraft in der Firma und
verteilte täglich persönlich die Post im Haus, um immer im nahen Kontakt zu den
Mitarbeitern zu bleiben. Klaus-Dieter Schmidt
schusses in Kassel. 26 Jahre hat Lothar
Bischoff bei Schmelz gearbeitet, im Januar
Neben seiner Tätigkeit bei Schmelz war Lothar Bischoff 25 Jahre Berufsschullehrer
und 1. Vorsitzender des IHK-Prüfungsaus-
war er in der Abrechnungsabteilung tätig, Assistenten der Geschäftsleitung, wurde
1997 Speditionsleiter und im Jahr 2005
Betriebsleiter.
Klaus-Dieter Schmidt kam auf Empfehlung von Lothar Bischoff am 1. Oktober 1980
zur Firma Schmelz. Nach über 30 Jahren
Betriebszugehörigkeit, während der er bis zum Leiter der Abrechnungsabteilung aufstieg, ging er im März 2011 in den Ruhestand.
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Erster Generationswechsel vollzogen Im Jahr 1981 übergab Erich Schmelz den
Betrieb an seinen Sohn Karl-Heinz, der sich gleich einer neuen Herausforderung
stellen musste: Der Platz in Heiligenrode
reichte nicht mehr aus – man stieß dort an
Kapazitätsgrenzen und die weitere Expansion war schon abzusehen.
Firmengelände Heiligenrode 1980
Im Jahr 1982 kaufte die Firma Schmelz eine Speditionsanlage in der Miramstraße
75 in Kassel-Bettenhausen – damit wuchs
das Gesamtgelände auf 23 000 m² Grund-
fläche und 4 500 m² Lagerfläche.
In Bettenhausen wurden zunächst die Spar-
ten Empfangsspedition und Lagerei ange-
siedelt. Später kam der komplette kauf-
männische und gewerbliche Bereich, mit
Ausnahme des Fahrzeugservicebereichs, am Betriebssitz Miramstraße 75 hinzu.
Firmengelände in Bettenhausen, Miramstraße 75, im Jahr 1982
1967 bis 1982
Verkehrsgünstig gelegene Speditionsanlage in Kassel-Bettenhausen
3
Neuer Standort, Lagerei und Boom nach Grenzöffnung 1983 –1994
32
Neue Anforderungen an Speditionen schaffen Veränderungen Mit dem neuen Standort Miramstraße stan-
den jetzt alle Möglichkeiten offen, sich
den Anforderungen des Marktes zu stellen.
Viele große Unternehmen gingen in den
80er-Jahren dazu über, ihre Lagerhaltung
nicht mehr selbst zu betreiben, sondern an Speditionen bzw. Logistiker zu übergeben.
Das Lagergeschäft wurde zu einem weiteren Standbein der Spedition Schmelz, 1983
gründete Karl-Heinz Schmelz die Schmelz
Speditions-
und
Lagerhausgesellschaft
mbH. Das Einlagern von Waren aller Art
war bisher nicht verstärkt forciert worden,
weil hierfür der Platz nicht zur Verfügung stand.
Auch der Fuhrpark wurde auf den neuesten Stand gebracht: 1983 stellte Schmelz von 6- auf 7-Meter-Wechselbrücken um.
Das Betriebsgelände an der Miramstraße
bot jetzt 15 000 m² Fläche, davon allein
4 000 m² für das sogenannte Lagerhotel
oder
auch
Warehousing.
Karl-Heinz
Schmelz hatte noch Anfang der 80er-Jahre
vor den Hallen gestanden und Lothar
Bischoff gefragt: „Wie wollen wir diese
Hallen vollkriegen?“ Es sollte nicht lange
dauern: Neue Kunden konnten akquiriert
werden und das Unternehmen florierte.
Zulieferer für die Lebensmittelindustrie oder Hersteller von Keramikartikeln, Kleb-
stoffen, Wasch- und Reinigungsmitteln,
ihre Ware von hier zu beziehen. Handelte
es sich um große Mengen, die die Händler
direkt an Baustellen oder Endempfänger
um nur einige zu nennen, hatten bei
geliefert
einzelnen Filialen aus der Region Kassel
organisiert und durchgeführt.
Schmelz ihr Lager und die Händler der
kamen nach Bettenhausen zu Schmelz, um
haben
wollten,
wurde
bei
Schmelz ausgelagert und der Transport
1983 bis 1994
33
34
Das Kommissionieren, das Organisieren
Am 17. Februar 1986 trat Dieter Siebert
und Planen von Lieferterminen sowie die
als Kraftfahrer im Nahverkehr in die Firma
bewirkten einen sprunghaften Anstieg der
Nationaler Fernverkehr, in dem er bis
wachsenden Anforderungen der Kunden
Mitarbeiterzahlen. 1984 beschäftigte die
Spedition Schmelz 95 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in Heiligenrode und Kas-
sel, Frankfurt am Main und der neuen Nie-
ein, später wechselte er in den Bereich heute tätig ist. Dieter Siebert feierte drei
Tage vor dem 60-jährigen Firmenbestehen sein 25-jähriges Betriebsjubiläum.
derlassung Stuttgart, die 1984 gegründet worden war.
Horst Schnell verunglückte auf einer Fahrt im österreichischen Krems tödlich.
Das Team der Niederlassung Stuttgart
Dieter Siebert ist seit 25 Jahren bei Schmelz.
60. Geburtstag auf der Fulda Das Feiern wurde von der Firma Schmelz
nicht vergessen. Den 60. Geburtstag des
35
Firmengründers Erich Schmelz beging
man im großen Rahmen mit Kunden, Freunden und Familie im Hotel Holiday
Inn in Kassel-Bettenhausen.
Auch mit den Mitarbeiterinnen und Mitar-
beitern sollte dieser Tag gefeiert werden
und man lud zu einer nachträglichen Geburtstagsfeier auf zwei Fuldadampfern
Gratulationen zum 60. Geburtstag (von links): Joachim Aulich (Niederlassungsleiter Dachser, Frankfurt), Erwin Hillebrandt, Alfred Herrmann (Mercedes Achswerk Kassel), Erich Schmelz
Aus der Deutschen Verkehrszeitung vom 14. Juli 1984
1983 bis 1994
ein.
36
Karl-Heinz Schröter
Brigitte Schmelz leitet die Lohn- und Gehaltsabrechnung – bis heute.
Seit 1985 bis zum Eintritt in den Ruhe-
Brigitte Schmelz führte die Lohn- und
gelernte Speditionskaufmann Karl-Heinz
dass Sozialabgaben und Steuern abgeführt
stand im Jahre 2015 unterstützte der
Gehaltsabrechnung weiter, sorgte dafür,
Schröter den Betrieb. Als Mitarbeiter in der
wurden, und kümmerte sich um den Zah-
in Heiligenrode mit ein, zog dann aber,
genden Säulen des Familienunternehmens
Finanzbuchhaltung stieg er zunächst noch
weil hier die räumlichen Kapazitäten er-
schöpft waren, mit nach Bettenhausen um.
lungsverkehr – bis heute ist sie eine der traSchmelz.
„Das Arbeiten in einem Familienbetrieb war
neu für mich, diese Nähe zueinander und das Miteinander sind bis heute etwas
Besonderes.“ Die damaligen Buchungsma-
schinen arbeiteten noch mit Lochstreifen, die Daten wurden extern verarbeitet. So
wurden die Konten geführt, Auszüge erstellt und das Controlling gewährleistet.
Den ersten Computer schaffte Schmelz für
15 000 DM an, einen IBM PC XT.
„Der wurde wie ein rohes Ei behandelt, eine ganz große Errungenschaft, ein Meilenstein in der technischen Entwicklung“,
erinnert sich Schröter. Die Belege über die
Transporte
wurden
jetzt
maschinell
erfasst, die Daten ans Rechenzentrum
übertragen und später im eigenen Büro
auf Endlospapier auf dem Nadeldrucker
ausgedruckt.
Der erste Computer bei der Firma Schmelz war im Jahr 1985 ein IBM PC XT.
37
Im folgenden Jahr gab es eine weitere tech-
nische Revolution: In der Niederlassung
Frankfurt gab es das erste Faxgerät der
Firma. Damit konnten Schriftstücke nun in
kürzester Zeit übertragen werden, ein wei-
terer Meilenstein im immer schneller wer-
denden Geschäft.
Damit Touren effizient organisiert werden konnten, mussten die Fahrer von unter-
wegs immer wieder anrufen. Eine große Neuerung und Erleichterung für die Dispo-
nenten war die Erreichbarkeit der Fahrer
20 Fahrzeuge im Fernverkehr mit Autotele-
fonen aus, zu dieser Zeit konnte man – sehr
kostspielig – über das alte C-Netz telefonie-
Die Gründerversammlung der Unitrans GmbH
ren. Die Investition von etwa 110 000 DM
Unitrans Deutschland gegründet
viele Teilladungen und komplette Ladun-
gründeten 1989 eine gemeinsame Gesell-
erwies sich als lohnend, denn so konnten gen zusätzlich transportiert werden, da
Zwölf nationale Speditionsunternehmen schaft: die Unitrans Deutschland Gesell-
immer Kontakt zum Fahrer bestand und
schaft für Terminverkehre GmbH. Die
waren.
dieses
so Folgeaufträge schneller zu realisieren
Firma Schmelz war Gründungsmitglied Zusammenschlusses,
der
den
Zweck hatte, sich untereinander gut zu
vernetzen und die Effektivität der einzel-
nen Unternehmen durch die Zusammen-
Autotelefone waren Ende der 80er-Jahre groß, schwer und unhandlich, für Spediteure aber ein enorm hilfreiches Instrument für die Sendungsplanung.
arbeit zu steigern. Schmelz gab die Nie-
derlassungen in Frankfurt am Main und
Stuttgart auf und blieb bis 1993 bei Uni-
trans.
1983 bis 1994
unterwegs. 1987 rüstete die Firma Schmelz
38
Neue Firma Ferntrans nach der Grenzöffnung – Boom nach der Wende
Das Jahr 1989 war für ganz Deutschland und auch für die Firma Schmelz ein ganz
besonderes Jahr: Karl-Heinz Schmelz,
Ferntrans bekam vom Regierungspräsi-
denten in Leipzig Konzessionen im neuen
Bundesland Sachsen und es ging wirt-
Lothar Bischoff und Regina Loth erkann-
schaftlich steil bergauf. Zeitweise muss-
deten in Machern bei Leipzig die Firma
man war komplett ausgelastet. Den richti-
ten schnell die Zeichen der Zeit und grün-
Ferntrans. Sofort nach dem Fall der Mauer
war der Markt riesig, alle Konsumgüter wurden gefahren. Kassel, der Hauptsitz
der Spedition Schmelz, lag in der Mitte
Deutschlands – enorm verkehrsgünstig.
ten die Disponenten Aufträge ablehnen,
gen Boom erlebte Schmelz 1990/1991.
In der Miramstraße wurde ein bestehendes Bürogebäude um- und daran angebaut;
das bestehende Lager wurde ebenfalls
erweitert, sodass man hier 600 m² Lagerfläche dazugewonnen hatte.
Am 26. Oktober 1991
verstarb der Firmengründer Erich Schmelz im Alter von 67 Jahren.
39 Volker Schmidt
zurück nach Nordhessen. Er hatte ver-
schiedene Führungspositionen inne und blieb schlussendlich als Teamleiter der
Abteilung Sammelguteingang bis zu sei-
nem Ruhestand im Jahr 2002 der Firma treu.
Die dritte Generation kommt mit Pamela Schmelz in den Betrieb Pamela Schmelz, Tochter von Karl-Heinz und Brigitte Schmelz, absolvierte nach
dem erfolgreichen Abschluss der Fach-
hochschulreife eine Ausbildung als Spedi-
tionskauffrau und trat 1994 ins elterliche
Unternehmen ein. Sie durchlief alle kauf-
männischen Bereiche, um auch hier die Strukturen und Arbeitsabläufe kennenzu-
lernen. Schon als Kind schlug ihr Herz für LKW. Im Alter von 21 Jahren machte sie
ihren Führerschein Klasse II, heute CE.
1998 bildete sie sich an der DAV Bremen zur Verkehrsfachwirtin weiter und absol-
vierte die Ausbildereignungsprüfung vor der IHK Kassel.
Seit 2005 ist Pamela Schmelz-Pfeiffer Speditionsleiterin
nationaler
Landver-
kehre, erhielt 2006 die Prokura und ist
bereit, den Betrieb in dritter Generation zu führen.
1983 bis 1994
1993 kam Volker Schmidt, der die Nieder-
lassung Frankfurt am Main geleitet hatte,
Pamela Schmelz-Pfeiffer, Prokuristin
40
4
Ausrichtung am internationalen Markt 1995–2011
42
Import- und Exportbereiche werden ausgebaut
Weitere Um- und Anbaumaßnahmen in Bettenhausen
Im Jahr 1995 forcierte das Unternehmen
Um
den Ausbau der Sparte Import / Export
und ging gezielt die Ausrichtung am inter-
nationalen Markt an.
einen
schnelleren
Umschlag
zu
gewährleisten, wurde 1995 die Umschlag-
halle um- und ausgebaut sowie mit ent-
sprechenden Verladerampen versehen.
Durch diesen Umbau konnte die Torkapa-
zität um sechs Tore erweitert werden,
sodass nun insgesamt 12 Fahrzeuge gleich-
zeitig be- und entladen werden konnten.
Aufgrund weiterer Expansionen im Exportgeschäft wurde die bestehende Umschlag-
halle auf dem Gelände in der Miramstraße
im Jahr 1996 umgebaut, sodass acht
weitere Verladerampen dazugewonnen werden konnten. Im gleichen Zuge wurden auch die Büroräume über 300 m² erwei-
tert.
Kooperation mit Dachser – Netzwerk mit Zukunft Durch die im Jahr 1996 begonnene Ko-
operation mit dem Logistikdienstleister
Dachser – ebenfalls einem Familienunter-
nehmen mit über 80-jähriger Tradition –
konnte man nun national und europaweit
die Verkehre ausbauen, gestützt durch den
eigenen Fuhrpark. Mit Linien- und getakte-
tem Systemverkehr leistet das Unterneh-
men Schmelz tägliche Abfahrten, um die
Für die generelle Stückgutabwicklung sind
43
heute Netzwerksysteme erforderlich, um kundenorientiert reagieren zu können.
Als Teil eines weltweiten Netzwerksys-
tems fungiert Schmelz für Dachser als
Partner, um die Kunden der Region zu
bedienen. Diese Zusammenarbeit hat sich stetig und bis heute positiv entwickelt.
notwendige Termintreue zu bieten und zu
erfüllen, die heute in diesem Dienstleis-
Karl-Heinz Schmelz mit Michael Schilling, Geschäftsführer European Network Management & Logistics Systems, Dachser
1995 bis 2011
tungssektor von Kunden gefordert wird.
44
Neue Herausforderungen auf dem offenen europäischen Markt
Kaufmännische Technik auf dem neuesten Stand
Seit Ende der 90er-Jahre hat sich vieles auf
Durch den konsequenten Einsatz neuer
dert. Die Tarifbindung wurde aufgehoben,
den
es nicht mehr, der innereuropäische Wett-
(2001), konnten die stetig gestiegenen
dem Speditionsmarkt grundlegend verän-
Kontingentierung und Konzessionen gibt
bewerb verschärft die Bedingungen.
Die Firma Schmelz setzt wie gewohnt auf
Qualität, das heißt auch auf qualifiziertes
Fachpersonal. Im Jahr 1996 gründete man
eine Verkaufsabteilung.
Technologien, wie die Umstellungen auf elektronischen
Zahlungsverkehr
(1998) und das elektronische Belegarchiv Anforderungen an die Buchhaltung erfüllt
werden.
Darüber hinaus war jetzt der Zugriff auf
wichtige Belege von jedem Arbeitsplatz im
Betrieb aus möglich, was die internen Ab-
läufe und das Abrechnungswesen enorm
vereinfachte und beschleunigte.
Die Abteilung Buchhaltung, in der heute
vier Vollzeitkräfte und zwei Teilzeitkräfte beschäftigt sind, wird durch drei Mitar-
beiterinnen in der Telefonzentrale, am Empfang und im sogenannten „Scan-Pool“
vervollständigt, die neben allgemeinen
Verwaltungsaufgaben
dafür
zuständig
sind, speditionelle Belege und Unterlagen digital zu archivieren.
Neue eigene Transportfirmen gegründet man setzte auf neue Informationstechno-
logie, was sich langfristig ausgezahlt hat.
Die elektronische Verarbeitung bringt aber
nicht nur intern Vorteile, auch zusätzliche
Kundennutzen lassen sich dadurch generieren: Tracking & Tracing, auch Sendungs-
verfolgung genannt, ist ein Service, der
heute zur Qualitätssicherung gehört. Die Kunden können jederzeit abfragen, wo
sich ihre Ware befindet. Dazu wird seit
2001 jedes Packstück, das von der Firma
Um allen Anforderungen des neu geglie-
derten Marktes gerecht zu werden, grün-
dete die Familie Schmelz 1998 weitere
Unternehmen: die SCHMELZ TRANSPORTGesellschaft mbH, die SCHMELZ EURO-
TRANS GmbH und die SCHMELZ Cargo-
Service GmbH; die früher gegründete
FERNTRANS GmbH wurde in SCHMELZ
FERNTRANS GmbH mit Sitz in Kassel
umgewandelt. Im Jahr 2005 gründete man eine weitere Transportfirma: die SCHMELZ
EXPRESS-FRACHT GmbH.
Führungskräfte und leitende Mitarbeiter
Schmelz entgegengenommen wird, mit
erhielten die Möglichkeit, sich an den
sehen, der mit einem Scanner eingelesen
Einlage zu beteiligen.
einem Label mit dem Barcode EAN 128 ver-
werden kann. So wird eine durchgängige Dokumentation der einzelnen Sendungen / Packstücke gewährleistet. Per Daten-
fernübertragung ist damit europaweit eine
Schnittstellenkontrolle möglich.
sechs Schmelz-Unternehmen mit einer Dies wurde positiv angenommen, derzeit
sind 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Prokuristen und leitende Angestellte)
beteiligt, 40 Einlagen wurden gezeichnet.
1995 bis 2011
Die technischen Vorgänge wurden konse-
quent überdacht und wo nötig verändert,
45
46
Regelmäßige Wartung und Arbeitszeiten rund um die Uhr Auch die Fahrzeugflotte wurde umgestellt: Seit 1999 / 2000 setzen die Schmelz-Unter-
nehmen auf die Marke Volvo, zur Hälfte
Sattelzüge (16,50 Meter lang), zur anderen Hälfte Wechselbrückenfahrzeuge (Lastzüge,
18,75 Meter lang). Alle vier Jahre werden
die LKW durch neue Fahrzeuge ersetzt.
Schmelz hat Wartungsverträge inklusive
europaweitem Notdienst für ihre LKW
abgeschlossen und führt zusätzlich jedes
Wochenende eigene Wartungsarbeiten und
Kontrollen von Öl, Reifen, Licht, Aufbau
und Wasser nach Checkliste in der Werk-
statt in Heiligenrode aus. Dort gibt es noch
immer die 1978 gebaute eigene Wasch-
anlage, in der die Trucks gewaschen und gepflegt werden. In der Firma Schmelz
wird heute von sonntags 22 Uhr bis sams-
tags 12 Uhr gearbeitet – rund um die Uhr.
Sicherheit geht vor Alle Fahrer besuchen regelmäßig Schulun-
gen zur Sicherheit. Karl-Heinz Schmelz: „Die Fahrer müssen einlösen, was unsere
Disponenten versprochen haben.“ Darum
Alle eigenen LKW, heute 90 Fahrzeuge, haben seit 1999 Navigationssysteme – da-
mals zu einem Preis von 7 200 DM pro
Fahrzeug. Die Fahrer haben es damit leich-
ist es unabdingbar, dass die Ladung gut
ter, ihr Ziel zu finden. Die Ortung via GPS
heitsausrüstung wie Schutzbrille, Sicher-
Sie können die Abläufe optimieren, noch
zen. Die Berufskleidung hat zudem den
men, die Fahrzeuge sinnvoll steuern und
gesichert ist und die Fahrer eine Sicherheitsschuhe, Helm und Warnweste benut-
Vorteil, dass die Kunden die Schmelz-
erleichtert den Disponenten ihre Arbeit.
kurzfristige Ladeaufträge entgegennehauf die Einhaltung der gesetzlichen Richt-
Mitarbeiter sofort als solche erkennen.
linien, z. B. vorgeschriebene Ruhezeiten,
zeuge ist auf Sicherheit ausgelegt und ein
Dazu kommt die Sicherheitsausstattung
Auch die aktuelle Ausstattung der Fahr-
großes Anliegen der Unternehmensleitung.
47
achten.
mit Abstandswarner, ABS und ASR sowie
dem Spurassistenten. Aber auch auf den
Komfort für die Fahrer wird geachtet: Die Fahrzeuge verfügen über Stand-Klimaan-
Fahrerhaus heute und vor 60 Jahren
1995 bis 2011
lagen, Kaffeemaschine, Funk, Satelliten-TV
und Kühlschrank.
48
Betriebsgelände wird sukzessive erweitert Das wachsende Geschäft, die Mengen an
gelagerten Gütern und die steigende Zahl
an Mitarbeitern veranlassten Karl-Heinz
Schmelz zu neuen Erweiterungen des Be-
triebsgeländes. Im Jahr 2000 kaufte er ein
Grundstück der benachbarten Firma Win-
Kassel-Bettenhausen. Diese Anlage wurde
im gleichen Jahr in Betrieb genommen, die
Lagerfläche wuchs um weitere 5 200 m²
tershall dazu, dadurch gewann man eine
und um 13 500 m² Grundfläche. Auch die
Straße. Um dem gestiegenen Auftrags-
Anforderungen angepasst, sechs Verlade-
weitere Zufahrt über die Sandershäuser volumen gerecht zu werden, wurde eine
komplett neue Umschlaghalle auf dem
Verladerampen wurden den steigenden
tore wurden dazugewonnen. 2004 konnte das Nachbargrundstück Miramstraße 79
Grundstück in der Miramstraße errichtet;
erworben werden – nach einem entspre-
um 2500 m² erhöhen und gleichzeitig an
Umschlag- und Lagerfläche mit 15 Verla-
damit konnte man die Umschlagfläche
33 Verladetoren arbeiten.
Das Firmengelände in der Miramstraße im Jahr 2006
Im Jahr 2001 erwarb Karl-Heinz Schmelz ein weiteres Grundstück mit bestehender Lagerhalle in der Mündener Straße 39 in
chenden Umbau wiederum 3 500 m² neue
detoren. Im gleichen Zug wuchs die Bürofläche um weitere 550 m².
49
Da der Fuhrpark seit 1999 gewachsen war und man entsprechende Verkehrsfläche benötigte, wurde 2007 das Nachbargrundstück an der Mündener
Straße gekauft, damit konnte die Betriebsfläche um 13 000 m² erweitert werden.
Logistik – Paletten und Lagerei Im Zuge des Wachstums wurde die Paletten- und Lagerabteilung 2007 neu organisiert: Es entstand
der Bereich Palettenlogistik, geleitet von Kerstin
Prentzel, die seit 1992 im Unternehmen ist, und weiteren drei Mitarbeiterinnen. Die Lagerlogistik führt Sascha Strunk, er absolvierte ab 1995 seine
Ausbildung im Hause und machte später eine Wei-
fachwirt. Der Bereich umfasst insgesamt zwölf
Mitarbeiter – fünf kaufmännische sowie sieben gewerbliche.
2011 ist das Lagergeschäft in ein komplett neues
Warehousing-Zentrum an der Mündener Straße/
Werner-Bosch-Straße umgezogen. Hier gibt es etwa
13 500 Palettenstellplätze und eine Lagerfläche von 7 500 m², ein Hochregallager (Innenhöhe 12 Meter)
mit modernster Technologie und 10 Verladetore
stehen hier zur Verfügung. Auf dem Grundstück Miramstraße verblieb der Speditionsumschlag.
Neueste Informationstechnologie gehört dazu Schmelz hat in den letzten 20 Jahren über 1 Million
Euro in IT investiert. Das Unternehmen hat 1995
mit einer IT-Vollzeitkraft begonnen – der Bereich umfasst heute fünf Mitarbeiter und wird durch
Ralf Nöding, der dem Unternehmen seit 1997 angehört, geleitet.
Ralf Nöding, Kerstin Prentzel, Sascha Strunk (von links)
Der Bauplan des neuen Hochregallagers in der Mündener Straße in Kassel
1995 bis 2011
terbildung an der DAV in Bremen zum Verkehrs-
5
Schmelz: Die Spedition 2012 – heute
Erich Schmelz GmbH & Co. KG
SCHMELZ Speditions- und Lagerhausges. mbH
SCHMELZ FERNTRANS GmbH
SCHMELZ TRANSPORT-Ges. mbH
SCHMELZ EUROTRANS GmbH
SCHMELZ Cargo-Service GmbH
SCHMELZ EXPRESS-FRACHT GmbH
Die Unternehmensgruppe Schmelz in Zahlen (Stand: Mai 2016)
International / national
Kaufleute für Speditions- und Logistikleistungen
tägliche Touren
davon Auszubildende
Fachkräfte für Lagerlogistik, davon zwei Auszubildende
112
14
51
Berufskraftfahrer, davon ein Auszubildender
116
Mitarbeiter gesamt
284
Werkstattmitarbeiter
Disponenten (international) Disponenten (national)
Disponenten (Nahverkehr)
5
12
6
4
130
tägliche Sendungen
1.400
Nahverkehr / Sammelguteingang Fahrzeuge im Einsatz tägliche Sendungen tägliche Touren
(inkl. fest eingesetzter Transportunternehmer)
50
980 120
Betriebsfläche
90.000 m²
Logistiklager
17.600 m²
Umschlaglager Tore / Verladerampen
9.300 m² 131
53
Schmelz: Die Spedition 2012 – heute Die Erich Schmelz GmbH & Co. KG, Inter-
Zum Portfolio der Schmelz-Unternehmen
nationale Spedition, ist im nationalen und
gehören
und Ladungsverkehr sowie in der Lager-
Beschaffungs- und Distributionslogistik.
internationalen Stückgut-, Teilladungs-
logistik (Warehousing) tätig.
außerdem
Expressverkehre,
Luft- und Seefracht, Verzollungen sowie
Die nationale Spedition stetig gewachsen. Unter der Leitung von
Im Bereich Kundenservice respektive in
der Bearbeitung von Terminanfragen,
Frank Stockhaus sind dort 56 Mitarbeiter
Sendungsverfolgung, Schnittstellenkon-
Bereich tätig. Der gelernte Speditionskauf-
mit ihrem Team tätig.
im kaufmännischen und gewerblichen
mann und Diplombetriebswirt (Verkehrs-
betriebswirtschaft) blickt auf eine über
30-jährige, bundesweite Speditionserfahrung zurück. Herr Stockhaus trat im April
2010 ins Unternehmen ein und übernahm
ab Februar 2012 den Bereich der nationa-
len Landverkehre.
Im Bereich des nationalen Warenausgangs
zeichnet für die Disposition des eigenen
Fuhrparks Dieter Pfennig als Teamleiter verantwortlich, der bereits auf 25 Jahre im
Unternehmen zurückblicken kann. Hans-
Joachim Thomas steht dem nationalen
Charterbereich und der Disposition der Distributionslogistik als Teamleiter vor.
Dieter Pfennig, Volker Müller, Kai Lipphardt, Hans-Joachim Thomas (von links)
trolle und vielem mehr ist Silka Walter
Der Bereich der Erfassung, Abfertigung
und Abrechnung ausgehender Lieferungen
liegt in den Händen des Teamleiters Kai Lipphardt. Lagermeister Volker Müller ist
für den Lagerumschlagbereich des nationalen Warenausgangs zuständig.
Frank Stockhaus
2012 bis heute
Die nationale Spedition ist in den Jahren
54
55
Für die Disposition von Eingangssendun-
gen des Netzwerkpartners sowie die Abho-
lungen der Kunden im Stückgutbereich
zeichnet sich der Teamleiter Uwe Schaal verantwortlich. Der angegliederte Service-
bereich, der für Fragen bezüglich regiona-
ler Laufzeiten, Zustellhinweise und die Abrechnung zuständig ist, liegt im Verant-
wortungsbereich des Teamleiters Ingo
Cammans. Der Lagerumschlagbereich für
den nationalen Wareneingang obliegt in
Ronald Fiebig, Uwe Schaal, Ingo Cammans (von links, Martin Writzel nicht im Bild)
der Nachtschicht dem Lagermeister Martin
Writzel und in der Tagschicht dem Lager-
meister Ronald Fiebig, der ebenfalls auf
eine
25-jährige
Betriebszugehörigkeit
zurückblicken kann.
Der Kauf einer weiteren Betriebsanlage in Kassel-Bettenhausen, welche zur Abwicklung eines speziellen Kundengeschäftes im
Bereich „Langgut“ dient. Das Objekt „Oster-
holzstraße“ bietet zudem weitere Abstell-
fläche für einen Teil des eigenen Fuhrparks.
2012 bis heute
Januar 2013: Kauf einer Betriebsanlage zur Erweiterung logistischer Dienstleistungen
56
Die Werkstatt von 1978 wird zum Nutzfahrzeugservice Aufgrund des stetigen Wachstums im
Darüber hinaus werden Sicherheitsprü-
den Anforderungen im Bereich der Fahr-
eigene Werkstatt durchgeführt. Die gesetz-
Bereich Fuhrpark und der immer steigenzeugtechnik und Sicherheit, trat Helge
Wambach im April 2013 ins Unternehmen
ein. Helge Wambach
Der gelernte KFZ-Mechaniker / Technikermeister ist für die Versorgung und opti-
male Pflege des Fuhrparks verantwortlich,
hält diesen in Bewegung und garantiert
mit seinem Team von fünf Mitarbeitern
höchste Zuverlässigkeit.
fungen (SP) und UVV-Prüfungen durch die
liche Hauptuntersuchungen erfolgen durch
externe Institutionen im betriebseigenen
Nutzfahrzeugservice.
Januar 2014: Kauf eines weiteren Grundstücks in Niestetal (Sandershäuser Berg) Niestetal diente zur Erweiterung des Berei-
Mit Baubeginn im Juli 2014 entstand an
diesem Standort eine zweite Waschanlage
ches Nutzfahrzeug-Service sowie zusätz-
nach neuestem ökologischem Standard.
nen Fuhrparks.
Kraftfahrer wurden errichtet.
liche Abstellfläche für einen Teil des eige-
Ruhe- sowie zusätzliche Sozialräume für
2012 bis heute
Der Kauf eines weiteren Grundstücks in
57
58
Planung / Erweiterung der Umschlaglager am Standort Miramstraße Nach Fertigstellung des Objektes „San-
Über 100 Verladetore sowie 10.000 m2
Ende 2013 geplanten Anbaumaßnahmen
Miramstraße zur Verfügung.
dershäuser Berg“ setzte man die bereits
um und erweiterte die nationalen und internationalen Umschlaganlagen.
Umschlagfläche stehen nun am Standort
59
Die Geschäftsleitung wird erweitert Nach vielen Jahren erfolgreichen Wirkens im
Unternehmen wurden zum 1. Januar 2015
Pamela Schmelz-Pfeiffer und Jens Mlotek
zu neuen Mitgliedern der Geschäftsleitung
ernannt. Pamela Schmelz-Pfeiffer
Jens Mlotek
Neue Verkaufsleitung komplettiert das Team Niestroj ins Unternehmen ein. Die gelernte
die Tätigkeit der Verkaufsleitung und dem
KAM. Das Verkaufsteam unter ihrer Lei-
Speditionskauffrau und Verkehrsfachwir-
tung besteht aus sieben Mitarbeiterinnen
Nordhessen/Südniedersachsen, übernahm
dienst.
tin, mit Verkaufserfahrung in der Region
und Mitarbeitern im Innen- und Außen-
Sabine Niestroj
25-jähriges Betriebsjubiläum 9. April 2015 Karl-Heinz Schmidt (Kraftfahrer)
1. Januar 2016 Dieter Pfennig (Teamleiter Dispo)
1. April 2016 Ronald Fiebig (Lagermeister)
1. Juli 2016 Reinhard Böhme (Kraftfahrer)
2012 bis heute
Ebenfalls zum Januar 2015 trat Sabine
60
Die internationale Spedition Der internationale Bereich wird geleitet
von Bianca Ickler-Leister. Die gelernte
Speditionskauffrau sowie geprüfte Fach-
und Produkten ein und übernimmt alle Zoll-
formalitäten.
kauffrau für Außenwirtschaft blickt auf
Die elektronische Ausfuhrabwicklung und
in der Region zurück und übernahm ihr
die Fakturierung erfolgt im Team von
tionale Spedition beschäftigt 42 kaufmän-
gemäße Abwicklung der Warenströme
eine über 20-jährige Speditionserfahrung
Bianca Ickler-Leister
Mit Expertenwissen setzt sich das Import-
team für die Beschaffung von Rohstoffen
Team im April 2015. Der Bereich interna-
nische und gewerbliche Mitarbeiter.
Die Schmelz-Flotte, die im Team von
Davor Maric koordiniert wird, ist täglich in ganz Europa unterwegs.
Im Charter- und Linienverkehr garantiert das Dispositionsteam von Rudi Gottfried
die pünktliche Versorgung der Kunden.
Sascha Korn und sein Team sorgen für die Schnittstellenüberwachung im euro-
päischen Netzwerk. Termintreue ist das
oberste Gebot und wird durch die permanente Kontrolle von Qualität und Sen-
dungsstatus erzielt.
die Dokumentation der Sendungen sowie Markus Neumann. Für die ordnungs-
im internationalen Umschlaglager sorgt Lagermeister Mike Alheidt.
Die Spedition Schmelz bietet Charter-,
Linien- sowie Direktverkehre von und nach Osteuropa, Griechenland, in die Tür-
kei, nach Luxemburg, Spanien, Portugal,
England, Irland, Italien, Österreich, Norwe-
gen, Schweden, Dänemark, Finnland, in
die Schweiz, nach Frankreich, Belgien und in die Niederlande an.
Die Bedürfnisse der Kunden erfüllt das in-
ternationale Team mit logistischem Know-
how und Sprachkompetenz in einem euro-
päischen Netzwerk unter Berücksichtigung
der Marktstrukturen. Die Schmelz-Unternehmen stellen sich mit Einsatz und Erfolg
den Herausforderungen der Globalisierung und der paneuropäischen Vernetzung.
Sascha Korn, Mike Alheidt, Davor Maric, Rudi Gottfried, Markus Neumann (von links)
61
61
62
Finanzbuchhaltung Im Januar 2016 übernahm Sören Weber
leistung ausgebildet und erlangte per
Weber wurde im Unternehmen zum Kauf-
lich geprüften Betriebswirt.
den Bereich der Finanzbuchhaltung. Herr
mann für Spedition und Logistikdienst-
63
Abendstudium den Abschluss zum staat-
Sören Weber
Gut geschultes Personal: Aus- und Weiterbildung, Qualität und Eco-Training Dazu gehören fahrzeugspezifische Schu-
lungen, Schulungen gemäß ADR (Gefahr-
gewerblichen Bereich auf selbst ausgebil-
Qualifikations-Gesetz. Die Qualifikationen
nach der Ausbildung eine Festeinstellung
rung, kundenorientiertes Handeln, Sicher-
Schmelz setzt im kaufmännischen und
detes Personal, das zu 95 Prozent auch
im Unternehmen findet. Schmelz legt auf
regelmäßige kaufmännische Fort- und Wei-
gut) und gemäß dem Berufskraftfahrer-
umfassen u. a. die Bereiche Ladungssicheheitstechnik und Fahrsicherheit, Kennt-
nisse zum digitalen Kontrollgerät und der
terbildungen hohen Wert.
Lenk- und Ruhezeiten sowie ein Eco-Trai-
personal regelmäßig geschult, damit die
Treibstoffverbrauch.
Selbstverständlich wird auch das FahrFahrzeuge immer sicher unterwegs sind.
ning zum Fahren mit möglichst geringem
Optische Anpassung im Wandel der Zeit Um Tradition und Moderne miteinander
zu vereinen, wurde das äußere Erscheinungsbild ein wenig fokussiert.
EUROTRANS GmbH
Diese Anpassung wird nach innen gelebt
und nach außen präsentiert.
Speditions- und Lagerhausgesellschaft mbH
FERNTRANS GmbH
Cargo-Service GmbH
EXPRESS-FRACHT GmbH
2012 bis heute
Gut ausgebildetes Personal ist entschei-
dend für den Erfolg eines Unternehmens.
Transport-Ges. mbH
64
Henschel-Lastkraftwagen: Die Vergangenheit lebendig halten Karl-Heinz Schmelz hat im Jahr 2007 Oldtimer-Lastkraftwagen der Marke Henschel als sein Hobby entdeckt. Mit seinen Fahrzeugen nimmt er an Oldtimertreffen teil und macht an Wochenenden Tagesausflüge mit den
historischen Nutzfahrzeugen. Gemeinsam mit Karl-Heinz Schmelz gehen Familienmitglieder, ehemalige sowie aktive Mitarbeiter und Freunde, die seine Freude an den alten Henschel-LKW teilen, „auf Achse“.
Henschel HS 140
Erstzulassung
15. Juli 1954
Kennzeichen
KS-ES 1H
Fahrzeughersteller
Henschel
Fahrzeugart Motor
Reifen/Felge
Sattelzugmaschine
6-Zylinder Reihe, Diesel, 140 PS, 8.553 cm3
11.00 R20 / Trilex
Höchstgeschwindigkeit
65 km/h
Leergewicht Zugfahrzeug
7.300 kg
Gesamtlänge Zugfahrzeug 6,75 m
Gesamtgewicht Zugfahrzeug 13.500 kg
Eigentümer
Standort
Henschel HS 122
Erstzulassung
Kennzeichen
Karl-Heinz Schmelz
Heiligenrode/Kassel
24. Dezember 1968
KS-ES 10H
Fahrzeugart
Sattelzugmaschine
Motor
6-Zylinder Reihe, Diesel,
Fahrzeughersteller
Reifen/Felge
Höchstgeschwindigkeit
Henschel
160 PS, 7.736 cm3
9.00 R20 / Scheibe 73 km/h
Gesamtlänge Zugfahrzeug 6,35 m
Leergewicht Zugfahrzeug
4.755 kg
Eigentümer
Karl-Heinz Schmelz
Gesamtgewicht Zugfahrzeug 12.000 kg
Standort
Heiligenrode/Kassel
65
Henschel F 221 S
Erstzulassung
Kennzeichen
Fahrzeugart
Fahrzeughersteller
Motor
Reifen/Felge
Höchstgeschwindigkeit
16. Dezember 1969
KS-S 1969 H
Sattelzugmaschine
Henschel
6-Zylinder Reihe, Diesel, 230 PS, 11943 cm3 11.00 R20 75 km/h
Gesamtlänge Zugfahrzeug 6,15 m
Leergewicht Zugfahrzeug
7.135 kg
Gesamtgewicht Zugfahrzeug 22.000 kg
Eigentümer
Standort
Daimler Benz 1424 S
Erstzulassung
Kennzeichen
Fahrzeugart
Fahrzeughersteller
Karl-Heinz Schmelz
Heiligenrode/Kassel
16. Juni 1978
KS-ES 7H
Sattelzugmaschine
Daimler
Motor
V8 Daimler Benz, Diesel,
Reifen/Felge
12 R22,5
Höchstgeschwindigkeit
240 PS, 12675 cm3 101 km/h
Gesamtlänge Zugfahrzeug 6,04 m
Leergewicht Zugfahrzeug
6.120 kg
Gesamtgewicht Zugfahrzeug 14.500 kg
Eigentümer
Standort
Karl-Heinz Schmelz
Heiligenrode/Kassel
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