Der Weg zur Glocke. Das Magazin für Praktiker und Entscheider

October 23, 2016 | Author: Mina Weiss | Category: N/A
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Ausgabe 04/2013 | 2 .Jahrgang | Einzelpreis 4,50 €

www.weltderfertigung.de

ISSN: 2194-9239

Welt der Fertigung Das Magazin für Praktiker und Entscheider

Zur Klimahysterie klärt Klaus-Eckart Puls im Interview auf. 16

Der Bayerische Wald liefert Granit für den Maschinenbau.90

In der Deutschen Raumfahrtausstellung wird Raumfahrt lebendig. 32

Alternative Ideen zur Energiedebatte offeriert Prof. Dr. Claus Turtur. 58

Der Weg zur Glocke

Das Glockengießen ist kein trivialer Vorgang. Nur Experten, wie das Passauer Unternehmen Perner, können Glocken produzieren, deren Wohlklang Menschen genießen.  Seite 14

Inhaltsverzeichnis

Eine neue Dimension im Drehen und Fräsen ...

MO es se E 5 M r u z D0 ns n Sie u e 17 — Stand e h c u s l Be Hal nover, n a H n i

... das Dreh-Fräszentrum INDEX R200 Die R200 setzt den Maßstab für eine neue Generation von Dreh-Fräszentren. Zwei Motor-Frässpindeln in zwei unabhängigen Teilsystemen ermöglichen Stückzeiten, die für komplexe und schwer zerspanbare Werkstücke kaum erreichbar waren. • Simultane Fräsbearbeitung

• Hohe Beschleunigungen

an Haupt- und Gegenspindel

und hohe Eilgänge

• 5-Achs-Interpolation für beide • Großes Kettenmagazin Frässpindeln (verfügbar)

für 80 /120 Werkzeugplätze

• Getrennte Teilsysteme für

• Extrem kurze Span-zu-

obere und untere Frässpindel;

Span-Zeiten

dadurch vollwertige Rücksei-

• Maschinenbett in geschlos-

ten- oder Parallelbearbeitung

sener Kastenbauweise

• Motor-Frässpindeln mit Werk-

bietet höchste Steifigkeit

zeugleisten für insgesamt

• Sehr gut zugänglicher

12 feststehende Werkzeuge

und klar strukturierter

permanent im Arbeitsraum

Arbeitsraum

02

Spindeldurchlass mm Arbeitsweg mm Max. Drehzahl min-1 Max. Leistung HSP / GSP kW Motor-Frässpindeln Max. Drehzahl min-1 Max. Leistung MFS kW Werkzeuge im Magazin Werkzeugsystem DIN 69893 Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

65 390 5.000 24 2 18.000 11 80 / 120 HSK-A40

[email protected] www.index-werke.de

Editorial

Wasser ist nicht alles, doch ohne freiem Wasser ist alles nichts Wohin Oligopole führen, kann man bes­ tens am Energiemarkt studieren. Weder werden hier neue Ideen geboren, zu be­ zahlbaren Preisen seine Stube zu heizen oder sein energieintensives Unterneh­ men zu betreiben, noch werden neue Verfahren angeboten die es jedermann erlauben, umweltfreundlich, komforta­ bel und innerhalb eines vernünftigen Preisrahmens am Massenverkehr teilzu­ nehmen. Im Gegenteil, nun werden von staatlicher Seite nach bester Planwirt­ private Unternehmen angeblich die Was­ schaftsmanier Energiemengen künstlich serversorgung effizienter und damit kos­ verknappt, was bereits zu weiter steigen­ tengünstiger organisieren können. den Preisen geführt hat. Dass dies Wunschdenken ist, kann in Monopole sind eine verschärfte Varian­ Portugal und Frankreich studiert wer­ te dieser unglückseligen Konstellation. den, wo die Wasserpreise stark stiegen, Bei jeder Fusion von Unternehmen prüft nachdem ein Konzern die Macht über die daher das Bundeskartellamt, ob durch Brunnen übernehmen konnte. Nun sind den geplanten Zusammenschluss der Bestrebungen im Gang, die Wasserver­ ehemaligen Konkurrenten eine marktbe­ sorgung wieder in staatliche Hände zu herrschende Stellung der nun gemeinsam bekommen. Diese Entwicklung konnte agierenden Unternehmen entsteht, um jeder Vorhersehen, der sich ein wenig mit zu verhindern, dass mangels starker Ge­ den Gesetzen eines Marktes auseinan­ genspieler die Preise diktiert werden. dersetzt. Monopole führen niemals zur Es ist daher absolut verfehlt, dass sich Ausbildung angemessener Preise und op­ der Staat aus Schlüsselbereichen zurück­ timaler Dienstleistungen. Das war schon zieht und Unternehmen wichtige Wirt­ zu Zeiten von Telekom, Post & Co. der Fall schaftsfelder überlassen möchte, in de­ und gilt auch heute noch. nen sich kein regulierender Wettbewerb Absolut unverständlich daher das Veto bilden kann. Ob Krankenhäuser, Pflege­ unserer Volkvertreter im Bundestag. Von heime oder Wohnungswirtschaft, in all 545 Abgeordneten haben bei einer Ab­ diesen Bereichen können je nach Bereich stimmung gegen die Privatisierung der Negativkriterien wie gesunkene Stand­ Wasserversorgung 299 für die Privatisie­ ards, unzureichende rung gestimmt, 124 haben Bezahlung oder stei­ Wo sich kein Wettbewerb sich der Stimme enthalten gende Preise beobach­ bildet, sinken Standards, und 75 Abgeordnete fan­ tet werden. den diese Abstimmung stagnieren Einkommen Eine Lehre aus dem für so unwichtig, dass sie und leidet die Qualität. Desaster kann nur sein, dieser gleich fernblieben. dass die öffentliche Hand weiterhin wich­ Wer von solchen Parlamentariern vertre­ tige Einrichtungen betreibt, um auf den­ ten wird, muss sich nicht mehr wundern, jenigen Feldern als Regulator zu wirken, wenn seine Interessen auf der Strecke an denen sich kein Wettbewerb heraus­ bleiben. Jeder sollte daher die Bundes­ bilden kann. Zu diesen Feldern zählt ohne tagswahl als Chance zur echten Erneue­ jeden Zweifel die Wasserversorgung. Die rung nutzen und dieser nicht resigniert Wasserwerke haben zu jeder Zeit und fernbleiben. ganz ohne Konkurrenz dafür gesorgt, dass Wasser in bester Qualität zu bezahl­ Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr baren Preisen aus den Leitungen sprudelt. Ohne Not und trotz negativer Erfahrun­ gen treibt die EU die Privatisierung der Trinkwasserversorgung weiter voran, da Wolfgang Fottner

Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung

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Mit uns starten Sie durch Welt der Fertigung – mehr muss man nicht lesen

www.weltderfertigung.de

Standards

Inhaltsverzeichnis

Editorial3 Ticker6 Spotlight8 Kurzmeldungen10 Gastkommentar93 Impressum / Inserenten 94 Themenvorschau94

Goodies Handwerk: Glockenherstellung  14 Spionage: Was Krupp verheimlicht  56 3D-Druck: Autos für James Bond 70 Bücher: FEM für Ingenieure 76

Das perfekte Werkzeug für den optimalen Zahnersatz 40 Mit ›WorkNC Dental‹ bietet Sescoi eine auf die Zahntechnik spezialisierte CAM-Software an, die sich durch eine offene Struktur und einen hohen Automatisierungsgrad auszeichnet.

Interview Diplom-Meteorologe Klaus-Eckart Puls präsentiert Daten und Fakten, die den Klimaschwindel offenlegen. 16

Die Fertigungswelten

Interview mit Diplom-Meteorologe Klaus-Eckart Puls 16 Mit dem Schlagwort ›Klimawandel‹ werden Ängste geschürt und neue Steuern und Abga­ ben begründet. Klaus-Eckart Puls offeriert Fakten, die den Schwindel entlarven.

Highlights aus der Fertigungswelt 20 Die Fräs- und Drehwelt 22 Die Schneidstoffund Werkzeugwelt 26 Die Spannwelt 36 Die CAD/CAM/ERP-Welt 40 Die Rohr-, Blech-, und Bänderwelt 44 Die Schleifwelt 48 Die Welt der Messtechnik 52 Die Welt des Wissens 58 Die Kühlmittel- und Tribologiewelt 62 Die Reinigungs- und  Entsorgungswelt66 Die Laser-, Wasserstrahl-  und Funkenerosionswelt 72 Die Welt der Automation 78 Die Welt der Handwerkzeuge 82 Die Welt der Sicherheitstechnik 84 Die Welt der Rechtsprechung 86 Die Welt jenseits der Metalltechnik 88 Die Welt der Weiterbildung 90

Die Welt der technischen Museen Die Deutsche Raumfahrtausstellung 32

Gastkommentar von Erich von Däniken

93

Religionsgemeinschaften und politische Ideologien bedrohen zunehmend die Meinungsfrei­ heit. Bestsellerautor Erich von Däniken appelliert, dieser Tendenz massiv entgegenzutreten.

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Inhaltsverzeichnis

Ein Profi für komplizierte Medizinteile 22

Die Spezialisten für harte Aufgaben 

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Top-Schleiftechnik für die Großserie

Die neue Form der Stromgewinnung 

58

Granit – die Seele vieler Messmittel

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Laufend auf den neuesten Stand optimiert konnte die TNL12 beson­ ders in der Medizintechnik ein großes Marktpotenzial erschließen.

Das vertikale Schleifzentrum VLC 100 G von Emag schleift kleine Bauteile mit komplexer Geometrie in großen Stückzahlen.

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Spannmittelfertigung mit Mess-Power 54 Das Prüfen der Teile bei der Spannmittelfertigung muss schnell und sicher gehen. Diebold-Technik sticht hier jede Messmaschine aus.

Pulverstähle von 60 bis 65 HRC sind für Zecha-Fräser nichts Beson­ deres. Selbst Material mit 70 HRC ist mit ihnen zu zerspanen.

Professor Claus Turtur offeriert den Prototypen eines Elektrostatik­ motors, der auch Zweifler in Sachen Raumenergie überzeugt.

Granit hat sich für Maschinen höchster Genauigkeit hervorragend bewährt. Im Bayerischen Wald ist das Wundergestein zu finden.

Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung

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Ticker

Kostentreiber Der bessere Weg sicher beseitigen zum Werkzeug

Per Wasserstrahl zum Erfolg

Eine Checkliste zur Optimierung der Energieeffizienz von Reinigungsanlagen gibt es von Fit.

Beim Werkzeughersteller Nachreiner ist es besonders einfach, passende Werkzeuge zu finden.

Mit der Übernahme von AccuStream setzt Hypertherm nun auch auf die Wasserstrahltechnik.

Der Energieverbrauch einer Reini­ gungsanlage wirkt sich unmittelbar auf die Herstellkosten von Teilen und damit auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen aus. Potenziale, um den Energiebedarf in diesem Ferti­ gungsprozess zu senken, zeigt eine vom Fachverband industrielle Teilereinigung erstellte Checkliste auf. In dieser Check­ liste wird über die Kriterien informiert, die für energieeffiziente Reinigungsan­ lagen relevant sind. Die Informationen beziehen sich dabei auf anlagentech­ nische Themen – sowohl bei der Neuanschaffung als auch bei der Optimie­ rung bestehender Reini­ gungssysteme.

Das neue Internetportal von Nachreiner stellt neben allgemeinen Informationen diverse Grundlageninformationen zur Verfügung. Das sind unter anderem Um­ rechnungstabellen für Härte, Umrech­ nungstabellen Zoll auf metrisch, Berech­ nungsformeln, diverse nützliche Tipps und Tricks et cetera. Ein Schwerpunkt liegt jedoch im problemlosen Finden und Bestellen des passenden Werkzeugs über den Online-Katalog. Weiterhin kann der User mit der umfangreichen, aktu­ ellen und leistungsstarken Datenbank zum Beispiel anhand von Werkstoff, Schnittwerten und Applikation genau das passende Werkzeug online identifizieren.

Hypertherm hat das Unternehmen Ac­ cuStream, einen in Minnesota ansässigen Hersteller hochwertiger Wasserstrahl­ schneidprodukte übernommen. Durch die Übernahme kann Hypertherm dem Markt eine noch größere Auswahl pas­ sender Schneidtechnologien bieten – sei es Plasma, Laser oder Wasserstrahl. Die Steuerungs- und Softwareprodukte des Unternehmens helfen, die Leistung der jeweiligen Anlagen zu steigern und die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. AccuStream und seine Kunden erhalten durch die Übernahme zu­ dem Zugang zu den tech­ nischen Ressourcen und der weltweiten Infrastruk­ tur von Hypertherm.

www.fit-online.org

www.nachreiner-werkzeuge.de

Mehr Freude bei der Handarbeit

Problemfeld Langzeitarchivierung Elektronische Belege als Steuerfalle

Maschinen erzeugen schädliche Schwingungen. Die BAuA kennt den Weg zur Prophylaxe.

Bestellungen, Lieferscheine oder Rechnungen: Viele Geschäftsvorgänge laufen heute elektronisch ab. Statt Papierbelegen müssen Unternehmen eine wachsende Zahl von digitalen Buchungsbelegen aufbewahren. Elektronische Belege können für Unternehmen zur Steuerfalle werden, warnt der Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e.V.

Viele Beschäftigte in Deutschland ar­ beiten an Maschinen, die sie erheblichen Schwingungen aussetzen. Für den Ar­ beitsschutz ist es von großer Bedeutung sie vor diesen Vibrationen ausreichend zu schützen. Eine Möglichkeit wäre die Tren­ nung von Mensch und Maschine. Dazu müssen die mechanischen Eigenschaften von Armen und Händen exakt nachge­ bildet werden. Deshalb hat die Bundes­ anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsme­ dizin (BAuA) nun einen Bericht mit dem Titel ›Praxisnah ermittelte Impedanzver­ läufe zur Nutzung für biomechanische Modellierungen der beiden menschli­ chen Hand-Arm-Systeme‹ veröffentlicht. In ihm beschreiben die Forscher präventive Maß­ nahmen für Arbeiter, die ständigen Vibrationen ausgesetzt sind. www.baua.de

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www.hypertherm.com

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Alle digitalen Buchungsbelege müs­ sen in ihrer ursprünglichen Form aufbe­ wahrt werden und jederzeit lesbar sowie digital verfügbar sein. Werden digitale Buchungsbelege nicht oder nur bruch­ stückhaft lesbar archiviert, verwerfen die Finanzbehörden schnell den betreffenden Jahresabschluss und nehmen unvorteil­ hafte Schätzungen vor. Unter Umständen drohen sogar strafrechtliche Konsequen­ zen, etwa im Falle von mutmaßlichen Scheinverträgen. Angesichts der rasant fortschreitenden technischen Entwick­ lung stellt sich die Frage: Welche Verfah­ ren und Speichermedien gewährleisten eine zuverlässige Datensicherung über

viele Jahre? Auch wenn es keinen Königs­ weg gibt, so lassen sich doch Fehler von vorneherein vermeiden. Wichtig ist, alle eigenen elektronischen Belege, insbeson­ dere Ausgangsrechnungen, unveränder­ bar im Original zu speichern. Sie sollten mit marktgängigen Formaten erstellt (etwa Word, Excel, XML) und im PDF-For­ mat abgespeichert werden. Unternehmen sollten ihre Daten auf zwei verschiedenen Datenträgermedien sichern, jeweils ein­ mal kopieren und an verschiedenen Orten aufbewahren. Auch die netzbasierte Da­ tenspeicherung im Rahmen sogenannter Cloudlösungen sollte gründlich überlegt werden. Einige Provider werden im um­ kämpften Marktumfeld nicht bestehen, andere wiederum werden bei einem gro­ ßen Daten-Crash ihren Betrieb einstellen müssen. Fazit: Unternehmen sollten das Thema elektronische Da­ tenspeicherung nicht auf die lange Bank schieben, sondern zur Chefsache machen. www.bvbc.de

Genau betrachtet: Jäger Der neue Vakuumfilter VLO für Profilschleifmaschinen. Die Jagd nach Partikeln im Schleiföl ist exakt dem Bedarf angepasst. Mit bis zu drei Filtermodulen, die übereinander angeordnet sind. Das ermöglicht unterschiedliche Filterqualitäten und spart Platz. KNOLL Maschinenbau GmbH, D-88348 Bad Saulgau, Tel. +49 (0) 7581/2008-0, www.knoll-mb.de

Spotlight

Innovationspreis für rühriges Forscherteam

Preis für Power-Frauen Zwei Führungskräfte von Kennametall sind mit dem erstmals vergebenen STEPPreis ›Frauen in der Produktionstechnik‹ ausgezeichnet worden, der vom Manu­ facturing Institute, Deloitte, University of Phoenix, und der Society of Manufac­ turing Engineers vergeben wird. Colleen Wood Cordova, Vice President Global Pro­ duct Management bei Kennametal, und Martina Igel, Betriebsleiterin des Ken­ nametal-Werks in Schongau, Deutsch­ land, wurden zusammen mit 120 anderen Frauen ausgewählt, die auf allen Funktionsebenen ausge­ zeichnet wurden. www.kennametal.com

Zukunftsinvestition Mahr investiert ständig in eine hoch­ wertige Ausbildung junger Menschen. Jetzt hat der Applikationsspezialist für Fertigungsmesstechnik ein neues Aus­ bildungszentrum eröffnet. Dafür hat der Messtechnikspezialist ein Gebäude un­ mittelbar gegenüber des Firmensitzes für eine Million Euro komplett saniert. Hier lernen die Auszubildenden auf über 1 600 qm auf zwei Etagen und werden da­ bei von drei hauptberuflichen Ausbildern betreut. Das neue, lichtdurchflutete Aus­ bildungszentrum ist hochmodern ausge­ stattet – mit CNC-Bearbeitungs-, Dreh-,

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Reibschweißen zeichnet sich durch leicht reproduzierbare hohe Qualitäts­ standards, kurze Taktzeiten und hoch­ wertige Schweißnähte aus. Es gehört zu den sichersten Verbindungsverfahren der Fertigungstechnik. Um weitere Möglich­ keiten des Verfahrens zu eröffnen und be­ stehende weiter zu verbessern, engagiert sich Raiser seit Jahren in der Forschung – nicht zuletzt mit dem ›Raiser-Innovati­ onspreis für Reibschweißen‹. Wie schon 2011 nahmen Teilnehmer aus aller Welt – sowohl aus Universitäten als auch der Wirtschaft – an der Ausschreibung teil. Eine fünfköpfige Jury aus Industrie und Forschung prüfte die sieben eingereich­ ten Arbeiten nicht nur unter technischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten, sondern auch unter den Kriterien Wirt­ schaftlichkeit, Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Schließlich no­ minierte sie den Beitrag eines österrei­ chischen Forscherteams, bestehend aus Kemal Mucic und Norbert Enzinger vom Institut für Werkstoffkunde und Schweiß­ technik der TU Graz sowie Franz Fuchs von der Pewag Austria GmbH aus Kapfenburg, zum Thema ›Lineares Reibschweißen von hochfesten Kettengliedern‹. Dieses inno­ vative Verfahren bietet eine produktivere Fräs-, Bohr- und Flachschleifmaschinen. Mit dem neuen Ausbildungszentrum setzt Mahr einen neuen Meilenstein im bisher schon sehr erfolgreichen Engage­ ment für die betriebsinterne Ausbildung. In den letzten beiden Jahren stellte das Unternehmen beispielsweise die Bun­ dessieger im Fach ›Industriemechaniker/ in‹. Die Azubis im Fach ›Elektrotechnik‹ nehmen jeweils in ihrem dritten Lehrjahr am Wettbewerb ›Jugend forscht‹ teil. Mahr arbeitet mit der Berufsfachschule BBS II in Göttingen zusammen, mit dem Felix-Klein-Gymnasium sowie der Boni­ fatiusschule in Göttingen. In Kooperation mit der Hochschule ›HAWK‹ bildet das High-tech-Unternehmen derzeit sieben Studenten im dualen ›Studium im Praxis­ verbund‹ aus. Die Aussichten für die Aus­ zubildenden bei Mahr sind hervorragend. Geschäftsführer Stephan Gais: »Mahr übernimmt nahezu alle Auszubilden­ den und auch die Studen­ ten aus Praxisverbund.« www.mahr.de

Alternative zum sonst üblichen Abtrenn­ stumpfschweißen bei der industriellen Kettenfertigung. Während ein Halbket­ tenglied fest eingespannt ist, wird das Gegenstück in eine gradlinige Schwing­ bewegung versetzt, um an der Kontakt­ stelle die nötige Reibungswärme zu er­ zeugen. Durch Druck werden die beiden Teile dann vollständig miteinander ver­ schweißt. Diese vollständig automatisier­ te Technik bringt viele Vorteile mit sich: Sowohl das Verschweißen von gegosse­ nen, gesinterten oder ge­ schmiedeten Materialien als auch das von verschie­ denen Profilen und Geo­ metrien wird möglich. www.raiser.de

Bester SGMW-Lieferant SGMW verleiht MAG als Ausrüster für die Fertigung von Motorenbauteilen zum wiederholten Mal den ›Outstanding Sup­ plier Award‹. Das chinesisch-amerikanische Unternehmen SAIC-GM-Wuling war mit 1,5 Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr 2012 einer der größten chinesischen Auto­ mobilhersteller. Für die Fertigung der Mo­ torenbauteile Zylinder-Kurbelgehäuse, Zy­ linderkopf und Kurbelwelle setzt das Unternehmen auf MAG-Maschinen, die in Eis­ lingen und Göppingen pro­ duziert werden. www.mag-ias.com

Spotlight

Kompetenz ausgebaut

Staffelstabtausch

Die Kiesling Maschinentechnik wird Teil von Rittal International. Damit baut die Firmengruppe ihre Lösungskompetenz für den Schaltanlagen- und Steuerungs­ bau weiter aus. Das Familienunterneh­ men Kiesling mit Sitz im hessischen Diet­ zenbach ist ein international gefragter Spezialist für Automatisierungslösungen im Schaltanlagenbau. Über die finanziellen De­ tails der Transaktion ha­ ben beide Parteien Still­ schweigen vereinbart.

Die beiden Geschäftsführer Dr. Man­ fred Storr und Hagen Schurer übergaben die Geschäftsführung der Oelheld GmbH an die nächste Generation des Familien­ unternehmens und wechselten in den Beirat. Hagen Schurer ist weiterhin Prä­ sident der oelheld technologies SAS. Mar­ tin Storr, zuständig für Marketing und Vertrieb und Philipp Storr, verantwortlich für For­ schung, Entwicklung und Produktion haben nun die Leitung übernommen. www.oelheld.de

Zum Jahresende 2012 wurden im Tradi­ tionsbetrieb Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG die Weichen für die künftige Ausrichtung und Positionierung des Welt­ marktführers für Metallsägemaschinen und Automatische Lagersysteme gestellt. Der Devise ›Mehr Zukunft wagen – über den Horizont hinaus denken‹ folgend, wurde die Vertragsunterschrift bezüglich Neuregelung der Besitzverhältnisse und weitergehend auch zur Bestellung der neuen Geschäftsführung durchgeführt.

OHNE NIET

• Wirtschaftlicher als Punktschweißen • Viele Materialkombinationen Bewiesene Qualität • Millionenfach in Automobilund Weißwarenindustrie • Weltweite Präsenz • Zuverlässig durch TOX®-Monitoring-Netzwerk

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www.kasto.de

Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung

NIETEN

Verbindungstechnik für Bleche

Klare Verhältnisse in der Kasto-Familie

Damit wurden die beteiligten Familien Armin Stolzer und Hans-Jürgen Stolzer, die die Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG bis dato als Geschäftsführende Gesellschafter repräsentierten, ihrer Ver­ antwortung als Inhaber wie als Unter­ nehmer gerecht, und geben zudem den Kunden wie den Mitarbeitern und deren Familien eine langfristige Perspektive. Die Neuregelung der Besitzverhältnisse wurde durch einen Tausch der jeweili­ gen Anteile am deutschen Unternehmen Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG sowie der französischen CMO (Construc­ tions Métalliques d‘Obernai) im Elsaß beschlossen. Die CMO ist spezialisiert auf Schweißteile und den Kesselbau. Das Un­ ternehmen befand sich 16 Jahre lang im gleichwertigen Besitz von Armin Stolzer und Hans-Jürgen Stolzer und gehört nun­ mehr komplett der Familie Hans-Jürgen Stolzer. Dagegen hält die Familiengesell­ schaft Armin Stolzer nun 100 Prozent der Anteile der Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG. Nicht zuletzt wird damit auch eine Familientradition fortgesetzt, die vor über 165 Jahren als Handwerksbetrieb ihren Anfang nahm. Die alleinige Ge­ schäftsführung der Kasto Maschinenbau GmbH & CO. KG obliegt nun Dipl.Ing. Betriebswirt (VWA) Armin Stolzer

TOX®-Rund-Punkt

www.rittal.de

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www.tox-de.com

Outlet-Center für Werkzeugmaschinen DIe perfekte kombInatIon Der zweI weltbeSten verStellSySteme! Getoppt DurchantIShock unD aerGon GrIfftechnoloGIe!

Die CNC Outlet Center GmbH geht mit einem neuen Vertriebskonzept für Werk­ zeugmaschinen an den Start. In Olching bei München wurde das erste CNC Out­ let Center mit circa 2 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche und modernen Büro­ räumen eröffnet. Bis zu 100 Standard­ maschinen für die Metallbearbeitung stehen zur Besichtigung, Vorführung und einem sofortigen Verkauf bereit. ServiceLeistungen wie Finanzierung, Transport, Inbetriebnahme und Schulung runden das Angebot ab. Aus ihren Erfahrungen

StärkSteS auSSenverStellSyStem Schnell · SIcher

StärkSteS · leIchteSteS SIcherSteS verStellSyStem „Im Vergleich zu allen Mitbewerbern erzielt LEKI die höchsten Haltekräfte und bietet dadurch höchste Sicherheit.“ Peter Geyer, VDBS Ausbildungsleiter Bergführerausbildung

Optimale Werte zum Bohren mit Zecha-Tool Was mit dem Schnittdatenrechner für die Graphitbearbeitung begann, führt die Zecha Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH aktuell mit einem Tool fort, das speziell angepasst ist auf die Bohrerseri­ en des Werkzeugspezialisten. Besonders die leichte Handhabung und die schnelle Möglichkeit, an verlässliche Zerspanungs­ daten zu kommen, sprechen für die online verfügbare Applikation. Das Tool ist eine Anwendung, mit der sich der Zerspaner das jeweils beste Bohr-Werkzeug aus dem Zecha-Programm und die passen­ den Zerspanparameter dazu anzeigen lassen kann. Genau genommen, besteht die Web-Applikation aus zwei separaten Teilen – dem ›Toolnavigator‹ und dem Schnittdatenrechner. Beim Toolnavigator wählt der Anwender den Werkzeugtyp

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im Vertrieb von Werkzeugmaschinen heraus haben die beiden Geschäftsfüh­ rer Markus Braun und René Schmidt ein neues Vertriebsmodell entwickelt: Nach einer Vorauswahl auf einer Internet-Platt­ form können Kunden Werkzeugmaschi­ nen zum Drehen, Fräsen und Schleifen in Olching besichtigen und anhand von Musterteilen testen. Dabei werden sie auf Wunsch von erfahrenen Fertigungs­ ingenieuren umfassend beraten. Wird ein Verkaufsvertrag abgeschlossen, sind die Maschinen sofort verfügbar. Damit auch Preisvorteile die Kunden anziehen, soll sich das Vertriebsprogramm auf Serienmaschinen für Standardaufgaben ­ konzentrieren. Einsparungen durch güns­ tigen Einkauf gibt das CNC Outlet Center weiter. Markenhersteller können sich mit speziellen Serien, Maschi­ nen aus Überproduktion oder Leasing-Rücklauf ­einen neuen Vertriebsweg erschließen. www.cnc-outlet.de

wie Spiralbohrer, Pilot- oder NC-Anbohrer sowie Durchmesser, Bohrungstiefe und Innenkühlung aus. Daraufhin legt er fest, welches der insgesamt 13 in der Daten­ bank vorhandenen Materialien zerspant werden soll. Dazu zählen unter anderem unterschiedliche Stahllegierungen, Titan, Grauguss aber auch Gold oder Kunststoff. Anhand dieser Parameter schlägt die An­ wendung bis zu vier Werkzeugvarianten vor. Diese sind entweder sehr gut bis gut geeignet oder sie zeigen durchschnittli­ che Leistungen mit kürzeren Standzeiten. In der zweiten Applikation, dem eigent­ lichen Schnittdatenrechner, erfährt der Anwender, mit welchen Parametern er das Beste aus seinen Werkzeugen her­ ausholen kann. Über die Auswahl der im Toolnavigator vorgeschlagenen Werk­ zeuge errechnet er sich die besten Wer­ te, um seine Zerspanaufgabe optimal lösen zu können. Der Schnittdatenrech­ ner zeigt die empfohlenen Schnittdaten als Standard- sowie als Maximalwert an und empfiehlt die entsprechende Schnittgeschwindigkeit vc, den Vorschub pro Umdrehung fz, Drehzahl n sowie den Vorschub f in mm/min. So kann der An­ wender seine Maschine perfekt zwischen höchster Produktivität und Präzisi­ on austarieren und in sein CNC-System übertragen. www.zecha.de

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Kurzmeldungen

Kooperation in Sachen Elektrochemie

Vom Web zur App Die Igus GmbH stellte vor einem Jahr ein neues Katalogkonzept namens ›WebGui­ de‹ vor. Kernidee des kompakten Nach­ schlagewerks ist es, dem Kunden durch eine maximale Reduzierung der Informati­ onsvielfalt und eine enge Verzahnung mit Online-Konfiguratoren, Videos sowie CADDaten eine schnelle Übersicht zu ermögli­ chen. Überdurchschnittliche Zugriffszahlen haben das Erfolgspotenzial des Katalogs bestätigt. Deshalb hat igus den WebGui­ de jetzt auch für Tablets umgesetzt. Aus der Papierversion des WebGuide wurde jedoch keine digitale eins-zu-eins-Kopie gemacht, denn der Nutzer braucht in einer App andere Funktionen und Strukturen. Die übersichtliche Menüstruktur ermög­ licht einen direkten Zugang zu den ver­ schiedenen Produktbereichen gegliedert in Energieführungen, Kunststoffgleit-, Gelenk- und Kugellager sowie schmier­ freie Linear- und Antriebstechnik. Hinzu kommen vorkonfektionierte ›readychain‹Energieketten und ›readycable‹-Leitungen sowie das ›chainflex‹Leitungssortiment und sämtliche Igus-Online­ werkzeuge für Konfigurati­ on und Berechnung. www.igus.de

Schweiß-Leitfaden Um noch stärker auf die Nachfrage der Automobilindustrie nach AHSS/UHSSStählen einzugehen, hat SSAB jetzt einen ausführlichen Leitfaden zum Schweißen von AHSS/UHSS-Stählen in englischer Sprache vorgestellt. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Anzahl an Automobi­ lapplikationen, die mit AHSS/UHSS-Stäh­ len entwickelt werden, bietet der neue Welding Guide die nötigen Erkenntnisse und Empfehlungen, um Schweißprozes­ se zu optimieren und unmittelbar von den Vorteilen dieser Werkstoffe zu pro­

Kennametal Extrude Hone und PEMtec SNC haben eine Kooperationsvereinba­ rung im Bereich der präzisen elektroche­ mischen Metallbearbeitung (PECM) ver­ einbart. Mittels PECM können komplexe Geometrien in praktisch allen Metallen erzeugt werden. PECM ist besonders bei Werkstücken interessant, deren Herstel­ lung durch konventionelle Bearbeitungs­ verfahren nur mit hohem Fertigungsauf­ wand möglich ist. Da Kennametal Extrude Hone bereits für eine Vielzahl von Bran­ chen Verfahren für die Oberflächenbear­ beitung liefert, ist die PEMtec-Allianz eine logische Erweiterung des globalen Port­ folios von Kennametal. Im Bereich ›Fuel

Wissen vom Experten Die zunehmende Vielfalt und Komplexi­ tät von Produkten verlangt anwendungs­ optimierte Stähle. Hier ist Expertenwissen gefragt, wie es Schmolz + Bickenbach mit werkstofftechnischer Beratung bietet. Die Schmolz + Bickenbach Distributions GmbH bietet mehr als reinen Stahlhandel. Mit dem jahrelangen Know-how über die werkstoffkundlichen Eigenschaften steht das Unternehmen den Kunden zur Seite, wenn es knifflig wird. Gemeinsam werden die beste und preiswerteste Stahllösung fitieren. Der Welding Guide ›Schweißen von AHSS/UHSS Stahl – Leitfaden für die Automobilindustrie‹ stellt detailliert und übersichtlich die in der Automobilindu­ strie geläufigsten Schweißmethoden vor: Widerstandspunktschweißen, Laser­

Systems‹ wird PECM als Schlüsseltechnik gesehen, da sich verschärfende Abgasge­ setzgebungen Hersteller von Kraftstoffe­ inspritzanlagen zwingen neue Fertigungsverfahren einzuführen, um Ihre glo­ bale Wettbewerbsfähig­ keit zu sichern. www.kennametal.com

erarbeitet – auf Wunsch inklusive Prüf­ siegel. Aus einem breiten Portfolio suchen die Werkstofftechniker bauteilspezifisch die optimale Materiallösung und defi­ nieren zusätzliche Modifikationen – den Kosten-Nutzen-Aspekt für den Kunden immer im Blick. Welche Eigenschaften die Stähle mitbringen, wissen die Stahlspe­ zialisten dank modernster Prüfverfahren. Bei Bedarf bescheinigen die Experten per Zertifikat, dass der Werkstoff mit seinen optimierten Eigenschaften auch höhe­ ren Anforderungen standhält. Das un­ terscheidet Schmolz + Bickenbach vom klassischen Stahlhandel. In spezifischen Anwendungsfällen arbeiten die Werk­ stofftechniker mit allen Klassifizierungsund Abnahmegesellschaften zusammen, wie etwa dem Techni­ schen Überwachungsver­ ein (TÜV) und dem Ame­ rican Bureau of Shipping (ABS). www.schmolz-bickenbach.com schweißen und Lichtbogenschweißen. Er legt den Schwerpunkt dabei insbesonde­ re auf UHSS-Stähle und bietet ausführli­ che Testergebnisse sowie Empfehlungen zu bewährten Verfahren für beschichtete und unbeschichtete AHSS/UHSS-Stähle. Ziel ist es, der Automobilindustrie ­einen Leitfaden zur Verfügung stellen, der das gesamte Know-how sowie die For­ schungsergebnisse und Kennwerte zusammen­ fasst, die SSAB über die Jahre hinweg gesammelt hat. www.ssab.com

Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung

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Kurzmeldungen 12

Gegen steigende Energiekosten Die Energiewende sorgt dafür, dass die Energieko­ sten ansteigen und das The­ ma ›Energieeffizienz‹ immer stärker in den Fokus rückt. Zu den Hauptanliegen der Ferti­ gungsindustrie zählt, die ei­ gene Wettbewerbsfähigkeit auch bei steigenden Energie­ kosten sicherzustellen und dabei einen gleichbleibenden, störungsfreien Produktions­ prozess aufrechtzuerhalten. Mitsubishi Electric kennt die Bedürfnisse und Anforderun­ gen der Fabrikautomatisie­ rung genau und kann daher ein ganzheitliches Energiema­ nagement liefern. Ziel des besonderen Kon­ zepts ›e&eco-F@ctory‹ ist es, Hersteller einfach und schnell dabei zu unterstützen, Energie einzusparen, ihre Produktivität zu erhöhen und Produktions­ kosten zu senken. Dafür hat Mitsubishi Electric eine ganze Reihe innovativer Fertigungs­ technologien im Angebot, die durch das Know-how und die Erfahrung der e-F@ctory-Part­ ner zusätzlich ergänzt werden. Mitsubishi Electric offeriert dazu die dritte Generation sei­ nes Energy Control Packs (ECP), den kompakten Frequenzum­ richter FR-A741 mit integrierter Rückspeisefunktion sowie die energiesparenden Industriero­ boter der F-Serie. Bevor Energiekosten gesenkt werden können, müssen alle Verbrauchsdaten transparent gemacht und analysiert wer­ den. Das ECP von Mitsubishi Electric erfasst von der Produk­ tions- bis hin zur Leitebene alle notwendigen Daten in Echt­ zeit und stellt sie zeitgleich auf verschiedenen Ebenen

zur Analyse in Management­ systemen bereit. Das mit den e-F@ctory-Partnern ›INEA‹ und ›LEM‹ gemeinsam entwi­ ckelte System kombiniert in einer skalierbaren Lösung die Hardware, Software und Do­ kumentation zu einem schlüs­ selfertigen Energiemanage­ ment-System. Das ECP kann bis zu 80 Prozent vorgefertigt an neue sowie bestehende Ap­ plikationen angepasst werden und für die gesamte Betriebs­ dauer Drehzahlen regeln, Las­ ten anpassen und Temperatu­ ren steuern. Mitsubishi Electric verfügt auch über ein breites Pro­ duktportfolio, mit denen An­ lagenhersteller ihren Energie­ verbrauch, CO2-Ausstoß und ihre Kosten senken können. Dazu zählen die bewährten Frequenzumrichter, die mit minimaler Eingangsleistung eine maximale Ausgangsleis­ tung erzeugen und damit den Energieverbrauch der Anlage verglichen mit einem kon­ ventionellen Netzbetrieb in Spitzen um bis zu 60 Prozent reduzieren. Dafür ist eine Optimum-Exci­ tation-Control-Funktion (OEC) zuständig, die dafür sorgt, dass der angeschlossene Mo­ tor genau den magnetischen Fluss erhält, mit dem er am ef­ fizientesten betrieben werden kann. Damit lassen sich beson­ ders im niedrigen Drehzahlbe­ reich Energiekosten einsparen. Der Frequenzumrichter FRA741 verfügt zusätzlich über eine integrierte Energierück­ speisung und eignet sich da­ her speziell für Anwendungen mit zyklischer Beschleunigung und Verzögerung. Mitsubishi Electric demons­ trierte den kompakten Fre­ quenzumrichter bereits in einem Hänel Lean-Lift, in dem bis zu 40 Prozent der für die Aufwärtsfahrt des Lifts benö­ tigten Energie wieder in den Kreislauf ein­ gespeist wur­ den. www.mitsubishi-automation.de

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Mit Autodesk zum Roboter Autodesk ist eine Partner­ schaft mit der Lego-Gruppe eingegangen, um interaktive 3D-Bauanleitungen für ›Lego Mindstorms EV3‹ zu entwi­ ckeln. Dies ist eine neue Platt­ form, dafür geschaffen, eine jüngere Generation für das Bauen und Programmieren von Robotern zu begeistern. Die auf der Inventor Publis­ her-Technologie basierenden, interaktiven Bauanleitungen sind über eine App für iOS- und Android-Geräte oder über das

Zupackendes für mehr Sicherheit Die neue Geometrie der Voll­ hartmetall-Werkzeuge von ATI sorgt für verbesserte Stabili­ tät und Schwingungsdämp­ fung und die Nano-Composite PVD-Beschichtung für hohe Leistungsfähigkeit bei hohen Drehzahlen. Um das vollstän­ dige Potential seiner Hochleis­ tungs-VHM-Fräser zu erschlie­ ßen, stellt ATI Stellram seinen Spezialfräsern eine weitere Innovation zur Seite: die von Haimer entwickelte und pa­ tentierte Auszugsicherung Safe-Lock. Sie erzielt durch be­ sondere Konstruktionsmerk­ male in Werkzeug und Spann­ futter sowohl einen Reib- als

Internet unter Mindstorms. COM erreichbar. Sie bieten eine Alternative zu den tradi­ tionellen Anleitungen. Mit den 3D-Anleitungen können die Lego Mindstorms-Baumeister sehen, wie die einzelnen Kom­ ponenten zusammenpassen. Damit lassen sich auch die anspruchsvollsten Roboter bauen. Mit der App können die Lego-Steine aus jedem Schritt des Bauprozesses digital ange­ zeigt werden. Animation kön­ nen jederzeit gestoppt, einzel­ ne Steine herangezoomt oder gedreht, um genau zu sehen, wie Teile zusammengesteckt werden müssen. Damit haben Lego-Baumeister selbst die Kontrolle über das Bauerlebnis und können die Bauanleitung so betrachten, wie sie für sie individuell am verständlichs­ ten ist. www.autodesk.de

auch Formschluss. Durch dieses konstruktive Design wird vermieden, dass der Frä­ ser bei Extrembearbeitungen durchdreht oder gar aus dem Futter gezogen wird. Die Kom­ bination von Auszugsicherheit und hoher Rundlaufgenau­ igkeit führt zu einer schwin­ gungsarmen und dadurch sehr effizienten Zerspanung: Durch gesteigerte Schnitttie­ fen und Vorschübe kann das Zeitspanvolumen um bis zu 100 Prozent erhöht werden; in ähnlichem Maße reduziert sich der Werkzeugverschleiß. Die Kombination aus ATI Stell­ ram Aerospace Schaftfräser und Safe-Lock erlaubt hohe Drehzahlen und Vorschübe selbst bei schwer zerspanba­ ren Werkstoffen. Dies wird durch die neue Geometrie, verbunden mit der äußerst widerstands­ fähigen PVD Nano TiAlNBeschichtung, ermöglicht. www.haimer.com

Kurzmeldungen

Volkswagen geht in die Offensive

Volkswagen setzt mit der Eröffnung des weltweit 100. Fertigungsstandorts im mexi­ kanischen Silao seinen Wachs­ tumskurs fort. Die Produkti­ onslinie zur Bearbeitung der Motorblöcke kommt von MAG. Der Göppinger Werkzeugma­ schinenhersteller ist damit einer der größten Ausrüster des neuen Motorenwerks

Selbstbedienung Automatisch Mit dem Automatensystem zum Werkzeug

›Invend‹ stellt der technische Händler Brammer das Selbst­ bedienungsprinzip für den Bereich MRO mit einer großen Auswahl an Produkten zur Ver­ fügung. Nach dem Motto ›Ein­ schalten und Sparen‹ kann der Materialverbrauch für War­ tung, Reparatur und Instand­ haltung um bis zu 40 Prozent gesenkt werden. Planung und Installation des Automaten verlaufen problemlos: Bram­ mer unterstützt bei der Ent­ scheidung, welche Artikel in welcher Menge auf die Unter­ nehmens-Bedürfnisse bevor­ ratet werden. Auf Grundlage dieser Analyse bestückt der MRO-Spezialist dann den Auto­ maten mit den festgelegten Produkten. www.brammer.biz

Automatisierte Bestellpro­ zesse steigern die Produktivi­ tät eines jeden Betriebes. Die Beschaffung von Werkzeugen, Verbrauchsmaterialien und anderen produktionsrelevan­ ten Waren kann beispielsweise über Warenausgabesysteme effektiv organisiert werden. Als

im Bundesstaat Guanajuato. Mittelfristig werden pro Jahr 330 000 verbrauchsarme TSIMotoren der neuesten Gene­ ration für die Fahrzeugwerke

in Puebla, Mexiko, und Chat­ tanooga, USA, gefertigt. Volks­ wagen will bis 2018 jährlich eine Million Fahrzeuge allein in den USA verkaufen. Derzeit werden die Modelle Beetle, Jetta und Passat vor Ort in den Märkten der NAFTA-Region produziert, weitere Model­ le sollen folgen. www.mag-ias.com

Einstieg in die automatische Warenwirtschaft eignet sich der Fachschubladenschrank ›WA 900‹ der Wollschläger GmbH & Co. KG. Er gewährleis­ tet eine sichere Warenverfüg­ barkeit rund um die Uhr und vermeidet dadurch teure Still­ standszeiten in der Produkti­ on. Das System verfügt bereits über einen Touchscreen sowie eine integrierte Mitarbeite­ ridentifizierung mit unter­ schiedlichen Berechtigungen. Dadurch wird eine zügige Entnahme der Artikel sicher­ stellt. Bereits entnommene Artikel können auf Wunsch nach Gebrauch wieder einge­ lagert werden. Das lückenlose Protokoll jeder Entnahme do­ kumentiert den Verbleib der Materialien und erleichtert die rechtzeiti­ ge Wiederbe­ schaffung.

Perfekt montiert Mit der Revision seines TS 8-Schaltschranksystems hat Rittal die Montageeffizienz seines Anreihschrankes gestei­ gert. Eine Vielzahl an Neuerun­ gen zur schnelleren Montage von Zubehör-Komponenten spart deutlich Zeit und Kos­ ten. Die Weiterentwicklung umfasst neue Positionierungs­ hilfen, Ein-Mann-Montagen, werkzeuglose Clip-Befesti­ gungen sowie neue Montage­ räume. www.rittal.de

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Goodie: Glockengießen

Glocken – Klangkörper mit Klasse Ein altes Handwerk beleuchtet Die Herstellung wohlklingender Glocken ist kein trivialer Vorgang. Nur wer versteht, welche Physik hinter der Ausbreitung von Schall steckt, welche Eigenschaften bestimmte Materialien besitzen und eine raffinierte Gusstechnik beherrscht, kann, wie das Passauer Unternehmen Perner, Glocken produzieren, deren Wohlklang Menschen auf der ganzen Welt genießen. Glocken zählen neben Trommeln und Blasinstrumenten mit zu den ältesten Klanginstrumenten, die der Mensch er­ sonnen hat. Die ersten Glocken wurden in China vor etwa 3600 Jahren gegossen und dienten wohl religiösen Zwecken. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass Glocken primär dazu ersonnen wurden, vor Gefahr zu warnen, da ihr Klang über weite Entfernungen zu hören ist. Heute sind Glocken hauptsächlich in Kirchtür­ men zu finden, wo sie die Aufgabe haben, die Gläubigen zum Gebet zu rufen bezie­ hungsweise die Uhrzeit bekanntzugeben. Glocken benötigen zur Tonerzeugung keine Hilfsmittel, wie etwa Saiten oder Membranen, sondern erzeugen den Ton nach einem Schlag auf ihre Hülle selbst.

Sie werden deshalb als selbsttönende Musikinstrumente beziehungsweise als Idiophon bezeichnet. Ihr heutiger Wohl­ klang ist das Ergebnis einer langen Glo­ ckenbautradition. Der Mensch musste sich dazu umfangreiches Wissen bezüg­ lich Handwerk, Materialkunde und Physik aneignen. Als Material für den Glockenguss hat sich die Bronze durchgesetzt, da dieses Material beste Gießeigenschaften besitzt, korrosionsbeständig ist und, in Glocken­ form gegossen, einen unvergleichlichen Klang erzeugt. Kein Wunder, dass Bronze das am meisten verwendete Material für den Glockenbau wurde. Bronze ist eine Kupferlegierung, die zu 80 Prozent aus Kupfer und zu 20 Prozent aus Zinn be­

steht. Dieses Verhältnis der Metalle zu­ einander hat sich für Glocken als optimal herausgestellt. Mitentscheidend für den schönen Klang des Materials sind dessen E-Modul und die geringe Kerbschlagfes­ tigkeit. Die positiven Eigenschaften der Bronze wurden den Glocken allerdings in Kriegszeiten zum Verhängnis. Sowohl unter Napoleon, als auch im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden Bronzeglo­ cken kurzerhand eingeschmolzen, um da­ raus Kanonenkugeln zu formen. Neben der Bronze wurde auch mit an­ deren Materialien experimentiert, in der Hoffnung, wohlklingende Klangkörper zu erschaffen. So wurde ab 1930 die so­ genannte Sonderbronze verwendet, eine zinnfreie Silizium-Legierung, die aus etwa 92 Prozent Kupfer besteht. Dieses Mate­ rial konnte sich nicht durchsetzen, da ein Teil der daraus gefertigten Glocken einen wenig musikalischen Nachklang besaß. Zu den am besten gelungenen Glocken aus diesem Material zählt das Großgeläut der Stiftskirche zu Baden-Baden. Auch mit Aluminiumlegierungen wurde versucht, wohlklingende Glocken zu gie­ ßen. Die Glocken aus Weißbronze besa­ ßen jedoch einen sehr trockenen, dump­ fen Klang und waren zudem einer starken Abnutzung durch das weiche Material unterworfen. Auch Glocken aus Messing, einer Kupfer-Zink-Legierung konnten sich nicht durchsetzen, da auch diese dumpf, matt und kurzatmig klangen. Alle diese Ersatzmaterialien für den Glockenbau ha­ ben Eigenschaften, die sich auf den Klang nachteilig auswirken. Neben dem bereits erwähnten Elastizitätsmodul gehören dazu die zu hohe Schallgeschwindigkeit, die dazu führt, dass die Abklingdauer kurz ist. Zudem spielt die Porosität des Werk­ stoffs eine Rolle. Ist diese zu hoch, bewirkt eine entsprechend starke Dämpfung ebenfalls eine viel zu kurze Abklingdauer. Das Gießen von Glocken ist ein uraltes Handwerk und erfordert eine Menge Fachwissen, weshalb Perner im Jahr 1999 auch den Auftrag zum Gießen der ›Misericordia‹ für den Passauer Dom bekam.

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Goodie: Glockengießen

Die Herstellung hochwertiger Glocken wird beim Passauer Unternehmen Perner nach dem Lehmformverfahren praktiziert. Aus diesem Grund hat sich die Bronze als alleiniges Baumaterial für hochwertige Glocken durchgesetzt. Natürlich will man das Material scho­ nen, damit eine Bronzeglocke über viele Jahrhunderte auf sich aufmerksam ma­ chen kann. Deshalb ist der Klöppel aus weichem Eisen hergestellt, damit sein Schlag die Glocke nicht beschädigen kann. Auch der Klöppel hat übrigens Aus­ wirkungen auf die Klangqualität der Glo­ cke. So hat beispielsweise die Größe des Ballens einen Einfluss auf das Klangver­ hältnis von Grund- zu Obertönen. Selbst die Aufhängung des Klöppels wird nicht dem Zufall überlassen. Diese erfolgt mit einer mehrlagigen Lederschlaufe, die so angebracht ist, dass der Klöppel genau im rechten Winkel zum Joch schwingt. Wenn Glocken schwingen, werden enorme Kräfte an die Aufhängung und den Glockenturm übertragen. Der Glo­ ckenstuhl muss deshalb besonders sorg­

fältig konstruiert werden, damit dieser über mehrere Menschengenerationen seinen Dienst tut. Es hat sich auch hier gezeigt, dass moderne Technik nicht unbedingt immer Fortschritt bedeutet. Stahl­ glockenstühle, die man als besser geeignet für Glockenstühle hielt, werden wieder durch Holzkonstruktionen ersetzt, da sich der Stahl als nachteilig für den Glockenturm herausgestellt hat. Zudem beeinflussen Glockenstühle aus Stahl den Klang der Glocke negativ.

werk muss eine Menge Wissen aufbieten, soll Bronze nicht umsonst in die Gießform fließen. Es lohnt sich, genauer den Aufbau der Gussform für eine Glocke zu studie­ ren, um zu erfassen, auf welch raffinierte Weise Klangkörper entstehen, die viele Jahrhunderte überdauern. Glockenbauer müssen beispielsweise, wie der Maurer, mit Ziegelsteinen um­ gehen können, um den Glockenkern zu erstellen, der das Fundament der Glo­ ckengussform bildet. Auf diesen Kern wird anschließend eine Schicht aus Lehm aufgetragen, in die Gerstenspreu hinzu­ gemischt wird. Dieses aus dem Mittel­ alter stammende Rezept verhindert die Rissbildung der Lehmwand und ist in etwa mit Steinen zu vergleichen, die einer Zementmischung hinzugegeben werden, um die Festigkeit des Zements zu stei­ gern. Auf diese Weise lassen sich Formen

Geduld ist gefragt Die Herstellung einer Glocke ist ein Pro­ zess, der sich je nach Größe der Glocke von wenigen Wochen bis zu einigen Mo­ naten hinziehen kann. In der Glockenpro­ duktion gilt es, jeden Arbeitsschritt ohne Fehler abzuschließen, damit der Guss der Glocke gelingt. Das Glockengießerhand­

Jede Glocke wird mittels einer Rippenschablone in Form gebracht, die extra für die jeweilige Glocke angefertigt wird.

Die sogenannte ›falsche Glocke‹ wird mit wächsernen Ornamenten bestückt. für Glocken herstellen, die mehrere Meter Durchmesser besitzen und etliche Ton­ nen schwer sind. Nachdem die Lehmschicht aufgetragen wurde, wird diese mit einer rotierenden Rippenschablone abgezogen. Diese Scha­ blone wird für jede Glocke individuell an­ gefertigt, da das Geheimnis des Klangs einer Glocke auch hier verborgen ist. Schließlich entscheidet nicht nur das Ma­ terial über den Klang der Glocke, sondern auch die Form der Glockenrippe, wie der Querschnitt durch die Glocke von oben nach unten bezeichnet wird. Das Unter­ nehmen Perner hat diesbezüglich gut gehütete Formeln zur Verfügung, mit de­ nen die Rippenform individuell gestaltet werden kann, um einen gewünschter Ton zu erzeugen, wenn der Klöppel gegen die weiter auf Seite 30

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Interview

Alarmismus wider die Natur Klare Worte zur Klima-Hysterie Mit dem Schlagwort ›Klimawandel‹ werden derzeit Ängste bei den Menschen geschürt und neue Steuern und Abgaben begründet. Namhafte Wissenschaftler haben dieses Instrument als modernen Ablasshandel entlarvt und können mit Zahlen und Fakten widerlegen, dass es einen maßgeblich von Menschen gemachten Klimawandel gibt. Zu den Kritikern zählt das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE). DiplomMeteorologe Klaus-Eckart Puls legt Fakten auf den Tisch, die den Schwindel entlarven. Sehr geehrter Herr Puls, das Wort ›EIKE ‹ haben schon viele Leute einmal gehört, wissen jedoch nicht, wer oder was sich dahinter ver-

birgt. Bitte erläutern Sie kurz, was EIKE ist, wann und warum es gegründet wurde und welche Ziele es hat. Klaus-Eckart Puls: EIKE steht für „Europäisches Insti­ tut für Klima & Energie e.V.“. EIKE wurde 2007 gegründet, von beruflich und ideologisch unabhängigen Naturwissen­ schaftlern und Ingenieuren. Im wissenschaftlichen Fach­ beirat von EIKE sind zahl­ reiche renommierte Hoch­ schullehrer. Die Eintragung als gemeinnütziger Verein ist beim Amtsgericht Jena er­ folgt. EIKE finanziert sich aus freiwilligen Beiträgen seiner Mitglieder sowie Spenden. Der Beweggrund war, ein Ins­ titut zu schaffen, das sich der kritischen Auseinanderset­

zung mit einer insbesondere in Deutschland und der EU stark ausgeprägten Ideologi­ sierung der Klima- und Ener­ gie-Wissenschaften widmet. Instrumente sind jährliche Kongresse, wissenschaftliche Arbeiten und deren Publika­ tion sowie eine WEB-Seite. Dazu steht als Leitsatz auf der EIKE-Homepage: ›Nicht das Klima ist bedroht, son­ dern unsere Freiheit! Um­ weltschutz: Ja! Klimaschutz: Nein.‹ Sie haben also erkannt, dass das Klima von interessierter Seite als Instrument entdeckt wurde, um neue Steuern und Abgaben zu begründen. Warum muss da erst ein privat finanziertes Institut, wie es EIKE ist, kommen, um Wahrheiten auszusprechen? Puls: Die anthropogene Emission von Treibhaus­ gasen ist nicht völlig ohne Klima-Wirkung. Diese Wir­ kung ist jedoch aufgrund der physikalischen Gesetze au­ ßerordentlich gering, und be­ trägt bei CO2-Verdoppelung gegenüber heute nur etwa ½ Grad. Frühzeitig - etwa ab Mitte der 1980er Jahre - hat sich die Politik einer PseudoWissenschaft namens ›Kli­ ma-Schutz‹ bemächtigt. Die politischen Beweggründe sind einerseits Ideologische ›Weltrettungs-Philosophien‹, andererseits handfeste fiska­ lische Interessen über vielfäl­ tige Öko-Steuern.

Diplom-Meteorologe Klaus-Eckart Puls von EIKE klärt sachlich zur Klimafrage auf und stellt heraus, dass hier mittlerweile ein Netzwerk das Sagen hat, dem es nur um monetäre Vorteile geht. Bild: Gehrke

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Haben Wissenschaftler in öffentlich finanzierten Instituten keinen Mut, um die offizielle Klimadoktrin als Schwindel zu entlarven? Puls: Seit etwa 30 Jahren gibt es einen – mittlerweile

dramatisch zunehmenden – Trend bei immer mehr In­ stituten und Institutionen, wie zum Beispiel auch den NGO‘s, über eine ständig weiter angefachte ›KlimaHysterie‹ Forschungs- und Förder-Mittel aus Steuer­ geldern zu erhalten – mitt­ lerweile in Milliardenhöhe. Es hat sich ein Geflecht aus ideologischen ›grünen‹ Or­ ganisationen, fiskalisch ab­ hängigen Wissenschafts-In­ stituten und leider zum Teil auch ideologisierten Wissen­ schaftlern gebildet. Diese alle profitieren davon, sichern damit ihre Existenz und ihre Daseinsberechtigung. Viele Forschungs-Ergebnisse sind die Folge einer gewissen ›Auftrags-Forschung‹ : ›wes‘ Brot ich eß, des‘ Lied ich sing‹, sagt der Volksmund. So ist zum Beispiel der „Weltkli­ marat“ IPCC eine politisch gegründete Organisation, wie der Name ja schon sagt: Intergovernmental Panel on Climate Change. Wie lässt es sich erklären, dass selbst Organisationen die den Arbeitgebern nahestehen, die offizielle Klimaaussage ohne kritische Prüfung übernehmen? Schließlich müssen Unternehmen teure CO2-Zertifikate kaufen, wenn sie in Europa produzieren möchten, was zum einen hier erzeugte Produkte unnötig verteuert und zudem Arbeitsplätze gefährdet, da sich eine CO2-lastige Produktion sehr schnell nicht mehr rechnet. Puls: Industrie und Wirt­ schaft sind meines Erachtens gespalten: Einerseits gibt es Industrie- und WirtschaftsZweige, die ›auf den KlimaZug aufgesprungen sind‹, weil sie auf diesem Wege be­

Interview quem an Subventionen und Steuergelder kommen. An­ dererseits gibt es Verlierer, zu denen meines Erachtens ins­ besondere energieintensive Firmen und somit ínsbeson­ dere der handwerkliche Mit­ telstand gehören. Ich bin Na­ turwissenschaftler und kein Wirtschafts-Fachmann; je­ doch: Ich wundere mich über den geringen Widerstand aus letzteren Bereichen. Sechs europäische Fluggesellschaften haben sich mit Airbus zusammengeschlossen, um gegen die EU-Emissionsabgabe vorzugehen, die ihr Geschäftsfeld bedroht. Die chinesische Regierung hat gar mit der Stornierung von Milliardenaufträgen gedroht, wenn chinesische Airlines CO2-Rechte kaufen müssen, um europäische Ziele anfliegen zu können. Eine Götterdämmerung? Puls: Es wird kein interna­ tionales Klima-Abkommen geben. Es wird stets unter­ stellt, dass die außereuropä­ ischen Industrie-Staaten nur deshalb nicht mit machen, weil sie ihre Wirtschaft nicht schwächen wollen. Das spielt eine Rolle. Ein darüber hinaus gehender Aspekt ist jedoch, dass in Wissenschafts-Nati­ onen wie USA, China, Japan, Indien, Russland, Kanada auch Wissenschaftler mit kli­ marealistischer Meinung Zu­ gang als Regierungs-Berater haben. Seriöse Wissenschaftler haben schon längst festgestellt, dass CO2 kein klimaschädliches Gas ist. CO2 macht nur 0,4 Promille aller Gase in der Luft aus. Zudem liegt die Klimasensivität des CO2 unter einem Grad Celsius. Würde man sämtliche fossilen Brennstoffe der Erde verfeuern, wäre kein Temperaturanstieg über 1 Grad Celsius zu verzeichnen. Was ist also der Grund für die unglaubliche Panikmache in Sachen CO2?

Puls: Die Fakten haben Sie in Ihrer Frage schon treffend dargelegt. Schon diese Tat­ sachen sind in der Öffent­ lichkeit kaum bekannt. Nun propagieren einige KlimaInstitute und das IPCC eine Erderwärmung von 2...5...8 Grad für eine CO2-Verdop­ pelung. Was jedoch in der Öffentlichkeit nahezu unbe­ kannt ist: Das kann CO2 aus physikalischen Gründen gar nicht leisten, was genau so auch in den Berichten des Weltklima-Rates zu lesen ist. Dort steht, dass CO2Verdoppelung nur ein Grad Erwärmung ermöglicht. Da­ rüber Hinausgehendes wird mit Rückkopplungs-Effekten berechnet. Der IPCC-Bericht spricht von ›angenommenen Werten‹. Es handelt sich folg­ lich um Hypothesen!

schreibt zum Beispiel die Zü­ richer Weltwoche: »Hoffen auf die Apokalypse: Sicher ist, dass diejenigen Kräfte, die politisch mit dem Klimawan­ del agieren, ihre apokalypti­ schen Szenarien mit Zähnen und Klauen verteidigen wer­ den ... Sie haben sich in eine Zwangssituation hineinma­ növriert: Die Warnungen vor dem Klimawandel sind jetzt ein politisches Erfolgsrezept ... Sollte der Klimawandel als Bedrohung wegfallen, fiele das politische Konzept von Links-Grün in sich zusam­ men wie ein Kartenhaus ... Insofern ist der Streit um die Wahrheit beim Klimawandel die Mutter aller Ökoschlach­ ten. Die Klimaschützer kämp­ fen nicht nur gegen die Er­ derwärmung, sondern auch um ihre politische Existenz.«

Nachdem von Hackern EMails des IPCC veröffentlicht wurden, kann davon ausgegangen werden, dass diese Organisation Statistikdaten manipuliert hat, um die offizielle Aussage zum Klimawandel zu untermauern. Haben wir es hier mit mafiösen Netzwerken zu tun, die sich des Stichworts ›Klimawandel‹ bemächtigt haben, um sich zu bereichern?

Nachdem nun in großem Stil Windparks entstehen, ist nun selbst der NABU auf den Geschmack gekommen und erpresst Windkraftbetreiber mit Verweis auf bestimmte Vögel, die auf der Jagd nach Beute durch die Windräder gefährdet sind. Um einer drohenden Stilllegung zu entgehen, zahlen die Betreiber sechsstellige Summen, die dann angeblich dem Schutz der bedrohten Vogelart dienen. Regelt mittlerweile das Faustrecht den Energiemarkt?

Puls: Mir persönlich geht ›mafiös‹ etwas zu weit; das von Ihnen angesprochene unwissenschaftliche Ver­ halten ist möglicherweise viel naheliegender und viel­ leicht sogar „menschlicher“ zu erklären: Es handelt sich meines Erachtens um eine Interessen-Gemeinschaft. Die finanziellen Abhängig­ keits- und Profit-Aspekte ha­ ben wir schon angesprochen. Darüber hinaus müssen wir sehen: Viele dieser KlimaForscher haben sich schon vor Jahren festgelegt, und fürchten nicht nur um ihre Pfründe, sondern auch um ihre Reputation, ihren ›gu­ ten Ruf‹ als Wissenschaftler, wenn sich herausstellt, dass sie sich geirrt haben. Dazu

Puls: Der NABU, wie auch an­ dere NGO‘s, hat seine grüne und ursprünglich in vielen guten Ansätzen auf wirkli­ chen Naturschutz abzielende Agenda längst verlassen und sich zu den Profiteuren der von ihnen mit angeheizten Klima-Hysterie gesellt. Das zeigte zum Beispiel in 2012 der Austritt des Mitbegrün­ ders des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutsch­ land, Freiherr Enoch zu Gut­ tenberg, aus dem BUND. In seinem Schreiben an den BUND-Vorsitzenden Prof. Hu­ bert Weiger begründete er seinen Schritt mit der aktiven

Duldung und Unterstützung des BUND zur weitgehenden Zerstörung der deutschen Landschaftsschutzgebiete und Naturparks durch riesige Windkraft- aber auch Photo­ voltaikanlagen. Wie EIKE auf seiner Homepage darlegt, sind die Temperaturen in den letzten Jahren nicht mehr gestiegen. Woher kommen die Daten ? Puls: Die IPCC-nahen Institu­ te ermitteln aus den Daten der weltweiten Wetterdiens­ te eine so genannte GlobalTemperatur. Diese zeigt auch im 20. Jahrhundert ein stän­ diges Auf und Ab wie schon in früheren Jahrhunderten. In den Jahren 1975-1998 hat es einen Temperatur-Anstieg von etwa 0,5 Grad gegeben, seit 1998 zeigt die Tempe­ ratur wieder einen leichten Rückgang. In den englischsprachigen Medien wird das schon seit einigen Jahren offen ausgesprochen: »Glo­ bal warming nonsense gets a true cold shoulder« schreibt The Daily Telegraph. Nun hat die skeptische Debatte auch die Medien in Deutsch­ land erreicht. So schreibt DER SPIEGEL: ».... Doch längst hat sich herumgesprochen, dass sich das Klima zuletzt anders entwickelt hat, als vorhergesagt: Seit 15 Jahren stockt die Erwärmung, der Aufwärtstrend der globalen Durchschnittstemperatur hat sich seit 1998 nicht fort­ gesetzt.« Die nunmehr seit 15 Jahren andauernde Phase des Erwärmungs-Stops liegt außerhalb des ›Rauschens‹ von Klima und Klimamodel­ len, sie ist statistisch signifi­ kant. Damit wird zugleich die Korrelation mit dem anhal­ tenden CO2-Anstieg und da­ mit ein maßgeblicher Anteil durch den Menschen an der Erwärmung des 20. Jahrhun­ derts in Frage gestellt. Dies würde klar bedeuten, dass dann nicht der Mensch, sondern andere Kräfte am

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Interview

Werk sind, die für das Klima relevant sind. Welche sind das? Puls: Das Klima-System der Erde besteht aus Atmosphä­ re, Hydrosphäre (Ozeane), Kryosphäre (Eis), Biosphäre und Lithosphäre (Gesteine). Bei den Umsetzungen von Energie und Gas im Klima­ system gibt es stets eine Fülle von physikalischen und chemischen Prozessen und Rückkopplungen, die im De­ tail unüberschaubar und al­ lenfalls in Ansätzen verstan­ den sind. Genau das ist das Problem der Klima-Modelle, die sich mit einer Vielzahl von Annahmen behelfen müssen. Schon aus diesem Grunde ist es naturwissen­ schaftlich schier absurd, durch Drehungen an irgend­ welchen CO2-Stellschrauben ein ›schön angenehmes sta­ biles Klima‹ festhalten zu wollen. So ist auch das pro­ pagierte ›2-Grad-Ziel‹ ein po­ litisches Ziel. Dazu schreibt DER SPIEGEL: »Beim Gipfel in L‘Aquila im Jahr 2009 haben sich die Staats- und Regie­ rungschefs der acht größten Wirtschaftsmächte darauf verständigt, dass die Erder­ wärmung auf zwei Grad Cel­ sius begrenzt werden soll.« Fällt es eigentlich nieman­ dem auf? Politiker beschlie­ ßen, was das Klima zu tun hat! Dazu sagt der Mathe­ matiker und Klimaforscher Prof. Hans von Storch in DIE ZEIT: »Zwei Grad ist eine poli­ tische, eine sinnlose Zahl. Ich halte das für Verarschung.« Selbst der 93 Jahre alte „Vater“ der Klimawandel-Theorie, der britische Biophysiker James Lovelock, gibt heute zu, dass er sich geirrt hat. Er hat zusammen mit der amerikanischen Mikrobiologin Lynn Margulis im Jahre 1979 die Gaia-Theorie aufgestellt, nach der die Erde wie ein Lebewesen funktioniert, das sich durch Selbstorganisation im Gleichgewicht hält. Er vertrat die Auffassung,

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dass die langen Eiszeiten als Normalzustand und die Warmzeiten als krankhafte Entgleisung anzusehen sind. Es stellt sich die Frage, wie man eine Eiszeit als Normalzustand und Warmzeiten als Entgleisung deuten kann. Hochkulturen sind schließlich nur in Warmzeiten möglich. Wie erklärt es sich, dass alle Welt den unglaublichen Irrtum blind hinnimmt? Puls: Das kann ich nicht be­ antworten, denn damit be­ schäftigen sich mittlerweile die Psychologen und Soziolo­ gen: Wissenschaftsdebatten um die Klimakatastrophe, erklärte Prof. Dr. Norbert Bolz, seien nichts anderes als ›civil religion‹, als der aus den Kir­ chen ausgezogene Glaube der Massengesellschaft. In

andauert. Wenn sich dieser Trend fortsetzt – was wegen der zahlreichen Einfluß-Fak­ toren niemand weiß – dann haben wir in 100 Jahren ­einen Anstieg von 25 cm, was kei­ nerlei Problem darstellt. Das haben auch die deutschen Behörden erkannt; so sagt die Landesregierung Nie­ dersachsen: »Klimawandel nicht bemerkbar: Für einen steigenden Meeresspiegel an Niedersachsens Nordseeküs­ te als Folge des Klimawan­ dels sieht die Landesregie­ rung keine Anzeichen.« Das BSH Hamburg zu Stürmen und Sturmfluten: »Es gibt in Norddeutschland nicht mehr Sturmfluten als vor 50 Jah­ ren. Ein generell steigender Trend bei der Häufigkeit und Intensität von Sturmfluten als Vorbote des globalen Kli­

»Die Verteufelung von CO2 als Gift, Schadstoff oder Klima-Killer ist hahnebüchener Unfug und naturwissenschaftlich absurd!« ihr walte moderner Priester­ betrug. Sie erlaube gute Ge­ schäfte für politische Ablaß­ verkäufer, wie die Fundraiser von Greenpeace und fülle nicht zuletzt den Opferstock Al Gores. Soviel allerdings ist gewiss: Stets sind es die Kaltzeiten gewesen, welche die Menschheit in Bedräng­ nis gebracht haben; mit Missernten, Hungersnöten, Energie-Knappheit, Anstieg der Sterberate, Völker-Wan­ derungen et cetera! Auch unter diesem Aspekt ist die CO2-Verteufelung einer der­ zeitigen mäßigen Warmzeit – unabhängig von der Ursa­ che – nahezu hirnrissig. In der Öffentlichkeit wird der Meeresspiegel-Anstieg als dramatisch und beängstigend dargestellt. Was hat es damit auf sich ? Puls: Der Meeres-Spiegel steigt global seit mehr als Zehntausend Jahren, seit der letzten Eiszeit. Dabei ist eine ständige Verlangsamung zu beobachten, die bis heute

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mawandels ist gegenwärtig nicht erkennbar.« Die extreme Kälte in den letzten Wintern wird nun auch mit der angeblichen Klimaerwärmung in Verbindung gebracht. Eine weitere Irreführung? Puls: Meteorologisch ist das schier absurd. Wir wissen seit mehr als 100 Jahren, dass die atmosphärische Zirkulation unvorhersagbare zyklische Schwankungen aufweist. Einfach ausgedrückt: Der Luftdruckgradient zwischen den Azoren und Island verän­ dert sich über die Jahre cha­ otisch, was in Europa immer wieder zu einer Reihe milder beziehungsweise kalter Win­ ter führt. Mit einer polaren Eisschmelze hat das nichts zu tun, mit einem Klimawan­ del oder gar CO2 schon gar nicht. ›Es wird kälter, weil es wärmer wird‹!? Wieso fallen den Klima-Katastrophikern eigentlich solcherart Erklä­ ­ rungen immer erst hinterher ein, wo sie doch angeblich

Klima und Wetter für 100 Jahre im voraus prognosti­ zieren können!? Große CO2-Umwandlungsgebiete, wie etwa die Urwälder in Brasilien, werden mit einem unglaublichen Tempo abgeholzt. Gibt es eine Statistik, aus der man ablesen könnte, dass das Verschwinden dieser Wälder mit dem Anstieg von CO2 zusammenfällt? Puls: Für mich gibt es keinen Zweifel, dass ein wesentli­ cher Teil des atmosphäri­ schen CO2-Anstiegs seit Be­ ginn der Industrialisierung anthropogen verursacht ist. Allerdings – die zahlreichen chemischen und physikali­ schen Umsetzungen von CO2 in der Natur sind bis heute unüberschaubar. Einfach ge­ sagt: Die Details des natürli­ chen CO2-Haushaltes in der Natur sind ungeklärt. Wäre es nicht sinnvoll, den Ländern dieser Urwälder ­einen finanziellen Ausgleich zukommen zu lassen, wenn dadurch die Urwälder nicht weiter abgeholzt werden? Puls: Nicht alles in der Welt kann man mit Geld regeln, was ja meist auch mit neu­ en Schulden verbunden ist. Nein – man muss meines Er­ achtens andere Wege gehen, zum Beispiel den genannten Ländern den Anreiz zu neh­ men, Wälder abzuholzen, um anschließend Bio-Sprit zu produzieren – nur damit die Menschen in Europa ›billig und CO2-weltrettend‹ Auto fahren können. Ist es richtig, dass ein höherer CO2-Gehalt in der Luft den Pflanzen eher zugutekommt? Schließlich haben in Zeiten großer CO2-Konzentrationen besonders große Pflanzen die Erde bedeckt, wie Versteinerungen zeigen. Puls: CO2 ist über die Photo­ synthese das Lebens-Elexier

Interview schlechthin: Ohne CO2 kein Getreide, kein Grünland, kei­ ne Tiere und keine Menschen, denn die Photosynthese er­ zeugt auch den Sauerstoff. Die Verteufelung von CO2 als Gift, Schadstoff, Klima-Killer ist hahnebüchener Unfug und naturwissenschaft­ lich absurd! Hinzu kommt: Das Optimum für PflanzenWachstum und Ernte-Erträge liegt bei dem Dreifachen der heutigen CO2-Konzentration. Unter dem Gesichtspunkt der Welternährung müssten wir folglich die ›CO2-Produk­ tion‹ intensivieren. Welchen Einfluss haben Vulkane auf den CO2-Gehalt der Luft? Ist es richtig, dass die weltweit aktiven Vulkane wesentlich mehr CO2 in die Luft pusten, als der Mensch mit seinen Aktivitäten? Puls: Auch Vulkanismus bringt CO2 in die Atmosphä­ re, die Bilanzen sind unklar. Die wesentliche KlimaWirkung der Vulkane liegt jedoch bei den gewaltigen Mengen an Schwebstoffen, die in die höhere Atmosphä­ re geblasen werden. Und die Wirkung auf Wetter und Klima über den StrahlungsHaushalt ist abkühlend! Wie steht es mit dem Einfluss der Sonne? Welche Rolle spielt unser Lebensspender für das Klima auf der Erde? Ist hier nicht die ­eigentliche Ursache für un-

terschiedliche Klimaperioden zu suchen?

Kann man das Klima schützen ?

Klimageschichte lehrt, nicht dazu.«

Puls: Ja, vieles spricht dafür. In der Klima-Debatte ge­ winnen seit einigen Jahren die Solar-Forscher mehr und mehr die Oberhand und ver­ drängen die mono-kausale CO2-Debatte. Die neuere Literatur dazu ist sehr um­ ­ fangreich. Genannt sei exem­ plarisch das Buch ›Die Kalte Sonne‹, was zu hysterischen Abwehr-Reaktionen bei den CO2-Klima-Alarmisten ge­ führt hat. Die zunehmende Plausibilität der Klima-Steu­ erung durch die SonnenVariationen erschüttert die auf CO2 fixierten etablierten Klima-Institute.

Puls: Wie anmaßend muss man eigentlich sein, um zu behaupten, man könne das hoch komplizierte und unüberschaubare KlimaSystem „schützen“? Dazu sagt der Klima-Forscher und AWI-Vizedirektor Prof. Heinrich Miller : »Wer von Klimaschutz redet, weckt Il­ lusionen, ... ‚Klima lässt sich nicht schützen und auf einer Wunschtemperatur stabili­ sieren. Es hat sich auch ohne Einwirkungen des Menschen oft drastisch verändert.« Schlagworte wie Klimakol­ laps oder -katastrophe hält er für irreführend: »Das Klima kann nicht kollabieren, Natur kennt keine Katastrophen.«

Menschen, die sich nicht von der Klimahysterie anstecken lassen, werden ausgegrenzt und angefeindet. In Diktaturen werden Menschen weggesperrt die gegen die offizielle Meinung Einspruch einlegen. Besteht die Gefahr, dass sich in Deutschland unter Grüner Ideologie die schlimme Deutsche Geschichte wiederholt?

Wie wird sich das Klima ihrer Meinung nach weiterentwickeln? Es gibt nicht wenige Stimmen, die eine neue Abkühlung vorhersagen. Puls: Damit sind wir wieder bei der aktuellen Solar-For­ schung: Seit einigen Jahren deutet die aktuelle Entwick­ lung der Sonnen-Aktivität auf ein bevorstehendes, alle 200 Jahre eintretendes Minimum hin. Die letzten Ereignisse dieser Art liegen 200 beziehungsweise 400 Jahre zurück. In diesen Jahr­ hunderten gab es die ›Kleine Eiszeit‹. Unabhängig davon, ob es erneut so kommt: Wir sollten die derzeitige mäßige Warmzeit genießen, anstatt sie als „CO2-Katastrophe“ zu verteufeln.

Damit Ihre Produkte nicht zum Ladenhüter werden

Was also hat Klima-Schutz mit Umwelt-Schutz zu tun ? Puls: Gar nichts! Mit dieser These werden die Menschen gefügig gemacht, unsinni­ ge Klima- und CO2-Steuern zu zahlen, weil man ihnen suggeriert, sie würden da­ mit auch Umwelt-Schutz finanzieren. Der ehemalige Direktor des Meteorologi­ schen Instituts Berlin, Prof. Horst Malberg, bringt es auf den Punkt: »Saubere Luft zu atmen, sauberes Wasser zu trinken, unbelastete Seen, Flusse, Ozeane und Erdböden sowie ein intaktes Ökosys­ tem gehören zu den Grund­ rechten des Menschen. Ein stabiles Klima gehört, wie die

Puls: Dafür gibt es leider An­ zeichen. Hinzu kommt: Auf eine irrationale Klima-De­ batte wird eine ideologisier­ te Energie-Debatte drauf gesattelt. Beide Debatten werden nicht rational, nicht naturwissenschaftlich und nicht betriebswirtschaft­ lich geführt, sondern sind ideologisch und kommerzi­ ell geprägt. Es hat sich eine Interessengruppe von Pro­ fiteuren vernetzt: Die Poli­ tiker »...wir retten die Welt für Euch und Eure Kinder« gehen damit auf Wähler­ fang, etliche Institute und Firmen scheffeln SteuerGelder und die Medien ver­ fahren nach dem uralten Verkaufs-Rezept ›only bad news are good news‹! Herr Puls, vielen Dank für das Interview. www.eike-klima-energie.eu

Welt der Fertigung – mehr muss man nicht lesen www.weltderfertigung.de

Highlights aus der Fertigungswelt

Entsorgungskosten verringern Silikonhaube statt ›Einpacken‹ Der süddeutsche Spezialist für Kautschuk und Polyuretha­ ne KauPo ermöglicht mithilfe des EZ-Spray ›Silicone 20‹ be­ ziehungsweise des EZ-Brush ›VacBag‹ die Herstellung wie­ derverwendbarer Vakuumhau­ ben. Diese sparen Geld, schüt­ zen die Umwelt und erlauben

Kostenbremse für ECM-Technik Für Unternehmen, die vor komplexen Anforderungen im Bereich Zerspan- oder Nach­ bearbeitungsvorgänge stehen, ist die elektrochemische Bear­ beitung (ECM) ein Verfahren, bei dem Material in Mikrome­ ter-Schritten abgetragen wer­ den kann, wodurch Bereiche bearbeitet werden können, die mit anderen Methoden unerreichbar bleiben. Kenna­ metal Extrude Hone hat nun ›Hydrom‹, eine Elektrolyt-Rei­ nigungseinheit, als Ergänzung

gleichzeitig die Fertigung von qualitativ hervorragenden Produkten. Bei dem EZ-Spray Silicone 20 beziehungsweise dem EZ-Brush VacBag han­ delt es sich um ein sprüh- und streichbares Additionssilikon, das zur Herstellung passge­ nauer und wiederverwendba­

zu elektrochemischen Maschi­ nen entworfen. Es liefert eine konstante Elektrolyt-Qualität, um einen permanenten Ar­ beitsspalt zwischen Werkzeug und Werkstück und somit eine bessere Qualität und überle­ gene Prozess-Stabilität zu ge­ währleisten. Elektrochemische Bearbeitung bewirkt Metall­ abtrag durch das Ablösen von Atomen aus der Oberfläche ohne direkten Kontakt zwi­ schen Werkzeug und Werk­ stück-Material. Die Menge des entfernten Materials wird durch die Menge des elektri­ schen Stroms bestimmt. Die Hydrom-Reinigungseinheit macht den Prozess jetzt noch effektiver. Hydrom, kombiniert mit einer CFP-Kammerfilter­ presse, reduziert die Entsor­ gungskosten bei Filterkuchen um bis zu zehn Prozent und die CFP-Reini­ gungszeit kann um das sechs­ fache reduziert werden. www.kennametal.com

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

rer Vakuumhauben entwickelt wurde. Diese werden statt der bislang verwendeten Einweg­ folien verwendet und bieten gegenüber dem herkömm­ lichen Verfahren zahlreiche Vorteile. Der wichtigste ist ihre Wiederverwendbarkeit. Eine Silikonhaube, die aus EZ-Spray Silicone 20 oder EZ-Brush Vac­ Bag hergestellt wurde, lässt sich bis zu 500-mal einsetzen. Dadurch spart sie über 80 Prozent der Produktionskos­ ten und erleichtert die Arbeit, da sie das bisher übliche ›Ein­ packen‹ völlig revolutioniert. Zudem entstehen dank dem innovativen Verfahren we­ sentlich weniger Abfälle, was zusätzlich die Entsorgungskos­ ten verringert und gleichzeitig

Mischbauweise in der Großserie Mischbaukonzepte sind in allen Marktsegmenten auf dem Vormarsch. Funktions­ optimierte Polyurethane und Naturwerkstoffe werden zielgerecht kombiniert und überzeugen durch hervorra­ gende Produkteigenschaften. Beispielsweise wird Polyure­ than mit Holz oder Keramik kombiniert. In einem aktuellen Projekt sind Fill-Rundtischan­ lagen mit Formenträgern zum Umgießen von Keramikfliesen erfolgreich im Einsatz. Das ös­

der Umwelt zugutekommt. Ein weiterer wichtiger Vorteil der wiederverwendbaren Silikon­ haube ist, dass sie sich perfekt an das Werkzeug anpasst und damit bei jedem Produktions­ zyklus hervorragende Faserla­ minatergebnisse ermöglicht. Selbst komplexe Werkzeug­ formen können passgenau überspannt werden. Nachdem das Silikon vollflächig auf dem Werkzeug verteilt wurde, sind nur 20 Minuten Trockenzeit notwendig und die Silikonfolie kann zur Her­ stellung von Fas er l ami na­ ten eingesetzt werden. www.kaupo.de

terreichische Maschinenbau­ unternehmen bietet Kunst­ stoffkompetenz aus ­ einer Hand. Vom Rohmaterial bis zum geprüften Bauteil. Die effizienten Produktionssys­ teme sind optimal aufeinan­ der abgestimmt und liefern maßgeschneiderte Lösungen. Beispielsweise erschließt der ›speedlayer 800‹ hinsichtlich Längen, Genauigkeit und Ge­ schwindigkeit neue Dimensio­ nen. Der Schlüssel dazu liegt in der Automatisierung der Ferti­ gung. Dieser Bereich ist noch von Handarbeit geprägt. Mit dem speedlayer 800 wird es erstmals möglich, industrielle Fertigungsabläufe in diesem Bereich zu realisieren. Dadurch werden die Prozesszeiten auf bis zu zehn Prozent des der­ zeitigen Zeitaufwandes ge­ drückt. Prozesssicherheit und Qualitätssiche­ rung sind bei sämtlichen Ar­ beitsschritten garantiert. www.fill.co.at

Highlights aus der Fertigungswelt

Laserpolitur für Top-Oberflächen

Gantry auf neue Art und Weise Elmo bietet eine GantrySteuerung mit nur zwei Servo­ antrieben, die als eine einzige Einheit arbeiten. Es entfällt die Notwendigkeit einer volumi­ nösen Bewegungssteuerung oder zusätzlicher Leitungen. Eine Software führt durch den Einrichtprozess und liefert An­ triebskonfiguration, Vorgaben zu Sicherheit und Schutz, die Systemidenti­ fizierung und Steuerungsar­ chitektur im GUI-Format. www.elmomc.com

Ein Konsortium von sieben Projektpartnern stellte sich unter der Leitung des Fraun­ hofer-Instituts für Lasertech­ nik ILT der Aufgabe, die Ferti­ gungszeit von dentalen und blutführenden Implantaten zu senken. Dabei wurde eine Anlage zum automatisierten Polieren von Implantaten ent­ wickelt, da beim erfolgreichen Einsetzen eines Implantats dessen Oberflächenbeschaf­ fenheit eine große Rolle spielt. Beispielsweise erfordern Kno­ chenimplantate eine poröse Struktur, damit Zellen gut ein­ wachsen können. Andere Im­ plantate wiederum benötigen eine möglichst glatte Ober­ fläche, damit sich daran keine Bakterien ansiedeln können und das umliegende Gewebe nicht geschädigt wird, sodass unter anderem die Entstehung

Leuchtstark. Lautstark.

von Thromben stark reduziert werden kann. Einen Schwer­ punkt des Projekts ›MediSurf‹ bildete die Oberflächenopti­ mierung des Herzunterstüt­ zungssystems ›INCOR‹ aus Titan mit dem Ziel, dessen Fertigungszeit zu senken und gleichzeitig eine hohe Hämo­ kompatibilität zu garantieren. Es ist dank Laserpolitur ge­ lungen, die Mikrorauheit der Oberfläche so zu reduzieren, dass das Im­ plantat eine optimale Hä­ mokompatibi­ lität aufweist. www.ilt.fraunhofer.de

Menschliche Roboter mit raffinierter Technik Maplesoft arbeitet künftig mit Engineered Arts Limited zusammen, einem Unterneh­ men, das die revolutionären RoboThespian-Roboter ent­ wickelt und herstellt. Der ak­ tuelle RoboThespian ist ein lebensgroßer, programmier­ barer humanoider Roboter, der für den Einsatz in Unter­

haltung und Kommunikation bestimmt ist. Er spricht, singt und kann sogar Shakespeare rezitieren. Die nächste Gene­ ration des RoboThespian wird ein humanoider, lebensgroßer dynamischer Roboter werden, der gehen, laufen und sprin­ gen kann. MapleSim spielt bei der Entwicklung und Mo­ dellierung dieses balancieren­ den und laufenden Roboters eine wichtige Rolle. Ziel des RoboThespian-Projekts ist es, die Menschen dazu zu bewe­ gen, mehr über humanoide Roboter und künstliche Intel­ ligenz nachzudenken. Es wer­ den die Bereiche Film, Theater und Technik eingebunden, um Unterhaltungsroboter zu produzieren, die kritische The­ men in den Bereichen Ethik, Soziales und Umwelt anspre­ chen. RoboThespian ist voll

interaktiv, benutzerfreundlich und spricht über ein Dutzend Sprachen. Außerdem kann er in einer Art und Weise kom­ munizieren und unterhalten, die bisher nur wenige Leute erlebt haben. RoboThespianRoboter werden in Wissen­ schaftszentren in 14 verschie­ denen Ländern eingesetzt. Sie informieren Besucher in Vorführungen auf der ganzen Welt. Max Q beispielsweise, der RoboThespian im Kennedy Space Center der NASA, ist so programmiert, dass er Fragen zum Weltraum, dem HubbleTeleskop und dem Leben der Astronauten im All beant­ wortet, um die Besucher zu in­ formieren. www.maplesoft.com

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www.werma.com 21

Die Dreh- und Fräswelt

Ein Bestseller für Komplexes TNL12 – ein Profi für Medizinteile Mit seiner innovativen Kinematik hat der CNCLangdrehautomat ›TNL12‹ von Traub bei seiner Markteinführung 1997 im High-End-Bereich bei der Komplettbearbeitung komplexer Teile Maßstäbe gesetzt. Antriebs- und steuerungstechnisch laufend auf den neuesten Stand optimiert und mit weiteren Optionen ausgestattet, konnte die TNL12 besonders in der Medizintechnik in den letzten Jahren ein großes Marktpotenzial erschließen. Der 1000ste CNC Langdreh­ automat TNL12 wurde Anfang Dezember 2012 in der Monta­ gehalle bei Traub in Reichen­ bach an das Unternehmen Merete Medical GmbH über­ geben. Das 1996 von Emmanu­ el Anapliotis in Berlin gegrün­ dete Familien-Unternehmen der Medizintechnik gehört zu den Pionieren der modernen orthopädischen ImplantateIndustrie in Deutschland. Der

bereits vorhandenen TNL12 folgt nun die Jubiläumsma­ schine, um die stetig weltweit wachsende Nachfrage nach innovativen Implantaten aus dem Hause Merete befriedi­ gen zu können. Der für die produktive Zer­ spanung komplexer und hoch­ genauer Werkstücke konzi­ pierte CNC-Langdrehautomat TNL12 ist für Teile bis 16 mm Durchmesser aus dem Merete Medical-Lieferspektrum das ideale Produktionsmittel. Mit modernen Antrieben und der schnellen 64bit-Steuerung ›Traub TX8i‹ auf den neuesten Stand optimiert, profitiert die TNL12 mit ihrer hohen Leis­ tungsdichte (hohe Zahl pro­ duzierbarer Teile / Maschinen­ aufstellfläche) und dem von beiden Seiten zugänglichen Arbeitsraum besonders vom Trend zu immer kleineren und immer komplexeren Teilen. Ausschlaggebend dafür ist das Konzept der TNL12. Es ba­ siert auf der Anordnung von vier Werkzeugträgern in zwei sich kreuzenden Bearbei­ tungsebenen. Dadurch können

Der Arbeitsraum der TNL12 ist beidseitig sehr gut zugänglich. Die Werkzeughalter werden außerhalb der Maschine voreingestellt. in der maximalen Ausbaustufe bis zu vier Werkzeuge an zwei Spindeln gleichzeitig nahezu kollisionsfrei in Eingriff ge­ bracht werden. Vorteile erge­ ben sich für den Anwender, da bei der TNL12 als PrimärWerkzeugträger zwei Hoch­ geschwindigkeits-Werkzeu­ grevolver an der Hauptspindel arbeiten und zwei weitere Be­ arbeitungssysteme mit einem Front- und Rückseitenapparat im Einsatz sind. Die Revolver sind mit einer hochgenauen

Der platzsparend unter den Stangenlader gebaute zweiteilige Schaltschrank minimiert bei der TNL12 von Traub die erforderliche Aufstellfläche und führt zu extrem hoher Leistungsdichte.

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

und sehr schnellen Schaltung ausgeführt, was Span-zuSpan-Zeiten von 0,3 Sekunden ermöglicht. Mit je sechs doppelt bestück­ baren Revolver-Stationen für feststehende oder angetrie­ bene Werkzeuge und jeweils bis zu vier Stationen (davon drei doppelt bestückbar) auf dem Front- und Rückseiten­ apparat für feststehende oder angetriebene Werkzeuge stehen genügend Werkzeug­ plätze zur Verfügung, damit ein Höchstmaß an Flexibilität und in Verbindung mit der zur Hauptspindel baugleichen Gegenspindel ein hoher Kom­ plettbearbeitungsgrad er­ reicht wird. Trumpfkarte der TNL12 ist der modulare Aufbau, der eine An­ passung an unterschiedliche Aufgabenstellungen ermög­ licht und durch eine Vielzahl von Optionen insbesondere bei der Komplettbearbeitung ein großes Marktpotenzial er­ schließen konnte. Damit gelang es den An­ wendern der Maschine in die mittel- bis hochkomplexe Fertigung einzusteigen, zum Beispiel in die Komplettbear­ beitung von Teilen im Bereich Medizintechnik. Für Bearbei­ tungen, die beispielsweise bei

Die Dreh- und Fräswelt der Zerspanung von Titan und Titan-Aluminiumlegierungen zuvor extrem aufwändig waren, stehen heute für die TNL12 eine große Zahl neu entwickelter Werkzeuge und Fertigungsprozesse zur Verfü­ gung, denn für die komplexen Bearbeitungs-Prozesse der meist schwer zerspanbaren Materialien in der Medizin­ technik hat sich in Europa in den letzten Jahren eine kom­ plette Zulieferindustrie für hochbeanspruchbare Werk­ zeuge und Messeinrichtungen entwickelt.

schwenkt werden, um das Teil gratlos zu fertigen. Mit der TNL12 bedient Traub das oberste Marktsegment im Langdrehbereich. Für das wachsende Teilespektrum, das sich zwischen höchster und mittlerer Komplexität bewegt, hat Traub mit einem darauf

angepassten Maschinenkon­ zept und einer komplett ande­ ren Kinematik die ›TNL18‹ im Angebot, die darüber hinaus auch noch etwas größere Tei­ le und mit der neuen B-Achse schräge Konturen bearbei­ ten kann. Zusammen mit der größeren ›TNL32‹ die einen

Spindeldurchlass von 32 mm hat, decken alle Traub-TNLMaschinen die Bereiche ›Durchmesser‹ und ›Komplexi­ tät‹ optimal ab. www.traub.de

Außergewöhnlich Beim Tieflochbohren lassen sich mit geeigneten Werkzeu­ gen und hohem Kühlmittel­ druck in Werkstücke Bohrun­ gen mit 0,47 mm Durchmesser bis auf eine Bohrtiefe von 35 mm prozesssicher herstellen. Mit speziell für das Gewinde­ wirbeln von Titan und ähnli­ chen Materialien entwickelten Wirbeleinrichtungen können kleinste Außengewinde bis 0,8 mm Durchmesser hergestellt werden. Dabei kann der Revol­ ver mit bis zu drei Wirbelein­ richtungen bestückt werden, die abhängig vom Verschleiß nacheinander eingeschwenkt werden. Selbst das Innen-Ge­ windewirbeln solcher Werk­ stoffe ist heute mit einer Hoch­ frequenzspindel mit 60  000 min-1 mittels Einzahnmesser möglich. Helikalinterpolatio­ nen beim Gewindefräsen sind mit der Maschinen-Steuerung Traub TX8i ebenfalls problem­ los programmierbar. Zunehmend kommen Teile komplett vermessen, einbau­ fertig und entgratet von der Maschine, denn selbst kom­ plexe Werkstücke mit Gewin­ de lassen sich heute in der Maschine mittels geeigneter Kamera mit der gleichen Ge­ nauigkeit komplett vermessen wie auf einer externen Mess­ maschine. Einen wichtigen Part übernehmen dabei die Entgratwerkzeuge, die mehr­ fach nacheinander einge­

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Die Dreh- und Fräswelt

Bearbeitungszentrum mit Plus Präzise Technik von Bridgeport Die XR 1000 ist ein hochpräzises Dreiachsen-Bearbeitungszentrum und vielseitig einsetzbar. Diese Maschine erfüllt die höchst ambitionierten Anforderungen in Luftfahrt sowie Automotive und eignet sich hervorragend zur Bearbeitung von Werkstoffen mit Sonderlegierungen wie Titan oder Nimonic. Ausgerüstet ist die XR 1000 mit einer Spindel von Weiss mit ›Dual-Kontakt Big-Plus‹ Spindelsystem und hat eine Leistung von 18,5 kW (Fanuc) beziehungsweise 21 kW (Hei­ denhain) sowie eine maxima­ le Spindeldrehzahl von 12 000 min-1. Die Spindel ist über Hybrid Kugellager vierfach

gelagert. Sperrluft, Spindel­ kühler und Thermal-Kompen­ sation sind Standard. Aufnah­ men sind erhältlich als SK40, BT40 oder HSK-A63. Die Eil­ ganggeschwindigkeit beträgt 43m/min, die Verfahrwege sind 1 020mm in der X-Achse und 610mm in den Y/Z-Achsen. Standardmäßig verfügt die XR 1000 über einen Spindel­ kühler, 2,5 bar Kühlmittel, 20 bar IKZ, Wannenspülung, Spülpistole, Kratzband-Späne­ förderer und Blasluft an der Spindel. Standard ist zudem ein automatischer Werkzeug­ wechsler mit Schwingarm für 30 Werk­ zeuge (option: 48 Werkzeuge). www.hardinge.com

Wahlweise ist die XR 1000 von Bridgeport mit Fanuc- oder ­Heidenhain-Steuerung erhältlich.

Kraftpaket und Feinarbeiter Nacharbeit wird zum Fremdwort Hohe Zerspanungsleistung und große Genauigkeit sind kein Widerspruch. Das Vertikal-BAZ F8/F9 von Makino verarbeitet auch schwer zerspanbare Werkstoffe äußerst präzise und erreicht sehr gute Oberflächenqualitäten. Schmiedegesenke, Spritz­ gussformen und Stanzwerk­ zeuge werden mit der F8/F9 effizient gefertigt. Eine zen­ trale Rolle spielt dabei die leis­ tungsfähige Spindeltechnik von Makino. Bohrer von 80 mm und Messerköpfe mit 125 mm Durchmesser sind pro­ blemlos einsetzbar und zeigen bei hohen Vorschüben das gute Zusammenwirken der Spindel mit den Rollenführun­

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Die leichte Zugänglichkeit der F8/F9 von Makino reduziert Rüstzeiten. gen und dem hochsteifen Ma­ schinenbau. Die Spindel deckt vom leichten Leistungsschrup­ pen bis zum Schlichten mit kleinsten Werkzeugen eine große Bandbreite ab. Eine pa­ tentierte Kernkühlung ermög­ licht selbst bei langen Fräszei­ ten eine hohe Präzision in der Z-Achse. Nach dem Werkzeug­ wechsel trifft die Maschine die

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zuvor gefräste Fläche mit ma­ ximaler Genauigkeit, sodass keine Absätze fühlbar sind. Trotz hoher Leistung sind die Spindeln sehr vibrationsarm. Die F8/F9 ist geometrisch ge­ nau aufgebaut. Geradheit und Winkligkeit resultieren direkt aus der Fertigungsgenauigkeit bei der Gussbearbeitung und nicht aus einer elektronischen Kompensation. Überdimen­ sionierte Rollenführungen in allen drei Achsen sorgen für Steifigkeit und eine hohe Dämpfung, ermöglichen aber gleichzeitig agile Bewegun­ gen. Ein überhangfreier Achs­ aufbau und breite Abstände zwischen den Rollenführun­ gen garantieren optimale ­Linearität sogar bei einem Ver­ fahrweg von 800 mm in Y und

bei hohen Tischlasten von bis zu 2 500 kg. Die Maschinenlast wird über günstig angeordne­ te Aufstellpunkte in den Bo­ den übertragen. Die Agilität der Antriebe und die Bahnop­ timierung mit der Bewegungs­ steuerungs-Software ›SGI4‹ von Makino beschleunigen die Bearbeitung im 3D-Bereich. Der symmetrische Aufbau der F8/F9 bewirkt thermische Stabilität. Zusätzlich werden die hohl gebohrten Kugelum­ lauftriebe, die Motorflansche und die Lagerböcke durch einen Kühl-/ Schmierstoff und ein Kühl­ gerät tempe­ riert. www.makino.eu

Die Dreh- und Fräswelt

Horizontal zum besonderen Profit Trunnion-Baureihe wird erweitert Produktivität durch Horizontalbearbeitung steht bei Handtmann im Mittelpunkt. Grund dafür ist das Fünfachs-HorizontalBAZ ›HBZ Trunnion‹. Mit dieser Produktlinie hat Handtmann ein Maschinenkonzept entwickelt, das die Vorteile der hohen Produktivität bei horizontaler Bearbeitung auf kleinere Bauteile überträgt. Besonders bei Werkstücken, die tiefe Taschen und Bohrun­ gen erfordern, punktet die HBZ durch Schnelligkeit. Da dank der horizontalen Bearbeitung

die Späne nicht in den Taschen bleiben, stören diese weder die Qualität noch die Zeit des Fräsprozesses. Laut Aussagen von Anwendern sind bei Bear­ beitungen mit der HBZ Trunni­ on 80 Zeitvorteile von über 30 Prozent möglich. Hauptcharakteristika der HBZ Trunnion-Baureihe sind die horizontal angeordnete Spindel, der NC-Schwenkrund­ tisch und ein extrem steifes Maschinendesign kombiniert mit einer Vielzahl an Spin­ deloptionen. Das Bearbei­ tungszentrum deckt durch sei­ ne verschiedenen Baugrößen und vielfältigen Spindelvarian­ ten ein breites Anwendungs­

HBZ Trunnion 160: Die größte Maschine der neuen Baureihe ›HBZ Trunnion‹ von Handtmann.

spektrum in den Bereichen Modell-, Formen- und Werk­ zeugbau, Maschinenbau, und Aerospace ab. Zur EMO wird Handtmann eine Reihe von Neuigkeiten präsentieren. Zur zusätzlichen Erhöhung der Produktivität der HBZ Trun­ nion wurde eine Palettenau­ tomation entwickelt, die den schnellen Palettenwechsel er­ möglicht. Das Palettenwechselsystem ist mit entsprechenden Pa­ lettenregalen durch beliebig viele Paletten erweiterbar. Um alle Möglichkeiten, die die Baureihe durch das steife und flexible Maschinendesign bietet, auszuschöpfen wird die HBZ Trunnion zusätzlich mit einer Drehfunktion aus­ gestattet. Damit wird das Be­ arbeitungszentrum in seiner Funktion zu einem Fünfachs Fräs-Drehzentrum erweitert. Mit 800 U/min können damit entsprechende Bauteile wirt­ schaftlich bearbeitet werden. Mit der Erweiterung der HBZ Trunnion-Baureihe stößt Handtmann mit den größe­ ren Baugrößen in ein nahezu unbesiedeltes Gebiet vor. Mit Tischdurchmessern von 1.200 mm und 1.600 mm bieten die HBZ Trunnion 120 und HBZ

Trunnion 160 dieselben Vortei­ le der HBZ Trunnion 80 auch für größere Bauteile. So sind die beiden größe­ ren Maschinen durch äußerst hohe Steifigkeit charakteri­ siert und sind damit ebenso besonders gut für die Bear­ beitung von Titan und Stahl geeignet. Die HBZ Trunnion 120 schafft Verfahrwege von 1.270/1.100/900 mm (in X/Y/Z) mit Verfahrgeschwindigkeiten von 60 m/min. Dabei können, das Drehmo­ ment betrachtet, Spindeln von 31 Nm bis 1 010 Nm eingesetzt werden respektive, bei Be­ trachtung von Drehzahl und Leistung, Spindeln mit 6 000 bis 30 000 U/min und 31 bis 125 kW. Mit gleicher Verfahrge­ schwindigkeit aller drei Linea­ rachsen (60 m/min) bietet die HBZ Trunnion 160 Verfahrwe­ ge von 1 670/1 350/1 100 mm. In diesen Größenklassen sind die Bearbeitungszentren HBZ TR 120 und HBZ TR 160 enorm leistungsstark und garantie­ ren hohe Präzi­ sion bei schnel­ ler Bearbeitung in Aluminium, Stahl und Titan. www.handtmann.de

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Die Schneidstoff- und Werkzeugwelt

Hartfräsen mit Know-how Zecha-Produkte sorgen für Profit

Die Werkzeug- und Schneidstoffwelt

Wohnt man als Unternehmen der industriellen Produktion sozusagen Tür an Tür, spricht vieles für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. So wie bei der Härter Werkzeugbau GmbH, den Experten für Stanzwerkzeuge und den Zerspanwerkzeug-Profis der Zecha Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH, die beide ihren Firmensitz in Königsbach-Stein haben. Die Härter Gruppe ist international vielgefragter Entwicklungspartner in der Automobilindustrie, Medizintechnik, Elektro- und Elektronikindustrie. Neben der Fertigung von Stanzwerkzeugen im Folgeverbund und mit Transfertechnik werden auch Spritzgießwerkzeuge und hochpräzise Stanz-, Biege- und Ziehteile produziert. Durch das große Spektrum sind auch die eingesetzten Werkzeuge sehr unter­ schiedlich. Von den Zecha-Werkzeugen kommen im Wesentlichen die Torusfräser 581H, 583H, 588H oder 597T in den Durch­ messern von 0,3 mm bis 10 mm auf die Maschinen. Zu 90 Prozent ist die Hart­ bearbeitung deren Aufgabe. Pulverstähle von 60 bis 65 HRC sind an der Tagesord­ nung, manchmal werden auch Materia­ lien bis 70 HRC zerspant. Für die Elektro­ denfertigung werden auch Werkzeuge zur Wolfram- und Kupferbearbeitung be­ nötigt wie beispielsweise die Serie 590. Im Jahr 2011 stellte Härter auf die HSCBearbeitung mit Fünfachs-Bearbeitungs­

Aus Freude an Technik

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Die Zecha-Fräser beweisen Fingerspitzengefühl und überzeugen mit höchster Präzision.

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zentren um, da die bisherigen Maschinen den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gewachsen waren, denn mittler­ weile arbeitet das Unternehmen in einem Toleranzbereich von ± 5 µm. Um die not­ wendigen Bedingungen für derartige Prä­ zision zu bieten, sind die Produktionshal­ len bei Härter konstant klimatisiert. Daher müssen die verwendeten Werk­ zeuge entsprechend präzise sein. Je nach Komplexität und Größe eines Bauteils, dauert die Bearbeitung bis zu 20 Stunden. Da müssen die eingesetzten Werkzeu­ ge ohne Kompromisse durchhalten und durchgängig die gleiche hohe Qualität liefern. Daher setzt Härter auf die Hartbe­ arbeitungswerkzeuge von Zecha. Zumal Härter nicht unwesentlich an der Erweite­ rung der H-Serie von Zecha beteiligt war. Bestimmte Abstufungen, die mittlerweile fester Serienbestandteil von Zecha sind, kamen erst durch die Nachfrage von Här­ ter zustande. Somit profitieren sowohl Härter als auch weitere Kunden aus der Hartbearbeitungsbranche von der direk­ ten und fruchtbaren Zusammenarbeit. Durch ein Konsignationslager von Zecha hat sich Härter seit 2009 eine ›verlänger­ te Werkbank‹ geschaffen. In regelmäßi­ gen Abständen wird der Bedarf überprüft und die Kapazitäten des Lagers bei Bedarf erweitern. So stehen stets alle Werkzeuge in ausreichender Menge zur Verfügung. Manche Aufgaben sind trotz des um­ fangreichen Zecha-Serienprogramms nur mit Sonderwerkzeugen optimal zu erle­ digen. Auch an dieser Stelle wird eng mit Zecha zusammengearbeitet. Zum einen betreibt Härter die eigene Stanztechnik GmbH, das die passenden Komponenten fertigt. Darüber hinaus bietet das Unter­ nehmen sein Knowhow auch anderen Betrieben an. Je nach Größe und Umfang kann Härter demnach von der Konstruk­ tion bis zur Fertigstellung innerhalb von sechs bis 16 Wochen Stanz-, Biege-, Präge-, Zieh- oder Umformwerkzeuge herstellen. Es gibt nahezu nichts, was Härter nicht umsetzen könnte. Dank der guten Kom­ bination aus technischem Knowhow, jah­ relanger Erfahrung und den hochpräzisen Werkzeugen von Zecha ist das Unternehmen selbst auf schwierigste Heraus­ forderungen bestens vor­ bereitet. www.zecha.de

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Vorsprung beim Zerspanen Komet nimmt CVD-Anlage in Betrieb Mit Komet-Wendeschneidplatten und dem dazugehörigen Werkzeugprogramm steht dem Anwender ein leistungsstarkes Konzept für die Bearbeitung sämtlicher Werkstoffe zur Verfügung, das permanent weiterentwickelt wird. Wendeschneidplatten von Komet wer­ den in einer großen Vielfalt angeboten. Je nach Anforderung unterscheiden sie sich im Material und in der Schneidgeomet­ rie. Spanwinkel, Topografie und Schneid­ kantenverrundung werden derart an den Zerspaneinsatz angepasst, dass eine ak­ tive Spankontrolle, Gratminimierung am Werkstück, beste Oberflächen, optimale Prozesssicherheit durch hohe Stabilität so­ wie einen effizienten Einsatz der Maschi­ nenleistung gewährleistet sind. Damit neben der Geometrie auch der Schneidstoff der Wendeschneidplatten stets auf modernstem Stand ist, hat die Komet Group eine hochmoderne CVD-Be­ schichtungsanlage in Betrieb genommen. Die Komet Group dürfte damit derzeit das einzige, im Segment der Präzisions­ werkzeuge tätige Unternehmen sein, das alle industriell bedeutsamen Beschich­ tungen wie PVD, CVD und nanokristalline Diamantschichten aus eigener Produktion bieten kann. Damit unterstreicht die Ko­ met Group ihren Anspruch auf eine füh­ rende Rolle als Technologieentwickler für Präzisionswerkzeuge, und die Anwender profitieren durch die Hightech-Anlage von höchster Qualität bei kurzen Lieferzeiten. Ein Beispiel für die permanente Optimie­ rung der Produktpalette sind die Wende­ schneidplatten mit der Topografie ›03‹. Sie sind jetzt mit dem neuen Hochleistungs­ schneidstoff ›BK6730‹ mit CVD-MT-Be­

Wendeschneidplatten werden von Komet für beste Leistung selbst beschichtet.

schichtung verfügbar. Die Platten eignen sich besonders zum Voll- und Aufbohren von Stahlwerkstoffen mit den KometWerkzeugen ›KUB Trigon‹ und ›KUB Quat­ ron‹ sowie ›KUB Centron Powerline‹. Die kalottenförmige Spanformstufe der Topografie 03 bewirkt ein unterschiedli­ ches Fließverhalten des Spans. Er wird in seinem Querschnitt gestaucht und neigt daher schneller zum Bruch. So sorgen die­ se Wendeschneidplatten für verbesserte Spanbildung bei schwierigen Materialien, wie zum Beispiel zähen, langspanenden Stahlwerkstoffen und rostfreien Stählen. Ein sicherer Späneabtransport ist auch bei großen L/D-Verhältnissen gegeben. Die neuen Wendeschneidplatten gewährleis­ ten ein prozesssicheres Arbeiten selbst bei hohen Schnittgeschwindigkeiten. Dadurch kann die Bearbeitungszeit gesenkt oder – bei gleichen Schnittparametern – die Standzeit verlängert werden. Ein neuer Hochleistungsschneidstoff namens ›BK7615‹ hat die bisherige Sorte ›BK61‹ abgelöst. Werkzeuge mit derartigen Schneidplatten erlauben höhere Schnitt­ geschwindigkeiten und bieten verbesserte Verschleißbeständigkeit. Dies führt ins­ gesamt zu einer Leistungssteigerung bei der Bohrungsbearbeitung von Guss und gehärteten Materialien. So ermöglichen die neuen BK7615-Platten gegenüber dem Vormodell nahezu doppelt so lange Kon­ taktzeiten, sowohl bei Trocken- als auch bei Nassbearbeitung. Das haben Versuche mit dem Gusswerkstoff EN-GJS-600 erge­ ben, der jeweils mit folgenden Schnittwer­ ten bearbeitet wurde: vc = 250 m/min; f = 0,10 mm; ap = 0,50 mm. Auch hier ist die höhere Verschleißfestigkeit auf eine neue CVD-Beschichtung zurückzuführen. Die Weiterentwicklungen der Komet Group haben stets einen Praxisbezug. Be­ sonders deutlich wird das an den Platten W60 / W79, die jeweils um eine PVD-be­ schichtete Ausführung (BK2710) erwei­ tert wurden. Als Grundsubstrat wird ein äußerst verschleißfestes K10-Hartmetall verwendet, das in Kombination mit einer TiAlN-Beschichtung für höchste Maßhal­ tigkeit und Verschleißbeständigkeit steht. Diese Wendeschneidplat­ ten eignen sich ideal für hochwarmfeste Stähle wie Duplex-Stähle oder NickelChrom-Legierungen. www.kometgroup.com

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Die Schneidstoff- und Werkzeugwelt

Zerspanen in neuer Spanvolumenklasse ›Power Buster‹ nennt der südkoreani­ sche Präzisionswerkzeughersteller Kor­ loy seinen neuen Schruppfräser. Bei die­ sem Powertool ist der Name Programm: Durch großen Vorschub und enorme Ab­ tragtiefe ermöglicht er eine High-Speed-

Zerspanung mit außerordentlich hohem Volumen. Die Schneidkante mit Spanbre­ cher sorgt für höhere Produktivität als gängige ISO-Fräser, und durch die Stärke der eingesetzten Wendeplatten ist laut Hersteller Bruchsicherheit gewährleistet. Mit dem Power Buster lässt sich ein au­ ßerordentliches Spanvolumen erreichen. Durch seine besondere Geometrie sowie das spezielle Design der Wendeplatten

mit Kanteneinkerbungen liefert der HighSpeed- Schruppfräser eine hohe Stabilität und Lebensdauer. Die Kanteneinkerbung der Wendeplatte bricht den Span in klei­ ne Stücke. Dadurch ist eine gute Span­ kontrolle gegeben, welche die Störanfäl­ ligkeit des Fräswerkzeugs reduziert und dessen Einsatzdauer erhöht. Durch zwei mögliche Anstellwinkel (45 und 80 Grad) lässt sich die Wendeplatte zudem flexi­ bel verwenden und ermöglicht den wirt­ schaftlichen Einsatz auch auf kleineren oder leistungsschwächeren Maschinen. Als ›Allrounder‹ eignet sich der Power Buster sowohl für die Bearbeitung von Stahl und legierten Stählen als auch für die Zerspanung von Eisenguss. Die oben und unten unterschiedlich geformten Schneidkanten der Wendeplatte ergän­ zen sich hervorragend und machen den Schnitt perfekt. Durch die hohe Genauig­ keit kann der Fräser sowohl zum Schrup­ pen als auch zum Schlichten eingesetzt werden. Die Kombination von Schrupp-SchlichtBearbeitung verkürzt Ne­ benzeiten für zusätzliche Werkzeugwechsel. www.korloyeurope.com

Justierbare Reibahle mit mehr Schneiden

Der Spezialist für kritisches VA-Material Die neuen Gühring VA-Gewindebohrer eignen sich optimal für die Sacklochbear­ beitung von rost- und säurebeständigen Stählen. Durch die Kombination einer Verschleißschutzschicht mit einer WC/CGleitschicht ergibt sich ein optimaler Spantransport in den Nuten. Dadurch werden wesentlich höhere Standmengen erreicht. www.guehring.de

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Ein überaus entscheidendes Kriterium für die Vorschubgeschwindigkeit von Mehrschneiden-Reibahlen ist die Anzahl der Schneiden. Bei der neu entwickelten Vielzahnreibahle ›FeedPlus‹ hat Mapal durch ein neues Konstruktionsprinzip Platz für mehr Schneiden geschaffen. Da­ mit ist es möglich, daß zum Beispiel der Durchmesser 14 mm über zehn Zähne statt der bei herkömmlichen Reibahlen üblichen sechs Zähne hat. Dadurch er­ geben sich mehrere positive Effekte. Die Bearbeitungszeit sinkt drastisch, da mit höherer Schneidenzahl die Vorschubge­ schwindigkeit gesteigert werden kann, die Standzeiten steigen an und die Boh­ rungsqualität, insbesondere die Rundheit der Bohrung, wird verbessert. Die gegen­ über herkömmlichen MehrschneidenReibahlen höhere Qualität beruht auf der hohen Anzahl von Rundschlifffasen. Diese sind für die Führung des Werkzeuges in der Bohrung verantwortlich. Durch die neue Baureihe deckt das Mapal Reibah­ len-Programm ein noch breiteres Einsatz­ gebiet ab. FeedPlus Vielzahn-Reibahlen sind auch im Hinblick auf eine ressourcen­

schonende Verwendung des Schneidstof­ fes noch effizienter. Dieser Effekt ergibt sich durch das Mapal-Feinjustiersystem, das es nun auch in Verbindung mit der FeedPlus-Reibahle gibt. Damit ist ein µmgenaues Nachjustieren des Werkzeug­ durchmessers möglich. Oftmals kann auf diese Weise auch die Standzeit verlängert werden. Das System ermöglicht außer­ dem das Aufdehnen des Reibahlenkopfes vor der Wiederaufbereitung, sodass auch das nachgeschliffene Werkzeug seine ur­ sprüngliche Genauigkeit und Leistungs­ fähigkeit erhält. Während die bisherigen Mapal FeedPlus-Reibahlen insbesonders für die Bearbeitung von Durchgangs­ bohrungen geeignet sind, können mit der neuen Baureihe auch Grundboh­ rungen sicher bearbeitet werden. www.mapal.com

Die Schneidstoff- und Werkzeugwelt

Die Lösung für höchste Vorschubwerte Die neuen KenFeed 2X-Fräser von Ken­ nametal stellen die jüngste Entwicklung im Bereich hoher Vorschubgeschwindig­ keiten für leichte bis schwere Fräsarbeiten dar. Diese auf Grundlage der ursprüng­

Bester Rundlauf und höchste Haltekraft Mit einer Kombination von größter Genauigkeit (3 µm auf 3 x D) und höhe­ rer Drehmoment-Übertragung wird das neue Spannzangenfutter-System ›EPB5672‹ von Seco maximalen Anforderun­ gen von spanenden Werkzeugmaschinen gerecht. Der technische Clou ist dabei die spezielle Überwurfmutter, die mit einem Rollenschlüssel angezogen wird sowie die hohe Präzision der polierten Spannzange. Dies führt zu höheren Drehmomenten als bei herkömmlichen SpannzangenfutterSystemen. Beim Wechseln der Spannzan­ ge zeigt sich zum einen die hohe Bedie­ nerfreundlichkeit, zum anderen erweist es sich als sehr kostengünstig, denn

lichen, seit über sechs Jahren branchen­ weit erfolgreichen KenFeed-Plattform entwickelte neue Generation verspricht größere Schnitttiefen dank größerer Schneidplatten. Diese neuen Wendeplat­ ten sind auf hohe Zeitspanungsvolumina und Produktivität mit hohen Vorschubge­ schwindigkeiten bei der Schruppbearbei­ tung ausgelegt. Jede der doppelseitigen trigonalen Wendeplatten weist sechs Schneidkanten für besonders niedrige Kosten pro Schneide auf. Die dicke Aus­ führung der Wendeplatten verleiht die­ sen überragende Stabilität und lässt sie auch hohen Vorschubgeschwindigkeiten widerstehen. Daneben stellen sie die Ideallösung für die Schaffung tiefer Kavi­ täten dar. KenFeed 2X bietet zwei Span­ formstufen die einen breiten Einsatz­ bereich garantieren. Die HD-Geometrie stellt die erste Wahl für Stähle, hochfeste Stähle und Gusseisen dar. Die GD-Geo­ metrie ist ideal für weichere Werkstoffe geeignet. Mit den neuen Sorten und Geometrien stellt KenFeed 2X einen doppelten Nutzen für den Anwender dar. www.kennametal.com

es erspart den Einsatz einer separaten Spanneinheit. Dabei garantiert das sym­ metrische Design der Aufnahme höchs­ te Steifigkeit und verminderte Unwucht (3 gmm/kg), insbesondere auch bei der Hochgeschwindigkeits-Bearbeitung, wo Drehzahlen bis zu 60 000 Umdrehun­ gen/min erreicht werden. Das Spannzan­ genfutter gibt es in unterschiedlichen Werkzeugschaft-Durchmessern von D = 1 bis 20 mm und ist in den vier ver­ schiedenen Schnittstellen-Ausführungen HSK, BT, SK sowie Seco Capto erhältlich. EPB-5672 empfiehlt sich für die Schruppsowie für die Feinbearbeitung beispiels­ weise im allgemeinen Maschinenbau, im Flugzeug-, Werkzeug- und Formenbau sowie in der Dentaltechnik. Das Spann­ zangenfutter-System kann multifunktio­ nal zur Aufnahme von Werkzeugen zum Fräsen, Bohren sowie Reiben eingesetzt werden und ist in drei Standardlängen verfügbar. EPB5672 kombiniert die Präzi­ sion von Schrumpfaufnahmen mit dem einfachen Handling und den günstigen hohen Dämpfungseigenschaf­ ten von Spannzangenfut­ ter-Systemen. www.secotools.de

Ein gefühlvoller Profi für kritisches Material Hinter dem Namen ›CoroMill 419‹ verbirgt sich ein neues FünfschneidenFräskonzept von Sandvik Coromant für die Schrupp- bis Vorschlichtbearbeitung. Das innovative Werkzeug punktet mit einer hervorragenden Leistungsfähigkeit in allen Materialien und vielen Optimie­ rungsmöglichkeiten. Sandvik Coromants neuer Fräser eignet sich für die meisten Anwendungen und Branchen, wo Planund Profilfräsbearbeitungen mit hohen Vorschüben gefordert sind. Er wurde zu­ dem für die Bearbeitung von Bauteilen mit langen Überhängen und für den Ein­ satz in Maschinen mit geringer Leistung sowie schwachen Spannvorrichtungen entwickelt. Seine Vorteile sind eine hohe Produktivität bei Anwendungen, in de­ nen niedrige Schnittleistungen und eine hohe Standzeit gefordert sind, wie es bei schwer zu zerspanenden Materialien, etwa rostfreiem und gehärtetem Stahl sowie Titan, der Fall ist. Durch die Küh­ lung aller Schneiden ist eine effektive Nassbearbeitung möglich. Bei Nutzung der Druckluftkühlungsoption kann sogar die Spanabfuhr in tiefen Hohlräumen und bei der Spiralinterpolation verbes­ sert werden. Der CoroMill 419 verfügt über stabile, leichtschneidende Wende­ schneidplatten für eine zuverlässige Be­ arbeitung mit fünf Schneiden. Aufgrund der breiten Palette an Sorten und Geo­ metrien eignet er sich für die meisten Materialien und Anwen­ dungen. Der neue Fräser für hohe Vorschübe ist im Durchmesserbereich von 32 bis 100 mm erhältlich. www.sandvik.coromant.com

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Goodie: Glockengießen

Nach dem Aufbringen der Ornamente werden diese mit mehreren Schichten feinen Lehms bedeckt. Fortsetzung von Seite 15

Glockenwand schlägt. Doch die pure Mathematik ist noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss. Zwar hat Ru­ dolf Perner schon vor einigen Jahren an der Universität der Bundeswehr in Mün­ chen Neubiberg umfangreiche Versuche in Sachen Klangerzeugung mit Glocken durchführen lassen, um Formeln zu fin­ den, mit deren Hilfe sich die dazu nötige Rippenform berechnen lässt, doch zeigt die Erfahrung, dass das Wissen der Glo­ ckenbauer nach wie vor unverzichtbar ist. Erst absichtlich eingebrachte, leichte Abweichungen von der berechneten Ide­ alform der Glockenrippe lassen Glocken erst so richtig schön klingen. Dennoch ist die moderne Technik ein wesentlicher Erfolgsfaktor selbst für Tra­ ditionsunternehmen wie Perner. Es wird sogar eine Homepage betrieben, wo je­

Der feine Lehm fixiert die Wachsteile und garantiert, dass die Ornamente lückenlos von Lehm umschlossen werden.

Danach wird auf die ›falsche Glocke‹ eine dicke Lehmschicht aufgetragen, die später die Außenwand der Gussform bildet.

der Interessent sich seine Wunschglocke zusammenstellen kann. Der Klang der Glocke kann online vorab getestet wer­ den, ehe auch nur ein Kupferbarren ein­ geschmolzen ist. Musste früher der Klang der Glocke so hingenommen werden, wie er eben ausgefallen ist, kann heute be­ stimmt werden, wie die eigene Glocke zu klingen hat.

wird ebenfalls mit einer rotierenden Scha­ blone abgezogen und danach getrocknet, ehe aufgeklebte Buchstaben und Figuren aus Wachs aufgebracht werden, die spä­ ter die fertige Glocke zieren. Zur einheit­ lichen Anbringung der Wachsbuchstaben wird der Lehmuntergrund mit Linien ge­ kennzeichnet. Auf das aus Lehm gefertig­ te Modell der zu gießenden Glocke, die sogenannte ›falsche Glocke‹, werden nun Lehmschichten in unterschiedlicher Fein­ heit aufgebracht, damit sich die Wachsor­ namente optimal auf dem aufgetragenen Lehm abzeichnen. Die so entstandene Lehmschicht heißt ›Mantel‹ und bildet die Außenform der Glocke. Damit ist die Gussform für die Glocke nun fertig und wird mit einem Feuer, das man im hohlen Kern der Gussform entzündet, vollständig getrocknet, was

Gewusst wie Doch zurück zum Entstehungsprozess einer Glocke. Auf die mit der Schablone abgezogene Lehmschicht kommt nun eine Trennschicht aus Talg, Fett oder Gra­ phit, die wiederum mit einer Lage Lehm eingedeckt wird, aus der die spätere ­Glockenform modelliert wird. Diese Form

Nach dem Aushärten wird die ›falsche Glocke‹ abgeschlagen. Übrig bleibt die Innenform der Gussvorrichtung, die später mit der Außenform zusammenmontiert wird. Wo die ›falsche Glocke‹ war, befindet sich nun ein Hohlraum, in den die flüssige Bronze fließt.

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Goodie: Glockengießen

Im Schmelzofen werden Kupfer und Zinn zu Bronze verschmolzen.

Nachdem die Schmelze reif ist, wird sie abgestochen und in die Glockenform gegossen, die aus Stabilitäts- und Abkühlgründen im Boden eingegraben ist.

viele Wochen dauern kann. Nachdem der Lehm komplett durchgetrocknet ist, wird der Mantel von der übrigen Gussform vorsichtig abgehoben. Im Inneren des Mantels können nun die Abdrücke der Wachsformen bestaunt werden. Die ›fal­ sche Glocke‹ wird vorsichtig zerschlagen und so der Formhohlraum gebildet, in den später die 1200 Grad heiße Bronze fließt. Damit das Gewicht der flüssigen Bron­ ze die Gussform aus Lehm nicht sprengt, wird die komplette Gussform in eine Gru­ be versenkt und mit Sand bedeckt. Auf diese Weise wird der Druck der eingefüll­

ten, flüssigen Bronze sicher aufgenom­ men. Je nach Größe der Glocke dauert es bis zu drei Wochen ehe die heiße Bronze unter 100 Grad Celsius abgekühlt ist. Erst bei dieser Temperatur kann die Gussform wieder der Grube entnommen werden, ohne dass die Gefahr einer Beschädigung der Glocke besteht. Da die Abkühlung im Winter schneller erfolgt, als im Sommer, ist hier die Erfahrung der Glockengießer gefragt, um den richtigen Entnahmezeit­ punkt zu bestimmen. Das Gießen einer Glocke ist immer ein besonderes Erlebnis. Momentan gibt es in

Deutschland noch viele Glocken aus Eisen, die als Notbehelf für die im Krieg einge­ schmolzenen Bronzeglocken verwendet wurden. Eisen hat jedoch einen gewalti­ gen Nachteil: die Korrosion. Eisenglocken halten aus diesem Grund nur 80 bis 100 Jahre. Viele derartige Glocken müssen da­ her in den nächsten Jah­ ren aus Sicherheitsgrün­ den ausgetauscht werden, was viel Arbeit für Perner bedeutet. www.perner.de

Fertige, von Perner gegossene Glocken, die auf Ihre Montage in der Heimatgemeinde warten. Das Unternehmen übernimmt die komplette Montage und liefert zudem auf Wunsch passende Glockenstühle und Läutemaschinen.

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Die Welt der technischen Museen

Auf den Spuren von Sigmund Jähn Wo die russische MIR zu Hause ist Im sächsischen Örtchen Morgenröthe-Rautenkranz residiert die in den alten Bundesländern kaum bekannte Deutsche Raumfahrtausstellung, die ausführlich über die östliche und westliche Weltraumfahrt informiert. Eingefleischte Raumfahrt­ fans in Ost und West sind pro­ blemlos in der Lage, die Frage nach dem Vogtländischen Ort Morgenröthe-Rautenkranz zu beantworten. Ist dies doch der Geburtsort von Dr. Sigmund Jähn, dem ersten deutschen Kosmonauten. Zu seinen Ehren wurde an seinem Heimatort die Deutsche Raumfahrtaus­ stellung erbaut, in dem schon zahlreiche weitere Astro- und Kosmonauten ein Stelldich­

ein gaben. Kein Wunder, dass das Museum mit zahlreichen Original-Exponaten glänzen kann, die es in dieser Fülle wohl an nur wenigen weiteren Orten zu besichtigen gibt. Da wären beispielsweise zahlreiche Originalraumfahr­ tanzüge, die einmal Thomas Reiter, John Glenn oder Juri Gagarin bei ihren Weltrauma­ benteuern begleiteten. Für so manchen Besucher wird es eine überraschende Neuigkeit sein, dass russische Kosmo­ nauten, die in der kasachi­ schen Steppe landeten, mit einer prächtig gearbeiteten Tracht geehrt wurden. Eines dieser kunstvoll gearbeiteten Kleidungsstücke kann in der Ausstellung bestaunt werden. Ein Raumfahrtmuseum wäre unvollständig, wenn die Ge­

schichte der WeltraumfahrtAnfänge nicht erzählt würde. Zahlreiche Originalexponate, wie etwa die Brennkammer einer V2, dokumentieren In­ novationen deutscher Wis­ senschaftler in Sachen Rake­ tentechnik. Diese fußen auf den genialen Vorarbeiten von Konstantin E. Ziolkowski, einem russischen Autodidak­ ­ ten. Dieses durch eine Schar­ lacherkrankung nahezu taube Genie schlug als erster die Ver­ wendung flüssiger Treibstoffe für Raketen vor, da er erkann­ te, dass Feststoffraketen zu schwach wären, um den Welt­ raum zu erreichen. Weitere Weltraumpioniere, die im Museum vorgestellt werden, sind beispielsweise der Amerikaner Robert H. God­ dard, dessen Rakete bereits

1935 die Schallmauer durch­ brach, Hermann Oberth, der bereits 1917 die technischen Voraussetzung zum Bau mehr­ stufiger Raketen mit Flüssig­ keitsantrieb beschrieb oder der Österreicher Eugen Sän­ ger, der bereits in den 1960er Jahren die Idee hatte, einen Raumgleiter waagrecht zu starten und zu landen. Visionäre waren also die Wegbereiter einer neuen Technik, die zunächst für viel Leid sorgte, ehe sie zum Nut­ zen des Menschen eingesetzt wurde. In Sachen Weltraum­ fahrt hatten zunächst die Russen die Nase vorn. Diese hatten, wie die Amerikaner, zahlreiche kriegsgefangene Raketenspezialisten rekrutiert und sich mit deren Hilfe einen Vorsprung erarbeitet, der die

Die Deutsche Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz ist ein kleines aber feines Museum, das umfassend über die östliche und westliche Weltraumfahrt informiert.

Zahlreiche maßstäbliche Modelle zeigen die Größenverhältnisse bisher zum Einsatz gekommener Raketen und Raumfahrzeuge.

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Das Sänger-Projekt bestand aus zwei Fluggeräten. Das kleinere sollte ›Huckepack‹ in große Höhe gebracht werden, wo es alleine in den Weltraum flog. Das Projekt wurde nie verwirklicht.

Die Welt der technischen Museen Welt staunen ließ. Bereits am 4. Oktober 1957 konnte Russ­ land seinen ersten Satelliten, Sputnik 1, in den Weltraum schießen. Auch von diesem ist ein nachgebautes Modell im Museum ausgestellt. Mit Sputnik 2 gelang es, ein Lebe­ wesen ins All zu bringen. Die Hündin Laika konnte jedoch in der unisolierten Kapsel nicht lange überleben. Sie starb an Überhitzung und Stress.

Amerikaner als erste Men­ schen den Mond betreten haben, hat das Museum gut ausgearbeitete Exponate vor­ bereitet, die auf heikle Fragen plausible Antworten bieten. Selbst die jüngst von den Landestellen gemachten Sa­ telliten-Aufnahmen sind aus­ gestellt, auf denen man deut­ lich die Spuren von Menschen beziehungsweise die Umrisse

und Schatten der Mondlande­ module erkennen kann. Ein gewichtiger Teil der Aus­ stellung beschäftigt sich mit Sigmund Jähn. Bereits von weitem ist das damals von ihm geflogene MIG-Jagdflugzeug sichtbar, das vor dem Museum ›parkt‹. Zahlreiche Original­ exponate von ihm zeigen das Wirken des 1937 geborenen, ehemaligen Buchdruckers und

Jagdfliegers für die Raumfahrt. Zusammen mit dem sowjeti­ schen Kommandanten Waleri Bykowski flog Sigmund Jähn am 26. August 1978 mit Sojus 31 zur Raumstation Salut 6 und blieb dort acht Tage. Auch nach der Wende ging er seiner Berufung nach und en­ gagierte sich als Berater beim DLR und der ESA. So konnte er aktiv an der Vorbereitung und

Pioniere sind gefragt Raumfahrttechnik ist eine hochkomplizierte Errungen­ schaft. Das mussten auch die Amerikaner erkennen, die ohne Beteiligung deutscher Raketenpioniere mit dem Van­ guard-Programm Satelliten ins All schießen wollten. Neun von zwölf Versuchen schlugen fehl. Erst der deutsche Wern­ her von Braun sorgte mit dem Explorer-Programm dafür, dass die Amerikaner den Vorsprung Russlands einholen konnten. Natürlich wird in Morgen­ röthe-Rautenkranz auch der Wettlauf zum Mond doku­ mentiert. Hier hatte zunächst einmal mehr Russland die Nase vorn. Mit Luna 9 gelang am 3. Februar 1966 sogar die erste weiche Landung. Den Russen blieb jedoch der ganz große Erfolg verwehrt, näm­ lich den ersten Menschen zum Mond zu bringen. Obwohl russische Sonden den Mond vermaßen, Gesteinsproben zur Erde brachten und ferngesteu­ erte Rover künftige Landeplät­ ze auskundschafteten, schei­ terte das Vorhaben am Bau der benötigten Rakete, der N1. Unter der Leitung von Wern­ her von Braun schafften es deutsche und amerikanische Wissenschaftler, die SaturnRakete zu entwickeln, die sich als zuverlässiges Arbeitspferd in den Dienst der Raumfahrt stellte. Am 21. Juli 1969 konn­ ten Neil Armstrong und Edwin Aldrin die Flagge Amerikas in den Mondboden rammen. Auch für kritische Stimmen, die in Abrede stellen, dass

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Die Welt der technischen Museen

Mit dem MIR-Simulator hat die Deutsche Raumfahrtausstellung einen echten Knüller zu bieten, der schon alleine den Besuch des Museums lohnt.

Im Inneren des MIR-Simulators geht es überraschend geräumig und modern zu. Die Raumstation war über 15 Jahre in Betrieb, was deren extrem robusten Konstruktion zu verdanken ist.

Durchführung deutscher Mis­ sionen zu den Raumstationen MIR und ISS mitwirken.

gesottene Computerspieler werden feststellen, dass ihre Daddelkünste nur wenig zum Gelingen eines erfolgreichen Andockmanövers an die ISS beitragen. Ganz viel Gefühl ist gefragt, soll im Weltraum kein Unglück passieren. Ein Erleb­ nis, das den positiven Eindruck des Museumsbesuchs noch verstärkt. Auch Autogrammjäger kom­ men auf ihre Kosten. Allerlei prominente Namen haben sich hier auf Tafeln verewigt. Ob Jesco von Puttkamer, Ulf Mer­ bold oder Thomas Reiter, alles, was in Sachen Weltraumfahrt Rang und Namen hat, hat sich hier verewigt. Natürlich sind hier auch zahlreiche russische Kosmonauten zu lesen, die für westlich geprägte Menschen zum großen Teil noch unbe­

Ende mit Wehmut Mittlerweile ist die MIR nach 15 langen Dienstjahren Geschichte. Sie wurde am 23. März 2001 über dem Pazifi­ schen Ozean kontrolliert zum Absturz gebracht, in den nicht verglühte Trümmer stürzten. Der in Köln bei der ESA vor­ handene MIR-Simulator zur Ausbildung von Astronauten war nun ebenfalls nicht mehr von Nutzen, weshalb er heute in Morgenröthe-Rautenkranz besichtigt werden kann. Alleine schon dieses impo­ sante Stück russischer Raum­ fahrttechnik ist es Wert, ins

Vogtland zu kommen. Wer einmal das Innere des MIRSimulators betreten hat, ist überrascht, wie aufgeräumt und groß alles ist. Keine Spur von Enge. Näheres Mustern lässt robuste und wohlüber­ legte Raumfahrttechnik er­ kennen. Dies zeigt sich auch in der langen Lebensdauer, die ursprünglich lediglich mit sieben Jahren angesetzt war. Wenn Russland nicht in große Finanzprobleme geraten wäre, hätte die MIR sicher noch wei­ tere Jahre in Betrieb bleiben können. Wer sich einmal in die Haut eines Raumfahrers verset­ zen möchte, der kann dies an Projekttagen anhand eines ­Simulators machen, der einem Sojus-Raumschiff nachemp­ funden ist. Insbesondere hart­

Mit dem Mondmobil Lunochod konnte der Mond erstmals mobil erkundet werden. Der aufklappbare Deckel lud tagsüber die Batterien auf und wurde am Abend geschlossen.

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

kannt sind. Ein guter Grund, in den ersten Stock des Museums zu gehen, um die Vita dieser Weltraumpioniere näher zu studieren.

Werkzeuge fürs All Mit einem gut gemachten Film, der in einem eigenen kleinen Museumskino gezeigt wird, kann die Reise zur Raum­ station ISS miterlebt werden. Wer im bequemen Kinosessel seine Gedanken kreisen lässt, wird sich viele Fragen stellen, die eine Weltraumfahrt auf­ wirft. Zum Beispiel welches Werkzeug genutzt wird wenn es gilt, mit einem dicken Hand­ schuh an einem Sonnensegel eine lockere Schraube fest­ zuziehen. Die Antwort findet

Zahlreiche Original-Exponate dokumentieren die Entwicklung der Weltraumfahrt. Es lohnt den Aufbau der Raumfahrerkleidung zu studieren, deren Konstruktion besonders clever ist.

Die Welt der technischen Museen

Leuchtstark. Lautstark.

In Morgenröthe-Rautenkranz wurde jeder Ausbau der ISS genau verfolgt, damit erfahrene Modellbauer mit dem echten Vorbild gleichziehen konnten. So konnten die Besucher jederzeit sehen, wie die internationale Raumstation aktuell aussieht. sich in der Ausstellung. Wer hätte gedacht, dass das AkkuWerkzeug ein Produkt der Weltraumfahrt ist? Diese prak­ tischen Werkzeuge wurden ursprünglich für die Mondlan­ dung entwickelt und sind auch heute noch etwa auf der ISS im Gebrauch. Ebenso ist der Airbag ein Kind ehrgeiziger Weltraum­ programme. Ursprünglich ist diese Innovation nicht für ha­ varierte Autofahrer ersonnen worden, sondern sollte USRaumfahrer in deren Kapsel vor dem harten Aufprall auf die Wasseroberfläche schüt­ zen. Ein ganz wichtiges Werk­ zeug für Raumfahrer war und ist der Sekundenkleber, der extra dafür entwickelt wurde, um etwa Lecks abzudichten, durch die lebensnotwendiger Sauerstoff entweicht. Dem Space Shuttle-Pro­ gramm ist die Einführung des Strichcodes zu verdanken, ohne den heute in der moder­ nen Logistik nichts mehr geht. Der Grund zu dessen Entwick­ lung war, dass rund zwei Mil­ lionen Teile des Space Shuttle als ›kritische Teile‹ betrachtet wurden, die keinesfalls, wie etwa die Hitzeschutzkacheln, verwechselt werden durften. Auch der Klettverschluss er­ blickte in einem RaumfahrtForschungslabor das Licht der

Welt. Er half, dass Raumfahrer, trotz dicker Handschuhe, Ge­ genstände problemlos öffnen, schließen, befestigen oder ab­ lösen konnten. Eine Errungen­ schaft, die sich heute nicht nur an Schuhen findet. Auch die Knopfzelle, der Mi­ krochip und der Rauchmelder stammen aus der Weltraum­ forschung und bereichern un­ seren Alltag, wie man in der Deutschen Raumfahrtausstel­ lung erfahren kann. Es zeigt sich, dass die fried­ liche Raumfahrt jede Summe wert ist, die man dort inves­

tiert. Nicht nur der technische Fortschritt lohnt die Investi­ tion, sondern auch der Aus­ tausch der Nationen, die hier zusammenarbeiten. Ob Roh­ stoffabbau auf Asteroiden oder Erforschung des Mars, die Zukunft des Menschen liegt eindeutig im Weltraum. Auch diese Geschichte wird der­ einst sicher in der Deutschen Raumfahrt­ ausstellung er­ zählt werden. www.deutsche-raumfahrtausstellung.de

Optimaler Wissenstransfer: Exponate für die Jüngsten. Deutsche Raumfahrtausstellung Bahnhofstraße 4/08262 Muldenhammer Tel.: 037465-2538 Öffnungszeiten: 10:00 bis 17:00 Uhr Eintrittspreise: Normal: 6,00 Euro Ermäßigt: 3,50 Euro

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Die Spannwelt

Backenwechsel in Rekordzeit Kraftspannblock trumpft auf Die kompakten Kraftspannblöcke ›Tandem KSP plus‹ von Schunk sind für ihre hohe Spannkraft und Wiederholgenauigkeit bekannt. In Kombination mit dem Backenschnellwechselsystem BWM setzen die Kraftpakete nun auch beim Thema ›Rüstzeit‹ ­ einen neuen Maßstab: Unabhängig von der Einbaulage lassen sich die Spannblöcke in weniger als 30 Sekunden auf einen neuen Backensatz zur Außenspannung umrüsten. Die Wechselwiederhol­ genauigkeit des Backen­ schnellwechselsystems be­ trägt sehr gute 0,02 mm. Da die Grundbacke und die Wech­ selbacke über einen integrier­

ten Schrägzug miteinander verbunden sind, bleibt die Störkontur des Spanners un­ verändert. Ein ausgefeilter Federmecha­ nismus stellt sicher, dass die Wechselbacke in geöffnetem Zustand nicht herausfallen kann. Da sich der wohlüberlegt konstruierte Verriegelungs­ mechanismus wahlweise von oben, von hinten oder von zwei Seiten betätigen lässt, kann der schmutzresisten­ te und wartungsarme Rüst­ zeitturbo insbesondere auch in engen Bauräumen ohne ­irgendwelche Einschränkun­ gen genutzt werden. Ein leichtgängiger Antrieb gewährleistet eine beson­ ders einfache Bedienung. Die Wechselbacken können zum einen mit standardisierten Spanneinsätzen aus dem gro­

Ein Dreh-Fräs-Bearbeitungszentrum ›DMC 80 FD duoblock‹ von DMG Mori Seiki sorgt für beste Fertigungsergebnisse. ßen Standardspannbacken­ programm von Schunk be­ stückt werden. Zum anderen lassen sich werkstückspezifi­ sche Wechselbacken nutzen. Das clevere Schnellwechsel­ system gibt es für alle Tandem

KSP plus Kraft­ spannblöcke der Baugrößen 100, 160 und 250. www.schunk.com

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Vakuumtechnik für Einsteiger Seine bewährten Schlitz-Va­ kuumspannplatten liefert Wit­ te auch als Startersets. Die Sets sind in zwei Ausführungen er­ hältlich. Sie sind komplett aus­ gestattet und beinhalten die Vakuumspannplatte entweder mit integrierter Venturidüse oder mit einer robusten Va­ kuumpumpe. Bei der kosten­ günstigen Einstiegsvariante mit der wartungsarmen Ven­

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turi- Technik ist die VakuumErzeugung bereits integriert und sofort betriebsbereit. Der Geräuschpegel ist mit 57 dbA relativ gering. Das Set mit der leistungsstar­ ken Vakuum­ pumpe bietet noch mehr Möglichkeiten. www.horst-witte.de

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Spanntechnik für die Erd­ öl- und Erdgasindustrie bie­ tet Röhm in einem umfas­ senden Produktprogramm an: Verschiedene Varianten der pneumatischen Vorder­ endfutter ›LVE‹ ermöglichen das Spannen von Rohren mit großem Durchmesser. Alter­ nativ können hydraulische Vorderendfutter ›HVE‹ indivi­ duell ausgewählt werden. Für die optimale Spannung von Muffen ist die neue Baureihe von Schwenkfuttern optimal geeignet. Muffen und Verbin­ dungsstücke können von bei­ den Seiten bearbeitet werden. Die Ringschwenkfutter ermög­ lichen höchste axiale Genauig­ keit und minimieren zugleich den Rüstaufwand. Last but not least machen Spannmittel für Bohrköpfe Röhm zum Kom­ plettanbieter in allen Bearbei­ tungsprozessen der Öl- und

Gasindustrie. Die besonderen Anforderungen im Bereich der Bohrkopf-Spannung werden durch Sonderlösungen erfüllt. Röhm bietet zudem für die Rohr- und Muffenbearbeitung spezielle Lösungen an. So er­ möglicht es beispielsweise das stationär aufgebaute Mitten­ antriebsfutter, die kegeligen Innengewinde von Muffen auf beiden Seiten gleichzeitig einzubringen. www.roehm.biz

Die Spannwelt

Mit Gefühl kräftig spannen Verformungsgefahren im Griff Bei der Drehbearbeitung verformungsempfindlicher Werkstücke setzt die Firma Mey & Andres GmbH auf die neuen Hybridspannbacken InoTop®. Der Lohnfertigungsbetrieb aus Oyten war eines der ersten Unternehmen, die das innovative Spannsystem aus dem Hause HWR testen konnten. Die Mey & Andres GmbH ist einer der größten Lohnfertiger im Raum Bremen. Seit 1984 ist der mittelständische Betrieb auf die komplexe CNC-Bear­ beitung und den Vorrichtungs­ bau spezialisiert. Um eine gleichbleibend hohe Präzision und Qualität in der Fertigung garantieren zu können, wurde in den letzten Jahren verstärkt in das Qualitätsmanagement und die Messtechnik inves­ tiert. Wie bei vielen anderen Un­ ternehmen aus der Zerspa­ nungsbranche hat man bei Mey & Andres erkannt, dass es in der Drehbearbeitung – vor allem bei verformungs­ empfindlichen Bauteilen und

Werkstoffen – immer wieder zu unerwünschten Polygonbil­ dungen kommen kann. Diese Unrundheiten werden in der Regel durch die Spannkräfte verursacht, die beim Spannen und Zentrieren auf das Werk­ stück einwirken. Das System ›InoTop‹, das von der HWR Spanntechnik GmbH entwi­ ckelt wurde, schafft hier Ab­ hilfe.

Neue Spannidee Das Funktionsprinzip der neuen Hybridspannbacken basiert auf einer innovativen Spanntechnik mit festem Ge­ genlager. Der Clou: Durch die besondere Bauweise der Ino­ Top-Spannbacke wird das Bau­ teil von außen zentriert und im Gegensatz zu herkömmli­ chen Spannsystemen von in­ nen gespannt – so wird eine Polygonbildung vermieden. Die InoTop-Hybridspannba­ cke eignet sich ideal für die Rohteilspannung und kann auf alle gängigen Futter adap­ tiert werden. Das Nachrüsten

Die InoTop-Hybridspannbacke zentriert das Bauteil von außen und spannt es von innen. ist einfach und wirtschaftlich. Es werden Drehergebnisse er­ zielt, die zuvor nur durch den Einsatz teurer Sonderspann­ lösungen möglich gewesen wären. Auf einer Mazak Quickturn wurde InoTop getestet. Test­ objekt war ein AluminiumBauteil mit einer Rohrlänge von 400 mm. Die Einspann­

tiefe lag bei 7 mm, das An­ zugsmoment der beweglichen Backe bei 30 Nm. Bei einer Drehzahl von 300 U/min, so­ wohl beim Schruppen als auch beim Schlichten, wurden be­ reits die ersten Erfolge sicht­ bar. Das Ergebnis der Rund­ heitsmessung bestätigt: Auf der Spannseite bleiben nach der Bearbeitung lediglich 0,08 mm und auf der Auslaufseite 0,03 mm Fertigungstoleranz. Auch Matthias Ahrend, ver­ antwortlich für Produktions­ planung und Steuerung, zeigt sich zufrieden: »Dafür, dass wir InoTop erst seit Kurzem verwenden, ha­ ben wir schon respektable Ergebnisse er­ zielt.« www.hwr-spanntechnik.de

Bauwerke, die es eigentlich nicht geben dürfte!

Wir leben angeblich in einer Wissensgesellschaft. Doch es gab Dinge in unserer Vorgeschichte, »von denen wir keinen blauen Dunst haben«, schreibt Bestsellerautor Erich von Däniken in seinem neuen, hochspannenden Buch. Steinerne Bauwerke von Meisterhand, rätselhafte unterirdische Anlagen, geometrisch ausgerichtete Steinkreise, die atemberaubenden Pyramiden von Ägypten – wer waren die Baumeister? Und vor allem: Woher hatten sie dieses unglaubliche Wissen?

Die InoTop-Hybridspannbacke wurde von HWR speziell für die sichere Drehbearbeitung verformungsempfindlicher Bauteile entwickelt.

Der Autor öffnet seinen Lesern die Augen – mit brillant recherchierten Fakten und 160 Abbildungen. Er berichtet von »unmöglichen Bauten« in Europa und in der Mittelmeerregion, schildert »verrückte Tatsachen« und entlarvt schonungslos falsche Lehrmeinungen. gebunden • 208 Seiten • durchgehend farbig illustriert • Best.-Nr. 929 400 • 19.95 €

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Die Spannwelt

Optimal gehalten – gut gereinigt Schleuderkräfte sicher im Griff

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ten werden. Das Reinigen von Teilen realisiert Ott durch zen­ trifugale Prozesse sowie op­ tional mit Spülkammern und Hochdruckreinigung. Die Zentrifugen reinigen ohne Wasser oder Chemikali­ en rein physikalisch. Sie lassen sich automatisch bestücken und drehen bis zu 6 000 U/ min. Ungewünschte Reststof­ fe, wie Schmieröl oder Kühl­ wasser vorheriger Bearbei­ tungsschritte werden dabei von den Werkstücken abge­ Mit einem patentierten System für die industrielle Teilereinischleudert. Mit einem patentierten Sys­ Nach dem Schleudervorgang gung trifft OSK auf einen großen Bedarf. tem für die industrielle Tei­ verbleibt dennoch ein Restöl­ lereinigung, das Ott in den film auf dem Teil. Ein großer schneller und wirtschaftlicher, Maschinenkonzepte von Ott Zentrifugal Cleanern ZC1 und Vorteil, denn dadurch entfällt da ganze Prozessschritte so­ viel mehr als nur Reinigen. ZC2 umgesetzt hat, scheint die Konservierung der Bau­ wie Wege- und Lagerzeiten So lassen sich auf engstem das Unternehmen in eine gro­ teile für den Versand. Abge­ entfallen. Raum auch weitergehende Darüber hinaus ist der Rei­ Funktionen realisieren wie bei­ ße Bedarfslücke zu stoßen. schleuderte Reststoffe werden Das modulare System, das auf rückgeführt und wieder im nigungsvorgang ökologisch spielsweise Späne aus Bohrlö­ dem Rundtaktprinzip basiert, Fertigungsprozess verwendet. sauber. Durch das Rundtakt­ chern entfernen, Bohrerbruch lässt sich zu einem flexiblen Weiterhin können Teile mit prinzip ist die Anlage sehr feststellen oder steckenge­ Maschinenkonzept zusam­ komplexen Geometrien auch kompakt konstruiert und lässt bliebene Bohrerstücke identi­ sich mit bis zu acht Stationen fizieren und entfernen. »Wir menstellen, das sich in auto­ abgesaugt werden. matische Produktionsabläufe Alternativ lassen sich auch bestücken. Die Ein- und Aus- können sogar Teile nachbear­ integrieren lässt. CO2-Trockeneis-Reinigungs­ beziehungsweise Übergabe­ beiten und Fräs-, Senk- oder Spannlösungen von Röhm verfahren mit anschließenden stationen können so gestaltet Bohroperationen integrieren«, Spanntechnik tragen dazu bei, optischen oder taktilen Mess­ werden, dass sich die kompak­ betont Ott. dass die Werkstücke zuverläs­ verfahren integrieren. Damit te Anlage ganz hervorragend Der Maschinenbautechni­ sig gespannt und sicher in den machen OSK Maschinen die in eine Fertigungslinie integ­ ker erwähnt auch Bürst- oder verschieden Stationen gehal­ Produktion im Maschinenbau rieren lässt. Dabei können die Entgratvorgänge, die Kunden gerne nutzen. Ein bedeutender Zahnradhersteller nutzt das Know-how aus Rottweil, um seine Produkte aus speziellen Messinglegierungen vollau­ tomatisiert endbearbeiten zu lassen. Auch bei diesen Prozes­ sen sorgen die Röhm-Spannlö­ sungen für sichere Teilefixie­ rung. So werden Zahnräder für Getriebe auf einer Ott-Ent­ gratstation gebürstet. Ein fe­ derbetätigter Spanndorn, der pneumatisch geöffnet werden kann spannt die Werkstücke sicher. Als Standardprodukt wird der Spanndorn eigentlich mit einem Zugrohr betätigt. Greifer und Spannlösungen von Röhm tragen dazu bei, dass die Werkstücke zuverlässig gegriffen, Das genügte dem Maschinen­ gespannt und sicher gehalten werden. bautechniker Ott jedoch nicht.

Dass auch kleine Unternehmen von intelligenten Spannlösungen profitieren können, zeigt das erfolgreiche Beispiel von OSK. Nicht zuletzt dank individuell angepasster Spannvorrichtungen von Röhm gelingt es dem Newcomer Ralf Ott, sein System für die industrielle Teilereinigung in ein flexibles Maschinenkonzept zu integrieren.

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Die Spannwelt Also wurde die Standardlö­ sung umgebaut. Anschlag und Spanndorn lassen sich zudem tauschen. Mit einem Spann­ durchmesser von 10–21 mm und einer optionalen Hydrau­ likspannung mit bis zu 60 bar Druck ist der Kunde flexibel genug, um die unterschiedli­ chen Produktvarianten aufzu­ nehmen.

Meisterlich spannen Federbetätigte Spanndorne von Röhm, die pneumatisch geöffDie Herausforderung für die net werden, spannen die Werkstücke sicher. Spann-Experten war die gro­ ße Spannkraft bei geringer auch, damit die geforderte Zy­ schmutzung oder Korrosion Spannfläche. Röhm-Fachbe­ kluszeit von 30 Sekunden ein­ (nicht bei Messing) geschützt. rater Frank Stier bringt es auf gehalten werden kann. Zur weiteren Optimierung den Punkt: »Das Bürsten, vor Auf vier Stationen werden und Produktivitätssteigerung allem aber auch das Schleu­ die Messingzahnräder bela­ lassen sich die Stationen auch dern mit den hohen Drehzah­ den, gebürstet, gespült, ge­ auf Doppel- oder Vierfachgrei­ len erfordert große Spannkräf­ schleudert und schließlich fer aufrüsten, falls die Kapazi­ te, ohne dass das Werkstück aus der Fertigungslinie an den tätsreserven benötigt werden. vollumfänglich gegriffen wer­ Versand übergegeben. Nach »Doch auch schon jetzt hat den kann.« dem Schleudervorgang bleibt der Kunde durch eingesparte Die hohen Drehzahlen beim ein dünner Restölfilm am Pro­ Prozesse und Handhabungs­ Schleudern sind notwendig. dukt haften. Das ist gewollt, vorgänge einen sechsstelligen KR_Gewinner_V13:Layout 23.07.2012 Uhrsind Seite Nicht nur wegen der1 benötig­ denn 14:11 dadurch die 1Pro­ Einspareffekt pro Jahr«, ver­ ten ›Schleuderkräfte‹ sondern dukte beim Transport vor Ver­ sichert Ott. Damit habe die

Investition des Kunden einen Return on Investment von un­ ter einem Jahr. In einer anderen Kundenlö­ sung hat Ott eine Spülstation für Teile integriert. In der se­ paraten Ausspülkammer wer­ den die Werkstücke vor dem Schleudervorgang mit 60 bar Hochdruck gespült und somit von Spänen befreit, bevor sie weitergeführt werden. Für Ott ist das nicht die Grenze: »Wir können mit 100 bar und mehr spülen.« Röhm liefert hier ebenso die Spannlösung: Ein pneumatisch betätigtes Kraftspannfutter mit 80 mm Durchmesser und Federspan­ nung nimmt die Teile, die von einem Zweibacken-Parallel­ greifer übergeben werden, ­sicher auf. Da die pneumati­ sche Betätigung bereits inte­ griert ist, kann auf einen zu­ sätzlichen Zy­ linder verzich­ tet werden. www.roehm.biz

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Mit Komfort zum Zahnersatz CAM-Profi für die Dentaltechnik DIE CAD/CAM/ERP-Welt

Mit WorkNC Dental bietet Sescoi eine auf die Zahntechnik spezialisierte CAM-Software an, die sich durch eine offene Struktur und einen hohen Automatisierungsgrad auszeichnet. Selbst Neueinsteigern ist es möglich, schnell passende vier-, 3+2- oder fünfachsige NC-Programme zu generieren. Herausragendes Merkmal der denta­ len CAM-Software ›WorkNC Dental‹ von Sescoi ist ihre Offenheit. Sie kann stand­ ardisierte STL-Daten sowie eine Vielzahl nativer CAD-Daten verarbeiten und dar­ aus für jede beliebige Fräsmaschine pas­ sende NC-Programme ableiten. Dadurch ist der Anwender frei in seiner Maschi­ nenwahl, wodurch er nicht nur Investi­ tionskosten und Schulungen einsparen kann. Auch bezüglich der Material- und Werkzeugauswahl kann er unabhängig agieren – was in vielen Fällen zu deutli­ chen Kosteneinsparungen führt. Eine weitere Stärke von WorkNC Den­ tal ist der hohe Automatisierungsgrad der Software, der zu besonders einfacher und effizienter Bedienbarkeit beiträgt. Wesentliche Elemente sind die intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche und aus­ führliche Bibliotheken. WorkNC Dental enthält unter anderem eine Standard-Bi­ bliothek von Bearbeitungsfolgen, die spe­ ziell für die Morphologie prothetischer Rekonstruktionen entwickelt wurden und so eine optimale maschinelle Bear­ beitung gewährleisten. Je nach ElementTyp (Krone, patientenspezifische Pfeiler,

Brücke oder Suprakonstruktionen auf Implantaten, vorgefertigte Teile, Modelle, Strukturen, Attachments, Scan-Locators, et cetera) stehen passende Bearbeitungs­ folgen zur Wahl. Die integrierte Material­ bibliothek liefert dazu nicht nur Informa­ tionen über Abmessungen der Scheiben, Platten, Stangen oder Blöcke, sie sorgt auch für materialspezifische Bearbei­ tungsparameter, je nach dem welcher Werkstoff (Metalle, Keramik, Kunststoffe, Nano-Verbundstoffe) gewählt wird. Für maximale Vielseitigkeit können die Anwender ihre speziellen Wünsche und eigenen Erfahrungen einpflegen. So lassen sich mit Hilfe von Meta-Informa­ tionen die Rohlinge benutzerdefiniert beschreiben und Faktoren wie Schrump­ fung berücksichtigen, die mit bestimm­ ten Materialien (etwa Zirkon) einherge­ hen. Auch selbstdefinierte Rohlinge kann der Anwender der Bibliothek jederzeit hinzufügen. Nicht vollständig ausge­ nutzte Rohlinge können archiviert und zu einem beliebigen Zeitpunkt reimpor­ tiert und weiterverarbeitet werden. Eine Spezialität dieser CAM-Software ist die fünf­ achsige Bearbeitung. Ob Fünfachs-

Simultan- oder 3+2-Achs-Bearbeitung – in WorkNC Dental sind alle wichtigen Maschinenkonfigurationen hinterlegt, sodass die optimalen Werkzeugwege ge­ nutzt werden können. So werden der Einsatz sehr kurzer Werk­ zeuge und die Bearbeitung unterschnit­ tiger Bereiche möglich, was aufwändige kosmetische Nachbearbeitung von Hand erspart. Für perfekten Anschluss der Kro­ ne auf dem Stumpf sorgt zusätzlich fol­ gende Funktion: Da WorkNC Dental die Ränder des Elementes erkennt, kann die Software automatisch eine Kurve auf der Präparationslinie erstellen, mit deren Hil­ fe der Anschluss optimal angepasst wer­ den kann. Selbstverständlich sorgt die Software – durch dreidimensionale Verwaltung der jeweiligen Maschinenkinematik – für kollisionsfreie Fräsbah­ nen. Diese lassen sich im System visualisieren und als dynamische Bearbei­ tungssimulation darstel­ len. www.sescoi.de

Mit WorkNC Dental wird die Herstellung von Modellen, Kronen, patientenspezifischen Pfeilern, Brücke oder Suprakonstruktionen auf Implantaten, Strukturen, Attachments, Scan-Locators, et cetera erleichtert.

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Die CAD/CAM/ERP-Welt

Von der Idee via CAD zum Produkt Das Funmobil aus dem PC Anstatt ein Update für das vorhandene Midrange-System zu erwerben, investierte das Unternehmen Schütte Consult in das 3D-CAD/CAM-System ›ZW3D‹ der ­Encee CAD/CAM-Systeme GmbH in Amberg. Bereits das erste Projekt mit dem neuen System wurde ein voller Erfolg: Das akkubetriebene Funmobil mit dem Namen ›PT2GO‹ transportiert Personen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 16 Stundenkilometern an jedes gewünschte Ziel. In Gebäuden oder im Freigelände reicht der Stromvorrat bis zu acht Kilometer weit. Als ein Update ihres 3D-CAD-Systems der Mittelklasse anstand, erfuhren Mit­ arbeiter von Schütte Consult von dem durchgehenden Leistungsumfang der Software ›ZW3D‹ für die Produktentwick­ lung und Herstellung von Kunststofftei­

Durchgängig vom Entwurf bis zur Entformung: Das innovative Funmobil wurde mit ZW3D entwickelt. len: Das 3D-System verfügt über hybride Konstruktionsmöglichkeiten für Flächen und Solids, enthält ein ausgereiftes CAMModul und bietet automatische Unter­ stützung bei der Formkonstruktion für das fertige Bauteil. In der gesamten Pro­ zesskette stehen gute Schnittstellen für Fremddaten zur Verfügung. ZW3D hilft als Bindeglied bei der Zusam­ menarbeit und eröffnet beste Bearbei­ tungsmöglichkeiten für den Formenbau.

Mit dem neuen System wurde der innova­ tive Personentransporter ›PT2GO‹ nahtlos weiterentwickelt und perfektioniert. Vor­ handene Daten konnten übernommen werden, Konstruktion und Formaufbau zahlreicher Bauteile wurden bis zur Fer­ tigungsreife gebracht. Dazu konnte die gute Zusammenarbeit mit dem Anbieter einiges beitragen, da technisch erfahre­ ne Ansprechpartner nicht nur verkaufen, sondern auch praxisbezogenen Support leisten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und es kann gefahren werden: ›PT2GO‹ verbin­ det eine äußerst kompakte Bauweise mit einem geringen Gewicht. Lehnt man sich nach vorne, beschleunigt er sanft - lehnt man sich nach hinten, bremst er ab. Gelenkt wir der wendige Transporter mit einem Joystick wie an einer Spielekonsole. www. encee.de

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Die CAD/CAM/ERP-Welt

Fitter Rechenknecht für Schiffsbauer Führend bei Koordinatenmessgeräten mit Optik Tomografie Multisensorik

Die Ingenieure in der Schiffsentwicklung stehen unter dem dauernden Druck, die Leistung und Zuverlässigkeit der Schiffe und ihrer Systeme zu verbessern. Nirgends ist dieser Druck deutlicher zu spüren als bei einer der wesentlichsten Komponenten moderner Schiffe: der Schiffsschraube. Maple von Maplesoft erleichtert die dazu nötigen Berechnungen. MAN Diesel & Turbo mit Sitz in Deutsch­ land steht beim Streben nach höherer Leistung von Schiffsantrieben an vorders­ ter Front. MAN entwickelt und baut An­ triebssysteme für Schiffe mit Leistungen von 4 bis 40 MW, Schiffsschrauben mit Verstellpropellern (CPP) mit bis zu 11 m Durchmesser und noch größeren Durch­ messern bei Festpropellern. Maple von Maplesoft, eine weltweit führende Soft­ ware für technische Berechnungen, spielt eine wichtige Rolle dabei, diese Propeller effizient und zuverlässig zu machen und so die Kosten niedrig zu halten. Moderne Verstellpropeller wie die Serie ›MAN Alpha CPP‹ verbessern die Effizienz und Manövrierfähigkeit der Schiffe. Bei dieser Art von Propellern ist der Winkel der Blätter verstellbar, um unter allen Be­ dingungen ein optimales Verhältnis von Motordrehzahl und Fahrgeschwindigkeit zu erreichen und eine genaue Steuerung der Geschwindigkeit des Schiffs zu er­ möglichen. Dies ist etwa beim Manöv­ rieren in Häfen sehr wichtig. Die Blätter können sogar soweit verstellt werden, dass sich die Antriebsrichtung umkehrt. Bei dieser Lösung entfällt die Notwendig­

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MAN setzt Maple für die Berechnungen bei Schiffskonstruktionen ein.

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keit eines getrennten Umkehrgetriebes beziehungsweise eines umsteuerbaren Motors. Bei hoher Nachfrage nach neuen Schif­ fen ist die Entwicklung Hunderter ver­ schiedener Konstruktionen pro Jahr nichts Außergewöhnliches. Dazu wird ein Softwaresystem benötigt, das robust und flexibel ist. Begonnen wird mit den Grundspezifikationen, dem verfügbaren Druck des Hydrauliköls, der Größe des Propellers und der Geschwindigkeit, mit der die Blätter verstellt werden sollen. An­ hand dieser Parameter werden die benö­ tigten Größen der Komponenten berech­ net, und dies sowohl für Standardteile wie Bolzen und Flansche als auch für die eigens entwickelten Komponenten des Systems. Anschließend werden diese Ab­ messungen für die detaillierte Entwick­ lung in ein CAD-System geladen. Die Berechnungen zur Dimensionierung der Teile sind extrem komplex, denn es müssen die Eigenschaften der hydrauli­ schen Steuersysteme und der eingesetz­ ten Werkstoffe berücksichtigt werden. Die sind besonders kritisch, da Getriebe unter den rauen Bedingungen des Schiffs­ betriebs über lange Zeit gut und zuverläs­ sig funktionieren sollen. Die Schifffahrt gehört zu den Bereichen, wo der Kosten­ druck besonders hoch ist. Daher kommt eine Überdimensionierung der Teile nicht in Frage. Maple ist besonders geeignet, um diesen komplexen Entwicklungspro­ zess zu unterstützen. Vor allem punktet Maple mit seiner Geschwindigkeit und Genauigkeit. Der eigentliche Vorteil von Maple ist der, dass die Ingenieure die Gleichungen für die Entwicklung in ihrer ursprünglichen Form direkt in das System eingeben kön­ nen. Dadurch ist Maple im Einsatz schnel­ ler und es wird weniger Zeit für Überprü­ fung und Debugging des Codes benötigt. Das Propulsion Competence Center von MAN Diesel & Turbo setzt Maple seit rund sechs Monaten ein, und seine Leistung, Geschwindigkeit und Effizienz hat die In­ genieure überzeugt, dass dieses System das Poten­ zial bietet, seinen Einsatz künftig erheblich auszu­ weiten. www.maplesoft.com

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Die CAD/CAM/ERP-Welt

Höchste Präzision für die Formel 1 CAM-Modul mit Turbo-Schub Zum Kundenstamm der niederbayerischen Formtech GmbH gehören auch Formel 1-Rennställe, die mit hochpräzisen Teilen aus Titan und anderen hochwertigen Werkstoffen beliefert werden. Bei den teilweise sehr komplizierten Fräsprogrammen wie auch bei der Werkzeug-Konstruktion kommt die Software ›Visi‹ zum Einsatz. Bei den Niederbayern erfolgt die NCProgrammierung ausschließlich über das CAM-Modul ›Visi Machining 3+2 Achsen‹, bei dem die Fünfachsen-Positionierung bereits enthalten ist. Die Visi-Produktfamilie sorgt für eine echte Durchgängigkeit und Interopera­ bilität der Daten vom 3D-CAD über CAM bis zu den CNCs der Fräsmaschinen. Diese Merkmale, gepaart mit den exzellenten Frässtrategien und dem überzeugenden Service von Mecadat waren vor acht Jah­ ren auch der Anlass, dass Formtech kom­

Noch mehr Leistung für ProNest-Anwender Hypertherm stellt eine Reihe von Funk­ tionsverbesserungen seiner ProNestNesting-Software vor, die bessere Schnitt­ güte, Produktivität und Rentabilität von Arbeitsgängen versprechen. Wichtige Verbesserungen sind zum Beispiel ›One­ Click‹, ein leistungsfähiges Produktions­ modul, das verschiedene Aufgaben auto­ matisiert. Der Benutzer richtet Aktionen, die für die Durchführung eines Jobs er­ forderlich sind, nur ein Mal ein und One­ Click erledigt den Rest. ProNest Version 10.1 beinhaltet außerdem ›Data Sync‹, ein neues Modul, mit dem Kunden Platten aus ihren Materialbedarfsplanungssyste­

Visi-Frässtrategien sorgen für hochpräzise Formel 1-Teile. plett auf Visi umgestiegen ist. Für den Werkzeugbauer war es wichtig, dass die Mitarbeiter an den Fräsmaschinen selbst­ ständig mit dem CAM-System program­ mieren können. Eine zentrale Rolle spielt die Bedie­ nerfreundlichkeit von Visi. Während die ­Maschine fräst, programmiert der Mitar­ beiter mit Visi die NC-Programme für den nächsten Auftrag Aus diesem Grund sind inzwischen sechs CAM-Arbeitsplätze di­ men (MRP)/Warenwirtschaftssystemen (ERP) zum Plattenbestand von ProNest hinzufügen können. Data Sync synchro­ nisiert routinemäßig MRP/ERP-Platten mit dem Plattenbestand von ProNest. Sobald eine neue Platte in das MRP/ERPSystem eingegeben wurde, ist sie für die Verwendung in ProNest verfügbar. Data Sync stellt sogar sicher, dass Änderungen an vorhandenen MRP/ERP-Platten schnell zu ProNest-Bestandsplatten übertragen werden, sodass Kunden immer die aktu­ ellsten Platteninformationen verwenden können. Hypertherm hat außerdem seine True Bevel-Technik verbessertn. ProNest spielt über das optionale Fasenschneid­ modul, das jetzt viele neue Funktionen und die True Bevel-Schneidtabellen ent­ hält, eine wichtige Rolle. Diese Verbes­ serungen sparen beim Fasenschneiden erhebliche Einrichtzeit, während sie gleichzeitig die Qualität der geschnitte­ nen Teile steigern. ProNest ist seit zwei Jahrzehnten die führende Nestingsoft­ ware der Branche und bie­ tet beste Leistungen. www.hypertherm.com

rekt neben den Maschinen installiert. Die Fräser von Formtech sind daher gleich­ zeitig Fräser und CAM-Programmierer. Da ausschließlich Netzwerklizenzen ver­ wendet werden, die ein Lizenzserver zur Verfügung stellt, sind die Orte, wo Visi eingesetzt wird, frei wählbar. Zu überzeugen wissen bei den Nieder­ bayern im Übrigen auch die ausgefeilten Frässtrategien von Visi. Denn die Bearbei­ tung von Titan erfordert spezielle Fräs­ strategien. Hier kommt bei Visi das Ad­ aptive Kernschruppen (AKS) zum Einsatz, das ein trochoides Fräsen ermöglicht. Bei dieser Schruppstrategie wird bei sehr ho­ hem Vorschub und wenig Zustellung das Material in Form von Kreisbahnen abge­ tragen, was die Standzeit des Werkzeugs drastisch erhöht. Aus Sicht des Werkzeugbauers lässt sich Titan ohne diese HSCStrategie nicht wirtschaft­ lich fräsen. www.mecadat.de

Minimaler Aufwand, maximales Ergebnis Mit seinen Werkzeugpaketen und Werk­ zeugschnellwechsel-Systemen bietet die Comag GmbH flexible und preisgünsti­ ge Lösungen für viele Branchen. In den Fertigungsprozessen kommt das CAMSystem ›VisualMill‹ von Mecsoft zum Ein­ satz. VisualMILL bietet Funktionen bis hin zur Fünfachsbearbeitung. Die Entschei­ dungsgründe: VisualMill ist einfach sowie leicht verständlich in der Bedie­ nung und lässt sich sehr schnell effektiv einsetzen. www.mecsoft-europe.de

Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung

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Die Rohr-, Blech- und Bänderwelt

Das Blechlager als Profitquelle Stets optimale Lieferbereitschaft Das Schweizer Fahrzeugbau-Unternehmen PWP SA versorgt direkt aus dem automatischen Blechlager Kasto Unitower B 3.0 eine Blechschere, eine kombinierte Stanz-/PlasmaSchneidanlage und weitere Bereiche der flexiblen Blechteilefertigung. Aluminium-Trailer-Kit nach Maß, Aluminium-TrailerKit-Hubsystem nach Maß, Slider-Bausätze nach Maß, Tür-Systeme nach Maß, und dazu solches Zubehör wie Drehstangenverschlüsse und Spannratschen sowie Alumini­ um-Riffelblech-Kotflügel – was sich zunächst als Widerspruch in sich darstellt, nämlich mit standardisierten Komponen­ ten Fahrzeugbau-Lösungen nach Maß kreieren, stellt für PWP keinen Spagat mehr dar. Seit der Gründung im Jahr 1971 hat sich das mittelständi­ sche Unternehmen zu einem führenden Lieferanten für Fahrzeugbau-Betriebe aller Größen entwickelt. Sämtliche Bauteile werden in Eigenregie

konstruiert und bei Zulieferern hergestellt. Die Halbzeuge und montagefertigen Bauteile werden zu PWP geliefert und dort eingelagert. An Alumini­ umprofilen und Halbzeugen für die Serien- und für die Spezialfertigung sind immer mehrere Hundert Tonnen auf Lager. Die kleinen Kunden von PWP bestellen oft Einzelteile und vorkonfektionierte Sets, die Großen dagegen fordern auf Zuruf JIT-gesteuerte Beliefe­ rung sowohl mit Sets als auch vor allem mit Komponenten in Stückzahlen von eins bis Hunderte. In jedem Fall muss termingerecht geliefert wer­ den, was zum einen ein um­ fangreiches Materiallager und zum anderen ausreichende Kapazitäten, bezogen auf die Blechbearbeitungsmaschinen wie auf das Fachpersonal, nö­ tig macht. Folgerichtig begab sich PWP auf die Suche nach einem ge­ eigneten Blechlagersystem und kam dabei mit der Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG in Kontakt. Zusammen wurde ein Materialflusskon­

zept entwickelt, deren ›Herz‹ das neue Blechlagersystem bilden sollte. Die Herausfor­ derung für Kasto bestand da­ rin, in Kompaktbauweise eine Einlagerstation und sowohl eine Auslager-Längs-, als auch eine Auslager-Querstation zur direkten Beschickung einer Blechschere und einer Stanz-/ Plasma-Schneidanlage zu er­ stellen.

Bewährte Technik Die Entscheidung fiel auf das Blechlagersystem ›Kasto Uni­ tower B 3.0‹. Das in Doppel­ turm-Bauweise ausgeführte Blechlager ist für die Lagerung und das Handling von Blechen des Formats 1 500 x 3 000 mm ausgelegt. Die Lagerung er­ folgt auf Systempaletten mit jeweils drei Tonnen Nutzlast. Die Paletten haben die nutz­ baren Abmessungen 3 000 x 1 500 x Beladehöhe 90 mm. Bei einer Systemhöhe des Lagers von 11 965 mm stehen in den beiden Lagertürmen 115 Plät­ ze zur Verfügung. Die Länge des Lagers beträgt lediglich

Ausfahren des Längsfahrwagens mit einer Palette aus dem Lagersystem in Richtung ÜbergabePosition an der Blechschere.

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

4 945 mm und die Breite auch nur 5 730 mm. Für das Palet­ tenhandling ist das Regalbe­ diengerät ›RBG‹ zuständig, das mittels Zieh-/Schiebeein­ richtung die Paletten ein- be­ ziehungsweise auslagert und an die Ein-/Auslagerstationen übergibt beziehungsweise von dort abholt. An den Einfahröffnungen des Lagers gibt es optische Kontu­ renkontrollen, um Störungen und Beschädigungen auszu­ schließen. In Längsrichtung des Lagers sind die beiden Längsstationen angeordnet. Die ›Doppel‹-Längsstation ist mit einem Verfahrwagen ausgerüstet, der wahlweise eine Palette zur Beladung mit einzulagernden Blechen in die Einlagerstation befördert, oder eine Palette mit dem aktuell benötigten Blechmaterial aus dem Lager holt. Zur Beschickung der kom­ binierten Stanz-/PlasmaSchneidanlage steht die Quer­ station zur Verfügung, die für den Quertransport der Palette aus dem Lagerbereich heraus mit einem Palettenförderer ausgerüstet ist. Von dieser Entnahmestation aus gelan­ gen die Bleche per VakuumHebegerät direkt auf den Maschinentisch der Stanz-/ Plasma-Schneidanlage. Zur weiteren Ausstattung gehören ein Auspacktisch, eine hydraulische Hubein­ richtung zum Umsetzen der Bleche vom Auspacktisch auf die bereitstehende Palette, die Lagersystem-Steuerung ›Kasto EasyControl‹ für den automatischen Betrieb und ­ mit Ident-Nr.-Verwaltung so­ wie Bestands­ verwaltung , und die Rund­ um-Schutzein­ hausung. www.kasto.de

Die Rohr-, Blech- und Bänderwelt

Mit Teamarbeit punkten Bestes Blechhandling per Vakuum Passend für die Trumpf TruLaser 1030 hat Schmalz eine Beladelösung entwickelt, bestehend aus Vakuum-Hebegerät, Kettenzug und Säulenschwenkkran. Ein Edelstahlverarbeiter produziert damit spürbar flexibler und wirtschaftlicher.

und dem leichtgängigen AluKransystem gestaltet sich das Blechtafelhandling sehr ein­ fach, zielgenau und beschädi­ gungsfrei. Zur bedienerfreundlichen Beladung der Laserschneidan­ lage ist der Säulenschwenk­ kran mit einem 4 000 Milli­ meter langen Kranausleger ausgestattet. Von Vorteil war, dass die Laserschneidanlage TruLaser 1030 bereits für die Die Beladelösung besteht Installation der Beladeeinheit aus dem Vakuum-Hebegerät von Schmalz vorbereitet war ›VacuMaster Basic‹, einem Die Beladelösung von Schmalz besteht aus einem Vakuum-­ und dass die Montage sowie Aluminium-Schwenkkran und Hebegerät, einem Säulenschwenkkran und einem Kettenzug. die Inbetriebnahme der Ma­ einem Kettenzug. Gefragt war schine samt maßgeschneider­ eine kompakte und platzspa­ 250 Kilogramm lassen sich sche Laserschneidanlage von tem Handhabungspaket im rende Lösung, die exakt auf Bleche bis 1 500 x 3 000 x 6 Trumpf. Als der Trumpf-Bera­ Teamwork erfolgte. Denn die die Anschluss- und Einbau­ Millimeter handhaben, mit ter dazu die von Schmalz pas­ Trumpf- und Schmalz-Techni­ situation der TruLaser 1030 der Beladeeinheit für maxi­ send entwickelte Beladelö­ ker arbeiteten Hand in Hand. mal 500 Kilogramm können sung empfahl, war man bei abgestimmt ist. Firmeninhaber Ulrich Hoh­ Die Laserschneidanlage Tru­ Bleche bis 1 500 x 3 000 x 12 Hohmann sofort überzeugt. mann ist mit der Komplett­ Laser 1030 wird in den drei Millimeter bewegt werden. lösung von Schmalz sehr zu­ Das Unternehmen Hoh­ Beladeversionen mit fixer Pa­ frieden: »Wir haben etwa 30 Kratzer sind out lette, mit ausziehbarer Palet­ mann ist mit ihren 16 Mitar­ Beladevorgänge pro Tag und te oder mit automatischem beitern auf die Herstellung müssen sehr stark auf ein be­ Auf der Anlage werden Ble­ schädigungsfreies Handling Palettenwechselsystem an­ von Edelstahlmöbeln und -ge­ geboten. Für jede Variante räten für die Medizintechnik che im Klein-, Mittel- und achten«, sagt er. »Das Vaku­ bietet Schmalz ein passendes und für die Gastronomie spe­ Großformat bis 2,5 Millime­ u m - H a n d h a b u n g s s y s t e m Handlingpaket. Der Anwen­ zialisiert. Die Rohbleche wer­ ter Dicke bearbeitet. Die Be­ funktioniert absolut problem­ der kann zwischen Beladeein­ den mit und ohne Schutzfolie ladung muss kratzfrei erfol­ los und ist einfach und feh­ heiten bis 250 Kilogramm und verarbeitet. Um die zuneh­ gen. Für das schonende und lerfrei zu bedienen. Mit der bis 500 Kilogramm wählen. mende Anzahl an kundenspe­ ­sichere Handhaben der Bleche Anlage erzielen wir eine hohe Bei den Kranauslegern sind zifischen Aufträgen zeit- und ist der VacuMaster Basic 250 Arbeitssicherheit und entlas­ Längen von 4 000 und 5 000 kosteneffizienter ausführen mit einem Sauggreifersystem ten unsere Mitarbeiter.« Millimetern möglich. Mit der zu können, entschied sich ausgerüstet, das über acht in­ Unproduktive Nebenzeiten Beladeeinheit für maximal Hohmann für die automati­ dividuell einstellbare, gelenki­ können so gering wie möglich ge und gefederte Saugplatten gehalten werden. Insgesamt verfügt. können mit der TruLaser 1030 Zum einen werden dadurch Einzelteile sowie Kleinserien Höhenunterschiede bei ge­ flexibler und produktiver ge­ wölbten Blechen optimal fertigt werden. »Die Kombi­ ausgeglichen. Zum anderen nation aus leistungsfähiger kann das Hebegerät durch die Laserschneidanlage und ef­ Saugerabschaltungen schnell fektivem Materialfluss-Sys­ auf wechselnde Blechforma­ tem sorgt für effiziente Abläu­ te und Zuschnitte angepasst fe. Denn dank der rationellen werden. Das erforderliche Beladung ar­ Vakuum wird von einer elek­ beiten wir trischen Vakuum-Pumpe be­ schneller und reitgestellt und zur Sicherheit somit wirt­ kontinuierlich überwacht. schaftlicher.« Mit dem ›VacuMaster Basic‹ lassen sich Bleche ergonomisch, In Kombination mit dem er­ www.schmalz.com ­sicher und beschädigungsfrei auf den Maschinentisch legen. gonomischen Bedienbügel

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Die Rohr-, Blech- und Bänderwelt

DIe perfekte kombInatIon Der zweI weltbeSten verStellSySteme! Getoppt DurchantIShock unD aerGon GrIfftechnoloGIe!

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16 Meter-Bleche in 2D problemlos schneiden Bis zu 16 Meter lange Bleche schneidet die 2-D-Lasermaschine TruLaser 8000 von Trumpf, die in überarbeitetem Design und neuen Funktionen erhältlich ist. Die Ma­ schine ist eine Spezialistin für die Überfor­ matbearbeitung. Nach Bedarf sind zwei Palettenkonzepte und sechs Formatgrö­ ßen von 2 500 x 6 000 Millimeter bis 2 500 x 16 000 Millimeter wählbar. Neu ist die optionale Funktion ›AdjustLine‹, die den Schneidprozess anpasst und so die Ma­ terialtoleranz erhöht. Ebenfalls erhältlich ist die Funktion ›CoolLine‹, eine Wasser­ kühlung, die für einen prozesssichereren Schneidprozess bei minderwertigem Ma­

StärkSteS · leIchteSteS SIcherSteS verStellSyStem „Im Vergleich zu allen Mitbewerbern erzielt LEKI die höchsten Haltekräfte und bietet dadurch höchste Sicherheit.“ Peter Geyer, VDBS Ausbildungsleiter Bergführerausbildung

Schutzgasschweißen mit hoher Genauigkeit Beim Schutzgasschweißen kommt es auf einen reibungslosen und flotten Ab­ lauf und eine gleichbleibende Qualität der Schweißnähte an. Kuka bietet ein spe­ zielles Robotersortiment, das genau auf die Anforderungen des Schutzgasschwei­ ßens zugeschnitten ist. Die Kuka Arc Wel­ ding-Roboter zeichnen sich durch hohe Geschwindigkeiten und äußerste Präzisi­ on aus. Mit dem ›KR 16 L8 arc HW‹ Hohl­ wellenroboter offeriert das Unternehmen einen absoluten Spezialisten auf diesem Gebiet. Der Roboter zeichnet sich durch seine Flexibilität und die Bahngenauig­

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terial sorgt. Die maximale Materialstärke erhöht sich bei der neuen Maschine in Baustahl und Edelstahl auf jeweils 25 Mil­ limeter. Mit der Ein-Schneidkopf-Strategie sind alle Blechdicken ohne Kopfwechsel möglich. Das Dünnblech-Paket steigert die Produktivität beim Schneiden dün­ ner Bleche. Auch am Bedienkonzept gibt es verbesserte Elemente. Das ergonomi­ sche Bedienpult lässt sich individuell an den Bediener und die Lichtverhältnisse in der Produktion anpassen. Die Bediensoft­ ware wurde deutlich vereinfacht. Die Maschine verfügt jetzt über eine selbst­ erklärende Touch-Bedienung. Direkt un­ terhalb des Bedienpults befindet sich ein Schrank für Maschinenzubehör, sodass Düsen, Linsen oder Reinigungssets sofort griffbereit sind. Für erhöhte Energieeffi­ zienz sorgen das Kühlaggregat und ein optimierter Standby des Lasers. Sobald die Maschine nicht schneidet, reduziert der Laser die Leistungsaufnahme um 40 Prozent und ist trotzdem bereits in nur wenigen Sekunden betriebsbereit. ›Lens­ Line‹ mit innovativer Zu­ standsprüfung erhöht die Lebensdauer der Linsen und spart Zeit, da unnöti­ ge Reinigungen entfallen. www.trumpf.com

keit aus. Dabei ist er extrem robust und wartungsarm. Seine 50 mm große Durch­ lassöffnung ermöglicht die Verlegung des Schutzgasschlauchpaketes geschützt in den Arm. Mit einer Reichweite von bis zu 2.016 mm kann der Sechsachser selbst große Werkstücke schnell und präzise schweißen – und das bei einer Positions­ wiederholgenauigkeit von ± 0,05 mm. Für unterschiedlichste Bearbeitungsan­ forderungen kann der KR 16 L8 arc HW sowohl in Boden- als auch in Deckenlage montiert werden. Der KR 16 L8 arc HW wird mit der universellen Steuerung ›KR C4‹ betrieben, einem Steuerungssystem, bei dem nicht nur Roboter-, Bewegungs-, Ablauf- und Prozesssteuerung integriert sind. Vielmehr ist in der KR C4 auch die komplette Sicherheitssteuerung nahtlos in das Steuerungssystem eingegliedert. Herkömmliche Schnittstellen können durch intelligente Ethernet-basierte Feldbusse ersetzt werden und erlauben eine direk­ te Kommunikation zwi­ schen der KR C4 und den Schweißstromquellen. www.kuka-robotics.de

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Die Rohr-, Blech- und Bänderwelt

Innovatives Punktschweißen Leichtmetallbleche optimal fügen Fronius International, ein Spezialist für Schweißtechnik, hat die Zangen für sein erfolgreiches Widerstands-Punktschweißverfahren ›DeltaSpot‹ in enger Kooperation mit Anwendern aus der Automobilbranche weiterentwickelt. Mit der jetzt erhältlichen zweiten Zangengeneration konnten die Betriebskosten weiter gesenkt werden, sodass sich Leichtmetallbleche jetzt noch wirtschaftlicher mit höchster Güte und kontinuierlich hoher Qualität fügen lassen. Die Zangen zeichnen sich durch eine besonders robuste Bauweise und ein einfaches Schnittstellenund Wartungskonzept aus. Der breiten Einführung des innovativen Widerstands-Punktschweißverfahrens in der Großserienfertigung steht damit nichts mehr im Weg. Die Kernelemente der zweiten Zan­ gengeneration sind ein neu gestalteter Grundkörper und grundlegend überar­ beitete Zangenarme. Während in der Vorgängergeneration die Auf- und Abs­ pulvorrichtungen für das Prozessband, der Zangenausgleich sowie der servoelek­

trische Hauptantrieb in die Konstruktion des Zangenkörpers integriert waren, ha­ ben sie ihren Platz jetzt direkt auf dem Grundkörper gefunden. Durch diese Ent­ kopplung konnten die Fronius-Ingenieure die Zangenarmkonstruktion vereinfachen und gleichzeitig noch stabiler auslegen. Bereits in der Standardversion verfügen die Zangen nun über einen leistungs­ starken 250-kVA-Trafo. Der Trafo und die Gleichrichter sind zudem näher an die Elektroden gerückt, sodass weniger Lei­ tungsverluste auftreten.

Wohlüberlegte Konstruktion Im Rahmen der Überarbeitung der Me­ chanik hat Fronius ferner die Schnittstelle zwischen Grundkörper und Zangenar­ men noch modularer gestaltet. Bei einer individuellen Anpassung der Zange an die Fügeaufgabe ist deshalb wesentlich weniger Konstruktions- und Materialauf­ wand erforderlich. Des Weiteren lassen sich Zangengeometrie und -fenster da­ durch flexibler gestalten. Merklich schnel­ ler geht außerdem die Instandsetzung und Wartung der neuen Zangen von der Hand: Baugruppen wie Trafo, Motorsteu­ erbox, Bandantriebe und Hauptantrieb verfügen über hochwertig ausgeführte Steckverbindungen und lassen sich bei

Anwendern steht zukünftig eine Zangengeneration zur Verfügung, die von Fronius bis ins Detail für den Einsatz in der Großserienproduktion konzipiert wurde.

Bedarf mit wenigen Handgriffen austau­ schen. Auch den Tausch des Prozessbands hat Fronius weiter vereinfacht, ohne dass sich am Prinzip des Schweißverfahrens etwas geändert hat: Das jeweils zwischen den Elektroden und dem Schweißstück geführte und speziell beschichtete Me­ tallband schützt die Elektrodenfläche vor Verunreinigungen. Es bewegt sich nach jedem Schweißpunkt in die nächste Po­ sition, wodurch die Elektrodenkontakt­ fläche anders als bei konventionellen Widerstands-Punktschweißsystemen im­ mer sauber bleibt und für jeden Schweiß­ punkt die identische Ausgangssituati­ on sichergestellt ist. Das führt zu einer wesentlich geringeren Verschmutzung der Elektroden und gewährleistet bis zu 10 000 Mal pro Band eine gleich bleibend hohe Qualität des Schweißpunktes. Der Prozessbandmechanismus wurde auf Basis der mit der ersten DeltaSpotGeneration gewonnenen Erfahrungen überarbeitet. Dabei wurde die Bandför­ derung noch robuster ausgeführt und die Auf- und Abspulvorrichtung zu einer kompakten Einheit zusammengeführt. Darüber hinaus können nun neben den 12 mm breiten Prozessbändern optional auch 16 mm breite Varianten eingesetzt werden. Diese Maßnahme erweitert das Anwendungsspektrum von DeltaSpot zu­ sätzlich. Die Antriebe der neuen Zangengenerati­ on sind zudem mit einer Ruhestrombrem­ se ausgestattet. Für den Betreiber hat das unter anderem den Vorteil, dass der zeit­ aufwändige Referenzzyklus nach einem automatischen Zangenwechsel entfällt und die Produktion schneller wieder auf­ genommen werden kann. Dank dieser Neuerungen steht Anwen­ dern des DeltaSpot-Verfahrens zukünftig eine Zangengeneration zur Verfügung, die bis ins Detail für den Einsatz in der Großserienproduktion konzipiert wurde. In Verbindung mit der ausgefeilten grafi­ schen Steuerungssoftware ›Fronius Xplo­ rer‹ bildet sie eine optimal abgestimmte Lösung für das spritzer­ freie Widerstands-Punkt­ schweißen von Leichtme­ tallen mit gleichbleibend hoher Fügequalität. www.fronius.com

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Führend durch intelligente Klebtechnik

Die Schleifwelt

Mini-Schleifzentrum mit großer Technik Selbst kleinste Bauteile mit komplexer Geometrie müssen immer genauer hergestellt werden. Dass dabei auch der spezialisierte ­Maschinenbau gefordert ist, zeigen Anlagenlösungen wie das vertikale Schleifzentrum VLC 100 G von Emag. Bei der Produktion kleiner Futterteile sorgt das Konzept der Schleifspezialisten für besonders effiziente und zugleich fehlerfreie Abläufe. Die Produktion kleiner Futterteile ist nicht selten mit sehr großen Stückzahlen verbunden. Vor allem Getrieberäder, Pla­ netenräder, Kettenräder und Flanschteile werden zum Beispiel für Pkws in Millio­ nenauflagen benötigt. Daher sind kurze Zykluszeiten bei der Produktion des ein­ zelnen Bauteils die Regel. Beispielsweise muss die Schleifbearbeitung der Innen­ kontur eines Getrieberads extrem schnell vonstattengehen.

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Beste Technik für kurze Takte Danach muss die Werkstückspannvor­ richtung der Maschine in sehr kurzer Zeit mit einem neuen Bauteil beladen werden. Das ist natürlich in vielen Produktionsum­ gebungen der kritische Moment, da die Nebenzeit oft ausschlaggebend für die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprozesses ist. Große Produktionsmengen – kleine

Vertikale Pick-up-Schleifmaschine VLC 100 G von Emag: Im Arbeitsraum befinden sich eine bis zwei Schleifspindeln. Taktzeiten: Genau an dieser Stelle punk­ tet das vertikale Schleifzentrum VLC 100 G von Emag für kleine Futterteile bis zu einem Durchmesser von 100 Millimetern. Die Anlage belädt sich durch das Pick-upSystem selbst. Und während ein Bauteil geschliffen wird, kann der Bediener oder eine Automation die nächsten Rohlinge bereits wieder auf das umlaufende Trans­ portband platzieren. Auf diese Weise werden die Nebenzei­ ten deutlich reduziert und es wird eine

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Die Abrichteinheit mit Diamantrolle. In der VLC 100 G können sowohl Innen- als auch Außenschleifspindeln eingesetzt werden.

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Die Schleifwelt

Auf Paletten werden die Werkstücke über das Transportband in die VLC 100 G beladen. Der gesamte Be- und Endladeprozess erfolgt automatisiert über die Pick-up-Spindel. hohe Ausbringung erzielt. Von Vorteil ist auch die Vertikalbearbeitung: Der Schleifschlamm fällt bei dieser Bauweise ­direkt nach unten und wird direkt aus der Maschinenwanne abtransportiert. Auch ­ Messprozesse lassen sich in die Maschine integrieren. Damit ist die Qualitätsprü­ fung optimal in den Gesamtprozess ein­ gebunden. Der Messtaster ist zwischen dem Arbeitsraum und der Pick-up-Station angebracht. Hier ist der Messtaster bes­ tens geschützt.

die Emag Konstrukteure die Schleifbear­ beitungszeit auch bei komplexen Bautei­ len drastisch reduzieren. »Mit zwei Werkzeugen kann insbeson­ dere bei hohen Aufmaßen eine kürzere Taktzeit als nur mit einem Werkzeug er­ reicht werden, indem das erste Schleif­ werkzeug auf das Schruppen und der zweite auf das Schlichten ausgelegt

Ein Fall für zwei Besonders hervorzuheben für die effizi­ ente Schleifproduktion ist auch die Mög­ lichkeit, zwei Schleifspindeln bei der VLC 100 G einzusetzen. Die zwei Schleifwerk­ zeuge lassen sich entweder für unter­ schiedliche Schleifoperationen oder zum Schruppen und Schlichten nutzen. Das erste Werkzeug sorgt gewissermaßen ›fürs Grobe‹. Mit einem hohem Vorschub trägt es überschüssiges Material am Rohling ab. Die eingesetzte CBN-Scheibe muss natürlich auf diese Belastung hin ausgelegt sein. Das zweite Werkzeug (mit anderer Spe­ zifikation) übernimmt anschließend die präzise Feinarbeit und garantiert auch bei anspruchsvollen Geometrien stets per­ fekte Oberflächen. Mithilfe dieser intelli­ genten Werkzeug-Kombination konnten

Die VLC 100 G ist mit drei Achsen ausgestattet (X, Z, C). Die Maschine belädt sich über die hängende Pick-up-Spindel selbst.

ist«, verdeutlicht Dr. Guido Hegener, Ge­ schäftsführer der Emag Salach Maschi­ nenfabrik GmbH. Dass dieses Gesamtkonzept aus schnel­ ler Beladung und effektiven Schleifpro­ zessen überzeugt, kann freilich nicht überraschen. Denn die VLC 100 G passt ganz offensichtlich zur dynamischen Entwicklung innerhalb der AutomotiveProduktion. Gerade wenn die benötigten Stückzah­ len schnell ansteigen, sind neue Anlagen­ konzepte gefragt, die sich unkompliziert in die Gesamtproduktion integrieren las­ sen. Das trifft hier in zweierlei Weise zu: »Das Programmieren neuer Werkstücke ist mit unserer neuen Programmier-Soft­ ware, dem ›Emag Navigator‹ einfach und intuitiv und spart so wertvolle Rüstzeit. In vielen Produktionsstätten ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil«, bestä­ tigt Hegener. Auf der anderen Seite dürfte der unge­ wöhnlich kleine Footprint der VLC 100 G jedem Produktionsplaner die Aufgabe vereinfachen. Die Maschine in der StandAlone-Variante benötigt eine Grundflä­ che von nur 4,5 Quadratmetern. Und das heißt: Das Wachstum einer Produktionsstätte findet in diesem Anwendungs­ bereich zukünftig auf sehr kleinem Raum statt. www.emag.com

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Die Schleifwelt

Profilschleifen in neuem Größenbereich Mit den neuen Profilschleifmaschi­ nen der LFG-Serie ermöglicht Liebherr das hochproduktive Profilschleifen von Außen- und Innenverzahnungen. Sie umfasst drei Modelle für Werkstück­ durchmesser bis 1 250 mm. Der direkt an­

Mit mehr Biss zum Präzisions-Zahnrad Innovative, gebundene Schleifmittel für die Bearbeitung hochharter Stähle sind das Ergebnis einer engen Kooperation von 3M-Experten mit Spezialisten der Winter­ thur Technology Group, einer 3M-Tochter­ gesellschaft. Prägendes Kennzeichen der von 3M entwickelten Keramikkörner für diese Schleifmittel ist ihre gleichförmige

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getriebene Tisch der Maschine sorgt für höchste Präzision über die gesamte Ein­ satzzeit hinweg. Für eine moderne Profil­ schleifmaschine ist ein Direktantrieb für die Schwenkachse unerlässlich. Nur so können topologisch korrekte beziehungsweise topologisch frei vor­ gebbare Zahnflanken ein- oder zweiflan­ kig hochproduktiv geschliffen werden. Stand­ ardmäßig wird die Schleifscheibe Geometrie. Die einzelnen Körner sind als präzise Dreiecke in einheitlicher Größe ge­ formt. Ihre aggressiven Spitzen erneuern sich bei Bruch immer wieder von selbst. So ermöglichen diese Körner nicht nur einen schnelleren, sondern auch einen kühleren Schliff im Vergleich mit herkömmlichen Keramik-Schleifmitteln. Bei zugleich wei­ ter verlängerter Standzeit lässt sich die Oberfläche noch sauberer bearbeiten. Mit ihrem Know-how in der Fertigung gebun­ dener Schleifmittel hat Winterthur die Körner zusammen mit Porenbildnern und Bindemitteln zu innovativen Schleifmit­ teln verarbeitet. Durch ihren hohen und gleichmäßigen Abtrag verkürzt sich die Bearbeitungszeit um bis zu 50 Prozent. Dies haben erste Einsätze der innovativen Scheiben beim Schleifen von Großzahn­ rädern aus gehärtetem Stahl gezeigt. Die neuen Produkte haben je nach Anwen­ dung eine um das Zwei- bis Siebenfache verlängerte Standzeit. Die 3M Cubitron II-Schleif­ scheiben gibt es in zwei unterschiedlichen Korn­ konzentrationen. www.winterthurtechnology.com

der LFG durch einen Single-Abrichter in Kombination mit der Shift- und Schwenk­ achse abgerichtet. Um die Abrichtzeit zu verringern, ist die Maschine optional auch mit einem Sync-Dresser erhältlich, der die linke und rechte Flanke der Schleifschei­ be simultan abrichtet. Eine weitere Erhö­ hung der Produktivität ist durch abtrags­ optimiertes Schleifen beziehungsweise durch die hohen Vorschubgeschwindig­ keiten der Hubachse möglich. Die LFG ist mit einer automatisch nach­ stellenden Schleiföldüse ausgerüstet. Die Schleifdaten werden aufgezeichnet und dienen zur Dokumentation und Über­ wachung des Prozesses. Die Maschine kann mit nur geringem Aufwand für das Schleifen von Innenverzahnungen umge­ rüstet werden. Der Innenschleifarm wird über die Außenschleifeinheit montiert. Die große Schleifscheibe wird durch zwei Abrichter am Maschinenbett ab­ gerichtet. Der bewährte Gegenhalter erlaubt das problemlose Spannen von Zahnradwellen. Mit dem Liebherr-Ringla­ der wird durch die LFG in einem neuen Größenbe­ reich ein automatisierter Betrieb im Profilschleifen möglich. www.liebherr.com

Werkzeugschleifprofi Die Walter Helitronic Vision ist eine hoch­ präzise Hochleistungs-Werkzeugschleifmaschine mit fünf CNC-gesteuerten Ach­ sen speziell für die Produktion von Fräsern, Bohrern, Stufenbohrern, Stufenwerkzeugen, Holzbearbeitungswerkzeugen, Profilmes­ sern oder Profilwerkzeugen. Die CNC-Ma­ schine hat ein Mineralguss-Maschinenbett in patentierter Portalbauweise mit einer besonders guten Steifig­ keit. Direktantriebe in allen Achsen sorgen für höchste Produktivität und Präzision beim Werkzeugschleifen. www.walter-machines.de

Die Schleifwelt

Der perfekte Schliff als Ziel Rundtische mit bester Präzision Hochfeste Werkstoffe, komplexe Geometrien, effiziente Prozesse – beim Schleifen werden hohe Anforderungen an den Maschinenbau gestellt, auch weil die Ansprüche an die Maßgenauigkeit sowie an die Rauheit der Oberfläche hier größer sind als bei anderen spanenden Verfahren. Die GRT-Rundtische von Rückle sind speziell für vertikale Rundschleifmaschinen in Einständer- oder Portalbauweise konzipiert und gewährleisten höchste Genauigkeit sowie Prozesssicherheit. Gehärtete oder hochfeste Komponen­ ten werden häufig mit Schleifprozes­ sen in ihre endgültige Form gebracht. Dabei geht es nicht nur um Maß- und Formgenauigkeit im Mikrometerbereich, sondern zugleich sollen die fertig ge­ schliffenen Oberflächen eine nur mini­ male Rauheit aufweisen. Deshalb werden Schleifmaschinen benötigt, die auf das Produktionsumfeld und die Bauteilanfor­ derungen zugeschnitten sind. Eine wichtige Komponente bei der ver­ tikalen Schleifbearbeitung ist der Rund­ tisch. Er muss mithilfe eines spielfreien Antriebs, der sich mit höchster Genauig­ keit regeln lässt, für den optimalen Posi­ tionier- und Dauerbetrieb sorgen. Seine Laufeigenschaften müssen zudem eine gleichförmige und schnelle Drehbewe­ gung sicherstellen. Rückle bietet insge­

Alle GRT-Modelle von Rückle haben eine hydrostatische Lagerung, die in radiale und axiale Richtung kundenspezifisch ausgelegt werden kann. samt acht Varianten des GRT-Rundtischs. Diese sind für unterschiedlich große und schwere Werkstücke geeignet – der La­ gerdurchmesser reicht von 400 bis 2 800 Millimeter. Darüber hinaus verfügen alle Modelle über eine Zwischentischplatte, auf die mehrere Tischplattengrößen und Spannfuttersysteme aufgesetzt werden können. Zusätzlich stehen verschiedene Torque-Direktantriebe zur Auswahl. Speziell bei Magnetspannfuttern ist ­außerdem Platz für Schleifringübertrager vorgesehen. Abhängig von der Baugröße sind bis zu 500 Umdrehungen pro Minu­ te möglich. Die Planlaufgenauigkeit liegt bei zwei Mikrometern bezogen auf den Lagerdurchmesser, die Rundlaufgenauig­ keiten bei einem Mikrometer. Alle GRT-Modelle haben eine hydrosta­ tische Lagerung, die in radiale und axia­ le Richtung kundenspezifisch ausgelegt werden kann. Sie gewährleistet optima­

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le Dämpfungseigenschaften sowie die Stabilität des Systems und ist damit der Garant für einen genauen Schleifprozess. Zusätzlich sichert die Lagerung eine lange Lebensdauer der Rundtische. Das Gleiche gilt für die Labyrinth-/Sperrluftabdich­ tung zwischen Tischplatte und Gehäuse, die das Eindringen von Schleifstaub und Kühlemulsion verhindert. Die GRT-Rundtische verfügen über opti­ onale Konstruktionsdetails: Treten bei der Bearbeitung eines Bauteils Tangential­ kräfte auf, kommt ein Klemmsystem zum Einsatz – das ein Bearbeitungsmoment von 40 000 Newtonmetern ermöglicht. Bei anspruchsvollen Posi­ tionieraufgaben können Winkelmesssysteme mit hohen Systemgenauigkei­ ten eingesetzt werden. www.rueckle-gruppe.de

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Die Welt der Messtechnik

Die Fertigung sicher im Griff Ganzheitliches Rüst-Management Wo befinden sich die Werkzeuge? Sind sie komplett oder als Einzelkomponenten verfügbar? Unübersichtliche Werkzeuglisten, unklare Beschriftung der Werkzeuge, Werkzeugdatenübertragung von Hand – in Zeiten hochmoderner IT-gesteuerter Fertigungstechniken eine unwirtschaftliche Vorgehensweise. Das Potenzial zur Effizienzsteigerung bleibt ungenutzt. Zoller hat effektive Lösungen im Portfolio. Während große Summen in HightechMaschinen und immer mehr Werkzeu­ ge investiert werden, geraten technisch überholte Fertigungsabläufe aus dem Blickfeld – und das enorme Potenzial zur Effizienzsteigerung und damit zur Kos­ tenersparnis, das in der Modernisierung solcher Abläufe steckt, wird oftmals nicht erkannt. So entstehen hohe und nicht überprüf­ bare Kosten für Werkzeuge und deren Zu­ behör, lange Maschinenstillstandszeiten und dadurch hohe Rüstkosten. Es geht je­ doch einfacher, sicherer und in der Umset­ zung günstiger, als es auf den ersten Blick

erkennbar sein mag. Hier bietet Zoller Lö­ sungen von hoher Effizienz bei geringem Aufwand – und das auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Den Einzelschritten von der Werkzeug­ anlage über die Werkzeugbereitsstellung bis zum Einsatz an der Maschine liegt ein einfacher Prozess zugrunde, der mit intel­ ligentem Tool-Management einfach bes­ ser organisiert werden kann. Intelligente Softwaremodule wie die Zoller-Werkzeugdatenverwaltung, Lager­ ortverwaltung, Datenausgabe und die NC-Programmverwaltung garantieren in Verbindung mit dem Zoller-Messgerät,

ausgestattet mit der Bildverarbeitung ›pilot 3.0‹, einen einfachen und sicheren Werkzeugfluss. So wird mit dem vorhandenen CAD/ CAM-System das NC-Programm erstellt und, wenn nötig, eine Kollisionsbetrach­ tung durchgeführt. Daraus wird die Werkzeugliste (Einrichteblatt) erstellt. Anschließend lassen sich über das ZollerMessgerät mit pilot 3.0 die auftragsbezo­ genen Werkzeuge vermessen, prüfen und verwalten. Die so erzeugte Werkzeugliste enthält alle benötigten Informationen zum Werk­ zeug, zur Maschine und zum Werkstück.

Barcode-Scanner sorgen für den schnellen und sicheren Datenaufruf. Diese Technik verhindert, anders als die händische Datenerfassung, dass Zahlendreher oder Flüchtigkeitsfehler teure Maschinenschäden nach sich ziehen.

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Die Welt der Messtechnik

Eine schnelle und übersichtliche Werkzeugdatenerfassung ist über die Kommissionierliste möglich. Die Werkzeugdaten werden nicht wie bis­ her über Laufkarten oder Mappen über­ mittelt, sondern zeitgemäß, schnell und sicher über das Netzwerk. So sind sie dort abrufbar, wo sie benötigt werden.

Papier sparend und sicher Über die Zoller-Werkzeugdaten- und Lagerortverwaltung können die benötig­ ten Komplettwerkzeuge oder Einzelkom­ ponenten anschließend abgebucht und kommissioniert werden. Der Bediener kann sich für diesen Zweck die tatsächlich benötigte Kommissionierliste auch aus­ drucken. Das Einlagern der Werkzeuge als Einzel­ komponenten birgt ein enormes Sparpo­ tenzial, da teure Werkzeuge und Zubehör nicht mehrfach als Komplettwerkzeu­ ge verfügbar sein müssen. Der schnelle Überblick über den Werkzeugumlauf und die Werkzeugverwendung ist dadurch

möglich – auf die Maschine oder den je­ weiligen Auftrag bezogen. Das Vermessen und die Prüfung der Werkzeuge erfolgt anschließend vollau­ tomatisch oder manuell. Die Datenaus­ gabe – im steuerungsgerechten Format – wird per Knopfdruck ins Kundennetz­ werk gesendet. Tippfehler, die bei einer Eingabe per Hand an der Maschinensteu­ erung entstehen können, sind somit aus­ geschlossen. Das lästige Aufkleben von Etiketten entfällt. Ein kostengünstiges Organisationshilfs­ mittel mit großer Wirkung ist die Verwen­ dung von Barcodes auf den vorhandenen Einrichteblättern oder der Kommissio­ nierliste. Dies ermöglicht es, schnell und einfach aus Einzelkomponenten Kom­ plettwerkzeuge zu erstellen oder bereits vorhandene Komplettwerkzeuge aufzu­ finden. Dieser Ablauf ist kostengünstig bereits mit einem Zoller-›smile 400/pilot 3.0‹ möglich. Es muss also nicht immer die Komplettlösung sein. Je nachdem, welche Fertigungstiefe optimiert werden soll, kann die modular aufgebaute Zoller-Soft­ ware in kleinen Schritten implementiert und beliebig erweitert werden. Die Zoller Tool Management Solutions sind in den drei Paketen Bronze, Silver, Gold zusam­ mengefasst und bringen Transparenz in die werkzeugbasierte Fertigungsorgani­ sation. Der Anwender hat im Werkzeug­ fluss dadurch stets die richtigen Daten zur Hand – und bleibt somit bei jedem Fertigungsschritt Herr der Lage. www.zoller.info

Softwaremodule von Zoller bündeln Technologiedaten und Sachmerkmale für einen intelligenten Werkzeugfluss.

Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung

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Die Welt der Messtechnik

Enge Toleranzen im Griff Sichere Spannmittelfertigung Wer hochpräzise Spannwerkzeuge herstellt, braucht ausgefuchste Messmittel, um diejenigen Maße zu prüfen, auf die es ankommt. Diebold hat dazu Passendes im Angebot. Wer hat sich als verantwort­ licher Bediener einer Werk­ zeugmaschine nicht schon über unzulänglich gefertigte Spanndorne und Werkzeug­ aufnahmen geärgert? Häufig sind Spargründe die Ursache, wenn ein Satz fehlgefertigter Spannmittel zur Maschine ge­ liefert werden. Schließlich muss sich der ver­ antwortliche Einkäufer nicht mit mangelhaftem Zubehör herumschlagen. Präzise und genau nach Norm gefertigte

Diebold-know-how sorgt für präzise Werkzeugaufnahmen. Spannmittel, die in einer ProfiUmgebung wiederum Präzisi­ on erzeugen sollen, können nicht zum Dumpingpreis her­ gestellt werden. Dazu gehört bestes Material ebenso, wie eine optimale Fertigungsket­

te, die von gut ausgebildeten Facharbeitern betreut wird. Ganz wesentlich sind selbst­ verständlich entsprechende Messmittel, die Dokumentie­ ren, ob alle Maße nach Norm eingehalten wurden. Wer je schon einmal Spann­ mittel hergestellt hat weiß, dass es eine besondere Her­ ausforderung ist, die Maße von Kegeln, Plan- und Zylin­ derflächen zu bestimmen. Schließlich müssen die hoch­ genauen Konturen eine be­ stimmte Lage zueinander ein­ halten, damit das Endprodukt nicht unrund läuft, die Ein­ zugskraft zu gering ausfällt oder das Spannmittel gar die teure Maschinenspindel be­ schädigt. Das Hightech-Unternehmen Diebold hat dazu eine aus­

Profilerkennung mit Komfort Die Walter-Software ›Easy Check‹ bietet innovative Werk­ zeugmesstechnik mit vollau­ tomatischer Profilerkennung. Messung und Profilerkennung erfolgen digital und auto­ matisch per Mausklick. Ohne aufwändige Vorarbeit werden beim Messvorgang die CNCAchsen ausschließlich am Bild­ schirm elektronisch über die innovative Mausfunktion mit höchster Positioniergenauig­ keit gesteuert. Die automati­ sche Profilerkennung erfolgt interaktiv und vollautomatisch. Schrittweise können Details oder die gesamte Werkzeug­ kontur mit beliebiger Profiler­ kennung erfasst werden. ›Easy Check‹ ist damit die technisch intelligente Alternative zu herkömmlichen, handgeführ­ ten Profilprojektoren und Vor­ einstellgeräten. Mechanische Einwirkungen auf die Achsen

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durch Kurbeln oder Einhand­ führung bei Werkzeugmes­ sungen und Profilerkennung gehören der Vergangenheit an. Durch die Makro-Funktion ist die Übernahme von Mess­ funktionen möglich, die dann als Messprogramm für weitere Messvorgänge zur Verfügung steht. Identische Teile werden so schnell und effizient voll­ automatisch gemessen. Durch einfache Bedienbarkeit kann jeder Mitarbeiter ohne auf­ wändige Schu­ lungen, intuitiv exakte Mess­ ergebnisse er­ zielen. www.walter-machines.de

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Für Messungen in der Werkstatt Das Koordinatenmessgerät DuraMax von Carl Zeiss eignet sich mit einer Reihe von zu­ sätzlichen Komponenten und Funktionalitäten nun noch besser für die fertigungsnahe Messung, auch von mehreren Werkstücken auf einmal. Das kompakte Koordina­ tenmessgerät gibt es jetzt in der Variante ›DuraMax Shop floor‹. Mit seinen zusätzlichen Funktionalitäten ist das Mess­ gerät ganz auf den Einsatz in der rauhen Fertigungsumge­ bung zugeschnitten. Zumdem unterstützt es noch besser die

getüftelte Kegelmessgeräte­ reihe im Programm, die keine Zweifel über die erreichten Maße lässt. Ob großer oder kleiner Kegeldurchmesser, Spannpunktabstand, Auswer­ fertiefe, Rundlauf, Planlauf oder Greiferrillendurchmesser – alle wichtigen Maße werden hochpräzise und wesentlich schneller als mit einer Meß­ maschine ermittelt. Dass die Messgeräte aus­ gereift und zuverlässig sind, zeigt das Unternehmen Die­ bold selbst, da die Diebold­ sche Fertigung von Spann­ dornen und Werkzeug­ aufnahmen darauf zurück­ greift. www.diebold-hsk.de

Messung mehrerer Werkstücke in einem Messdurchgang. Du­ raMax macht dabei die manu­ elle Messung mit zahlreichen Lehren und komplexen Mehr­ fachvorrichtungen überflüs­ sig. Durch das Wegfallen von Handmessungen wird folglich auch die Fehleranfälligkeit mi­ nimiert. Zwei Komponenten machen DuraMax Shop floor noch unempfindlicher und kompakter, die Messergebnisse noch präziser: ein Untergestell für das Messgerät sowie eine Funktion zur Temperaturkom­ pensation. Letztere misst über Sensoren die Werkstücktempe­ ratur. Die Messsoftware ›Calyp­ so‹ verrechnet diese anschlie­ ßend mit den Messergebnissen und berücksichtigt dabei auch den Ausdehnungskoeffizien­ ten des Werk­ stücks. Anwen­ der erhalten so ein noch präzi­ seres Ergebnis. www.zeiss.de

Die Welt der Messtechnik

Messsoftware aufgerüstet Quartis R8 mit mehr Nutzwert Eine ganze Reihe von Erweiterungen und Verbesserungen bietet das Release 8 der Messsoftware ›Metrosoft Quartis‹ der Wenzel Metromec AG aus Chur. Metrosoft Quartis R8 steigert den Nutzen für Anwender, die Freiformflächen und Kurven

Scannen auf einfache Weise Creaform, ein führender An­ bieter portabler 3D-Messtech­ nologien, offeriert ›Go!Scan 3D‹. Dieser handgeführte 3D-Scanner mit WeißlichtTechnik stellt einen Durch­ bruch im Bereich 3D-Scannen dar, bietet eine revolutionäre Scan-Plattform und verfügt über eine intelligente HybridPositionierung. Go!Scan 3D lie­ fert für industrielle und nicht industrielle Anwendungen hervorragende Ergebnisse. Zum Einschalten und Starten ist keine Vorbereitung oder komplizierte Einrichtung er­ forderlich. Der Scanner ist

messen. So können Punkte schnell und einfach automa­ tisch auf CAD-Flächen verteilt werden, um die Gestalt mög­ lichst vollständig zu erfassen. Die Abweichungen von Kur­ ven können bauteilbezogen berechnet und dargestellt werden. Das Auswerten der Schnittpunkte zwischen CAD-

dadurch in weniger als zwei Minuten einsatzbereit. Das Gerät ist erschwinglich und bis zu zehnmal schneller als ein Standard-3D-Scanner. Die Bedienung von Go!Scan 3D ist besonders einfach, sodass Jedermann ohne Vorkenntnis­ se damit umgehen kann. Die Software führt den Anwender während des gesamten ScanProzesses visuell, wodurch qualitativ hochwertige Er­ gebnisse erzielt werden. Mit einem Gewicht von nur 1,1 kg ist das handgeführte Gerät be­ sonders leicht. Dank geringer Abmessung passt der Scanner in einen kleinen Transportkof­ fer, sodass er überall mit hin­ genommen werden kann. Der Scanner bietet eine Genauig­ keit von bis zu 0,1 Millimeter, unabhängig von den Ar­ beitsbedingun­ gen oder –um­ gebung. www.creaform3d.com

Flächen und Geraden rundet die zusätzliche Freiform-Funk­ tionalität ab. Das neue Release bietet zu­ sätzliche Funktionalitäten: Kreise können auf Kegel- oder Kugel-Flächen gemessen wer­ den, um etwa die Rundheit ei­ nes Ventilsitzes zu prüfen. Die Position eines Gewindelochs im Blechteil kann zeitsparend erfasst und der Kegel-KegelÜbergang schneller berechnet werden. Nicht zuletzt erhöhen diverse Erweiterungen im Be­ reich der Relativmessung die Sicherheit, da dadurch bei Bau­ teilabweichungen Kollisionen wirksam vermieden werden. Metrosoft Quartis R8 ermög­ licht es, strukturierte Mess­ programme zu schreiben. Die neue Programmfunktion ›Ver­ zweigung‹ wertet Bedingun­

gen aus und führt die entspre­ chenden Programmabschnitte aus. Zusammen mit der eben­ falls neuen Programmfunktion ›Sprung auf Marke‹ lassen sich nun iterative Ausrichtungen, wie sie in der Automobilindu­ strie oft in DMIS-Programmen eingesetzt werden, einfach programmieren. Das neue Release 8 verein­ facht auch den Umstieg von der bewährten Messsoftware ›Metrosoft CM‹ auf ›Metrosoft Quartis‹. Eingemessene Taster­ systeme können automatisiert exportiert und in Metrosoft CM 3.100 ohne erneutes Ein­ messen ver­ wendet wer­ den. www.wenzel-group.com

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Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung

Goodie: Wirtschaftsspionage

Industriespionage - ein wichtiger Geburtshelfer der Krupp-Dynastie

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Wenn ein Unternehmen bei der Fertigung erfolgreicher ist als ein anderes, dann kann das viele Gründe haben. Dabei gibt es einen Grund, über den man kaum spricht. Oder man verdrängt ihn: Spionage durch die Mitbewerber. In Zeiten knapper Kassen ist es verlockend günstig, das Know-how fast zum Nulltarif bei der Konkurrenz abzuziehen. Der nachfolgende Blick in die deutsche Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass auch bekannte Konzerne nicht vor Spionage zurückschreckten. Die Krupp-Dynastie wäre wohl ohne Wirtschaftsspionage undenkbar. von Dr. Udo Ulfkotte

Das Auskundschaften wirt­ schaftlicher Geheimnisse dürf­ te älter sein als jede andere Art der Spionage. Es war die Indus­ triespionage im 19. Jahrhun­ dert, die das Schwergewicht von Forschung und Fortschritt von England nach Deutsch­ land gebracht hat. Profitiert davon hat auch der Gründer des Krupp-Konzerns, Friedrich Krupp. Dieser nahm teil an einem Wettbewerb, den der zu Beginn des 19. Jahrhun­ derts auch über Deutschland herrschende Kaiser Napoleon Bonaparte ausgeschrieben hatte. Napoleon hatte einen Preis ausgelobt für denjeni­ gen, dem es gelänge, ›eng­ lischen Stahl‹ herzustellen. Dem Kaiser war es dabei egal, ob das Fabrikationsgeheimnis in England gestohlen oder von einem heimischen Forscher gelüftet werden würde. Friedrich Krupp, Ahnherr der Krupp-Dynastie, der Indu­ striespionen viel Geld für das Geheimnis bezahlt haben soll (das jedenfalls behauptet Jac­ ques Bergier in seinem 1982 erschienenen Buch ›Indu­ striespionage‹), gewann den Wettbewerb und gründete 1811 in Essen eine Gesellschaft zur Herstellung und Verarbei­ tung von ›englischem Stahl‹. Doch die Industriespione hat­ ten ihm das Wissen um die Herstellung des ›englischen Stahls‹ nur vorgegaukelt. Erst seinem Sohn Alfred sollte es nach einer Englandreise gelin­ gen, die Qualität des »engli­ schen Stahls« zu erreichen. In einem 1912 zum hundert­ jährigen Bestehen der Firma Krupp herausgegebenen Buch

liest sich die Entstehungsge­ schichte der deutschen Stahl­ industrie spannend wie ein Roman.

Dem Geheimnis nah Dort werden die näheren Umstände, die dazu führten, dass der ›englische Stahl‹ auch in Deutschland produziert werden konnte, nicht ver­ schwiegen: »Die vorbereiten­ den Schritte erfolgten gegen Ende 1811: Im November dieses Jahres begründete Friedrich Krupp in der Absicht, eine Fab­ rik zur Verfertigung des engli­ schen Gussstahls und aller da­ raus resultierenden Fabrikate anzulegen, die Firma Friedrich Krupp in Essen … Als Friedrich Krupp den Entschluss zur Be­ gründung einer Gussstahlfa­ brik fasste, da wagte er sich an eine Aufgabe, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf dem europäischen Festlande noch nirgends praktisch gelöst war. Die Frage der heimischen Gussstahlerzeugung lag ge­ wissermaßen in der Luft, nach­ dem Napoleon die gesamte Wirtschaftspolitik des Festlan­ des unter der Devise ›Los von England‹ gestellt hatte … Im Übrigen war die fabrikmäßi­ ge Erzeugung des Gussstahls noch immer das seit Jahrzehn­ ten streng und erfolgreich be­ wahrte Geheimnis Englands. Begünstigt durch reiche Erzund Kohlenschätze, durch technische Überlegenheit und unbegrenzte Mittel, hatte die englische Eisenindustrie im Laufe des 18. Jahrhunderts ­einen Vorsprung gewonnen,

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

den sie aufrecht erhielt … Auch die Stahlerzeugung hatte in England bedeutsame Fort­ schritte erfahren … Seit 1700 wurde auch aus Schmiedeei­ sen durch einen nachträgli­ chen Kohlungs- oder Zemen­ tierprozess ein Stahl von guten Eigenschaften hergestellt: Der Brenn- oder Zementstahl. Eine eigenartige Verkettung von inneren und äußeren Umstän­ den, von Motiven des Charak­ ters und der Umwelt traf zu­ sammen, um Friedrich Krupp von der hergebrachten und sicheren Lebensstraße seiner Vorfahren auf eine völlig neue Bahn zu drängen.« Den Kolonialhandel seiner Vorfahren gab Friedrich Krupp auf, als er im Jahre 1811 zwei Männer kennenlernte, die »nach ihrer Versicherung im Besitz der ihm noch fehlenden Kenntnisse (für die Gussstahl­ erzeugung) waren«. Gert von Klass schreibt in seiner Dar­ stellung der Krupp-Geschichte weiter: »Die Krupp-Saga ist eine Vermengung von Dich­ tung und Wahrheit wie alle anderen Sagen dieser Erde. In die Überlieferung ist Friedrich Krupp, der Gründer der Guss­ stahlfabrik Friedr. Krupp, Essen, eingegangen als der Erfinder des Gussstahls. Aber wenn der Gussstahl je erfunden wurde, dann geschah dies nicht durch Friedrich Krupp, es gab in Eng­ land Gussstahl vorzüglicher Qualität schon in einer Zeit, als Friedrich Krupp sich noch nicht mit seinem Geheimnis beschäftigte.« Aus der Sicht der Industrie­ spionage wesentlich interes­ santer ist der Krupp-Sohn Al­

fred. Dieser suchte bei Reisen nach England die Geheimnis­ se zur Produktion des besten Stahls zu erkunden und wollte sich nicht auf Agenten verlas­ sen. In der zum 100-jährigen Krupp- Jubiläum erschienenen Ausgabe heißt es zu der Stu­ dienreise nach England: »Dort hoffte er die Bezugsquellen für das schwedische Eisen zu erfahren, dessen sich die eng­ lischen Gussstahlfa­briken aus­ nahmslos bedienten. Krupp hatte schon 1837 versucht, durch die Importfirma, Sykes & Sons in Hull, dieses Eisen auch für sich zu beziehen.

Spion in Nadelstreifen Es war ihm jedoch verwei­ gert worden, und so blieb nur, durch persönliche Bemü­ hungen in England zum Ziel zu kommen … Es gelang ihm, Eintritt in industrielle Wer­ ke zu erlangen und wertvolle Kenntnisse zu sammeln.« Das ist eine vornehme – aus Sicht der Firmenleitung aber ver­ ständliche – Umschreibung für das wahre Vorhaben Krupps: Industriespionage. Die Chronik verschweigt, dass Alfred Krupp seinen Namen in England zu­ nächst einmal in ›A. Crip‹ än­ derte. In London trug er sich unter diesem Namen auch im Hotel Sablonniere ein. Die Chronik fährt fort: »Mit einer Fülle neuer Erfahrungen und Kenntnisse … traf er im September 1839 nach einer Abwesenheit von 15 Monaten in Essen wieder ein.« Gert von Klass fasst die Ergebnisse der Englandreise mit dem Satz

Goodie: Wirtschaftsspionage zusammen: »In England treibt er unter falschem Namen in voller Gemütsruhe das, was man heute Werksspionage nennen würde. Eine posthu­ me Kritik wird daraus die Bos­ heit und Verworfenheit des Kruppschen Geistes heraus­ lesen. Jene Zeit ist jedoch der Ansicht, dass es Sache jedes Unternehmens ist, sein Ge­ heimnis zu hüten.« Letzteres war für Krupp die wichtigste Lehre aus seiner Englandreise. Daher schuf er für das von ihm geführte Unternehmen einen in damaliger Zeit vorbildlichen Werksschutz, der den Abfluss von Betriebsgeheimnissen verhindern sollte. Industriespion Krupp mutier­ te in Deutschland zum Erfinder der industriellen Spionageab­ wehr. Jacques Bergier schreibt dazu: »Wenn er auch alles selbst machte, so benötigte er dennoch die Erfindungen der anderen, um sein Geschäft in Gang zu halten; so stahl er einem seiner Kunden die Plä­ ne zu einer Maschine, mit der Löffel und Gabeln hergestellt werden konnten. Seine Devise lautete: ein weit entwickeltes Spionagenetz nach außen, die größtmögliche Absicherung der Fabrikationsgeheimnisse nach innen. Mit dieser Devise scheint er ausgezeichnet ge­ fahren zu sein.« In jener Zeit, in der Alfred Krupp sein Unternehmen er­ folgreich gegen Werksspione abschottete, waren viele deut­ sche Erfinder das Ziel ausländi­ scher Kundschafter. Einer von ihnen war der größte Chemi­ ker seiner Zeit, Justus von Lie­ big (1803 bis 1873), Begründer der organischen und der Agri­ kulturchemie. Seine Laborato­ rien in Gießen machte er zum Mekka der Chemiker aus aller Welt – und gab damit zugleich seine wichtigsten Geschäfts­ geheimnisse preis.

Geistige Langfinger Der von ihm erforschten und erprobten Mineraldüngung ist es zu verdanken, dass heute

mehr Menschen auf der Welt ernährt werden können als vor 100 Jahren. Es erscheint fast unmöglich, all das aufzulisten, was von Liebig entdeckt, ge­ schaffen und aufgebaut hat. So wurde in seinem Labora­ torium das Chloroform ent­ wickelt, das als Narkosemit­ tel der Chirurgie neue Wege eröffnete. Auch der nach ihm benannte Fleischextrakt und das Chemiestudium in seiner heutigen Form sind seine Er­ findungen. Das Genie von Liebig war von Anfang an ein Ziel aus­ ländischer Neider, die seine Erfindungen sich selbst zu­ schreiben wollten. Schon als Student in Paris, wo von Liebig bei dem berühmtem Professor GayLussac lernen sollte, trug dieser die Ergebnisse von von Liebigs Arbeiten selbst in der Pariser Akademie der Wissen­ schaften als angeblich eigene Leistungen vor. Alexander von Humboldt ist es zu verdan­ ken, dass der Großherzog von Hessen damals auf den jungen von Liebig aufmerksam wurde und ihn mit 21 Jahren zum Pro­ fessor in Gießen ernannte, da­ mit er »dem Vaterlande Ehre machte« (so Humboldt) – und nicht anderen. 30 spätere Nobelpreisträger haben danach bei von Liebig in Gießen studiert und seinen Ruhm begründet, der erste Chemiker der Zeit zu sein. Er trug damit wesentlich dazu bei, dass Deutschland wenig später über die größten und bedeutendsten Chemiewer­ ke der Welt verfügen konnte. Heute ist es selbstverständ­ lich, dass dem Boden anorga­ nischer Dünger zugefügt wird, doch zu von Liebigs Zeiten lachten die Bauern zunächst über den eigentümlichen Pro­ fessor, der behauptete, Humus und Stalldung allein reichten auf Dauer nicht, um den Ertrag der Böden zu steigern. Hohn und Spott erntete un­ terdessen auch der Franzose Louis Pasteur (1822 bis 1895), der Entdecker der Kleinstlebe­ wesen und ihrer Mitwirkung bei Gärungs- und Krankheits­

prozessen. Seine Methode, Le­ bensmittel durch kurzzeitiges Erhitzen zu ›pasteurisieren‹, ist auch heute noch hochaktuell. Viele Forscher lachten damals über ihn. Die von ihm entwi­ ckelte Schutzimpfung gegen Tollwut hat ihm unsterblichen Ruhm beschert. Auch Pasteur war in fortgeschrittenen Jah­ ren ein Ziel jener Neider, die sein Genie erkannt hatten und nun darauf brannten, ihm sei­ ne Geheimnisse zu rauben und diese als eigene Erfindungen auszugeben. Zur gleichen Zeit muss für Alfred Krupp der ›deutsche Bruderkrieg‹, in dem 1866 die Preußen bei Königgrätz über Osterreich siegten, einer der schönsten Tage seines Lebens gewesen sein, war es doch die erste Auseinandersetzung, in der ›seine‹ Geschütze erfolg­ reich eingesetzt werden konn­ ten. Ausgerechnet im Land Alfred Krupps war die Anschaf­ fung neuer Geschütztypen lange verschlafen worden. Jede dritte preußische Bat­ terie verfügte nur über altmo­ dische Zwölfpfünderkanonen mit glattem Lauf, die mit einer maximalen Reichweite von 1,5 Kilometern kaum halb so weit schossen wie die Kanonen des Herrn Krupp. Der Generalins­ pekteur der Artillerie, General von Hahn, wehrte sich bis zu seiner Pensionierung 1864 ge­ gen die Einführung der KruppKanonen. Er hasste ›das neu­ modische Zeugs‹ so sehr, dass selbst bei seiner Beerdigung nur herkömmliche Kanonen Salut schießen durften. In jener Zeit gab es im König­ reich Preußen 6 669 Dampf­ maschinen mit insgesamt 137 377 PS. Das Eisenbahnnetz war mehr als 7 000 Kilometer lang, und die Züge fuhren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde. Damals überragten die Schlo­ te schon die Kirchtürme, und es entstanden neue Städte, die von vornherein als Indu­ striesiedlungen angelegt wa­ ren. Karl Marx schrieb, wenn man durch das Rheinland und Westfalen fahre, werde

man an die englischen Indus­ trielandschaften in Lancashire oder Yorkshire erinnert. Be­ schäftigte Krupp 1861 noch 2000 Arbeiter, so waren es zehn Jahre später nach dem Sieg über Frankreich – den Kruppsche Kanonen miterrun­ gen hatten – schon 10 000. Die Blütezeit des Kruppschen Unternehmens fiel zusammen mit dem allgemeinen Auf­ blühen der Werksspionage. Bergier zitiert einen von Al­ fred Krupp verfassten Satz zur Abwehr fremder Werksspione: »Wie hoch auch immer die Kosten sein mögen, alle Arbei­ ter müssen ständig von ener­ gischen und erfahrenen Män­ nern überwacht werden, die für jeden Saboteur, Faulenzer oder Spion, den sie entlarven, eine Prämie erhalten.« Der Sohn von Alfred Krupp, Friedrich Alfred, war zwar ein Meister der Abwehr von Werksspionage. Doch der auf sein Privatleben angesetzten Spitzel des Kaisers konnte er sich kaum erwehren. Zu Proto­ koll gab der Besitzer des Hotels Bristol der Polizei eine Unge­ heuerlichkeit: »… seit Langem interessiert er sich für junge Kellner, gibt sogar Ratschlä­ ge für ihre Behandlung, unter anderem, dass sie mindestens einmal in der Woche baden sollten …« Der Inhaber der Essener Stahl- und Panzerplattenfabrik war Stammgast in dem Hotel und äußerte hin und wieder den Wunsch nach der Gesell­ schaft von jungen Italienern auf seinem Zimmer. Doch Ho­ mosexualität war in damaliger Zeit eine Straftat (§ 175). Am 15. November 1902 berichtete der sozialdemokratische Vorwärts über die Neigung des damals reichsten Mannes in Deutsch­ land. Friedrich Alfred Krupp starb wenige Tage später – of­ fiziell an einem Gehirnschlag; andere Quellen sprechen dage­ gen von einem vertuschten Selbstmord. www.ulfkotte.de

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Die Welt des Wissens

Energie für Jedermann Neue Form der Stromgewinnung Der Hunger nach Energie wird weiter steigen, da auch die Zahl der Menschen immer weiter steigt. Folglich steigt der Bedarf an Benzin ebenso, wie der Bedarf an Strom. Die ungleich verteilten Vorräte an Bodenschätzen haben schon so manchen Krieg vom Zaun gebrochen. Wie friedlich wäre es doch auf der Welt, wenn jeder seine Energie selbst erzeugen könnte, die er für sein Wohlergehen benötigt. Der Wunsch kann Wirklichkeit werden, wenn sich Ideen durchsetzen, die heute noch von interessierter Seite als Scharlatanerie betitelt werden. Neue Ideen haben es immer ganz beson­ ders schwer, sich durchzusetzen. Wer er­ innert sich nicht an Nikolaus Kopernikus, dessen Buch von der Kirche auf den Index kam, weil er behauptet hatte, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt? Ablehnung schlug auch Alf­ red Wegener entgegen, da dieser erklärte, dass die Kontinente sich bewegen und dadurch das Bild der Erde sich im Laufe von Jahrmillionen ständig ändert. Selbst Albert Einstein war zunächst alleine, als er verkündete, dass die Energie des Lichts in sogenannten Photonen gebündelt ist. Wenn es darum geht, naturwissen­ schaftliche Fragen zu klären, schlagen den Entdeckern zahllose ablehnende Kommentare entgegen. Behauptet je­ doch die Kirche, dass es eine jungfräuliche

Geburt gibt oder dass gar 72 Jungfrauen auf einen Märtyrer warten, wird dies de­ vot zur Kenntnis genommen. Eigentlich sollten die Verkünder solcher Nachrichten schallendes Gelächter ernten, was leider nicht der Fall ist. Es zeigt sich, dass das Zeitalter der Auf­ klärung immer noch nicht vorbei ist. Auf­ klärung tut daher nach wie vor Not. Viel zu viele Menschen nehmen kritiklos auf, was ihnen serviert wird. Auch das Thema ›Energie‹ wird schon lange massiv von in­ teressierter Seite bearbeitet. Der Lebens­ saft für unsere Maschinen hat ausschließ­ lich aus Öl, Kohle, Atom- oder Wasserkraft zu kommen. Jüngst sind Windkraft und Solartechnik hinzugestoßen. An allen die­ sen Dingen verdienen die üblichen Ver­ dächtigen sich viele goldene Nasen. Al­

Die von Marcus Reid gebaute Kristallzelle ist bereits seit 13 Jahren in der Lage, eine LEDLampe ununterbrochen zu betreiben.

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lerdings auf Kosten der Umwelt und auf Kosten der einfachen Verbraucher, denn mittlerweile ist Autofahren und eine war­ me Stube zu einem echten Luxusgut ge­ worden.

Bekämpfte Wegbereiter Dennoch ist es erstaunlich, dass Erfin­ der, die eine neue Energiequelle für die Menschheit nutzen wollen, als Scharlata­ ne verlacht werden, obwohl diese, anders als Kirchen, den Beweis für ihre These antreten können. Die Zahl der Erfinder, die in Sachen ›neue Energie‹ wichtige Entdeckungen gemacht haben, ist nicht eben klein. Umso erstaunlicher, dass trotz echter Innovationen der Durchbruch bis­ her von interessierter Seite verhindert werden konnte. Zu den Querdenkern, die Wichtiges für die Menschheit in Händen haben, gehö­ ren ohne Zweifel Marcus Reid sowie Prof. Claus Wilhelm Turtur, die beide voneinan­ der unabhängig Lösungen ersonnen ha­ ben, wie sich Strom erzeugen lässt, ohne die Umwelt zu belasten. Beide nutzen die sogenannte Raum­ energie, die, anders als vermutet, bereits unter Astronomen anerkannt ist. In Fach­ büchern kann man nachlesen, dass die sichtbare Materie etwa fünf Prozent und die unsichtbare Materie etwa 30 Prozent des Weltalls ausmacht. Der fehlende Rest von circa 65 Prozent wird als Raumener­ gie bezeichnet, die sich technisch nutzen lässt. Dieses uns noch fremde Medium hat ge­ waltige Kräfte. So sorgt es beispielsweise dafür, dass sich das Weltall immer schnel­ ler ausdehnt, obwohl die Expansionsge­ schwindigkeit eigentlich durch die Anzie­ hungskräfte der Galaxien eher langsamer werden müsste. Das Weltall ist also voller unsichtbarer Energie, die in der Lage ist, ganze Galaxien anzutreiben. Raumener­ gie hat daher nichts mit Zauberei zu tun, sondern ist ein ganz gewöhnliches physi­ kalisches Phänomen, das nur noch nicht

Die Welt des Wissens von vielen Menschen verstanden wird. Ein gewöhnlicher Magnet ist ein siche­ rer Nachweis für das Vorhandensein von Raumenergie, denn die Kräfte, die spürbar werden wenn zwei gleichnamige Mag­ netpole angenähert werden, resultieren aus dem Wirken von Raumenergie, denn sonst müsste man einen Magneten als Perpetuum Mobile bezeichnen, das Ener­ gie aus dem Nichts zaubert. Bekannt ist, dass bereits früher batterie­ große Konverter entwickelt wurden, die in der Lage waren, die Raumenergie zur Stromgewinnung zu nutzen. Das Wissen um deren Herstellung ist in der heutigen Zeit mittlerweile wieder bekannt, wenn auch noch nicht in der Perfektion, wie damals. Marcus Reid beispielsweise hat die Technik so weit entwickelt, dass der von ihm gebaute Konverter in der Lage ist, seit 13 Jahren eine LED-Leuchte ohne Unterbrechung zu betreiben. Jede andere Batterie wäre in diesem Zeitraum schon längst den Selbstentladungstod gestor­ ben.

blick. Selbst eine Lichtmühle würden skep­ tische Zeitgenossen in das Reich der Fabel verweisen, wenn sie diese nicht käuflich erwerben könnten. Auch ein Nachbau würde scheitern, wenn man nicht weiß, dass eine Lichtmühle nur funktioniert, wenn weder ein Hoch­vakuum noch ein Normaldruck im Glaskolben vorhanden sind. Genauso ist es heute bei der Raum­ energie.

Erzwungene Einsicht

Die Fähigkeiten gehen weit über eine Batterie hinaus. So sind diese Kristall­ zellen in der Lage, selbst einen langan­ dauernden Kurzschluss ohne Schaden zu überstehen. Dieses Phänomen kann an­ hand eines Messgerätes nachvollzogen werden: Nach Wegnahme des Kurzschlus­ ses kann beobachtet werden, wie sich die Kristallzelle wieder regeneriert und nach einiger Zeit wieder die Ausgangs-Dauer­ spannung zur Verfügung steht. Der Grundgedanke, was man sich unter Raumenergie vorzustellen hat, die in sol­ chen batterieähnlichen Gebilden Strom erzeugt, lässt sich nicht einfach beantwor­ ten, da die Teilchen und Kräfte, die dies bewirken, unsichtbar und mit herkömm­ lichen Messgeräten nicht nachweisbar sind. Man kann sich gedanklich helfen,

wenn man sich Wasser, Luft und Licht vor­ stellt, die ja auch in der Lage sind, große Energiemengen abzugeben. Mit Wasser und Laserlicht kann mit entsprechenden Maschinen sogar Stahl geschnitten wer­ den. Auch das Weltall ist mit e ­ inem Stoff ausgefüllt, der früher als ›Äther‹ bekannt war, heute jedoch als ›unsichtbare Ener­ gie‹ bezeichnet wird. Es kann vermutet werden, dass diese noch nicht entdeckten Teilchen für den Energietransport verantwortlich sind. Bei­ spielsweise sind in der Quantenelektro­ dynamik (QED) die Vermittlerteilchen der elektromagnetischen Wechselwirkung die sogenannten ›virtuellen Photonen‹. Und da diese virtuellen Photonen einfach so aus der Raum-Zeit heraus entstehen, ist es naheliegend die Raum-Zeit an sich, als energietragendes Medium zu betrach­ ten. Diese Sichtweise ist seit längerem auch experimentell bewiesen. Natürlich wird Unbekanntes immer zu­ nächst angezweifelt. Früher wurde ge­ zweifelt, ob es überhaupt möglich ist, die Energie des Lichts technisch zu nutzen. Heute sind Solarzellen ein alltäglicher An­

Bereits der Casimir-Effekt zeigt, dass Raumenergie kein Hirngespinst ist. Mo­ derne Computerchips könnten nicht her­ gestellt werden, wenn dieser Effekt nicht berücksichtig würde. In Sachen Raum­ energie kommt hinzu, dass diese Energie ins Lächerliche gezogen wird, da Ener­ giekonzerne kein Interesse an diesen Lö­ sungen haben. Schließlich würde ein Ge­ schäftsmodell seine Grundlage verlieren. Konverter für die Nutzung der Raum­ energie lassen sich mit einfach zu bekom­ menden Materialien herstellen. So ist die Kristallzelle bereits mit Zucker in der Lage, zu arbeiten,aber auch Quantum Dot-Ma­ terialien werden genutzt. Natürlich ist die Ausbeute an Strom nicht groß, doch das Prinzip zeigt, dass es funktioniert, Ener­ gie aus der Umgebung zu gewinnen. Die weiteren Zutaten reichen von Aluminium bis zu komplexen Materialmischungen. Auch das naheliegende Argument, dass hier eine Elektrolyse im Spiel ist, konnte bereits widerlegt werden. In seinen Versuchen erreichte Marcus Reid Spannungen von 1.65 Volt, im Ge­ gensatz zu den Zellen von Guy Harry, die 1,24 Volt erreichen. Natürlich steckt die Technik der Kristallzellen noch in den Kinderschuhen, weshalb diese Zellen nur 14 Milliampere Strom liefern. Aber im­ merhin, dieser Strom kommt aus einer Energiequelle, die selbst von etablierten Physikern, wie weiland die Solartechnik,

Die von Guy Harry gebauten Kristallzellen geben je Zelle eine Spannung von circa 1,1 Volt ab.

Selbst ein Kurzschluss kann die Kristallzelle nicht schädigen. Die Spannung ist nahezu auf null Volt gesunken.

Wird der Kurzschluss entfernt, erholt sich die Kristallzelle rasch wieder. Eine Batterie hingegen wäre nun Sondermüll.

Staunenswerte Fähigkeit

Der Erfinder Marcus Reid bietet Investoren die Möglichkeit, seine Kristallzellenbatterie in einem kommerziellen Produkt zu vermarkten.

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Die Welt des Wissens

in das Reich der Fabel verwiesen wird und die seit 13 Jahren eine LED-Lampe an der Kristallzelle von Marcus Reid leuchten lässt. Solche Zellen, ausreichende Leis­ tungsstärke vorausgesetzt, wären das ideale Medium, um Handys, Laptops oder Uhren zu betreiben. Das Wissen um den elektrischen Strom ist weit älter, als uns Schulbücher lehren. Schon im heutigen Irak war Strom be­ kannt, wie die Batterie von Bagdad zeigt. Auch die alten Ägypter kannten mit hoher Wahrscheinlichkeit den Strom, wie inter­ essante Wandmalereien zeigen. Darüber hinaus sind in den Pyramiden keine Ruß­ spuren zu finden, die eigentlich vorhan­ den sein müssten, wenn offenes Feuer zum Bemalen der Wände nötig gewesen sein sollte. Wissen, das wohl im Laufe der Jahrtausende wieder verlorenging. Dies ist nicht ungewöhnlich, schließlich wäre es heute auch nicht mehr aus dem Stand heraus möglich, Menschen zum Mond zu bringen, da die nötigen Pläne zum Bau der damals verwendeten Rakete nicht mehr existieren. Auch der Elektrostatik-Motor von Pro­ fessor Dr. Claus Turtur ist kein theoretisch abstraktes Gebilde, sondern hat tatsäch­ lich im Labor rotiert. Natürlich werden schnell kritische Kommentare laut, die davon erzählen, dass Luftmoleküle durch Abstoßreaktionen im elektrostatischen Feld an der Drehbewegung des Rotors be­ teiligt sind. Professor Turtur hat die Kritik aufgenommen und den Versuch in einer Vakuumkammer wiederholt. Wie nicht anders zu erwarten, hat auch hier der

Simpler Laboraufbau mit Haushaltsgerätschaften: Der von Professor Claus Turtur gebaute Elektrostatik-Motor funktioniert problemlos. Einer eingespeisten Energie von 3 Nanowatt steht eine erzeugte Energie von 150 Nanowatt gegenüber. In diesem Beispiel stimmt die Rechnung jedoch nur im Vakuum-Betrieb. Rotor langsame Drehbewegungen aus­ geführt. Ein klarer Hinweis auf die Um­ wandlung von Raumenergie in mechani­ sche Energie. Natürlich sind die so gewonnen Ener­ giemengen extrem klein. Doch geht es hier primär nur darum, das Phänomen der Raumenergie nachzuweisen. Mit der von Professor Turtur entdeckten Methode ist es möglich, aus etwa 3 Nanowatt einge­ brachter Leistung sagenhafte 150 Nano­ watt abgegebener Leistung zu gewinnen. Alleine diese Zahlen sollten eigentlich

helle Freude im Forschungsministerium auslösen. Stattdessen werden Projekte gefördert, deren Machbarkeit, wie der Fu­ sionsreaktor, in den Sternen steht. Mit viel weniger Aufwand wäre es möglich, basie­ rend auf der Idee des Elektrostatik-Motors einen leistungsfähigen Antrieb zu ent­ wickeln, der sich zumindest für den Be­ trieb kleiner Verbraucher eignen würde. Für stärkere Anlagen schlägt Professor Turtur vor, auf Magnete zurückzugrei­ fen, mit denen nach seinen Berechnun­ gen Anlagen im Kilowattbereich möglich sind. Die von Professor Turtur getätigten umfangreichen Forschungsarbeiten un­ termauern die Möglichkeit, einen auf Magnetkraft basierenden Raumkonver­ ­ ter zu bauen. Unverständlich, dass der Forscher keine Möglichkeit erhält, sein theoretisches Wissen in einen lauffähi­ gen Raum­energiekonverter einzubringen. Auch Marcus Reid hat keine Möglichkeit, die Kristallzelle in ein gewerbliches Pro­ dukt umzusetzen. Investoren sollten Kon­ takt zu ihnen aufnehmen, um Chancen für neue Produkte abzuwägen, die helfen, den Energiehunger der Welt zu lindern. www.ostfalia.de/cms/de/pws/turtur/FundE

Links

• www.youtube.com/watch?v=0e-w56VaO9A

Prof. Dr. Claus Turtur vor seinem Werk. Der Forscher hat in umfangreichen Abhandlungen, die auch im Internet abgerufen werden können, nachgewiesen, dass die Raumenergie Realität ist und genutzt werden kann.

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• www.energiederzukunft.org/news/prof-dr-claus-turtur • www.vakuumenergie.de • www.youtube.com/watch?v=AQcnQhRJn-w

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Die Kühlmittel- und Tribologiewelt

Frische Wege zur Blechbearbeitug Neuartige Sprühbeölung punktet Die Produktion komplexer Sitzstrukturen erfordert eine variantenreiche Bearbeitung verschiedener metallischer Werkstoffe durch Stanzen und Umformen. Damit der Bearbeitungsprozess problemlos vonstatten geht, müssen die Werkstoffe vor der Bearbeitung mit geeigneten Ölen benetzt werden. Wurden Teile von Blechrollen, sogenannten Coils, gestanzt, kam bei CRH bisher eine Walzenbeölung zum Einsatz. Für den Sitz eines neuen BMW-Fahrzeugs musste eine neue Methode her, da das bisherige Verfahren nicht mehr ausreichte. Die Sprühbeölungslösung ›spray.xact‹ der Technotrans AG verspricht beste Ergebnisse beim Umformen und Stanzen. Wer sich in ein Auto setzt, nutzt häu­ fig und ohne es zu wissen Produkte der C. Rob. Hammerstein GmbH & Co. KG – ­eines Unternehmens der Johnson Con­ trols. Das Solinger Unternehmen, kurz CRH genannt, entwickelt und fertigt qua­ litativ hochwertige Sitzstrukturen, also Unterkonstruktionen, die unter Sitzbe­ zügen und -polstern für Sicherheit und Komfort sorgen. CRH erfüllt die hohen Anforderungen der Automobilindustrie an Funktion und Festigkeit mit Stan­ dardapplikationen für Großserien ebenso wie mit Sonderapplikationen für speziel­

le Baureihen oder Modellvarianten. Für die Produktion komplexer Sitzstrukturen müssen verschiedene metallische Werk­ stoffe in vielfältigen Varianten gestanzt und umgeformt werden. Damit der Bear­ beitungsprozess nach Plan läuft, müssen die Werkstoffe vorher reproduzierbar mit spezifischen Ölen benetzt werden. Für Produktionsprozesse, bei denen von Blechrollen, Coils genannt, Platinen gestanzt werden, setzte CRH bisher eine Walzenbeölung ein. Diese erfüllte alle Anforderungen, da die Teile in der Wei­ terverarbeitung nicht noch einmal beölt

werden mussten. Als ein neuer Produkti­ onsprozess für den Sitz eines neuen BMWFahrzeugs implementiert werden musste, war jedoch klar, dass diese Methode nicht mehr ausreichen würde. Bauteile sollten nach dem Stanzen umgeformt werden, es musste also erneut ein Schmierstoff aufgetragen werden und zwar nicht ho­ mogen, sondern in vorgegebenen Bildern mit verschiedenen Auftragsintensitäten. Zudem sollte der Auftrag schnell aufei­ nander folgend von oben und unten er­ folgen. Für diese Aufgabe kam nur eine Sprühbeölung in Frage. Sie hat sich in

In der Inbetriebnahmephase überprüft ein technotrans-Ingenieur die Pulsfrequenz der Sprühbeölung. Über eigene Sensoren (hellgrün) misst das spray.xact b den Vorschub und erkennt die Werkstücke. Alternativ können Maschinensignale verarbeitet werden.

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Die Kühlmittel- und Tribologiewelt der Metallbearbeitung in den vergan­ genen Jahren zwar immer weiter durch­ gesetzt, besitzt in ihrer bisherigen Form aber entscheidende Nachteile: Eine starke Anlagenverschmutzung und eine hohe Kontamination der Umgebungsluft, her­ vorgerufen durch eine intensive Sprühne­ belentwicklung. Deshalb werden aufwän­ dige Absaugsysteme erforderlich. CRH installierte zum Test zunächst eine marktübliche Anlage, an der Erfahrun­ gen gesammelt werden sollten. Wenige Wochen später erhielt Peter Staszel, der bei CRH für die Anlagenplanung und die technische Abwicklung verantwortlich ist, einen Tipp von Frank Wopker, der mit seiner Prolytik Schmierstoff GmbH das Unternehmen seit vielen Jahren zum The­ ma Schmierstoffe berät: Die Sassenberger technotrans AG habe eine Alternative entwickelt, mit der sich bei besserer Per­ fomance die bekannten Nachteile einer Sprühbeölung vermeiden lassen sollten.

Vom Start weg überzeugend »Natürlich waren wir nach unseren ersten Erfahrungen mit der anderen An­ lage etwas skeptisch,« so Staszel, »aber das fachliche Gespräch mit technotrans überzeugte uns davon, einen Parallel­ versuch zu wagen.«. Peter Staszel war schnell begeistert: »Wir waren sofort von der Ausführung der Anlage und dem Sup­ port durch technotrans überzeugt. Bei einigen nachträglichen Abstimmungen, wie sie bei jeder Neuinstallation und In­ betriebnahme eines Systems normal sind, genügte ein Anruf und man hatte sofort den richtigen Ansprechpartner und die Lösung des Problems parat.« Die Testins­ tallation lief so gut, dass CRH noch wäh­ rend des Probelaufs drei weitere spray. xact-Sprühbeölungssysteme orderte, die kurz darauf in Betrieb gingen. Im Detail ist spray.xact eine Technologie, die der präzisen automatischen Sprühbe­ ölung von Werkstücken in der Umformund Stanztechnik dient und bei der Ver­ meidung von Sprühnebel einen neuen Weg einschlägt. Das modulare System ist einfach und kompakt aufgebaut und lässt sich auch nachträglich in Anlagen zum Stanzen, Schneiden oder Tiefziehen integ­ rieren. Die Öldosierung erfolgt besonders sparsam und präzise mittels eines hoch­ frequent pulsierenden Ventils mit einer Einstoff-Sprühdüse. Der Sprühstrahl wird ohne Druckluft erzeugt, die bei herkömm­ lichen Anlagen die Sprühnebelbildung begünstigt. Druckluft wird nur noch für die Medienzufuhr per Dosierkolbenpum­

Die Einstoffdüsen der spray.xact b (hellblau) werden einfach und übersichtlich in Reihe verschlaucht. pe eingesetzt. Der energie- und kosten­ intensive Verbrauch von Druckluft wird somit auf ein Minimum reduziert. Die Düsen sind einzeln ansteuerbar, Sprühstart und -ende, Sprühmenge und -frequenz gibt die Anlagensteuerung vor. Diese Parameter können sogar während des Prozesses verändert werden. So las­ sen sich auch Muster sprühen und asym­ metrische Werkstücke annähernd ver­ lustfrei beölen. Eine Absaugung ist nicht

Unter dem Dach von Johnson Controls ist CRH unter anderem an der Entwicklung und Fertigung dieser innovativen, modularen Frontsitzstruktur beteiligt.

erforderlich. Der einfache Aufbau fällt bei spray.xact sofort ins Auge: Alle Ventile werden über eine Zuführleitung versorgt und untereinander in Reihe verschlaucht. Aufwändige Schlauch- und Kabelpake­ te entfallen. Einzelne Düsen und Ventile können einfach und ohne Hilfsmittel aus­ gewechselt werden. In den spray.xact-Anlagen bei CRH kommen die Einstoffdüsen für gepulstes Sprühen in Verbindung mit einer bedie­ nerfreundlichen Steuerung zum Einsatz. Integriert ist auch eine Sensorik zur Ge­ schwindigkeitsmessung, mit deren Hilfe die Beölung auch bei sich ändernder Vor­ schubgeschwindigkeit der Werkstücke exakt gewährleistet werden kann. »Die spray.xact stellt einen wesentli­ chen technologischen Fortschritt in der Sprühbeölung dar«, so Staszel. »Das Sys­ tem ist äußerst benutzerfreundlich, leicht einstellbar und wartungsarm, wozu die wenigen Teile und die durchdachte Ver­ schlauchung einen Großteil beitragen. Die Entwicklung des Sprühnebels mit all ihren negativen Folgen ist minimal und auf das Umfeld der Düsen beschränkt. Nach unseren Erfahrungen würde ich der spray.xact immer wie­ der den Vorzug geben.« www.technotrans.de

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Die Kühlmittel- und Tribologiewelt

DIe perfekte kombInatIon Der zweI weltbeSten verStellSySteme! Getoppt DurchantIShock unD aerGon GrIfftechnoloGIe!

Besser zerspanen mit Aerosol-Unterstützung

StärkSteS auSSenverStellSyStem Schnell · SIcher

StärkSteS · leIchteSteS SIcherSteS verStellSyStem „Im Vergleich zu allen Mitbewerbern erzielt LEKI die höchsten Haltekräfte und bietet dadurch höchste Sicherheit.“ Peter Geyer, VDBS Ausbildungsleiter Bergführerausbildung

Die richtige Kühlschmierstoffstrategie macht viele Zerspan- und Umformprozes­ se erst möglich. Dies gilt insbesondere für das Bearbeiten unter hohen thermischen und mechanischen Belastungen von hochharten Stählen, hochwarmfesten Le­ gierungen auf Eisen-, Nickel- oder Titanba­ sis. Diese schwer zerspanbaren Werkstof­ fe sind Ursache für geringe Standzeiten der Werkzeuge, lange Prozesszeiten und mindere Qualität der Bauteiloberflächen. Angesichts dieses harten Werkzeugall­ tags packen Zerspaner mit Überflutungs-, und/oder Hochdruckkühlung oftmals die ›Bazooka‹ aus, um ihre Werkzeuge und Werkstücke einigermaßen zu schützen und prozesssicher zu arbeiten: Nach Anga­ ben des Umweltministeriums werden bei etwa 85 Prozent von Metallbearbeitungs­ prozessen Kühlschmierstoffe eingesetzt und dabei jährlich rund 85 000 Tonnen verbraucht. Sie bärgen jedoch Risiken für Umwelt und Mensch. Hinzu komme ein nicht zu unterschätzender Aufwand für den Betrieb und die Pflege des Betriebs­ stoffs. »Auch bei der Trockenbearbeitung und MMS hat sich Ernüchterung einge­ stellt, sind doch diese Verfahren gerade bei der Zerspanung von Hightechmateri­ alien hinter den Erwartungen zurückge­ blieben«, so Reiner Rother, Geschäftsfüh­ rer von Rother-Technologie. ATS von Rother lässt auch in anspruchs­ vollen Applikationen Hitze erst gar nicht in werkzeuggefährdendem Maße auf­ kommen. Denn durch ein hochfeines

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Aerosol wird sehr viel weniger Reibung erzeugt. Trotz minimalem Verbrauch ist eine optimale Schmierleistung gewähr­ leistet. Zusätzlich kann bei Bedarf die Aerosolkühlung ›cryolub‹ zugeschaltet werden. Dieses spezielle Gas kühlt die Zerspanungskontaktzone auf bis zu -70 Grad Celsius ab. Die Kühlleistung lässt sich, ebenso wie die Aerosolsättigung, bedarfsgerecht und somit bauteil- und materialabhängig einstellen. Ein Beispiel dazu ist das Vollnutschrup­ pen von hochwarmfestem Stahl 22CrMoV12.1: Das gleiche 10er VHMSchruppwerkzeug schafft laut einer Ver­ gleichsstudie der ›Westsächsische Hoch­ schule Zwickau‹ mit ATS und cryolub gegenüber MMS ein vierfach höheres Ge­ samtspanvolumen und gegenüber Voll­ strahlkühlung mit Emulsion ist es sogar sechsfach höher. ATS ist umweltfreundlich, wartungsarm, hat hohen Bedienkomfort und läuft pro­ zesssicher. ATS lässt sich mit geringem Adaptionsaufwand und ohne nennens­ werte Störung der Produktion in Bear­ beitungszentren, Transferstraßen sowie Dreh-, Fräs- und Bohrmaschinen integ­ rieren. Kein Wunder, dass das mit dem In­ dustriepreis ausgezeich­ nete Kühl-System ganz oben auf der Testagenda von Werkzeugherstellern und Zerspanern steht. www.rother-technologie.de

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Energieeffizienz gesteigert Satte Einsparung für Volkswagen Im Wolfsburger Werk der Volkswagen AG bewies das Hydrauliköl ›Mobil DTE 10 Excel 46‹ sein Potenzial, bedeutende Energieeinsparungen zu ermöglichen: durchschnittlich 3,7 Prozent. Im Rahmen seiner umfangreichen Akti­ vitäten zur praktizierten Nachhaltigkeit hatte sich Europas größter Automobilher­ steller zum Ziel gesetzt, im Spritzgießpro­ zess bei der Herstellung von Kunststoff­ formteilen den Energieverbrauch und die Emissionen deutlich zu senken. Darüber hinaus sollte ein bestmöglich geeignetes Hydrauliköl mit verlängerter Standzeit gefunden werden, das auch Leckölströme reduziert. Volkswagen entschloss sich zu testen, ob der Hochleistungsschmierstoff ›Mo­ bil DTE 10 Excel 46‹ den herausfordern­ den Ansprüchen gerecht werden kann. Zunächst wurde das bislang in einer KraussMaffei-Spritzgießmaschine ver­ wendete Hydrauliköl abgelassen. Bei Be­ triebstemperatur folgte eine Spülung des Systems über einige Stunden. Schließlich wurde es erneut entleert und mit fri­ schem Mobil DTE 10 Excel 46 befüllt. Während des Referenz- und Testzeit­ raums von knapp vier Monaten wurde die Maschine unter absolut gleichen Pro­ duktionsbedingungen gefahren, wobei natürlich auch der Materialdurchsatz und

Spezialschmierstoffe für Schiff und Offshore Spezialschmierstoffe für Schiffe, Off­ shoreanlagen und andere Marineanwen­ dungen präsentiert Klüber Lubrication: Beispielsweise die neuen, hocheffizien­ ten Hydraulikflüssigkeiten der Klüberbio LR 9-Reihe tragen das European EcoLabel für besonders umweltfreundliche Produkte. Mit der Klüberbio LR 9-Reihe ist Klüber Lubrication die Entwicklung eines synthetischen, biologisch leicht abbaubaren Produkts gelungen, das in der Leistung mineralölbasierenden Hy­ draulikölen mindestens gleichkommt. Der neue Haftschmierstoff Klüberbio LG 39-700 basiert auf einem hochviskosen

Mit dem Hydrauliköl ›Mobil DTE 10 Excel 46‹ konnte die Volkswagen AG den Energieverbrauch von Spritzgießmaschinen um durchschnittlich 3,7 Prozent senken. die Materialgüte unverändert blieben. Beim Vergleich des Energieverbrauchs vor und nach der Umstellung auf das Hoch­ leistungshydrauliköl erwies sich, dass durch Mobil DTE 10 Excel 46 eine Redu­ zierung von durchschnittlich 3,7 Prozent erzielt wurde. Bei den 22 Anlagen, die am Standort Wolfsburg betrieben werden, ergibt sich damit eine Stromeinsparung von mindes­ tens 330 000 Kilowattstunden pro Jahr. Basierend auf dem WWF-Emissionsfaktor

(0,605 kg pro kWh Strom) sinkt außer­ dem der CO2-Ausstoß um jährlich etwa 200 000 Kilogramm. Weitere wirtschaft­ lichkeitsrelevante Vorteile von Mobil DTE 10 Excel 46 sind die verlängerten Anla­ genlaufzeiten infolge des hohen Verschleißschutz­ faktors, sowie die wesent­ lich ausgedehnteren Öl­ wechselintervalle.

Grundöl aus erneuerbaren Rohstoffen und ist eine umweltschonende Alterna­ tive für die Schmierung offener Antriebe. Er wurde speziell für die Schmierung von Ritzelantrieben an großen Ankerwinden und Zahnstangen von Jack-up-Systemen entwickelt. Das neue, biologisch leicht

abbaubare Spezialfett Klüberbio M 72-82 speziell für Wälzlager ist ausgezeichnet wasserbeständig, schützt vor Korrosion und sorgt durch seine gute Haftung für lange Nachschmierintervalle. Neben den aktuellen Produktentwicklungen produ­ ziert Klüber Lubrication Spezialschmier­ stoffe für den Marinebereich. Dazu gehört das synthetische Getriebeöl für Strahl­ ruder und Ruderpropeller ›Klüberbio EG 2-150‹ sowie umweltschonende Steven­ rohröle der Klüberbio RM 2-Reihe speziell für die Schmierung von Propellerlaufbuchsen und Propellerwellendichtun­ gen von Fest- und Verstell­ propellern.

www.exxonmobil.com

www.klueber.com

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Die Reinigungs- und Entsorgungswelt

Heißdampf war gestern Gussteile auf bessere Art säubern

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Das hätte sich der Zulieferer MWK nicht träumen lassen, dass das Waschen von Guss-Teilen wichtig wird. Aber mit Turboladern für Lkw-Motoren fing es an. Zunächst wurden die Teile manuell mit Heißdampf gereinigt, jedoch waren Restschmutz und Konservierung unbefriedigend. 2010 musste daher eine Reinigungsanlage gekauft werden, um im Geschäft zu bleiben. Das Unternehmen wählte eine TWT-Anlage von Pero und hat gleich die Ultraschall-Technik mit geordert. »Pero hatte das beste Paket geschnürt«, begründet Wolfgang Kunze, Maschinen­ bau-Meister und Geschäftsführender Ge­ sellschafter der MWK Kunze GmbH, seine Entscheidung für den Reinigungsanla­ gen-Hersteller aus Königsbrunn, »hier stimmte einfach alles: Technik, Kompe­ tenz, Preis, Lieferzeit und – die menschli­ che Komponente.« Kunze weiß, wovon er spricht, denn er hatte so seine Erfahrun­ gen gemacht – mit Techniken ebenso wie mit Anbietern. »Niemand nennt dir kon­ krete Daten wie Grad Celsius, Druck oder welches Reinigungsmedium das beste ist«, beklagt er die Zurückhaltung der Lieferanten von Reinigungsanlagen, »ich sollte mir ›eigene Werte erwaschen‹ – ich fühlte mich allein gelassen.« Wolfgang Kunze hat die Angst als das bestimmen­ de Element erkannt: Der Konstrukteur schreibt aus Angst – oder weil er auf der sicheren Seite sein will – höhere Sauber­ keits-Anforderungen in die Zeichnung als notwendig wären. Und der Lieferant von Reinigungsanlagen hat Angst vor der Beratung, er legt sich nicht fest, vielmehr schickt er seinen Kunden in die Endlos­ schleife zum Probewaschen. Natürlich reagieren Öle und Emulsionen mit den Reinigungsmedien, aber jeder gute Fachmann kann auf Grund seiner Erfahrungen schon etliche Kombinatio­ nen ausschließen und damit die Zahl der notwendigen Tests begrenzen. Und ge­ nau das hat Kunze bei Pero erlebt, als er mit seinem Kleinlaster und ausreichend Teilen im Gepäck zum Technikum nach Königsbrunn kam. »Toll war für mich«, er­ innert sich Kunze an die Versuche, »dass uns im Technikum alle relevanten Reini­ gungsanlagen zur Verfügung standen, wir die Ergebnisse zeitnah vergleichen konnten und Vertriebs-Chef Robert Huber mir die Vor-und Nachteile der ReinigungsVerfahren ehrlich und kompetent und auch vorgeführt erläutert hat.« Zu 90 Prozent werden bei MWK-Kunze Guss-Teile bearbeitet. Und die Kompe­ tenz ist messbar: Schwierige Teile, mit de­ nen billigere Zulieferer scheitern, landen

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dann doch bei Kunze. Was seine Kunden von ihm erwarten, hat er auch von den Reinigungs-Spezialisten verlangt: faire und kompetente Beratung. Und so ist er mit seiner Ladung sauberer Teile und der Gewissheit nach Hause gefahren, dass er mit der Bestellung der TWT Mono/2 und der Festlegung auf einen wässrigen Rei­ niger die richtige Entscheidung getroffen hat.

Ohne Reinigungslücke »Unsere TWT-Anlage entspricht dem neuesten Stand in Sachen wässriger Reinigungs-Automaten«, klassifiziert Holger Grams, Pero-Vertriebs-Ingenieur, sein Produkt. Da in der TWT-Anlage die Verfahren der Spritz- und Tauch-Tech­ nologie angewendet werden können, gibt es kaum eine Verschmutzung, die nicht beseitigt wird. Die TWT gibt es als Mono- oder als Duo-Anlage, das heißt als Einkammer-2/3-Bad-Anlage oder als Zweikammer-3/4-Bad-Anlage. Wolfgang Kunze hat sich für eine Einkammer-2-BadAnlage entschieden, weil deren Leistung für die zu waschenden Teilemengen und

das geforderte Ergebnis völlig ausreicht. »Wir leben mit e ­ iner Zykluszeit von acht bis zehn Minuten pro Korb sehr gut«, rechnet Holger Grams vor. Innerhalb die­ ser Zeit wird der Gitterkorb mit den Tei­ len in der Arbeitskammer zuerst mit dem Reinigungs-Medium aus Tank Eins gerei­ nigt und dann mit dem Spülmedium aus Tank Zwei so gut gespült, dass beim an­ schließenden Trocknen fleckenfreie Teile erreicht werden, obwohl im Spülbad auch die Konservierung der Teile erfolgt. Das schneckenartige Gehäuse der Tur­ bolader und die tiefen Sackloch-Bohrun­ gen – teilweise mit Gewinde – halten trotz rotierendem Korb eine Menge des Spülmediums fest. Aber mit der bei Pero eingesetzten Vakuumpumpe in Verbin­ dung mit dem Luft gekühlten Kondensa­ tor wird auch der letzte Tropfen Flüssig­ keit aus dem hintersten Winkel effektiv ›herausgesaugt‹. Als Waschmedium werden übliche spritz- und tauchfähige Reinigungsmit­ tel – alkalisch, neutral oder leicht sau­ er – eingesetzt. Da die TWT-Anlage aus rostfreiem Stahl hergestellt ist, kann im Spülkreislauf auch mit klarem Wasser oder mit VE-Wasser gearbeitet werden.

Die Turbolader-Gehäuse werden von Hand in die Waschkörbe eingelegt. Die TWT-Reinigungsanlage von PERO arbeitet vollautomatisch das Waschprogramm ab und regelt Zu- und Abführung der Körbe.

Die Reinigungs- und Entsorgungswelt Die Werkstücke werden während der Be­ handlung mit 700 Liter Waschlauge pro Minute überflutet. Ein Pero-Laugenent­ öler hält die Wasch- und Spül-Medien ölfrei. Er arbeitet im Bypass und entfernt freie Öle von den Bad-Oberflächen. Zu­ sätzlich sind sowohl im Waschbad wie im Spülbad Filter installiert, die dem Flüssig­ keitskreislauf feste Partikel entziehen, im Waschbad der Größe 50 µm und im Spül­ bad der Größe 25 µm. Innerhalb des Maschinenprogramms können verschiedene Warenbewegun­ gen gewählt werden: Schwenken, Rotie­ ren, Intervall-Rotieren, taktend Rotieren, Schräglage oder ohne Bewegung. In der Steuerung der TWT sind 20 Programm­ plätze freigeschaltet, von denen Kunze bisher 14 belegt hat. Von Haus aus ist die TWT ein Automat, der gut in eine Mehr­ maschinen-Bedienung eingebunden werden kann, weil bei einer Zykluszeit Turbolader-Gehäuse sind Guss-Teile für die Automobil-Industrie, die heute nach Restvon acht bis zehn Minuten und einer ent­ schmutz-Anforderungen zu reinigen sind. sprechend langen Rollenbahn die Anlage ganz autark eine Stunde und mehr ohne Investition? »Hier gibt es zwei Aspekte«, Um gut über diese Zeit zu kommen, hat Betreuung die Körbe auf der zulaufenden antwortet der MWK-Chef und erläutert: Kunze seine TWT-Anlage Rollenbahn abarbeitet und auf der aus­ »Ohne Reinigungsanlage kann ich die gleich mit einem Ultra­ laufenden Rollenbahn Restschmutzanforderungen nicht erfül­ schall-Modul ausgerüstet. KR_JetSleeve_V5:Layout 1 puffert. 23.07.2012 14:17 Uhr Seite 1 Bei Kunze bietet die erweiterungsfähige len und verliere wichtige Aufträge. Ande­ »Ich weiß ja nicht, was KR_Micro_V4:Layout 1 23.07.2012 Seitemuss 1 automatische Beschickung Platz 13:53 für dreiUhr rerseits sich die Anlage auch rech­ morgen ist«, sagt er. Körbe vor und drei nach der Reinigung. nen.« Da Kunze Realist ist, hat er für eine www.pero.ag Wie steht es um die Wirtschaftlichkeit der Amortisation von fünf Jahren kalkuliert.

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Die Reinigungs- und Entsorgungswelt

Die Reinigungs- und Entsorgungswelt

Neue Maßstäbe in der Raumluftreinigung Schweißer sind durch ihre persönliche Schutzausrüstung vor Rauch und Staub geschützt. Andere Produktionsmitarbei­ ter in der metallverarbeitenden Industrie sind hingegen meist gefährlichen Par­ tikeln ausgesetzt. Um die Gesundheits­ belastung dieser Arbeitnehmer auf ein Minimum zu reduzieren, präsentiert die Kemper GmbH ein Raumlüftungssystem für leichte bis mittlere Schadstoffmengen. Die modular aufgebaute Push/Pull-Tech­ nik sorgt mit einer konstanten Zirkulation für saubere Luft in der Werkstatt. Geeig­ net ist die Neuentwicklung auch beim Bearbeiten großer Werkstücke und bei

Fliehkraftgleitschliff für Getriebeteile Für das Entgraten der Ringe und Glieder von Bändern von stufenlosen Verstell­ getrieben setzt die Bosch Transmission Technology in einem niederländischen und vietnamesischen Werk auf die Tan­ dem-Fliehkraftanlagen Profi-Line 35.2 A3 von Rösler. Diese jeweils mit zwei ­Arbeitsbehältern und einer Separierstati­ on ausgestatteten Gleitschliffsysteme er­ möglichen die besonders wirtschaftliche Bearbeitung von Ringen und Gliedern pro

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wechselnden Schweißpositionen. Hier ist eine punktuelle Absaugung nur schwer möglich. Auch bei weit auseinander lie­ genden Arbeitsplätzen kann das System eingesetzt werden und Feinstäube in der Luft reduzieren. Die Besonderheit des Push/Pull-Sys­ tems gegenüber herkömmlichen Punkt­ absauganlagen liegt im konstanten, horizontalen Luftstrom. Über spezielle Saugrohre wird die verunreinigte Luft eingesaugt (Pull), die Schadstoffe werden an den Filterpatronen abgeschieden und die gereinigte Luft auf der gegenüber­ liegenden Seite der Halle zurückgeführt (Push). Gerade für Mitarbeiter, die nicht durch eine punktuelle Absaugung oder durch eine mobile Filterlösung geschützt sind, verbessert sich so das Arbeitsumfeld erheblich. Ein weiterer Vorteil des Push/ Pull-Systems ist seine geringe Lautstär­ ke und individuelle Konfigurierbarkeit. Die Ausblashöhe der ge­ reinigten Luft kann zwi­ schen vier und sechs Me­ tern liegen, angepasst an die jeweilige Deckenhöhe. www.kemper.eu

Charge. Die Zuführung der Teile erfolgt automatisch über eine Beschickungs­ einrichtung. Nach dem Entgratprozess werden die Werkstücke schonend und beschädigungsfrei an die Separierstation übergeben und anschließend weiter zu den Abzugsbändern zur Vereinzelung der Teile. Um stets ein optimales Verhältnis von Kunststoffschleifkörpern und Bauteilen zu gewährleisten, verfügen die Anlagen im niederländischen Werk außerdem über eine automatische SchleifkörperNachdosierung. Bei jeder zweiten Charge ermittelt eine Wägezelle das Istgewicht der Schleifkörperladung und vergleicht diese mit dem Sollwert. Die Differenz wird aus einem Schleifkörperbunker, der auf einer Wägezelle platziert ist, automa­ tisch zudosiert. Die Anlagen in Vietnam werden auto­ matisch beschickt, die Abnahme erfolgt derzeit noch ausschließlich manuell. Die für einen vollständig automatisierten Prozess erforderlichen Nachrüstungen, lassen sich jedoch kurzfristig und ohne großen Aufwand durchführen. www.rosler.com

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Die Reinigungs- und Entsorgungswelt

Dem Restschmutz sicher auf der Spur Die Partikelsauberkeit zählt in der ­utomobilindustrie und in zahlreichen A anderen Branchen zu den wichtigsten Qualitätsfaktoren. Die Kontrolle und Dokumentation der so genannten tech­ nischen Sauberkeit stellt für OEM und Zulieferer jedoch eine Herausforderung dar. Denn oft befinden sich die als kritisch spezifizierten Partikel auf innenliegenden Flächen eines Bauteils, beispielsweise im Ölkanal eines Kurbelgehäuses, sodass eine Prüfung mit direkten Messverfahren nicht möglich ist. Entsprechend der VDA 19 beziehungsweise ISO 16232 erfolgen die Restschmutzanalysen bei diesen Teilen in

Kupferrohre effizient mit CKW reinigen Um einen ausreichenden Schutz vor Lochfraßkorrosion zu gewährleisten, muss bei der Reinigung von Kupferrohren ein Restkohlenstoffgehalt unter 0,2 mg/ dm2 im Innenrohr erzielt werden. Diesen Wert unterschreitet die MKM Mansfel­ der Kupfer und Messing GmbH mit einer von Roll für bis zu sechs Meter lange Roh­ re ausgelegten CKW-Reinigungsanlage deutlich und profitiert außerdem von der hohen Wirtschaftlichkeit des Systems. Die Reinigung der Kupferrohre mit ­einem Durchmesser von sechs bis 108 Mil­ limeter und Längen bis zu sechs Metern erfolgt als Bund mit 700 mm Durchmes­ ser. Dies machte ein entsprechend groß dimensioniertes System erforderlich, das exakt an die bestehenden Platzverhältnis­

einem separaten Labor. Dort werden die Partikel zunächst in einem Reinigungs­ schritt mit Flüssigkeit aus den Bauteilen extrahiert, auf einem Filter gesammelt und anschließend entsprechend der Kun­ denspezifikation analysiert. Dieser von der Fertigung abgekoppelte Prozess birgt durch den Zeitverzug im Qualitätsregel­ kreis die Gefahr, dass bereits montierte Teile nachgereinigt oder ausgelieferte Werkstücke zeit- und kostenintensiv zurückgerufen werden müssen. Daraus resultiert die Forderung nach einer in­ linefähigen Lösung zur Durchführung der Restschmutzanalyse nach VDA 19. Genau das bietet das innovative ›EcoCLab‹ von Dürr Ecoclean. Für die Sauberkeitskontrolle transpor­ tiert ein Handlingsystem das zu analy­ sierende Werkstück nach der Trocknung in die Extraktionseinheit des kompakten Inline-Sauberkeitslabors. Dort wird der zu prüfende Bereich, etwa der Ölkanal, abge­ dichtet und mit einer definierten Flüssig­ keitsmenge durchspült. Die enthaltenen Partikel werden anschließend über einen Filter extrahiert. Ein integriertes Kame­ rasystem erfasst und dokumentiert die auf dem Filter abgeschiedenen Partikel.

Anschließend erfolgt deren analytische Auswertung hinsichtlich Größe und An­ zahl. Dies ermöglicht Aussagen über die Gesamtpartikelmenge und deren Größen­ verteilung. Auf diese Weise lässt sich bei­ spielsweise feststellen, dass im Ölkanal kein Partikel größer 600 µm vorhanden ist. Das Ergebnis wird im System gespei­ chert und kann über einen integrierten Drucker ausgegeben werden. Die automatisierte Sauberkeitskontrolle dauert nur wenige Minuten. Software und Auswertungselektronik des EcoCLab sind einfach für unterschiedliche Teile und kundenspezifische Vorgaben anpassbar. Im Vergleich zu herkömmlichen Laborprü­ fungen steht bei der Restschmutzanalyse mit dem EcoCLab das Ergebnis nicht nur schneller zur Verfügung. Die Kontrollen lassen sich auch sehr viel engmaschiger durchführen. Abweichungen von definier­ ten Restschmutzwerten werden dadurch deutlich früher erkannt und können beseitigt wer­ den, bevor teure Nachar­ beiten oder Rückrufaktio­ nen anfallen.

se der zu ersetzenden Anlage angepasst werden musste. Bei der RWKVS handelt es sich um eine auf die Anforderungen von MKM maßgeschneiderte CKW-Rei­ nigungsanlage mit integrierter Prozess­ luftaufbereitung für einen abluftfreien Betrieb. Das Füllvolumen beträgt 10 000 Liter Perchlorethylen, das eine zuverläs­ sige Abreinigung der mineralölbasierten und synthetischen Ziehmittel ermöglicht. Die Ver- und Entsorgung mit Lösemit­ tel erfolgt durch das Safetainer-System. ­Einen Beitrag zur hohen Prozesssicherheit leistet auch die vor jedem Arbeits­zyklus automatisch durchgeführte Prüfung der Türdichtung der Arbeitskammer. Die Anlage ist ausgelegt für eine einstu­ fige Tauchreinigung, Dampfentfettung, Umluft- und Vakuumtrocknung. Die Zu­ führung der bis zu 1,5 Tonnen schweren Chargen erfolgt über eine automatische Beladeeinrichtung, die für einen kontinu­ ierlichen Reinigungsbetrieb ohne Zeitver­ zögerungen sorgt. Der Durchsatz liegt bei zwei Chargen pro Stunde. In der Arbeits­ kammer können die Warenkörbe um zir­ ka zehn Grad schräg gestellt werden. Dies bewirkt eine optimale Durchströmung der unterschiedlich großen Rohre mit dem Reinigungsmedium sowie ein besse­ res Ablaufverhalten nach dem Reinigen.

Nach der Reinigung werden von jeder Charge ein bis zwei Proben entnommen und der Restkohlenstoffgehalt im Innen­ rohr kontrolliert. Die dabei ermittelten Werte liegen mit durchschnittlich 0,05 bis 0,06 mg/dm2 unter der Vorgabe von 0,2 mg/dm2. Gereinigt werden bei MKM viele tau­ send Tonnen Kupferrohre pro Jahr im Dreischichtbetrieb an sieben Tagen der Woche. Damit es dabei zu keinen anla­ genbedingten Unterbrechungen kommt, verfügt die RWKVS über eine integrierte Lösemittelaufbereitung mit zwei Destil­ lationskreisläufen. Aus dem Sumpf der Serien-Destille wird permanent Öl-Lö­ semittelgemisch in eine Bypass-Destille gesaugt und unter Vakuum auf einen Rest-Perchlorethylengehalt von zirka ein bis drei Prozent aufkonzentriert. Der Austrag des ausdestillierten Öls erfolgt automatisch. Der konstant niedrige Öl­ anteil in der Seriendestille reduziert auch das Risiko des Überdestillierens von Öl­ bestandteilen und erhöht damit die Prozesssicher­ heit beim Dampfentfet­ ten und der Lösemittelre­ generation.

www.durr-ecoclean.com

www.karl-roll.de

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Goodie: 3D-Drucktechnik

Das Auto aus dem 3D-Drucker Aston Martin-Modelle für 007 Wenn im Actionstreifen ›Skyfall‹ der Dienstwagen von James Bond in Flammen aufgeht, steckt dahinter die 3D-Drucktechnologie des Augsburger Unternehmens Voxeljet. Im Dienstleistungszentrum der Schwaben entstanden insgesamt drei Aston Martin DB 5-Modelle, die bei harten Action-Szenen das heute unbezahlbare Originalfahrzeug aus den sechziger Jahren doubelten. Actionszenen in aufwän­ digen Filmproduktionen à la James Bond müssen heute realistischer dargestellt wer­ ­ den denn je. Für die Modell­ bauer hinter den Kulissen be­

deuten die hohen Ansprüche der Filmemacher ein Mehr an Aufwand und Detailarbeit. Firmen, wie das auf die Her­ stellung von Filmrequisiten spezialisierte Unternehmen Propshop Modelmakers Ltd, sind daher ständig auf der Suche nach wegweisenden ­ Herstellmethoden. Dass sich die Briten dabei gerade für die 3D-Drucktech­ nologie eines deutschen An­ bieters entschieden, ist für das Augsburger Unternehmen eine Auszeichnung der be­ sonderen Art. »Für den neuen James Bond Film ›Skyfall‹ kam natürlich nur state-of-theart-Technologie zum Einsatz. Dass die Modellbauer aus den Pinewood-Studios Voxeljet als Benchmark sehen, belegt die Performance und Stellung

Eine perfekte Lackierung und viel Liebe zum Detail haben ein unbezahlbares Automodell wiederauferstehen lassen. unserer 3D-Drucksysteme im weltweiten Ranking«, so Vo­ xeljet-CEO Dr. Ingo Ederer. Voxeljet gilt als einer der Pi­ oniere auf dem Gebiet des 3DDrucks. Im europaweit größ­ ten Dienstleistungszentrum haben sich die Augsburger auf die on demand-Fertigung von

Sandformen für den Metall­ guss sowie auf Kunststofffor­ men und 3D-Funktionsmodel­ le spezialisiert. Hersteller von Kleinserien und Prototypen aus den unterschiedlichsten Industriezweigen Europas schätzen die schnelle und kos­ tengünstige Herstellung ihrer

18 Einzelteile, gefertigt mit einer VX4000 von Voxeljet, ergeben zusammengebaut den Dienstwagen von James Bond.

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Goodie: 3D-Drucktechnik Gussformen und 3D-Modelle auf Basis von CAD-Daten. Gleichzeitig hat sich das inter­ national tätige Unternehmen auch einen Namen als Her­ steller von hochauflösenden 3D-Drucksystemen gemacht. Formen von Voxeljet zeichnen sich durch Präzision und De­ tailreichtum aus – Eigenschaf­ ten, die auch die britischen Modellbauer überzeugten. »Propshop beauftragte uns mit dem Bau von drei Kunst­ stoffmodellen des Aston Martin DB 5. Mit unserem Highend-Drucker VX4000, der Formen und Modelle in Di­ mensionen bis zu acht Kubik­ meter bauen kann, hätten wir den legendären Sportwagen im Maßstab 1:3 problemlos in einem Stück ausdrucken kön­ nen. Die britischen Modell­ bauer verfolgten aber e ­inen anderen Ansatz. Um den Aston Martin so detailgetreu wie nur möglich aufzubauen und zahl­ reiche Funktionen in die Film­ modelle integrieren zu kön­ nen, entschlossen sie sich zur Montage des Fahrzeugs aus insgesamt 18 Einzelteilen. Die komplette Karosserie baut fast wie im realen Fahrzeugbau auf einem Stahlrahmen auf«, so Ederer. Die Modelle entstehen durch den schichtweisen Auftrag eines Partikelmaterials, das mit einem Binder selektiv verklebt wird. Als Werkstoff kommt das Kunststoffmate­ rial PMMA zum Einsatz, das sich gerade für diese Aufga­ benstellung hervorragend eig­

net. Die Einzelteile aus PMMA verfügen über eine brillante Detailgenauigkeit, sind aber gleichzeitig sehr stabil und be­ lastbar, sodass selbst einer me­ chanischen Nachbearbeitung nichts im Wege steht. Nach dem Entpacken, einem Vorgang bei dem die fertigen Teile von nicht gebundenem Material befreit werden, sah es im Dienstleistungszentrum bei Voxeljet sehr nach Karos­ seriewerkstatt aus. Insgesamt 54 Einzelteile für die drei Fahr­ zeugmodelle, darunter Kot­ flügel, Türen, Motorhauben und Dächer mussten sicher verpackt auf den Weg zu den Pinewood-Studios nahe Lon­ don gebracht werden.

Viel Liebe zum Detail Dort angekommen über­ nahmen die Modellbauer von Propshop das Zusammenset­ zen, Nachbearbeiten, Lackie­ ren in Originalfarbe sowie das Anbringen von Chromappli­ kationen und realistisch aus­ sehender Einschusslöcher in mühevoller Detailarbeit. Wie perfekt diese Arbeiten ausge­ führt sind, belegen die spe­ zial Effects in Skyfall: Die As­ ton Martin-Modelle aus dem Voxeljet-Drucker sind nach dem Finishing durch Propshop selbst in Großaufnahme nicht vom Original zu unterschei­ den. Der unbezahlbare Aston Martin DB 5, der bereits im ersten James Bond Film vor 50 Jahren zum Einsatz kam, blieb

Selbst in der Großaufnahme ist das Aston Martin DB 5-Modell nicht mehr als Auto aus dem 3D-Drucker zu erkennen. unversehrt, während eines der drei in mühevoller Kleinarbeit komplettierten Modelle im Film in Flammen aufgeht. Ein kostspieliger Filmcrash übri­ gens, denn immerhin brach­ te Christie´s eines der drei Modelle bei einer Auktion für knapp 100 000 US-Dollar an den Mann. Für Voxeljet war das Mitwir­ ken an einer James Bond Pro­ duktion natürlich alles andere als ein alltäglicher Auftrag und einmal mehr der Einstieg in eine völlig neue Branche: Neben der Automobilindus­

trie, Gießereien, Designer und Künstlern erschließt sich mit der Filmindustrie ein völlig neuer Kundenkreis für Voxel­ jet. Der 3D-Druck steht in der Filmbranche vor einer großen Zukunft. Die Technologie bie­ tet phantastische Möglichkei­ ten, ist sie doch in den meis­ ten Fällen um ein Vielfaches schneller, prä­ ziser und wirt­ schaftlicher als der klassische Modellbau. www.voxeljet.com

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Die Laser-, Wasserstrahl- und Funkenerosionswelt

Per Laser zum Implantat Medizintechnik im Aufbruch Concept Laser erweitert sein Angebotsspektrum um ein Einstiegsmodell im Kleinformat mit dem Suffix ›R‹ für Titananwendungen. Die neue ›Mlab cusing R‹ wurde zur wirtschaftlichen Herstellung von filigranen Dentalprodukten und Medizinalimplantaten, sowie für medizintechnische ­Instrumente aus Titan entwickelt. Die Kleinanlagen der Mlab cusing-Familie bieten An­ wendern den Einstieg in die „Fliegengewichtsklasse“ des Laserschmelzens mit Metal­ len. Generell erschließen die Mlab cusing-Anlagen seit ih­ rer Einführung Anfang 2011 das Marktsegment für kleine filigrane Bauteile unter wirt­ schaftlichen Gesichtspunkten. Die neue Mlab cusing R erwei­

tert jetzt das bisherige Materi­ alspektrum auch auf Titan und Titanlegierungen. Der Clou der Mlab cusing R ist das ›Schubladen-Prinzip‹ mit einem so genannten Glo­ veboxwagen zur sicheren Handhabung des Materials. Das patentierte SchubladenPrinzip von Concept Laser ermöglicht einen schnellen Materialwechsel ohne das ­ ­Risiko der Kontaminierung von Pulverwerkstoffen. Das generative Verfahren stellt einen wesentlichen Bei­ trag zur Qualitätsverbesse­ rung dar. Lunker, Ausschuss und hoher Nacharbeitsauf­ wand, wie sie beim Gießver­ fahren auftreten können, gehören der Vergangenheit an. Die Mlab cusing vereint in hohem Maße Geometriefrei­ heit, Qualität und erhöhte Materialdichte. Gerade unter

Der Clou der Mlab cusing R ist das ›Schubladen-Prinzip‹ mit ­einem so genannten Gloveboxwagen zur sicheren Handhabung des Materials. Das patentierte Schubladen-Prinzip von Concept Laser ermöglicht einen schnellen Materialwechsel ohne das Risiko der Kontaminierung von Pulverwerkstoffen.

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zeitlichen Gesichtspunkten ist das Metall-Laserschmelzen ein höchst zeitgemäßes Verfah­ ren: Im Gegensatz zum klas­ sischen Gießverfahren bietet es den Vorteil, den vollauto­ matischen, generativen Ferti­ gungsprozess jederzeit, auch nachts, ablaufen zu lassen. So kann der Auftrag schon am nächsten Tag an den Kun­ den ausgeliefert werden. Metall-Laserschmelzen bedeu­ tet: Konstant hohe Qualität bei kurzer Lieferzeit in einem standardisierten Fertigungs­ prozess mit herausragender Reproduzierbarkeit.

Speziell für Feines Das Konzept der Mlab cu­ sing R eignet sich ideal zur Herstellung von Bauteilen mit filigranen Strukturen aus Titan. Es bietet perfekte Optik und Strukturen, wenn es auf hohe Oberflächenqualität und feinste Bauteilstrukturen an­ kommt. Die Mlab cusing bietet äußerst kompakte Abmessun­ gen mit 705 x 1848 x 1220 mm (BxHxT) bei einem Gewicht von 500 kg. Das Arbeitsprinzip ist äu­ ßerst praktisch und einfach: Der Gloveboxwagen wird zum Be- beziehungsweise Entla­ devorgang an der Maschine angedockt. Das Baumodul kann durch das Schubladen­ prinzip einfach in die Glovebox herausgezogen werden. An­ schließend wird die Glovebox mit Argon geflutet, bis der Sauerstoffgehalt gegen Null geht. Über die Gloveboxhand­ schuhe erfolgt der Eingriff des Bedieners in die Baukammer, um den Beladevorgang bezie­ hungsweise die Bauteilent­ nahme durchzuführen. Nach Beendigung des Vor­ gangs wird das Baumodul wieder in die Maschine einge­

zogen und abschließend der Gloveboxwagen abgedockt. Das ausziehbare Schubladen­ system gilt als überaus be­ dienfreundlich. Dieses bein­ haltet sowohl die Baukammer mit Dosierkammer, als auch den Vorratsbehälter. Das Schubladensystem ist in drei verschiedenen Bauraum­ varianten erhältlich: 50x50, 70x70 und 90x90 mm. Die Bauraumhöhe beträgt immer 80 mm. Das Schubladenprin­ zip ermöglicht den Einsatz von unterschiedlichen Bauräumen in einer Maschine. Der Anwender kann die Schubladen leicht austau­ schen und bleibt so flexibel: Dies bietet besondere Vorteile bei der Verarbeitung von Edel­ metalllegierungen, bei deren hohen Materialpreisen sich der Einsatz eines kleineren Bauraums empfiehlt. Zudem besteht eine einfache Entnah­ memöglichkeit der Schubla­ de zur Werkstoffaufbewah­ rung. Eine Kontaminierung des Pulvers mit Sauerstoff ist durch den Bauteilaufbau im geschlossenen System ausge­ schlossen. Die Mlab cusing R ist nach ATEX-Richtlinien zur sicheren Verarbeitung von reaktiven Materialien, wie Ti­ tan- und Titanlegierungen, ausgelegt. Der robuste und leistungsfä­ hige Faserlaser mit 100 W ar­ beitet mit einem Fokusdurch­ messer von weniger als 25 µm, um höchste Oberflächenqua­ litäten und filigrane Bauteil­ strukturen abzubilden. Die Mlab cusing R ist ein Ma­ terial-Allrounder. Universell beim Materialeinsatz bedeu­ tet: Gold, Silberlegierungen, Bronze, Kobalt-Chrom-Legie­ rungen und Edelstahl wie bis­ her. Neu auf der Anlage verar­ beitbare Materialien sind nun auch Titan und Titanlegierun­ gen wie zum Beispiel Remati­

Die Laser-, Wasserstrahl- und Funkenerosionswelt

Hüftimplantat: Laserschmelzen ermöglicht bionische Strukturen für Implantate mit makroporösen Oberflächen. Dabei werden zelluläre Strukturen in das Bauteil integriert, die das Einwachsen ins Knochengewebe unterstützen. (Quelle: Fraunhofer IWU) tan CL von Dentaurum, CL41TI ELI (Ti6Al4V) und Reintitan. Der universelle Materialein­ satz macht die neue Anlage attraktiv für unterschiedliche Branchen und deren spezifi­ sche Anwendungen.

Leichter Aufstieg Die im Markt befindlichen Mlab cusing-Anlagen können nachgerüstet werden. Die Umrüstung erfolgt beim An­ wender vor Ort. Der Service­

techniker bringt das UmrüstPaket zum Kunden und baut die Anlage auf den Level ›R‹ um. Im Anschluss führt der Servicetechniker noch eine Be­ dienerschulung durch, da das Handling von reaktivem Ma­ terial, wie Titan, besonderen Sicherheitsstandards in der Bedienung bedarf. Die zur Mlab cusing R um­ gebaute Anlage erweitert das bisherige Materialspektrum auf Titan und Titanlegierun­ gen. Eine hervorstechende Eigenschaft ist insbesondere ­

Dentalanwendung aus ›Rematitan CL‹ von Dentaurum. Hervorstechend ist insbesondere die hohe Materialdichte, die für die hohen mechanischen Beanspruchungen bei Dentalanwendungen Vorteile gegenüber konventionellen Gießteilen bietet.

die hohe Materialdichte, die für die extremen mechani­ schen Beanspruchungen bei Dentalanwendungen Vortei­ le gegenüber konventionel­ len Gießteilen bietet. Laser­ schmelzen ermöglicht aber auch bionische Strukturen für die Implantattechnik. So können Implantate mit poröser Struktur aufgebaut werden. Dabei werden zellu­ läre Strukturen in das Bauteil integriert, die das Einwachsen ins Knochengewebe unter­ stützen. Derartige makroporö­ se Oberflächenstrukturen zur Verbesserung des Einwach­ sens ins Knochengewebe kön­ nen beispielsweise für Hüf­ timplantate zur Anwendung kommen. In diesem Anwendungs­ gebiet kann auf spezifische, geometrische Besonderhei­ ten Rücksicht genommen werden, um neue Funktionen oder Funktionsintegration zu ermöglichen. Je nach Anforde­ rung kann die Volumenstruk­ tur des Implantats der des

Knochengewebes angepasst werden, um eine langlebige Funktion zu gewährleisten. Für größere Bauteile stehen natür­ lich auch größere Anlagenkon­ zepte, wie die M2 cusing von Concept Laser zur Verfügung. Wer jetzt von der konventio­ nellen Gieß- oder Fräsfertigung von Dental- oder Medizinalim­ plantaten, sowie filigranen medizintechnischen Bauteilen oder Instrumenten, umstei­ gen möchte, dem eröffnet die Mlab cusing von Concept La­ ser ganz neue Optionen in der Kalkulation und im Auftrags­ durchlauf. Das generativ ge­ fertigte Bauteil muss nur noch von der Bauplatte abgetrennt, Stützgeometrie entfernt und nachgearbeitet werden. Das besonders große Wertschöp­ fungspotential des LaserCU­ SING eröffnet neue Horizonte – jetzt auch im XS-Format für Einsteiger. www.concept-laser.de

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Die Laser-, Wasserstrahl- und Funkenerosionswelt

Schmuckes aus Pulver EOS stellt Edelmetallteile aus 18-karä­ tigem Gelbgold vor. Gefertigt wurden die Teile auf der ›Precious M 080‹. Als Fertigungslösung für die Schmuck- und Uhrenindustrie wird das kompakte LaserSinter-System neue Maßstäbe setzen und ist genau abgestimmt auf die Bedürfnis­ se dieser Industrien. Bei der Entwicklung des Systems hat sich EOS mit Cookson Precious Metals (CPM), weltweit etab­

Effizienter Einstieg in die 3D-Drucktechnik Sie ist klein, kompakt, einfach zu bedie­ nen. Und: Sie erlaubt den kostengünsti­ gen Einstieg in die 3D-Drucktechnologie. Die Rede ist von der VX200, dem neuen 3D-Kompaktdrucker von Voxeljet. Und doch ist die Maschine ein vollwertiger Voxeljet-Drucker. »Auch unser kleinster 3D-Drucker punktet mit den Vorteilen der großen Maschinen. Die VX200 zeich­ net sich durch den bekannt robusten Maschinenaufbau aus und ist dank der

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lierter Lieferant für die Edelmetallindus­ trie, zusammengeschlossen. Auf Basis der strategischen Entwicklungspartner­ schaft beabsichtigen beide Unterneh­ men, edelmetallbasierte Anwendungen in der Schmuck- und Uhrenindustrie ein­ zuführen und weiterzuentwickeln. Die Technologie kommt von EOS, den Ver­ trieb übernimmt CPM in den genannten Industriezweigen. Das Produkt- und Leis­ tungsspektrum wird über die Beratung, DMLS-basierte Designprozesse, die Her­

Verwendung hochwertiger Komponen­ ten auch für den industriellen Dauerein­ satz geeignet. Die Maschine ist deshalb für unterschiedliche Einsatzzwecke von Forschungsarbeiten an Hochschulen und Instituten bis hin zur vollautomatischen Herstellung von Designstücken und Pro­ totypen erste Wahl«, so Rudolf Franz, COO der Voxeljet Technology GmbH. Die VX200 kann alle gängigen Voxeljet-Par­ tikelmaterialien verarbeiten und erlaubt darüber hinaus unter Beachtung weniger Rahmenbedingungen den Einsatz wei­ terer Medien und Trägermaterialien. Der Vorteil für den Anwender besteht in ­einer

stellung von Edelmetallteilen bis hin zur Entwicklung und Produktion spezieller Edelmetalllegierungen für den additi­ ven Fertigungsprozess reichen. Geplant ist auch die Entwicklung einer maßge­ schneiderten Lösungskette für die Seri­ enfertigung von Schmuck. Gegenwärtig bietet CPM Fertigungskapazitäten für die Herstellung von Modellen aus 18-ka­ rätigem Gelbgold an: Auf Grundlage von 3D-CAD-Daten entstehen mit Hilfe dieser Technologie maßgefertigte Schmuckund Uhrenteile. Hochkomplexe und auf­ wändigste Entwürfe werden möglich, deren Umsetzung bisher undenkbar war. Mit dem Verfahren können sowohl Ein­ zelstücke als auch Großserien gefertigt werden, zahlreiche Prozessschritte wer­ den überflüssig, Werkzeugkosten können eingespart werden. Das Design bestimmt die Fertigung, und nicht umgekehrt. Die EOS-Technologie bietet große gestalteri­ sche Freiheiten, nach denen diese Bran­ chen lange gesucht hat. Selbst anspruchs­ vollste Hersteller können nun neue Produkte und Geometrien fertigen, die höchsten Qualitätsanfor­ derungen gerecht werden. www.eos.info

bislang unerreichten Freiheit bei der Entwicklung neuer Verfahren. Begrenzt werden die Einsatzmöglichkeiten letzt­ lich nur durch den Bauraum, der mit den Abmessungen 300 x 200 Millimeter in Länge und Breite etwa dem DIN A4-For­ mat entspricht. Die maximale Bauhöhe kann 150 Millimeter betragen. Das Piezo­ druckkopfsystem der VX200 erreicht eine Auflösung von bis zu 300 dpi. Formen und Modelle werden werkzeuglos und vollautomatisch im Schichtbauverfahren nach CAD-Daten generiert. Die in einem Durchlauf aufgebrachte Schichtstärke beträgt 150 Mikrometer. Der Bauprozess läuft auch bei der kleinen VX200 unter­ brechungsfrei und vollautomatisch ab, der vertikale Baufortschritt beträgt bis zu 14 Millimeter in der Stunde. Dank ihrer kompakten Abmessungen mit 1,7 x 0,9 x 1,5 Metern in Länge, Breite und Höhe fin­ det die VX200 auch unter beengten Ver­ hältnissen eine geeignete Aufstellfläche. Mit ihren rund 450 Kilogramm zählt die VX200 zu den 3D-Dru­ cker-Leichtgewichten. www.voxeljet.de

Kempact RA Wechseln Sie zum neuen Maßstab

Den Prozess im Auge Der Spezialist für präzises Wasserstrahl­ schneiden Innomax bietet seinen Kunden verschiedene Sensoren zur Prozessüber­ wachung des Betriebes von Omax-Was­ serstrahlschneidanlagen an. Der mann­ lose Betrieb wird mit diesen Sensoren erheblich abgesichert. Damit ist die Verfügbarkeit der Omax-Anlagen – und damit der Ertrag – entsprechend hoch. Als Erstes wird der Druck der Hochdruck­ pumpe ständig überwacht, parallel wird die Zuführung von Abrasivmittel in den Schneidstrahl kontrolliert. Beides trägt dazu bei, dass die gewünschten Schneid­ ergebnisse auch tatsächlich erreicht wer­

Rohre per Laser rasch in Form gebracht Die ›3D Fabri Gear‹ von Mazak wurde speziell für das dreidimensionale Präzisi­ onsschneiden komplexer oder gewinkel­ ter langer Rohre und Profilteile mittels Lasertechnik ausgelegt. Die Laserschneid­ maschine verfügt über einen 3D-Schneid­ kopf, der in fünf Achsen bewegt werden kann. Auf diese Weise können sowohl offene als auch geschlossene Profile ge­ schnitten werden. Was aber noch viel wichtiger ist: Der 3D-Schneidkopf erzielt dank Vertikalschnitt bisher unerreichte Genauigkeiten. Dadurch werden absolut bündige Rohrstöße ermöglicht. Damit entfällt beim Schweißen die Notwendig­ keit des Einspannens der zugeschnittenen

den, da keine unerkannten Abweichun­ gen dieser wichtigsten Strahlparameter zugelassen werden. Ebenso fordert das System zum Nachfüllen des Abrasiv-Vor­ ratsbehälters auf. Ein Benachrichtungs­ system meldet dem verantwortlichen An­ wender jegliche Störung per SMS, sodass entsprechend agiert werden kann. Per Telefon und Nutzung einer Webcam kann man mit den anwesenden Personen prä­ zise kommunizieren und eine Störung schneller be­ heben, somit werden po­ tentielle Stillstandzeiten minimiert. www.innomaxag.de

Rohre und zudem kann Zusatzwerkstoff beim Schweißen eingespart werden. Un­ ter den Strich werden die Schweißzei­ ten verkürzt und Schweißverbindungen mit höherer Festigkeit erzielt. Mazak schätzt, dass Rohre, die mit der 3D Fab­ ri Gear zugeschnitten wurden, doppelt so schnell geschweißt werden können wie herkömmliche Rohre. Die 3D Fabri Gear ist zudem nach dem Done-in-OneKonzept ausgelegt und beinhaltet eine Gewindebohreinheit, mit der in der glei­ chen Maschineneinrichtung wie für das Laserschneiden zusätzlich Gewindeboh­ rungen eingebracht werden können. So lassen sich die Fertigungszeiten deutlich verkürzen. Die 3D Fabri Gear ist die idea­ le Maschine zum Schneiden langer und schwerer Rohre, wie sie beispielsweise im Bauwesen bei Gebäudekonstruktionen und Heiz- und Lüftungssystemen, sowie in unterschiedlichsten Großmaschinen wie Kranen und Landma­ schinen Verwendung fin­ den. Auch für das Fußball­ stadion in Danzig wurde sie schon eingesetzt.

Energy efficient

Kempact RA setzt neue Standards in der kompakten MIG/MAG-Klasse. Zu den Ausstattungsmerkmalen gehören eine präzise Schweißkontrolle, Reduzierung der Energiekosten, Brights™ Gehäusebeleuchtung und GasMate™ Gehäusedesign. Die Modelloptionen umfassen Stromquellen in den Leistungsklassen 180, 250 und 320 A als reguläre (R) oder adaptive (A) Modelle, welche die Anforderungen kleiner und mittlerer metallverarbeitender Werkstätten erfüllen.

www.mazak.eu

Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung

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www.kemppi.com

Goodie: Bücherwelt

Finite Elemente im Griff Schritt für Schritt zum FEM-Profi Mit der Freeware Z88Aurora hat die Universität Bayreuth ein leistungsstarkes FEM-Programm auf den Markt gebracht, das primär für die Ausbildung von Ingenieuren gedacht ist, jedoch auch zur Produktentwicklung bestens geeignet ist. Mit dem Buch ›Finite Elemente Analyse für Ingenieure‹ fällt der Einstieg in dieses Programm leicht. Sobald die Rede von ›FEM‹ ist, leuchten bei Kennern der Materie die Augen. Ist es mit dieser Technik doch bestens

möglich, beispielsweise die Verformung von Bauteilen zu simulieren noch ehe über­ haupt der erste Prototyp von der Werkzeugmaschine für erste Tests abgespannt wird. FEM-Programme lassen sich Hersteller teuer bezahlen. Dies jedoch völlig zu Recht, denn die dahinterstehende Mathe­ matik will bezahlt sein. Doch nun können Interes­ sierte aufatmen, hat doch unter dem Namen ›Z88Auro­ ra‹ ein Vertreter dieser Pro­ grammgattung das Licht der Simulationswelt erblickt, der seine Dienste völlig kostenlos

Frank Rieg, Reinhard Hackenschmidt und Bettina Alber-Laukant geben mit ihrem Buch dem Leser einen Schlüssel in die Hand, das leistungsstarke FEM-Programm ›Z88Aurora‹ zu verstehen und sicher zu bedienen. Ganz nebenbei wird das nötige Wissen vermittelt, um das Thema ›FEM‹ umfassend zu beherrschen.

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Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

zur Verfügung stellt. Möglich macht das der Autor Frank Rieg, der schon Mitte der 1980er Jahre mit Z88 einen eigenen Spross in Sachen FEM programmierte. Mittlerweile wird Z88 von einem Team an der Universität Bayreuth wei­ terentwickelt. Im Zug dieser Entwicklung wurde der Name in ›Z88Aurora‹ geändert und dem Programm eine zeitge­ mäße Oberfläche spendiert. Nichtdestotrotz ist eine in­ tensive Einarbeitung nötig, um mit Z88Aurora produktiv umzugehen. Zwar sind dem Programm wirklich gut ge­ machte Anleitungen und Vi­ deos beigefügt, doch können diese Hilfen nur als Ergänzung zum Buch ›Finite Elemente Analyse für Ingenieure‹ gese­ hen werden. Dieses Buch mit Beiträgen von Frank Rieg, Rein­ hard Hackenschmidt und Bet­ tina Alber-Laukant führt den FEM-Einsteiger in kurzer Zeit zu ersten Erfolgen und vermit­ telt dem Profi Feinheiten im Umgang mit Z88Aurora. Im Vorwort gehen die Auto­ ren auf Z88 ein, dem puristi­ schen Vorläufer von Z88Auro­ ra, und empfehlen, zunächst mit diesem Programm erste Erfahrungen zu sammeln. Dies ist sicher dem angehen­ den Ingenieur zu empfehlen, der schon Grundkenntnisse in Sachen FEM mitbringt. Es er­ scheint jedoch zweckmäßig, zunächst ohne Ballast und auf spielerische Weise sich direkt Z88Aurora zuzuwenden, denn der Spieltrieb des Menschen ist ein guter Lehrmeister und erste Erfolge in Sachen FEM machen schnell Appetit auf mehr. Diese Erfolge stellen sich sehr schnell ein, denn auf der dem Buch beigefügten CD befinden sich neben den Programmen jede Menge Beispiele, die man nach Herzenslust ausprobie­

ren kann. Da der Appetit beim Essen kommt, wird das Buch immer mal wieder zu Rate ge­ zogen, wenn es gilt, die eine oder andere Feinheit in Erfah­ rung zu bringen. Es ist also nicht nötig, das Buch von vorne nach hinten durchzuarbeiten. Man kann sich stattdessen die aktuell benötigten Informationen he­ rausgreifen. Der Aufbau des Buches kommt dieser Vorge­ hensweise sehr entgegen. Die präsentierten Informationen sind äußerst detailliert und geben erschöpfend Auskunft. Zahlreiche Tabellen, Bilder und Formeln machen das Buch lebendig und sorgen für den leichten Wissenstransfer vom Buch in das Gedächtnis. Programmcode-Ausschnitte von Z88, das in der Program­ miersprache C geschrieben wurde, geben tiefen Einblick in die Funktionsweise des Programms. So wird das Ver­ ständnis dafür geweckt, wie FEM-Programme eigentlich funktionieren. Beispielsweise ist alleine schon die trickreiche Speiche­ rung der anfallenden Daten es Wert, das Kapitel ›Speicherver­ fahren‹ durchzuarbeiten. Hier wird erklärt, wie eine mittel­ große Raumstruktur handzu­ haben ist, die beispielsweise theoretisch einen Speicherbe­ darf von 28.8 Gbyte hätte. Übliche Matrizenmethoden, wie sie in mathematischen Lehrbüchern zu finden sind, stoßen hier an ihre Grenzen. Titel: Finite Elemente Analyse für Ingenieure Autor: Frank Rieg, R. Hackenschmidt B. Alber-Laukant Verlag: Hanser-Verlag ISBN: 978-3-446-42776-1 Jahr: 2012 Preis: 59,90 Euro

Goodie: Bücherwelt Zur Lösung werden drei Ver­ fahren vorgestellt: Die Band­ speicherung, das Skyline-Ver­ fahren und das Speichern der Nicht-Null-Elemente. Mathe­ matische Desserts vom aller­ feinsten für Kenner! Dadurch, dass die Funktionsweise von Z88 so ausführlich erklärt wird, wird der interessierte Le­ ser in die Lage versetzt, eigene Ideen einzubringen. Sofern er Zugriff auf einen C-Compiler hat, kann er sich so sein ganz persönliches Z88-Programm erstellen.

Buch beschrieben. Sehr schön wird herausgearbeitet, welche Spannungen sich von der Nabe in Richtung der Zahnräder aus­ breiten. Ergänzend dazu kann in einem anderen Kapitel die Zahnfußbeanspruchung eines Zahnradzahns simuliert wer­ den. Z88Aurora ist in der Lage,

die Eigenschwingungen eines Bauteils ebenso zu berücksich­ tigen, wie eine Temperaturän­ derung. Auch diese Funktio­ nen werden selbstverständlich im Buch behandelt. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass jeder, der Z88Auro­ ra nutzbringend einsetzen will

oder sich im Rahmen seiner Ausbildung FEM-Wissen an­ eignen muss, an diesem her­ v o r ra g e n d e n Werk nicht vor­ beikommt. www.hanser.de

Lernen leicht gemacht Besonders viel Mühe haben sich die Autoren gegeben, um FEM-Einsteigern den Umgang mit Z88Aurora leicht zu ma­ chen. Angefangen vom einfa­ chen Gabelschlüssel über den Kolben eines Verbrennungs­ motors bis zur Geometrie eines U-Boots – jede Menge interessante Modelle warten darauf, per FEM analysiert zu werden. Damit auch selbsterstell­ te Modelle problemlos per Z88Aurora begutachtet wer­ den können, wird Schritt für Schritt erläutert, in welcher Reihenfolge welche Menüs aufzurufen sind, wie das Pi­ cking funktioniert, wie das Vernetzen des Bauteils erfolgt und wo der Startknopf für die FEM-Berechnung zu finden ist. Jede Menge Kommentare und Randbemerkungen im Buchtext erleichtern das Be­ herrschen des Programms. Zahlreiche Abbildungen der Programmmenüs helfen sicher über jede Hürde, die sich in der Bedienung von Z88Auro­ ra auftut. Obwohl Programm und Buch sich primär an an­ gehende Ingenieure wenden, können auch Auszubildende in technischen Berufen oder interessierte Laien dem Buch folgen. Es ist hochinteressant, ein Zahnrad zu simulieren, dessen Nabe auf eine Welle gepresst werden soll. Auch dieses Bei­ spiel wird Schritt für Schritt im

Unbekömmliches gibt‘s nicht Welt der Fertigung – Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung 77 mehr muss man nicht lesen www.weltderfertigung.de

Die Welt der Automation

Neues Gehirn für Industrieroboter

Hochlastfähige und präzise Schweizer Profilschienenführungen Wenn es darum geht, höchs­ te Lasten in Fräs-, Dreh-, Bohroder Schleifmaschinen prä­ zise zu bewegen, sind unter anderem zuverlässige Linear­ führungen gefragt. Schnee­ berger hat mit seiner Monorail MR-Baureihe für verschiedens­ te Anwendungen und Ge­ wichtsklassen die passende Lösung. Als Topmodell verfügt die Monorail MR 100 über eine Tragfähigkeit von 150 Ton­ nen, was sie für besonders schwere Lasten prädestiniert.

Visualisierung par excellence Die Eaton Corporation bietet für Maschinen- und Anlagen­ bauer HMI / HMI-PLC Panels zur Bedienung, Beobachtung und Steuerung für ihre Ma­ schinen an. Die modernen Touch-Panels von Eaton sor­ gen für eine übersichtliche, flexible Menüführung in je­ der gewünschten Sprache. Die Steuerung, Regelung, Positionierung und FeldbusKommunikation werden mit der SPS-Programmiersoftware ›Xsoft-CoDeSys-2‹ projektiert. Die grafische Oberfläche kann mit der anwenderfreundli­ chen Visualisierungssoftware

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Dabei kann Schneeberger jede Baugröße in der anwen­ dungsspezifisch angepassten Genauigkeitsklasse liefern – von G3 (Standard) bis hin zur hochgenauen G0. Sie sind für Geschwindigkeiten bis 3 m/s ausgelegt. Als Ergänzung lässt sich darüber hinaus das Län­ genmesssys­ tem AMS inte­ grieren. www.schneeberger.com

›Galileo‹ - ebenfalls von Eaton - realisiert werden. So kann der Maschinenhersteller seine Maschinen weltweit mit nur einer Hard- und Softwarelö­ sung vertreiben. Die Visuali­ sierungssoftware Galileo bie­ tet dem Anwender zahlreiche Funktionen, um alle grafischen Bediengeräte aus dem Micro Innovation / Eaton HMI-Pro­ duktprogramm projektieren zu können. Bei der Software wurde auf eine hohe Anwen­ derfreundlichkeit geachtet. Sie ist einfach zu erlernen und intuitiv zu bedienen. Vorgefer­ tigte Funktionen und viele be­ reits vorhandene Basisobjekte machen es dem Anwender leicht die Panels nach seinen Wünschen zu projektieren. Eine Laufzeitvorschau, der so­ genannte Inspektor, kann die Ergebnisse der Projektierung schon beim Entwickeln si­ mulieren. www.eaton.eu

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

Yaskawa stellt eine neue Kompaktsteuerung für In­ dustrieroboter vor. Durch ihre handlichen Abmessungen und offene Programmier- und I/O-Schnittstellen lässt sie sich hervorragend in überge­ ordnete Anlagensteuerungen integrieren. Gleichzeitig ist die Steuerung die ideale Lö­ sung für Roboter mit kleineren Traglasten bis etwa 50 kg. Mo­ toman FS100 ist eine vollwerti­ ge Robotersteuerung: hochge­ naue Bahnbewegungen, sehr schnelle Interpolationszeiten und das Advanced-Robot-Mo­ tion-System berechnen dyna­ misch das Drehmoment und die Belastung der Roboterach­ sen. Unterstützt durch die Vib­ rationskontrolle und eine sen­ sible Kollisionserkennung, sind wiederholgenaue und schnelle Roboterbewegungen möglich. Die Motoman FS100 verarbei­

tet Sensor-Signale in Echtzeit, wertet Kamerainformationen aus und kann auch andere Hochgeschwindigkeits-An­ wendungen durchführen. Als offene Steuerung ermöglicht sie zudem den Fernzugriff auf Schnittstellen und die Bewe­ gung des Roboters per PC oder SPS. Über Ethernet- oder WebServer-Optionen und über alle gängigen Feldbus-Systeme kommuniziert die Steuerung mit bestehen­ den Netzwer­ ken. www.yaskawa.eu.com

Sensor für engste Aussparungen Winkelmessungen bis 360 Grad ASM präsentiert mit dem ›PRDS1‹ einen magnetischen Winkelsensor in einem M12Gehäuse. Die Winkelmessung erfolgt über den gesamten Messbereich bis 360 Grad. Mit nur 12 mm Durchmesser und 50 mm Einbautiefe kann der PRDS1 platzsparend verbaut werden. Dank eines externen Positionsgeber-Magneten ar­ beitet der Sensor verschleißund wartungsfrei. Für den programmierten Messwinkel

kann zwischen dem Ausgangs­ signal 4…20 mA, 0,5…4,5V oder 0,5…10V gewählt werden. Der Winkelencoder ist ausgestat­ tet mit der Schutzart IP67 / IP69K und kann für alle An­ wendungen eingesetzt wer­ den, bei denen eine Winkeler­ fassung und -überwachung erforderlich ist. www.asm-sensor.de

Die Welt der Automation

Schnell und doch besonders genau Kamera sorgt für Kostensenkung Auf der Strecke schnell, am Endpunkt präzise: Wenn man diese beiden Eigenschaften nur da nutzt, wo sie gefragt sind, wird ein Handling we­ sentlich schneller. Und kos­ tengünstiger, da man mit einer schnellen Zahnriemen­ achse an Stelle einer präzi­

Vereinzeler mit Strom-Antrieb Sommer-automatic hat den wachsenden Bedarf an mechatronischen Lösungen fest im Blick und hat nun seine bewährten pneuma­ tischen Vereinzeler um die elektrisch angetriebene Bau­ reihe ›VEE‹ ergänzt. Die Ver­ einzeler arbeiten mit dem gleichen Antriebsprinzip, das Sommer-automatic schon bei seinen energieeffizienten elektrischen Impulsgreifern eingesetzt hat: Die Verein­ zeler werden lediglich in der Arbeitsphase für etwa 20 Millisekunden mit kurzen Im­

sen Spindelachse auskommt. Das ist nur eine der pfiffigen Lösungen, die Festo mit elek­ trischen Antrieben auch in mechatronischen Kombina­ tionen mit pneumatischen Zylindern für Tausende von Kunden auf der ganzen Welt realisiert. Die ideale Kombination kann so aussehen: Die elek­ trische Zahnriemenachse ›ELGA‹ sorgt für High Speed auf der Strecke. Für die Präzi­ sion ist die Kamera ›SBOI-Q‹ zuständig. Sie ermittelt den Ist-Punkt und positioniert das transportierte Werkstück. Doch wie findet die Achse mit dem Greifmodul und den zu prüfenden Bauteilen die ge­ nauen Positionen freier Test­ plätze? Dafür sorgt die intel­ pulsen bestromt. In der Ruhe­ phase sind sie völlig stromlos und verbrauchen keinerlei Energie. Sie eignen sich daher für energie- und kostenopti­ mierte Vereinzelungsaufga­ ben, denn ihr elektrischer An­ trieb vermeidet nicht nur die laufenden Kosten des Druck­ luftverbrauchs, sondern kann auch die Investitionen in eine komplette Pneumatikinfra­ struktur überflüssig machen. Die VEE-Baureihe kommt voll ausgestattet mit einer inte­ grierten Steuerung auf den Markt, die nach Anschluss der 24-Volt- Stromversorgung und der Steuerleitung einen komfortablen Plug&Play-Ein­ satz möglich macht. Zur Ab­ frage der Stößelpositionen ist an die Steuerung bereits der integrierte Hall-Sensor ange­ schlossen , der eine Überwa­ chung des Ver­ einzelungspro­ zesses erlaubt. www.sommer-automatic.com

ligente Kamera SBOI-Q von Festo. Sie steuert das elektri­ sche Handling via integrierter SPS. Dabei analysiert die Ka­ mera das Bild der Referenzda­ ten und errechnet daraus die richtige Position für die X- und Z-Achse des Handlings. Die Kamera SBOI-Q ist auf dem Frontend des elektrischen Auslegerhandlings montiert. Dabei übernimmt sie die kom­ plette Steuerung des Hand­ lings – dank der integrierten CoDeSys-SPS mit CANopenMaster-Funktionalität. Eine zusätzliche Steuerung ist nicht notwendig, die ge­ samte Anlage ist damit weni­ ger komplex und viel kosten­ günstiger und schneller, als wenn man eine vergleichswei­ se teure Spindelachse mit ho­

Powerlink für gute Integration Unter Verwendung des Al­ tera-FPGA als programmier­ bare Hardware erleichtert die Integrationslösung des deut­ schen Automatisierungs- und Softwareanbieters ›Softing‹ Geräteherstellern ihre Pro­ dukte mit Schnittstellen für Echtzeit-Ethernet auszustat­ ten. Mit einer einheitlichen Softwareschnittstelle für die Integration verschiedener In­ dustrial-Ethernet-Protokolle in Feldgeräte ausgestattet, sind sowohl das Modul, als auch das FPGA selbst nun für P ­ owerlink verfügbar. Die Lösung beinhal­ tet IP-Kern, Betriebssystem, Protokollsoftware und die ein­

her Präzision eingesetzt hät­ te. Wie die Projektingenieure von Festo auf solche kosten­ günstigen, energieeffizienten und individuellen einbau­ fertigen Kundenlösungen kommen? Ganz einfach: mit dem Inbetriebnahmeservice für Achssysteme. Da gibt es für elektrische Antriebe die Auslegungssoftware ›Positi­ oningDrives‹, für pneumati­ sche die Software ›ProPneu‹. Interessieren sich Kunden für die energieeffizienteste Lösung, steht der neue Ener­ gieeffizienz­ rechner auf der Website von Festo zur Verfügung. www.festo.com

heitliche Programmierschnitt­ stelle ›SDAI‹. Die industriellen Kommunikationslösungen und Produkte der Softing In­ dustrial Automation GmbH werden ebenso in der Prozes­ sautomatisierung verwendet wie zur Integration in Produk­ tionsmaschinen. Deshalb ge­ staltete das Münchener Un­ ternehmen dieses universelle Kommunikations-Interface­ modul so, dass es die Anforde­ rungen aller Industrial-Ether­ net-Technologien erfüllt. Die Integrationslösung senkt die Schwelle für Gerätehersteller zu dieser Kommunikations­ technologie. Das hilft, die Zahl verfügbarer Powerlink-Geräte zu steigern und trägt so weiter zur Attraktivität dieses sowohl für Echtzeitanwendungen als auch in der Prozessauto­ matisierung verwende­ ten Industrial Ethernet-Pro­ tokolls bei. www.ethernet-powerlink.org

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Die Welt der Automation

Präzise und schnell zur Presse transportiert

Rasante Informationen Welt der Fertigung – mehr muss man nicht lesen

www.weltderfertigung.de

Die Anforderung an produktive Press­ werke lautet ›störungsfreier Betrieb‹ bei maximalem Output und höchster Bau­ teilqualität. Die Komplexität der Produk­ tionseinheiten, die durch die Verkettung von Pressen mittels flexiblen Robotersys­ temen entsteht, ist hier das Besondere. Kuka Systems versteht es, diese soge­ nannten Pressenstraßen zu automatisie­ ren und zu verketten und setzt die neu­ este Entwicklung in dem Bereich ›Press Shop Solutions‹ ein: die Kuka Cobra. Am Roboterarm ist die Kuka Cobra als eine zusätzliche Achse montiert, die die Pres­ sen be- und entlädt. Die Entwicklung geht auf die Forderung aus den Presswerken zurück, eine Kinematik zu entwickeln, die es ermöglicht, die Ausbringungsleistung zu erhöhen und den Pressenabstand zu verringern. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, kombiniert Kuka Sys­ tems die Dynamik einer Linearachse mit der Flexibilität eines Roboters. Dabei ist ein Handhabungsgerät kon­ zipiert worden, mit dem ein Roboter um zwei Achsen erweitert wird. Die Zusatz­ achsen werden in das Roboter-Steue­ rungsmodell integriert, sodass eine Syn­ chronisation der Roboterbewegung mit den Zusatzbewegungen der Peripherie­ einheit möglich ist. Die an der Roboter­

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hand montierte siebte Achse, sorgt für die schnelle, lineare Transportverbindung zwischen zwei Pressen. Zusätzlich bietet die achte Achse einen Kippmechanismus mit dem ein Bauteil aus dem Pressen­ werkzeug ›herausgeschält‹ werden kann. Dadurch wird der benötigte Pressenhub verringert. Innovative Technik trifft bei der neu­ en Kuka Cobra auf zukunftsweisenden Leichtbau. Der Automationsspezialist aus Augsburg setzt dabei auf hochwertige Materialien wie Karbon und Leichtbau­ teile. Der Hauptträger ist bei dieser Kon­ struktion der wesentliche Bestandteil. Um ein gutes dynamisches Verhalten zu erreichen, ist der Träger leicht und weist eine hohe Steifigkeit auf, um den ständig wechselnden Biege - und Torsionsbean­ spruchungen Stand zu halten. Der zielgenaue Transport der Platinen sowie der vibrationsfreie Lauf werden so gewährleistet. Durch Leichtbauteile wird das geringe Eigengewicht der Zusatzach­ se erreicht. Damit wird die zulässige Trag­ last des Roboters nur wenig beeinträch­ tigt und es können somit selbst schwere Platinen bewegt werden. Mit der stehen­ den und kompakten Bau­ weise kann der extrem ho­ hen Geschwindigkeit und Beschleunigung standge­ halten werden. www.kuka-systems.com

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Die Welt der Automation

Lösungen für die Umformtechnik Mit weniger Energie ans Ziel In der Umformtechnik stehen hohe Energieeffizienz und Dynamik auch bei sehr kraftvollen Anwendungen als gleichberechtigte Anforderungen in den Lastenheften. Dazu kombiniert Rexroth in der Sytronix-Familie drehzahlvariabler Pumpenantriebe jetzt wahlweise Servoregler oder Frequenzumrichter mit Axialkolben-Verstellpumpen. Diese Varianten senken den Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent bei deutlich höherer Dynamik als Konstantpumpen. Bei der üblichen Kombinati­ on drehzahlvariabler Antriebe mit Konstantpumpen erhö­ hen Maschinenhersteller die Energieeffizienz, müssen aber bei hohen Drücken und För­ derströmen Kompromisse bei der Dynamik eingehen. Durch den Einsatz von AxialkolbenVerstellpumpen der Baureihen A4 und A10 in den SytronixVarianten ›FcP 5000‹ und ›SvP 7000‹ verbindet Rexroth die

Energieeinsparpotenziale bei deutlich gesteigerter Dynamik. Anders als bei Konstantpum­ pen muss der Motor bei Las­ tumkehr nicht erst abbremsen, die Drehrichtung umkehren und dann die gesamte Pumpe neu beschleunigen. Vielmehr reicht es, den Schwenkwinkel zu verstellen und durch Null zu schwenken. Bei beliebiger Drehzahl erreicht die Axial­ kolbenpumpe die Lastumkehr deutlich schneller als Kons­ tantpumpen. Sytronix FcP 5000 nutzt eine neue Frequenzumrichter-Bau­ reihe von Rexroth mit einer Direkte Vergleiche zeigen ein hohes Einsparpotenzial der RexLeistung bis zu 90kW. Sytronix roth-Lösung von nahezu 60 Prozent bei der maximalen AnSVP 7000 setzt hochdynami­ schlussleistung. sche IndraDrive-Servoantriebe bis zu 630kW Leistung ein. tion ›Smart Energy Mode‹ das Strom wieder aus dem Netz. Rexroth stimmt die Kennlinien Energiemanagement der In­ Smart Energy Mode sorgt für für Drehzahl- und Drehmo­ draDrive-Antriebe. Die Funkti­ eine netzspannungsunabhän­ ment der elektrischen Antrie­ on kombiniert zwei Prinzipien: gige Zwischenkreisspannung be auf die Leistungscharakte­ Die einspeisende Versorgung und nutzt gleichzeitig Konden­ ristik der Pumpe ab. Zusätzlich speichert die im Bremsbetrieb satoren als Energiespeicher. integriert der Hersteller alle zurückgewonnene Energie in Das vermeidet Besonderheiten der Fluidtech­ Zwischenkreiskondensatoren. Spitzenlasten nik in die Antriebssoftware. Ein-/rückspeisende Versorgun­ und senkt Ver­ Bei Start-Stopp-Betrieb und gen leiten die Bremsenergie in luste im An­ hochdynamischen Anwen­ das Versorgungsnetz zurück schlussstrang. dungen in der Umformtechnik und beziehen beim nächsten www.boschrexroth.com übernimmt die Softwarefunk­ Beschleunigungsvorgang den

Flexible Roboterzelle mit Präzision und großer Bewegungsfreiheit Die M1iA@PL1200 der Prof-IS GmbH wurde speziell für die Montage elektronischer und mechanischer Bauteile entwi­ ckelt. Sie kombiniert die Bewe­

gungsfreiheit eines mensch­ lichen Handgelenks mit der Präzision und Geschwindigkeit eines Stabkinematik-Systems. Herzstück ist ein vier- oder sechsachs Tripod-Picker in Überkopfmontage. Der TouchMonitor mit den Bedien- und Diagnosefunktionen kann fast komplett um die Roboterzelle geschwenkt werden. Alle Sys­ teme kommunizieren unter­ einander. Das Baukastenprin­

zip ermöglicht nicht nur die variable Wiederverwendung in anderen Produktionslinien, sondern auch den beliebigen Tausch der vier Seitenteile, etwa als Falttür, feststehen­ des Seitenteil aus Blech oder als Glaseinsatz. Zusätzlicher Konstruktionsaufwand ent­ fällt. Der Platzbedarf ist opti­ miert: Die kompakte M1iA@ PL1200 misst gerade einmal 1460x1460x2500 mm (BxTxH).

Alle Komponenten wie Pneu­ matik, elektrische Steuerungs­ technik und Robotersteuerung finden unter der Zelle Platz. Zudem wurde viel Wert auf Design gelegt, etwa mit e ­ iner eleganten Blechverklei­ dung und Echt­ glasschutz­ scheiben. www.prof-is.de

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Die Welt der Handwerkzeuge

Der Spezialist für dünnes Blech Akku-Alternative zur Handschere Facharbeiter verschiedenster Baugewerke stehen regelmäßig vor der Aufgabe, Dünnbleche zuzuschneiden oder abzutrennen. Besonders einfach lässt sich dies mit modernen Akkuscheren wie der TruTool S 130 Li-Ion-Akku von Trumpf erledigen. Unternehmen der Branchen Dach & Wand, Isolierungstechnik sowie der Lüf­ tungs- & Klimatechnik setzen häufig Dünnblech mit einer Blechdicke von we­ niger als zwei Millimeter ein. Dabei muss es zugeschnitten oder abgetrennt wer­ den. Auch Ausschnitte sind häufig anzu­ bringen. Aufgaben, die noch häufig mit Handscheren erledigt werden. Wer auf diese Art von Unterarmmuskeltraining verzichten und zudem deutlich schneller arbeiten will, setzt auf die von Trumpf entwickelte, 1,3 Kilogramm leichte Akku­ schere TruTool S 130 Li-Ion-Akku. Für Dünnbleche (400 N/mm2) bis 1,3 Mil­ limeter konzipiert, trennt das kabellose Werkzeug mit einer Arbeitsgeschwindig­ keit von bis zu sieben Meter pro Minute in kurzer Zeit auch lange Strecken. Enge

Kurven bis zu einem Radius von 15 Milli­ metern stellen ebenso kein Problem dar wie Überkopfarbeiten, da neben extremer Kurvengängigkeit ein stets freier Blick auf die Schnittlinie gewährleistet ist. Die Schere kann an jeder beliebigen Blechau­ ßenseite angesetzt werden und für den Einstieg mitten im Blech genügt ein Start­ lochdurchmesser von 27 Millimeter. Neben den technischen Daten sind die angenehme Haptik und der einfache Umgang entscheidend für den Bedie­ nerfolg. Dies bestätigen laut Johannes Wetzel, Vertriebsleiter Elektrowerkzeuge bei Trumpf, auch viele Anwender: »Das Werkzeug ist klein, leicht, stark und dank eines Griffs in Softgrip-Technik besonders vibrationsarm. Dementsprechend hören wir immer wieder, dass das Arbeiten mit der S 130 im Vergleich zu Handscheren ein regelrechter Quantensprung sei.« Um im Dünnblechbereich mit Hand­ scheren in Konkurrenz treten zu können, ist für viele Anwender ein kabelloser Be­ trieb entscheidend. Außerdem wichtig: eine hohe Standzeit und gleichmäßig zuverlässige Leistung. Dies bietet das Tru­ Tool S 130 mit den eingesetzten Akkus, die auf Lithium-Ionen-Technologie basieren.

Die 1,3 Kilogramm leichte Akkuschere TruTool S 130 Li-Ion-Akku von Trumpf ist eine echte Alternative zur Handschere.

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Gute Noten erhält die Akkuschere von Trumpf von Anwendern aus der Praxis. Sie gewährleisten eine dauerhafte und konstante Leistung bei geringer Selbst­ entladung (rund fünf Prozent pro Monat) und ohne Memory-Effekt. Eine so genann­ te ›Tiefentladung‹ wird ausgeschlossen, da eine Überwachungselektronik den Ladezustand permanent kontrolliert und gegebenenfalls die Schere ausschaltet. Bis zu diesem Zeitpunkt steht dem Anwen­ der stets die volle Leistung zur Verfügung. Den Ladezustand kann er per Knopfdruck über eine Anzeige beobachten. Je nach Material und Blechdicke schnei­ det die Trumpf-Schere mit einem vollen Akku zwischen 20 und 60 Meter. Sind die Energiereserven erschöpft, lässt sich der serienmäßige zweite Akku in Sekunden­ schnelle einsetzen. Das ebenso zur Stan­ dardausstattung gehörende Schnelllade­ gerät befüllt den leeren Akku innerhalb von 30 Minuten komplett, 75 Prozent des Lademaximums werden in nur 15 Minu­ ten erreicht. Mit dem TruTool S 160 hat Trumpf eine weitere Schere für die Dünnblechbear­ beitung im Angebot. Sie ist eine ideale Lösung, wenn in Werkstätten mit flexib­ len Stromanschlüssen lange Schnitte an­ zubringen sind. Dann stört das Kabel oft nicht und es lässt sich mit dem TruTool S 160 noch produktiver arbeiten. Diese Ma­ schine erreicht mit bis zu 12 Metern pro Minute eine höhere Schneidgeschwindig­ keit als die Akku-Schwester. Sie ist mit Ra­ dien von bis zu 15 Millime­ ter ebenso kurvengängig und mit einem Gewicht von 1,6 Kilogramm nur un­ wesentlich schwerer. www.trumpf.com

Die Welt der Handwerkzeuge

Drehzahlgeregelt und bärenstark Einhand-Winkelschleifer mit Pfiff Die Gerd Eisenblätter GmbH hat den Einhand-Winkelschleifer ›Varilex WSF 1800‹ aufgerüstet. Wie bei anderen Maschinen des Unternehmens wurde ein innovativer, robuster und enorm leistungsfähiger Motor integriert: Mit einer bemerkenswerten Arbeitsleistung von 1.750 Watt muss der EinhandWinkelschleifer fortan sogar den Vergleich mit großen, schweren und unhandlichen Zweihand-Winkelschleifer nicht scheuen.

Der Einhand-Winkelschleifer ›Varilex WSF 1800‹ von Eisenblätter ist das stärkste drehzahlgeregelte Gerät seiner Klasse.

Für alle Scheibendurchmesser bis 180 mm konzipiert, können mit Varilex WSF 1800 Hochleistungsscheiben wie zum Beispiel Trimfix HellFire von Eisenblät­ ter genutzt werden. Auch Trenn- und Schruppscheiben können optimal mit der Varilex WSF 1800 eingesetzt werden. Die Maschine kann zudem als Antriebs­ motor für biegsame Wellen umfunktio­ niert werden und ist sehr gut geeignet für Reinigung, Schleifen und Polieren von Edelstahl und Buntmetallen. Zudem kann der Schleifer auch für 6mm-Schaft­ werkzeuge und mithilfe eines Adapters für Polierringe bis zu einem Durchmesser

von 150 mm eingesetzt werden. Mit dem stärksten drehzahlgeregelten EinhandWinkelschleifer seiner Klasse hebt Eisen­ blätter die Schleif- und Poliertechnik im Bereich der handgeführten Maschinen auf eine neue Stufe: Die Maschine ga­ rantiert nicht nur ein herausragendes Arbeitsergebnis in Kombination mit sehr hoher Leistungsstärke, sondern sorgt mit zahlreichen ausgeklügelten Details auch für angenehmes und fast ermüdungsfrei­ es Arbeiten. Ein Blick auf die Features der Maschine macht die Konzeption des Einhand-Win­ kelschleifers deutlich: Ein intelligenter

Tachogenerator hält die Drehzahl auch unter Belastung jederzeit konstant. Ein gummierter, besonders ergonomischer Stielhandgriff ermöglicht eine ideale Handführung der Maschine und garan­ tiert so ein absolutes Feingefühl beim Ar­ beiten. Weitere Details der Maschine: Ein ergonomisch angeordneter, feststellbarer EIN/AUS-Schalter, ein Ser­ vicedeckel zum schnellen Wechsel der Kohlebürsten und eine schwenk- und rastbare Schutzhaube. www.eisenblaetter.de

Starke Bänder zum Schleifen Kühler Schliff und hohe Standzeit Zwei neue Varianten ergänzen das Sortiment der 3M Cubitron II 984F-Hochleistungsschleifbänder, die sich in universellen Praxiseinsätzen bereits vielfach bewährt haben. Diese Produkte eignen sich vor allem für Anwendungen, bei denen eine hohe Bandstabilität erforderlich ist. Die Varian­ te 994F ist vorzugsweise auf Aluminium, aber auch für Bau- und Werkzeugstahl nutzbar. Für die Bearbeitung von Edel­ stahl sowie von anderen Kobalt-, Nickelund Chrom-Legierungen eignet sich bes­ ser die Ausführung 997F. Neben festen und stabilen Kanten verhindert die steife

Cubitron II-Schleifwerkzeuge schneiden durch Metall wie kleine Messer. Unterlage ein Durchschleifen der Bänder beim Bearbeiten von Graten und Angüs­ sen. Vorteil des höheren, gleichmäßigen

Abtrags der neuen Produkte ist eine Zeit­ ersparnis von bis zu 40 Prozent. Hinzu kommt eine je nach Anwendung zwischen zwei- und vierfach längere Standzeit und damit verbunden die Verlängerung der Rüstintervalle für den Bandwechsel. Zu den verbesserten Abtragergebnissen trägt auch der vergleichsweise niedrige Anpressdruck bei. Dies erhöht für den Anwender den Komfort und vermindert zugleich die Schleiftempe­ ratur. Im Ergebnis ergeben sich eine höhere Produkti­ vität und geringere Stück­ kosten. www.3m.de

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Die Welt der Sicherheitstechnik

Kampf dem Aerosolnebel zum Brand- und Gesundheitsschutz Gesundheitsrisiken durch eingeatmete Partikel und erhöhte Brandgefahr: In der zerspanenden Fertigung entsteht durch den Einsatz von Kühlschmierstoffen (KSS) großes Gefährdungspotenzial für Mensch und Maschine. Die Büchel GmbH minimiert mit angepassten Absauglösungen die Risiken. Beim Fräsen, Drehen oder Schleifen bildet sich wegen der Verwendung von Kühlschmiermitteln Aerosolnebel. Durch hohe Bearbeitungstemperaturen kom­ men Dämpfe und Rauch hinzu. Besonders die eingeatmeten Feinaerosole und Parti­ kel sind ein erhebliches Gesundheitsrisi­ ko, da sie sich in der Lunge ablagern. Sind sie kleiner als 5 µm, gelangen sie in die unteren Atemwege. Bei einer Größe klei­ ner als 2,5 µm dringen sie sogar bis in die Lungenbläschen vor. Um schweren Atem­ wegserkrankungen vorzubeugen, müs­ sen folglich geeignete Absauganlagen installiert werden. Im Idealfall wird dabei die schadstoffhaltige Luft direkt aus ge­ kapselten Bearbeitungsräumen innerhalb der Maschinen abgesaugt. Bei einer geeigneten Absauganlage ist der Abscheidegrad von Feinaerosolen ein entscheidender Faktor. Bei bestimmten Drehbearbeitungen können 95 Prozent der KSS-Partikel kleiner als 1µm sein. Des­ wegen stimmt das Unternehmen Büchel

seine Anlagen genau auf die Anforderun­ gen des Kunden ab. Massenkraftabscheider, wie Zentrifu­ galabscheider, sind beim Filtern von Fei­ naerosolen nur ungenügend wirksam. Mechanische Abscheider, die in der Regel über Gewebematten filtern, haben hin­ gegen zwar bei kleinsten Partikeln einen hohen Abscheidegrad, benötigen aber durch den filterbedingten Druckverlust eine hohe Antriebsleistung. Zudem müs­ sen die Einwegfilter immer wieder neu angeschafft und entsorgt werden. Büchel setzt deswegen auf elektrostatische Fil­ ter: Sie laden Partikel elektrisch auf, um sie dann über ein elektrostatisches Feld aus dem Luftstrom abzulenken und abzu­ scheiden. Vorteilhaft ist dabei neben dem hohen Abscheidegrad von Feinaerosolen der geringe Luftwiderstand und somit der niedrige Energiebedarf. Da alle genannten Filter jedoch keine Gase abscheiden können, müssen bei Anlagen, die gefilterte Luft in die Halle zurückführen, zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um die Grenzwerte einzuhalten. Vor allem Einzelabsaugun­ gen, die direkt einer Maschine zugeord­ net sind, geben die gefilterte Luft inklusi­ ve der gasförmigen Stoffe und Abwärme einfach in die Produktionshalle ab. Bei Gruppenanlagen für mehrere Maschi­ nen hingegen ist eine Abgabe der Abluft wahlweise nach außen oder innen mög­ lich. Zudem lässt sich der Luftmengenbe­

Eine zentrale Büchel-Absauganlage auf engstem Raum wurde in die bestehende Fertigung integriert – inklusive Be- und Entlüftung sowie Wärmerückgewinnung.

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darf im Vergleich zu Einzelanlagen besser an die tatsächliche Situation anpassen. Insbesondere beim Einsatz von Ölen als Kühlschmierstoff ist der Brandschutz ein zentraler Faktor, denn die Bildung eines brennbaren Luft-Öl-Gemischs lässt sich auch mit guten Absauganlagen nicht vollständig verhindern. Bei Gruppen- und zentralen Absauganlagen besteht die Gefahr, dass durch Brände und Explosio­ nen Flammen in die Rohrleitungen oder sogar zu den Lüftungsanlagen gelangen und somit Menschenleben und Gebäude gefährden. Deswegen sind Löschanlagen ein absolutes Muss. Schnell schließende Klappen sollen da­ bei verhindern, dass Flammen und Lösch­ mittel aus dem Arbeitsraum abgesaugt werden. Jedoch kann auch eine automa­ tische Löschanlage mit Brandschutzklap­ pe nicht immer das Durchzünden von der Werkzeugmaschine in die Absaug­ anlage verhindern. Ein Beispiel: Bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 10 m/s in der Rohrleitung – häufig wird die Luft sogar schneller transportiert – wäre eine Flamme bei drei Sekunden Auslösezeit der Klappe und Löschanlage bereits 30 m weit transportiert worden. So kann der Brand in der Maschine zwar gelöscht sein, aber an anderer Stelle unbemerkt ein neuer entstehen. Deswegen hat Bü­ chel in Zusammenarbeit mit Index eine Flammensperre entwickelt, die zwischen Werkzeugmaschine und Absaugleitung geschaltet wird. Diese lässt zwar die ab­ gesaugte Luft ungehindert hindurch, eine Flamme oder Verpuffung wird dagegen effektiv und sehr zuverlässig zurückge­ halten. Die Installation von abgestimmten Ab­ sauglösungen ist dabei nicht nur zum Schutz von Mensch und Maschine und zur Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte sinnvoll, sondern dient auch wirtschaft­ lichen Interessen. Krankheitsbedingte Ausfälle wegen schlechter Atemluft so­ wie Wartungs- und Reinigungsarbeiten können die Kosten in die Höhe treiben. Wenn sich ein Brand auf den gesamten Maschinenpark ausweitet, drohen Schäden, die schnell in die Millionen gehen. www.buechel-gmbh.de

Die Welt der Sicherheitstechnik

Optimale Signalisierung per Knopfdruck Die Wertschöpfungskette zu optimieren und Verschwendung zu eliminieren ist die Kernaussage der ›Lean Production‹. Damit auch manuelle Arbeitsplätze ›schlank‹ arbeiten, bietet Werma zwei neue AndonLösungen an. Der Begriff ›Andon‹ stammt ursprünglich aus Japan. Eine gut sicht­ bar angebrachte Leuchte signalisiert ein auftretendes Problem und fordert zum

sofortigen Handeln auf. Alle WermaAndon-Produkte funktionieren nach fol­ gendem Prinzip: Per Knopfdruck löst der Mitarbeiter ein Signal aus. Durch das Auf­ leuchten beziehungsweise Ertönen eines Signalgeräts wird mitgeteilt, dass dieser Mitarbeiter Unterstützung oder Material benötigt. Lange Wartezeiten auf Materi­ alnachschub oder Unterstützung gehö­ ren so der Vergangenheit an. Die ›AndonBOX‹ überzeugt mit ihrem robusten Gehäuse. Mittels Druckschal­ tern können bei diesem Produkt bis zu vier unterschiedliche Zustände aktiviert werden. Damit eine eindeutige Zuord­ nung zum Signal gewährleistet ist, be­ steht die Möglichkeit die Schalter mit farbigen Schalterkappen zu versehen und

Absaugen mit Komfort Die ASW GmbH setzt auf die Absaugund Filteranlagen der Kemper GmbH. 18 Absaugarme samt Auslegern, verbunden mit einer zentralen Filteranlage, kom­ men in der Produktionshalle zum Einsatz. Dank innovativer Filtertechnik werden ultrafeine Partikel unter 0,4 μm problem­ los gefiltert. Zentrales Element der neuen Ausstattung ist die Filteranlage ›System 9000‹ mit einem Volumenstrom von 30 000 m³/h und automatischer, staub­

zusätzlich eine individuelle Beschriftung anzubringen. Die kompakte AndonBOX kann ganz einfach und schnell, ohne öff­ nen des Gehäuses, befestigt werden. Der Anwender entscheidet sich bei der An­ bringung zwischen einer Wand- oder Bo­ denmontage. Besonders nennenswert ist die anwenderfreundliche Inbetriebnah­ me: Sobald die AndonBOX platziert ist, werden nur noch das Netzteil sowie das Kabel mit M12 Stecker, welches zur Signal­ säule führt, von außen an die AndonBOX angeschlossen und schon ist das Rufsys­ tem einsatzbereit. Das formschöne Produkt ›An­ donSWITCH‹ besitzt beleuchtete Taster. Diese ermöglichen, dem Anwender auch bei einer Signalsäule außerhalb der Sicht, eine exakte Rückmeldung über die aktu­ ell aktivierten Zustände. Um eine exakte Zuordnung zum Signal zu garantieren, besteht zusätzlich die Möglichkeit die Taster individuell zu beschriften. Mit Hilfe einer ausgeklügelten Elektronik können mit nur vier Tastern bis zu acht perma­ nente und blinkende Zustände ausgelöst werden. Die Signalsäule ist bei beiden Andon-Lö­ sungen immer sehr gut sichtbar, da die­ se nicht direkt auf dem Andon-Produkt montiert wird. Das M12-Steckerkabel ermöglicht, dass die Signalsäule nahezu überall platziert werden kann. Ein besonderes Produkthighlight ist, dass alle Andon-Lösungen mit dem preiswerten und funkbasierten Maschi­ nendatenerfassungssystem ›WIN‹ kom­ binierbar sind. Der Anwender kann so noch schneller auf Zustandsänderungen reagieren, da mit Hilfe von WIN die Signale über­ sichtlich und zeitnah in einer einfachen Software dargestellt werden.

EN 54-23: Normierte Alarmierung per Blitz Als erster Hersteller bietet Pfannen­ berg EN 54-23, EN 54-3 und VdS-zertifi­ zierte Schallgeber und Blitzleuchten. Die Blitzleuchte PY X-S-05 und das Schall/ Blitz-Kombigerät PA X 1-05 geben damit Planungssicherheit für alle Gebäudepro­ jekte. Viele der aktuell im Brandschutz verwendeten optischen Signalgeber er­ füllen nicht die Anforderungen der EN5423 hinsichtlich Lichtleistung, Lichtvertei­ lung und Kunststoff-Qualität. Ab sofort müssen zwingend entsprechend zertifi­ zierte optische und/oder akustische Si­ gnalgeber eingesetzt werden. Viele der heute zugelassenen Signalgeber verlieren ihre Zulassung und dürfen für Neu-Instal­ lationen nicht mehr verwendet werden. Die Signalgeber von Pfannenberg sind für alle EU-Länder zugelassen. Mit der neuen Norm EN54-23:2010-06 werden erstmals Anforderungen an die Lichtleistung ge­ stellt, da in vielen Alarmierungsfällen, in denen bisher ausschließlich akustische Signale verwendet wurden, zukünftig zusätzlich optisch gewarnt werden muss. Umgebungsgeräusche, das Tragen von Gehör­ schutz oder Kopfhörern und Schwerhörigkeit ma­ chen dies notwendig. www.pfannenberg.com

www.werma.com

lastabhängiger Filter-Abreinigung. Jeder Mitarbeiter kann den besonders leicht­ gängigen Absaugarm mit einer Hand auf seine Schweißposition verstellen und den

Schweißrauch so punktuell absaugen. Ein weiteres Plus: Mit der intelligenten Regelung des Systems 9000 lässt sich in erheblichem Maß Energie sparen. Ein Fre­ quenzumrichter überwacht den Unter­ druck in der Leitung und hält ihn konstant. Zudem wird erwärmte Luft wie­ der zurück in die Produk­ tionshalle geleitet, was Heizkosten spart. www.kemper.eu

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Die Welt der Rechtsprechung

Facebook-Äußerung kostet Arbeitsplatz

Gefährliche Scherze immer unterlassen!

Rauchen – eine Sucht mit Konsequenzen

Äußerungen im Internet können erhebli­ che Auswirkungen auf das Arbeitsverhält­ nis haben: Ein 27-jähriger Auszubildender bezeichnete seinen Arbeitgeber auf Face­ book als „menschenschinder & ausbeuter“, der ihn als „Leibeigener“ halte. Er erledige „daemliche scheisse fuer mindestlohn - 20 %“. Nachdem der Arbeitgeber von diesem Eintrag erfuhr, kündigte er das Ausbil­ dungsverhältnis fristlos. Der Auszubilden­ de erhob dagegen Klage. Er behauptete, dass er den Arbeitgeber nicht beleidigen wollte. Die Äußerung seien übertrieben und lustig gemeint gewesen. Das Arbeits­ gericht Bochum (Az.: 3 Ca 1283/11) gab der Klage des Auszubildenden statt. Die Bo­ chumer Richter stuften die Äußerungen zwar als beleidigend ein. Allerdings lasse das gesamte Facebook-Profil des Auszubil­ denden auf eine eher unreife Persönlich­ keit des Klägers schließen. Es hätte genügt, wenn der Arbeitgeber eine Abmahnung ausgesprochen hätte. Dieser Argumentati­ on folgte das Landesarbeitsgericht Hamm nicht. Nach seiner Auffassung hätte der Auszubildende in seinem Alter genug Le­ benserfahrung haben müssen, um die Fol­ gen seines Tuns einschätzen zu können. Deshalb habe die Kündi­ gung das Ausbildungsver­ hältnis wirksam beendet. Das Gericht ließ keine Re­ vision gegen das Urteil zu.

Die Verletzung eines Arbeitskollegen durch einen explodierenden Feuerwerks­ körper kann die fristlose Kündigung des Arbeitsverhältnisses rechtfertigt. Das gilt selbst dann, wenn die Verletzung nicht beabsichtigt war. Der Kläger war bei der Beklagten als Gerüstbauer und Vorabeiter beschäftigt. Auf einer Baustelle brachte er einen Feuerwerkskörper in einem DixiKlo zur Explosion, während sich dort sein Arbeitskollege aufhielt. Dieser zog sich Verbrennungen zu und war drei Wochen arbeitsunfähig. Die Beklagte kündigte das Arbeitsverhältnis fristlos. Der Kläger erhob gegen die Kündigung Klage und hat die Ansicht vertreten, dass keine so schwerwie­ gende Pflichtverletzung vorliege, dass dies die fristlose Kündigung rechtfertige. Der kollegiale Umgang auf Gerüstbaustellen sei auch schon mal etwas ruppiger. Scherze sei­ en durchaus üblich, dabei sei in der Vergan­ genheit auch öfter bereits mit Feuerwerks­ körpern gescherzt worden. Derartiges habe im Kollegenkreis als Stimmungsaufheller gegolten. Dem ist das Arbeitsgericht nicht gefolgt und hat die Kündigungsschutzklage abgewiesen. Laut Gericht liegt ein tätlicher Angriff vor, bei dem mit erheblichen Ver­ letzungen des Kollegen zu rechnen war. Darin liegt ein wichtiger Grund zur fristlo­ sen Kündigung des Arbeits­ verhältnisses.

Verunglücken Arbeitnehmer während ihrer Raucherpause, sind sie nicht unfall­ versichert, denn das Rauchen ist eine rein persönliche Angelegenheit. Einen Bezug zur beruflichen Tätigkeit gibt es nicht. Dies erfuhr eine Arbeitnehmerin, die auf eine Zi­ garette vor die Tür ging. Auf dem Rückweg zu ihrem Arbeitsplatz stieß sie mit ­einem Mitarbeiter zusammen und brach sich beim Sturz den rechten Arm. Die Arbeitneh­ merin wollte den Unfall als Arbeitsunfall anerkannt haben, da sie am Arbeitsplatz gestürzt sei. Die beklagte Berufsgenos­ senschaft lehnte die Anerkennung eines Arbeitsunfalls ab. Auch das Sozialgericht lehnte die Anerkennung des Unfalls als Ar­ beitsunfall ab. Nach Auffassung der Berli­ ner Richter hat das Rauchen mit der Arbeit nichts zu tun. Es besteht insbesondere kei­ ne Vergleichbarkeit mit der Nahrungsauf­ nahme. Diese dient der Herstellung und Aufrechterhaltung der Arbeitskraft. Aus diesem Grund ist der Weg zur Kantine ver­ sichert. Beim Rauchen hingegen handelt es sich um den Konsum eines Genussmittels und damit um eine Handlung aus dem per­ sönlichen Lebensbereich. Das Gericht sieht selbst dann den Versicherungsschutz als nicht gegeben an, wenn es einen Raucherraum gibt. Es besteht auch kein An­ spruch auf bezahlte Rau­ cherpausen.

www.franzen-legal.de

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Altersbedingte Diskriminierung vermeiden

Umsatzsteuer: Vorsicht EU-Richtlinie sorgt für bei Im- und Export schnellere Bezahlung

Sucht ein öffentlicher Arbeitgeber in einer an „Berufsanfänger“ gerichteten Stellenanzeige für ein Traineeprogramm ›Hochschulabsolventen/Young Professio­ nells‹ und lehnt er einen 36jährigen Bewer­ ber mit Berufserfahrung bei einer Recht­ schutzversicherung und als Rechtsanwalt ab, so ist dies ein Indiz für eine Benachteili­ gung wegen seines Alters. Der Arbeitgeber trägt die Beweislast, dass ein solcher Ver­ stoß nicht vorlag. Er darf sich darauf be­ rufen, dass der Bewerber aufgrund seiner im Vergleich zu den Mit­ bewerbern schlechteren Examensnoten nicht in die eigentliche Bewerberaus­ wahl einbezogen wurde.

Vielen Unternehmen droht bei der nächs­ ten Betriebsprüfung eine böse Überra­ schung. Denn wer Waren in der EU einkauft, die Produkte aber nicht nach Deutschland, sondern in ein anderes EU-Land liefern lässt, geht ein hohes Steuerrisiko ein. Der Grund ist eine knifflige Steuerregel: Un­ ternehmen müssen einen innergemein­ schaftlichen Erwerb deklarieren und zwar in dem Staat, in dem die Versendung oder Beförderung endet. Hierzu ist die Umsatz­ steuer-Identifikationsnummer (USt-IDNr.) des Ziellandes der Liefe­ rung zu verwenden. Darauf hat das Bayerische Lan­ desamt für Steuern erneut hingewiesen.

www.drgaupp.de

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www.dvbw-legal.de

Welt der Fertigung | Ausgabe 04 . 2013

www.dhpg.de

Eine EU-Richtlinie (2001/7/EU) soll will­ kürlichen Zahlungsverzögerungen im Geschäftsverkehr einen Riegel vorschie­ ben. Während sich Gläubiger über einen tendenziell schnelleren Zahlungseingang freuen können, müssen sich viele Schuld­ ner auf kürzere Zahlungsfristen einstel­ len. Die Gesetzesänderungen betreffen sowohl Lieferanten als auch Auftraggeber im B2B-Bereich. Die Neuregelungen stär­ ken die Rechtsposition von Lieferanten. Sie sind künftig besser vor unvorteilhaf­ ten Zahlungsmodalitäten geschützt und können Au­ ßenstände effizienter ein­ holen, was ihr Forderungs­ management erleichtert. www.dhpg.de

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Die Welt jenseits der Metalltechnik

Neue Lebensfreude für Musiker Umbau für Schwerbehinderte Wer gerne Musikinstrumente spielt, fällt in ein tiefes Loch, wenn ein Unfall oder eine Krankheit dies nicht mehr möglich macht. Es gibt jedoch keinen Grund, sich dem Schicksal zu fügen, schließlich gibt es Unternehmer, wie Marcus Fritz, die in geduldiger Feinarbeit Musikinstrumente dergestalt umbauen, damit diese selbst mit amputierten Fingern oder mit nur einer Hand gespielt werden können. Wer sich dem Metallblasinstrumenten­ bau verschrieben hat, muss über ganz be­ sondere Talente verfügen. Schließlich ist die handwerkliche Herstellung wohlklin­ gender Blechblasinstrumente eine Kunst, die fähige Hände und ein perfektes Ge­ hör erfordern. Darüber hinaus ist solides Wissen aus dem Bereich Physik gefragt, da Schwingungen beherrscht werden wollen, die Trompeten, Posaunen und Hörnern ihren jeweils charakteristischen Klang verleihen. Schließlich entsteht der Ton von Blech­ blasinstrumenten nicht nur durch die Schallwellen, die das Musikinstrument verlassen, sondern wird auch durch das Schwingen des gesamten Instruments erzeugt. Hochwertige Instrumente, die auch dem kritischen Gehör von Profi-Mu­ sikern standhalten, erfordern die eben ge­ nannten handwerklichen und physischen Attribute in einer weiter gesteigerten, ganz besonderen Ausprägung. Unter einem anspruchsvollen Kunden­ kreis hat sich das Unternehmen Max Fritz aus dem Schwäbischen Albstadt einen ganz besonderen Namen gemacht. Die von Max Fritz gebauten Instrumente ge­

hören mit zum Besten, was sich Band-Mit­ glieder zulegen können. Das ist auch kein Wunder, werden die Instrumente doch in bester Handarbeit individuell nach dem Wunsch des Kunden angefertigt. Es ist absolut sehenswert, der Entstehung eines Blechblasinstruments beizuwoh­ ­ nen. Nicht-Fachleute dürften überrascht sein, dass beispielsweise die Ausgangs­ basis für den Trichter einer Trompete ein gewöhnliches Messingblech ist, das zu­ geschnitten, umgebogen und auf einer Drehmaschine in die passende Form ge­ trieben wird. Messing hat sich für viele Blasinstru­ mente als optimaler Werkstoff herausge­ schält, da beispielsweise Trompeten aus Holz in einem nicht passenden, dumpfen Ton erklingen würden. Lediglich im Krieg wurden aus Materialmangel Trompeten aus Stahl gefertigt, die klanglich jedoch nicht an Messinginstrumente heran­ reichten. Für besonders hochwertige Ins­ trumente wird sogenanntes Goldmessing verwendet, das für seinen warmen Klang bekannt ist. Zur Herstellung der Instrumente ist ganz viel Erfahrung ist nötig, damit bei­

Natürlich baut Marcus Fritz auch neue Metallblasinstrumente in perfekter Handwerksqualität, die auch höchst anspruchsvolle Ohren von Profi-Musikern zufriedenstellen. spielsweise während des Umformprozes­ ses das Blech keinen Riss bekommt und später prima klingt. Aus diesem Grund wird es während des Treibens auch immer mal wieder geglüht, um Spannungen her­ auszunehmen, die zur Rissbildung führen können. Natürlich darf hier keine zu hohe oder zu niedrige Temperatur herrschen, damit später die Klangeigenschaft des In­ struments nicht leidet. Leider macht das Schicksal auch vor Musikern nicht Halt. Schlaganfälle,

Das Unternehmen Marcus Fritz ist eines der ganz wenigen Fachbetriebe in Deutschland, die Musikinstrumente dergestalt umbauen, dass sie für schwerbehinderte Profi- oder Hobbymusiker wieder zu spielen sind.

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Die Welt jenseits der Metalltechnik

Nach einer Amputation ist das Spielen einer Klarinette normalerweise nicht ­ mehr möglich. Marcus Fritz sorgt dafür, dass auch mit amputierten Fingern wieder die richtigen Töne getroffen werden.

Trompeten für Behinderte müssen derart akkurat umgebaut werden, dass diese optimal ausbalanciert sind und so auch mit einer Hand ein unverkrampftes Spielen möglich wird.

Der Neubau einer Trompete nimmt etwa 60 bis 80 Stunden in Anspruch. Ein behindertengerechter Umbau kann ein Mehrfaches der Zeit in Anspruch nehmen, da jeder Fall anders gelagert ist.

­utounfälle oder Durchblutungsstörun­ A gen machen nicht selten die Ausübung des Berufs oder des Hobbys unmöglich, da amputierte Finger oder gelähmte Arme die Bedienung eines Musikinstru­ ments ausschließen. Selbst ganz junge Menschen können von den negativen Überraschungen des Lebens betroffen sein. Schon junge Her­ anwachsende unter 20 Jahren sind von Schlaganfällen bedroht, in deren Folge sie beispielsweise einen Arm nicht mehr be­ wegen können. Ein Schicksal, das die Le­ bensplanung in eine völlig neue Richtung lenkt. Auf die Linderung des persönlichen Leids der Betroffenen hat sich Marcus Fritz, der Sohn des Firmengründers spezi­ alisiert.

ruments ist daher eine besondere, indivi­ duelle Herausforderung, die keine Vorfer­ tigung oder Rationalisierung zulässt. Es ist von größter Wichtigkeit, jede Klei­ nigkeit zu berücksichtigen. Schließlich spielen Musiker nicht selten über viele Stunden auf dem Instrument. Da ist es von entscheidender Bedeutung, etwa die Schließkräfte für Hebel nicht zu schwer­ gängig einzustellen, um Ermüdung vor­ zubeugen. Auch die Balance des Instru­ ments ist eine wichtige Eigenschaft die hilft, trotz Handicap über viele Stunden beispielsweise eine Trompete spielen zu können. Die Anatomie der Rückenmus­ keln ist zu berücksichtigen, wenn schwere Instrumente, wie etwa eine Tuba, von ei­ nem Behinderten gespielt wird, da dieser oft nicht in der Lage ist, das Instrument zu seiner Entlastung zwischendurch ein we­

nig in die Höhe zu heben. Dinge, die für Nichtbehinderte kein Problem darstellen, werden plötzlich zu einem Hindernis und fordern Marcus Fritz jede Menge Kreati­ vität ab, Lösungen für seine Kunden zu finden, um deren Freude am Spielen eines Musikinstruments wieder zu wecken. Da jede Amputation beziehungsweise Behinderung anders gelagert ist, müssen aufwendige Untersuchungen durchge­ führt werden, um die Möglichkeiten der noch vorhandenen Extremitäten zu er­ gründen oder die Beweglichkeit und Be­ lastbarkeit des Körpers zu eruieren. In be­ sonders kritischen Fällen werden in dieser Phase befreundete Ärzte hinzugezogen, die mit ihrem Wissen zur Ausarbeitung eines behindertengerechten Musikinstru­ ments beitragen. Zahlreiche Parameter gilt es zu berück­ sichtigen. Dazu zählen beispielsweise Narben, die durch das Spielen auf dem Instrument nicht übermäßig gereizt werden dürfen. Vielfach müssen auch bestimmte Überzüge an den Hebeln der umgebauten Instrumente aufgebracht werden, um Wunden zu vermeiden oder Bakterien abzutöten. Daher werden die Umbauten nicht selten teuer versilbert, um jedes Langfristrisiko auszuschließen. Während der Neubau etwa einer Trom­ pete mit etwa 60 bis 80 Stunden veran­ schlagt wird, kann der behindertenge­ rechte Umbau dieses Instruments ein Mehrfaches dieser Zeit in Anspruch neh­ men, da nicht auf Standards zurückgegrif­ fen werden kann. Ein Aufwand, den Mar­ cus Fritz nicht scheut, schließlich ist für Ihn das Lächeln seiner Kunden nach dem ersten Musikstück auf den an ihre Behinderung ange­ passten Musikinstrumen­ ten der eigentliche Moti­ vator für sein Wirken.

Erfahrung ist gefragt In aufwendigen Studien und Versuchen entwickelt er auf der Grundlage seiner orthopädischen Kenntnisse für jeden Einzelfall eine Lösung zum Umbau des in der Regel bereits vorhandenen Musik­ instruments, damit es für die jeweilige Person wieder spielbar wird. Den fertig umgebauten Instrumenten sieht man auf den ersten Blick oft nicht an, welcher Auf­ wand dahinter steckt. Schließlich ist es nicht damit getan, einfach ein paar Hebel zu versetzen oder Rohre neu zu biegen. Die Herausforderung liegt darin, die je­ weils noch vorhandenen Gliedmaßen und die damit möglichen, oft geringeren Kräf­ te zu berücksichtigen, die beispielsweise mit teilamputierten Fingern noch auf­ gebracht werden können. Erschwerend kommt hinzu, dass Finger keine Muskeln besitzen, sondern lediglich von Sehnen bewegt werden. Dadurch ist das Ergebnis jeder Amputation ein unwiederholbarer Einzelfall, mit nur jeweils hier geltenden Parametern. Jede Anpassarbeit eines Inst­

Bevor ein Instrument der jeweiligen Behinderung angepasst werden kann, gilt es, beispielsweise die noch vorhandene Fingerlänge zu erfassen.

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Die Welt der Weiterbildung

Harter Kern in präziser Hülle Granit – Seele vieler Messmittel Granit hat sich hervorragend bewährt, wenn es darum geht, Maschinen höchster Genauigkeit zu bauen. Ob Messmaschine oder Fräsmaschine, überall dort, wo das Mikrometer einzuhalten ist, sind Tische und Aufbauten aus Granit zu finden. Wer mehr über das Wundermaterial erfahren will, muss seinen Blick beispielsweise in den Bayerischen Wald richten. Granit ist alles andere als selten und kann allerorten in verschiedener Form be­ staunt werden. Insbesondere als Pflasteroder Fassadenstein hat sich das Material seit Jahrhunderten bewährt. Doch haben etwa auch schon die alten Ägypter Gefal­ len an dem Material gefunden und bei­ spielsweise Statuen ihrer Pharaonen aus dem harten Material hergestellt. Das Gestein hat einige Besonderhei­ ten zu bieten, die es nicht zuletzt als Ausgangsbasis für hochgenaue Anreiß-, Mess- oder Zerspanungsmaschinen in­ teressant macht. Zu nennen wären bei­ spielsweise der geringe Wärmeausdeh­ nungskoeffizient und die hohe Härte. Aber auch die erstaunlich geringe Dichte von nur 2,9 Kg/dm3 macht Granit inter­ essant für technische Anwendungen. Für die Anforderungen im Maschinenbau sind jedoch nicht alle Granitarten geeig­ net, weshalb nur dunkle Granite Einzug in die Fertigung finden. Denn nur diese sind ausreichend druck- und verschleiß­ fest sowie wasserdicht genug, um lange Jahre höchsten Ansprüchen zu genügen.

Insbesondere eine geringe elektrische Leitfähigkeit ist gefragt, wenn aus Granit technische Maschinen werden sollen. Unvernünftigerweise kommen viele Granitsteine für den Maschinenbau bei­ spielsweise aus Südafrika, Indien oder China, obwohl hiesige Granitarten eben­ so alle an sie gestellten technischen An­ forderungen erfüllen. Ein wesentlicher Grund liegt im Preis des Gesteins. Obwohl der Schiffstransport über extrem weite Strecken erfolgt, ist dieser günstiger, als der innereuropäische Landtransport per Lkw. Preistreibend sind der teure Diesel und Autobahngebühren, während güns­ tiges, aber hochgiftiges Schweröl auf den Containerschiffen die Transportkosten minimiert und zudem keine Maut zu zah­ len ist.

Edles von Mutter Erde Granit ist ein hochinteressantes Ge­ stein, das es in verschiedenster Zusam­ mensetzung gibt. Immer sind jedoch die

Minerale Feldspat, Quarz und Glimmer beteiligt, deren Anteil im Gemenge die Granitfarbe bestimmt. Der Grund für die unterschiedlichen Granitarten liegt in der Art ihrer Entstehung. Granite sind Gestei­ ne, die sich aus der Schmelze der genann­ ten Minerale bilden. Diese Schmelze, auch Magma genannt, entsteht im Erdinneren durch den hohen Druck des Erdmantels. Sobald das Magma in Richtung Erdober­ fläche wandert, kühlt es langsam ab und bildet durch die Erstarrung der unter­ schiedlichen Minerale den Granit aus. Je nachdem, welche Inhaltsstoffe in wel­ chem Verhältnis gemischt wurden, ent­ steht Granit mit einer bestimmten Farbe und ganz bestimmten Eigenschaften. Da Granit ein Naturstoff ist, kann daher seine Zusammensetzung nicht zu 100 Prozent garantiert werden. Dass heute der Granit sehr bequem im Tagebau abgebaut werden kann, liegt da­ ran, dass, wie etwa im Bayerischen Wald, die bis zu zehn Kilometer dicke Deck­ schicht beziehungsweise das Deckgebir­ ge, das über lange Zeiträume auch von

Moderne Abbaumethoden und Staubabsauganlagen sowie persönliche Arbeitsschutzmaßnahmen gewährleisten einen h ­ umanen Arbeitsplatz im Steinbruch. Die früher so gefürchtete Silikose kann man heute weitgehend ausschließen.

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Die Welt der Weiterbildung einem Ozean umspült wurde, im Laufe von Jahrmillionen abgetragen wurde. Ein besonders markantes Beispiel dieses Vor­ gangs ist der Lusen, dessen Gipfel freige­ legte Granitblocksteine säumt. Die Härte des Granits wird hauptsäch­ lich vom eingebetteten Quarz verursacht. Je nachdem, welche Granitsorte betrach­ tet wird, besteht dieser zwischen 20 und 60 Prozent aus Quarz. Die einzelnen Mineralien sind untereinander mecha­ nisch verbunden und daher nur schlecht dehnbar. Wie Glas kann Granit bei einem Schlag einen Riss bekommen, der durch die ganze Struktur wandern kann. Die Größe der einzelnen ineinander verhak­ ten Mineralien entscheidet mit über die Festigkeit der gesamten Granitstruktur. Natürlich kommt für technische Anwen­ dungen dem Granit zugute, dass er nicht rostet und keinen Magnetismus zeigt. Die hohe Dichte sorgt dafür, dass sich Wärme­ änderungen nur sehr gedämpft auf das Messmittel beziehungsweise die Zerspa­ nungsmaschine auswirken. Der zwischen 60 und 90 liegende E-Modul ist etwa dop­ pelt so hoch, wie der von Polymerbeton und liegt etwa im Bereich von Gusseisen. Da Granit frei von unerwünschten Eigen­ spannungen ist, bildet das Material dank seiner positiven Eigenschaften eine per­ fekte Grundlage für hochpräzise Messund Maschinenbauprodukte. Obwohl das spezifische Gewicht von Granit dem des Aluminiums ähnelt, wa­ ren Granitaufbauten früher nicht selten schwergewichtige Konstruktionen, da zumeist massive Granitblöcke zum Ein­ satz gekommen sind. Mittels der Sand­ wichtechnik ist es heute jedoch möglich, die positiven Eigenschaften von Granit zu nutzen, ohne gleichzeitig übermäßig ge­ wichtige Maschinenteile in Kauf nehmen zu müssen. Dank moderner Hartmetall-

und Diamantwerkzeugen ist es heute problemlos machbar, Granit auf den Mi­ krometer genau zu bearbeiten. Die ferti­ gen Oberflächen werden feingeschliffen und anschließend geläppt. Geometrien und Längen bis unter 0,001 Millimeter Genauigkeit sind so problemlos machbar. Dank dieser hohen Oberflächengüte und perfekten geometrischen Präzision sind Maschinen mit reibungsfreier Luftlage­ rung machbar.

Know-how ›ausm Woid‹ Natürlich sind im Bayerischen Wald auch Firmen zu finden, die in der Lage sind, Granit präzise zu bearbeiten, sodass die Einzelteile etwa zum Bau von Mess­

Das Unternehmen Kusser besitzt modernste Maschinen, um Granit für Mess- und Zerspanungsmaschinen präzise zu bearbeiten. So auch dieses Fünfachs-BAZ, mit dem schon zahlreiche Maschinenteile für namhafte Unternehmen erstellt wurden.

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maschinen verwendet werden können. Dazu gehört beispielsweise das Unter­ nehmen Kusser in Aicha vorm Wald, das über alle nötigen Maschinen verfügt, um Granit aus dem eigenen Steinbruch zu zerteilen und für die Präzisionsbearbei­ tung vorzubereiten. Über ein FünfachsBearbeitungszentrum werden Ausspa­ rungen und Bohrungen in das Gestein eingebracht, an denen die Teile später verschraubt werden. Betriebseigene Läppmaschinen sorgen für das perfekte Finish, damit etwa Messplatten zuverläs­ sig ihren Zweck erfüllen. Selbst der Abfall der Granitbearbeitung kann, wie es sich eben für ein Naturpro­ dukt gehört, weiterverwendet werden. So wird er beispielsweise beim Straßenbau als Untergrundbelag verwendet. Wenn

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Moderne Messmaschinen bauen auf einer Granitkonstruktion auf. Das Naturprodukt garantiert präzise Messungen und eine hohe Dauergenauigkeit. gebrochener Granit mit einer Harz-Här­ ter-Mischung vermengt wird, entsteht ein Material, das wiederum für den Ma­ schinenbau verwendet wird. Man kennt es unter Namen wie ›Micro-Granit‹ oder ›Granitan‹. Diese Mischung wird, ähnlich wie Beton, in eine Gießform gefüllt und verdichtet. Nach dem Aushärten kann das Material mechanisch weiterbearbeitet oder lackiert werden. Granit ist so bereits in vielen Maschinen zugegen, was oft nicht bewusst wahrgenommen wird. Für alle Wissbegierigen, die beim Thema Granit Feuer gefangen haben und noch mehr wissen möchten, kann das GranitMuseum in Hauzenberg, das nur etwa 20 Kilometer nordöstlich der schönen Domund Donaustadt Passau liegt, wärmstens

empfohlen werden. Hier ist wunderschön aufbereitet, was es zum Thema ›Granit‹ Wissenswertes gibt. Angefangen vom überdachten Schau-Steinbruch, über die virtuelle Fahrt ins Erdinnere zum Entste­ hungsort des Granits bis zur Filmpräsen­ tation – jede Minute im Museum ist ein Genuss und macht jeden zu einem Fan des besonderen Gesteins. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wird jeder Findling auf einer Wanderung mit neuen Augen betrachtet. So mancher wird wohl nicht selten ›steinreich‹ wieder nach Hause fah­ ren. www.de.kusser.com

Peter Geyer, VDBS Ausbildungsleiter Bergführerausbildung

Im Granitmuseum Hauzenberg wird die Geschichte des Granits höchst interessant erzählt. Wer das Museum wieder verlässt, wird Gestein mit neuen Augen betrachten.

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Gastkommentar

Kampf um die Meinungsfreiheit Wenn ich den Medien glauben würde, so leben wir alle in einer total bescheuerten Welt. Flüchtlingsströme, Bürgerkriege, Angst vor der Kernkraft, Weltweite Schul­ den, Umweltprobleme, CO2-Abgaben für die Katze, ein fast kaputter Euro, mitten­ drin meine kleine Schweiz, die ständig mehr von ihren Werten verrät und noch mehr Kriminelle im Lande behält. Jeder sagt, wir lebten in einer beson­ deren Welt. Nie sei der Weltschmerz so gross gewesen wie heute. Früher machte die Familie, die Kirche, die Politik irgendwelche Vorgaben und wir versuchten uns damit einzurichten. Heute haben wir viel Freiheit aber keine Erfahrung damit. Selbst die Freizeit wird langweilig. Also geht der moderne Mensch zu irgendei­ nem Fachmann oder Guru und glaubt dem für kurze Zeit – bis zur nächsten gäh­ nenden Leere. Was wollen wir eigentlich? Was wollen wir mit der Welt? Mit Europa? Mit uns selbst? Offenbar wollen wir von allem zu viel. Die Welt und wir selbst sollen lustvoll und schmerzfrei sein. Doch diese Welt gibt es nicht. Es gab sie auch in der Vergangen­ heit nie. Jede Generation, egal in welchem Jahrhundert, lebte in einem Aufbruch. Jede Generation musste Kriege und Kata­ strophen verdauen. Jeder Einzelne ist nie ein Leben lang glücklich – es geht immer auf und ab. Und auch die Länder, die Schweiz inbe­ griffen, existieren nicht in einer DauerStabilität. Die Welt ist keine Insel der Wunder. Zwar sollten wir immer das Bes­ te bewahren und uns für das Bewährte einsetzen – und dennoch offen für das Neue sein. Das Neue prüfen, dem Neuen eine Chance geben. Und hier berühre ich einen Punkt aus meinem Berufsleben – der uns alle etwas angeht. Ich bin Mitglied des Internationa­ len PEN-Clubs – und der setzt sich welt­ weit für die Freiheit des Wortes ein. Jedes PEN-Mitglied verpflichtet sich: »…jede Art der Unterdrückung der frei­ en Meinungsäusserung weltweit entge­ genzutreten. Der PEN erklärt sich für die Freiheit der Presse und widersetzt sich jeglicher willkürlicher Zensur…« Wie sieht es damit etwa in der Schweiz aus? Artikel 16 Absatz 2 unserer Bundesver­ fassung lautet: ›Jede Person hat das Recht,

Erich von Däniken Bestsellerautor zahlreicher Bücher ihre Meinung frei zu bilden und sie unge­ hindert zu äussern und zu verbreiten.‹ Im deutschen Grundgesetz steht in Arti­ kel 5 Absatz 1: ›Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äussern und zu verbreiten….eine Zensur findet nicht statt.‹ Das sollte doch eigentlich klar formu­ liert sein. Doch was passiert heute? Über unsere magischen Kanäle wird versucht, der Gesellschaft einen Einheitsbrei einzu­ trichtern. Die Menschen werden zu dump­ fen Moralisten erzogen die sich einreden, sie seien ›Gut-Menschen‹. Ihr Weltbild, sei es für den Euro, gegen die Kernkraft, gegen eine Religion oder für die Umwelt, wird in den Massenmedien vorfabriziert. Die Chefs und Redakteure vieler Medien sind nur noch die Handlanger überflüs­ siger politischer Kommissionen, die sich auch dann noch bei jeder unpassenden Gelegenheit einmischen, wenn sie von der Sache gar nichts verstehen. Soweit haben wir es gebracht! Selbst in der urdemokratischen Schweiz kann man Artikel oder Bücher gerichtlich verbieten lassen. Eine Einzelperson oder Religionsgemeinschaft – noch entsetz­ licher eine politische Ideologie! – fühlt sich verletzt, ist entrüstet und prompt wird eine Meinung verboten, oft bevor sie überhaupt erschien. Wir sind wieder soweit, dass gewisse Dinge nicht mehr öffentlich gesagt werden dürfen. Ver­

hindert durch die sogenannte ›political correctness‹ oder scheinheilige Gesetze die – es ist nicht zu fassen! –nach einer Aussage-Bespitzelung schreien. Wer hat was gesagt? Das gesteuerte Wort, der Or­ well-Staat, wird durch politische Clowns, die sich unsagbar wichtig nehmen, Stück für Stück realisiert. Und die armen Rich­ ter, welche diesen Unsinn durchsetzen müssen, reden sich auch noch ein, ihre Urteile dienten dem Seelenfrieden der Gesellschaft und der stünde höher als die Verfassung. Als Mitglied des internationalen PENClubs, der Freiheit der Rede und der Schrift verpflichtet, schäme ich mich für diese himmeltraurigen Gesetze, welche die Meinungsfreiheit erdrosseln. Geset­ ze übrigens, die Verfassungswidrig sind. Selbstverständlich hält sich jeder ge­ bildete Mensch an die Normen des An­ standes und der Höflichkeit. Aber es darf doch nicht sein dass mich der Angehörige irgendeiner Ethnie wegen angeblichem Rassismus vor Gericht schleppt, weil ich sagte, er sei ein Trottel, während umge­ kehrt die anderen uns ohne Folgen nach Strich und Faden beleidigen könnten. Zuallererst kommt die Verfassung – viel später irgendwelche Gesetze, auch wenn ihre Urheber Schlaumeier sind und Pro­ fessoren-Titel tragen mögen. Haben wir aus den sturen sozialistischkommunistischen Staaten eigentlich nichts gelernt, in denen die Meinungs­ freiheit niedergeknüppelt, kaputt gefol­ tert wurde? Und trotz dieser schlimmen Erfahrungen gibt es selbst in unserem Lande wieder Kräfte, die dem Menschen nur eine Denkrichtung gestatten wollen – ihre eigene. Ideologie gleich welcher Couleur gleicht der Rechthaberei irgendeiner Religion. Jeder darf sich politisch und religiös en­ gagieren – und trotzdem den anders Den­ kenden respektieren. Ich bin komplett da­ gegen, wenn irgendein Dummkopf eine gefährliche Ideologie propagiert – aber er soll das Recht haben, seine Dummheit auszusprechen. Die Gesellschaft ist ge­ sund genug, den Dummkopf zu widerle­ gen und im Regen stehen zu lassen. Die Meinungsfreiheit zählt zu den höchsten Gütern der Gesellschaft! Mögen die Anderen ihre Meinungsfreiheit mei­ netwegen nach dem Vorbild der Schweiz ausrichten. Aber wir las­ sen sie uns nicht wegneh­ men. Für diese Freiheit müs­ sen wir einstehen! www.daniken.com

Ausgabe 04 . 2013 | Welt der Fertigung

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Vorschau

Die nächste Ausgabe der Welt der Fertigung erscheint am 9. September 2013

Impressum Welt der Fertigung erscheint im

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