Ende der Rosskur in Sicht WAV Westniederlausitz greift auf Hilfe vom Land Brandenburg zurück

January 11, 2018 | Author: Christina Edwina Brodbeck | Category: N/A
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1 15. JAHRGANG NR. 3 / SEPTEMBER 2010 AUS GA BE DOBERLUG-KIRCHHAIN Herausgeber: WAV Westniederlausitz und Wasserunterneh...

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AUS GA BE DOBERLUG - KIRCHHAIN

15. JAHRGANG NR. 3 / SEPTEMBER 2010

Herausgeber: WAV Westniederlausitz und Wasserunternehmen in Cottbus, Falkensee, Frankfurt (Oder), Königs Wusterhausen, Peitz und Rheinsberg sowie Wasserzweckverbände in Bad Freienwalde, Birkenwerder, Brück, Buckow, Eisenhüttenstadt, Elsterwerda, Fürstenwalde, Guben, Herzberg, Lindow-Gransee, Nauen, Rathenow, Seelow, Senftenberg, Storkow, Strausberg und Zehlendorf

WASSER ZEITUNG DES WAV WESTNIEDERLAUSITZ

Ende der Rosskur in Sicht

KOMMENTAR

WAV Westniederlausitz greift auf Hilfe vom Land Brandenburg zurück

Zwingende Maßnahme

Silke Neisser

Zeckerin, dessen Ortskern von einer eindrucksvollen Eiche geprägt ist, wurde vor 1990 an das Trink- und Abwassernetz angeschlossen.

I

ntensiv beschäftigt sich die Verbandsversammlung des WAV seit 2007 mit den Problemen der Trinkwasserversorgung im Gebührengebiet Sonnewalde. Am 28. Juli 2010 stellte Dr. Lutz Müller von der InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) den Statusbericht für den Bereich vor. Und der bringt, mit der Notwendigkeit der Erhebung von Beiträgen und einer Gebührenerhöhung, erhebliche

LANDPARTIE Jedes Jahr im Herbst findet im Naturparadies Grünhaus ein Naturschauspiel der besonderen Art statt. Bei Einbruch der Dämmerung fliegen Hunderte von Kranichen im Formationsflug in das Gebiet auf der Suche nach geeigneten Nachtquartieren und lassen ihre Rufe dabei weit über die Ebene schallen. Gemeinsam mit der Biologin Sandra Stahmann können sich Interessierte auf die Suche nach den Vögeln begeben und dabei mit etwas Glück einen Blick auf die scheuen Tiere werfen. Darüber hinaus gibt es während der Wanderung viel Interessantes über

Belastungen für die Grundstückseigentümer und alle Kunden mit sich. Diese Maßnahmen werden, wenn sie von der Verbandsversammlung mitgetragen werden, den Bürger direkt belasten. Andere Maßnahmen, wie die Verbandsumlagen in Höhe von rund 200.000 Euro pro Jahr von den Städten Sonnewalde und DoberlugKirchhain sowie die Finanzierung der Investitionsmaßnahmen, hatten bisher keine direkten Auswirkungen auf den

Bürger. Alle Maßnahmen sollen den Bereich wieder stabilisieren und für eine kons tante Gebührenentwicklung sorgen. Das Land Brandenburg wird sich neben den investiven Förderungen mit einem Betrag von ca. 2,4 Millionen Euro an der Sanierung beteiligen. Dr. Müller von der ILB berichtete der Verbandsversammlung außerdem, dass die Verbände in DoberlugKirchhain und Sonnewalde vor der

Gefiederten Wilden auf der die Lebensweise der großen eleganten Vögel zu erfahren. Wichtig für alle Teilnehmer: Bitte Fernglas und Taschenlampe mitbringen. Festes Schuhwerk und warme, witterungsangepasste Kleidung sind für die maximal vier Kilometer lange Abendwanderung auf unbefestigten Wegen und Trampelpfaden ebenfalls vorteilhaft. Treffpunkt ist die NABUStiftung / Projektbüro in Lichterfeld. Von dort geht es mit Fahrzeugen weiter bis zum Startpunkt der Führung. Bitte melden Sie Ihre Teilnahme bis drei Tage vor der Veranstaltung telefonisch bzw. per E-Mail an.

Fusion vom Schuldenmanagementfondsteam untersucht und begleitet wurden. Seitens des TAZ gab es bis zur Fusion keine Signale zu unbeherrschbaren Problemen in der Trinkwasserversorgung. Als der neue Verband die technische und kaufmännische Führung des Gebührengebietes übernahm, wurde jedoch Schritt für Schritt das Ausmaß der wirtschaftlichen Schieflage deutlich. Fortsetzung auf Seite 4

Spur Kontakt Tel.: 03531 609611 E-Mail: [email protected] Einflug der Kraniche, 9. Oktober 2010, 16.30–19.30 Uhr Einflug der Wildgänse und Kraniche, 23. Oktober 2010, 16.30–19.30 Uhr Preise: Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Familien 10 Euro Scheues Tier – der Kranich (lat. Grus grus).

Die finanzielle Situation des WAV Westniederlausitz ist bedrohlich. Besonders der Bereich Sonnewalde ist durch früheres Missmanagement beim TAZ, schlechte Beratung der beteiligten Banken und mangelnde bzw. fehlende Kontrolle durch das Land und die Kreisverwaltung tief in die roten Zahlen geraten. Nach der Verbandsfusion förderte eine Bestandsaufnahme die ganze Misere zutage, die sich nicht nur auf den Bereich der Abwasserentsorgung beschränkt. Damalige schlechte Kreditkonditionen und schleppende Tilgungen, nur pauschale Veranlagungen für die Herstellungskosten von Hausanschlüssen, Investitionsrückstau bei Leitungen und Anlagen haben viele Millionen Schulden angehäuft. Wie kommen wir davon wieder herunter? Das Land Brandenburg hat bereits 13 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der nun vorliegende Statusbericht Trinkwasser für den Bereich Sonnewalde zeigt Wege zur Wiederherstellung der Liquidität des Verbandes. Nur deren konsequente Umsetzung kann nochmals zu einer Finanzhilfe von 2,4 Millionen Euro führen. Damit verbunden sind aber auch finanzielle Mehrbelastungen für die Bürger. Die schrittweise Umsetzung des Sanierungskonzeptes sehe ich als einzige Möglichkeit, um die Grundentschuldung und eine Gebührenstabilität für das Trinkund Abwasser erreichen zu können. Ich werde mich in diesen Sanierungsprozess weiterhin aktiv einbringen und dafür einsetzen, finanziell erträgliche Lösungen für die Bürger zu erreichen. Silke Neisser, Bürgermeisterin der Stadt Sonnewalde

AKTUELLES

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WASSER ZEITUNG

LEUTE & LAND

SEPTEMBER 2010

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Die „bezahlbare“ Sintflut Von der Beherrschbarkeit riesiger Wolkenbrüche und dem Umgang der Kommunen damit Knapp 600 Liter Regen fallen durchschnittlich pro Jahr auf einen Quadratmeter Boden in Brandenburg. Ein 500 m2 großes Grundstück erhält damit einen jährlichen Wasserguss von ca. 300 m3 – also 1.500 Badewannenfüllungen.

E

Foto: BEV Ingenieure

xperten des Wetterdienstes bestätigen, dass gerade sintflutartige Regenfälle bedingt durch den Klimawandel zunehmen werden. Wohin mit solchen Fluten und wie können diese Wassermassen ordnungsgemäß abgeleitet werden? Die Wasser Zeitung sprach darüber mit Wolf-Peter Albrecht, Verbandschef des Märkischen Abwasserund Wasserzweckverbandes (MAWV).

Seit wann ist der MAWV für die Regenwasserbeseitigung zuständig? Wolf-Peter Albrecht: Wir erfüllen seit dem Jahr 2000 diese Aufgabe für die Stadt Königs Wusterhausen. Bis heute bauen neben KW die Gemeinden Wildau, Schönefeld, Mittenwalde, Eichwalde und zum Teil auch das Landesstraßenamt auf unsere Leistungen. Wie arbeiten Sie mit den Grundstückseigentümern zusammen? Wir haben gemeinsam mit den Kommunen die Gebiete ausgewiesen, in denen ein Anschluss von Grundstücken an die zentrale Niederschlagswasserentsorgung möglich ist und somit auch bestehende Anschlüsse verbleiben können. Im Gegensatz zum Schmutzwasser besteht für Niederschlagswasser aber kein Benutzungszwang. Dies gilt jedoch nur dann, wenn der Grundstücksbesitzer nachweist, dass er das anfallende Regenwasser auf seinem Grundstück versickern kann. Vorrang vor der Ableitung hat immer die dezentrale Versickerung auf dem Grundstück. Die Grundstückseigentümer wurden von uns dementsprechend beraten. Und bei denjenigen, die auch weiterhin das anfallende Niederschlagswasser zentral entsorgen müssen, wurden die Flächen genau erfasst und entsprechend den gesetzlichen und satzungsrechtlichen

Mannshoch – der Regenwasserkanal in der Freiheitsstraße in Wildau wurde im Sommer dieses Jahres gelegt.

Bestimmungen die zu entrichtenden Gebühren ermittelt. Was leistet Ihr Verband für die Ableitung und Bewirtschaftung des Niederschlagswassers? Insgesamt gehören zu den vom Betriebsführer DNWAB gewarteten Regenwasseranlagen im MAWV-Verbandsgebiet Rohrleitungen in einer Länge von 86 km, 32 Regenrückhalte- und Sickerbecken, 16 Regenwasserpumpwerke, 407 Sickerschächte sowie 4.719 Regeneinläufe. Nach einem Inspektions- und Wartungsplan sichern die Kollegen der DNWAB mit der vorhandenen Technik die Funktionsfähigkeit dieser Anlagen. Darüber hinaus erfolgt bei Starkregenereignissen ein mit der Unteren Wasserbehörde abgestimmtes Havariemanagement, das helfen soll, Folgeschäden für die Grundstückseigentümer und die Kommunen zu minimieren bzw. zu vermeiden. Über

MAWV-Chef Wolf-Peter Albrecht

die abzuleitenden Mengen wird genau Buch geführt, um neuralgische Punkte bei der Entsorgung zu erkennen und entsprechende Abhilfe zu schaffen. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, dass Eindringen von Niederschlagswasser in den Schmutzwasserkanal so weit wie möglich zu vermeiden. Denn: Jeder zusätzliche Kubikmeter, der ins zentrale Schmutzwassernetz fließt, erhöht die Aufleitgebühren auf die Kläranlage. Apropos Starkregenereignisse – wie können die Auswirkungen gemindert werden? Starkregenereignisse bereiten uns in

den letzten Jahren zunehmend Probleme. Auch wenn die durchschnittlichen Niederschlagswassermengen im Jahresmittel nicht ansteigen, so ist es die zunehmende Häufigkeit dieser Ereignisse und die Regenintensität, also große Regenmengen in kurzer Zeit, die aufgrund der Überstauung des Wassers auf der Straße zu Rückstau im Schmutzwasserkanal und zu unkontrolliertem Austritt von Schmutzwasser aus Schächten führten. Der MAWV betreibt im Verbandsgebiet eine strikte Trennkanalisation. Das heißt, die historisch gewachsenen Schmutzwassernetze sind und werden auch künftig nicht für Regenereignisse ausgelegt. Um die „Rückstauerscheinungen“ zu minimieren, überprüfen wir die Regenwasserentsorgungssysteme auf Schwachstellen und versuchen, das Schmutzwassernetz durch Regenrückhaltung in Becken und Staukanälen – wie zurzeit in der Freiheitsstraße in Wildau – zu entlasten. Dennoch muss man deutlich sagen, dass es einen hundertprozentigen Schutz gegen Rückstau nicht geben kann. Die Straßenbaulastträger werden noch erhebliche Investitionen tätigen müssen, um die Regenwasserentsorgungskonzepte bzw. Übergangslösungen umzusetzen. Aber niemand wird aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein Regenwassersystem bauen, welches jedes Starkregenereignis aufnehmen und ohne Rückstau ableiten kann. Hier würden Leitungsdimensionen und Kosten entstehen, die nicht bezahlbar wären. Was raten Sie? Zunächst sollte geprüft werden, ob dass anfallende Niederschlagswasser auf dem Grundstück versickert bzw. gespeichert werden kann. Weiterhin ist gemäß den technischen Regeln in jede Schmutzund Niederschlagswassergrundstücksanschlussleitung, deren Einlauf unterhalb der Rückstauebene liegt, eine dafür zugelassene Rückstausicherung einzubauen. Für Beratung und Einbau stehen allen Eigentümern die Fachinstallateure zur Verfügung. Denn: Schäden durch Rückstau sind weder durch Hausrat- noch durch Gebäudeversicherung gedeckt.

KOMMENTAR

Unbedingt den Rat der Fachleute einholen Alexander Schmeichel

Die Entsorgung des Regenwassers, die wie die Schmutzwasserableitung und -behandlung zu den ureigensten kommunalen Aufgaben gehört, wurde lange Zeit von den Kommunen geradezu stiefmütterlich behandelt. Auch heute noch fehlen bei einigen Städten und Gemeinden gültige Satzungen bzw. Regelungen für eine ordnungsgemäße Beseitigung des Niederschlagswassers. Erst die zunehmenden sintflutartigen Regenfälle im Sommer und winterliche Wetterkapriolen wie Niederschläge bei gefrorenem Boden führen bei den Verantwortlichen nun peu à peu zu einem Umdenken. Um vor allem die Auswirkungen von sogenanntem Starkregen zu mindern, sind intakte Regenwasseranlagen mehr denn je gefragt. Angesichts der nachweisbaren Wetterveränderungen sollten bei der Sanierung oder dem Neubau von Straßen gerade in dicht besiedelten Gebieten die Regenwasserkanäle von Beginn an in die Planung einbezogen werden. Die sogenannten „Straßenbaulastträger“ – also je nach Fall Gemeinden, Land oder Bund – wären dabei gut beraten, sich vor Ort der Erfahrungen und Leistungen der zuständigen Zweckverbände für die Schmutzwasserentsorgung zu bedienen. Alexander Schmeichel, Projektleiter der Wasser Zeitung

+++ Meldungen +++ Meldungen +++ Meldungen +++ Meldungen +++ Schützenswerte Moore

Wegfallende Fördermittel

Wachsender Protest

Um die biologische Vielfalt zu erhalten und den Artenverlust zu stoppen, setzt die Landesregierung die Bundesstrategie zur biologischen Vielfalt über landesspezifische Maßnahmen um. Die Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes, darunter auch der Moorschutz, sind dabei Schwerpunktthemen der Brandenburger Umweltpolitik für die nächsten Jahre. Zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung noch vorhandener Moorflächen als Wasserspeicher, Lebensraum und Nutzfläche wird ein umfangreiches Moorschutzprogramm entwickelt.

Besorgt haben die 44 Aufgabenträger der drei KOWABs ein Schreiben des brandenburgischen Umweltministeriums vom 19. Juli 2010 zur Kenntnis genommen. Dort heißt es, dass eine Förderung von Trink- und Abwassermaßnahmen in Brandenburg ab sofort nicht mehr möglich ist. Die Glaubwürdigkeit der Landesregierung hätte es verlangt, dass der Wegfall eines Förderprogramms der Daseinsvorsorge langfristig mit den Betroffenen vorbereitet wird, so die KOWAB-Mitglieder. Die Wasser Zeitung bleibt am Thema dran.

Am 4. September 2010 veranstaltete die Bürgerinitiative „CO2-Endlager stoppen“ in Beeskow eine große Kundgebung, um gegen die Verpressung von CO2 in den Untergrund durch Vattenfall zu protestieren. Mehrere hundert Teilnehmer nahmen an der Demonstration teil. Die Kritiker warnten vor allem vor unkalkulierbaren Risiken. Sie befürchten unter anderem, dass das unterirdisch gelagerte Kohlendioxid durch unterschiedliche Druckverhältnisse und Sickerrinnen ins Grundwasser gelangen könne.

Den gefürchteten Seeräuber Störtebeker aus Hamburg, den schelmischen Soldaten Schwejk aus Prag oder auch den schnurrigen Eckensteher Nante aus Berlin kennt jeder. Durch ihre Abenteuer (ob wahr oder erfunden) waren

sie gerade beim einfachen Volk beliebte Gestalten – bis heute. Die Wasser Zeitung stellt in einer Serie Brandenburger Originale mit ihrer ganz speziellen überlieferten Geschichte vor. Lesen Sie diesmal: Zickenschulze aus Bernau.

Ick fang jetzt zu picheln an! Das Lied vom Kabarettisten Fredy Sieg machte die Hussitenstadt bekannt Zickenschulze gehört zu Bernau wie die Hussiten, die im Jahre 1432 die Stadt belagerten. Doch im Gegensatz zu den Revoluzzern aus dem Mittelalter hat es einen Zickenschulze nie gegeben. Er ist eine Erfindung des Berliner Kabarettisten Fredy Sieg, der das Lied „Hochzeit bei Zickenschulze“ 1923 komponiert hatte. Seit Anfang der Neunziger verkörpert Rudolf Windfuhr (59) das beliebte Original.

schaft beim Umzug sofort, denn wir verteilten Bonbons. Das kam natürlich super an. In den späteren Jahren erfreuten wir die Schaulustigen dann auch mit Pflaumenkuchen und anderen Leckereien. Und immer mit dabei: ein oder zwei Zicken. Seit einigen Jahren habe ich übrigens drei eigene Tiere. Die sind beim benachbarten Bauern untergebracht.

Herr Windfuhr, wie wird ein Bernauer Taxiunternehmer der Darsteller von Zickenschulze?

Verhalten sich die Tiere friedlich oder doch eher wie die bekannte Zicke am Strick?

Wie bei vielen Dingen im Leben spielt hier der Zufall eine Rolle. Denn nachdem zum ersten Hussitenfest im Jahre 1992 Zickenschulze einfach nicht erschienen war, fragte mich Horst Werner vom Heimatverein, ob ich nicht einspringen wolle. Und Sie „sprangen“? Na klar. Das durfte ich mir nicht entgehen lassen – so in feinem Sonntagsstaat der armen Leute aus der damaligen Zeit beim prächtigen Umzug mit dabei zu sein. Da kann man in seiner Rolle auch mal so schön frotzeln. Akzeptiert war unsere Hochzeitsgesell-

Rudolf Windfuhr beim letzten Festumzug als Zickenschulze.

(Auszug)

Ach, da gibt’s herrliche Episoden. Einmal wollte ein Bock ausbüchsen – ich führe nämlich meist an der langen Leine. Als er nun durch eine Lücke hinter den Zuschauern verschwunden war, zog und zog ich. Da bohrte der Bock doch sein Horn in das Gesäß einer Passantin … Das gab ein Geschrei! Bei einem anderen Umzug regnete es Bindfäden. Alle hielten Abstand zu mir. Ich stank nämlich genauso „schlimm“ wie meine kleinen Biester.

Kinnerkins, seid bloß nicht dumm, looft nich lange ledig rum! Heiraten is manchmal schön, ick hab’s neulich erst jeseh’n. Zickenschulze aus Bernau nahm sich schon die vierte Frau, und nun hab’n wir dann die Nacht ooch die Hochzeit mitjemacht …

Besteht denn eine Parallele zur Figur? Geht es z. B. auf Ihren Familienfeiern auch so hoch her?

In demselben Augenblick rutscht der Klempner nu zurück über’n Pflaumenkuchen aus und macht Marmelade draus. Haut dabei im Angstgefühl, weil er sich wo halten will, einem Kellner, der da stand, ’n vollen Milchtopp aus der Hand. Und die janze Milch, det war direkt zum Schrei’n, floss der Klempnerfrau in’n Blusenausschnitt rein. Und ick fand das ooch noch gar nicht mal verkehrt, denn die Milch, die wusste, wo se hinjehört. Nach dem Pflaumenkuchenfall, da gab’s ’nen anderen Krawall. Zickenschulze schrie voll Schreck: Kinner, meene Frau is weg! Und nun suchten alle Mann, und im Jarten war se dann, wo se heimlich ungeniert mit ihrem Schwager rumpoussiert. Voll Wut nahm Zickenschulze ’ne Latte von dem Zaun und hat damit den Schwager und ooch die Frau verhau’n … Als ick sah wie alles knufft, dacht ick: Hier is dicke Luft! Und ick schlängelte wie’n Aal mich nach rückwärts in den Saal vorsichtshalber an die Wand, wo das volle Bierfass stand. Und ick dachte: Haut euch man, ick fang jetzt zu picheln an!

Ich bin zum zweiten Mal verheiratet (schmunzelt). Dabei soll es auch bleiben. Doch als Zickenschulze werde ich schon ab und zu wahrgenommen. Ich habe nämlich in meinen Taxen jeweils eine kleine Spielzeugfigur – selbstverständlich ’ne Zicke – angebracht. Wenn die Leute einsteigen, dann heißt es oft: Klasse, heute fahren wir mit Zickenschulze. GEWINNS

PIEL

Der Erfinder

Der Umzug

Der Nachweis

Der Gassenhauer

Fredy Sieg (bürgerlich Alfred Gyß; 1878 – 1962) war ein deutscher Schauspieler, Kabarettist, Komiker und volkstümlicher Vortragskünstler. Der von Carows Lachbühne und dem Berliner Kammerbrettl bekannte Sieg textete mehr als 100 Lieder, die er meist auch selber sang. Er lebte bis zu seinem Tod im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.

Seit 1992 gibt es sie wieder, die Bernauer Hussitenfestspiele, die immer am zweiten Juniwochenende stattfinden. Mehr als 1.000 Akteure lassen dann die Stadtgeschichte Revue passieren. Der Stadtpark gleicht am Hussitenfestwochenende einem mittelalterlichen Jahrmarkt und Heerlager. Beim Festumzug ist Zickenschulze mit seiner Hochzeitsgesellschaft meist das vorletzte Bild der „Karawane“. Übrigens: Bereits 1882 wurde das erste „große“ Bernau Hussitenfest mit Festumzug unter Beteiligung der königlichen Familie von Preußen durchgeführt.

Eine Skulptur im Goethepark und der „Gasthof zum Zicken-Schulze“ erinnern in Bernau an diese frühe (eigentlich ungewollte) „Marketingkampagne“. Das Lied „Hochzeit bei Zickenschulze“ von Fredy Sieg ist übrigens eine Parodie auf das Marsch-Couplet „Jahrmarktsrummel“, welches von Paul Lincke 1900 komponiert und getextet wurde.

Die Wasser Zeitung verlost drei CDs mit Liedern von Fredy Sieg. Beantworten Sie unter dem Kennwort „Zickenschulze“ folgende Frage: In welchem Jahr belagerten die Hussiten Bernau? Einsendungen bis zum 30. Oktober 2010 an SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Berlin oder per E-Mail: [email protected]

Die Skulptur im Goethepark.

Zu gewinnen: drei dieser CDs.

Auf den Berliner Brettern daheim – Komiker Fredy Sieg.

Bei der Kaffeetafel dann fing der Fez erst richtig an, denn der Klempnermeister Rau, der war schon gehörig blau …

PANORAMA

WZ WESTNIEDERLAUSITZ • 3 / 2010

Ende der Rosskur in Sicht Fortsetzung von Seite 1 Nach einem Jahr der Betriebsführung war dem WAV klar, dass die vorhandenen Probleme auch mit erheblichen Gebührensteigerungen nicht mehr beherrschbar sein würden. Gerade noch rechtzeitig stellte der WAV daraufhin den Antrag zur Aufnahme in das Schuldenmanagementfondsprogramm des Landes Brandenburg.

Fremde Hilfe ist unbedingt notwendig Wie dramatisch die Lage sei, verdeutlichte Dr. Müller an zwei Beispielen: „Im Gebührengebiet beträgt der Verschuldungsgrad pro Einwohner 670 Euro. Die kritische Verschuldungsgrenze liegt allerdings bei 170 Euro pro Einwohner. Beim Überschreiten dieser Summe steigen die Gebühren enorm. Trotzdem würde das erhöhte Gebührenaufkommen nicht ausreichen, um den Schuldendienst leisten zu können. Der gegenwärtige Schuldendienstdeckungsgrad beträgt bei der aktuellen Gebühr 59 Prozent und würde sich bei gleichbleibender Gebühr auf 27 Prozent reduzieren.“ Fakt ist: Der

kommunale Ver- und Entsorger kommt nicht ohne fremde Hilfe aus. Darauf fußt neben weiteren Maßnahmen auch das Sanierungskonzept, welches den Weg in die Zukunft aufzeigen soll. Das Land ist bereit, aus dem Topf des Schuldenmanagementfonds 2,4 Millionen Euro bereitzustellen und diese im Wesentlichen auch 2010 noch auszuzahlen.

Trinkwasserbeitragserhebung als drittes Standbein An den investiven Maßnahmen zur technischen Stabilisierung hat sich das Land bereits mit 70 Prozent der förderfähigen Kosten für die Baumaßnahmen „Verbindungsleitungsbau Sonnewalde-Großkrausnik“, „Versorgungsleitungsbau Wasserwerk Kirchhain-Frankena“ und „Druckerhöhungsstation Münchhausen“ beteiligt. Neben diesen vom Land finanzierten Maßnahmen bildet die Trinkwasserbeitragserhebung ein drittes „Standbein“ für die Zukunft. Hierüber soll der überwiegende Teil der laufenden und der zukünftigen Investitionen finanziert werden. Die Rosskur kann damit 2011 abgeschlossen werden.

WASSERCHINESISCH

Wasserwidder

Die Wasser Zeitung erläutert humorvoll in loser Folge Fachbegriffe aus der Wasserwirtschaft. Ein hydraulischer Widder, auch Stoßheber, Staudruck-Wasserheber oder „Wasserwidder” genannt, ist eine wassergetriebene, zyklisch arbeitende Pumpe. Er eignet sich besonders für Pumpaufgaben in der Nähe von Fließgewässern mit zum Betrieb

ausreichendem Gefälle. Der Wasserwidder ist die Automatisierung der im Jahre 1772 von John Whitehurst erfundenen Wasserpumpe, die die beim Schließen eines Wasserhahns in der Zuleitung entstehende Druckwelle zur Förderung ausnutzt. Durch wiederholtes Öffnen und Schließen des Hahns konnten größere Wassermengen gehoben werden.

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WAV bereitet Trinkwasser-Beitragserhebung für Altanschließer des Gebührengebietes Sonnewalde vor

MITARBEITER

„Wir haben erst den Statusbericht abgewartet“ Durch Dr. Lutz Müller von der InvestitionsBank des Landes Brandenburg wurde am 28. Juli 2010 auf der WAVVerbandsversammlung der Statusbericht für das Trinkwassergebührengebiet Sonnewalde vorgestellt. Dieser fordert vom Verband die Erhebung von Trinkwasserbeiträgen. Über die Problematik der Altanschließerbeiträge sprach die Wasser Zeitung mit Verbandschef Dietmar Seidel.

wurde am 29. April 2003 beschlossen. Da im Gebührengebiet Sonnewalde keine Rechtsstreitigkeiten im Bereich der Trinkwasserbeiträge anhängig sind, war eine Klärung über die Verwaltungsgerichte nicht möglich. Es wurde vom Beratungsteam ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben um zu prüfen, ob die Erhebung von „Altanschließerbeiträgen“ rechtmäßig ist und ob der Beitragsermittlung mögliche Verjährungen entgegenstehen.

Dietmar Seidel, Verbandsvorsteher

Das Rechtsgutachten kommt zu dem Schluss, dass weder die Regelung zur Erhebung von Baukostenzuschüssen vom 22. Juli 1996 noch alle folgenden Regelungen bis einschließlich der Satzung vom 6. September 2006 fehlerfrei sind. Mangels einer wirksamen Beitragssatzung ist die Forderungsverjährung nicht eingetreten und der Verband ist somit verpflichtet, Trinkwasserbeiträge zu erheben. Mit der Änderung des Kommunalabgabengesetzes (KAG) des Landes Brandenburg vom 1. Februar 2004 tritt die Verjährung nur auf der Grundlage der ersten rechtswirksamen Satzung ein.

WZ: Wie kommt es, dass im Zuge der Erarbeitung des Statusberichtes die Forderung zur Erhebung von Altanschließerbeiträgen aufgestellt wird? Dietmar Seidel: Das Beratungsteam prüft vor der Ausgabe von Steuermitteln zur Stabilisierung der Trinkwasserversorgung in Sonnewalde die Einnahmemöglichkeiten des Verbandes. Neben der Erhebung von Verbandsumlagen wurden auch die Einnahmemöglichkeiten aus den Trinkwasserbeitragssatzungen geprüft. Gibt es keine Regelungen des TAZ, welche zu einer Verjährung der Forderungen führen könnten? Genau diese Frage hat die Fertigstellung des Statusberichtes wesentlich verzögert. Öffentlich-rechtliche Forderungen wie Beiträge und Gebühren verjähren nach vier Jahren jeweils zum Jahresende. Eine erste Beitragssatzung

Sollte die Verbandsversammlung die Beitragssatzung planmäßig beschließen, erfolgt die Bescheidung ab Oktober 2010.

Baukostenzuschüsse wurden bis 2003 erhoben. Ab Mai 2003 erfolgte die Erhebung von Beiträgen. Bereits gezahlte Beträge, unabhängig ob als Baukostenzuschuss oder als Beitrag, werden dem Eigentümer angerechnet. Warum wurde die Thematik nicht schon früher in der Verbandsversammlung besprochen? Wir alle, ob in der Verbandsversamm-

Wir als Verband werden alle Möglichkeiten nutzen, um gemeinsam mit den Kunden zu bürgerfreundlichen Zahlungsmodalitäten zu kommen. Wer also Probleme für das fristgemäße Begleichen der Beiträge sieht, dem stehen wir mit Rat und Tat zur Verfügung, werden dafür Ratenzahlungen und in Härtefällen auch Stundungen anbieten. Ein unerwarteter Geldregen für den Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz? Die Ausführungen von Dr. Lutz Müller stießen in der Verbandsversammlung auf reges Interesse.

lung oder in der Verwaltung, sind uns natürlich bewusst, dass diese „Aktion“ eine große Belastung für die betroffenen Bürger und Unternehmen darstellt. Deshalb haben wir zunächst darauf gebaut, dass die neue Koalition aus SPD und Die Linke die Situation der Altanschließer neu bewertet. Eine vergebliche Hoffnung, wie Äußerungen der verantwortlichen Politiker aus beiden Parteien in den vergangenen Wochen zeigten. Da wir als WAV nicht sicher sein konnten, ob eine rechtswirksame Satzung vorhanden ist, haben wir auf die Klärung im Statusbericht gewartet. Bietet das Gesetz nicht auch die Möglichkeit, die Altanschließer mit einem geringeren Beitrag zu belasten? Das ist richtig, aber wir haben der Verbandsversammlung empfohlen, sowohl

für Neu- als auch für Altanschließer den gleichen Beitrag zu veranlagen. Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe. Erstens hat im Gebührengebiet Sonnewalde ein Teil der Orte erst nach 1990 eine öffentliche Trinkwasserversorgung erhalten. Diese Orte müssten auch ohne Altanschließerurteil beschieden werden. Hinzu kommt, dass die meisten Juristen davor warnen, unterschiedliche Beitragshöhen von Neu- und Altanschließern zu erheben. Damit würde der Sinn der ursprünglichen Urteile des Oberverwaltungsgerichts, nämlich den Verfassungsgrundsatz der Gleichbehandlung durchzusetzen, konterkariert.

des Gebührengebietes Sonnewalde betroffen, wobei die Stadt Sonnewalde die größte finanzielle Last zu tragen hat. Wie sieht der Fahrplan für die Beitragserhebung aus?

Wie viele Kunden des WAV müssen mit Beitragsbescheiden rechnen?

Der Zeitplan wird durch die Forderungen des Statusberichtes geprägt. Dieser sieht Einnahmen aus den Trinkwasserbeiträgen noch für 2010 vor. Die Grundlagenermittlung, wie die Ermittlung der Beitragsflächen auf der Grundlage der gemeindlichen Planungen, konnte inzwischen abgeschlossen werden. Den Beschluss zur Höhe des Beitrages wird die Verbandsversammlung voraussichtlich am 6. Oktober 2010 fassen. Dann ist der Weg für die Beitragserhebung frei.

Von unserer gesetzlichen Pflicht der Beitragserhebung sind alle mit Trinkwasser erschlossenen ca. 1.600 Grundstücke

Wann erhält der Kunde seinen Beitragsbescheid?

Das mag auf den ersten Blick so erscheinen. Doch man sollte zwei Dinge berücksichtigen. Zum einen ist die Schieflage aus einer reinen Gebührenfinanzierung der Trinkwasserinvestitionen im Gebührengebiet Sonnewalde, welche aber aufgrund der politischen Wasserpreise zu hohen Verlusten führt, geradezurücken, das heißt, die Finanzierung der Investitionen ist auf eine Beitrags- und Gebührenfinanzierung umzustellen, um damit die Gebühren mittelfristig zu stabilisieren und mit den Beitragseinnahmen die noch notwendigen Investitionen zu finanzieren. Weiterhin werden durch die Beiträge die zukünftig notwendigen Erschließungsinvestitionen finanziert.

Eines haben die Jungen und Mädchen der Kita „Knirpsenland” in Buchhain garantiert nicht: Langeweile.

Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz Akazienweg 4 • 03253 Doberlug-Kirchhain E-Mail: info@wav-

Bereitschaftsdienst

westniederlausitz.de

Trinkwasser:

www.wav-westniederlausitz.de

Bereitschaftsdienst

Tel. Verwaltung: 035322 2346

Abwasser:

0170 4500681

Fax Verwaltung: 035322 4827

Fäkalienabfuhr:

035322 32972

0170 4500680

Feste Traditionen, wie der erst vor wenigen Tagen gemeinsam mit den Eltern organisierte und durchgeführte „Oma-Opa-Tag” oder ein alljährlich am ersten Advent in der Gaststätte „Zur Linde” von den Kindern aufgeführtes Theaterstück, halten die junge Rasselbande und deren drei Betreuer um Kita-Leiterin Renate Hanke ordentlich auf Trab. Außerhalb dieser festen

Nicht nur Johann, Melina und Kita-Leiterin Renate Hanke (v. l.) wissen die ausgewogene Ernährung im „Knirpsenland” zu schätzen.

Termine sind es vor allem Projekte, mit denen die gegenwärtig 17 Kindergartenkinder und sechs Hortkinder beschäftigt werden. Hierbei kann die Kita auf feste Partner zählen. Etwa den Sportverein Tempo 94, deren Mitglieder die Kinder nicht nur montags beim gemeinsamen Sporttreiben anleiten, sondern mit ihnen auch sportfremde Unternehmungen planen. In jüngerer Vergangenheit gehörten unter anderem das Aufhängen von Vogelnist- und Fledermausbrutkästen in den umliegenden Waldgebieten des Dorfes dazu. „Für die Kinder war

Dirk Raschke bei Wartungsarbeiten in der Vakuumstation Lugau.

Die Kontrolle, Wartung und Pflege sowie das Abarbeiten kleinerer Reparaturen an elektrischen Anlagen des WAV Westniederlausitz gehören zum Aufgabenfeld von Dirk Raschke. Der 37-Jährige, gelernter Elektromonteur, arbeitet seit sechs Jahren beim WAV Westniederlausitz und fühlt sich in diesem auch wohl. Nicht zuletzt aufgrund der steten Abwechslung seiner Tätigkeit, bedingt durch ständig wechselnde Einsatzorte. Die von ihm zu betreuenden Anlagen sind, so die Einschätzung Raschkes, zum überwiegenden Teil auf modernstem Standard. Ältere

Liegenschaften hingegen werden schrittweise modernisiert und so auf einen technisch aktuellen Stand gebracht. Ein zusätzliches Aufgabenfeld hat Dirk Raschke in der Bedienung und Betreuung der Kläranlage Sonnewalde gefunden, die sein Tätigkeitsfeld vor geraumer Zeit erweiterte. Dem Wasser treu bleibt der verheiratete Vater von zwei Kindern auch in seiner Freizeit. Mit Leidenschaft widmet er sich dem Angelsport und plant bereits für das kommende Jahr eine Hochseeangeltour vor Dänemarks Küste.

KURZMELDUNGEN

Beteiligt sich auch das Land an der Entschuldung des Bereiches?

Haushaltssperre verschiebt Investitionen

Schmutzwasserkanal abgenommen

Ja, vor allem mit der Tilgung der Kredite, die weder über Beiträge noch über Gebühren finanziert werden dürfen.

Von der umfangreichen Haushaltssperre des Landes Brandenburg sind auch Investitionen des WAV betroffen. Durch die nicht ausge reichten Fördermittel für die Sanierung der Trinkwasserleitungen in Gorden (dort in der Hauptstraße und Gartenstraße) und die Waldhufenstraße in DoberlugKirchhain, werden sich die Baumaßnahmen der Trinkwassererneuerung und der Schmutzwassererschließung verschieben. Nach aktuellem Stand geht der Verband davon aus, dass die Arbeiten in Gorden im Frühjahr beginnen werden.

Die Schmutzwassererschließung durch den Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz in der Luckauer Straße mit den Nebenstraßen Feldstraße, An der Elster, Johann-SebastianBach-Straße, Wiesenweg und Teilen des Schiefen Weges konnten bis zum 20. August 2010 abgenommen werden. Bis zum 20. Oktober 2010 haben die Eigentümer nun Zeit, ihre Häuser an den öffentlichen Kanal anschließen zu lassen.

Buchhainer Sportler leisten vorbildliche Projekthilfe KURZER DRAHT

Umfassendes Aufgabenspektrum

Was passiert, wenn die Bürger nicht zahlen können?

Zu welchem Ergebnis kommt das Rechtsgutachten?

Was geschieht mit den Zahlungen, welche als Baukostenzuschuss oder Beitrag gezahlt wurden?

Dirk Raschke

es später ein besonderes Erlebnis zu sehen, dass die neuen Wohnstätten von den Tieren auch angenommen wurden”, freut sich die Kita-Leiterin Renate Hanke angesichts des Engagements der Sportler. Großen Wert legt die Einrichtung neben der sportlichen Betätigung aber auch auf eine gesunde Lebensweise der aus Buchhain, Nexdorf und Prießen kommenden Kinder. Mit der dazugehörigen Bewegung an der frischen Luft ein perfekter Mix, den Krankheiten des kommenden Herbstes zu trotzen.

Straßensperrung aufgehoben Im Zuge des Baues der Trinkwasserleitung nach Frankena wurde eine zeitweise Sperrung der Straße Am Hagwall zwischen Rathausstraße und Kreisverkehr notwendig. Diese konnte am 6. August 2010 vor dem Ende der Schulferien wieder freigegeben werden.

Brunnenverwahrung hat begonnen Anfang September hat die Brunnenverwahrung der nicht mehr benötigten Brunnen an den Standorten der ehemaligen Wasserwerke in Prießen, Werenzhain, Kleinkrausnik und Pahlsdorf begonnen. Mit Abschluss der Arbeiten durch den Wasser- und Abwasserverband Westniederlausitz bis Ende Oktober soll der Rückbau der Wasserwerke abgeschlossen werden.

DAS PARADIES VOR DER HAUSTÜR

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WASSER ZEITUNG

gehensweise stellt eine wichtige Parallele zu den Wasserverund Abwasserentsorgern dar, die mit ihrer umweltschonenden Arbeit ebenfalls einen bedeutenden Beitrag zum Artenreichtum von Flora und Fauna leisten. Die Wasser Zeitung stellt in einer mehrteiligen Serie die schönsten Großschutzgebiete vor. Lesen Sie heute Teil 2: Der Nationalpark Unteres Odertal.

Auf etwa einem Drittel der brandenburgischen Landesfläche sind inzwischen 15 Großschutzgebiete (ein Nationalpark, drei Biosphärenreservate und elf Naturparks) ausgewiesen – mit reizvollen, verschiedenartigen Landschaften. Die meisten Schutzgebiete entstanden nach 1990 als Modellregionen für ökologisch nachhaltiges Wirtschaften und Leben. Diese Heran-

Der rund 103 km2 große Nationalpark wurde 1995 gegründet. Über eine Länge von 60 Kilometern erstreckt er sich von Hohensaaten vorbei an der Industriestadt Schwedt bis vor die Tore von Stettin. Die drei bis fünf Kilometer breite Niederung wird von Grund- und Endmoränen bzw. Talsandterrassen gesäumt.

Foto: Patrik Pleul

Der Ruf der Wildnis

SERVICE Der Nationalpark

Tauchen Sie ein in die faszinierende Wasserwelt im Odertal

Ein Beitrag von Dirk Treichel, Leiter des Nationalparks

D

Foto: Hans-Jörg Wilke

er Nationalpark Unteres Odertal ist Deutschlands einziger Auennationalpark und zugleich das erste grenzüberschreitende Großschutzgebiet mit Polen. Er hat zu jeder Jahreszeit seine Reize. Während im Herbst in tiefen Nebel gehüllt die großen Gänseschwärme durch die Niederung ziehen, überwiegen in kalten Wintern die Stille unter den mit Reif bedeckten Weiden und der fast lautlose Eisgang auf der Oder. Das erwachende Frühjahr wiederum lockt lärmende Vogelschwärme in die Aue. Im Sommer beeindrucken viele Uferzonen der Altarme mit der bezaubernden Blütenpracht ihrer Sumpf- und Wasserpflanzen.

Das Nationalparkhaus

Frühjahrshochwasser am Saathener Wehr an der Oder mit den gefluteten Poldern A und B. Das in den Jahren 1906 bis 1928 nach holländischem Vorbild errichtete Poldersystem bestimmt bis heute das Geschehen in der Aue. Die Flutungspolder können bis zu 130 Mio. m 3 Wasser aufnehmen.

Der scheue Schwarzstorch (Ciconia nigra) brütet im Odertal.

Der ätzende Saft der Wolfsmilch (Euphorbia) war einst Heilmittel.

Foto: Hans-Jörg Wilke

Foto: Günter Blutke

Geführte Kanutouren durch die Auenwildnis.

Der besondere Tipp

Gartz/Oder

Die Wildnis der Flussauenlandschaft im eigentlichen Herzen des Nationalparks lässt sich am besten auf einer geführten Kanutour erkunden. Die Altarme im unteren Odertal bieten mit ihrer Vielfalt an seltenen Tierarten wie Seeadler, Biber und Eisvogel (Foto ganz oben) und Pflanzenarten wie Krebsschere und Schwimmfarn ein ganz besonderes Naturerlebnis. Alle Touren beginnen mit einer kleinen Paddelschule und sind auch für Ungeübte und Kinder geeignet. Buchung: Die Touren (7,2 bis 11 km Länge) werden nur in Begleitung von durch den Nationalpark zertifizierten Kanuführern im Zeitraum zwischen dem 15. Juli und dem 14. November angeboten. Die mögliche Teilnehmerzahl sollte mindestens 6, Schwedt/Oder maximal 20 Personen betragen – Preise ab 25 Euro pro Person. Kontakt: Tourismusverein „Nationalpark Unteres Odertal“, Vierradener Str. 34,16303 Schwedt / Oder, Tel.: 03332 25590; Tourismusverein Angermünde, Brüderstraße 20, 16278 Angermünde, Tel.: 03331 297660 Geeignete Übernachtungsmöglichkeiten: Ferienhof zur Tabakblüte (www.tabakbluete.de) Ferienhof Salvey Mühle (www.salveymuehle.de)

Nationalparkhaus Criewen

Das Besucherzentrum finden Sie im Park 2, 16306 Schwedt/Oder OT Criewen Öffnungszeiten: April bis Oktober tägl. 9 – 18 Uhr; November bis März 10 – 17 Uhr (Fr. bis So.) Tel.: 03332 2677244 www.nationalparkunteres-odertal.eu

Die Philosophie Karte: SPREE-PR

Kaum zu glauben, aber wahr: In den vergangenen Jahren wurden im unteren Odertal 284 Vogelarten beobachtet, von denen 161 hier brüten. Besonders die waldreichen Talrandhänge sind als Brutgebiet seltener Großvögel wie See- und Schreiadler, Kranich und Schwarzstorch bekannt. Der Seggenrohrsänger zieht deutschlandweit nur noch im unteren Odertal seine Jungen auf und auch der Wachtelkönig besitzt im Nationalpark mit bis zu 200 rufenden Männchen eines der größten Brutvorkommen hierzulande. Aber nicht nur die Vogelwelt erscheint einzigartig: Mit 50 Säugetier-, 11 Amphibien- und 6 Reptilien- sowie 49 Fischarten ist die Oderniederung ein bedeutendes Rückzugsgebiet für seltene Wirbeltiere. Die Artenvielfalt setzt sich auch in der Pflanzenwelt fort. Stille, von Seerosen und Schwimmfarn bedeckte Altwässer gehören ebenso zum Nationalpark wie bunte Feuchtwiesen. Daneben existieren urwüchsige Auwaldreste und auf den Oderhängen naturnahe Laubmischwälder. Überzeugen Sie sich selbst: Mit einem ausgedehnten Wegenetz bietet unser Nationalpark vielfältige Anreize für einen Ausflug. 120 Kilometer Deichwege ermöglichen ausgedehnte Fahrradtouren oder Wanderungen.

Foto: Hans-Jörg Wilke

Ein Garten Eden für Ornithologen

Zu einem beliebten Ausflugsziel hat sich das Nationalparkhaus in Criewen entwickelt. In einer umfangreichen Ausstellung zum Anfassen und Mitmachen kann die Auenlandschaft der Oderniederung auf sehr interessante Weise erlebt und entdeckt werden. Im Mittelpunkt steht ein 15.000 Liter fassendes Oder-Aquarium mit über 20 heimischen Fischarten. Insgesamt laden 14 Ausstellungsbereiche auf 400 m2 zur Entdeckungstour ein. Der Clou dabei: Ein Bluebox-System ermöglicht den Blick aus der Vogelperspektive. Hier können die Besucher auf dem Rücken einer Wildgans (ähnlich wie Nils Holgersson) über die Auenlandschaft fliegen. Darüber hinaus bieten Mitarbeiter der Naturwacht und der Nationalparkverwaltung täglich Führungen und Exkursionen an.

ODER Aussichtsturm

Aussichtspunkt

Der Nationalpark Unteres Odertal begeht in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum. Vor allem die 5. Kranichwoche vom 1. bis zum 10. Oktober westlich von Gartz / Oder sollten sich Vogelfreunde nicht entgehen lassen.

Weltweit gibt es mehr als 2.000 Nationalparks. Der erste war der Yellowstone-Park im Nordwesten der USA – eröffnet 1872. Der älteste in Deutschland feierte gerade 40-jähriges Jubiläum: der Nationalpark Bayrischer Wald. Die 14 Nationalparks in Deutschland eint der Grundsatz „Natur Natur sein lassen“. Nationalparks bieten im intensiv genutzten Deutschland Inseln für eine ungestörte Wildnisentwicklung und sind für die Erhaltung der nationalen Naturlandschaften von unschätzbarem Wert.

SEPTEMBER 2010

15 JAHRE WASSER ZEITUNG

Liebe Leserinnen und Leser, in 15 Jahren fließt viel Wasser die brandenburgischen Flüsse hinunter. Und seit nunmehr 15 Jahren strömen durch unsere Wasser Zeitung viele Informationen rund um das Lebensmittel Nr. 1 frei Haus zu Ihnen. Über Preise und Gebühren, über Neu- und Alt-Anschlüsse, Bau, Sanierung und Bernhard George Pflege von Leitungen und Anlagen, über nachhaltiges Wirtschaften, gesetzliche Regelungen – praktisch über alles, was Ihr Leben direkt berührt. Dazu gehört auch die Rückführung der gereinigten Abwässer in den Kreislauf unserer Natur. Wir sind kommunale Unternehmen und wollen für Sie so transparent wie möglich sein. In diesem Sinne sitzen wir für Sie im Glashaus! Unser Kundenblatt soll Ihnen aber auch als Quell für Wissen und Unterhaltung dienen. So haben wir in Beitragsserien Wasser und

Kunst in Zusammenhang gebracht, die Geschichte des Abwassers erzählt oder Brandenburger Superlative vorgestellt. Es ist uns ein Bedürfnis, Sie auch sachlich und fachlich gut zu beraten

Wir sitzen im Glashaus – ob es um den Gartenwasserzähler, die Rückstausicherung oder Rechtsfragen geht. Das liegt letztlich in beider Interesse. Erspart haben wir Ihnen 15 Jahre lang kunterbunte Dutzendware

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oder 0815-Reklame. Wohl aber flossen Ihre Fragen und kritischen Hinweise in unsere Zeitungsspalten ein. Nicht selten konnten Veränderungen im positiven Sinne bewirkt werden. So soll es bleiben, bitte sagen Sie uns auch weiterhin Ihre Meinung! Apropos erspart – um Sie auch so kostengünstig wie möglich zu informieren, haben sich im Land Brandenburg 22 Wasser- und Abwasserunternehmen zur gemeinsamen Herausgabe dieser Zeitung zusammengeschlossen. Wir haben uns ganz bewusst gegen ein Hochglanzprodukt und für diese Zeitung entschieden. Durch gemeinsame regionale Landesseiten (die Seiten 2 / 3 und 6 / 7) minimieren wir den finanziellen Aufwand und bieten Ihnen interessanten Lesestoff. Wir bedanken uns bei Ihnen, unseren Kundinnen und Kunden, für Aufgeschlossenheit und Lesefreude. Auf ein Weiter- und Wiederlesen Ihr Bernhard George, Verbandsvorsteher des Niederbarnimer Wasser- und Abwasserzweckverbandes, Zehlendorf, im Namen aller Herausgeber

Die Figuren „Tröpfchen“ (l.) und „Strahl“ (r.) entwickelte die Redaktion im Jahre 2007. Sie sollen vor allem die ganz jungen Leser ansprechen. Wasser-

Zeitung für fünf Länder So fing alles an – Titelseite oben. Haben die erste Nummer im Oktober 1995 noch vier brandenburgische Herausgeber (LWG Cottbus, HWG Potsdam sowie die Zweckverbände in Elsterwerda und Luckau) editiert, so ist die Zahl auf 22 angewachsen. Quartalsweise erreicht dieses Blatt 1,2 Mio. Leser in unserem Bundesland. Bis heute sind mehr als 600 Einzelausgaben der Wasser Zeitung im Land Brandenburg erschienen. Unterdessen haben sich Wasserunternehmen in weiteren vier Bundesländern (Mecklenburg-Vorpommern, pommern, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Sachsen) für die Herausgabe der Wasser Zeitung entEin „bunter Strauß“ an schieden. Beliebte Serien wie „Tiere am Wasser“ Informationen – in 15 Jahren oder „Geschichte des Trinkwassers“ und die vielen lieferte die Wasser Zeitung Informationen aus den kommunalen Unternehmen den Lesern in Brandenburg finden auch dort zahlreiche Leser – insgesamt liegt auf mehr als 3.000 Einzelseiten die vierteljährliche Gesamtauflage in allen fünf LänWissenswertes über das dern bei etwa einer dreiviertel Mio. Exemplaren. nasse Element.

max erklärt bereits seit dem Jahr 2005 wasserwirtschaftliche Begriffe.

Unser Preisausschreiben

Impressum

Aus den Beiträgen und Meldungen der Wasser Zeitung sind diese Fragen zu beantworten: 1. Wann fand die Demonstration gegen CCS in Beeskow statt? 2. Wer erfand die Figur des Zickenschulze aus Bernau? 3. Wie viele Nationalparks gibt es weltweit? 1. Preis: 125 Euro; 2. Preis: 75 Euro; 3. Preis: 1 Wassersprudler. Die Lösung schicken Sie unter dem Kennwort „Preisausschreiben“ an die Redaktion „Wasser Zeitung“, Märkisches Ufer 34, 10179 Berlin; oder per E-Mail: [email protected] Einsendeschluss: 30. Oktober 2010 Gewinner Ausgabe 2 / 2010: Lilli Urbasch aus Frankfurt (Oder), Mirko Winkler aus Lauchhammer und Annelies Konwiarz aus Elsterwerda

Herausgeber: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG Cottbus; FWA mbH, Frankfurt (Oder); DNWAB GmbH Königs Wusterhausen, OWA GmbH Falkensee, GeWAP Peitz, Servicebetrieb Rheinsberg; Trink- und Abwasserverbände in Bad Freienwalde, Birkenwerder, Brück, Buckow, Doberlug-Kirchhain, Eisenhüttenstadt, Elsterwerda, Fürstenwalde, Guben, Herzberg, Lindow-Gransee, Nauen, Rathenow, Seelow, Senftenberg, Strausberg, Wendisch-Rietz und Zehlendorf; Redaktion und Verlag: SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Berlin, Telefon: 030 247468-0, Fax: 030 2425104, E-Mail: [email protected], www.spree-pr.com, V.i.S.d.P.: Thomas Marquard, Redaktion: Alexander Schmeichel, Mitarbeit: J. Eckert, S. Gückel, S. Hirschmann, J. Kornecki, K. Maihorn, B. Rechenbach, S. Schwarz, Dr. Peter Viertel, Fotos: S. Buckel, J. Eckert, B. Gellert, S. Gückel, S. Hirschmann, M. Lichtenberg, H. Petsch, S. Rasche, S. Schwarz, A. Schmeichel, P. Viertel, Karikaturen: Ch. Bartz, Layout: SPREE-PR, Gü. Schulze (verantw.), U. Herrmann, S. Kaiser, H. Petsch, Gr. Schulz, J. Wollschläger, Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH. Nachdruck von Beiträgen (auch auszugsweise) und Fotos nur mit Genehmigung von SPREE-PR!

UMSCHAU

WZ WESTNIEDERLAUSITZ • 3 / 2010

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Ersatz der letzten Vorwendekanäle Qualitätsmängel forderten Verband zum Handeln bei Abwasserkanal in Drößig auf Am 10. September 2010 haben die Bauarbeiten für eine neue Schmutzwasserkanalisation in der Ortslage Drößig begonnen. Mit Abschluss dieser Baumaßnahme wird dann der letzte vor der Wende gebaute Schmutzwasserkanal im Gebiet des WAV außer Betrieb gehen. Erhalten bleibt vorerst die Kläranlage Drößig.

I

n Drößig begannen 1983 mit dem Bau der Straßenentwässerung umfangreiche Sanierungsarbeiten. Die Straßenentwässerungsarbeiten wurden damals durch die Meliorationsgenossenschaft „Kleine Elster“ aus Doberlug-Kirchhain durchgeführt. Noch heute befindet sich die Leitung im Eigentum der Gemeinde und verrichtet weiterhin ihren Dienst. Ebenfalls im Dezember 1983 abgeschlossen wurden die Arbeiten für die Wasserversorgung des Dorfes. Betrieben wird sie durch die Stadtwerke Finsterwalde auf der Grundlage eines Konzessionsvertrages. Mit dem Bescheid der staatlichen Gewässeraufsicht vom 12. April 1988 zur „Einleitung von biologisch gereinigtem Abwasser aus dem Ortsteil Drößig in die Schaake“ war das Ende der Bauarbeiten in Sicht, die unter persönlichem Einsatz der

Auch in Oppelhain werden gegenwärtig Arbeiten am Abwassersystem vorgenommen.

Einsatz gebrachten Materialien und deren mitunter schwache Qualität, höhere Achslasten auf den Straßen und neue rechtliche Rahmenbedingungen forderten jedoch alle Beteiligten zum Handeln auf. Erste Untersuchungen im Vorfeld der Sanierung ergaben

Einwohner von Drößig zügig zum Abschluss kamen. Zu diesem Zeitpunkt hatte wohl niemand damit gerechnet, dass der Schmutzwasserkanalbau zwanzig Jahre später bereits wieder auf der Tagesordnung steht. Die damals zum

Herstellungsbeiträge Beiträge sind Geldleistun gen, die dem Ersatz des Aufwands u. a. für die Herstellung, Anschaffung oder Verbesserung öffentlicher Einrichtungen und Anlagen dienen. Entsprechend der Satzung des Wasser- und Ab-

wasserverbandes Westniederlausitz wird bei Vorhandensein einer Klarstellungs- und Abrundungssatzung die Fläche berücksichtigt, welche innerhalb dieser Satzung durch die Kommune zum Innenbereich erklärt

allerdings, dass sich an der Kanalisation bereits nicht reparable Schäden eingestellt hatten. Die inzwischen geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Thematik „Altanliegerbeiträge“ waren es, welche einzelne Drößiger in den vergange-

nen Wochen gegen den Verband aufbrachten. Am Ende bleibt für die Eigentümer nur der geringe Trost, dass die fälligen Beiträge zumindest für einen neuen Kanal entrichtet werden und dieser zweifelsfrei länger hält als nur zwei Jahrzehnte.

Berechnungsbeispiele zur Trinkwasserbeitragserhebung (Gebührengebiet Sonnewalde)

wurde. Das Beitragsgebiet umfasst auch Grundstücke oder Teile von Grundstücken im Außenbereich, soweit für diese die Möglichkeit einer Inanspruchnahme der Einrichtung oder Anlage besteht.

Abgrenzung des Innen- vom Außenbereich (wo vorhanden, Grenze Klarstellungs- und Abgrenzungssatzung)

Berechnung Trinkwasserbeitrag erfasste Flurstücke

1. Flurstück

2. Flurstück

Gemarkung

Musterstadt

Musterstadt

Flur 3

Flur 3

Flur

1

2

Flurstücksfläche nach Liegenschaftskataster

Flurstück

550,00 m²

775,00 m²

anrechenbare Fläche gemäß Satzung

550,00 m²

450,00 m²

Flurstücksfläche nach Liegenschaftskataster gesamt

1.325,00 m²

anrechenbare Fläche gesamt

1.000,00 m²

Anzahl zulässige Vollgeschosse Veranlagungsfaktor gemäß Satzung Veranlagungsfläche gemäß Satzung

Flurstück 1 Gesamtfläche 550 m2

Flurstück 2 Gesamtfläche 775 m2

2 1,5 1.500,00 m²

Beitragssatz *

1,00 Euro / m²

Trinkwasserbeitrag

1.500,00 Euro

* Die Berechnung des Beispiels erfolgt mit einem angenommenen Beitrag von 1,00 Euro (brutto).

Musterstraße

Trinkwasserleitung

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