Der Berliner Europabericht 2006/2007

April 5, 2017 | Author: Heike Bayer | Category: N/A
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Der Berliner Europabericht 2006/2007

Archivfassung Gemäß Beschluss des Abgeordnetenhauses vom 10. November 2005 (15/4348) erfolgt die europapolitische Berichterstattung ausschließlich im Internet. Anstelle des bisherigen schriftlichen Berliner Europaberichts erfolgt die aktuelle Unterrichtung der Abgeordneten und der Öffentlichkeit ausschließlich auf den Europaseiten unter: Der Berliner Europabericht - Berlin.de . Um diese Beiträge in einem bestimmten Maße zu archivieren, wurde diese Fassung erstellt, die allerdings lediglich eine Aneinanderreihung der gelieferten Beiträge der Berliner Senatsverwaltungen und Bezirksverwaltungen von Berlin darstellt.

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Der Berliner Europabericht 2006/2007 Der Berliner Europabericht informiert über die vielfältigen europapolitischen Aktivitäten auf Senats- und Bezirksebene im Land Berlin. Die einzelnen Europakapitel geben einen Überblick über die • • • •

Europapolitische Programmatik Aktivitäten und Projekte Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa sowie Nutzung von Fördermitteln

und folgen damit einem Auftrag des Abgeordnetenhauses von Berlin. Um Ihnen einen schnellen und übersichtlichen Zugriff auf die Informationen zu ermöglichen, sind die einzelnen Europakapitel den verantwortlichen Verwaltungen zugeordnet.

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Senatskanzlei ..................................................................................................................6 Europapolitische Programmatik ...................................................................................6 Aktivitäten und Projekte ...............................................................................................8 Bevollmächtigter für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen ..........................19 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .........................................................................20 Nutzung von Fördermitteln.........................................................................................23 Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung........................................29 Europapolitische Programmatik .................................................................................29 Aktivitäten und Projekte aus dem Wissenschaftsbereich ...........................................35 Aktivitäten und Projekte in den Bereichen Schule, berufliche Bildung, Erwachsenenbildung und Jugend ..............................................................................41 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa aus dem Wissenschaftsbereich.......................71 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa aus den Bereichen Schule, berufliche Bildung, Erwachsenenbildung und Jugend ..............................................................................79 Nutzung von Fördermitteln im Wissenschaftsbereich ................................................82 Nutzung von Fördermitteln in den Bereichen Schule, berufliche Bildung, Erwachsenenbildung und Jugend ..............................................................................89 Senatsverwaltung für Finanzen .....................................................................................93 Europapolitische Programmatik .................................................................................93 Aktivitäten und Projekte .............................................................................................94 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .........................................................................96 Nutzung von EU-Fördermitteln...................................................................................97 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz..............................98 Europapolitische Programmatik .................................................................................98 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................101 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................104 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................106 Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales ................................................119 Europapolitische Programmatik ...............................................................................119 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................123 Aktivitäten und Projekte des Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration ..................................................................................................................124 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................128 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................131 Nutzung von Fördermitteln des Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration ...........................................................................................................135 Senatsverwaltung für Inneres und Sport .....................................................................137 Europapolitische Programmatik ...............................................................................137 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................139 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................145 Senatsverwaltung für Justiz.........................................................................................151 Europapolitische Programmatik ...............................................................................151 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................153 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................157 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................159 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.......................................................................161 Europapolitische Programmatik ...............................................................................161 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................167 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................179 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................186 3

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen .........................................189 Europapolitische Programmatik ...............................................................................189 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................197 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................200 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................206 Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin .....................................................212 Europapolitische Programmatik ...............................................................................212 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................214 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................216 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................218 Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin.........................................................222 Europapolitische Programmatik ...............................................................................222 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................223 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................226 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................227 Bezirksamt Lichtenberg von Berlin ..............................................................................233 Europapolitische Programmatik ...............................................................................233 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................234 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................236 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................238 Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin.................................................................252 Europapolitische Programmatik ...............................................................................252 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................253 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................254 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................256 Bezirksamt Mitte von Berlin .........................................................................................259 Europapolitische Programmatik ...............................................................................259 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................261 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................264 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................265 Bezirksamt Neukölln von Berlin ...................................................................................271 Europapolitische Programmatik ...............................................................................271 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................272 Aktivitäten mit Mittel-und Osteuropa ........................................................................276 Nutzung von EU-Fördermitteln.................................................................................277 Bezirksamt Pankow von Berlin ....................................................................................284 Europapolitische Programmatik ...............................................................................284 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................285 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................287 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................288 Bezirksamt Reinickendorf von Berlin ...........................................................................289 Europapolitische Programmatik ...............................................................................289 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................290 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................291 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................293 Bezirksamt Spandau von Berlin...................................................................................295 Europapolitische Programmatik ...............................................................................295 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................296 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................318 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................319 4

Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin ...................................................................331 Europapolitische Programmatik ...............................................................................331 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................332 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................334 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................335 Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin............................................................339 Europapolitische Programmatik ...............................................................................339 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................341 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................342 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................343 Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin ....................................................................349 Europapolitische Programmatik ...............................................................................349 Aktivitäten und Projekte ...........................................................................................350 Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa .......................................................................353 Nutzung von Fördermitteln.......................................................................................354

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Senatskanzlei Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Die Europapolitik der Senatskanzlei konzentriert sich 2007 auf die Begleitung der wirtschafts- und beschäftigungspolitischen Aktivitäten der EU (insb. „LissabonStrategie“), die Genehmigung und Umsetzung der sog. operationellen Programme (Fördermittel für die Jahre 2007 – 2013) sowie die Begleitung der Erweiterungspolitik (insb. Verhandlungen mit Kroatien und der Türkei). Berlin ist mit drei weiteren Ländern erneut federführendes Land bei der Erarbeitung der sog. Nationalen Reformprogramme zur Umsetzung der Lissabon-Strategie. Mit Sachsen zusammen vertritt Berlin zudem die Länder in der Ratsarbeitsgruppe Erweiterung. Eine weitere Aufgabe ist und bleibt die Begleitung des seit Juni 2005 ausgesetzten Verfassungsprozesses. Unter deutscher Ratspräsidentschaft haben die Staats- und Regierungschefs auf dem Europäischen Rat am 21./22. Juni 2007 beschlossen, eine Regierungskonferenz einzuberufen, die einen Reformvertrag zur Änderung der bestehenden Verträge ausarbeiten soll. Das detaillierte Mandat für die Regierungskonferenz umfasst im Wesentlichen die institutionellen Reformen des ursprünglichen Verfassungsentwurfs. Zu den Änderungen gehört u.a., dass es im Reformvertrag keine staatstypischen Symbole mehr geben wird und die Grundrechtecharta nicht mehr als vollständiger Text, sondern nur noch als Verweis erscheint und nicht für alle Mitgliedsstaaten verbindlich ist. Die Regierungskonferenz hat ihre Arbeit am 23. Juli 2007 offiziell aufgenommen. Ziel ist es, den Reformvertrag auf dem Europäischen Rat am 13./14. Dezember 2007 zu unterzeichnen, so dass die Ratifizierung in den Mitgliedsstaaten noch vor den Europawahlen 2009 erfolgen kann. Zu den wichtigsten Herausforderungen der Berliner Europapolitik gehörte in der letzten Zeit insbesondere die Strukturfondsförderung. Nachdem die Mittelzuteilung im Rahmen der Strukturfonds für Berlin sehr positiv ausgefallen ist (für den Förderzeitraum 2007 – 2013 erhält Berlin insgesamt 1,2 Mrd. € Strukturfondsmittel, davon 875 Mio. € EFRE, 335 Mio. € ESF) wurde in den letzten Monaten hauptsächlich an der Ausformulierung des Operationellen Programms für Berlin gefeilt und die Verhandlungen dazu mit der Europäischen Kommission geführt. Die Strukturfonds machen den zweitgrößten Ausgabeposten des EU-Haushalts aus. Dieser Haushaltsposten wird auch im Zusammenhang mit der wiederum anlaufenden Reform der Strukturfonds neu überprüft. Bei der weiteren Diskussion über die vom Europäischen Rat geforderte Evaluierung der Einnahmen - und Ausgabenstruktur der EU wird sich die Senatskanzlei frühzeitig einbringen, um die Berliner Interessen geltend zu machen. Dies gilt natürlich ebenfalls für die Debatte um die Reform der Strukturfonds nach 2013, die spätestens mit Vorlage des 4. Kohäsionsbericht im Mai 2007 angefangen hat. Berlin ist ein wichtiger Akteur in der Europapolitik. Als Land verfügt es über vielfältige Mitwirkungsmöglichkeiten sowohl auf Landesebene als auch auf Bundesebene (insb. Bundesrat). Auf der europäischen Ebene bestehen formale Mitwirkungsmöglichkeiten 6

über den Ausschuss der Regionen. Ein besonderes Augenmerk gilt den Städtenetzwerken; die Senatskanzlei ist federführend für die Arbeit Berlins im größten Netzwerk „Eurocities“ zuständig. Zu den dauerhaften Schwerpunktaufgaben Berlins gehört der Ausbau der Beziehungen zu Mittel- und Osteuropa, vor allem zu Polen. Die Senatskanzlei hat die Koordinierung für die sog. „Oderpartnerschaft“ mit den westpolnischen Regionen (und Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) sowie im Bereich der Ziel-III-Kooperationen (grenzüberschreitende Kooperationen) übernommen. Weitere wichtige Elemente der Berliner Europapolitik sind Stärkung der Europafähigkeit der Verwaltung (europaspezifische Fortbildungen/ Entsendungen/ Austausch/ Twinning/ Sprachen) und die europapolitische Öffentlichkeitsarbeit (u.a. Europawoche, Internetpräsenz, Schulwettbewerbe, Newsletter). Bereich Kultur Die Internationalität der Berliner Kultur, welche die Offenheit für Einflüsse aus ganz Europa einschließt, liegt im vitalen Interesse des Landes Berlin. Sie ist von entscheidender Bedeutung für die Vielfalt und Attraktivität des Kulturangebots der deutschen Hauptstadt. Deshalb begrüßt die für Kultur zuständige Verwaltung Anstrengungen aller potentiellen Träger – unabhängig davon, ob vom Land Berlin (mit-) finanziert oder nicht, ob in gewinnorientierter oder gemeinnütziger Trägerschaft – die Kooperation mit Akteuren des europäischen Auslands zu suchen, europäische Kultur nach Berlin zu holen und Kultur aus Berlin in das europäische Ausland gleichsam zu exportieren. Der Erfolg dieser Bemühungen trägt direkt zum Wohlergeben der gesamten Stadt bei. Nicht nur bietet – wie zuletzt der Kulturwirtschaftsbericht 2005 gezeigt hat – der Bereich von Kultur und Kreativität direkt viele Arbeitsplätze. Vielmehr ist das Kulturangebot der Stadt der vielleicht prägendste Imagefaktor der Stadt. Es wirbt für die Stadt, ist ein wichtiger weicher Faktor der Standortwahl von Investoren und nicht zuletzt Grundlage des großen touristischen Erfolgs der letzten Jahre. Dies ist nur möglich, wenn sich die Welt und im besonderen Europa in der Berliner Kultur widerspiegeln, wenn die Berliner Kultur weltoffen, neugierig, vielfältig und damit vital und spannend ist, wenn sie immer wieder Neues zu bieten vermag. Dies gilt über alle Sparten hinweg vom Kulturerbe bis zum Tanz, vom Musical bis zum Film. Die obige Grundposition wird dabei als kulturpolitisches Querschnittsziel verstanden und auf mehreren Ebenen und durch eine Vielzahl von Maßnahmen verfolgt. Zum einen direkt • • • •

durch Förderung entsprechender Projekte, durch Vergabe von personengebundenen Förderungen (z.B. Stipendien), durch das Augenmerk bei institutionellen Förderungen sowie durch Beratungsleistungen für Akteure der Kultur

und zum anderen durch indirekt die Mitwirkung an der Willensbildung auf europäischer Ebene auf Bundesebene über den Bundesrat sowie im Rahmen der Kulturministerkonferenz. 7

Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Im ersten Halbjahr 2007 wurden die europapolitischen Aktivitäten der Senatskanzlei stark von der deutschen Ratspräsidentschaft geprägt. Die Vielzahl von formellen und informellen Treffen in Berlin wurden durch das Land zur gezielten Netzwerkarbeit und Außendarstellung im Interesse Berlins genutzt. Inhaltlich unterstützte Berlin – gemeinsam mit den anderen Ländern – die deutsche Präsidentschaft in der Umsetzung ihrer Schwerpunktthemen, die sich insbesondere auf die Bereiche Binnenmarkt, Energie, Bessere Rechtsetzung und Europäische Nachbarschaftspolitik beziehen. Ein besonderes Augenmerk widmete Berlin den Themen „soziales Europa“ und der Nachbarschaftspolitik. Berlin/Brüssel – Deutsche Ratspräsidentschaft Neben der fachlichen und inhaltlichen Begleitung der deutschen Ratspräsidentschaft und der Arbeit der Kommission engagierte sich der Senat in Berlin und Brüssel aktiv am kulturellen und fachlichen Begleitprogramm der deutschen Ratspräsidentschaft auf Länderseite. In Brüssel wurden u.a. folgende Maßnahmen realisiert: • • • •

31. Januar 2007 Ausstellungseröffnung „Das Neue Berlin – Zeitgenössische Berliner Architektur“ im Brüssler Rathaus im Beisein des Regierenden Bürgermeisters und der Senatorin für Stadtentwicklung 21. März 2007 Kammerkonzert mit Musikerinnen des Julius-Stern-Instituts im Büro des Landes Berlin bei der EU 3. April 2007 als Teil der Veranstaltungsreihe „Europäerinnen“ eine Podiumsdiskussion mit Gesine Schwan und Danuta Hübner (Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Land Brandenburg) 13. Juni 2007 „Dialogforum Energie“ mit Präsentationen Berliner Energieunternehmen

In Berlin fanden folgende Veranstaltungen statt: • • • •

22. Januar 2007 Beteiligung am bundesweiten Europaprojekttag an den Berliner Schulen 25. März 2007 Beteiligung am Bürgerfest anlässlich des 50. Jahrestags der Römischen Verträge am Brandenburger Tor 6./7. Mai 2007 Beteiligung von Berliner Bildungseinrichtungen an Auftaktveranstaltung zum neuen EU-Programm „Lebenslanges Lernen“ rund um den Berliner Hauptbahnhof 18. Juni 2007 Empfang für Europäisches Soziales Netzwerk im Berliner Rathaus

Darüber hinaus lässt sich die Arbeit der Senatskanzlei wie folgt zusammenfassen: •

die Berliner Interessen bei der europäischen Rechtsetzung und ihrer Umsetzung auf nationaler Ebene zu vertreten,

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die Anliegen Berlins im Rahmen der Fachministerkonferenzen, vor allem der Europaministerkonferenz, sowie der Ministerpräsidentenkonferenz einzubringen, die Umsetzung der vom Europäischen Rat beschlossenen Strategie für Wachstum und Beschäftigung (Lissabon-Agenda) zu begleiten, die spezifischen Berliner Interessen als Hauptstadtregion und auch als Stadtstaat in den verschiedensten Städtenetzwerken (EUROCITIES usw.) durchzusetzen, die Genehmigung und Umsetzung der operationellen Programme für die neue Strukturfondsförderperiode 2007-2013 zu flankieren und geeignete Maßnahmen für eine verstärkte Fördermittelausnutzung zu entwickeln sowie die neue Generation der EU-Förderprogramme in Berlin bekannt zu machen und ihre Nutzung zu unterstützen, die Zusammenarbeit mit Mittel- und Osteuropa auszubauen und zu vertiefen, durch gezielte Maßnahmen die europapolitische Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu koordinieren, Konzepte zur weiteren Stärkung der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung zu entwickeln, einschließlich von Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen.

Im Einzelnen: Vertretung der Berliner Interessen auf europäischer und nationaler Ebene Der Senat hat die Berliner Interessen gegenüber den europäischen Institutionen maßgeblich durch das Büro des Landes Berlin bei der EU vertreten. Dazu dienten unter anderem die durch das Brüsseler Büro initiierten und vermittelten Kontakte und Gespräche mit Vertretern der europäischen Institutionen auf politischer und Fachebene. Die Senatsverwaltungen für Justiz, Stadtentwicklung, Finanzen, Wirtschaft, Technologie und Frauen sowie Inneres und Sport qualifizierten ihre Leitungsebene im Rahmen des Projektes „Europa mitdenken“ durch eine thematisch in der Fachverwaltung bzw. im Büro des Landes Berlin bei der EU vorbereitete Reihe von Gesprächen in Brüssel, die eine Vielzahl von Ansatzpunkten für eine Intensivierung der europapolitischen Facharbeit lieferten. Ergebnis dieser Seminare ist u.a. die Sensibilisierung für die Möglichkeiten rechtzeitiger Geltendmachung Berliner Interessen auf der EU-Ebene. Auch die Europafähigkeit der Berliner Bezirke wurde weiter gestärkt. Als nunmehr dritter Berliner Bezirk (Kreuzberg-Friedrichshain im Dezember 2004, Mitte im Oktober 2005) informierten sich im Februar 2007 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirks Neukölln im Rahmen eines vom Büro des Landes Berlin bei der EU organisierten Programms über aktuelle europapolitische Entwicklungen. Im Rahmen des Vorsitzes bei der Arbeits- und Sozialministerkonferenz führte Senatorin Knake-Werner im September ein Gespräch mit dem für die Beschäftigungspolitik und Sozialpolitik zuständigen Kommissar Vladimir Spidla. Im Mittelpunkt der Unterredung standen vor allem die von der Kommission vorgelegten Grundsätze zur Flexicurity und das Grünbuch Arbeitsrecht und deren stärkere Einbeziehung in die neue Generation von beschäftigungspolitischen bzw. integrierten Leitlinien der Lissabonner Strategie, die für 2008 erwartet werden. Die Europabeauftragte des Landes Berlin Monika Helbig vertritt zusammen mit ihrer Stellvertreterin Martina Michels, MdA die Interessen des Landes Berlin im Ausschuss der Regionen (http://www.berlin.de/rbmskzl/europa/europapolitik/adr.html). Berlin gehört 9

in der derzeitigen Mandatsperiode (2006 - 2010) den Fachkommissionen ECOS (Binnenmarkt, Wirtschaft, Soziales) und EDUC (Bildung, Kultur, Medien) an. Durch die Einbringung von Anträgen hat sich Berlin u.a. aktiv an den Beratungen zum Kohäsionsbericht, zur Kulturpolitik und zum demografischen Wandel beteiligt. Berlin fungiert in diesem Jahr als Lead Partner für die Durchführung der Open Days für die Baltic Sea Group. Die Open Days finden vom 8.-11. Oktober 2007 statt, Partner der Baltic Sea Group sind: Berlin, Kopenhagen, Hamburg, Helsinki Region, Malmö, Oslo Region, Riga, Stockholm, Tallinn and Vilnius, Central Sweden, MecklenburgVorpommern, Schleswig-Holstein, West Finland, West Pomerania und West Sweden. Das Conglomerat führt 3 Workshops „Baltic Metropoles“, Energie, Tourismus durch. Zur Wahrung und Durchsetzung der Interessen wurden außerdem genutzt: • • • • •

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Regelmäßige Gespräche mit den fünf Berliner Europaabgeordneten (http://www.berlin.de/rbmskzl/europa/europapolitik/mdeps.html), Gespräche mit Kommissionsbeamten, Vermittlung von Stellungnahmen der Berliner Verwaltung an die Kommission im Rahmen von Konsultationsverfahren, Verfassen von Stellungnahmen und Konzeptionen zur Strukturfondspolitik, Städtepolitik, interregionaler Zusammenarbeit, soziale Dimension des Binnenmarktes und Umweltpolitik, Netzwerkarbeit mit den Regionalbüros anderer Mitgliedsstaaten z.B. durch Absprachen der Stellungnahmen zum Grünbuch Stadtverkehr mit London, Brüssel und der Ile-de-France und Vorbereitung gemeinsamer Aktivitäten im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes mit dem London-Office Mitarbeit in den Arbeitsgruppen und Konferenzen des Städtenetzwerkes EUROCITIES und innerhalb der informellen Netzwerke „Capital Cities and Regions“ und „Cities for Cohesion“ (http://www.Citiesforcohesion.org) Begleitung der Vorstellung des INTERREG III Projektes BEEN (Energieeffizienz in Gebäuden) von SenStadt, Begleitung des Besuchs von StS’in Dunger-Löper in Brüssel zur Vorbereitung der Urbact-Programmauftaktveranstaltung und der Urbanabschlussveranstaltung sowie des Kongresses zur nachhaltigen Stadtentwicklung, Besuch des Ministers für öffentliche Arbeiten der Hauptstadtregion Brüssel, im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin - Brüssel

Zudem ist das Berliner Büro in Brüssel Gastgeber für ca. 1.300 Besucherinnen und Besucher jährlich. Das Spektrum der Gäste und ihrer Interessen ist vielfältig. Es reicht von Vertreterinnen bzw. Vertretern aus europäischen Verwaltungen und Regionalbüros über Journalistinnen bzw. Journalisten und Rechtsreferendarinnen bzw. Rechtsreferendare bis hin zu Studenten- und Schülergruppen. Strategie für Wachstum und Beschäftigung umsetzen Auf dem Gipfel von Lissabon im März 2000 haben die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union eine umfassende Strategie vereinbart, um bis zum Jahre 2010 Europa zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt“ zu machen. 10

Auf seinem Frühjahrsgipfel 2005 beschloss der Europäische Rat eine Neuausrichtung der Lissabon-Strategie auf die Erhöhung von Wachstum und Beschäftigung. Um die drei Dimensionen der Strategie Wirtschaft, Soziales und Umwelt verstärkt zu mobilisieren, billigte der Rat im Juli 2005 die Empfehlungen der Kommission über sog. „Integrierte Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung“ für den Zeitraum 2005-2008. Zur Umsetzung der Leitlinien in eigene Reformen hatte jeder Mitgliedsstaat ein nationales Aktionsprogramm, für deren Durchführung er selbst verantwortlich ist, zu erarbeiten und der Kommission zu übermitteln. Das Aktionsprogramm soll sowohl aufzeigen, was im letzten Jahr erreicht wurde als auch was für das kommende Jahr geplant ist. Diese nationalen Reformprogramme stellen das wichtigste Instrument zur Umsetzung der neuen Lissabon-Strategie dar. Die Länder sind bei der Erstellung des nationalen Reformprogramms eingebunden und wie auch im letzten Jahr sind die Länder Berlin, Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz beauftragt worden, die Erstellung und Abstimmung der Länderbeiträge für den Fortschrittsbericht 2007 federführend zu übernehmen. Am 8. August 2007 wurde der Umsetzungs- und Fortschrittsbericht 2007 von der Bundesregierung beschlossen und anschließend dem Bundestag und dem Bundesrat zur Debatte zugeleitet. Die Weiterleitung an die Europäische Kommission hat bis spätestens 15. Oktober 2007 zu erfolgen. Städtenetzwerke Vereinigung der Hauptstädte der Europäischen Union (UCUE) Die Vereinigung der Hauptstädte der Länder der Europäischen Union (UCUE) wurde 1961 gegründet. Ziel der UCUE ist die Festigung der Stellung der europäischen Hauptstädte sowie die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen ihnen. Darüber hinaus führen die Mitglieder der Vereinigung Diskussionen zu den gemeinsamen hauptstadtspezifischen Problemen und betreiben einen Austausch ihrer Erfahrungen und bewährten Vorgehensweisen. Vom 27. bis 29. September 2007 fand in Tallinn die Generalversammlung der Hauptstädte Europas (Union of the Capitals of the European Union/UCUE) statt. Die UCUE wird dann 27 Mitgliedstädte haben. Das diesjährige Konferenzthema war „Die Rolle der Hauptstadt im Zentralstaat im Verhältnis zum föderalen System“. Berliner Delegation beim UCUE Jugendtreffen in Ljubljana Auf Einladung des Bürgermeisters von Ljubljana nahm vom 26. Juni bis zum 1. Juli 2007 eine Delegation von drei Jugendlichen aus Berlin am jährlich stattfindenden Jugendtreffen der UCUE teil. Im Mittelpunkt des diesjährigen Jugendtreffens stand das Thema der Partizipation junger Menschen am aktuellen politischen Geschehen in Europa. Auf dem Programm standen unter anderem eine politische Diskussion zum Thema und der Besuch mehrerer Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen, die sich für die Belange von Jugendlichen im europäischen Kontext einsetzen.

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EUROCITIES Eines der wichtigsten Städtenetzwerke ist EUROCITIES - das mittlerweile größte europäische Städtenetzwerk mit über 130 Großstädten aus mehr als 30 europäischen Ländern. Die Berliner Aktivitäten in EUROCITIES werden durch das Referat Angelegenheiten der EU der Senatskanzlei koordiniert. Die Arbeit wird in thematisch gegliederten Themenforen und Arbeitsgruppen geleistet. Im Mittelpunkt standen und stehen: • die Verbesserung der Lebensqualität in europäischen Großstädten • Unterstützung von Städten bei der Integration in die Europäische Union • Unterstützung der Prozesse in mittel- und osteuropäischen Städte hin zu Demokratisierung und Marktwirtschaft • Einsatz für den Erhalt der kommunalen Selbstverwaltung im geeinten Europa • Entwicklung lokaler Regierungsformen für mehr Bürgerbeteiligung Die Jahresversammlung (AGM) von Eurocities fand vom 23. - 24. November 2006 in Manchester statt. Wie in den Vorjahren war der geschlossenen Mitgliederversammlung eine Fachkonferenz vorgeschaltet. Konferenzthema war die Rolle der Städte in der Wissensgesellschaft. Dabei lag der Fokus auf den drei Bereichen Wettbewerbsfähigkeit (Transformation und Innovationsfähigkeit der Städte und ihrer Verwaltung, Stärkung des unternehmerischen Umfelds, öffentlich-private-Partnerschaften), Nachhaltigkeit (Verkehrsplanung, Energiemanagement, öffentliches Beschaffungswesen, Einsatz neuer Technologien) und soziale Eingliederung (Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, Integration). Berlin wurde dabei durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, StS’in DungerLöper, politisch vertreten. Leipzig wurde als Vertreter der deutschen Städte erneut ins Exekutivkomitee gewählt. Lyon ist für zwei Jahre neuer Eurocities-Vorsitz und den Vize-Vorsitz hat Den Haag inne. Die nächsten Jahresversammlungen finden 2007 in Danzig und 2008 in Zaragossa statt. XARXA XARXA, als Teil der EU-Förderprogramms Leonardo da Vinci, ermöglicht einen europaweiten Austausch von Jugendlichen in der Ausbildung und bei Praktika und gibt einen frühen Einblick ins Berufsleben europäischer Nachbarländer. In „XARXA Formació Professional" (XARXA FP) ist en Netzwerk bestehend aus Städten verschiedener europäischer Staaten zu einem Netzwerk. Ziele sind u.a. die Entwicklung von Strategien zur Förderung der Berufsausbildungsqualität, zur verstärkten Anerkennung der in der alternierenden Ausbildung in Unternehmen erworbenen Fähigkeiten sowie zum erleichterten Einstieg ins Arbeitsleben mittels Zusammenarbeit, gemeinschaftlicher Projektumsetzung und intensiviertem Austausch. Für Berlin ist die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung vertreten durch die Friedrich-List-Schule/Oberstufenzentrum Wirtschaftssprachen als 12

Kompetenzzentrum Internationale Beziehungen Städtebund XARXA FP und EUROCITIES-SocInc) Mitglied beim XARXA FP. Mehr zu XARXA und die einzelnen Projekte finden Sie auf den Seiten der Senatsfachverwaltung. Kongress der Gemeinden und Regionen Europas (KGRE) Der Kongress der Gemeinden und Regionen Europas beim Europarat (KGRE – http://www.coe.int/t/d/KGRE/ -) ist als Organ des Europarats die Stimme der Regionen und Gemeinden im Europarat. Er hat momentan je 315 Mitglieder und Stellvertreter aus 46 Ländern. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehören die Schaffung und Entfaltung effizienter kommunaler und regionaler Regierungsstrukturen, Beobachtung und Weiterentwicklung der Kommunal- und Regionaldemokratie, Berücksichtigung der Interessen der Kommunal- und Regionalbehörden bei der Gestaltung europäischer Politik, Förderung der regionalen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die Unterstützung bei der Schaffung von Euroregionen und Wahlbeobachtungen. Die Interessen Berlins werden durch den vom Abgeordnetenhaus von Berlin gewählten Abgeordneten Günther Krug vertreten. Herr Abg. Krug wurde am 16. Februar 2006 vom Abgeordnetenhaus für die Dauer der 7. Wahlperiode von 2006 bis 2008 des Kongresses als stellvertretendes Mitglied gewählt. Herr Krug ist Berichterstatter für die Charta des Kongresses und die Einhaltung der Satzung durch die nationalen Delegationen. In der 13. Plenarsitzung des Kongresses vom 30. Mai bis 1. Juni 2006 wurde Herr Abg. Krug für die 7. Wahlperiode zum Leiter der regionalen Mitglieder der deutschen Delegation und erneut zum Vizepräsidenten des Kongresses gewählt. Wichtige Themen der Plenartagung waren die Vorstellungen für ein Zentrum des Europarats für interregional und grenzüberschreitende Zusammenarbeit in St. Petersburg, der Stand der lokalen und regionalen Demokratie in Europa, eine Entschließung zur Bekämpfung des Menschenhandels, der Zugang von Migranten zu sozialen Rechten, Wasser- und Abfallmanagement und Sicherheit in den Städten. Insgesamt trägt die Arbeit des Kongresses dazu bei, Europa als gemeinsames Vorhaben weiterzuentwickeln und den riesigen Wirtschaftsraum mit 800 Millionen Menschen, den der Europarat vertritt, in Frieden und erfolgreicher Zusammenarbeit voranzubringen. Berlin hat dabei eine wichtige Stimme. Die nächste Sitzung des Kongresses der Gemeinden und Regionen fand im März 2007 in Straßbourg statt. Städtepartnerschaften Berlin unterhält 17 Städtepartnerschaften, zahlreiche projektbezogene Kooperationen und ist Mitglied in ausgewählten multilateralen Städtevereinigungen. Die Schwerpunkte der Kooperation variieren; allen gemeinsam ist das Interesse an einem Austausch von Erfahrungen in für große Städte typischen Fragestellungen wie z.B. Verkehr, Stadtentwicklung, Umwelt, bürgernahe und effektive Verwaltung, Kultur, kommunale Dienstleistungen, Hauptstadtaufgaben. In diesen Bereichen ist die internationale Zusammenarbeit häufig aufschlussreicher als der Erfahrungsaustausch mit Städten im eigenen Land.

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M 4 – Treffen Die Bürgermeister von Berlin, London, Moskau und Paris haben sich vom 27. bis 28. Februar 2007 in London erneut getroffen. Als zusätzlicher Gast war der Bürgermeister von Peking eingeladen worden. Das erste Treffen der „M 4“ (in Anlehnung an G 8 – M steht für das russische, englische und französische Wort für Bürgermeister) fand am 15. September 2004 in Moskau auf Einladung von OB Luschkow statt. Das Treffen wurde durch eine Resolution abgeschlossen und sollte zwischen den Städten rotierend fortgesetzt werden. Das zweite M 4 – Treffen fand dann vom 21. bis 22. Februar 2006 in Berlin statt. Bereits beim zweiten Treffen hat Bm Livingstone vorgeschlagen, Peking zum nächsten M 4 als Gast dazuzuladen. So sah es dann auch die Abschlusserklärung des Berliner Treffens vor. Im Rahmen des Treffens wurden folgende Themen vorgetragen und in gemeinsamer Runde diskutiert: • • • • • •

Bürgerbeteiligung an der städtischen Verwaltung Bedeutung der Kreativwirtschaften für die Metropolen des 21. Jahrhunderts: Mode, Design, Architektur, Musik, Medien Klimawandel Lösung der Verkehrsprobleme und Entwicklung alternativer Energien Kinderfreundliche Stadt Politik im Kampf gegen den Terrorismus.

Das nächste Treffen müsste im Jahr 2008 Paris ausrichten. 20 Jahre Freundschaftsabkommen von Berlin und Paris Aus Anlass des 20. Jahrestages der Städtefreundschaft zwischen Paris und Berlin finden in beiden Metropolen seit dem Frühsommer bis in den späten Herbst des Jahres 2007 zahlreiche Veranstaltungen in der jeweiligen Partnerstadt statt. Neben Konzerten, Gastspielen und anderen Ereignissen werden im Rahmen dieses intensiven Kulturaustauschs einige Ausstellungen gezeigt – z. B. die Präsentation von Pariser Design vom 20. September biis 4. November 2007 im Märkischen Museum Berlin. Im Gegenzug dazu stellt die Kulturprojekte Berlin GmbH vom 2. Oktober bis zum 17. Dezember 2007 Vertreter der Berliner Designszene in der Ausstellung „Le Berlin des Créateurs“ in der Galerie „Viaduc des Arts“ in Paris vor. Die Berliner Ausstellung im „Viaduc des Arts“ soll mit exemplarischen Objekten, Prototypen und Experimenten aus den Sparten Design, Mode, Werbung, Architektur, Film und Fotografie- und Videoinstallationskunst sowie Musik gestaltet werden. Der Ausstellungsraum wird als temporärer „Showroom“ für alle Tendenzen fungieren, die Berlin vor kurzem das UNESCO-Attribut „City of Design“ eingebracht haben. Mehrere Veranstaltungen während der Laufzeit der Ausstellung werden die beabsichtigte Vermittlung des spezifischen Fluidums des „Neuen Berlin“ unterstützend begleiten. In erster Linie sollen hier als „Botschafter“ der Stadt in Berlin seit längerem oder kürzerem ansässige, aus Frankreich stammende Journalisten, Schriftsteller, Designer, Fotografen, Künstler etc. auftreten und über die Stadt und ihre 14

Besonderheiten, ihre Atmosphäre und Arbeitsbedingungen berichten bzw. in der ihrem Metier entsprechenden Form (Lesung, Reportage, Projektion u. Ä.) Aussagen treffen. Im „Point Éphémère“ werden weitere begleitende Veranstaltungen stattfinden, die diese Intention fortführen, illustrieren und zuspitzen werden. Der Ort bietet mit seinen Räumlichkeiten insbesondere die Möglichkeit zur Veranstaltung von Konzerten unterschiedlichster Art. Drei Veranstaltungen bieten einen Querschnitt durch die facettenreiche Berliner Musikszene – die electronica-Szene, wie sie sich beispielsweise im Club "Maria an der Schillingbrücke" darstellt, die Jazz-Szene, wie sie z.B. von Ulrich Gumpert (Deutscher Jazzpreis 2006) und seinem Quartett repräsentiert wird, und die Experimental-Szene, die mit neuen Formen der Stummfilmbegleitung arbeitet. Durch eine Aufführung von Walter Ruttmanns „Berlin – Symphonie einer Großstadt“ (1927), untermalt mit heutiger experimenteller Musik, soll hier die Brücke geschlagen werden zwischen den auch in Paris als legendär bekannten 1920er Jahren und der künstlerischen Gegenwart. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Veranstaltungen in Paris und Berlin organisiert worden, wie z.B. die Kunstinstallation „Lightmemory“ oder die Fotoausstellung von Marosch M. Schröder „Berlin Snaps – Paris Voyages“, die in Berlin und Paris präsentiert werden bzw. wurden. Städtepartnerschaft Berlin-Moskau Im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin-Moskau, eine der intensivsten und vielfältigsten Verbindungen, gab es auch im Jahr 2007 eine Vielzahl von Projekten und Aktivitäten, die in Zusammenarbeit mit der Senatskanzlei bzw. durch die Fachverwaltungen realisiert wurden. Im April 2007 konnten erneut Berliner Lehrlinge an dem Jugendaustauschprojekt des Bildungsvereins Bautechnik zur Rekonstruktion des Glockenturmes des Johannesfrauenklosters in Moskau teilnehmen. Die diesjährige bilaterale Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses Berlin-Moskau fand am 7./8. Juni 2007 in Berlin in Verbindung mit den Deutsch-Russischen Festtagen statt. Unter der Leitung der Chefin der Senatskanzlei, Staatssekretärin Kisseler, und VizeOberbürgermeister Korobtschenko wurden Projekte der Zusammenarbeit für die Jahre 2007 und 2008 vereinbart. Europäische Strukturpolitik optimal für Berlin nutzen und EU-Förder-programme Insgesamt erhält Berlin 1,2 Mrd. € Strukturfondsmittel im Rahmen der Europäischen Strukturfonds, davon 875 Mio. EUR aus dem Europäischen Regionalfonds (EFRE), die hauptsächlich in der Wirtschaftsförderung eingesetzt werden, und 335 Mio. aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), mit denen arbeitsmarktbezogene Maßnahmen finanziert werden. Die Basis für den Einsatz der EU-Strukturfondsmittel in Berlin sind Programme (OP). Grundlage der Operationellen Programme Gesamtstrategie für mehr Wachstum und Beschäftigung - Strategie ESF-Förderung in Berlin 2007 bis 2013“, die der Senat im beschlossen hat.

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die Operationellen ist die „Berliner für die EFRE- und September 2006

Die Operationellen Programme enthalten die Strategie und geplanten Einsatzfelder und müssen von der EU-Kommission genehmigt werden. Die Verhandlungen laufen derzeit noch an und werden voraussichtlich im Herbst 2007 abgeschlossen. Ausbau der Zusammenarbeit mit Mittel- und Osteuropa Einzelheiten zu diesem Arbeitsschwerpunkt entnehmen Se bitte dem Kapitel „Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa“. Europapolitische Öffentlichkeitsarbeit Die europapolitische Öffentlichkeitsarbeit dient der Information der Bürgerinnen und Bürger. Ziel ist es, den europäischen Integrationsprozess näher zu bringen, Europa an konkreten Beispielen im Alltag zu verdeutlichen und den europäischen Gedanken zu stärken. Nicht nur die Kenntnisse über die europäischen Abläufe und Zusammenhänge sollen durch Veranstaltungen und Angebote vertieft werden, der gegenseitige Austausch untereinander steht ebenso im Interesse der europapolitischen Öffentlichkeitsarbeit wie die Herausstellung der Vorteile, die man als Bürger in einem friedlichen Europa vorfindet. Bei der Umsetzung der europapolitischen Öffentlichkeitsarbeit für Berlin wird eng mit den Senatsverwaltungen und Bezirken, nichtstaatlichen Einrichtungen sowie der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Auswärtigen Amt zusammengearbeitet. Europaprojekttag an den Berliner Schulen Der EU-Projekttag am 22. Janaur 2007 war eine gelungene Initiative und sollte keine einmalige Aktion bleiben. Dies ist auch der Wunsch der Berliner Europabeauftragten, die sich durch ihren Schulbesuch bestätigt sieht, dass Europa als Querschnittsthema frühzeitig in den Unterricht eingebunden werden muss, um den Schülerinnen und Schülern auch zu verdeutlichen, welche Chancen sich für ihre Ausbildung und den beruflichen Werdegang durch die Europäische Union bieten. Schülerzeitungswettbewerb „Goldener Griffel“ Zum Herbst 2007 wird es einen erneuten Aufruf für den „Goldenen Griffel 2007/08“ geben. EU-Schulnewsletter Auf Initiative der Senatskanzlei und in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung wurde zum 15.12.2006 der „EU-Schulnewsletter“ für die Berliner Schulen geschaffen, um eine stärkere Einbindung europäischer Themen in den Unterricht zu unterstützen.

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Der EU-Schulnewsletter wird alle 2 Monate herausgegeben und bündelt die Europainformationen und Angebote für die Berliner Schulen in ansprechender Weise. Neben ständigen Rubriken wie der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, Informationen zu EU-Förderprogrammen und aktuellen Fortbildungsangeboten und EU-Materialien bietet der Newsletter darüber hinaus eine Plattform für Schulen und Lehrkräfte, über ihr Europaengagement zu berichten, Schulpartnerschaften vorzustellen und Hinweise und Tipps für eine erfolgreiche Europaarbeit zu geben. Zudem werden sukzessive verschiedene EU-Akteure in, aber auch außerhalb der Berliner Verwaltung vorgestellt, über ihre Arbeit berichtet und ihre Unterstützungsmöglichkeiten für Berliner Schulen dargestellt. Bei der Erstellung des Newsletters wird eng mit den Lehrkräften, den Senats- und Bezirksverwaltungen, dem LISUM sowie nichtstaatlichen EU-Akteuren zusammen gearbeitet, um einen kontinuierlichen Informationsfluss zu gewährleisten. Der Newsletter wird allen Berliner Schulen per E-Mail zugestellt. Darüber hinaus gibt es einen zusätzlichen E-Mailverteiler interessierter Bürgerinnen und Bürger auch außerhalb Berlins, dessen Interessenten den Newsletter direkt durch die Senatskanzlei erhalten. Ausblick auf die Aktivitäten und Projekte des 2. Halbjahres 2007 „Internationale Messe für Jobs, Bildung und Karriere - avanti! 2007„ Am 19. und 20. April 2007 fand die „avanti!“ im Berliner Rathaus statt. Veranstalter war das Europäische Informationszentrum Berlin in Kooperation mit der Berliner Senatskanzlei, dem Land Brandenburg und weiteren Partnern. Die „avanti!“ wurde seit nunmehr sieben Jahren angeboten und ist bei vielen Schülern, Studenten, Absolventen und Young Professionals, die an einer internationalen Berufserfahrung und Karriere interessiert sind, bereits ein fester Termin im Kalender. Angefangen bei Au-pair-Aufenthalten über Praktika, Jobs und Fortbildungsmöglichkeiten bot die avanti! jungen Leuten die Gelegenheit, sich über Berufschancen im Ausland ausführlich zu informieren und ermöglichte es auch, Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen. Weitere Informationen: www.avantiinfo.de Die Berliner Europawoche Die 13. Europawoche fand vom 5. bis 13. Mai 2007 statt. Die Berliner Europawoche bietet jedes Jahr ein breites Spektrum an interessanten Veranstaltungen für viele Zielgruppen. Zunehmend wird die Europawoche von vielen staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen in Berlin dazu genutzt, Europa den Bürgerinnen und Bürgern in seiner Vielfalt darzustellen, den Dialog zu fördern und europäische Projekte vorstellen und anzuregen. Hierbei ist das steigende Engagement von Schulen und Vereinen zu betonen, die gerade für die Jugend immer mehr und immer reizvollere Angebote vorstellen. In dieser Zeit (6. und 7. Mai 2007) findet die Auftaktveranstaltung zum neuen EU-Programm „Lebenslanges Lernen“ Startkonferenz in BerlinHauptbahnhof statt. 4.05.07

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EUNIC: Bv-Termin Abschlussveranstaltung Tag der offenen Tür der EU-Kulturinstitute im Berliner Rathaus und Eröffnung der Europawoche (5. bis 13.05.07) 5.05.07 Bv-Termin: Projekttage im FEZ-Berlin (moderne Türkei) mit gleichzeitiger Eröffnung der Europawoche in Berlin Weitere Verbesserung der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung Europapolitik erfordert als Querschnittsaufgabe in nahezu allen Fachbereichen eine hohe Europakompetenz in der Mitarbeiterschaft. Aufgrund der dynamischen Entwicklung in der Europapolitik ist Europafähigkeit naturgemäß nicht als ein abgeschlossener Zustand anzusehen. Vielmehr ist eine kontinuierliche Befassung und Fortbildung der Verwaltung mit europäischen Themen erforderlich. Unter Bezugnahme auf den aktuellen Bericht zur „Weiteren Verbesserung der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung“ wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt. So wurde ein Seminar „Europa in der Berliner Verwaltungspraxis“ entwickelt und am 28. und 29. Juni 2007 durchgeführt. Zudem wurde am 15. Mai 2007 der Senatsbeschluss Nr. S-378/2007 zur „Fortführung und Anpassung des Stellenmittelpools Europa“ verabschiedet, der im Ergebnis zu einer flexibleren Anwendung des Stellenmittelpools Europa führt. Es fanden Netzwerktreffen mit den im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft entsandten Berliner Dienstkräfte statt. Deutlich wurde hier der Wunsch und Bedarf an weiterer Vernetzungen und weiterer Treffen. Aktuell wird eine Senatsvorlage zum „Strategischen Einsatz Berliner Dienstkräfte zu europäischen und Bundeseinrichtungen sowie zum Büro des Landes Berlin bei der EU“ erarbeitet. Außerdem wird Ende diesen Jahres ein Seminar zum Thema „Entsendungen in Institutionen mit Europabezug und Stellenmittelpool Europa“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Personalstellen, der Personalwirtschaftsstellen sowie für die Aus- und Fortbildungsbeauftragten der Senatsverwaltungen (und nachgeordnete Einrichtungen) und Bezirksämter von Berlin sowie der EU-Referenten und EU-Beauftragten durchgeführt werden. Einen umfassenden Überblick und weitergehende Informationen über den aktuellen Stand der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung bieten die Seiten: http://www.berlin.de/rbmskzl/europa/europapolitik/europafaehigkeit.html

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Bevollmächtigter für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen Am 1. Januar 2007 wurde der Regierende Bürgermeister zum Bevollmächtigten für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen („Der Bevollmächtigte der Bundesrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutschfranzösische Zusammenarbeit“) ernannt. Auf Grund der Kulturhoheit der Länder nimmt dieses Amt immer der Ministerpräsident eines Landes wahr. Die Aufgaben des Bevollmächtigten erstrecken sich auf die Zusammenarbeit im Schul- und Hochschulwesen, in der beruflichen Bildung, in den Medien und der Kultur. Der Bevollmächtigte wird durch den Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen Amts und durch jeweils ein Büro im Auswärtigen Amt und in der jeweiligen Staats- bzw. Senatskanzlei unterstützt. 2. Die Aufgaben Die Aufgaben des Bevollmächtigten für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen konzentrieren sich insbesondere darauf, den Erwerb der jeweiligen Partnersprache, die Mobilität über die deutsch-französische Grenze hinweg und das gegenseitige Verständnis der jeweils anderen Kultur zu fördern. Möglichst viele Schüler und Schülerinnen, Auszubildende und Studierende sollten daher für einen Teil ihrer Ausbildung unser Nachbarland besuchen, damit es hier und dort zu Begegnungen mit französischen jungen Menschen kommen kann. Gerade die persönliche Begegnung und Erfahrung trägt dazu bei, das Verständnis für den Nachbarn und damit die Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu erhöhen. Schüleraustausch, Praktika, gemeinsame Seminare und gemeinsame Studiengänge sind einige von vielen Möglichkeiten, die diese Mobilität fördern. Genauso gilt es, noch bestehende Mobilitätshindernisse abzubauen. Die Förderung der Transparenz und Anerkennung von Berufsabschlüssen, Entwicklung und Ausbau von gemeinsamen, binationalen Abschlüssen und Ausbildungsgängen (wie beispielsweise das deutsch-französische Abitur „AbiBac“) können hierzu einen Beitrag leisten. Ferner wird die Arbeit am deutsch-französischen Geschichtsbuch, das die Geschichte Europas erstmalig in einer gemeinsamen Sichtweise Deutschlands und Frankreichs darstellt, fortgesetzt. 3. Die deutsch-französischen Beziehungen im Kontext der EU Die deutsch-französischen Beziehungen sind ein wichtiges „Laboratorium“ unserer Außenpolitik. Wenn sich Deutschland und Frankreich einig sind, ist das bereits ein großer Schritt in Richtung einer gemeinsamen Haltung in der EU. Nicht umsonst fallen im Zusammenhang mit der deutsch-französischen Freundschaft die Stichworte „Motor der europäischen Einigung“ und „Kerneuropa“. Die deutsch-französische Aussöhnung war zudem Modell für die deutsch-polnischen Beziehungen. Das Weimarer Dreieck vereinigt alle drei EU-Länder in einer besonderen Partnerschaft. Kontakt: Sonja Brunner, Stv. Leiterin, Büro des Bevollmächtigten der Bundesrepublik Deutschland für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit Tel.: 030 9026 – 2279, E-Mail: [email protected]

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Der mit der Wirtschaftskonferenz Oder-Region 2006 angestoßene Prozess wird – in enger Abstimmung mit dem Land Brandenburg – weiter fortgesetzt. Die Geschäftsführung der aus der Konferenz hervorgegangenen Initiative „Oder-Partnerschaft“ übernimmt für die nächsten zwei Jahre das Marschallamt Westpommern in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Ein nächstes Treffen der politisch Verantwortlichen ist für das erste Halbjahr 2007 geplant. Zwischenzeitlich arbeitet ein enges Netzwerk an der Vorbereitung und Umsetzung der auf der Konferenz in den Bereichen „Verkehr/Logistik“, „Innovation, Technologietransfer, kleine und mittlere Unternehmen“ sowie „Tourismus“ vereinbarten Projekte. Am 15. November 2006 tagte im Haus der Deutschen Wirtschaft die Konferenz „Deutschland und Polen: Chancen unserer Nachbarschaft“. Die Europabeauftragte zog in einer Rede zum Thema „Berlin und Polen“ Bilanz und ging auf die Perspektiven der Zusammenarbeit nach dem EU-Beitritt ein. Als Bereiche, in denen es weiterer Anstrengungen beider Partner bedarf, wurden die Verbesserung der Infrastrukturverbindungen (Schienenverkehr, Straßenverkehr, Luftverkehr), mehr wirtschaftliche Kooperationen, der gemeinsame Arbeitsmarkt sowie mehr Bürgerbegegnungen benannt. Im Rahmen eines Arbeitskreises Wirtschaft und Verkehr gibt es auch weiterhin regelmäßige Treffen mit Westpommern. Berlin ist - gemeinsam mit Sachsen - als Ländervertreter in der Ratsarbeitsgruppe Erweiterung direkt in die weiteren Debatten und Entscheidungen um künftige Erweiterungen eingebunden. Mit dem Beitritt von Rumänien und Bulgarien und dem damit erfolgten Abschluss der fünften Erweiterungsrunde rücken die am 4. Oktober 2005 eröffneten Verhandlungen mit Kroatien und der Türkei in den Vordergrund des politischen Interesses. Spätestens seit dem Europäischen Rat im Dezember 2006 sind die spezifischen Beitrittsverhandlungen jedoch nicht mehr von einer grundsätzlichen Erweiterungsdebatte zu trennen, in der nach den Grenzen der Aufnahme- und Integrationsfähigkeit der EU gefragt wird. Eine erste Mitteilung zur künftigen Erweiterungsstrategie sowie eine erste Stellungnahme des Bundesrats findet sich als Bundesratsdrucksache 865/06 auf der Website des Bundesrats. Mit den Staaten des westlichen Balkans wurde Ende 2005 eine sog. "Road map" vereinbart, die den Abschluss von Stabilisierungs- und Assoziationsabkommen (SAA) vorsieht; diese können in Beitrittsassoziierungen münden. Vertiefende Informationen finden sich bei der Generaldirektion Erweiterung . Die für Kultur zuständige Verwaltung führt in der Regel keine eigenen Projekte mit Staaten und Akteuren aus Mittel und Osteuropa durch. Sie unterstützt vielmehr im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Anstrengungen der Akteure des Bereichs von Kultur und Kreativität – unabhängig davon, ob vom Land Berlin (mit-)finanziert oder nicht, ob in 20

gewinnorientierter oder gemeinnütziger Trägerschaft – solche Projekte durchzuführen, die kulturelle Kooperation mit Akteuren aus diesem Teil Europas zu suchen. Beispielhaft seien verschiedene Aktivitäten erwähnt, die im Berichtszeitraum stattfanden und z.T. auch direkt aus Berliner Mitteln finanziell gefördert wurden: • • • •

die Veranstaltungen des Projekts „Ungarischer Akzent“ sowie des Projekts „Bipolar deutsch-ungarische Kulturprojekte“ die nicht selten in und mit Berliner Einrichtungen realisiert wurden (www.projekt-bipolar.net); das 2006 ausgelaufene Deutsch-Polnische Jahr, in dessen Rahmen eine Vielzahl von Veranstaltungen in Berlin stattfanden, die Aspekte der polnischen Kultur in Berlin bekannt machten (www.de-pl.info/de/); das der jungen polnischen Kunst und Kultur gewidmete Festival „Terra Polska Vol. 2“ in der Kulturbrauerei vom 24 . – 29. April 2006, an dem mehr als 200 Künstlerinnen und Künstler teilnahmen (http://www.terrapolska.de); die Ausstellungen „Polenbegeisterung. Deutsche und Polen nach dem Novemberaufstand 1830“ im Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin und „Ein Europäischer Freiheitskämpfer – Ludwik Mieros\awski“ in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel jeweils im Frühling 2006 (http://www.smb.museum/smb/home/index.php?lang=de).

Eine besondere Erwährung verdient die Gründung eines ostmitteleuropäisch zentrierten Netzwerkes der Literaturhäuser im Dezember 2006 durch das Literarische Colloqium Berlin (LCB). Das „Halma“-Netzwerk umfasst 16 Literaturzentren aus 11 Ländern. Im polnischen Sejny, an der litauischen Grenze, initiierte das LCB gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Borderland ein Treffen europäischer Zentren. Sie wollen unter dem Titel „Halma“ gemeinsame Projekte organisieren und Autoren, Übersetzer und Lektoren des europäischen Literaturbetriebes durch Kooperationen, Veranstaltungen und Stipendien das gemeinsame europäische Kulturerbe erfahren lassen. Zentrale Idee des Netzwerkes ist es, für Projekte und Akteure jenseits nationaler Grenzen eine europäische Struktur zu schaffen, in der sie sich zwischen verschiedenen kulturellen Regionen bewegen können. Wie in dem Spiel Halma (der Sprung, griechisch) wird es in diesem Netzwerk möglich sein, zwischen verschiedenen europäischen Häusern zu wechseln, um dort zu arbeiten, zu forschen, sich fortzubilden, Projekte durchzuführen und zu präsentieren. Eine Erweiterung des Netzwerkes, insbesondere in den Westen Europas, ist geplant. Gründungsmitglieder sind: • Literarisches Colloquium Berlin (Deutschland) • Borderland Stiftung, Sejny (Polen) • Elias Canetti-Haus, Rousse (Bulgarien) • Pygmalion Press Fondation, Plovdiv (Bulgarien) • Haus des estnischen Schriftsteller-Verbandes, Tallinn (Estland) • Ungarisches Übersetzerhaus, Balatonfüred (Ungarn) • Internationales Autoren- und Übersetzer Haus, Ventspils (Lettland) • Thomas Mann Kulturzentrum, Nida, (Litauen) • Villa Decius, Krakau (Polen) • Mircea Dinescu Stiftung für Poesie, Cetate (Rumänien) 21

• • • • •



Internationales Zentrum für literarische Übersetzer, Sremski Karlovci (Serbien) Haus des Slowenischen Schriftsteller Vereins, Ljublijana (Slowenien) Literaturhaus Schleswig-Holstein, Kiel (Deutschland) Arts Institute, Prag (Tschechische Republik) Stiftung kunst:raum sylt quelle, Rantum (Deutschland) Nikolaus-Lenau-Haus, Pécs (Ungarn)

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Nutzung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Im Bereich der Strukturfonds hat die Europäische Kommission im Herbst 2004 einer veränderten Planung des Senats für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zugestimmt. Danach ist nunmehr die Förderung von kulturtouristisch relevanten Projekten in Museen, Gedenkstätten und verwandten Bereichen gestattet. Insgesamt wurden hierfür – nach einer weiteren Planungsänderung Ende 2005 – rd. 20 Mio. € zur Verfügung gestellt. Im Jahre 2006 wurden auch für die Öffentlichkeit erste Ergebnisse der neuen Förderung sichtbar, als Ende Mai das Fernsehmuseum der Stiftung Deutsche Kinemathek am Potsdamer Platz, im November die Anne-Frank-Ausstellung nahe dem Hackeschen Markt sowie Anfang Dezember das benachbarte Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt eröffnet wurden. Der nächste Höhepunkt wird die Eröffnung des völlig neugestalteten und erweiterten Ausstellungsbereichs des Museum für Naturkunde im Juli 2007 werden. Die Verwendung der Fördermittel des EFRE stellte sich im Jahre 2006 wie folgt dar: Berliner Akteure Museum für Naturkunde Humboldt Universität zu Berlin

Projektbezeichnung

Gesamtvolumen

Neugestaltung und Erweiterung des Ausstellungsbereichs 17.674.000,00 € im Naturkundemuseum

Schaffung eines zeitgemäßen Anne Frank Ausstellungsangebot 1.371.000,00 € Zentrum e.V. es mit einer neuen Anne-FrankAusstellung Herrichtung des Stiftung Schlosses Preußische Schönhausen als Schlösser 4.666.000,00 € und Gärten Schlossmuseum BerlinBrandenburg Herrichtung des Museums Gedenkstätte Blindenwerkstatt Otto Deutscher 2.410.000,00 € Weidt und Errichtung Widerstand der Gedenkstätte „Stille Helden“ Ausbau von Räumen des Filmhauses für Stiftung Deutsche ein Fernsehmuseum 3.830.000,00 € Kinemathek

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Anteil EFRE

Mittelabfluss EFRE im Jahre 2006

8.837.000,00 €

2.814.356,08 €

959.700,00 €

597.600,61 €

3.499.500,00 €

541.966,61 €

1.361.500,00 €

719.434,40 €

1.915.000,00 €

1.498.852,20 €

Berliner Akteure Stiftung Preußische Schlösser und Gärten BerlinBrandenburg Stiftung Preußische Schlösser und Gärten BerlinBrandenburg Bauhaus Archiv e.V. Stiftung Preußische Schlösser und Gärten BerlinBrandenburg

Projektbezeichnung Herrichtung Liegenschaft Jagdschloss Grunewald Nebengebäuden

Gesamtvolumen

Anteil EFRE

Mittelabfluss EFRE im Jahre 2006

2.730.000,00 €

1.365.000,00 €

22.314,44 €

891.000,00 €

1.798,04 €

234.500,00 €

115.843,00 €

2.157,00 €

594.000,00 €

297.000,00 €

8.004,67 €

der mit

Sicherheitsund Serviceeinrichtungen von Schloss und Park 1.782.000,00 € Charlottenburg Verbesserung Zugänglichkeit Herrichtung Neuen Pavillons

der des

Beispielhaft für die kulturtouristische Förderung aus dem EFRE seien an dieser Stelle zwei der o.g. Projekte kurz erläutert: Neugestaltung und Erweiterung des Ausstellungsbereichs im Museum für Naturkunde: Das noch bis zum 3. Quartal 2007 andauernde Projekt im Museum für Naturkunde erhält eine Zuwendung aus Mitteln des EFRE in Höhe von 8,837 Mio. €. Mit diesen Mitteln (und einem Betrag in gleicher Höhe von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin) sollen zentrale Teile des Ausstellungsbereichs des Naturkundemuseums grundlegend erneuert und neue Ausstellungsräume gewonnen werden. Dem Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin, das eine weltweit konkurrenzfähige, mehr als 25 Millionen oft einzigartige Objekte zählende Sammlung besitzt, wird dabei große touristische Anziehungskraft zugemessen, die durch die zentrale Lage in der Invalidenstraße nahe dem Hauptbahnhof noch unterstrichen wird. Mit der Förderung soll das Naturkundemuseum in die Lage versetzt werden, insbesondere zum Thema „Evolution“ zu einem Kommunikationszentrum zwischen Wissenschaft und Bevölkerung zu werden. Insgesamt werden dazu vier Ausstellungssäle sowie das Treppenhaus C neu gestaltet bzw. sogar erstmals für den Publikumsbetrieb nutzbar gemacht. Besonderes Augenmerk genießt dabei die Neuund Umgestaltung des zentralen Lichthofes als Schauort u.a. des weltweit größten ausgestellten Saurierskelettes. Im Januar 2007 war der Sauriersaal nach Abschluss der Baumaßnahmen für die Öffentlichkeit erstmals (und auf Jahrzehnte hinaus wohl auch letztmals) als leerer Raum im Rahmen eines Tages der offenen Tür zugänglich, bevor mit dem Wiederaufbau der Ausstellung und insbesondere der Saurierskelette begonnen wurde.

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Der zentrale Lichthof soll dabei so strukturiert werden, dass er sowohl den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung zeigt, als auch die Evolution erlebbar präsentiert, sodass die Besucherrinnen und Besucher in die Zeit vor über 140 Millionen Jahren versetzt werden. Der grundlegende erneuerte Sauriersaal im Januar 2007; © Museum für Naturkunde

Der sich an den Sauriersaal anschließende Raum behält durch seine zentrale Lage im Gebäude eine Verteilerfunktion und soll als Drehscheibe der wissenschaftlichen Kommunikation genutzt werden. Hier soll durch die Verbindung von multimedialen interaktiven Installationen mit attraktiven Einzelexponaten (z.B. dem Original eines Archaeopteryx), ein Dialog zwischen Besucherrinnen und Besuchern und Wissenschaftlern ermöglicht werden. In diesem Raum, aber nicht nur hier, spielt der Ausbau der IKT-Infrastruktur eine besondere Rolle, die für neue Präsentationsformen und die laufende Aktualisierung der Ausstellung um die neuesten Forschungsergebnisse besonders wichtig ist. Die Einbeziehung des Treppenhauses C in die Ausstellung ermöglicht die Darstellung des Themas „Die Erde als kosmischer Körper“ in seiner zeitlichen Dimension. Fortgesetzt wird diese Thematik in einem ebenfalls bislang für die Öffentlichkeit unzugänglichen Saal, der die Entwicklung des Lebens auf der Erde visualisieren soll. Darüber hinaus wird ein weiterer Saal für die Durchführung von Sonderaustellungen entsprechend ausgestattet. Die Leihe hochrangiger Objekte aus Museen in aller Welt erfordert die Gewährleistung entsprechender Standards im Bereich der Sicherheit, des Klimas und der Installation. Weitere Informationen unter http://events.naturkundemuseum-berlin.de/reconstruction/ index.htm bzw. http://www.naturkundemuseum-berlin.de Einrichtung einer neuen Anne-Frank-Ausstellung Das zweijährige Projekt des Anne-Frank-Zentrum e.V. zur „Schaffung eines zeitgemäßen Ausstellungsangebotes mit einer neuen Anne Frank Ausstellung“ erhält eine Zuwendung aus Mitteln des EFRE über 70 % der Kosten bzw. rd. 960.000 €. Der Rest wird aus Fördermitteln des Bundes aufgebracht. Das Anne-Frank-Zentrum konfrontiert die über das Tagebuch weltweit bekannte Lebens- und Verfolgungsgeschichte von Anne Frank mit der heutigen Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Diese Aufgabe im Bereich der Förderung des Geschichtsbewusstseins erfüllt das Zentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zum ebenfalls mit EFRE-Mitteln eingerichteten Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt, dem wohl bekanntesten authentischen Berliner Schauplatz für ein Leben im Versteck vor der Verfolgung im Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt des auf die Stärkung des Bildungs- und Kulturtourismus zielenden Projektes stand zunächst die grundlegende Herrichtung der Räumlichkeiten im sogenannten Haus Schwarzenberg in der Rosenthaler Straße 39 als dauerhafte Arbeitsgrundlage des Anne-Frank-Zentrums. Bei der umfassenden Renovierung der Ausstellungsräume wurde die historische Industriearchitektur des Hauses freigelegt. Anschließend erhielten die Räume einen modernen Rahmen. Daneben wurde der 25

gesamte Servicebereich erneuert sowie der vorhandene Kinosaal in einen Mehrzwecksaal umgestaltet, um dem Veranstaltungskonzept der Ausstellung Rechnung zu tragen. Der historische Teil der neuen Anne-Frank-Ausstellung © Anne-Frank-Zentrum e.V.

In einem zweiten Schritt wurde die neuartige und auf Berlin bezogene Anne-FrankAusstellung entwickelt und installiert. Sie erzählt einerseits die persönliche Lebensgeschichte Anne Franks und verbindet sie mit der Welt, in der sie lebte. Auf dieser Basis wird der Bezug zur Lebenswirklichkeit der heute lebenden Jugendlichen und Heranwachsenden insbesondere dadurch hergestellt, dass Videobotschaften dieser Altergruppe in die Ausstellung integriert, welche sich mit Themen (Identität, Werte, Zukunft, Krieg, Diskriminierung und Zivilcourage) auseinandersetzen, mit denen sich auch Anne Frank in ihrem Tagebuch beschäftigte. Hieran schließen sich für Besucher Möglichkeiten zur Diskussion und Reflektion an. Im Ergebnis ist eine zukunftsgerichtete Ausstellung entstanden, die innovativ und medial aktuell ist. Seite der Eröffnung am 3. November 2006 in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters von Berlin sowie zahlreicher Ehrengäste (darunter Verwandten und Freunden Anne Franks) zieht sie eine hohe Zahl nationaler wie internationaler Besucherinnen und Besucher an. Weitere Informationen finden sich unter http://www.annefrank.de http://www.annefrank.de/ausstellung-berlin/ausstellung-berlin-inhalt.html

und

Nutzung des Programms „KULTUR 2000“ der Europäischen Union Die Berliner Kulturakteure haben das zum 31. Dezember 2006 ausgelaufene Programm „KULTUR 2000“ auch im Jahre 2006 rege genutzt. Die Förderung war jeweils direkt bei der für Kultur zuständigen Generaldirektion der Europäischen Kommission zu beantragen. Die Mitgliedstaaten und Regionen – hier: Berlin – sind an der Durchführung des Programms nicht direkt beteiligt, bieten jedoch Informationen und im Einzelfall Beratung für Antragsteller. Beratungsleistungen bieten jedoch vor allem auch die nationalen Kontaktpunkte (für Deutschland: Culture Contact Point Germany – www.ccpdeutschland.de). Die Rolle der Mitgliedstaaten ist im übrigen darauf beschränkt, nationale Experten zu benennen, die seitens der Europäischen Kommission in die Fachjurys berufen werden, welche die besten Projekte für die Förderung auswählen. Ob und ggf. welche der von Deutschland und Berlin benannten Experten hier tätig werden, darüber entscheidet Jahr für Jahr das Los. Über die Ergebnisse des 2006 veröffentlichten Aufrufs zur Einreichung von Projektvorschlägen ist detaillierte Information der Europäischen Kommission erfolgt. Es wurden lediglich die Namen der geförderten Projekte und der im Antragskonsortium vertretenen Akteure bekannt gegeben, jedoch keine eingehende Beschreibung des Projektes oder die konkrete Fördersumme.

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Daher ist mit Blick auf die nachstehende Übersicht lediglich festzustellen, dass die Berliner Kulturakteure auch 2006 zahlreich vertreten sind, insbesondere auch im wichtigeren Status der Projektführung (Lead Partner) bzw. der Mitorganisation. Diese Rollen beinhalten stets die Zahlung eines finanziellen Beitrages zur Verwirklichung des Projektes, das jeweils nur zu 50% der Kosten (60% bei mehrjährigen Projekten) von der Europäischen Union gefördert wird. Berliner Akteure Sophiensaele

Rolle im Projekt Projektführung

Hebbel am Ufer

Sonstiger Teilnehmer

Kreisau-Initiative Berlin Walkscreen. Media art Stiftung Neue Kultur Zentrum für Antisemitismusforschung Berlin Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft Berlin Stiftung Topographie des Terrors Berlin Tanzfabrik Berlin Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz Institut für Museumskunde - Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz

Projektführung Projektführung Projektführung

Hebbel am Ufer

Sonstiger Teilnehmer Sonstiger Teilnehmer

Colloquium

Leisure Time in Fascism. The Instrumentalisation of the Holiday

Sonstiger Teilnehmer Mitorganisation Mitorganisation

Apap V-cities of dance Ornamental Prints – Dissemination of Design from Renaissance to the Biedermeier Period

Sonstiger Teilnehmer

Mitorganisation

Muslimische Jugend Mitorganisation Deutschland e.V. Literarisches Berlin

Projektbezeichnung Telling Time – Internationales Artist in Residence Programm für Darstellende Künste Europa DenkMal Jugend Challenging Walls

Sonstiger Teilnehmer

Depart: Investing in a new dance generation What does Europe mean to you? Europenna: A Gateway to Contemporary European Literature

Haus der Kulturen der Mitorganisation Welt Sonstiger Teilnehmer Initiative Deutsche Sprache

Europe now – Europe next

Corona – Verein zur Förderung lokaler Mitorganisation Initiativen e.V.

The Whole Village Project – an integrated approach to cultural heritage conservation in Romania (Saxon Transylvania)

Konzerthaus Berlin

Mitorganisation 27

Réseau Varèse

Berliner Akteure Rolle im Projekt TESLA im Mitorganisation Podewils´sschen Palais uqbar – Gesellschaft für Repräsentationsforschung Sonstiger Teilnehmer e.V.

Projektbezeichnung Waves Curious Moves (Ir)rational Fear



Hinweis: Nicht alle der genannten Projekte realisieren sich auch in Berlin, z.B. widmet sich das Projekt des Corona – Verein zur Förderung lokaler Initiativen e.V. einer gefährdeten Kirchenanlage in Siebenbürgen (Rumänien).

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Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Die Stärkung der europäischen Dimension in der Bildungspolitik ist Anliegen in allen Bereichen von Bildung, Jugend und Sport. Im Mittelpunkt des europapolitischen Handelns der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung standen in den Jahren 2006 und 2007 folgende Themen: • • • • • • • •

Mitwirkung an der Erarbeitung einer Berliner Strategie für Wachstum und Beschäftigung und im Zusammenhang damit Planung der EU-Strukturförderung für die neue Förderperiode 2007 – 2013 EU-Strukturförderung im Bildungsbereich Umsetzung des Bologna-Prozesses Erreichung des Lissabon-Ziels Start des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union (2007 – 2013) Diskussion über ein Europäisches Institut für Technologie Start des Aktionsprogramms der Europäischen Union für Lebenslanges Lernen (2007 – 2013) Wahrnehmung europäischer Angelegenheiten im Rahmen der Kultusministerkonferenz

Planung der EU-Strukturförderung für die neue Förderperiode (2007 – 2013) Durch die Fokussierung der Lissabon-Strategie auf die Ziele Wachstum und Beschäftigung haben die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Forschung auf europäischer Ebene ein größeres Gewicht erhalten. Dies wirkt sich insbesondere auf die Schwerpunkte der EU-Strukturförderung aus, die für die Ziel-2-Förderung Berlins in der Förderperiode 2007 – 2013 eine Neuausrichtung der EFRE- und ESF-Förderung auf Innovation und lebenslanges Lernen zur Folge haben. Damit kam der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung eine wichtigere Rolle als bisher bei der strategischen Planung der künftigen EU-Strukturförderung in Berlin zu. Im partnerschaftlichen Dialog mit Bildungseinrichtungen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen wurden fachpolitische Vorschläge zur strategischen und operativen Programmplanung Berlins erarbeitet, die Eingang in die Berliner Gesamtstrategie für die EU-Strukturförderung und der Entwürfe der Operationellen Programme gefunden haben. EU-Strukturförderung im Bildungsbereich Im Vordergrund aller Maßnahmen im Bildungsbereich steht die Vorbereitung der jungen Menschen auf die Arbeitsmarktintegration und somit die berufliche und soziale Eingliederung. Dabei ist die allgemeine und berufliche Bildung den neuen Qualifikationsanforderungen anzupassen und so zu unterstützen, dass die Sicherung 29

von Schulabschlüssen in immer höherem Maße gewährleistet ist. Die Erweiterung des Spektrums für Qualifizierung in Richtung Ausweitung der Schlüsselkompetenzen im Rahmen des Lebenslangen Lernens um die Themen interpersonelle, interkulturelle und soziale Kompetenz sowie Bürgerkompetenz ist ein weiteres Ziel der europäischen Strukturfondsförderung. Zukünftig soll weiterhin als Begleitmaßnahme zum Programm „Computer in die Schule“ (besonders an Ganztagsschulen in sozialen Brennpunkten) die Organisation moderner Integrations- und Bildungsmaßnahmen für Schüler und Eltern nichtdeutscher Herkunftssprache dazu beizutragen, bessere Ergebnisse in der Medienausbildung zu erreichen als Vorbereitung für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Der Abbau von Sprachdefiziten im Rahmen von Sprachkursen als Mindestvoraussetzung für den beruflichen Einstieg in Verbindung mit berufsvorbereitenden Maßnahmen soll intensiviert werden. Im Vordergrund steht dabei ein hohes Engagement für marktbenachteiligte junge Menschen (insbesondere Migranten) mit sozialen und/oder individuellen Beeinträchtigungen. In diesem Zusammenhang wird das Anliegen des „Europäischen Pakts für die Jugend“ besonders unterstützt. Ein weiterer Schwerpunkt sind Sozialräume mit besonderem Entwicklungsbedarf. Hier soll die Qualifizierung der Standorte dahingehend erfolgen, dass sie ihrer Funktion als kultureller und sozialer Mittelpunkt des Quartiers Rechnung tragen können. Die über die Stadt verteilten regional orientierten Ansätze der Quartiersmanagements haben sich bewährt. So sollen in Verbindung mit verschiedenen Quartiersmanagementbereichen Qualifizierung und Fortbildung von Mitarbeitern und Multiplikatoren der Verwaltungen und sozialen Einrichtungen zur Verbesserung des Sozialraumes in Richtung Soziale Stadt beitragen. Sie bieten die Logistik für regionale Vernetzung (z.B. Kiezportal) und Informationsaustausch einschließlich der Beschäftigungsförderung in Kooperation mit den regionalen Beschäftigungsbündnissen und Vermittlungsagenturen und sie werden zu kulturellen Zentren des Stadtteils (lokale Stätten für Schulen, Vereine usw.) entwickelt. Jugendliche und Familien stehen als Zielgruppe im Mittelpunkt dieser Überlegungen. Mit dem Beginn einer dezentralen Beratung hinsichtlich Bildungsangelegenheiten, der entsprechenden Förderung und Unterstützung insbesondere bei Nutzung der sonstigen Programme der EU über die Strukturfonds hinaus, sollen vermehrt Akteure des Arbeitsmarktes in Verbindung mit Schulen, Jugendämtern und Arbeitsagenturen an die Förderprogramme herangeführt bzw. die Förderprogramme optimal genutzt und eingesetzt werden. Des Weiteren wird die transnationale Arbeit unterstützt. Das betrifft die Förderung von internationalen Begegnungen und Austauschen von Schülern, Lehrkräften und Erziehern, die Förderung der Lehrer- und Erzieherfortbildung im europäischen Maßstab sowie die Förderung von Projekten im Rahmen der europäischen Bildungsprogramme. Diesen Prozess gilt es auch zukünftig verstärkt zu unterstützen und entsprechende Beratungsmöglichkeiten zu fördern.

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Umsetzung des Bologna-Prozesses Die Umsetzung des Bologna-Prozesses zur Schaffung eines Europäischen Hochschulraumes ist in Berlin weit vorangeschritten. Das Land Berlin hat mit seinem Hochschulvertragssystem die Grundvoraussetzung für die Implementierung des Bologna-Prozesses geschaffen. Die Berliner Hochschulen haben sich in den Hochschulverträgen 2006 – 2009 verpflichtet, bis zum Jahre 2010 das Studienangebot flächendeckend auf gestufte Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master umzustellen und hierbei die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (Modularisierung des Studienangebots, studienbegleitende Prüfungen in den einzelnen Modulen, Nutzung des ECTS, Akkreditierung, Ausstellung des Diploma Supplement) zugrunde zu legen. In der Konzeption der Bachelorstudiengänge wird in Berlin darauf geachtet, dass sie zu berufsqualifizierenden Abschlüssen führen, d. h., dass sie wissenschaftliche Grundlagen, Methodenkompetenz und berufsfeldbezogene Qualifikationen vermitteln. Bachelor- und Masterstudiengänge machen in Berlin zum Wintersemester 2007/2008 etwa 86% des gesamten Studienangebots aus. Damit liegt Berlin nach Niedersachsen bundesweit an zweiter Stelle (Bundesdurchschnitt: 61%). Bezogen auf Universitäten und Fachhochschulen sind es sogar 96 %.1 Bei den verbliebenen herkömmlichen Studiengängen der Universitäten handelt es sich vorwiegend um Staatsexamensstudiengänge und theologische Studiengänge. Allerdings wurden die lehramtsbezogenen Staatsexamens-Studiengänge bereits zum Wintersemester 2004/2005 vollständig auf Bachelor und Master umgestellt. Der Master-Abschluss im Lehramt ist dem Ersten Staatsexamen gleichgestellt. Bei den Berliner Fachhochschulen gibt es nur noch wenige herkömmliche Studiengänge. Die Technische Fachhochschule und die Alice-SalomonFachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik haben bereits alle Studiengänge auf die gestufte Studienstruktur umgestellt. An den Kunsthochschulen waren für die Umstellung Sonderregelungen erforderlich, was zu Verzögerungen bei der Umsetzung geführt hat. Mit der Umstellung der Studiengänge ist nunmehr begonnen worden. Fachliche Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen sind im Rahmen der Akkreditierung zu überprüfen. Im Rahmen der Qualitätssicherung wurden aufbauend auf den Vorarbeiten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), des Wissenschaftsrates und der Kultusministerkonferenz (KMK) sowie der Umsetzung der European Standards and Guidelines auch in Berlin erhebliche Fortschritte durch die Akkreditierung erzielt. Noch liegt die Programmakkreditierung einzelner Studiengänge etwa bei 30%. Mit der Umstellung auf die Systemakkreditierung ist jedoch mit einer deutlichen Beschleunigung zu rechnen. Berlin unterstützt die internationale Vernetzung im Bereich der Qualitätssicherung. Die Berliner Hochschulen sind in internationalen Netzwerken aktiv und führend in Deutschland, bezogen auf die Zahl internationaler Kooperationsverträge. Dies gilt auch für die Zahl der integrierten Studiengänge, die gemeinsam aus verschiedenen Ländern angeboten werden und zu Doppeldiplomen (Joint Degrees) führen.

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Die prozentualen Anteile gelten allerdings nicht gleichermaßen für die Verteilung der Studierenden.

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Auf nationaler Ebene arbeitet das Land Berlin in der Arbeitsgruppe "Fortführung des Bologna-Prozesses" eng mit Vertretern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der übrigen Länder im Rahmen der KMK, der HRK, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), des freien zusammenschlusses von Studentinnenschaften (fzs), des Akkreditierungsrates und der Sozialpartner sowie des Deutschen Studentenwerkes zusammen. Die Arbeitsgruppe verfolgt aktuelle Entwicklungen und befasst sich mit praktischen Problemen der Umsetzung. Eine unmittelbare Verbindung zur Bologna-Follow-up-Group ist sichergestellt. Auch in der Doktorandenausbildung hat Berlin im Rahmen des Bologna-Prozesses durch Schaffung von Graduierten-Kollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), durch Beteiligung an Promotionsprogrammen des DAAD und der DFG ("Promotion an Hochschulen in Deutschland") sowie an International Max-Planck Research Schools erhebliche Fortschritte gemacht. Auch die Schaffung von Graduiertenschulen - gefördert im Rahmen der Exzellenzinitiative - trägt dazu bei, Promotionen in Berlin zu verbessern. Gleichwohl soll neben den Doktorandenprogrammen im Sinne des 3. Zyklus des Bologna-Prozesses die Individualpromotion in Berlin nicht ausgeschlossen werden. In Berlin gilt, dass alle Masterabschlüsse, die an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen sowie an Fachhochschulen erworben wurden, grundsätzlich zur Promotion berechtigen. Inhaber eines Bachelorgrades können auch ohne Erwerb eines weiteren Grades im Wege eines Eignungsfeststellungsverfahrens unmittelbar zur Promotion zugelassen werden. Die Berliner Universitäten regeln die Einzelheiten des Promotionszugangs sowie die Ausgestaltung des Eignungsfeststellungsverfahrens in ihren Promotionsordnungen. Insgesamt ist festzuhalten, dass Berlin im Rahmen des Bologna-Prozesses bei Mitwirkung aller Akteure (der Hochschulen, der Studierenden, der Sozialpartner und Verbände) gut aufgestellt ist. Es ist zu erwarten, dass die Ziele des Bologna-Prozesses zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraumes im Sinne der Bologna-Erklärung bis 2010 erreicht werden können. Erreichung des Lissabon-Ziels Im Rahmen der Lissabon-Strategie haben die Staat- und Regierungschefs der Europäischen das sogenannte "Drei-Prozent-Ziel" vereinbart: Bis 2010 soll der Anteil von Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt in der EU auf 3 % anwachsen. Davon sollen die Wirtschaft zwei Drittel und der Staat - das heißt in Deutschland Bund und Länder - ein Drittel beisteuern. In Deutschland stellen sich Bund und Länder gemeinsam und im Rahmen ihrer jeweiligen Verantwortung dieser Herausforderung. Das erfordert den Ausbau der öffentlichen Investitionen, vor allem aber erhebliche zusätzliche Investitionen der Wirtschaft in Forschung und Entwicklung. In Deutschland sind – insbesondere wegen der unterschiedliche Wirtschaftssituation und Wirtschaftsstruktur in den Ländern – die Ausgaben für Forschung und Entwicklung regional sehr unterschiedlich verteilt. Berlin hat einen relativ hohen Anteil der FuEAusgaben am BIP, weil der Bereich Forschung und Entwicklung einen besonderen Schwerpunkt der Landesplanungen bildet. Dies wird auch künftig in Verbindung mit einer zukunftsorientierten Innovationspolitik fortgeführt werden. Ziel der Innovationspolitik des Landes Berlin im Rahmen der Lissabon-Strategie ist die Erhöhung des Anteils der regionalen Umsetzung wertschöpfungsrelevanter Forschungsergebnisse, um auf diesem Wege eine mittelfristige Verbesserung des 32

Arbeitsplatzangebots und breiteres Nachfragepotenzial zu erreichen. Das Land Berlin setzt hierzu insbesondere auf eine Stärkung der anwendungsnahen Forschungsfelder, die Heranführung der Hochschul-Absolventen an marktnahe Tätigkeitsfelder und eine Bündelung aller auf die Schaffung von Arbeitsplatzpotenzialen aus Wissenschaft und Forschung gerichteten Aktivitäten unter dem Dach seiner „Kohärenten Innovationsstrategie“ mit ihren fünf Kompetenzfeldern. Mit dem Masterplan "Wissen schafft Berlins Zukunft!" wird Berlin u.a. eine Offensive für die Spitzenforschung starten. Nach Verabschiedung des Haushalts sollen zusätzliche Landesmittel i.H.v. 150 Mio. EUR für eine Forschungsoffensive für den Zeitraum von 2008 bis 2011 zur Verfügung stehen. Mit der Forschungsoffensive soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Berliner Hochschulen ebenso wie die wissensgetriebene Entwicklung der Stadt nachhaltig gestärkt werden; vorgesehen sind neben der Gegenfinanzierung erfolgreicher Exzellenzanträge die Vorlauffinanzierung zukunftsträchtiger Forschungsfelder, Einrichtung von Transferfonds, Unterstützung kostenintensiver Berufungen (incl. Stiftungsprofessuren), Etablierung von Wissensclustern, Gründung einer gemeinsamen Tochterinstitution der Universitäten und außeruniversitären Institute sowie die Einrichtung eines Wissenschaftspreises und eines Wissenskollegs des Regierenden Bürgermeisters zur Förderung des Dialogs zwischen Politik und Wissenschaft. Start des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union Das 7. Forschungsrahmenprogramm ist von der Europäischen Kommission als ein zentrales Instrument zur Umsetzung der Lissabon-Strategie konzipiert worden. Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat sich intensiv mit den Programmentwürfen auseinandergesetzt und die Berliner Interessen in das überregionale Abstimmungsverfahren mit den anderen Ländern und dem Bund eingebracht. Am 11. Oktober 2006 fand unter Mitwirkung von Spezialisten im Bereich der EUForschungsförderung die Auftaktveranstaltung zum 7. Forschungsrahmenprogramm für die Region Berlin / Brandenburg statt. Diese Veranstaltung, die von den Berliner und Brandenburger Universitäten in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin organisiert wurde, stieß auf breite Resonanz in der Berliner Forschungslandschaft. Zusätzlich haben Informationsveranstaltungen zum 7. Forschungsrahmenprogramm auch in einzelnen Wissenschaftseinrichtungen stattgefunden. Europäisches Institut für Technologie Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat sich vom Zeitpunkt der Entstehung der Idee für eine Gründung des Europäischen Instituts für Technologie unter dem Aspekt der Mitwirkungschancen Berlins mit diesem Thema befasst. Dabei wurde von Anfang an eine Struktur als Netzwerk mit grenzüberschreitendem Ansatz favorisiert, das aus der Zusammenarbeit bestehender renommierter Institutionen im Wissenschaftsbereich hervorgeht. Im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 hat die Bundesregierung diese Konzeption verfolgt und einen entsprechenden Verordnungsvorschlag vorgelegt. Die Diskussion über diesen

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Vorschlag ist von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin kritisch begleitet worden. Mit einer Entscheidung im Rat wird noch in 2007 gerechnet. Nach Verabschiedung der Verordnung können die Vorbereitungen für die Einrichtung des Governing Board getroffen werden, das aus 7 Wissenschaftlern und 8 Industrievertretern zusammengesetzt werden soll. Die Rahmenbedingungen für die Knowledge and Innovation Communities (KIC) können erst nach Einrichtung des Governing Board geklärt werden. Für die Anfangsphase sind 2 -3 KIC politisch gewollt (Themenfelder: Erneuerbare Energien, Klimawandel und Sustainable Mobility). Start des Aktionsprogramms der Europäischen Union für Lebenslanges Lernen (2007 – 2013) Mit dem neuen Integrierten Bildungsprogramm werden die wichtigsten bisher bestehenden EU-Bildungsprogramme (COMENIUS für die Schulbildung, ERASMUS für die Hochschulbildung, LEONARDO DA VINCI für die berufliche Bildung und GRUNDTVIG für die Erwachsenenbildung), ergänzt durch Querschnittsmaßnahmen und das Programm Jean Monnet zur Förderung der europäischen Integration, ab 2007 unter einem Dach weitergeführt. Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin hat sich in die Diskussion über die künftige Gestaltung der EU-Bildungsprogramme aktiv eingebracht und ist auch jetzt beteiligt, wenn es um die Abstimmung zwischen Bund und Ländern über die innerstaatliche Programmdurchführung geht. Am 6./7. Mai 2007 fand in Berlin im Rahmen der Europawoche die gesamteuropäische Startkonferenz für das Aktionsprogramm Lebenslanges Lernen statt. Europäische Angelegenheiten im Rahmen der Kultusministerkonferenz Seit 2005 hat Staatssekretär Dr. Husung – gemeinsam mit seinem Amtskollegen Sts König vom Sächsischen Kultusministerium – den Vorsitz der Kommission für europäische und internationale Angelegenheiten (EuKiA) der Kultusministerkonferenz inne. Dieses Gremium ist dafür zuständig, dass die deutschen Länder auf europäischer Ebene in Bildungs- und Kulturfragen möglichst mit einer Stimme sprechen und damit ein gewisses Gewicht erhalten. Eine der wichtigsten Aufgaben ist dabei, die Tragweite europäischer Vorhaben schon zu einem frühen Zeitpunkt zu erkennen und in den Ländern zu vermitteln. Der 2005 in Gang gesetzte grundlegende Reformprozess der EuKiA, der eine wesentliche Effizienz- und Kompetenzsteigerung dieses Gremiums zum Ziel hatte, konnte nunmehr unter maßgeblicher Mitwirkung Berlins weitgehend abgeschlossen werden. Die Europafähigkeit der Kultusministerkonferenz hat sich damit deutlich verbessert. Als nächste Schritte sind die Erarbeitung einer Strategie der Kultusministerkonferenz für europäische Bildungs- und Kulturpolitik sowie die Neuausrichtung der damit verbundenen Verfahren in Angriff genommen worden. Mit Entscheidungen der Kultusministerkonferenz dazu ist zum Jahresende 2007 zu rechnen.

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Aktivitäten und Projekte aus dem Wissenschaftsbereich ___________________________________________________________________ Beteiligung der Berliner Hochschulen an Bildungsprogrammen der Europäischen Union Die Berliner Hochschulen beteiligen sich aktiv an europäischen Bildungsprogrammen, insbesondere SOKRATES/ERASMUS. Auch die Entwicklung von Doppelmaster- bzw. Doppeldiplomprogrammen mit europäischen Partnerhochschulen spielt für die Hochschulen eine große Rolle. Die Europa-bezogenen Aktivitäten der Berliner Hochschulen sind so zahlreich und vielfältig, dass im Folgenden nur einige ausgewählte Beispiele aufgeführt werden können. Im Bereich ERASMUS nehmen die Humboldt-Universität zu Berlin und die Freie Universität Berlin bundesweit Spitzenplätze ein. Im Rahmen der feierlichen Eröffnung des neuen Aktionsprogramms für Lebenslanges Lernen (2007 – 2013) am 6./7. Mai 2007 in Berlin hat die Humboldt-Universität den ERASMUS-Preis in Silber erhalten. Damit wurden ihre Leistungen in Lehre und Betreuung der ERASMUS-Studierenden in der abgelaufenen Programmgeneration gewürdigt. Derzeit pflegt die HumboldtUniversität mit 28 Ländern und 350 Partnerhochschulen ca. 750 bilaterale ERASMUSVerträge. Damit stehen für die Studierenden der Humboldt-Universität mehr als 1.500 Austauschstudienplätze zur Verfügung. Die Technische Universität Berlin ist in fünf LEONARDO DA VINCI Projekte einbezogen. Das Career Center der TU Berlin, das als Vermittler für neun Berliner Universitäten und Fachhochschulen arbeitet, hat in 2006 insgesamt 137 Personen für ein durchschnittlich 5-monatiges europäisches Unternehmenspraktikum betreut. Neben der Universität Antwerpen als Koordinator sind die Berliner Charité als zweitgrößter Partner sowie verschiedene Sprachinstitute und kleinere Technologieunternehmen aus Schweden, Dänemark, Großbritanien und Italien an dem Projekt "Medics on the Move (MoM)" innerhalb des LEONARDO-Programms beteiligt, das bis November 2008 gefördert wird. Im Rahmen dieses Projekts werden Sprachlernwerkzeuge entwickelt, getestet und evaluiert, mit denen Mediziner und Medizinerinnen auch als Nicht-Muttersprachler am Arbeitsplatz adäquat kommunizieren können. Im Rahmen von Co-Guide (Counselling & Guidance using Innovation for the Development of Employment) hat die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin mit Förderung aus dem LEONARDO-Programm ein multilinguales Online-Trainingsund Coaching-Programm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Behinderten entwickelt. Das Projekt wurde gemeinsam mit Partnern aus fünf Ländern der EU durchgeführt (Italien, Spanien, Slowenien, Irland und Deutschland). Im Rahmen des ATLANTIS-Programms zwischen der EU und den USA im Bereich der Hochschulbildung sind im Jahr 2007 unter europaweit 14 Kooperationsprojekten eines unter Projektführerschaft der Freien Universität Berlin (Transatlantic Degree Programs Inventory Projekt) und je eines unter Mitwirkung der Humboldt-Universität (Transnational Applied Research in Gender Equity) und der Alice-SalomonFachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (Developing the Nursing Capacity for Global Healthcare Leadership) zur Förderung ausgewählt worden. 35

Als Hochschule mit besonderem internationalen Profil bietet die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin thematisch auf Europa ausgerichtete Doppelabschluss-Studiengänge an, die in Kooperation mit britischen, niederländischen und französischen Hochschulen durchgeführt werden. Mit der Ege University in Izmir/Türkei und mit der University of the Basque Country in Bilbao/Spanien sind Doppelabschlussprogramme in Entwicklung. Größere EU-Kooperationsprojekte der Berliner Hochschulen im Bildungsbereich Im Jahr 2006 wurden zwei von der Freien Universität Berlin koordinierte EUNetzwerkprojekte zum Sprachenbereich an Hochschulen erfolgreich abgeschlossen: „TNP3 – Thematic Network Project in the Area of Languages III“ im Rahmen von SOKRATES/ERASMUS und „ENLU – European Network for the Promotion of Language Learning Among All Undergraduates“. Die vorgenommene Auswertung der Ergebnisse der im TNP3 durchgeführten europaweiten Erhebung unter Hochschulabsolventen und Unternehmen zur Frage der auf dem Arbeitsmarkt benötigten sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten hat zeigt, wie wichtig Absolventenbefragungen und ein strukturierter Dialog zwischen Hochschulen und Arbeitgebern für die kontinuierliche Anpassung der sprachlichen und sprachenbezogenen Studienangebote sind. Die Ergebnisse des TNP3 werden im Rahmen eines einjährigen Disseminations-Netzwerkprojekts auf vier regionalen Konferenzen und einer zentralen Konferenz in Brüssel zur Diskussion gestellt. Der Leiter des Sprachenzentrums an der Freien Universität ist Vorsitzender des Europäischen Sprachenrates und hat den Abschlussbericht der Hochrangigen Gruppe „Mehrsprachigkeit“ der Europäischen Kommission verfasst, der Ende September 2007 in Brüssel vorgestellt wurde. Mehrsprachigkeit wird darin als Schlüsselkompetenz gesehen, die soziale Integration ermöglicht. Das von der Humboldt-Universität zu Berlin koordinierte und für insgesamt 5 Jahre (2005/2006 und 2007-2009) mit ca. 600.000 Euro aus ERASMUS MUNDUS finanzierte Projekt „BalticStudyNet I und II – Network for promoting and developing Higher Education in the Baltic Sea Region“ wird in Zusammenarbeit mit Universitäten in Kopenhagen und Turku realisiert. Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen Studien- und Forschungsprogramme in Politik, Wirtschaft und Kultur des Ostseeraums. Auch das Projekt ACULTURE im Rahmen des EU-Programms ASIA LINK wird von der Humboldt-Universität koordiniert. In Zusammenarbeit mit mehreren europäischen und indonesischen Partnern soll agrarwissenschaftliches Know-how für die TsunamiGebiete im Norden Sumatras bereitgestellt werden. Wissenstransfer und -austausch im Bereich der Renaturierung und Bewirtschaftung verseuchter Böden sowie der Qualitätskontrolle agrarischer Produkte stehen dabei im Vordergrund. Ziel des für drei Jahre (2006 – 2008) mit mehr als 700.000 Euro geförderten Kooperationsprojekts ACULTURE ist es auch, die Bildungsressourcen an der Syiah Kuala Universität wieder zu etablieren. Ebenfalls aus ASIA LINK gefördert, entwickelt die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin unter Federführung des Polytechnikums Tampere gemeinsam mit 23 Partnerhochschulen im europäischen und asiatischen Raum im Rahmen des dreijährigen Projekts „Codewitz – Project for Better Programming Skills“ (2005 – 2007) Lernobjekte für das Fachgebiet Informatik. Ziel ist die Verbesserung der Lehre

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insbesondere in den Programmiersprachen durch Planung, Entwicklung und Produktion von Online-Lehreinheiten. Die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin ist im Rahmen von ASIA LINK noch bis Ende 2007 mit ihren chinesischen, österreichischen und niederländischen Partnerhochschulen mit der gemeinsamen Entwicklung von postgradualen, zu einem Master-Abschluss führenden Modulen und Curricula im Bereich der Wirtschaftswissenschaften befasst (Curriculum and Module Development in AsianEuropean Economics and Business Studies). Die Einführung des Master-Studiengangs an der FHW Berlin ist zum Wintersemester 2007/08 geplant. Die Universität der Künste Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, deutliche Stellungnahmen zum innereuropäischen künstlerischen, kunstwissenschaftlichen und interkulturellen Dialog abzugeben. Als Mitbegründerin der European League of Institutes of the Arts (ELIA) im Jahre 1990 und Gastgeberin mehrerer großer internationaler Konferenzen zu diesen Themen hat die Universität der Künste Berlin seit zwei Jahrzehnten ihr Engagement und ihre Kompetenz in diesen Bereichen unter Beweis gestellt. Mit seinem Amtsantritt im Februar 2006 hat der Präsident der UdK die europäische und die darüber hinausgehende internationale Ausrichtung seines Programms deutlich betont und dafür personelle Ressourcen und Strukturen geschaffen. Beispielhaft kann das von der DFG geförderte Forschungsprojekt „Grundlagen einer Theorie der Filmrestaurierung und kritischen Filmedition aus interdisziplinär vergleichender Perspektive“ an der Universität der Künste Berlin genannt werden, das in Kooperation mit zahlreichen europäischen Archiven und Forschungsinstitutionen durchgeführt wird. Das Projekt untersucht u.a. die gesetzlichen Grundlagen für den Schutz audiovisuellen Kulturguts im Zeitalter der digitalen Revolution auf Basis eines europäischen Vergleichs (EU-Gesetzgebung sowie deren Umsetzung in nationale Gesetzgebung). Das derzeit größte EU-Kooperationsvorhaben der Technischen Fachhochschule Berlin ist das dreijährige Ausbildungs- und Forschungsprojekt Projekt „Architectural and Urban Research of Regional Agglomerations (AURORA)“ im Programm ALFA II zum Thema Architektur und nachhaltige Stadtentwicklung. Gemeinsam mit Hochschulpartnern aus Lateinamerika und Europa und koordiniert durch die TFH Berlin werden von 2005 bis 2008 Ausbildungs- und Forschungsprojekte, Workshops/Konferenzen und der Aufbau eines europäisch-lateinamerikanischen Forschungsnetzwerks realisiert. Die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin hat ihre im Juni/Juli 2007 durchgeführte Sommerschule durchgängig europäischen Themen gewidmet. Die Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin hat im Jahr 2006 die Koordinierung für das Sokrates Intensiv-Programm zum Thema „Aufbau von Institutionen und gesellschaftlichen Mechanismen zur Korruptionsbekämpfung – Erfahrungen in europäischen Staaten“ übernommen. Im Rahmen eines zwölftägigen Seminars analysieren Studierende aus Belgien, Deutschland, Polen und Schweden gemeinsam mit ihren Dozenten sowie mit Experten aus anderen Organisationen, wie international wirksame Integritätssysteme gegen Korruption etabliert und damit die Wettbewerbsfähigkeit der EU und der einzelnen Länder gestärkt werden kann.

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Die Alice Salomon Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin ist an dem thematischen Netzwerk „European Platform for Worldwide Social Work“ beteiligt, in dem derzeit mehr als 90 Organisationen an der Fortentwicklung der Sozialarbeit in Ausbildung und Berufsfeld arbeiten. Der Pflege-/Pflegemangement-Studiengang der ASFH vertritt in der dritten Phase des Pilotprojektes “TUNING – Abstimmung der Bildungsstrukturen in Europa” (2006-2009) die deutschen Pflegestudiengänge in diesem europäischen Projekt, das vom Verband der europäischen Hochschulen (EUA) und der Europäischen Kommission unterstützt wird. Die Rektorin der ASFH ist Präsidentin der European Association of Schools of Social Work, die europaweit die Interessen von über 300 Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Sozialen Arbeit vertritt. Herausragende EU-Forschungsprojekte Im Folgenden sind einige Beispiele für bedeutsame und erfolgreiche Forschungsprojekte an Berliner Hochschulen und Forschungsinstituten aufgeführt. Gegenwärtig hat die Freie Universität Berlin bei 10 europäischen Verbundprojekten die Koordinatorenfunktion inne. Am Jean Monnet Centre of Excellence for European Integration (JMC) am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität wird seit 1998 zu Themen der europäischen Integration und der europäischen Wirtschaftspolitik gelehrt und geforscht. Mit rund 1,27 Mio. Euro aus dem 6. Forschungsrahmenprogramm gefördert, leitet das JMC seit Januar 2006 das über einen Zeitraum von drei Jahren angelegte internationale Forschungsprojekt „GOEuroMed - The Political Economy of Governance in the Euro-Mediterranean Partnership“, das zu einem tiefergehenden Verständnis von politökonomischen Prozessen, zukünftigen Herausforderungen sowie den relevanten Akteuren in der EuroMediterranen Partnerschaft führen soll. An diesem Projekt sind Ökonomen, Politikwissenschaftler und Juristen aus Polen, Frankreich, Spanien, der Türkei, Jordanien, Ägypten und Tunesien beteiligt. Die Freie Universität Berlin und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften sind bereits seit 2005 auf dem Gebiet der Förderung des naturwissenschaftlichen Grundschulunterrichts aktiv. Im Projekt „POLLEN – Seed Cities for Science, a Community Approach for a Sustainable Growth of Science and Education in Europe“ (2006 – 2009) soll unter Beteiligung von zwölf europäischen Ländern ein Beitrag zur Verbesserung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundverständnisses von Schülern und Lehrern geleistet werden. Dabei wird der naturwissenschaftliche Unterricht modellhaft und exemplarisch an 10 Berliner Grundschulen gefördert. Im Vordergrund des Modells steht das forschende Lernen. Den am naturwissenschaftlichen Unterricht beteiligten Lehrerinnen und Lehrern werden Fortbildungen sowie Materialien für den Klassenraum angeboten. In Berlin haben die ersten Lehrerfortbildungen im September 2006 begonnen, die Unterrichtsmaterialien wurden im Oktober geliefert. In diesen Schulen wird an zwei naturwissenschaftlichen Themen gearbeitet: Bewegung und Konstruktion sowie Chemische Tests. Die Freie Universität bietet darüber hinaus den Schülerinnen und Schülern an, im NatLab, dem Schülerlabor der Freien Universität, zu experimentieren. Der Präsident der Freien Universität Berlin ist Mitglied einer von der Europäischen Kommission eingesetzten fünfköpfigen Gruppe von Wissenschaftlern, die politische

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Empfehlungen für einen besseren wissenschaftlichen Unterricht an europäischen Schulen abgeben soll. Unter Federführung der Forschungsstelle für Umweltpolitik am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin wurde das STREP (Specific Targeted Research Project) „EVIA – Evaluating Integrated Impact Assessments“ gestartet. Im Rahmen dieses Projekts sollen unter Beteiligung von Partnern aus Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden die seit einigen Jahren in der Kommission und zunehmend auch in den Mitgliedsstaaten praktizierten Verfahren der integrierten Politikfolgenabschätzung untersucht werden. Zugleich werden die Rahmenbedingungen, z.B. der institutionelle Kontext, die angewandten Methoden, die politische Kultur, der Instrumententyp etc. analysiert. Im Ergebnis werden Indikatoren für die Qualität von Folgenabschätzungen entwickelt. Unter maßgeblicher Beteiligung der Abteilung Biodiversitätsinformatik der Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Museum der Freien Universität Berlin hat das Exzellenznetzwerk „Towards a European Distributed Institute of Taxonomy“ (EDIT) im Frühjahr 2006 seine Arbeit aufgenommen, das die Schaffung gemeinsamer Informationsinfrastrukturen weiter vorantreiben und die bedeutendsten naturkundlichen Forschungssammlungen Europas zusammenfassen soll. Innerhalb dieser Partnerschaft wurde der Abteilung Biodiversitätsinformatik die Leitung des Themengebiets “Towards a Collaborative taxonomic web environment“ übertragen, das mit ca. 2,4 Mio. Euro das finanziell größte Volumen des Netzwerks für sich in Anspruch nimmt. Das von der Humboldt-Universität zu Berlin koordinierte Projekt „FUNFLUOS – Untersuchung von Functionalised metal fluorides“ wird in Zusammenarbeit mit sieben weiteren Forschungseinrichtungen aus vier europäischen Ländern durchgeführt und von der Europäischen Kommission im 6. Forschungsrahmenprogramm mit rund 2,4 Millionen Euro für drei Jahre (2004 – 2007) gefördert. Das Projekt dient der Erforschung neuer Materialien, die für die Behandlung von Oberflächen in Zukunft eine große Rolle spielen können. Bei dem ebenfalls von der Humboldt-Universität koordinierten interdisziplinären Projekt “FLIPPASES - Lipid flippases - Protein-mediated lipid translocation. Regulation and physiological significance of transbilayer lipid distribution” handelt es sich um ein MarieCurie Reserach Training Network, an dem zwölf international auf diesem Gebiet führende Forschergruppen aus zehn Ländern beteiligt sind. Thematisch beschäftigt sich dieses Projekt mit der Struktur und Funktion von Lipidtransportern in Membranen und ihrer Rolle bei Krankheiten. Die beteiligten Forschergruppen bringen unterschiedliche Expertisen ein, von der Molekularbiologie über die Zellbiologie bis zur experimentellen und theoretischen Biophysik. Dieses Netzwerk entspricht dem Anliegen des an der Humboldt-Universität angesiedelten Interdisziplinären Zentrums für Biophysik und Bioinformatik auf internationaler Ebene. Das Vorhaben wird über vier Jahre (2005 – 2008) mit insgesamt 3,26 Mio. Euro aus dem 6. Forschungsrahmenprogramm gefördert. Das von der Humboldt-Universität koordinierte und für den Zeitraum 2005 – 2007 mit 900.000 Euro im Rahmen von INTERREG III C finanzierte internationale Projekt „City Parking in Europe“ beschäftigt sich mit der problemorientierten Erarbeitung und Erfassung von innerstädtischen Mobilitätsfragen mit besonderem Bezug auf ruhenden

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Verkehr und erarbeitet Lösungsansätze und Strategien für lokale und nationale Entscheidungsträger. Beteiligt sind neun weitere europäische Städte und Regionen. Die Technische Universität Berlin hat eine besonders hohe Beteiligung an Projekten im Forschungsrahmenprogramm zu verzeichnen, insbesondere an Integrierten Projekten und Exzellenznetzwerken (im Jahr 2006 an 19 Integrierten Projekten und 9 Exzellenznetzwerken). Darüber hinaus übernahmen TU-Institute in 8 STREPs die Koordinatorenrolle bei einer Beteiligung an insgesamt 44 Projekten. Die Berliner Charité war im Jahr 2006 an 60 europäischen Forschungsprojekten beteiligt; an fünf davon in koordinierender Funktion. Das transdisziplinäres Projekt „Innovation Circus – Challenge and Illuminate Regional Creators and Unfold Societal Strength“ der Universität der Künste Berlin wird im Rahmen des 6. Forschungsrahmenprogramms im Zeitraum 2006 - 2008 gefördert. Unter der Leitung des dänischen Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Innovation (Eurocenter) in Kopenhagen sind verschiedene europäische Regionen (Öresund-Region, Baltikum, Lombardei und Region Berlin) an dem Projekt beteiligt. Die Federführung für die Region Berlin liegt bei der UdK. Weitere Partner sind die Technische Universität Berlin und die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen. Ziel des Projekts ist die Untersuchung von Faktoren, die in den einzelnen Regionen die Innovationskraft beeinflussen. Unter dem Titel „Innovation Habitat Berlin Charlottenburg“ liegt der thematische Fokus der Region Berlin auf dem Stadtraum um den Ernst-Reuter Platz mit seinen kulturellen, industriellen und technologischen Einrichtungen. Im April 2008 soll die Abschlusskonferenz für das Projekt mit allen Partnern in Berlin stattfinden. Das Institut für Planetenforschung des Deutsches Zentrums für Luft- und Raumfahrt koordiniert das im Rahmen der Preparatory Action in the Field of Security der EU geförderte Projekt "Active Terahertz Imaging for Security" (TeraSec). TeraSec ist ein Sicherheitsforschungsprojekt, das zum Ziel hat, die Sicherheit an Flughäfen durch die Entwicklung neuer Personenscanner zu verbessern. Die Partner stammen aus sieben EU-Mitgliedstaaten und sind in einen Forschungsverbund von 14 Partnern aus Industrie, öffentlichen Forschungseinrichtungen und Universitäten eingebunden.

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Aktivitäten und Projekte in den Bereichen Schule, berufliche Bildung, Erwachsenenbildung und Jugend ___________________________________________________________________ Fremdsprachenkompetenz an Berliner Schulen Seit Beginn des Schuljahres 2002/2003 gehört das Erlernen der ersten Fremdsprache (Englisch oder Französisch) ab Klasse 3 zum Regelangebot für alle Berliner Grundschülerinnen bzw. Grundschüler. Der Rahmenlehrplan liegt bereits bis zur 10. Klasse für beide Sprachen vor. Modelle des bilingualen Unterrichts gibt es an Gymnasien, Realschulen und Gesamtschulen in den Sprachen Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch. Englisch wird an 8 Gymnasien, 4 Realschulen und 13 Gesamtschulen angeboten; Französisch an 4 Gymnasien und 1 Realschule; Spanisch an 2 Gymnasien und Russisch an 1 Gymnasium. Ebenso wächst die Zahl der Schulen, die in Sachfächern sogenannte bilinguale Module anbieten, d.h. Unterricht wird z.B. für einen bestimmten Zeitraum in Englisch im Fach Erdkunde angeboten, wenn es thematisch günstig ist. Insgesamt hat sich die Möglichkeit, weitere europäische Sprachen im Rahmen des Regelangebots zu erlernen, erhöht; z.B. können auch die Sprachen Polnisch und Italienisch gelernt werden, wobei beide Sprachen auch Abiturprüfungsfächer sein können. Unter den vergleichbaren Konzepten bietet die Staatliche Europa-Schule Berlin (SESB) das am weitest gehende Modell der zweisprachigen Erziehung. Basierend auf einem Beschluss der Kultusministerkonferenz von 1990 umfasst es inzwischen, einschließlich des Deutschen, zehn gleichrangige europäische Partnersprachen. An 18 Grund- und 12 weiterführenden Schulen mit zur Zeit knapp 5.600 Schülern führen muttersprachliche Lehrkräfte 50 % des gesamten Unterrichts in der Partnersprache durch. Im unterrichtsergänzenden Angebot an den Europa-Grundschulen am Nachmittag können die beiden jeweiligen Sprachgruppen die Sprache und Kultur ihrer Mitschüler auch im außerschulischen Kontext kennen lernen. Es laufen Verhandlungen mit den Partnerländern über die Anerkennung der Abschlüsse in diesen Ländern. Mit einigen Staaten, z.B. Frankreich, sind diese Verhandlungen bereits positiv abgeschlossen. Für einige Sprachen wie Portugiesisch und Neugriechisch sind dies die einzigen Schulen in Berlin, in denen Kinder aus den Sprachbereichen ihre Muttersprache im Unterricht verwenden und entsprechende Kenntnisse erwerben können. Schüleraustausch Im Rahmen von Schulpartnerschaften mit Schulen in Mittel- und Osteuropa haben insgesamt 28 Begegnungen stattgefunden, davon 11 mit Schulen aus den EUBeitrittsländern und 17 Begegnungen mit Schulen aus den übrigen osteuropäischen Staaten. An den Begegnungen im Ausland waren insgesamt 208 Berliner Schülerinnen und Schüler beteiligt. Als Gäste konnten 178 Schülerinnen und Schüler begrüßt werden. Die Begegnungen wurden mit rund 16.500 Euro aus Mitteln der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung gefördert. 41

Im Rahmen von Gedenkstättenfahrten besuchten 103 Schülergruppen mit insgesamt 2.926 Schülerinnen und Schülern Gedenkstätten des Nationalsozialismus. Diese liegen vor allem in Polen und Tschechien. Es wurden insgesamt Fördermittel in Höhe von rund 134.000 Euro aus Landesmitteln bewilligt. Im Schuljahr 2006/2007 werden im Rahmen des von der Europäischen Union beschlossenen Programms SOKRATES, Aktionsprogramms COMENIUS, insgesamt 46 COMENIUS-Projekte an Berliner Schulen mit einem Gesamtvolumen von 272.847 Euro gefördert, und zwar 32 Schulprojekte, 12 Schulentwicklungsprojekte und 2 Fremdsprachenprojekte. Bezogen auf die jeweilige Schulart ergibt sich ein durchschnittlicher Zuschuss pro Schule bei • • •

Schulprojekten in Höhe von 5.540 Euro, Schulentwicklungsprojekten in Höhe von 6.240 Euro und Fremdsprachenprojekten in Höhe von 13.167 Euro.

Vorbereitungsdienst für Lehrsamtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter Zur Vertiefung landeskundlicher Kenntnisse und als Erfahrungsaustausch in der Lehrerausbildung für den fremdsprachlichen Bereich bestehen Kooperationen mit anderen europäischen Ländern. Im Rahmen der Fachseminare Französisch der Schulpraktischen Seminare und den Lehrerausbildungsinstituten (IUFM) in Straßburg, Besancon und Paris, nehmen französische ‚stagiaires’ und Berliner Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter an der Lehrerausbildung im jeweils anderen Land für zwei bzw. vier Wochen teil. Die Betreuung erfolgt durch Lehrerausbilder und Lehrkräfte des gastgebenden Landes. Es werden dabei Unterrichtsprojekte wie z. B. zum Themenbereich interkulturelles Lernen im Fremdsprachenunterricht und bilingualer Sachfachunterricht geplant und in den Klassen der Partner durchgeführt. Dieser Unterricht wird von den örtlichen Ausbildern begutachtet und mit den beteiligten stagiaires/LAA ausgewertet. Außerdem wurde ein einwöchiges Seminar für Berliner Fachseminarleiterinnen und leiter am IUFM Besancon durchgeführt. Es hatte die Qualifizierung der Ausbilder für die Durchführung des Kooperationsprojektes zum Inhalt. Mit dem IUFM Versailles besteht eine Kooperation mit einem Schulpraktischen Seminar zum Thema bilingualer Unterricht. Teilnehmen können auf beiden Seiten Auszubildende. Von französischer Seite nehmen auch fertig ausgebildete Lehrkräfte teil, die am IUFM Versailles ein Seminar zum bilingualen Unterricht besuchen. Im Rahmen des Comenius-Projekts „Creative Dialogues“, in dem das Schulpraktische Seminar Spandau mit Lehrerausbildungsinstitutionen in Großbritannien, Finnland und Polen kooperiert, erhielten vier Lehramtsanwärterinnen die Möglichkeit, eine Woche an einer Schule im finnischen Turku zu verbringen. In Vorbereitung befindet sich ein Comenius-Projekt für die Ausbildung von Fremdsprachenlehrkräften an Grundschulen, an dem ebenfalls das Schulpraktische Seminar Spandau beteiligt ist. Gemeinsam mit Universitäten in Spanien (Sevilla), Großbritannien (Liverpool) und vermutlich Italien und Polen sollen Materialien für die Lehrerausbildung und den Fremdsprachenunterricht zum Thema CLIL (content and 42

language integrated learning - bilingualer Sachfachunterricht) entwickelt und erprobt werden. Des Weiteren wird ein Comenius-Projekt vorbereitet zur Ausbildung von Lehrkräften als Regel- bzw. Wahlangebot zum Aufbau von Filmkompetenzen, welches in die Lehrerausbildung der beteiligten Staaten eingeführt werden soll. Darüber hinaus ist die Ableitung eines Entwurfs von europäischen Standards für die didaktische Arbeit mit dem Film vorgesehen. Die Koordination erfolgt durch die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, es sind Einrichtungen der Lehrerausbildung aus Bratislava/Slowakei, Oppeln/Polen, Paris/Frankreich und Povoa Varzim/Portugal beteiligt. Kooperationspartner ist Vision Kino, die bundesweite Serviceeinrichtung für schulische und außerschulische Filmarbeit. Im bilateralen Austauschprogramm mit Universitäten in Durham und Liverpool kamen insgesamt 15 Studentinnen für vier Wochen für ein Grundschulpraktikum nach Berlin. In diversen gemeinsamen Seminaren mit Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern fand ein konstruktiver Austausch statt. Drei Lehramtsanwärterinnen nutzten gemeinsam mit 12 Berliner Lehrern die Möglichkeit, ein zweiwöchiges Unterrichtspraktikum an einer englischen Grundschule zu absolvieren. EU-Projekttag/Deutsch-Französischer Tag Anlässlich des EU-Projekttages/Deutsch-Französischen Tages am 22.01.2007 wurden in Berliner Schulen rund 100 auf den Projekttag ausgerichtete themenbezogene Maßnahmen und schulische Projekte durchgeführt. (Sie sind beigefügter Übersicht zu entnehmen). Ziel des EU-Projekttages/Deutsch-Französischen Tages an Schulen war es, anlässlich der deutschen Ratspräsidentschaft das Thema Europa wieder stärker in das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu rücken, ihr Interesse an der Europäischen Union zu stärken und ihr Verständnis für die politischen Prozesse und Funktionsweisen der EU zu verbessern. Durch die Verbindung mit dem DeutschFranzösischen Tag wurde gleichzeitig der besonderen Nachbarschaft/Verbundenheit zu Frankreich und der bilateralen Beziehungen beider Länder auch auf schulischer Ebene Rechnung getragen. „Europa“ und die „EU“ mit ihren Institutionen gehören zu den obligatorischen Themenbereichen in den Fächern Sozialkunde, Geschichte, Geografie und Fremdsprachen der Sekundarstufe I sowie der gymnasialen Oberstufe in den Fächern Politikwissenschaft, Geschichte, Geographie, Fremdsprachen. Insofern beschäftigen sich alle Schülerinnen und Schüler im Verlauf ihres Bildungsganges kompetenzbezogen ggf. auch mehrfach mit den Themen Europa und EU. Sie lernen in der Schule, dass Europa nicht nur ein gemeinsames historisches Erbe, eine in ihrer Unterschiedlichkeit gemeinsame kulturelle Tradition und in zunehmendem Maße eine gemeinsame Lebenswirklichkeit umschließt, sondern mehr denn je auch eine gemeinsame politische Verantwortung mit sich bringt. Dementsprechend wird in Berliner Rahmenlehrplänen Wert darauf gelegt, dass Schülerinnen und Schüler Kompetenzen erwerben, die sie befähigen, Europa einerseits als eine geographische Dimension des Kontinents zu verstehen, andererseits als eine gemeinsame Idee aus historischer wie aktueller Perspektive, in der es Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Politik, Wirtschaft und 43

Kultur gibt. Dazu gehört auch, die Funktionen der zentralen Institutionen der EU zu kennen und die Bereitschaft zu entwickeln, Verantwortung in dem gemeinsamen Gestaltungsprozess für ein vereintes und sich erweiterndes Europa zu übernehmen. Gerade Jugendliche in Berlin profitieren dabei von der globalen Anbindung Europas an den „Rest der Welt“, liegt Berlin doch nach dem Fall der Mauer und nach dem Beitritt der östlich gelegenen Mitgliedstaaten mitten in Europa. Hieraus erwachsen eine Vielzahl an kulturellen Austauschmöglichkeiten und beruflichen Chancen sowie eine besondere Verantwortung für den europäischen Einheits- und Gestaltungsprozess. Dafür bereiten die Berliner Schulen die jungen Leute mit einer Vielzahl an Unterrichtsvorhaben und Projekten vor, die nicht nur auf den EU-Projekttag / deutschfranzösischen Tag beschränkt bleiben, sondern an vielen Schulstandorten zum schulischen Alltag gehören. Zur Unterstützung der Schulen bei dieser Aufgabe wurde im Dezember 2006 mit einem EU-Newsletter für die Berliner Schulen unter dem Titel „Europa in der Schule“ gestartet, der auf Initiative der Berliner Europabeauftragten von der Senatskanzlei in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung herausgeben wird und künftig alle zwei Monate erscheint. Mit diesem Newsletter werden alle für Schulen relevanten Europainformationen gebündelt, informativ aufbereitet, Ansprechpartner, Förderprogramme und Materialien genannt und Schulpartnerschaften angebahnt. Besonders hervorzuheben ist hierbei „eTwining“, das Schulpartnerschaften auf elektronischem Weg ermöglicht und für das sich bereits 23 Berliner Schulen registrieren ließen. Anlässlich des Projekttages haben sich die Berliner Schülerinnen und Schüler darüber hinausgehend durch selbstgewählte kleine Vorhaben bis hin zu Schulprojekten an diesem Tag vertiefend mit dieser Thematik befasst. Dabei wurden 35 Berliner Schulen von Vertretern und Vertreterinnen von Bundes- und Berliner Landesregierung, von Bundestag und Berliner Parlament sowie aus EU-Parlament und EU-Kommission besucht, die Schulprojekte kennen lernten und mit den Schülerinnen und Schülern über Europa diskutierten (diese sind ebenfalls der beigefügten Übersicht zu entnehmen). Schulische Projekte anlässlich des EU-Projekttages in Berliner Schulen Region CharlottenburgWilmersdorf CharlottenburgWilmersdorf CharlottenburgWilmersdorf

Schule Sophie- CharlotteSchule (O4Y03) Schiller-Schule (04Y01) Marie-Curie-Schule (04Y10)

Projekte Leistungskurs Französisch (12. Jahrgang) Theaterprojekt (u.a. Tardieu, Le guichet“) Filmvorführung auf Französisch Ausstellung: Arbeiten/Leben/Wohnen in Paris Frankreich neu entdecken (Grundkurs Französisch 12. Jahrgang). In Hellersdorf wurde ein Projekt zur Verschönerung der „Plattenbau“ von einer französischen Künstlergruppe durchgeführt. Die Schüler erarbeiteten im Zusammenhang mit dem im Rahmen-plan enthaltenen Thema „Vivre en ville et à la campagne“: Warum im Bezirk Hellersdorf eine solche 44

Region

CharlottenburgWilmersdorf

FriedrichshainKreuzberg

FriedrichshainKreuzberg

Lichtenberg

Pankow Pankow

Schule

Projekte Aktion durchgeführt wird. Wie diese Künstlergruppe auf diese Idee gekommen ist. Wie arbeitet diese Künstlergruppe vor Ort. Friedrich-EbertEinladung France Mobil Schule (04Y07) Rollenspiel: „Die Französischstunde“ als Theaterbeitrag zum Tag der offenen Tür. Verstärkter Einsatz von DVD und Video mit Theaterstücken und Filmen. Carl-vonExpertenrunde (Sek I und Sek II) Ossietzky-Schule Ausstellung (9Jg.) (02T02) Französisches Café Lesung in Medio für die franz. Schüler der Sek I und Sek II: Aziz Begag Französisches Frühstück (Sek I und Sek II) Start der Internetseite: Fachbereich Französisch Ellen-Key-Schule Tag der offenen Tür (Werbung für das Fach (02T01) Französisch) Das Fach Berufsorientierung (BO) Französisch an der Ellen-Key- Schule Deutsch-Französische Beziehungen als aktuelles Kursthema im FranzösischGrundkurs des 12. Jahrgangs Oskar-SchindlerDebatte mit Schülern der 12. und 13. Klasse Was bedeutet Europa für mich ganz Schule (11T10) persönlich heute und in der Zukunft? Welche Idee verbirgt sich hinter unserem Kampf für die Einheit Europas? Richtet sich unsere, die europäische Integration gegen andere Nationen und Völker oder ist die eine Voraussetzung für eine friedvolle und erfolgreiche Zukunft weit über unseren Kontinent hinaus? Rosa- Luxemburg- Französisch als 3. Fremdsprache (Werbetag) Gymnasium (03Y10) 13. Schule (03Y13) Profilkurs Französisch-Erarbeitung und Präsentation der deutsch-französischen Kooperation im Bildungs- und Hochschulwesen, Vorstellen von Schüleraustausch, Weiterbildung und deutsch- französische Internetportale Grund- und Leistungskurse Jg. 12 - Präsentation deutsch- französischer Firmen in Berlin und Brandenburg - Besuch eines deutsch- französischen Unternehmens

45

Region

Pankow

Reinickendorf

Reinickendorf

Spandau Spandau Spandau

Spandau

Schule

Projekte Klasse 7 und 8: Frankreichs Feste feiern (5 Feste) Klasse 9 und 10 Präsentation des Schüleraustausches und des französischen Schulwesens. Orama Ilion, Städtepartnerschaft Berlin – Athen; Projekt mit EU-Mittel finanziert am 22.12.

HeinrichSchliemann Gymnasium (03Y04) Benjamin-Franklin- Französisches Frühstück am 23.01. Schule Videofilm für die 7. Klasse: (12R02) Vergleich der Gewohnheiten Deutschland Frankreich Französisch kochen Besuch in Galeries Lafayette Maison de France Romain-RollandPräsentation des Themas „Europa“ an zwei Tagen (25./26. Januar); am 27. Januar Schule Präsentation für die kommende 7. Klasse als (12Y07) Informationsveranstaltung Jahrgang 13 präsentierte ein Rollenspiel „Europa in Deiner Stadt“. Simulation eines Stadtparlaments, das einen Beschluss über ein „Aktionsprogramm 20072010 zur Umsetzung des Europäischen Jugendpaktes“ verabschieden soll. Grundschule am Beim DFJW (Deutsch-Französisches Windmühlenberg Jugendwerk) Aktionen wie Kochatelier und (05G24) Musik. Martin- BuberSoirée Francaise Schule (05T01) ChristophAm 22.01./23.01. Kreuzworträtsel und FölderichWortgitter zum Thema Frankreich (bestimmte Grundschule Sehenswürdigkeiten) (O5GO5) Besuch in Galeries Lafayette Am 22.03. Theaterstück: Hochzeitreise nach Paris (dazu Erklärung in Deutsch und Französisch), anschließend der Cancan Tanz. Besuch in Maison de France. Grundschule am Mit der Klasse 1b Croissants Essen und Amlaienhof Sprechen über das Französische Frühstück. (05G26) (Lehrerin Frau Trouvay) Madeleines (Gebäck zum Tee in Frankreich) backen Französische Flagge malen und paar französische Wörter lernen.

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Region TempelhofSchöneberg

Schule SchwielowseeGrundschule (07G04)

TempelhofSchöneberg

SternbergGrundschule (O7G06)

TempelhofSchöneberg

Scharmützelsee Grundschule (07G12) FlämingGrundschule (O7G15)

TempelhofSchöneberg TempelhofSchöneberg TempelhofSchöneberg

StechlinseeGrundschule (07G17) Maria-MontessoriGrundschule (O7G20)

TempelhofSchöneberg

Grundschule am Barbarossaplatz (07G18)

TempelhofSchöneberg

Paul -KleeGrundschule (07G22)

TempelhofSchöneberg

Grundschule am Dielingsgrund (07G36) Levi-StraussOberschule (O9R07) Alexander-vonHumboldtOberschule (09Y05)

TreptowKöpenick TreptowKöpenick

TreptowKöpenick

BouchéGrundschule (09G01)

Projekte Frankreich Quiz Deutsch-französisches Frühstück (Vergleich der Gewohnheiten der Länder) Erstellten von Plakaten zum Thema Frankreich Präsentation von Liedern und Sketchen Collagen zum Thema Frankreich Französisches Buffet Soiree Française (drei Wochen später) Unterrichtsstunde France Mobil (Anfang März) Projekt mit Präsentation „Schnupperstunde“ Plakatwand mit einem Quiz Französischer Abend (erst im Februar) EU- Länder/Deutsch-Französischer Tag in allen Lerngruppen 22. Februar ein Projekttag mit dem France mobil Informationen in spielerischer Form (Tour de France) Bilder und Informationen über Frankreich im Schulhaus aufgehangen Aktionen zum Thema Landeskunde (z.B. Land und Leute, Mahlzeiten) „France Mobil“ In Klassenstufe 7-10, Sequenzen im Rahmen des Französischunterrichts. Thematisierung der deutsch- französischen Beziehungen im Unterricht anhand aktueller Bezüge Schüler der oberen Jahrgänge bereiten den Fremdsprachentag für die 7. Klassen vor. 08.01.07 ab 10.00 Institut FranÇais. France Mobil vom Besuch der Klassen 3,4 + 5,6 in der 5.+6. Std. 08.01.07 am Abend Info- Elternversammlung mit France Mobil, kleines Programm Frz.Schüler 3.+ 4. Jahrgang. Bedeutung des Tages bilingualer Quiz Frz. Musik hören, Kochrezepte übersetzen und ausprobieren. 47

Region

Mitte

SteglitzZehlendorf

Neukölln

Schule

Projekte Soirée Francaise (für Eltern, Schüler, Austauschschüler und Interessierte. Filmvorführung vom Aufenthalt. Fotos, Briefe zeigen, erzählen vom Aufenthalt. Lukullisches „savoir vivre“ Heinrich-von Kleist- Phoenix Schule Präsidium des EU- Parlaments zu einem (0Y06) Gespräch mit der Bundesregierung in Berlin. Ort: Paul-Löbe-Haus Datum: 19.12.2006 , 9.30 bis 14.00 Uhr. LilienthalGymnasium Es findet ein Treffen und Präsidium des Europaparlaments mit Jugendlichen statt. (06Y10) Dialogforum 20 Fragen/Statements (pro Schule bis zu 4) an die 9 teilnehmenden Europapolitikern Albert-Einsteingestellt. Schule Themen: (08Y03) Das europäische Verfassungsprojekt und Europa- mehr als ein Binnenmarkt

22. Januar 2007 – EU-Projekttag in Berliner Schulen anlässlich der deutschen EURatspräsidentschaft 2007, Teilnehmerliste Name Dr. Angela Merkel Bundeskanzlerin Franz Müntefering Bundesminister für Arbeit und Soziales Dr. Frank-Walter Steinmeier Bundesminister des Auswärtigen Ulrich Wilhelm Staatssekretär

Schule Caspar-David-Friedrich-Schule (Realschule) Ferdinand-Freiligrath-Schule (Haupt- und Realschule) 30.01.2007 Robert-Jungk-Schule (Gesamtschule) Theodor-Haubach-Oberschule (Haupt- und Realschule)

Chef des Presse- und -Informationsamts und Regierungssprecher Prof. Dr. Maria Böhmer Herbert-Hoover-Schule (Realschule) Staatsministerin, Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration Dr. Thomas Steg

Carl-von-Ossietzky-Gymnasium

Stellvertretender Sprecher der Bundesregierung Klaus Wowereit

Sophie-Scholl-Schule (Gesamtschule) 48

Regierender Bürgermeister von Berlin Prof. Dr. Jürgen Zöllner

Carl-von-Ossietzky-Gymnasium (Pankow)

Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung Jürgen Pokall Caspar-David-Friedrich-Schule (Realschule) Landesschulrat Monika Helbig, Heinrich-von-Kleist-Schule Staatssekretärin Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Europabeauftragte des Landes Berlin Stefan Liebich, Stellv. Fraktionsvorsitzender Dr. Dietmar Staffelt Dr. Barbara Höll Markus Löning Dr. h.c. Wolfgang Thierse Dr. Max Lehmer Ronald Profalla,

5. Schule (Gesamtschule) ehem. MerianOberschule Albrecht-Dürer-Schule (Gymnasium) Mildred-Harnack-Schule (Gesamtschule) Bertha-von-Suttner-Schule (Gymnasium) Brillat-Savarin-Schule (OSZ Gastgewerbe) Diskussion mit Schülergruppen Katholische Schule Liebfrauen

CDU-Generalsekretär Michael Cramer Roland Gewalt Dagmar Roth-Behrendt

Albrecht-Dürer-Schule (Gymnasium) Humboldt-Schule (Gymnasium) 25. Januar 2007 Heinrich-Hertz-Schule (Gymnasium) Luise-Henriette-Schule (Gymnasium)

Birgit Baar

Evangelische Schule Charlottenburg

Dina Behnke

Friedrich-Engels-Schule (Gymnasium)

Nicole Bockstaller

Katholische Schule Liebfrauen

Carsten Brzeski GD ECFIN

Werner-von-Siemens-Schule (Gymnasium)

Stefan Forester

Nelson-Mandela-Schule (Staatliche Internationale Gesamtschule) 49

Karola Grodzky GD ENTR

Schiller-Schule (Gymnasium)

Dr. Robert Henkel GD INFSO

Freiherr-vom-Stein-Schule (Gymnasium)

Bettina Lorz GD ENV

Dreilinden-Schule (Gymnasium)

Oliver Nette GD RELEX

Walther-Rathenau-Schule (Gymnasium)

Steffen Schneider GD ESTAT

Johann-Gottfried-Herder-Schule (Gymnasium)

Astrid Severin GD ENTR

Alexander-von-Humboldt-Schule (Gymnasium)

Matthias Will GD ADMIN

Katholische Schule St. Marien

Catherine Presle

Sophie-Charlotte-Schule (Gymnasium)

Margot Tuzina

Oberstufenzentrum Bürowirtschaft und Verwaltung

Martin Taschner

Oskar-Schindler-Schule (Gesamtschule)

2. Berufliche Bildung Friedrich-List-Oberstufenzentrum (FLS) Januar bis September 2006 Aufnahme von 37 Praktikanten aus Spanien, Finnland, Norwegen, Litauen und Frankreich im Rahmen des XARXA-Städtebündnisses Januar/März/Mai/Juni 2006 Treffen der lokalen SOCINC-Netzwerkpartner (insgesamt 19 Berliner Schulen, Bildungsträger und Vertreter verschiedener Senatsverwaltungen) Februar 2006 • Bewilligter Projektantrag Leonardo da Vinci für 2006/2007, Titel: „Büropraktikum im Rahmen der Lissabonstrategie“ • Bewilligter Projektantrag Leonardo da Vinci „OBINELI-mobil“ Februar/März 2006 Vorbereitung und Entsendung von 6 Lehrern/-innen nach Antwerpen, teilnehmende Schulen: Staatl. Fachschule für Sozialpädagogik, Konrad-Zuse-Schule März 2006 Teilnahme am Treffen der XARXA-Mobilitätsbeauftragten in Madrid, einwöchiger Fortbildungsbesuch von 20 Berufsbildungsexperten aus Antwerpen unter dem Titel „Das duale System in Berlin“ 50

April 2006 Stand der FLS auf der Messe „Tage der Berufsausbildung“ in Berlin Teilnahme an der Job-Messe der Lazarski Universität, Warschau, Koordinierungstreffen im Zusammenhang mit dem ESF Mobilitätsprojekt „Schlüssel zur Kariere“ der FLS, AnnedoreLeber-Oberschule, OSZ-Bürowirtschaft, Berliner Jugendbildungsstätte Verdi, Lazarski Universität, Handelsschule Poznan Mai 2006 Stand der FLS auf der AVANTI- Messe im Roten Rathaus Juni 2006 Tag der offenen Tür an der FLS „50 Jahre Friedrich-ListSchule“ Juni/Juli 2006 Entsendung von FLS-Schülern/Studierenden für Auslandspraktika im Rahmen des Leonardo-da-Vinci-Projekts „Büropraktikum im Rahmen der Lissabonstrategie“: Juni 2006 Neuorganisation des EU-Teams der Schule, 18 Lehrern/-innen einschließlich 1 EUKoordinator und 1 EU-Fachberater August 2006 Fachberaterin für EU-Programme und Schulpartnerschaften der beruflichen Schulen Berlin, beginnt im Büro des Landes Berlin bei der EU als Referentin für Bildung, Jugend, Kultur und Städtepartnerschaften. Knobelsdorff-Schule/OSZ Bautechnik I September 2005 - April 2006 Das OSZ partizipierte aktiv an der Vorbereitung eines EU- ARION Seminars unter besonderer Berücksichtigung des Schwerpunktes zum EQF und ECVET. Im April 2006 besuchten ca. 12 Teilnehmende aus Schulen und Schulbehörden verschiedener europäischer Länder das Seminar, die an einer Präsentation unserer Institution und dem Stand der Umsetzung von EU-Projekten und Zielen interessiert waren. Entsprechend der Schwerpunktsetzung wurde exemplarisch die Möglichkeit der Umsetzung von EQF in Ausbildungsberufen und Bildungsgängen dargestellt, dabei besonders die Unterweisung der DTAs in Lernfeldern (Technische Assistenten im Denkmalschutz mit 3 Jahren Ausbildung mit Doppelqualifikation). In gemeinsamer Diskussion wurde der Erfahrungsaustausch hinsichtlich EQF und ECVET problematisiert und der jeweilige Diskussionstand evaluiert. August 2006 - August 2007

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Seit der Antragstellung im Februar 2006 läuft die Planung und Durchführung von einem EU- Fremdsprachenprojekt in der beruflichen Bildung im Rahmen von SOKRATES/COMENIUS mit dem Thema: „Vergleich von Bädern und Küchen in GB und Deutschland“ unter Berücksichtigung von Design, technischer Details und deren Unterschiede in beiden Ländern. Dieses Projekt ist eine Weiterführung vorausgegangener Projekte zum Schwerpunkt Bauen, Baugesetze und Lebensweisen in beiden Ländern. Partnerschule ist das Lewisham College im Süden von London. Am Projekt beteiligten sind Auszubildende der 2. und 3. Ausbildungsjahre der Konstruktionsmechaniker, Anlagenmechaniker, Zimmerer, Tischler. Der Austausch beinhaltet praktische Arbeiten in den Werkstätten der jeweiligen Schulen zum Kennenlernen der jeweiligen Ausbildungsmodalitäten, Ausstattungen, Werkzeuge, Materialien und Maschinen ebenso wie Lehr- und Lernmethoden. Zur Umsetzung des Projektthemas werden ebenfalls Baumärkte, Küchen- und Bäderstudios und Wohnraum besichtigt. 07. bis 28. September 2006 Bauen in Belgien beinhaltete eine 3-wöchige Austausch- bzw. Mobilitätsmaßnahme in St.Vith im Rahmen des EU-Programms LEONARDO DA VINCI. Daran nahmen teil Lehrlinge der Gewerke Maurer, Stukkateur, Zimmerer, Tischler und Steinmetz im dualen Ausbildungssystem und aus der Berufsfachschule. Neben dem Kennenlernen von Land und Leuten unseres Nachbarlandes Belgien, stehen natürlich ganz besonders denkmalpflegerische Restaurierungsmaßnahmen unter fachlicher Anleitung an verschiedenen Objekten im Vordergrund dieser EUAustauschmaßnahme. August 2006 Unter dem Motto „Zimmerer bauen in Europa 2006 - Zimmereraustausch von Auszubildenden“ waren 6 Zimmerer aus Firmen in Seeland/Dänemark zu Gast bei der Knobelsdorff-Schule. Sie hatten Arbeitseinsätze zusammen mit unseren Berliner Zimmererlehrlingen bei verschiedenen Projekten in der Werkstatt und auf Baustellen; u.a. unterstützten sie die Arbeiten am Turm der Paul-Natorp-Schule und an einem KitaGartenhaus. Seit Anfang September arbeiten sechs unserer Berliner Lehrlinge mit ihren dänischen Partnern, die auch hier in Berlin waren, für drei Wochen nach dem Tandemprinzip in deren Ausbildungsbetrieben in Seeland. Wie bereits seit vielen Jahren haben auch 2006 je 12 Tischler- und Zimmererlehrlinge für zwei Wochen im August in der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Mauthausen in Österreich an einem Arbeitseinsatz zu bauwerkserhaltenden Maßnahmen und Restaurierungsarbeiten an der Gedenkstätte teilgenommen. Partner bei diesem Projekt sind die Deutsche Kriegsgräberfürsorge, das Innenministerium Österreich und regionale Verbände. Neben der handwerklichen Arbeit steht bei diesem Projekt vor allem auch die Förderung von historischem und politischem Bewusstsein im Vordergrund. Lise-Meitner-Schule Januar und Februar 2006: Vorstellung der Entwicklung einer europäischen Verbundausbildung vor dem Fachausschuss (Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter aus dem Bereich Chemie). Antragsstellung für das Leonardo da Vinci Mobilitätsprojekt Try Europe 52

25. Januar - 28. Januar: Vorstellung des Pilotprojektes GENIAL vor Teilnehmern aus dem europäischen Bildungsraum auf der Leonardo da Vinci - Tagung in Graz, Österreich. 6. - 13. Februar 2006: Besuch einer Schülergruppe in Opoczno, Polen, zur Arbeit am Projekt: Lise Meitner und Marie Curie. Zwei Naturwissenschaftlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 11. - 12. Februar: Rathaus Neukölln von Berlin, Kulturelle und sprachliche Vorbereitung auf einen Auslandsaufenthalt. (80 Schüler der Lise-Meitner-Schule). 19. Februar - 4. März 2006: Europäisches Comenius Sprachprojekt Erneuerbare Energien. Schüler der Lise-Meitner-Schule arbeiten am Insitituto Joán Pelegrí in Barcelona, Spanien. März und April 2006 3. - 6. März: Partnertreffen zum Comenius Schulprojekt Migration in der europäischen Geschichte IT, GB, ES, DE in Aberrare (UK) 18. März - 8. April: Schüler der Lise-Meitner-Schule bearbeiten ein Unterrichtsmodul zur Gentechnologie am Rijn Ijssel College in Arnheim, Holland. 27. - 31. März: internationales Schultheatertreffen zum Thema Science an der LiseMeitner-Schule. 29. März: Besucher aus Antwerpen an der Lise-Meitner-Schule; Duales System der Bundesrepublik Deutschland. 3. - 7. April: Gegenbesuch der polnischen Schülergruppe; Fortführung der Arbeit zum Thema: Lise Meitner und Marie Curie. Zwei Naturwissenschaftlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 7. April: Die Lise-Meitner-Schule vergibt erstmalig European Credit Points in Vocational Education and Training für die Bearbeitung eines Moduls zur Gentechnologie in den Niederlanden. 21. - 22. April: Teilnahme an der Fachtagung Grenzüberschreitende Verbundausbildung im Haus des Handwerks, Berlin. 24. April: Besucher aus dem europäischen Bildungsraum kommen im Rahmen eines Arion - Study Visit an die Lise-Meitner-Schule. Thema: Berlin vocational schools: Realisation of the European Qualifiction Framework (EQF), Europass/ECVET. ab April: Durchführung diverser Informationsveranstaltungen zum Leonardo da Vinci Mobilitätsprojekt Try Europe der Lise-Meitner-Schule in den Abschlussklassen. Mai und Juni 2006 4. - 25. Mai: Zwei spanische Auszubildende machen ein Praktikum an der Lise-MeitnerSchule 22. Mai: Teilnahme an der Informationsveranstaltung zum Thema European Credit Points im OSZ Dudenstrasse. 29. - 30 Mai: Vorstellung des GENIAL - Pilotprojektes der Lise-Meitner-Schule auf dem Seminar des BIBB in Bonn zu „Qualifizierung des Bildungspersonals - Neue Wege in Deutschland und Europa“. Ab Mai: 50 Absolventen der Lise-Meitner-Schule gehen im Rahmen des Leonardo da Vinci Mobilitätsprojektes POWer in ein dreimonatiges Auslandspraktikum in 18 unterschiedliche Länder des europäischen Bildungsraumes. 13. Juni: Interview durch eine Vertreterin der Universität Rostock zum Stand der European Credit Points in Vocational Education and Training. 15. - 19. Juni: Partnertreffen zum Comenius Schulprojekt Migration in der eurpäischen Geschichte IT, GB, ES, DE in Padua. 53

September und Oktober 2006 6. - 7. September: Vorstellung des Pilotprojektes GENIAL der Lise-Meitner-Schule auf der Tagung Die EU-Bildungsprogramme Sokrates und Leonhardo da Vinci - Angebote für berufsbildende Schulen“ in Bonn. 14. September: Projektpartnertreffen zu einer geplanten Verbundausbildung in Maastricht, Holland. 25. September: Einführung in die EU-Datenbank Rap4Leo beim Zentralverband des deutschen Handwerks, Berlin. 28. September: Projektantrag in Brüssel: ENTRANCE – European Network for transnational cooperation in vocational education and training

(GDEAC/45/2006, Entwicklung und Einrichtung von Plattformen und Durchführung spezieller Maßnahmen zur Unterstützung der transnationalen Mobilität von Lehrlingen und anderen jungen Menschen in der beruflichen Ausbildung) 20. - 22. Oktober: Teilnahme am Begegnungsseminar in Wroclaw, Polen. 25. - 27. Oktober: Partnertreffen Leonardo da Vinci Mobilitätsprojekte an der Universität Padua, Italien. Rahmenbedingungen für die Vergabe von European Credit Points für Praktika im europäischen Bildungsraum sollen erfasst werden. 30. - 31. Oktober: Teilnahme an der Fachtagung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum europäischen Leistungspunktesystem in der beruflichen Bildung (ECVET), Bonn. November 2006 bis Februar 2007 8. - 10. November: Partnertreffen Kokkola, Finnland: Bildung.

Austausch in der beruflichen

1. Dezember - 4. Februar: Betreuung einer Gastschülerin (Chemielaborantin) aus Lahti, Finnland. 23. - 27. Februar: Gene Technology in Education Die Lise-Meitner-Schule führt das zweite europaweite in-service training für Biologielehrer im Rahmen von Comenius 2.2.c durch. Lette-Verein Von Juni 2005 bis Mai 2007 nehmen im Lette-Verein insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler an einem Projekt teil, das von der EU im Rahmen des Programms „LEONARDO DA VINCI - Mobilität“ finanziell gefördert wird. Unterstützt wird das Projekt durch das XARXA-Netzwerk. In diesem Netzwerk sind europäische Städte organisiert, die die Mobilität und Flexibilität junger Europäer fördern wollen. Schülerinnen und Schüler der Abteilung Chemie-Biologie und der Lehranstalt für Technische Assistenten in der Medizin (MTA) absolvieren in einem europäischen Land ihrer Wahl ein berufsspezifisches Praktikum. Für mindestens vier Wochen bis zu einem halben Jahr arbeiten sie in Betrieben, Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Krankenhäusern. Die erlangten Kompetenzen werden im „Europass-Mobilität“ zertifiziert. Im April 2006 erfolgte die Teilnahme am ARION-Fortbildungskursus. Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik (SBB/SfA)

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Im Rahmen des Comenius-Programms bauen wir in diesem Jahr Schulkontakte innerhalb Europas auf. Es bestehen Verbindungen zu einer Gesamtschule in Dänemark und zu zwei Grundschulen in Großbritannien (Wales). Wir sind im ersten Jahr des auf drei Jahre angelegten Projektes. Es geht hier um den gegenseitigen Austausch von landesspezifischen Informationen in Form von Postern, Bildmappen und Videos, die von den Schülern hergestellt werden. Sie sollen die entsprechenden Partnerländer, deren Kultur und die Lebensumstände der Schüler dort kennen lernen. Die Lehrer treffen sich in Abständen in den jeweiligen Ländern, besuchen die Schulen und berichten den Schülern dort von ihrem eigenen Land. Am Ende des Projektjahres soll möglichst jeder Schüler einen Briefpartner im Partnerland haben. Ernst-Litfaß-Schule/Oberstufenzentrum Druck- und Medientechnik Es bestehen folgende Kontakte und folgende Projekte werden derzeit bearbeitet (Auswahl): EAO Europäische Akademie Otzenhausen, Deutschland: Seminarangebot, November 2006 Schule SIPR, Lyon, bilateraler Austausch, Oktober 2006 Deutsch-Französisches Begegnungsseminar, Paris, Juni 2006 Schule SPS, Prag, Projekt in Prag und Berlin, September und Oktober 2006 Kingston-College, London, Kursfahrt Januar 2007 Allmedia.org, Students 2U, Karlstadt-Kommune, Besuch einer Lehrerdelegation, Juli 2006 Istituto Aldini Valeriani e Sirani, Bologna, Leonardo-Projekt Oktober 2006 und Oktober 2007 Berufliche Schule für Sozialwesen Berlin-Pankow / 2.OBF/F/OF-Pankow 25 Auszubildende absolvierten in Großbritannien in sozialpädagogischen Einrichtungen - wie IntegrationsKindertagestätten und sozial-pflegerischen Einrichtungen - wie geschützte Werk-stätten, betreutes Wohnen und andere Einrichtungen der Behindertenhilfe - ein vierwöchiges Praktikum. Das Praktikum wurde auf das obligatorische Praktikum angerechnet und im Europass zertifiziert. Ein Antrag auf Förderung im Rahmen des EUProgramms Leonardo da Vinci wurde für die Jahre 2006-2008 erneut gestellt und genehmigt. Als neue Partnerländer im Mobilitätsprojekt sind Ungarn und Estland hinzugekommen. Die Schule ist eine SocInc-Partnereinrichtung und nahm an dem Austausch mit SocIncPartnern aus Budapest und Antwerpen teil.

OSZ Banken und Versicherungen

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Staatliche Europäische Wirtschaftsfachschule/Finanzwirtschaft Praktika von Studierenden der EWF in Spanien werden mit Unterstützung von XARXA seit mehreren Jahren durchgeführt. Auch 2006 hat vor allem die Banc de Sabadell S.A. in der Nähe von Barcelona wieder unsere Praktikanten über drei bis vier Wochen betreut. Schülerinnen bzw. Schüler der Berufsschule besuchten 2006 erstmals die Ecole Nationale d’Assurance (ENAss) in Paris. In Präsentationen der Unternehmen und vor allem in lebhaften Diskussionen mit Mitarbeitern und Schülern lernten die deutschen Auszubildenden die Arbeitsfelder der französischen Finanzwirtschaft kennen. Im Gegenzug kamen 5 Studierende der ENAss im Sommer 2006 nach Berlin, absolvierten Praktika bei Berliner Versicherungsunternehmen und knüpften Kontakte mit Auszubildenden und mit Studierenden der EWF. Für 2007 sind die ersten Praktika für unsere Studierenden in Frankreich geplant. OSZ Recht Die Berufsschule für Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellte am OSZ Recht beteiligt sich in den Jahren 2006/2007 erstmalig mit ungefähr 60 Auszubildenden am Programm „Leonardo da Vinci - Mobilität“. Die Auszubildenden arbeiten meist 4 Wochen in einem europäischen Land ihrer Wahl. Diese Praktika werden durch das neue Berufsbildungsgesetz § 2 (3) vom 23.03.05 unterstützt. Die Praktikumsplätze befinden sich meist bei einer Partnerkanzlei des Arbeitgebers, der Rechtsabteilung einer größeren Firma oder wurden von den Praktikantinnen selbst gesucht. Die erlangten Kompetenzen sollen im „Europass-Mobilität“ zertifiziert werden. Vor 2 Jahren fuhr eine Gruppe von Kollegen im Rahmen von „Leonardo da VinciMobilität“ nach Ankara und informierte sich über das Berufsbildungssystem der Türkei. Eine Gruppe finnischer Schüler besuchte 2006 das OSZ Recht. Die Finnen zeigten sich an einer Schulpartnerschaft mit dem beruflichen Gymnasium interessiert. Insbesondere wird eine Zusammenarbeit im Bereich Wirtschaft angestrebt. Zum Ausbau der Kontakte und Kennenlernen der Schulleitung besuchte eine Gruppe von Kollegen das Topeliusgymnasiet (Wirtschaftsgymnasium ) in Nykarleby vom 13. bis 17. Oktober 2006. Eine weitere Partnerschaft ist mit dem New College in Telford, England, geplant. LISUM Berlin /FB Gesellschaftswissenschaften /Europa in der Schule /Hg Lehrerfortbildungen 2006 Im LISUM wurden folgende EU-relevante Veranstaltungen durchgeführt: •

Wie wird die EU regiert? Die Verzahnung europäischer und nationaler Politiken, in Kooperation mit dem EP in Berlin / Prof. Brückner (Humboldt-Universität) , (Januar 2006) • Die GASP: Deutsche Außenpolitik im europäischen Kontext, in Kooperation mit der Europa-Abt. des Auswärtigen Amtes/ Frau Ganninger, (März 2006) • Lehrerkonferenz "Europa in der Schule", Initiative der EU-Kommission (Hr. Sabathil/ Hr. Bonvini) und der Skzl Berlin, (März 2006) 56

• • • • • • • • •

Unterstützung des "Europäischen Frühlings" Unterstützung der Bildungsmesse "avanti" Unterstützung der Podiumsdiskussion mit EP-Abgeordneten am Europa-Tag, (Mai 2006) Die EU vor neuen Herausforderungen: zwischen Erweiterung und Vertiefung, Tagung in Kooperation mit der Europäischen Akademie Berlin/ Prof. Dr. Stratenschulte, (April 2006) Deutschland und Polen: eine besondere Nachbarschaft in Europa, (3. Teil der Tagung vom Juni 05/ September 05), in Kooperation mit dem LISUM Brandenburg und der Wojewodschaft Poznan Die Lissabon - Strategie 2000-2010, in Kooperation mit dem EP in Berlin, (Oktober 2006) Die EU im Unterricht - Planspiele/ EU-Schoolnet, in Kooperation mit dem EP in Berlin/ Hr. F. Schulz-Salinas, (Oktober 2006) Die EU - Gemeinschaft des Rechts: Europäisches und nationales Recht, in Kooperation mit dem EP in Berlin, (Oktober 2006) EU - aktuell: Institutionen und Politiken: Die Agenda der deutschen Ratspräsidentschaft 2007, in Kooperation mit dem EP in Berlin/ Prof. Dr. Stratenschulte, (November 2006)

Erwachsenenbildung •

ESF-Projekt „Deutschkurse Migrationshintergrund“

mit

beruflicher

Orientierung

für

Eltern

mit

Ziel der Maßnahme ist die Förderung der soziokulturellen und beruflichen Integration von Eltern (vornehmlich Müttern) in den vier Innenstadtbezirken FriedrichshainKreuzberg, Tempelhof-Schöneberg, Neukölln und Mitte im Zeitraum von 2005 bis 2007. Aufgabe des neuen Kurstyps ist die Vermittlung von alltags- und arbeitsweltorientierten Deutschkenntnissen und Kenntnissen zur beruflichen Orientierung. Die Maßnahme schließt eine bestehende Lücke zur erfolgreichen Integration von Migranten/innen. Die Teilnehmenden werden über die Lerninhalte Arbeitswelt, Arbeitsmarkt, Bewerbung, Berufstätigkeit etc. auf ihre Integration in die Berufs- und Arbeitswelt vorbereitet. Dieser neue Kurstyp erweitert das Elternkurs-Angebot um den Bereich der Integration in die Arbeitswelt und reagiert damit auf den Bedarf einer Zielgruppe, die den Einstieg in das Erwerbsleben anstrebt. Die Kurse mit dem Schwerpunkt Berufliche Orientierung werden von den beteiligten Volkshochschulen als Modellmaßnahme entwickelt, erprobt und evaluiert. Nach der Erprobungsphase ist die Implementierung an den Berliner Volkshochschulen vorgesehen. Der entwickelte Kurstyp mit beruflicher Orientierung soll dauerhaft als Aufbaukurs in das Gesamtangebot der Elternkurse integriert werden. Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Das Zusammenwachsen Europas bildet ein Themenfeld im Spektrum des Angebotes von Publikationen und Veranstaltungen für die Berlinerinnen und Berliner. Veranstaltungen und Maßnahmen 57

• •

Europa als ein Schwerpunkt in den bundesweiten Berliner Seminaren zu Politik und Zeitgeschichte mit Gästen aus Prag, Warschau, Budapest und Moskau Vermittlung von Lehrerinnen und Lehrern für Europaseminare in Brüssel und Straßburg

Publikationen • • • • • • • •

Europa beispielhaft - EU-geförderte Projekte in Berlin (Kooperation mit der Senatskanzlei, gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds) Die Europäische Union - Entwicklung, Ziele, Institutionen im Schaubild Europa von A bis Z. Taschenbuch zur Europäischen Integration Geschichte Europas im 20. Jahrhundert Das integrierte Deutschland. Europäische und internationale Verflechtungen Europäische Union (Informationen zur politischen Bildung) Die Neuen. EU-Beitrittsstaaten im Profil Die Europäische Verfassung verstehen

Die Stiftungen der politischen Parteien führen im Rahmen ihrer politischen Bildungsarbeit auch Veranstaltungen zu europapolitischen Themen durch. Fachschule für Sozialpädagogik des Pestalozzi-Fröbel-Hauses

Projektgruppe "Erziehung in Europa", Leonardo-Programm 2005/06, kurz vor der Abreise

Der Schwerpunkt wird im Europa-Zeugnis ausgewiesen und durch den Europass dargestellt. Die EU-Kommission hat einen europaweiten Konsultationsprozess zum „Europäischen Leistungspunktesystem für die Berufsbildung“ („European Credit Transfer System for Vocational Education and Training“, ECVET) eingeleitet. Grundlage ist das von der EUKommission am 31. Oktober 2006 veröffentlichte Dokument „ECVET - Ein europäisches System für die Übertragung, Akkumulierung und Anerkennung von Lernleistungen im Bereich der Berufsbildung“. Da das Pestalozzi-Fröbel-Haus schon seit 10 Jahren in der Ausbildung von Erziehe/innen einen europäischen Schwerpunkt hat, ist es selbstverständlich, dass wir besonders an der Erarbeitung von Kriterien für die inhaltliche Vergleichbarkeit in der beruflichen Bildung und der Diskussion der Levels, auf denen die Ausbildung zu unterschiedlichen Ausbildungen stattfindet, interessiert sind.

Der Europaschwerpunkt in der Fachschule für Sozialpädagogik des Pestalozzi-FröbelHauses, Berlin 58

Europa wächst langsam zusammen, dennoch sind die Ausbildungen in vielen Berufen in Europa sehr unterschiedlich. Dies trifft besonders auf die Ausbildung der Erzieher und Erzieherinnen zu. Nicht nur die Ausbildung zu Sozialpädagogen, sondern auch das Tätigkeitsfeld ist in den europäischen Ländern sehr unterschiedlich. Für viele Menschen aus allen Ländern Europas ist Berlin der Lebensmittelpunkt geworden, gleichzeitig gibt es eine nie vorher gekannte Freizügigkeit der Berufswahl innerhalb Europas. Erzieher/innen haben das Recht, in allen EU-Staaten die Arbeit aufzunehmen, wenn auch mit unterschiedlichem Status. Hier kommen Anforderungen und Möglichkeiten auf künftige Erzieher/innen zu, auf die sie ganzheitlich, d.h. aus der Sicht der verschiedenen Fächer, vorbereitet sein müssen. Das Pestalozzi-Fröbel-Haus ist seit 1995 Mitglied in einem europäischen Netzwerk von Ausbildungs- und Praxisinstitutionen innerhalb des Leonardo da Vinci-Programms, dem Programm der Europäischen Kommission zur Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Zielsetzung, Ablauf und Auswertung unserer Europaprofilkurse sind ein Beitrag des Pestalozzi-Fröbel-Hauses zu diesem Programm. Darüber hinaus verstehen wir diese Kurse als einen Beitrag zur interkulturellen Schwerpunktsetzung in unserem Haus. Das Europaprofil ist im Schulprogramm und im Leitbild des Pestalozzi-Fröbel-Hauses fest verankert. Ausbildungsordnung: Seit Beginn des Schuljahres 2003/04 wird in Berlin in der Erzieher/innenausbildung nach einer neuen Ausbildungsordnung gearbeitet. Die Kernstücke der Veränderung sind die Anhebung der Zugangsvoraussetzungen, die Integration des bisherigen einjährigen, bezahlten Berufspraktikum in die dreijährige einphasige Ausbildung und die Umstellung von Fächerunterricht auf den Unterricht in fünf Lernbereiche (Kommunikation und Gesellschaft, Sozialpädagogische Theorie und Praxis, Musischkreative Gestaltung, Ökologie und Gesundheit, Organisation, Recht und Verwaltung). Die Lernbereiche werden in Themenfeldern unterrichtet. Zugangsvoraussetzungen: • Fachhochschulreife des Fachbereichs Sozialwesen, • allgemeine Hochschulreife oder Fachschulreife anderer Fachrichtungen plus halbjähriges Vorpraktikum oder • Realschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung. Bei Realschulabschluss oder gleichwertiger Schulbildung wird benötigt • der erfolgreiche Abschluss einer einschlägigen Berufsausbildung, • eine mindestens zweijährige einschlägige berufliche Tätigkeit • der erfolgreiche Abschluss einer mindestens dreijährigen nicht einschlägigen Berufsausbildung oder • eine mindestens vierjährige nichteinschlägige Berufstätigkeit. Zeitlicher Ablauf der Ausbildung: Entsprechend den Möglichkeiten der einzelnen Schulen, innerhalb des Rahmens der Berliner Ausbildungsordnung einen eigenständigen Umsetzungsweg zu entwickeln, sehen wir das erste Ausbildungsjahr schwerpunktmäßig als Grundbildung an, das zweite als Profilbildungsjahr unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der Berufsrolle und das dritte als Projektbildungsjahr, in dem bisherige Erkenntnisse verfestigt und verstärkt angewendet werden. 59

In die Ausbildung sind drei Praktika integriert: • im zweiten Semester ein Pflichtpraktikum von 12 Wochen im Primarbereich • im dritten Semester ein Wahlpflichtpraktikum von 12 Wochen im Schulkindbereich, der Heim- oder Jugendarbeit oder der Arbeit mit behinderten Kindern- und Jugendlichen • ein Wahlpraktikum von 20 Wochen, das das gesamte 5. Semester umfasst und in einem frei gewählten Bereich der erzieherischen Praxis abzuleisten ist. Platzierung, strukturelle und inhaltliche Gestaltung des Europaschwerpunktes: Die Erfahrungen, die wir seit 1996 mit der Europaarbeit gemacht haben und die neue Ausbildungsordnung haben zu einer Konzeptveränderung in diesem Bereich geführt. Wurden im Rahmen der alten Ausbildungsordnung in einer Europaklasse (mit Zusatzunterricht in europäischer Berufskunde und Fachenglisch, sechs monatiges Berufspraktikum im europäischen Ausland) und in einem sechs Wochenstunden umfassenden examensrelevanten Projekt (mit integrierter europäischer Berufskunde, Fachenglisch und dreiwöchigem Fachpraktikum) die mit dem Schwerpunkt angestrebten Ziele erreicht, wird der Schwerpunkt jetzt im 2.Ausbildungsjahr im Rahmen von Profilkursen erarbeitet. Der Profilunterricht dient der Verstärkung der Fächer des fachrichtungsübergreifenden und des fachrichtungsbezogenen Unterrichts sowie der Verstärkung des praxisbegleitenden Unterrichts. In diesem Rahmen haben wir uns für 16 vierstündige Profilkurse entschieden, von denen jeder Studierende zwei zu wählen hat. Zwei davon sind die Europa-Kurse. Beide Kurse haben den Bildungsvergleich, Länderkunde, Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kulturen zum Thema. In beide Kurse ist eine Fachenglischstunde pro Woche integriert. Während der eine Kurs (16 Plätze) auf das 20wöchige Praktikum (beginnend am 1.9. jeden Jahres) im 5. Semester vorbereitet und schwerpunktmäßig auf europäische Mobilität abhebt, beinhaltet der andere (14 Plätze) ein dreiwöchiges Fachpraktikum (zusätzlich zu den drei Schulpraktika, platziert im Winter/Frühling jeweils unter Einbeziehung von Ferientagen) und focusiert auf die Erweiterung interkultureller Kompetenzen und der Erweiterung der Berufsrolle. Das 20wöchige Praktikum beginnt im September eines Jahres, das dreiwöchige schließt immer eine Schulferienwoche mit ein. Die Bewerbung zu den Euro-Profilkursen steht jedem Studierenden offen, folgt aber Bewerbungskriterien (Motivation, bisherige Leistungen), die wir als ein Instrument der Qualitätssicherung einführt haben. Die Ziellandsprache muss in eigener Verantwortung (zumindest teilweise) erlernt werden, da wir bei dem breiten Spektrum von Ländern, in denen die Praktika durchgeführt werden, nicht für alle Sprachen Unterricht vorhalten können. Die perspektivische Planung richtet sich darauf, dauerhaft ca. 20% der Studierenden einen stipendiumsgeförderten fachlichen Auslandsaufenthalt ermöglichen zu können. Darüber hinaus sind alle Themenfelder gehalten, europäische Inhalte in den Unterricht einfließen zu lassen. Die Studierendenmobilität wird begleitet von Ausbilderaustauschmaßnahmen, die mit Praktikumsbegleitung und Lernberatung in den Praxisstellen im europäischen Ausland verknüpft wird.

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In den acht Jahren, in denen wir das Europaprofil eingeführt und erweitert haben, haben ca. 200 Studierende diesen Schwerpunkt einschließlich des Europapraktikums durchlaufen. Ein wesentlicher Teil der Bewerbungen an unserer Fachschule für Sozialpädagogik geht auf den Europaschwerpunkt zurück. Fachbereich für gleichgeschlechtliche Lebensweisen Eine Vertreterin Berlins nahm an der Konferenz "Città Amiche - Friendla Cities vor gay, lesbian, bisexual and transgender people" am 16. Juni 2006 in Turin, Italien, teil und stellte die Lesben- und Schwulenpolitik Berlins vor. Ziel der Konferenz war, in italienischen Städten die Belange von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen sichtbar zu machen und ein Partnerschaftsgesetz für Italien zu fordern. Das Centrum Francais de Berlin veranstaltete unter der Schirmherrschaft des Europarates und der UNESCO im November 2006 eine zweite Europäische Konferenz der Partnerstädte zum Thema „ Interkulturelles Lernen und transnationaler Dialog“. Ziele der Konferenz waren Menschenrechte und Jugendpartizipation zu erreichen, hin zu einer gemeinsamen Kultur der Kooperation zwischen Zivilgesellschaft und Kommunen. Freizeit- Erholungszentrum Berlin (FEZ) Das FEZ-Berlin ist Europas größtes gemeinnütziges Kinder-, Jugend- und Familienzentrum. Jährlich werden u.a. ein Europafest, internationale Jugendbegegnungen sowie länder- und sprachorientierte Themenwochen organisiert und durchgeführt, die einem breiten Publikum die Europäische Union identitätsstiftend vermitteln. In den Veranstaltungen innerhalb des Spannungsfeldes von politischer und kultureller Bildung wird die EU mit globalen Fragen in Beziehung gesetzt. Weitere Infos unter: www.fez-berlin.de „Salut! - Bienvenue! - Francophone Länder zu Gast im FEZ“ Französischsprachige Themenwoche Datum:

03. bis 06. April 2006 Themenwoche für Schulen 01./02. April 2006 Familienwochenende

SchirmherrIn:

IE Fatoumata Siré Diakite, Botschafterin der Republik Mali in Deutschland SE Xavier Niodogo, Botschafter von Burkina Faso in Deutschland El Hadji Abdoul Aziz Ndiaye, 1. Botschaftsrat (Geschäftsträger i.A.) der Botschaft der Republik Senegal in Deutschland

Teilnehmerzahlen: in der Woche 1.500 und am Wochenende 3.000 SchülerInnen aus Grund- u. Oberschulen Zum inzwischen vierten Mal fand die Themenwoche im FEZ-Berlin statt, bei der die Botschaften der francophonen Länder Burkina Faso, Mali, Senegal, der Schweiz, der Vertretung der Regierung von Québec, der Vertretung der Französischen Gemeinschaft Wallonie-Bruxelles und der Wallonischen Region Belgiens, das Institut Française Berlin 61

sowie neun Vereine und Institutionen bei der Vorbereitung und Durchführung aktiv beteiligt waren. Schwerpunkte waren die Generierung positiver Emphatien junger Menschen und Familien gegenüber der Francophonie und francophoner Länder, die Förderung des Erwerbs und der Anwendung der französischen Sprache als auch die Vermittlung länderkundlichen Wissens sowie die Einbindung nichteuropäischer francophoner Länder Afrikas (Kopplung der Francophonie mit der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit der Einrichtung). Europafest Aktionen – Spiel – Spaß für die ganze Familie Datum:

Samstag, 6. und Sonntag, 7. Mai 2006 (offizielle Eröffnung der Europawoche Berlin-Brandenburg)

Schirmherr:

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit

Teilnehmerzahlen:

35.000 Jugendliche und Erwachsene

Im Rahmen der landesweiten Europawoche feierte das FEZ-Berlin bereits zum 3. Mal ein europäisches Familienfest der Superlative. Aus Anlass des ausklingenden Deutsch-Polnischen Jahres und des beginnenden ungarischen Kulturjahres „Ungarischer Akzent“ standen 2006 Ungarn und Polen im Mittelpunkt des Europafestes. Einen weiteren neuen Schwerpunkt bildete der EUParcours, in dem sich EU-geförderte Berliner Projekte präsentierten. United Games of Nations -Internationale Jugendbegegnung Datum:

Montag, 12. Juni – Sonntag, 18. Juni 2006

Veranstalter:

FEZ-Berlin, Bezirksamt Treptow-Köpenick, Young Voices Berlin

Teilnehmerzahlen: 164 Jugendliche (Slovenien, Österreich, Tschechien, Ungarn, Serbien, Indien, Ukraine, Deutschland, Dänemark) Die United Games in Berlin wurden von den Young Voices mit der Betreuung durch das FEZ-Berlin und dem Bezirksamt Treptow-Köpenick organisiert. Alle Teilnehmer wurden im Zeltlager auf dem FEZ Gelände einquartiert. Neben dem kulturellen Austausch, der Erschließung neuer Freundschaften, viel Spaß mit Sport, Essen und Diskussionen, haben sich die United Games inhaltlich mit dem Thema Gesellschaft auseinander gesetzt. Berlin-Moskau Jugendbegegnung im Rahmen der Städtepartnerschaft Datum:

Kustorka: Donnerstag, 6. - Donnerstag, 20. Juli 2006 Berlin: Sonntag, 29. Oktober – Dienstag, 31. Oktober 2006

Veranstalter:

FEZ-Berlin, Moskauer Schule der Businesstrainings für Jugendliche

Teilnehmerzahl:

10 Berliner Jugendliche (14-20 Jahre) 62

130 russische Jugendliche Zehn Berliner Jugendliche nahmen in Kustorka, Russische Föderation, am Sommerlager „Jugendrepublik“ teil, einem dreiwöchigen Plaspiel zur Vermittlung politischer und wirtschaftlicher Strukturen und Prozesse. Der Gegenbesuch erfolgte Ende Oktober durch 50 russische Jugendliche und die Orgainsatoren der Moskauer Schule der Businesstrainings für Jugendliche. Die Jugendbegegnung 2006 war bereits die 3. die im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin-Moskau vom FEZ-Berlin und der Moskauer Schule durchgeführt wurde. Die Partnerschaft soll fortgesetzt und ausgebaut werden. Europa-Zentrum in FEZitty, Hauptstadt der Kinder Datum:

Dienstag, 11. Juli - Sonntag, 20. August 2006

In FEZitty 2006 gab es erstmals ein Europa-Zentrum. Das Zentrum bot den Bewohnern von FEZitty (Kinder zwischen 6 und 14 Jahren) die Möglichkeit, sich über die Mitgliedsstaaten der EU zu informieren. An jedem FEZitty-Werktag stand dabei ein anderes EU-Land im Mittelpunkt. Die Länderreihenfolge orientierte sich an den EURatspräsidentschaften, angefangen mit der im Juli 2007 begonnenen finnischen Präsidentschaft. Die Mitarbeiter des Europa-Zentrums recherchierten selbst zum jeweiligen Tagesland und erstellten Material dazu (Flaggen, Landkarten, Kollagen). Insbesondere die Mitarbeiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hatten darüber hinaus die Aufgabe, aktiv dafür zu sorgen, dass das jeweilige Tagesland in der Stadt, v.a. in den FEZittyMedien präsent war. Dazu gab es an vielen Tagen die Möglichkeit, mit Diplomaten aus den Berliner Botschaften und internationalen Gästen vor Ort Interviews zu führen. Young European Business Campus Datum:

Sonntag, 15. Oktober - Freitag, 20. Oktober 2006

Veranstalter:

Jugendbildungsstätte Kaubstraße (Austragungsort: FEZ Berlin)

Förderung:

Europäische Kommission, Exekutivagentur "Bildung, Audiovisuelles und Kultur"

Schirmherr:

Frank Bsirske, Vorsitzender, ver.di

Teilnehmerzahl:

57 Jugendliche aus Deutschland 51 Jugendliche aus EU-Mitgliedsländern (Litauen, Großbritannien, Tschechien, Slowakei, Italien, Slowenien, Polen)

Website:

YOUNG EUROPEAN BUSINESS CAMPUS

Zum Campus kamen Jugendliche im Alter ab 16 Jahren, um ihre Ideen über die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Union zu formulieren. Sie erarbeiteten konkrete Handlungsansätze in Form von Businessplänen für Wirtschaftsunternehmen, die den Prinzipien einer europäischen sozialen Marktwirtschaft verpflichtet agieren. Die Ergebnisse präsentierten die Teilnehmer einer breiten europäischen Öffentlichkeit.

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Das Programm umfasste neben der individuellen Arbeit in den Gründerforen vielfältige Expertengespräche in Berliner Einrichtungen mit Bezug zur ökonomischen und sozialen Entwicklung der EU; eine ganztägige Tour d'Europe zu europaweit operierenden Unternehmen in Berlin-Brandenburg und in der Freizeit attraktive Möglichkeiten, Berlin zu erkunden. FOKUS EUROPA Online-Kreativwettbewerb und Europäischer Zukunftskongress Datum:

Montag, 4. September bis Freitag, 20. Oktober 2006 (Kreativwettbewerb) 16. - 21. November 2006 (Zukunftskongress)

Veranstalter:

aktion europa realisiert durch das FEZ-Berlin in Kooperation mit dem Institut für Prospektive Analysen e.V.

Schirmherrschaft:

Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier

Teilnehmer: am Online-Kreativ-Wettbewerb: ca. 250 Personen am Europäischen Zukunftskongress: 52 Teilnehmer aus Deutschland, 72 aus anderen europäischen Ländern (Lettland, Tschechien, Italien, Ungarn, Polen, Rumänien, Bulgarien, Kroatien) Website:

www.fokus-europa.eufokus_europa - Home

Über einen Online-Kreativwettbewerb konnten sich Jugendliche im Alter von 16 bis 22 Jahren mit Beiträgen zur Zukunft Europas für die Teilnahme am europäischen Zukunftskongress bewerben. Während des Kongresses entwickelten sie Zukunftsszenarien in den sechs FOKUSGruppen Europäische Identität, Demokratisches Europa, Umwelt, wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Globalisierung sowie Europa für die Sinne. Ihre Ergebnisse setzten die Teilnehmer mit Hilfe der Medien Radio, Grafikdesign, Fotografie und Film, Performance und Musik künstlerisch um und diskutierten mit europapolitischen Entscheidungsträgern. Just say it! - 2. Englischsprachige Themenwoche im FEZ-Berlin Datum:

Dienstag, 14. November - Sonntag, 19. November 2006

Schirmherrin:

IE Meera Shankar, indische Botschafterin in Deutschland

Teilnehmer:

7.155 SchülerInnen & Wochenendbesucher

Ehrengäste:

Botschafter Australiens, S.E. Ian Kemish AM Botschafter der Republik Südafrika, SE Moses Mabokela Chikane Botschaft der USA, Gesandter Botschaftsrat, Mr. John K. Bauman Botschaft Indien, Botschaftsrat, Mr. Sudhanshu Pandey

Gemeinsam mit Botschaften englischsprachiger Länder lud das FEZ zu einer facettenreichen Begegnung mit der englischen Sprachpraxis und mit dieser Sprache 64

verbundener Kulturkreise ein. Die Themenwoche wandte sich an alle Kinder und Jugendliche ab 5 Jahren, die Englisch lernen wollen, oder es bereits tun und ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern oder auch praktisch anwenden wollen. Ebenso richtete sich „JUST SAY IT!“ an alle, die mit oder ohne Kenntnis der englischen Sprache etwas mehr über Menschen, Politik, Gesellschaft und Alltagskultur in Ländern wie Australien, Großbritannien, Indien, Kanada, Südafrika und den USA erfahren möchten. Die Themenwoche gab Schülerinnen und Schülern auch Gelegenheit zur Diskussion mit Repräsentanten der an diesem Vorhaben beteiligten Länder. Kernpunkte der Themenwoche waren verschiedene Aspekte der Globalisierung, Klimakontrolle und natürliche Ressourcen. Ein weiterer Schwerpunkt waren nicht europäische englischsprachige Länder Afrikas im Zusammenhang mit der Entwicklungspolitischen Bildungsarbeit im FEZ-Berlin). Projektangebote und Begegnungen mit eingereisten Jugendgruppen und Künstlern aus Nord-Irland, Indien, Kanada und England werteten die Woche stark auf. Partnerschaft Berlin-Belfast Das FEZ-Berlin beteiligt sich als Jugendeinrichtung an der Partnerschaft Berlin-Belfast, die von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport und dem Belfast Education and Libary Board initiiert wurde. Ziel der Partnerschaft ist der Aufbau dauerhafter Beziehungen zwischen Schulen, Jugendgruppen, Mitarbeitern von Bildungsbehörden und Jugendarbeitern beider Städte als Beitrag zur Entwicklung qualifizierter, sachkundiger und verantwortungsbewusster Bürgerinnen und Bürger in Europa. Weitere Aktionen des FEZ in 2006 •

Teilnahme an einem Fachkräfteaustausch für die Ausarbeitung nachhaltiger Projekte und Partnerschaften.



Berlin-Besuch von zwei Jugendgruppen im Rahmen der englischsprachigen Themenwoche „Just Say It!“ im November verbunden mit Workshops, einer Jugendbegegnung und Aktionsarealen für Berliner Schüler und Familien.



Das FEZ beteiligt sich an der Gemeinschaftsinitiative „Event BERLIN - Berlin veranstaltet Arbeit“ im Rahmen einer EQUAL-Maßnahme. Diese europäische Maßnahme hat zum Ziel, junge Menschen für den Arbeitsmarkt fit zu machen.



Jungen Menschen wird die Möglichkeit gegeben, im Rahmen von Berufsorientierung und Praktika in den Berufsfeldern des Eventbereiches erste Erfahrungen zu machen, Erfahrungen zu vertiefen oder im Rahmen von Verbundausbildung den praktischen Teil der Ausbildung im FEZ zu absolvieren. Insgesamt wurden im Jahr 2006 in dieser Maßnahme 6 junge Frauen und 9 junge Männer intensiv betreut.

Zum Familienfest der englisch-sprachigen Themenwoche „Just Say It!“ im November konnte auch die durch EQUAL finanzierte musikbezogene Gruppe „Soundwave“ aus Cumbria (UK) mit einem Aktionsangebot und drei Bühnenauftritten das Programm bereichern.

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Jugendmaßnahmen Bei den Trägern der Jugendarbeit in Berlin wurden im Jahr 2006 zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen mit Blick auf die Ratspräsidentschaft der Bundesrepublik geplant. Weitere Initiativen im Bereich der Jugendberufshilfe und der Integration junger Menschen in die Arbeitswelt wurden von verschiedenen Trägern der Jugendhilfe hinsichtlich der neuen Programmgeneration „Jugend in Aktion“ für 2007 - 2013 vorbereitet. Ganz im Sinne des „Europäischen Pakts für die Jugend“ wird bei den Maßnahmen, Bildungsveranstaltungen und Begegnungen besonderes Gewicht gelegt auf benachteiligte Jugendliche, auf Migranten und Migrantinnen sowie auf eine gleichmäßige Beteiligung von Mädchen und Jungen. Bei dem Schwerpunktthema des Weißbuches 2006 „Freiwillige Aktivitäten der Jugendlichen“ konnte Berlin durch die Einführung des „Berliner Freiwilligenpasses“, der Weiterentwicklung der JULEICA (Jugendleiterkarte), der Einrichtung einer Freiwilligenagentur sowie im Rahmen von nationalen und internationalen Workcamps zum Thema die gemeinsame Zielsetzung der Europäischen Kommission in vielen Bereichen umsetzen. Die Anerkennung des freiwilligen Engagements soll u.a. dazu beitragen, die Chancen der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt oder am Arbeitsplatz zu erhöhen. In Diskussionen an Gruppenabenden der Jugendverbände, bei Veranstaltungen in Einrichtungen der Jugendarbeit, in Jugendfreizeitstätten, Jugendbildungsstätten, Workcamps und bei internationalen Begegnungen spielt das Thema Europa nach wie vor eine große Rolle. Während der Fußballweltmeisterschaft im Sommer 2006 wurden ganz konkret neue Kontakte geknüpft; Jugendliche begegneten sich u. a. in einem mit Senatsunterstützung eingerichteten Zeltlager in der Stadt. Das Thema Europa wird unter jungen Menschen hinsichtlich der Zukunftshoffnungen sehr ambivalent diskutiert. Einerseits werden die Möglichkeiten der Freizügigkeit in einer erweiterten Union gesehen, andererseits ist - gerade unter dem Blickwinkel der beruflichen Perspektiven - das Gefühl einer zunehmenden Konkurrenz für die Entfaltung einer eigenen Lebensperspektive, auch durch den Beitritt der neuen Länder zur EU, prägend. Dabei gilt in der Regel, dass Jugendliche mit einem höheren Bildungsabschluss eher die Chancen sehen, die Europa bietet in bezug auf Reise-, Studien- und Arbeitsmobilität, während bei benachteiligten Jugendlichen eher Skepsis vorherrscht. Deshalb legt die Senatserwaltung großen Wert darauf, gerade bei diesen Jugendlichen durch Information und Angebote dazu beizutragen, dass Europa als Chance wahrgenommen und erlebt wird. Das Wissen von Jugendlichen über die EU und ihre Institutionen ist nicht sehr ausgeprägt. Hier herrscht noch Nachholbedarf. Internationale Arbeit und Begegnungen in Jugendeinrichtungen Zu den Angeboten der außerschulischen Jugendbildung der vom Land Berlin geförderten acht Jugendbildungsstätten gehören bilaterale sowie tri- und multilaterale Veranstaltungen mit jungen Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren sowie Multiplikatoren der Jugendarbeit. Die Jugendbildungsstätten sind wichtige Anbieter von nonformaler und informeller Bildung und verstehen sich als Lernorte der Demokratie 66

und Toleranz. Ihre Arbeit ist auch für junge Menschen Herkunftssprache, die in Berlin leben, von erheblicher Bedeutung.

unterschiedlicher

Im Jahr 2006 führten 5 Bildungsstätten insgesamt 33 internationale Begegnungen mit 9.788 Teilnahmetagen durch. Der überwiegende Teil der Begegnungen fand im Inland statt. An den internationalen Begegnungen beteiligten sich ca. 1000 Jugendliche und junge Erwachsene aus west- und osteuropäischen Ländern sowie aus Israel. Vertreten waren Länder wie Polen, Frankreich, Tschechien, Ungarn, Russland, die baltischen Staaten, Serbien, Dänemark, Schweden, Niederlande, Italien und die Türkei. Inhaltlich ging es um Themen wie Demokratie und Wertebewusstsein, Vergangenheitsund Zukunftsbewältigung, kulturelle und sozioökonomische Differenzen, Zukunft der Arbeit, religiöse, ethnische und kulturelle Vielfalt, EU-Erweiterung, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung/Infragestellen von Vorurteilsstrukturen, Homosexualität, Gender Mainstreaming, Entwicklung von Perspektiven in der Zusammenarbeit Europas. Zu den Veranstaltungen gehörten auch Seminare für Multiplikatoren, die für die Leitung von europäischen Jugendcamps, internationalen Werkstätten, etc. ausgebildet wurden. Im Lern- und Bildungsverständnis von internationalen Begegnungen sind Lebensweltorientierung, Gruppenorientierung, Erlebnisorientierung und Wertorientierung die wichtigsten Grundlagen. Sonstige Internationale Jugendbegegnungen und Fachkräfteaustausch Aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes wurden 2006 insgesamt 34 internationale Jugendbegegnungen bzw. Fachkräfteaustausche bei 13 öffentlichen und freien Trägern der Jugendarbeit in europäischen Ländern durchgeführt. Die meisten Begegnungen fanden mit Russland, Ungarn, den Niederlanden und Italien statt. Darüber hinaus gab es den Austausch mit Spanien, Finnland, der Slowakei und Großbritannien. Themen der Begegnungen waren häufig die Situation Europas nach dem Beitritt der neuen Mitgliederstaaten und die Perspektiven eines erweiterten Europas. Projekte des Centre Francais de Berlin (CFB) zum Aufbau eines Europäischen Verbundes von a) Vermittlungsbüros Das Projekt Centre Francais de Berlin entstand im Dezember 2001. Es dient der Förderung des Aufbaus eines europäischen Verbundes von Vermittlungsbüros für Jugendliche und junge Erwachsene in Schule, Ausbildung und Beruf. Das Projekt orientiert sich weiterhin an den spezifischen Lebenslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus sozial benachteiligten städtischen und ländlichen Gebieten mit dem Ziel der Vermittlung und Begleitung von Auslandsaufenthalten zur beruflichen und kulturellen Bildung. Bestehende Kontakte mit Unternehmen wurden ausgebaut. Es wird eine Unternehmensdatenbank zur Praktikumsvermittlung erstellt. b) Entwicklung eines Netzwerks zwischen den europäischen Partnerstädten Berlins für „Interkulturelles Lernen und transnationalen Dialog“

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Mit Unterstützung des Europarates (Direktion Jugend), der Deutschen UNESCOKommission und Förderung durch das Entimon-Programm der Bundesregierung sowie des Landes Berlin entwickelt das CFB eine Korrespondenzstruktur und Dialogformen zwischen den Jugendverwaltungen und Nichtregierungsorganisationen der Berliner Partnerstädte Brüssel, Budapest, Istanbul, London, Madrid, Moskau, Paris, Prag und Warschau seit dem Jahr 2005. Im Jahr 2006 wurde die zweite gemeinsame Konferenz mit Vertretern verschiedener Organisationen in Berlin durchgeführt. Eine Berliner Delegation mit Vertretern von Berliner Senatsverwaltungen hat sich 2006 in Paris mit Vertretern der Pariser Stadtverwaltungen zu einem Erfahrungsaustausch mit Projekten und Programmen für Jugendliche getroffen. Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW) Das DFJW hat im Jahr 2006 insgesamt 40 Begegnungen zwischen Berliner Trägern der außerschulischen Jugendbildung und französischen Partnerorganisationen mit einer Summe von rund 100.000 € gefördert. Besonders gefragt sind weiterhin die Programme im Referat „Beruf und Solidarität“, das berufsorientierte Eingliederungsmaßnahmen für arbeitslose Jugendliche bietet. Besonderes Interesse besteht auch an den Programmen des Sonderfonds „MOELänder Mittel-Osteuropa“. Auch im Jahr 2006 wurden verschiedene trilaterale Begegnungen durch das DFJW gefördert. So fand beispielsweise eine deutschfranzösisch-polnisches Sportcamp statt sowie eine deutsch-französische Teamerausbildung. Darüber hinaus trafen sich junge Menschen, die in Frankreich und Deutschland ähnliche Berufe erlernen, wie z. B. Zweiradmechaniker, Designer oder Koch. Vom DFJW gefördert wurden 2006 auch Jugendbegegnungen von Jugendlichen in Eingliederungsmaßnahmen und von Jugendlichen mit Migrantenhintergrund, die zum größten Teil zum ersten Mal in einem anderen Land waren. Beliebt sind auch Treffen mit kulturellen Aktivitäten wie Tanz, Musik, Theater, Film und Video. Die Nachfrage nach internationalen Jugendbegegnungen und Fachkräfteaustausch ist immer noch größer als die Möglichkeit der Förderung. Deutsch-Polnisches Jugendwerk (DPJW) Aus den Mitteln des DPJW wurden im Jahr 2006 23 Maßnahmen mit 20.000 € gefördert. Von den ursprünglich 33 beantragten Begegnungen wurden 10 wieder abgesagt, was u. a. dadurch bedingt war, dass die Zusagen des polnischen Bildungsministeriums zur Finanzierung der Maßnahmen zeitweise in Frage stand und dann sehr spät erfolgte. Es wurden sowohl Austauschprogramme von Kulturprojekten durchgeführt als auch Begegnungen zwischen Jugendliche, die den gleichen Beruf erlernen. Bei einem Treffen in Lublin probten Berliner und polnische Jugendliche unter dem Titel: „Der junge Meister“ die Organisation einer gastronomischen Firma. Auch das DPJW förderte einige trilaterale Begegnungen. So diskutierten deutsche, polnische und ukrainische Jugendliche unter dem Motto „ Nichts über uns ohne uns“ über Modelle der Partizipation von Jugendlichen. An der weißrussischen Grenze erkundeten Jugendliche im Rahmen einer Geschichtswerkstatt jüdisches Leben in Polen. Darüber hinaus fanden zahlreiche Einzelveranstaltungen und Wettbewerbe für Jugendliche statt. 68

Aktivitäten im Rahmen des EU-Programms „Jugend“ Im Rahmen des EU-Aktionsprogramms Jugend wurden im Jahr 2006 insgesamt 268 Projekte und Maßnahmen in Berlin gefördert, u.a.: • • • • • • •

38 Jugendbegegnungen mit Programmländern, 9 Jugendbegegnungen mit Drittländern, 138 Projekte Europäischer Freiwilligendienst mit Programmländern, 14 Projekte Europäischer Freiwilligendienst mit Drittländern, 34 Initiativen Jugendlicher, 13 Unterstützende Maßnahmen mit Programmländern, 22 Unterstützende Maßnahmen mit Drittländern,

Insgesamt wurden diese Maßnahmen mit rund 1.846,00 € gefördert. Das große Interesse an diesen Begegnungen hält an. 2006 wurden insgesamt 80 Projekte mehr gefördert als im Vorjahr. Beantragt wurden 322. Landesprogramm „jugendnetz-berlin.de“ – netd@ys berlin-europa Für junge Menschen in Europa ist die internetgestützte Information und Kommunikation sowie die Nutzung von interaktiven Beratungsangeboten unverzichtbar geworden. Dem entspricht auch das Berliner Landesprogramm jugendnetz-berlin.de. Mit dem Internetportal „jugendnetz-berlin.de“ wurde eine Informationsund Kommunikationsplattform der Berliner Jugendarbeit geschaffen. In allen Berliner Bezirken arbeiten Jugendeinrichtungen zusätzlich als Medienkompetenzzentrum (12). Sie koordinieren und vernetzen die medienpädagogischen Angebote der Kinder- und Jugendeinrichtungen in ihrem Bezirk, vermitteln entsprechende Fortbildungsangebote und geben Unterstützung bei der Einstellung und Pflege ihrer Beiträge auf dem Internetportal. Schwerpunkte des Landesprogramms sind neben medienpädagogischen Projekten mit Kindern und Jugendlichen und dem Ausbau der interaktiven Jugendinformations- und Beratungsdienste die Förderung der Berufsinformation und orientierung junger Menschen. So wird beispielsweise gemeinsam mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg das Projekt „Steps into future“ im Rahmen des Berliner Landesprogramms organisiert. Bisher entstanden in 30 Berliner Jugendeinrichtungen 22 multimediale Projekte von Jugendlichen zu Ausbildungs- und Berufsangeboten im Medien- und IT-Bereich. Zur Internationalen Funkausstellung und zur europäischen Jugendmesse YOU in Berlin werden jährlich für Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Messe-Berlin und Unternehmen-Veranstaltungen zur Berufsorientierung der 10. bis 12. Klassen organisiert. Zwischen sieben europäischen Hauptstädten (Berlin, Brüssel, Madrid, Prag, Sofia, Vilnius und Wien) wurde ein Netzwerk von medienpädagogischen Projekten „MetroYouth.net“ gegründet und der regelmäßige Erfahrungsaustausch organisiert. Die Netd@ys Berlin Europe werden seit 2001 im Rahmen von „jugendnetz-berlin.de“ organisiert und gefördert. Über 15.000 Kinder, Jugendliche, Erzieherinnen, Erzieher und Eltern nehmen an den rund fünfhundert Veranstaltungen und Aktionen in allen Berliner Bezirken jährlich teil. Schwerpunkt dabei ist, neue Partnerschaften zwischen 69

Jugendarbeit, Schulen, Unternehmen, Bibliotheken, kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen und Institutionen zu fördern, um Kindern und Jugendlichen den aktiven und verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien zu vermitteln.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa aus dem Wissenschaftsbereich ___________________________________________________________________ Die Zusammenarbeit mit Mittel- und Osteuropa hat für die Berliner Hochschulen und Forschungseinrichtungen einen hohen Stellenwert. Eine erschöpfende Darstellung dieser Beziehungen ist aufgrund ihrer Fülle und Vielfalt nicht möglich. Der folgende Bericht konzentriert sich deshalb auf Schwerpunkte. Die Transformationsprozesse in Mittel- und Osteuropa sind Forschungsschwerpunkt der Freien Universität Berlin. Diese Forschungstätigkeit konzentriert sich zum einen auf die Balkanregion und zum anderen auf die kaukasischen und mittelasiatischen Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Darüber hinaus wird die Problematik des Eurozonenbeitritts der neuen mittel- und osteuropäischen Mitgliedsländer untersucht. Die Humboldt-Universität zu Berlin versteht es besonders gut, einschlägige innerstaatliche Förderprogramme für ihre zahlreichen Kooperationen mit Mittel- und Osteuropa zu nutzen. So hat sie beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für die neue Förderphase 2007 – 2009 des Programms Ostpartnerschaften, mit dem partnerschaftliche Beziehungen deutscher Hochschulen mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie den Ländern der GUS gefördert werden, über 70 Projekte und multilaterale Maßnahmen für die Zusammenarbeit mit 8 Hochschulen in Bulgarien, Polen, Russische Föderation und Tschechische Republik beantragt. Nach positiver Evaluierung durch den DAAD erhielt die Humboldt-Universität Ende November 2006 einen Zuwendungsvertrag in Höhe von 300.000 Euro für den Zeitraum 2007 – 2009. Für das Jahr 2007 stehen zur Umsetzung der Mobilitäten insgesamt 100 000 Euro zur Verfügung. Die Initiative Go East des DAAD verfolgt das Ziel, den akademischen Austausch mit den Ländern Mittel-, Südost- und Osteuropas sowie den Ländern der GUS weiter zu fördern und das bisherige Ungleichgewicht bei den Austauschzahlen mit dieser Region abzubauen. Dank gezielter Werbemaßnahmen an der Hochschule hat das Interesse von Studierenden der Humboldt-Universität an Studienaufenthalten in Mittel- und Osteuropa in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Für den Förderzeitraum 2007/2008 hat der DAAD 22 Projektanträge in sechs Ländern (Russland: 12, Polen: 5, Serbien: 2, Lettland: 1, Kroatien: 1, Tschechische Republik: 1) bewilligt. Damit erhalten ca. 40 HU-Studierende die Möglichkeit für einen Studienaufenthalt in Mittel- und Osteuropa. Von Mitte März bis Ende Juli 2007 haben erneut fast 100 Hochschulabsolvent/innen aus Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie aus Kasachstan, Georgien und den USA ein Internationales Parlaments-Stipendium erhalten. Dieses Programm wird seit 1999 vom Deutschen Bundestag in Zusammenarbeit mit der Freien Universität, der Humboldt-Universität und der Technischen Universität durchgeführt. Im folgenden sind einige wichtige Kooperationen von Berliner Wissenschaftseinrichtungen mit Schwerpunktregionen beispielhaft aufgeführt. Polen Polen bildet einen geografischen Schwerpunkt der Zusammenarbeit der Berliner Hochschulen mit Mittel- und Osteuropa. Im Jahr 2006 konnten wieder neue 71

Hochschulpartnerschaften mit Polen aufgenommen werden, so beispielsweise zwischen der Universität der Künste Berlin und der Technischen Universität Stettin im Bereich Architektur, der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und der Industrial Design Fakultät der Kunstakademie in Warschau sowie zwischen der Technischen Fachhochschule Berlin und der Wojskowa Akademia Techniczna Warszawa im Bereich Studentenaustausch und der Politechnika Krakowska im Rahmen eines SOKRATESProjekts. Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der Polnischen Botschaft in Berlin, der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Freien Universität Berlin ist am 23. November 2006 am Osteuropa-Institut im Beisein von Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, des früheren polnischen Außenministers Bartoszewski, des Präsidenten der Polnischen Akademie der Wissenschaften und weiterer 300 Gäste das weltweit erste Polnische Historische Institut im Ausland feierlich eröffnet worden. Gleichzeitig wurde der Direktor des Instituts zum Honorarprofessor am OsteuropaInstitut der FU Berlin ernannt. Für das Osteuropa-Institut und das Zentrum für Regionalstudien der Freien Universität eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten für eine wesentliche Intensivierung der langjährigen Kooperation mit Polen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet die Technische Universität Berlin mit der Politechnika Krakowska und der Politechnika Warszawska. Im Rahmen des DeutschPolnischen Jahres wurde auf dem Gebiet Prozesssimulation und Prozessoptimierung sehr erfolgreich eine einwöchige Frühjahrschule mit ca. 44 Teilnehmern an der Politechnika Krakowska durchgeführt. Die Jahrgangsbesten des Gebietes Maschinenbau und Apparatewesen aus Krakow wurden für ein Doppeldiplomstudium (Energie- und Verfahrenstechnik) an der TU Berlin ausgewählt. In Kooperation mit der Politechnika Warszawska fand im Jahr 2006 ein Entwurfsseminar in Berlin und in Warschau statt, dessen Ergebnisse im Internet veröffentlicht worden sind. Außerdem wurde eine Ausstellung der Workshopergebnisse an der TU Berlin organisiert. Am Institut für Stadt- und Regionalplanung hielten sich 5 Diplomandinnen aus Warschau auf. Sie erarbeiteten am Beispiel der Stadt und des Umlandes Berlin vergleichende Aspekte für ihre Diplomarbeiten. Das Career Center der Technischen Universität Berlin vermittelt federführend für alle Berliner Hochschulen Auslandspraktika im Rahmen des Mobilitätsprogramms LEONARDO DA VINCI. In den letzten Jahren wurde verstärkt die Vermittlung von Auslandspraktika nach Mittel- und Osteuropa beworben. So ist es in 2006 gelungen, sieben Stipendiaten in mittel- und osteuropäische Unternehmen zu vermitteln; zusätzlich wurde das Praktikum einer polnischen Studentin in Berlin gefördert. Im Career Service wurden seit 2000 die Beziehungen zu Mittel- und Osteuropa und Polen sehr forciert. Mittlerweile bestehen Kooperationen mit 12 Partnerhochschulen in dieser Region, so z.B. in Wroclaw, Warschau und Poznan. Die Europäische Wirtschaftshochschule ESCP-EAP Berlin bietet mit polnischen Partnerhochschulen gemeinsame Weiterbildungsangebote für Manager von kleinen und mittleren Unternehmen an. Im Rahmen des Deutsch-Polnischen Jahres fand das Projekt „Berlin – na codzien: Warszawa – alltags“ mit Studierenden des Instituts für Bekleidungsdesign an der Universität der Künste Berlin und der Fakultät für Industrial Design der Akademie der Schönen Künste Warschau statt. Die teilnehmenden zehn Studierenden waren 72

aufgefordert, den Alltag in der jeweils anderen Stadt zu beobachten. Die per Foto und Film recherchierten Ergebnisse dienten als Ausgangspunkt für den Entwurf von Szenarien und Produkten. Den Abschluss bildete eine gemeinsame Ausstellung in der Ulica Solec in Warschau. Die Zusammenarbeit der Technischen Fachhochschule Berlin mit polnischen Hochschulen hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Über den DAAD werden Projekte mit der Universität Poznan im Baubereich sowie der Dozentenaustausch mit den Universitäten in Wroclaw und Gdansk in den Fachgebieten Chemie, Informatik und Wirtschaft gefördert. An der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin wurde in Zusammenarbeit mit der Partnerinstitution Wyzsza Szkola Bankowa w Poznaniu – Bankhochschule Posen/Polen – das Projekt Sommerkurs für Graduierte mit dem Titel „Aktuelle Probleme der europäischen Wirtschaft mit besonderer Berücksichtigung der Erweiterung des europäischen Binnenmarktes und der europäischen Transformationsländer“ durchgeführt. Dazu sind 25 ehemalige FHW-Studierende aus den Staaten Mittel- und Osteuropas eingeladen worden. Das Projekt wird vom DAAD im Rahmen des Programms AlumniPlus unterstützt. Ein wichtiges Kooperationsfeld mit Polen ist die Zusammenarbeit im Bereich der öffentlichen Verwaltung, wo sich die Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin große Verdienste erworben hat. Die FHVR koordiniert das "Forum deutscher und polnischer Verwaltungshochschulen" und vermittelt in diesem Rahmen polnische Praktikant/inn/en in die Berliner Verwaltung. Zwischen der FHVR und Universität Olzstyn ist 2006 die Durchführung einer „Deutschen Rechtsschule“ in Olzstyn im Statsund im Strafrecht vereinbart worden. Im Kontext der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Wilhelm-vonHumboldt-Ausgabe hat die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit der Jagellonen-Bibliothek Krakow im September 2006 mit der Digitalisierung der dort liegenden Humboldt-Manuskripte begonnen. Die Texterfassung des umfangreichen Manuskripts zu W. von Humboldts bekanntestem theoretischen Hauptwerk „Über die Kawi-Sprache der Insel Java“ wird von der polnischen Germanistin und Humboldt-Spezialistin Elzbieta M. Kowalska in Kooperation mit deutschen Wissenschaftlern vorgenommen. Auch die im Rahmen des Akademienvorhabens Regesta Imperii (Quellen zur Reichsgeschichte) bereits im Jahr 2003 in schlesischen Archiven begonnenen Arbeiten an Urkunden und Briefen Kaiser Friedrichs III. haben eine längerfristige wissenschaftliche Beziehung zu polnischen Einrichtungen, insbesondere in Wroclaw, begründet. Direktor des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin ist Vorsitzender des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats des Säugetierinstituts der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Bia\owiema. Die Koordinierung der gemeinsamen Forschungsarbeit mit Bia\owiema durch einen Workshop im Dezember 2005 hat im vergangenen Jahr erste Früchte getragen – ein gemeinsames Forschungsprogramm wurde entwickelt und zwei neue Dissertationen angeschoben. Zur Zeit laufen in diesem Forschungsprojekt drei Dissertationen.

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Russische Föderation Wissenschaftseinrichtungen in der Russischen Föderation spielen bei den internationalen Kooperationsbeziehungen der Berliner Hochschulen und Forschungseinrichtungen traditionell eine wichtige Rolle. Im Folgenden sind herausgehobene Beispiele für gemeinsame Aktivitäten aufgeführt. Mit dem Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) ist ein gemeinsamer Masterstudiengang „Internationale Beziehungen“ sehr erfolgreich angelaufen, an dem auf deutscher Seite neben der Freien Universität Berlin auch die Humboldt-Universität zu Berlin und die Universität Potsdam beteiligt sind. In jedem Jahr werden drei Studierende des MGIMO und drei Studierende von Berliner Seite für das Programm zugelassen. Die Programmteilnehmer verbringen das erste Jahr an der Heimatuniversität, studieren im 3. Semester an der ausländischen Partnerhochschule und schreiben im 4. Semester an der Heimatuniversität ihre Masterarbeit. Das Curriculum basiert auf der gegenseitigen Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen und umfasst integrierende Elemente (gemeinsame Module, deutsch-russische Co-Betreuung der Masterarbeiten). Die Studierenden erwerben einen deutschen und einen russischen Masterabschluss. Darüber hinaus begleitet das Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin einen zweisemestrigen, deutschsprachigen Zusatzstudiengang Politikwissenschaft am MGIMO. Damit soll jungen russischen Politikwissenschaftlern die Möglichkeit gegeben werden, Grundlagen der deutschen und europäischen Politikwissenschaften zu lernen, fundierte Deutschkenntnisse zu erwerben und ihre internationale Mobilität zu erhöhen. In Abstimmung mit der Siemens-AG wurden am Russisch-Deutschen Institut der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität für das akademische Jahr 2006/2007 wiederum drei Studierende von Partnerhochschulen der Humboldt-Universität zu Berlin in Moskau für ein von Siemens gesponsertes Stipendium ausgewählt. Die Stipendien gehen an jeweils eine/n Studierende/n der Physik der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität, der Wirtschaftswissenschaften der Moskauer Staatlichen Linguistischen Universität und der Wirtschaftswissenschaften der Higher School of Economics. Die drei Studierenden haben ihr Studium im Oktober 2006 in ihren Fächern aufgenommen; sie werden mit insgesamt ca. 30.000 Euro gefördert. Seit der Gründung des Programms konnten 19 Stipendiaten in Russland gefördert werden. Im Rahmen des DAAD-Programms Germanistische Institutspartnerschaften, das die fachliche Förderung und Verbesserung der Ausstattung Germanistischer Institute in Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie den Ländern der GUS zum Inhalt hat, bewilligte der DAAD in Fortsetzung der bisherigen Förderung für das Jahr 2007 knapp 30.000 Euro für die Germanistische Institutspartnerschaft zwischen dem Institut für deutsche Sprache und Linguistik der Humboldt-Universität zu Berlin und den Lehrstühlen für Deutsche Sprache und für Deutsche Philologie an der Fakultät für Fremdsprachen der Russischen Staatlichen Pädagogischen Herzen-Universität St. Petersburg (RSPU). Die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Kooperation liegen in den Bereichen Germanistische Linguistik und Deutsch als Fremdsprache. Besondere Bedeutung hat dabei die Erneuerung der Curricula sowie die Erarbeitung eines neuen Masterstudiengangs Germanistische Linguistik an der RSPU. Weiterhin ist beabsichtigt, Verfahrensweisen zur gegenseitigen Anerkennung akademischer Studienleistungen auf 74

der Grundlage des ECTS zu entwickeln. Damit wird ein aktiver Beitrag zur Umsetzung des Bologna-Prozesses in Russland geleistet. Im Rahmen des DAAD-Programms „Integrierte internationale Studiengänge mit Doppeldiplom“ wird seit 2006 ein deutsch-russischer Doppelmasterstudiengang der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität und der Staatlichen Russischen Agraruniversität K.A. Timirjasew Moskau gefördert. In einer Vorbereitungsphase sind organisatorische und verwaltungstechnische Details zur Vorbereitung des Curriculums und anderer relevanter Dokumente abgestimmt worden. Im Zeitraum 1.9.2007 bis 31.8.2011 schließt sich eine Erprobungs- und Etablierungsphase an. In dieser Phase ist der erste Durchlauf des vorgesehen. Bei erfolgreichem Durchlauf des Studienprogramms an beiden Universitäten wird der gemeinsame Masterstudiengang zum Wintersemester 2011/2012 dauerhaft eingerichtet. Es ist beabsichtigt, dass etwa 5 – 10 Teilnehmende von russischer Seite in den Masterstudiengang Agrarökonomik an der Humboldt-Universität aufgenommen werden; 3 – 6 Teilnehmende sollen aus dem Kreis der Berliner Studierenden gewonnen werden. Mit der Förderung des Programms wird die seit 1970 bestehende aktive Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen auf eine weitere, qualitativ höhere Stufe gehoben. Im Rahmen der intensiven Zusammenarbeit zwischen der Technischen Universität Berlin und der Moscow State University of Civil Engineering (MSUCE) leistet die TU Berlin intensive Beratungstätigkeit für die Weiterentwicklung von Lehr- und Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Informationstechnik sowie der Bauinformatik und für die damit verbundene Restrukturierung dieser Fachgebiete an der MSUCE. In Kooperation zwischen der TU Berlin und Wissenschaftlern der Moscow State Technical University Bauman werden diverse Projekte und Gastaufenthalte zum Thema „kryogene Feststoffantriebe“ durchgeführt. Mit der Sankt Petersburger Staatlichen Akademie für Kunst und Design verbindet die Kunsthochschule Berlin-Weißensee eine langjährige aktive Zusammenarbeit. Im Frühjahr 2006 vereinbarten beide Partnereinrichtungen die Verlängerung der Kooperation um drei Jahre. Ausgesprochen erfolgreich entwickelt sich die Hochschulpartnerschaft zwischen der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und der Kuban-Universität Krasnodar. Höhepunkte der fünfjährigen Zusammenarbeit sind die Durchführung der international anerkannten Sprachprüfung Russisch als Fremdsprache in der gemeinsamen Berliner Filiale, dem Testzentrum „Russisch als Fremdsprache“, das Doppeldiplom auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften, die regelmäßige Durchführung deutsch-russischer oder internationaler studentischer Workshops sowie die erfolgreiche Teilnahme an der DAAD-Initiative Go East, mit deren Hilfe Diplomprojekte sowie praxisbezogene Studienaufenthalte gefördert wurden. Am 8. November 2006 führte die FHTW Berlin einen Osteuropatag durch, der dieser Partnerschaft gewidmet war, verbunden mit der feierlichen Verleihung der Zertifikate „Russisch als Fremdsprache“ und der bundesweit anerkannten Zertifikate UNIcert sowie einer Informationsbörse für Studierende, Hochschulangehörige und die interessierte Öffentlichkeit. Angeregt durch die Städtepartnerschaft Berlin-Moskau, hat die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin in Zusammenarbeit mit der Moskauer Universität der Völkerfreundschaft ein TEMPUS-Projekt beantragt, um die postgraduale Weiterbildung 75

von Managern von Einrichtungen des Gesundheitswesens in Moskau zu entwickeln. Dabei sollen die langjährigen Erfahrungen mit dem akkreditierten MBA-Studiengang Health Care Management an der FHW nutzbar gemacht und auf die Bedingungen in Russland angepasst werden. Auf Vorschlag der FHW wurde als weitere europäische Hochschule die langjährige Kooperationspartnerin der FHW beim MBA-Studiengang European Management, die London South Bank University (LSBU), in das Projekt einbezogen. Die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin führt bereits seit über zwei Jahrzehnten eine intensive Partnerschaft mit der St. Petersburger Staatlichen Universität für Ökonomie und Finanzen. Eine zwischen beiden Hochschulen abgeschlossene Vereinbarung über die wechselseitige Anerkennung von Studienleistungen in ausgewählten Lehrveranstaltungen trug zur Erleichterung des Studierendenaustauschs bei. Die Zusammenarbeit war flankiert von Evaluierungsgesprächen und Gedankenaustausch über die langjährige Kooperation, die durch den nun auch in Russland angestoßenen Bologna-Prozess mit veränderten Rahmenbedingungen und Anpassungsmaßnahmen umgehen muss. Innerhalb dieser Kooperation ist die Dozentenmobilität ein fester Bestandteil. Im Jahr 2006 lehrten neun Professor/inn/en der FHW Berlin in St. Petersburg an der Partneruniversität; im Gegenzug kamen 12 Professor/inn/en aus St. Petersburg für einen Lehraufenthalt nach Berlin. Mit einem vom DAAD geförderten gemeinsamen Forschungsprojekt Cross-Cultural Contacts zur Entwicklung englischsprachiger Curricula für Osteuropa wird der Internetaustausch zwischen Studierenden der St. Petersburger Partnerhochschule und der FHW Berlin ermöglicht. Allgemeine interkulturelle Themen wie Kulturstandards, Kulturschock, und vergleichende Kulturperspektiven sowie Themen der globalen Wirtschaft und die dafür notwendigen Managerkompetenzen werden entwickelt, erarbeitet und ausgetauscht. Alle Diskussionen finden in parallellaufenden Lehrveranstaltungen und im Forum (ILIAS-Lernplattform) auf Englisch statt. Die Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin hat im Mai 2006 eine Kooperationsvereinbarung mit der Fakultät für Öffentliche Verwaltung der LomonossovUniversität Moskau abgeschlossen. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Themenschwerpunkte E-Government, Personalmanagement und Qualitätsmanagement. Aus dem Forschungsbereich sind Kooperationsprojekte des Max-Born-Instituts Berlin mit dem Kurchatov Institute of Molecular Physics Moskau zum Thema „Mechanisms of energy absorption by nanoparticles in strong coherent IR and XUV fields“ und dem Moscow State Engineering Physics Institute zum Thema „Coulomb-Effekte in durch starke Laserfelder induzierten Ionisationsprozessen“ hervorzuheben. Kooperationsbeziehungen verbinden das Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin mit dem Institut für Ökologie und Evolution der Russischen Akademie der Wissenschaften und dem Moskauer Zoo. Zwischen dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und dem Institut für Soziologie der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau ist im Jahr 2006 eine Kooperationsvereinbarung neu abgeschlossen worden.

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Ukraine In den letzten Jahren haben Beziehungen zu Wissenschaftseinrichtungen in der Ukraine zunehmend an Bedeutung gewonnen; die Ukraine hat sich damit zu einem weiteren regionalen Schwerpunkt der Zusammenarbeit entwickelt. Die wichtigsten Beispiele hierfür sind im Folgenden aufgeführt. Im Rahmen des seit 2003 laufenden Forschungsvorhaben „Von Wien bis Odessa – Architektur und Identität im Aufbruch Ostmitteleuropas“ war die Universität der Künste Berlin im August/September 2006 Veranstalterin einer internationalen Sommerakademie für Architektur und Stadtplanung in Chernivtsi/Czernowitz, das mit seiner liberalen und multi-ethnischen Geschichte für die historische Entwicklung der Region Mitteleuropa steht. Die Sommerakademie wurde in Kooperation mit dem Bukowina-Zentrum an der Universität Chernivtsi, der Ion-Mincu-Universität für Architektur und Stadtplanung Bukarest und der Technischen Universität Graz, Institut für Städtebau, organisiert und führte deutsche, österreichische, rumänische und ukrainische Studenten zusammen. Die Universität der Künste hat damit einen bedeutenden Schritt zum Aufbau eines mitteleuropäischen Netzwerkes im Bereich Architektur und Stadterneuerung unternommen. Die entstandenen Kontakte sollen im Jahr 2007 durch Gründung eines Forschungsverbundes zur Entwicklung weiterer gemeinsamer Projekte verfestigt werden. Seit 2005 verbindet die Kunsthochschule Berlin-Weißensee eine Kooperation mit der Staatlichen Akademie für Kunst und Design Charkiv auf dem Gebiet der visuellen Kommunikation. Im Rahmen des Kooperationsvertrags der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin mit dem Regionalen Institut Lviv, der Akademie für staatliche Verwaltung beim Präsidenten der Ukraine, richteten die FHVR Berlin und die ukrainische Akademie im September 2006 eine internationale wissenschaftliche Konferenz „Ukraine und Europäische Union: Wege und Richtungen der Annäherung und Zusammenarbeit“ aus. Ziel der Konferenz war es vor dem Hintergrund des Nachbarschaftsvertrags EU-Ukraine, die mit der Umsetzung europäischer Rechtsnormen in ukrainisches Recht verbundenen Schwierigkeiten und Chancen zu untersuchen. Im Mai wurde 2006 wurde in Zusammenarbeit mit dem Regionalinstitut Lviv in Berlin ein Seminar zum Thema Rechtsharmonisierung durchgeführt. Zum Seminarprogramm gehörten unter anderem ein Round-Table-Gespräch mit Hochschullehrern der FHVR Berlin sowie Fachgespräche zum Thema Rechtsharmonisierung auf kommunaler-, bezirklicher- und Landesebene. Darüber hinaus haben im September 2006 Studierende aus Lviv mehrwöchige Praktika in Berliner Verwaltungen absolviert. In Zusammenarbeit mit dem Regionalinstitut Lviv und der WSAP Stettin ist 2007 die Durchführung einer Fachkonferenz zur Bekämpfung der Korruption in der öffentlichen Verwaltung an der FHVR geplant. Balkan Eine Reihe von Kooperationen der Berliner Wissenschaftseinrichtungen mit den BalkanLändern gehen auf die Balkan-Initiative der Berliner und Brandenburger Wissenschaft aus dem Jahre 2000 zurück.

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An der Universität Split wurde mit Hilfe der Freien Universität Berlin ein DeutschKroatisches Rechtszentrum eingerichtet, das von einem Hochschullehrer der FU geleitet wird. Im Jahr 2006 sind Verhandlungen über die Einrichtung einer EuropaUniversität in Varazdin mit Unterstützung der FU Berlin aufgenommen worden. Die Wirtschaftsuniversität in Tirana/Albanien erhielt eine umfangreiche Bücher- und Zeitschriftenspende von der Freien Universität. Auch die Beziehungen der FU Berlin zur Universität Skopje/Makedonien wurden verstärkt. Der DAAD hat die Weiterförderung des Projektes „Software-Engineering, e-Learning, Distance Education, Reverse Engineering“ der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen des DAAD-Sonderprogramms „Akademischer Neuaufbau Südosteuropa“ bewilligt und für 2007 eine Fördersumme in Höhe von 39.399 Euro zur Verfügung gestellt. Damit können Projektziele wie der Aufbau eines Exzellenznetzwerkes Software Engineering in Südosteuropa und Konsolidierung eines SOE-weiten Lehr- und Forschungsnetzes an 13 Universitäten aus sieben Ländern Südosteuropas weiter verfolgt werden. Der Fachbereich Bauwesen der Technischen Fachhochschule Berlin kooperiert mit den Universitäten in Nys /Serbien und University of Skopje/ Mazedonien mit dem Ziel der Entwicklung und Modernisierung der dortigen Hochschulstrukturen. Auch diese Zusammenarbeit wurde im Rahmen des Programms „Akademischer Neuaufbau Südosteuropa“ vom DAAD gefördert. Die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin ist an dem Projekt „ETN DEC – European Thematic Network for Doctoral Education in Computing“ beteiligt, das unter Federführung der University of Rousse, Bulgaria durchgeführt und in den Jahren 2004 – 2007 von der Europäischen Kommission im Rahmen der SOKRATES Thematic Networks gefördert wird. In diesem Projekt geht es um Anerkennung der DoktorandenAusbildung als dritte Stufe der Hochschulbildung sowie die Definition der Rahmenbedingungen für die Qualitätserhöhung von Promotionsvorhaben und die Entwicklung von Methoden für die Bewertung des Wissens und der Erfahrung von Doktoranden. Die im Jahr 2000 von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der damaligen Balkan-Initiative der Berliner und Brandenburger Wissenschaft maßgeblich initiierte und getragene Berlin Summerschool „Psychiatry as a Science“ für junge ost- und südosteuropäische Psychiaterinnen und Psychiater wird, gefördert vom Boehringer Ingelheim Fonds und von der BBAW, regelmäßig an der BBAW durchgeführt. Aus den bisherigen Sommerschulen hat sich ein Netzwerk osteuropäischer Psychiater (E-EPSI, = Eastern-European Psychiatric Science Initiative) entwickelt. Im Dezember 2006 haben die Präsidenten der BBAW und der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie der Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie ein Memorandum of Understanding im Kontext des wissenschaftlichen Gemeinschaftsprojekts „Determination and analysis of genome-wide DANN sequences in hominid fossils from Vindija, Croatia“ – als Teil des im Juli 2002 zwischen der BBAW und der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste abgeschlossenen Kooperationsvertrags – unterzeichnet, das die Entschlüsselung der Neandertaler-DNA zum Ziel hat.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa aus den Bereichen Schule, berufliche Bildung, Erwachsenenbildung und Jugend ___________________________________________________________________ Friedrich-List-Schule/Oberstufenzentrum Wirtschaftssprachen/Kompetenzzentrum Internationale Beziehungen (Siehe „Aktuelle Aktivitäten und Projekte“)

Knobelsdorff-Schule/OSZ Bautechnik I Seit 2000 Austausch mit der Staatlichen Bauschule Pilsen / Tschechien. Gegenseitige Besuche mit Praktika im Gastland 2004: Zusammenarbeit mit dem VII. Lyzeum Wroclav im Rahmen des Schulprojekts „denkmal aktiv“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. 2005: Dreiwöchiger Arbeitseinsatz in Zgierz, Polen, Auszubildende mehrerer Berufsgruppen, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten an einem städtischen Platz mit Mahnmal zum Gedenken an die Ermordung von Geiseln durch die Gestapo. Polnische Partner: Technische Schule Zgierz, Magistrat der Stadt Zgierz. Deutsche Partner: Bildungsverein Bautechnik e.V. In Zusammenarbeit mit der Berliner Gesellschaft für entwicklungspolitische Zusammenarbeit mbH (BGZ) ist das OSZ Bautechnik II federführend am Pilotprojekt „Umbau & KO - Umweltgerechtes Bauen mit Kompetenz“: Entwicklung einer europäischen Qualifizierungs- und Zertifizierungsstrategie für bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung in Bauberufen unter Berücksichtigung neuer EU-Richtlinien“ beteiligt. Die Laufzeit beträgt 3 Jahre und endet 2007. Neben den nationalen Akteuren (Kammern und Verbänden) sind dänische, belgische und polnische Partner an dem Pilotprojekt im Rahmen von Leonardo da Vinci beteiligt. Vereinbarungsgemäß finden Arbeitstreffen in den beteiligten Ländern statt. Im Oktober 2006 fand eine Studienfahrt (1 Woche) von Bildungsverantwortlichen nach Polen (Zielona Gora und Krakau) statt. Ziel war die Vorbereitung eines Schülerpraktikums in Zielona Gora, dass mit der polnischen Partnerschule und der Handwerkskammer durchgeführt wird. Die Reise erfolgte in Zusammenarbeit mit der Berliner Gesellschaft für entwicklungspolitische Zusammenarbeit mbH (BGZ) und wird gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Im Rahmen der grenzüberschreitenden Verbundausbildung in innovativen Bauvorhaben erfolgte eine Reise von Lehrern und Schülern im März 2006 nach Zielona Gora zur Durchführung des gemeinsamen Projektes „Schulhofgestaltung“. Die Reise wurde gefördert durch das BMBF über das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. 79

Zur Förderung von Praktika deutscher Auszubildenden in Polen fand im November 2006 eine Reise nach Zielona Gora statt. Innerhalb von 3 Wochen wurden mit der Partnerschule gemeinsame Bauprojekte durchgeführt, u. a. ein Schulhofprojekt. Die Reise erfolgte in Zusammenarbeit mit der Berliner Gesellschaft für entwicklungspolitische Zusammenarbeit mbH (BGZ) und wurde gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Berufliche Schule für Sozialwesen Berlin-Pankow Mit sozialpädagogischen und sozialpflegerischen Einrichtungen wurden in Ungarn Kontakte geknüpft in Bezug auf die Aufnahme von Praktikanten. Diese Einrichtungen wurden vor Ort besucht. Weiterhin verbindet die Schule mit Budapest eine SocIncPartnerschaft. Mit einer Behinderteneinrichtung in Estland wurde die Aufnahme von Praktikanten vereinbart. Die Einrichtung wurde vorab besucht und vor Ort wurden die erforderlichen Absprachen mit den Verantwortlichen getroffen. Lise-Meitner-Schule Austauschprojekt mit Polen zum Thema "Lise-Meitner und Marie Sklodowska-Curie Zwei Naturwissenschaftlerinnen am Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein interkulturelles Projekt im fächerübergreifenden Kontext." Praktikanten der Lise-Meitner-Schule gehen im Rahmen von Leonardo da Vinci Mobilität nach Litauen, Ungarn und Bulgarien und die Türkei. Ernst-Litfaß-Schule/Oberstufenzentrum Druck- und Medientechnik Seit mehreren Projektjahrgängen erfolgreich und auch 2006 durchgeführt, ist der Schüleraustausch mit der Prager SPS, einer privaten Schule für das polygrafische Gewerbe. Der Austausch wurde bisher von PIA, Berlin (Praxis im Ausland) betreut. Eine Bezuschussung findet durch Tandem, Regensburg, statt. Gegenwärtig wird ein Partner in Polen eruiert. Insbesondere die räumliche Position Berlins lassen Partnerschaften nach Polen recht vielversprechend anlaufen. Ein deutlicher Anteil polnisch sprechender Schülerinnen und Schüler ermöglicht eine gute soziale Einbindung von Projekten. Krakau und Danzig sind potentielle Standorte von Partnereinrichtungen. Durch Partnerschaften mit dem Schulbezirk Reinickendorf werden weitere Kontakte gesucht. Im euroasiatischen Raum werden Kontakte über das Goethe-Institut eingeleitet. Mitglieder des Lehrpersonals engagieren sich für eine Partnerschaft mit Aserbaidschan. Loschmidt-Berufsschule Seit 1994 veranstaltet die Loschmidt-Berufsschule Bildungs- und Begegnungsreisen nach Olsztyn/Allenstein in Polen. Die ehemalige ermländische „Hauptstadt“ in Ostpreußen ermöglichte uns zunächst einmal jährlich eine Reise für 10 Jugendliche und zwei Lehrer. Daraus entwickelten sich erste Kontakte zu einer Berufsschule am Ort, einzelne Fachbereiche unserer Schule (Hauswirtschaft, Holzverarbeitung) und insbesondere die Glaser-Ausbildungsklasse begannen, gemeinsame Projekte zu erarbeiten. Zunächst stand im Vordergrund „Polen-Deutschland“ als Orte der Begegnung und des Kennenlernens. Es folgte eine Lehrerfortbildung in Olsztyn, auf der weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Stiftung beschlossen wurden. Seit 1999 dann folgten jährlich zwei Begegnungsreisen, wobei im Mai jeweils eine 80

Ausbildungsgruppe (Glaser) bzw. Lehrgangsteilnehmende mit einem freien Träger - und im Herbst eine Klasse unserer Loschmidt-Vollzeitlehrgänge nach Olsztyn fahren. Für beide Fahrten im Jahr steht jeweils eine Partnergruppe aus Polen zur Verfügung, meistens Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe mit drei Jahren Deutschunterricht. Die Reisen stehen unter dem Motto „Wer reist, lernt sich selber kennen - Möglichkeiten und Grenzen der Begegnung“ Für viele unserer Schüler/innen zunächst ein völlig abstrakter Reisebeginn. Wenn man unsere Schülerinnen und Schüler fragt, warum sie reisen, erhält man meist Antworten wie: "Ich will mich erholen, ich will was erleben, ich will mal was anderes sehen." Die meisten dieser Begründungen berücksichtigen nicht oder kaum, dass die Begegnung mit den Menschen eines anderen Landes ein wesentlicher Teil der Reise sein kann. Die Erfahrungen haben uns gezeigt, dass am Ende der Begegnungen z.B. der Zugang zum Begriff „Toleranz“ mit Leben erfüllt wurde. Fachschule für Sozialpädagogik des Pestalozzi-Fröbel-Hauses Seit 15 Jahren unternehmen wir verstärkt Ausbildungsreisen mit den Studierenden nach Polen. Ausgeprägte Kontakte bestehen hier zu Krakau und Wroclav. Seit 6 Jahren leistet jeder im Rahmen der Profilkurse ein dreiwöchiges Praktikum in Polen ab. Zu Langzeitpraktika kam es bisher in Polen, Russland, Ungarn und der Slowakei. Dozent/innen bereisten Polen mehrere Male im Zuge des Leonardo da Vinci Ausbilderaustauschs. Insgesamt bemühen wir uns ständig darum, das Interesse der Studierenden an unseren osteuropäischen Partnern zu erhöhen. Über die sich intensivierenden Kontakte zu Moskauer Ausbildungseinrichtungen kommen wir dem kontinuierlich näher. In Vorbereitung befindet sich ein Comenius-Projekt zur Ausbildung von Lehrkräften. In diesem Projekt soll ein Regel- bzw. Wahlangebot zum Aufbau von Filmkompetenz entwickelt werden, welches in die Lehrerausbildung der beteiligten Staaten eingeführt werden soll. Darüber hinaus ist die Ableitung eines Entwurfs von europäischen Standards für die didaktische Arbeit mit Film vorgesehen. Die Koordination erfolgt durch die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, es sind Einrichtungen der Lehrerausbildung aus Bratislava/Slowakei, Oppeln/Polen, Paris/Frankreich und Povoa Varzim/Portugal beteiligt. Kooperationspartner ist Vision Kino, die bundesweite Serviceeinrichtung für schulische und außerschulische Filmarbeit. Im Rahmen von Schulpartnerschaften haben bei Projekttagen mit Schulen in Mittel- und Osteuropa mit insgesamt 28 Begegnungen stattgefunden, davon 11 mit Schulen aus den EU-Beitrittsländern und 17 Begegnungen mit Schulen aus den übrigen osteuropäischen Staaten. An den Begegnungen im Ausland waren insgesamt 208 Berliner Schülerinnen und Schüler beteiligt. Als Gäste konnten 178 Schülerinnen und Schüler begrüßt werden. Die Begegnungen wurden mit rund 16.500 Euro aus Mitteln der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung gefördert. Im Rahmen von Gedenkstättenfahrten besuchten 103 Schülergruppen mit insgesamt 2.926 Schülerinnen und Schülern Gedenkstätten des Nationalsozialismus. Diese liegen vor allem in Polen und Tschechien. Es wurden insgesamt Fördermittel in Höhe von rund 134.000 Euro aus Landesmitteln bewilligt. LISUM Berlin /FB Gesellschaftswissenschaften/ Europa in der Schule/ Hg Lehrerfortbildungen 2006 (Siehe „Aktuelle Aktivitäten und Projekte“) 81

Nutzung von Fördermitteln im Wissenschaftsbereich ___________________________________________________________________ 1.

Fördermittel aus den Bildungs- und Forschungsprogrammen der Europäischen Union

Von den EU-Bildungsprogrammen haben die Berliner Wissenschaftseinrichtungen im Jahr 2006 in Höhe von ca. 3,3 Mio. Euro profitiert. Im Vordergrund standen dabei wie in den Vorjahren die Programme SOKRATES/ERASMUS und LEONARDO DA VINCI. Für Forschungsprojekte im Rahmen der Europäischen Union sind im Jahr 2006 ca. 25,7 Mio. Euro an die Berliner Hochschulen und Forschungseinrichtungen geflossen. Der überwiegende Teil der Mittel stammt aus den Forschungsrahmenprogrammen der Europäischen Union. Mittel für die Berliner Wissenschaftseinrichtungen im Jahr 2006 aus EU-Bildungsprogrammen Einrichtung

EU-Mittel (€)

Freie Universität Berlin

263.250

Humboldt-Universität zu Berlin

1.700.000

Technische Universität Berlin

464.760

Universität der Künste Berlin

109.420

Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin

13.100

Kunsthochschule Berlin-Weißensee

26.110

Technische Fachhochschule Berlin

287.400

Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

131.800

Fachhochschule für Wirtschaft Berlin

223.270

Alice-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin

43.100

Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin

28.060

Summe

3.290.270

82

Mittel für die Berliner Wissenschaftseinrichtungen im Jahr 2006 aus EU-Forschungsprogrammen EU-Mittel (€)2

Einrichtung Freie Universität Berlin

4.107.560

Humboldt-Universität zu Berlin

2.650.150

Charité

5.544.610

Technische Universität Berlin

9.235.750

Universität der Künste Berlin

116.670

Technische Fachhochschule Berlin

12.650

Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

30.000

Fachhochschule für Wirtschaft Berlin

67.720

Alice-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin

28.270

Deutsches Rheumaforschungszentrum Berlin Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

319.770 1.122.200

Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik

361.050

Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie

797.380

Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei

127.090

Institut für Kristallzüchtung

14.740

Institut für Zoo- und Wildtierforschung

11.080

Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie

625.340

Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik

142.500

Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Summe

57.270 304.990 25.676.790

2

Bei mehrjährigen Projekten wurden jährliche Mittelwerte angeben, sofern die jeweiligen Jahresbeträge nicht exakt beziffert werden können.

83

2.

EU-Strukturförderung

Neben dem europäischen Austausch führten die Berliner Hochschulen und Forschungsinstitute im Jahr 2006 wieder eine Vielzahl von Projekten im Rahmen der europäischen Strukturfonds EFRE und ESF sowie von Gemeinschaftsinitiativen durch. Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Im Jahr 2006 wurden im Bereich Wissenschaft und Forschung 34 mehrjährige Projekte aus EFRE-Mitteln gefördert, darunter u.a. Vorhaben auf dem Gebiet der multimedialen Vernetzung und der Verbesserung von Angeboten für internetbasierte Lerninfrastrukturen sowie der Optoelektronik, wobei Ausstattungs- und Baumaßnahmen zur Anpassung der Einrichtungen an künftige Bedarfsstrukturen im Vordergrund standen. Der Umfang der Förderung belief sich im Haushaltsjahr 2006 auf 9.704.570 € (siehe Fördermitteltabelle). Europäischer Sozialfonds (ESF) Die Berliner Hochschulen nutzten die Fördermöglichkeiten des ESF für die Entwicklung und Durchführung innovativer Qualifizierungsangebote. Im Jahr 2006 wurden – mit ca. 6,5 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert und aus Haushaltsmitteln der Hochschulen kofinanziert – insgesamt 53 Qualifizierungsprojekte begonnen bzw. weitergeführt. Gemeinsames Ziel dieser Projekte war und ist die Verbesserung der Anpassungsfähigkeit von Hochschulabsolventen an die sich ändernden Bedingungen des Arbeitsmarktes. Mit diesen Projekten leisteten die Hochschulen einen Beitrag zum lebenslangen Lernen, wodurch die Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmenden erhöht bzw. erhalten werden konnte. Wie bereits im Vorjahr wurde auch 2006 wieder als besonderer Schwerpunkt die Entwicklung des Unternehmergeistes und Befähigung zur Existenzgründung an den Berliner Hochschulen verstärkt unterstützt. Im Jahr 2006 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellte Mittel für die Berliner Wissenschaftseinrichtungen Einrichtung

Projekt

Freie Universität Berlin Humboldt-Universität zu Berlin; Charité Humboldt-Universität zu Berlin, Charité Humboldt-Universität zu Berlin; Charité

Labor für alternative Testverfahren Nano Carrier für die medizinische Anwendung in Diagnostik und Therapie

Humboldt-Universität zu Berlin; Charité Humboldt-Universität zu Berlin; Charité Humboldt-Universität zu Berlin

EFRE-Mittel (€)

Nanotechnologie in der Medizin Muskoloskeletal Research Centre Berlin (MRCB) Etablierung eines Zentrums für Microarraygestützte Comperative Genom Berliner Zentrum für Mechatronische Medizintechnik Centrum für Sportwissenschaften und Sportmedizin Berlin 84

104.221 572.392 263.940 105.306 266.555 440.693 651.147

Einrichtung Technische Universität Berlin Technische Universität Berlin Technische Universität Berlin

Projekt

EFRE-Mittel (€)

Kompetenzzentrum Bioaktive Oberflächen

Anwenderzentrum Werkstoffsimulation und Charakterisierung Erstellung und Visualisierung von 3-DModellen Infrastrukturmaßnahme „Future Net“, Universität der Künste Vernetzung für die anwendungsbezogenen Berlin Künste an der UdK Berlin Universität der Künste Kompetenzplattform am Career und Berlin Transfer Center der UdK Universität der Künste Errichtung eines Klanglabors Berlin Kunsthochschule Ausbau Rapid Prototyping Weißensee Europäische Umbau, Herrichtung, Einrichtung und Wirtschaftshochschule Ausstattung von Räumen Heubnerweg 6 ESCP - EAP Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Kommunikationsvernetzung FHTW Berlin Fachhochschule für Elektronische, internetbasierte Technik und Wirtschaft Lerninfrastruktur für die Weiterbildung - eBerlin Train Fachhochschule für Technik und Wirtschaft SPRINT Berlin Fachhochschule für Aufstockung 4. OG und Dachgeschoss Wirtschaft Berlin Technische Entwicklung einer modularen IT-gestützten Fachhochschule Berlin Serviceinfrastruktur für öffentliche Räume FraunhoferGesellschaft für Institut Erichtung und Inbetriebnahme eines für Produktionstechnik Laserbearbeitungszentrums und Konstruktionsanlagen FraunhoferGesellschaft für Institut Berlin Center for Micro and Nanoreliability für Zuverlässigkeit und Mikrointegration FraunhoferGesellschaft für Institut Eurpaen Keylab for Nanoreliability für Zuverlässigkeit und Mikrointegration FraunhoferAufbau eines Spezialmessplatzes Feuchte Gesellschaft für Institut Atomkraftmikroskop zur für Zuverlässigkeit und Nanomaterialcharakterisiertung Mikrointegration 85

118.427 76.616 269.208 55.847 122.112 37.277 87.103 22.047 105.531 246.305 91.545 569.571 194.948

247.980

6.027

152.973

6.941

Einrichtung Forschungsverbund Berlin e.V. für Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei BBB Management GmbH, Berlin-Buch Max-Planck-Institut für molekulare Genetik Max-Planck-Institut für molekulare Genetik Max-DelbrückCentrum für Molekulare Medizin Forschungsverbund Berlin e.V. für Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie Hahn-Meitner-Institut Max-Planck-Institut für molekulare Genetik Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Institute for Analytical Sciences

Projekt

EFRE-Mittel (€)

Neubau einer Aquarienhalle

109.660

Infrastruktur II

409.259

Infrastrukturmaßnahme Center for funktional Genomics

38.077

Kryo

322.636

Neubau eines Laborgebäudes für Medizinische Genomforschung - Teil MDC -

920.137

Neubau eines Laborgebäudes für Medizinische Genomforschung - Teil FMP -

585.729

Anwenderzentrum für topografische Methoden in der Werkstoffforschung

829.419

Ultra Struktur Netzwerk

194.844

Aufbau des Instituts für Verkehrsforschung des DLR am Standort Berlin-Adlershof Kompetenzzentrum AIN/GaN: Optische Prozess- und Materialanalytik

Summe

631.469 848.628 9.704.570

86

Im Jahr 2006 bewilligte Mittel für die Berliner Wissenschaftseinrichtungen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) Einrichtung

Projekt Online-Lehre lernen II GENESIS - Gendersensitive Wissensräume für Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften

116.029

PREPARE

261.754

PREPARE II

119.188 66.049

Human Venture II

64.904

Entrepreneurial Research Teams

80.976 70.103 173.428

Venture Campus III Train the Tutor - Qualifizierg. des wiss. Nachwuchses BeLearning, Barrierefreies eLearning Global Network Management SCRIPTA - Scientific Presentation for Academics

25.226 19.536 261.802 75.633 218.287

Erfolgreich gründen aus der Wissenschaft

37.372

GründerinnenZeit

46.159

Berufsorientierung in Bachelor-Studiengängen Einführung neuer Lehr- und Lernformen durch ELearning in der Bachelor-Ausbildung

155.044

Digitaler Beschreibungs- und Methoden-Coach KMU Infokompetenz - Informationskompetenz als Schlüsselqualifikation in Berliner KMU`s

109.279

Gründerplattform HUB Modulare Qualif. für Studierende und Absolvent/innen Freie Universität Berlin

339.077

Human Venture

Technische Universität Venture Campus Berlin Venture Campus II

Humboldt-Universität zu Berlin

ESF-Mittel (€)

55.063

41.225 61.124 90.842

Unternehmertum in der Wissensgesellschaft

134.728

FU-Gründungsberatung

245.478

Unternehmertum in Theorie und Praxis

108.248

CareerCenter / Toolbox for Work and Living Universität der Künste Existenzgründungsberatung für Künstler/innen Berlin

66.308 91.227

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Einrichtung

Projekt

ESF-Mittel (€)

Masterstudiengang Comp. Science & Engineering (CS&E)

16.374

Masterstudiengang Comp. Science & Engineering (CS&E) II

86.739

Masterstudium Clinical Trial Management II

39.311

Masterstudium Medizinische Informatik (Teil 1)

61.601

Technische Masterstudium Medizinische Informatik (Teil 2) Fachhochschule Berlin Clinical Research & Trial Management

46.248

Masterstudium Clinical Trial Management (CLINT) Technologiescout

Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Forschungsassistenten

826.700

Gründerlabor

288.400

eVideo - Videoeinsatz in eLearning-Szenarien

84.702

Weiterentwicklung des Career Service

38.728

Existenzgründung für Studierende und Absolvent/innen

84.538

mobile Computing - Datenbanken, Informationssysteme und mobile Anwendungen

69.600

EMIKA - Entwicklung multimedialer, dynamischer Museumsinformationssysteme mit integrierten Funktionen

57.911 446.608

Bewerbungsberatung

16.660

Bewerbungsstrategie-Seminare

19.203

Studiengang Umwelt- und Qualitätsmanagement V

21.477

Studiengang Umwelt- und Qualitätsmanagement VI

36.059

Gründungseinstieg

58.766

Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement

13.639

Module Wirtschaftsinformatik 2003 - 2006 Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin A.-Salomon-Fachhochschule f. Sozialarbeit u. Sozialpädagogik Berlin BBB Management GmbH Berlin-Buch

1.915 24.644

Forschungsassistenten

Fachhochschule für Wirtschaft Berlin

59.722

114.623

Evaluation der innovativen Maßnahmen ESF

57.350

Karriereplanung

36.125

Förderung der Region Berlin-Buch

Insgesamt

753.708 6.495.442

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Nutzung von Fördermitteln in den Bereichen Schule, berufliche Bildung, Erwachsenenbildung und Jugend ___________________________________________________________________ Im Bereich „Jugend“ wurden im Jahr 2006 ESF-Mittel in Höhe von insgesamt 7.837.777,10 € ausgezahlt. Dieser Betrag teilt sich auf die jeweiligen Ziele wie folgt auf: Ziel 1B: Ziel 2: Ziel 3:

926.856,12 € 1.569.850,23 € 5.341.070,75 €

Schwerpunktmäßig wurden folgende Maßnahmen aus ESF-Mitteln gefördert: Qualifizierungsmaßnahmen im IT- und Medienbereich für Jugendliche und junge Erwachsene sowie für Mitarbeiter aus Jugendhilfe, Schule und betrieblicher Ausbildung Berufsvorbereitungsund Berufsorientierungsmaßnahmen für benachteiligte Jugendliche Berufliche Qualifizierungsmaßnahmen (auch Auslandsqualifizierung) bzw. berufliche Eingliederung von benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Überleitung in das Erwerbsleben bzw. in Ausbildung Qualifizierung und Berufsausbildung für junge Frauen in mädchenuntypischen Berufen Jugendsozialarbeit an Berliner Haupt- und Sonderschulen Im Bereich „Schule“ wurden im Jahr 2006 ESF-Mittel in Höhe von insgesamt 5.946.607,57 € ausgezahlt. Dieser Betrag teilt sich auf die jeweiligen Ziele wie folgt auf: Ziel 1B: Ziel 2: Ziel 3:

242.541,53 € 1.842.038,03 € 3.862.028,01 €

Schwerpunktmäßig wurden folgende Maßnahmen aus ESF-Mitteln gefördert: Förderung von Projekten für benachteiligte Jugendliche zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung, Vermittlung in eine Berufsausbildung oder zur Arbeitsaufnahme Förderung von Projekten mit Migrantinnen und Migranten zur besseren Integration in die Gesellschaft, zur Berufsvorbereitung und Vermittlung in eine Berufsausbildung oder zur Arbeitsaufnahme Förderung von Projekten benachteiligter Mädchen und Frauen zur besseren Berufsvorbereitung und Vermittlung in eine Berufsausbildung oder zur Arbeitsaufnahme: Beispiele für Projekte Berliner Netzwerk Hauptschulen Das Berliner Netzwerk Hauptschulen arbeitet seit Dezember 2004 nach dem Vorbild des erfolgreichen und ausgezeichneten Hamburger Modells „Netzwerk Hauptschulen“ an dem Ziel der messbaren Steigerung der Chancen ausbildungswilliger und geeigneter 89

Hauptschüler/innen auf Vermittlung eines ungeförderten Ausbildungsplatzes im dualen System. Von zunächst 110 Schüler/innen aus 11 Schulen, konnte das Projekt auf aktuell 400 Schüler/innen aus 31 Schulen ausgeweitet werden. Eine Koordinierungsstelle, finanziert aus Mitteln des ESF und der Arbeitsagentur, verbindet dabei erfolgreich die Bemühungen der Schulen, der beteiligten Unternehmen und der Arbeitsagentur. Gute Vermittlungserfolge - im Jahr 2006 konnten 38% der beteiligten Schüler/innen in eine duale Ausbildung gebracht werden - und die hohe Akzeptanz des laufenden Projekts unter den beteiligten Hauptschulen und Unternehmen bestätigen das Konzept. Mittelfristig sollten alle Berliner Schulen, die Schüler/innen mit Hauptschulabschlüssen entlassen, in das Netzwerk einbezogen sein. Jugend-Sozialarbeit an Berliner Hauptschulen Dieses Projekt ist ein Kooperationsmodell an der Schnittstelle zwischen Schule und Jugendhilfe und eine konkrete Umsetzung des Arbeitsprogramms Hauptschulen zur Kompensation der vielfältigen Probleme der Schülerinnen und Schüler der Hauptschule: häufig schulischer und persönlicher Misserfolg, geringes Selbstwertgefühl, mangelnde Lernmotivation, häufig Schuldistanz und Schulverweigerung, relative Bildungsferne ihrer Eltern, kaum Unterstützung aus dem häuslichen Bereich. Folge davon sind besonders eingeschränkte Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. Hauptsächliches Ziel des Förderprogramms ist es, die bestehenden Ansätze und Kooperationen der Kinder- und Jugendhilfe mit der Hauptschule auszubauen, um die Schüler/innen auf ihrem Weg zur Ausbildungsreife zu unterstützen. In Kooperation mit einem freien Träger der Jugendhilfe ist an den teilnehmenden Schulen ein/e Sozialpädagogin tätig, der/die zusammen mit einer Lehrkraft das gemeinsame Konzept umsetzt. Zum Programmstart (Mai 2006) war die Teilnahme auf zunächst 20 Hauptschulen begrenzt. Seit September 2006 nehmen alle Hauptschulen, die einen förderfähigen Antrag gestellt haben, an diesem Programm teil. Für die operativen Aufgaben wurde bei der Stiftung SPI eine Programmagentur eingerichtet. Für die beteiligten Sozialpädagoge/in und Lehrer/in werden verbindliche Fortbildungen (LISUM/Sozialpädagogische Fortbildung Jagdschloss Glienicke) angeboten. „Prepared for Future“ IT- Handlungskompetenz Berufsorientierung und Berufsausbildungsvorbereitung

im

Rahmen

schulischer

Das Projekt realisiert die Vernetzung zwischen Beruflichen Schulen, Oberstufenzentren und Volkshochschulen, dem gem. SchulG § 5 eine hohe grundsätzliche Bedeutung zur Förderung des Leitgedankens des Lebenslangen Lernens zukommt. Das Projekt richtet sich an Schüler/innen, die aufgrund ihrer bisherigen Schul- und Lebensbiographie mit einem hohen Armutsrisiko und Schuldistanz belastet die allgemeinbildende Schule verlassen und nur geringe Aussicht auf einen erfolgreichen Ausbildungsstart haben. Das Projekt ist angelegt, im Rahmen berufsvorbereitender Maßnahmen die Kompetenzen für das bevorstehende Bewerbungsverfahren und die im beruflichen Kontext unabdingbaren IT- Kenntnisse nicht nur zu vertiefen, sondern exakt an die Schnittstelle zu einer externen, international anerkannten (Xpert-) Prüfung zu führen.

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Die Teilnehmenden werden nicht nur technisch mit dem Computer vertraut gemacht, sondern lernen, ihn als Werkzeug für die Fertigung ansprechender Bewerbungen oder Präsentationen sowie als Kommunikations- und Recherchemedium kennen und zu nutzen. Dies erhöht deutlich ihre - bislang nicht ausreichend vorhandene Berufsausbildungsfähigkeit. Weiterhin werden sie bereits in dieser schulischen Phase über die IT- Zertifizierungsmöglichkeit mit einer Weiterbildungseinrichtung (VHS) bekannt und vertraut gemacht, die sie im Sinne Lebenslangen Lernens auf ihrem weiteren Lebens- und Arbeitsweg ohne Schwellenängste werden nutzen können. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass gerade mit dieser Maßnahme im Segment der gering qualifizierten Jugendlichen, die Empfehlungen des Europäischen Parlaments und des Rates zu Schlüsselkompetenzen für Lebenslanges Lernen in ersten Ansätzen Anwendung finden. „Ferienschule“ – Stärkung der sozialen, fachlichen und kommunikativen Fähigkeiten von Jugendlichen, vorwiegend mit Migrationshintergrund Ferienschule ist ein ESF-gefördertes Kooperationsprojekt von Schule und Volkshochschule. Projektträger ist die Volkshochschule Mitte, die sich zum Ziel gesetzt hat, in Kooperation mit interessierten Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien in den sozialen Brennpunkten des Bezirks Mitte die schulischen Integrationsbemühungen durch außerschulische Bildungsaktivitäten zu verstärken und damit die Chancen der jugendlichen Schulabgänger in bevorstehenden Bewerbungsverfahren zu erhöhen. Hauptzielgruppe der „Ferienschule“ sind Schülerinnen und Schüler (vorwiegend mit Migrationshintergrund) der 9. Klasse der Sekundarstufe I und der 12 Klasse der Sekundarstufe II. Sie sollen sich nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch, Russisch und EDV auf außerschulische, Prüfungen vorbereiten. Gleichzeitig wird durch attraktive Lernangebote und Lernarrangements in Ferien und Freizeit die Lust am Lernen gefördert und mit der Weiterbildungsinstitution Volkshochschule vertraut gemacht. inter@ktiv Deutsch Mit dem Projekt inter@ktiv Deutsch wird in Kooperation von VHS Mitte und Lehr- und Lernwerkstatt DaZ an vier Ganztagsgrundschulen in den sozialen Brennpunkten Wedding und Tiergarten im Rahmen der sozialen Stadtentwicklung die deutsche Sprachkompetenz von bildungsfernen Schülern und deren Eltern durch Einsatz und Nutzung digitaler Medien erweitert. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund erreichen in der Schule häufig nur sehr einfache Sprachkenntnisse. Sinnentnehmendes Lesen und Texte verfassen bereitet diesen Kindern größte Schwierigkeiten. Ihre Eltern – oft sozioökonomisch benachteiligt und bildungsfern – können sie nicht genügend unterstützen, und so bleiben auch neue Medien wie Computer, die beim Lernen eine immer größere Rolle spielen, als Informationsmedium weitgehend verschlossen („digital divide“). Als gezielte Gegenstrategie wird durch arbeitslose Lehrerinnen Sachunterricht in Form von Blended Learning und Sprachförderung DaZ gegeben. Knobelsdorff-Schule/OSZ Bautechnik I Für o.g. aktuelle, geplante und damit in der Vergangenheit in Zusammenhang stehende Projekte werden EU-Fördermittel aus den Programmen Leonardo da Vinci, COMENIUS 91

und SOKRATES LINGUA E genutzt bzw. beantragt. Für die bisher erteilte Förderung aus diesen Programmen der EU für unsere europäischen Projekte (auch für die hier weil nicht aktuell - nicht genannten) sind wir der Europäischen Union zu Dank verpflichtet und hoffen für die Zukunft auf die weitere Unterstützung unserer Partnerschaften und deren Projekte. Lise-Meitner-Schule Die Lise-Meitner-Schule hat in der Vergangenheit insgesamt 2,3 Millionen Euro aus EUMitteln eingeworben. Dazu zählen ca. 25 EU-Projekte mit Schülerinnen und Schülern der Lise-Meitner-Schule (Schul-, Fremdsprachen-, Mobilitäts- und Pilotprojekte), Lehreraustauschprojekte, EU-Fortbildungskurse (Arion, Comenius 2.2.c) sowie Maßnahmen zur Labor- und Bühneneinrichtung aus Mitteln des EU-Fond für Regionale Entwicklung. Ernst-Litfaß-Schule/Oberstufenzentrum Druck- und Medientechnik Für den Austausch mit Prag wurden Fördermittel von Tandem, Regensburg eingesetzt. Der Kontakt mit Bologna wird über einen Leonardo-Mobilitätsantrag finanziert. Die EAO Europäische Akademie Otzenhausen bezuschusst einen Studienaufenthalt. Ausbauen wollen wir die Begegnungen im Rahmen gemeinsamer Praktika unserer „Ausbildungs-Glaser“ und der Berufsschule in Olsztyn (Fachrichtung Kunst). Loschmidt-Berufsschule Im Mai 2006 organisierte die Loschmidt-Berufsschule eine Begegnungsreise, die als weiteres Ziel hatte, Praktikanten der Hauswirtschaft im Frühjahr 2007 nach Olsztyn zu vermitteln. Drei Jugendliche werden voraussichtlich im April/Mai 2007 im Begegnungshotel ein dreiwöchiges Auslandspraktikum absolvieren. Die Schule erhielt EU-Mittel im Rahmen der Finanzierung der Projekte Leonardo da Vinci/Mobilität und SocInc.

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Senatsverwaltung für Finanzen Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Die Senatsverwaltung für Finanzen handelt europapolitisch nach dem gleichen Grundsatz, der auch ihrem landespolitischen Konsolidierungskurs zugrunde liegt: Durch sinnvolle Politikgestaltung die vorhandenen Ressourcen so zu konzentrieren, dass der höchstmögliche Nutzen erreicht wird. Sie wirkt als ein „Länderfinanzmonitor“, der insbesondere über die Arbeit im Bundesrat die zahlreichen Vorlagen der Europäischen Union kritisch und konstruktiv im Hinblick auf ihre finanziellen Auswirkungen begleitet und Anstöße zur Weiterentwicklung gibt. Sie tut dies ihrer fachlichen Zuständigkeit folgend im Finanzausschuss des Bundesrates in Zusammenarbeit mit den anderen Fachausschüssen. Grundlagen sind das Gesetz über die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (EUZBLG) vom 12. März 1993 und die sogenannte Bund-LänderVereinbarung vom 29. Oktober 1993. Dabei stehen der Senatsverwaltung für Finanzen als Instrumente die „Stellungnahme“ und die „einfache Kenntnisnahme“ zur Verfügung. Die Stellungnahme wird abgegeben, wenn, wie relativ häufig, über das Bundesratsverfahren konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge in das weitere Gesetzgebungsverfahren in Brüssel eingebracht werden. Die „einfache Kenntnisnahme“ wird genutzt, wenn keine Bedenken gegenüber dem Brüsseler Vorschlag bestehen. Die Länder arbeiten nahe am Bürger und führen die Mehrzahl der europäischen Rechtsnormen aus, häufig nach ihrer Transformation in nationales Recht, teilweise auch auf Grund unmittelbarer Geltung. Daher ist die finanzpolitisch vorausschauende Begleitung europäischer Gesetzgebung im Sinne der Subsidiarität und des föderalen Wettbewerbs um bestmögliche Lösungen ein vielleicht manchmal unterschätzter, aber wichtiger Aspekt der Finanzpolitik des Landes Berlin.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Die Senatsverwaltung für Finanzen begleitet als Querschnittsverwaltung insbesondere die Aktivitäten der Fachverwaltungen aus finanzpolitischer Sicht. Daher stellt sie selbst auch keine Anträge für den Erhalt von spezifischen Fördermitteln der Europäischen Union, dies tun die jeweils zuständigen Fachverwaltungen. Allerdings begleitet die Hauhaltsabteilung der Senatsverwaltung für Finanzen den Prozess der Programmplanung für den Einsatz der Strukturfondsmittel im Land Berlin. Dies tut sie zunächst zu Beginn der Planungsperiode, wird aber auch später tätig, sofern weitere Änderungen der Programmplanung noch während des Verlaufs der Förderperiode 2007 – 2013 beschlossen werden. Sie arbeitet dabei insbesondere mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (u.a. Fondsverwaltung) und der Senatskanzlei zusammen. Auf grundsätzliche Fragen der Strukturpolitik in der EU wurde gegen Ende der letzten Förderperiode insbesondere über die Arbeit im Bundesrat Einfluss genommen. Federführend waren die Regierungschefs der Länder. Aber auch der Finanzausschuss des Bundesrates, in dem die Finanzministerinnen und Finanzminister der Länder vertreten sind, beschließt Stellungnahmen zu diesen und allen weiteren EU-Themen mit finanzieller Relevanz für die Länder. Seine Empfehlungen finden über das Plenum des Bundesrates Eingang in die Brüsseler Verhandlungsprozesse. Äußerungen des Bundesrates zur künftigen Ausgestaltung des (hinter der Strukturfondsförderung stehenden) EU-Finanzsystems, insbesondere zur Frage der Eigenmittelausstattung und Ausgabenstruktur der EU sind künftig wieder möglich: Die Einigung des Europäischen Rates vom 15./16.12.2005 enthält eine Revisionsklausel („Review“), nach der die Europäische Kommission aufgefordert wird, eine vollständige, weit reichende Überprüfung vorzunehmen, die sämtliche Aspekte der EU-Ausgaben, einschließlich der Gemeinsamen Agrarpolitik, und der Eigenmittel sowie des sogenannten britischen Rabatts, abdeckt und darüber 2008/2009 Bericht zu erstatten. Auf Grundlage dieser und voraussichtlich weiterer Arbeiten wird der Europäische Rat Reformbeschlüsse fassen. Vorrangiges Ziel der Bundesregierung und der Länder im Rahmen des Überprüfungsprozesses ist es, die deutsche Position im EU-Finanzsystem weiter zu verbessern (Beitragsgerechtigkeit) und dabei ein zukunftsträchtigeres Ausgabenprofil des EUHaushaltes zu schaffen. Mit einstimmigem Beschluss der EU 27 (inklusive Rumänien und Bulgarien) sind Änderungen denkbar, die mittelbar auch Rückwirkungen auf die Haushaltslage der Länder haben. Die Senatsverwaltung für Finanzen beobachtet und beeinflusst Brüsseler Vorhaben häufig auch im Vorfeld gesetzgebender Verfahren. Sie tut dies in Zusammenarbeit mit dem Berliner Büro der Senatskanzlei in Brüssel, um die Berliner Situation optimal zu vertreten und mögliche Probleme für das Land Berlin – bisweilen im Wettstreit der Regionen um EU-Unterstützung - im Vorhinein abwenden oder günstig kanalisieren zu können. Unabhängig davon nimmt ein Mitarbeiter der Senatsverwaltung regelmäßig an den Sitzungen der Ratsarbeitsgruppe „Steuerfragen – Mehrwertsteuer“ teil, um als Länderbeobachter die umsatzsteuerrechtlichen Interessen der Bundesländer auf EUEbene zu vertreten. 94

Hinzu kommen unmittelbar fristgebundene Anliegen des Hauses, beispielsweise Fälle europäischer Beihilfenkontrolle (Notifizierungen, Ausnahmeregelungen etc.), wenn Berliner Anliegen der Senatsverwaltung für Finanzen direkt europarechtlich mit der Europäischen Kommission in Brüssel abgestimmt werden müssen. Die Senatsverwaltung für Finanzen arbeitet hausintern ständig an einer weiteren Qualifizierung ihrer Mitarbeiter im Hinblick auf die europäischen Herausforderungen. So wurde 2007 ein in Berlin intensiv vorbereitetes Qualifizierungsseminar mit Führungskräften des Hauses in Brüssel abgehalten und ein fachlicher Austausch mit Führungskräften aus Rat und Kommission sowie mit Vertretern des Europäischen Parlaments organisiert. Darüber hinaus ist bis zum Jahresende 2007 eine Mitarbeiterin der Steuerabteilung als Referentin für Finanzpolitik, Wissenschaft, Forschung, Erweiterung, EU-Drittstaatenprogramme und Städtepartnerschaft Berlin-Brüssel im Berliner Büro der Senatskanzlei in Brüssel tätig. Dort entstandene Kontakte dienen der weiteren Vernetzung der europäischen Arbeit.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Die Berliner Steuerverwaltung unterstützt die Staaten Mittel- und Osteuropas („MOEStaaten“) beim Aufbau ihrer Verwaltungen. Die Koordinierung der von den deutschen Steuerverwaltungen zu erbringenden Leistungen, die auch der Vorbereitung einzelner Staaten auf den EU-Beitritt dienen, liegt beim Bundesministerium der Finanzen. Im Jahr 2006 wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: Unterstützung des GTZ-Projekts „Reform der Finanzverwaltung Serbiens“ über den gesamten Berichtszeitraum durch einen Angehörigen der Berliner Steuerverwaltung als Langzeitexperte. Zusätzlicher Einsatz von Kurzzeitexperten für insgesamt sechs ein- bis zweiwöchige externe Schulungsmaßnahmen für serbische Steuerexperten. Organisation eines Informationsbesuchs für eine Fachbesuchergruppe aus Slowenien im Finanzamt Mitte-Tiergarten. Durchführung von Expertengesprächen mit Angehörigen der Finanzverwaltung der Ukraine beim Finanzamt Schöneberg zur Thematik „steuerliche Betriebsprüfung und Steuerfahndung“. Mitwirkung eines Kollegen an einer Informationsveranstaltung zum Thema Automationsunterstützung der Außenprüfungsdienste für die bulgarische Steuerverwaltung in Sofia. Unterstützung eines vom Bundesverwaltungsamt in Polen Twinningprojekts durch das Finanzamt für Fahndung und Strafsachen.

durchgeführten

Fortsetzung der Beteiligung der Steuerverwaltung des Landes Berlin am Austauschprogramm „FISCALIS 2003 - 2007“. Das Programm stützt sich auf Artikel 100 a EU-Vertrag und wird durch das Bundesministerium der Finanzen koordiniert. Ziel des Aktionsprogramms ist die weitere Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten der EU auf dem Gebiet der indirekten Steuern, die einheitliche Auslegung des Gemeinschaftsrechts und die Optimierung der Verwaltungspraxis. Ähnliche Aktivitäten sind auch 2007 geplant.

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Nutzung von EU-Fördermitteln ___________________________________________________________________ Die Senatsverwaltung für Finanzen stellt selbst keine Anträge für den Erhalt von Fördermitteln. Allerdings begleitet die Haushaltsabteilung den Prozess der Programmplanung für den Einsatz der Strukturfondsmittel im Land Berlin. Dies tut sie zu Beginn der Planungsperiode, und wird auch später tätig, sofern weitere Änderungen der Programmplanung während des Verlaufs der Förderperiode 2007 – 2013 beschlossen werden sollten. Sie arbeitet dabei kontinuierlich mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (u.a. Fondsverwaltung) und der Senatskanzlei zusammen.

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Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Bereich Umwelt Thematische Strategien Mit dem sechsten Umweltaktionsprogramm der Europäischen Gemeinschaft wurde im Jahr 2002 ein Programm für Gemeinschaftsaktionen im Umweltbereich mit einer Laufzeit bis 2012 verabschiedet. Neben anderen Aktionen sieht das sechste Umweltaktionsprogramm die Entwicklung von thematischen Strategien zu sieben Themenbereichen vor. Die Europäische Kommission hat seit September 2005 sieben thematische Strategien (Luftreinhaltung, Schutz und Erhaltung der Meeresumwelt, Abfallvermeidung und -recycling, nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, städtische Umwelt, Bodenschutz sowie nachhaltige Nutzung von Pestiziden) vorgelegt. Von besonderem Interesse für das Land Berlin ist die im September 2005 von der Europäischen Kommission vorgelegte thematische Strategie zur Luftreinhaltung sowie der damit im Zusammenhang stehende im Dezember 2005 erstmals vorgelegte Richtlinienvorschlag zur Revision der EU-Richtlinie zur Luftqualität. Berlin hat im Vorfeld langjährige Erfahrungen aus dem Bereich Luftreinhaltung durch die Teilnahme an Forschungsvorhaben und an zahlreichen Beratungen auf nationaler und europäischer Ebene eingebracht. Auch in den laufenden Verhandlungen für die endgültige Luftqualitätsrichtlinie wird Berlin für die aus Sicht einer Großstadt sinnvollen Änderungsvorschläge im Bund und in der EU werben. So wurde Berlin zu einer Anhörung des Europäischen Parlaments zur Luftqualitätsrichtlinie eingeladen. Ziel Berlins ist es, die Rahmenbedingungen für langfristig und großräumig wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Luftbelastung durch Feinstaub und Stickstoffdioxid zu verbessern und eine bessere Abstimmung von Anforderungen an die Emissionsminderung insbesondere von Fahrzeugen mit den Anforderungen an die Luftqualität zu erreichen. Berlin setzt sich daher für den Ersatz des 24 h-Grenzwertes für Feinstaub durch einen in seiner Ambition gleichwertigen Jahresmittelwert für PM10 ein. Da Überschreitungen des Grenzwertes für den Tagesmittelwert wesentlich durch weiträumigen Ferntransport verursacht werden, gibt es auf lokaler Ebene kaum kurzfristig wirksame Maßnahmen, mit denen eine Einhaltung erreicht werden kann. Berlin unterstützt im Hinblick auf die daher notwendige Reduzierung der Hintergrundbelastung auch die in der Richtlinie vorgeschlagene Begrenzung der Konzentration sehr feiner Partikel < 2,5 Bm (PM2,5) und die Festlegung eines Reduktionsziels für diese Partikel. Wie andere europäische Großstädte plant Berlin die Einführung einer Umweltzone mit emissionsabhängigen Fahrverboten, um die verkehrsbedingte Luftbelastung zu reduzieren. Hier besteht ein europaweiter Harmonisierungsbedarf wie z.B. bei der Kennzeichnung von Fahrzeugen entsprechend ihres Abgasstandards oder bei der Zertifizierung der Nachrüstung von Fahrzeugen. Berlin beteiligt sich daher am fachlichen Austausch mit der EU- Kommission und den 98

europäischen Großstädten. Als einziges deutsches Land hat sich Berlin zudem im Rahmen eines öffentlichen Beteiligungsverfahrens der Europäischen Kommission zu dem von der Kommission vorgelegten Entwurf für neue europäische Abgasvorschriften (Euro 5) für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge geäußert. Mit Hinweis auf die Schwierigkeiten europäischer Städte, europäische Luftqualitätsstandards einzuhalten, hat Berlin den Kommissionsentwurf als unzureichend qualifiziert und die Europäische Kommission aufgefordert, strengere, dem Stand der Abgasminderungstechnik entsprechende Abgasgrenzwerte für Stickoxidemissionen vorzuschlagen. Bei den kommenden Diskussionen um die Weiterentwicklung der Emissionsstandards für schwere Nutzfahrzeuge wird Berlin ebenfalls aus Sicht der städtischen Luftreinhaltung eine weitere Reduzierung der Emissionen fordern. Zu erwähnen sind weiterhin die im September 2006 von der Europäischen Kommission veröffentlichten Vorschläge für eine thematische Bodenschutzstrategie und eine Bodenrahmenrichtlinie (KOM (2006) 232). Die Vorschläge werden auf nationaler wie europäischer Ebene kontrovers diskutiert. Trotz verschiedener Kritikpunkte im Einzelnen hält das Land Berlin den Ansatz der Europäischen Kommission grundsätzlich für unterstützenswert und bringt sich entsprechend in die Diskussion ein. Europäischer Fischereifonds Zur Vorbereitung der neuen Fischereiförderperiode des Europäischen Fischereifonds (Verordnung (EG) Nr. 1198/2006 des Rates vom 27. Juli 2006 über den Europäischen Fischereifonds EFF) wurde der Fördermittelbedarf im Berliner Fischereisektor ermittelt. In Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern wurde ein nationaler Strategieplan der Bundesrepublik Deutschland für den Förderzeitraum 2007-2013 erstellt. Auf Grundlage der nationalen Strategie erfolgte dann die Erarbeitung des Operationellen Programms EFF der Bundesrepublik Deutschland, in welches die Berliner Projektplanung einfloss. Das Programm wurde Anfang 2007 bei der Europäischen Kommission eingereicht. Weitere Informationen sind auf der Homepage www.portalfischerei.de unter der Rubrik Bund/Fischereipolitische Schwerpunkte abrufbar. Auf Grund der föderalen Verwaltungsstruktur der Bundesrepublik Deutschland wird das Operationelle Programm EFF nicht vom Bund, sondern von den Bundesländern ausgeführt. Demzufolge werden Verwaltungs-, Bescheinigungs- und Prüfbehörden nicht auf Bundes-, sondern auf Ebene der Bundesländer eingerichtet (vgl. Erklärungen Deutschlands und der Europäischen Kommission zu Artikel 55 der EFF-Verordnung). Die für Fischerei zuständige Behörde des Landes Berlin ist die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz. Nach dem zwischen dem Land Berlin und dem Land Brandenburg geschlossenen Staatsvertrag vom 17. Dezember 2003 erfolgt die Umsetzung der neuen Förderperiode des Europäischen Fischereifonds (EFF) 20072013 durch das Land Brandenburg. Entsprechende Abstimmungsgespräche wurden mit dem Land Brandenburg geführt. Weitere Informationen zum Bereich Umwelt unter: http://www.berlin.de/sen/umwelt/

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Bereich Gesundheit Im Gesundheitsbereich erfolgt die europapolitische Positionierung der Senatsverwaltung in Absprache mit den anderen Bundesländern. Über die Gremien der Gesundheitsministerkonferenz werden gemeinsame Positionen der Länder ausgehandelt, die - insbesondere über den Bundesrat - an die Bundesregierung herangetragen werden oder über Bundesratsvertreter/innen in die Gremien der EU eingebracht werden. Angesichts wichtiger strategischer Vorhaben, die die EU im Gesundheitsbereich zurzeit verfolgt (Schaffung eines Gemeinschaftsrahmens für Gesundheitsdienstleistungen, Formulierung einer neuen EU Gesundheitsstrategie und Etablierung von Referenzzentren) und die erhebliche Auswirkungen auf das Gesundheitswesen haben werden, ist eine starke gemeinsame Vertretung der Länderinteressen von Bedeutung. Bei mit EU-Mitteln kofinanzierten Fördermaßnahmen liegt der Schwerpunkt der Senatsverwaltung im Gesundheitsbereich auf der Integration von suchtkranken Menschen. Die weiteren europapolitischen Aktivitäten beziehen sich in der Hauptsache auf die Zusammenarbeit mit Ländern in Mittel- und Osteuropa.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Bereich Umwelt Umweltentlastungsprogramm (EFRE) In der aktuellen Förderperiode des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2000-2008 wird die Verbesserung der Umweltsituation in Berlin durch das Umweltentlastungsprogramm Berlin (UEP) gefördert. Die Zielsetzung des UEP integriert alle Aspekte nachhaltiger Stadtentwicklung: primäres Förderziel ist die Stärkung einer nachhaltigen Regionalentwicklung durch die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch. Darüber hinaus sollen die umwelttechnische Modernisierung der städtischen Infrastruktur und eine sozialökologische Stadtentwicklung unterstützt werden. Ein weiteres Ziel ist die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Eine detaillierte Beschreibung des UEP findet sich im Europabericht 2001/2002 - Kapitel I.9.1, (http://www.berlin.de/rbmskzl/europa/bericht/archiv_europa.html). Freiwilliges Ökologisches Jahr (ESF) Seit 1993 wird das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie Landes- und Bundesmittel gefördert. Das FÖJ bietet Jugendlichen zwischen Vollzeitschulpflicht und dem 27. Lebensjahr ein einjähriges Bildungs- und Beschäftigungsangebot im Umweltbereich. Für anerkannte Kriegsdienstverweigerer besteht seit 2002 die Möglichkeit, ein FÖJ als Zivildienst zu leisten. Schwerpunkte des FÖJ in Berlin sind die „Qualifizierung Jugendlicher in Bereichen zukunftsfähiger Technologien“, die verstärkte Integration ausländischer Jugendlicher sowie die Förderung Benachteiligter. Im Projektzeitraum 2007/2008 führen 220 Teilnehmer/innen ein FÖJ durch. Zudem stehen rund 70 Plätze für anerkannte Kriegsdienstverweigerer zur Verfügung. Weitere Informationen zum FÖJ finden sich im Europabericht 2001/2002 - Kapitel I.9.6, (http://www.berlin.de/rbmskzl/europa/bericht/archiv_europa.html). Private Investments Move Ecopower (PRIME) Das Land Berlin beteiligte sich seit 2005 an dem internationalen Projekt zur Mobilisierung von privatem Kapital für nachhaltige Energietechnologien (Private Investments Move Ecopower). An diesem Projekt waren unter der Federführung des Klima-Bündnisses die Staaten Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Slowenien, Irland, Österreich und Griechenland sowie das Wuppertal-Institut und die Energieberatung Prenzlauer Berg beteiligt. Projektinhalt war die Verbesserung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden unter Berücksichtigung erneuerbarer Energien. Der Finanzierungsanteil des Landes Berlin betrug 15.000 €. Die Projektlaufzeit endete im Juli 2007.

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Building Directive (BUDI) Unter der Federführung der Grazer Energieagentur in Österreich und sechs Partnerinstitutionen in den Ländern Irland, Finnland, Frankreich, Slowenien und Deutschland wurde das Projekt BUDI (Building Directive) von der Berliner Energieagentur GmbH in Kooperation mit dem Land Berlin realisiert. Schwerpunkt des Projektes war die Erstellung von Energieausweisen für ausgewählte Wohn- und Nichtwohngebäude gemäß der „EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“. Die zweijährige Projektlaufzeit war um ein halbes Jahr verlängert worden. Sie endete Mitte 2007. Der Finanzierungsanteil des Landes Berlin betrug rund 50.000 €. Laicherbestandserhöhung beim Europäischen Aal im Einzugsgebiet der Elbe (FIAF) Das Fischereiamt Berlin hat zusammen mit privaten Fischereiorganisationen im Jahr 2005 ein Pilotprojekt „Laicherbestandserhöhung beim Europäischen Aal im Einzugsgebiet der Elbe“ gestartet und in den darauf folgenden Jahren fortgeführt. Ziel dieses Projektes ist es, die Rückwanderrate laichreifer Aale zu erhöhen, um dem europäischen Bestandsrückgang des Aals entgegenzuwirken. Insgesamt wurden mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union (Finanzinstrument für die Ausrichtung der Fischerei - FIAF) 2.695 kg Satzaal im Jahr 2005, 2.854 kg Satzaal im Jahr 2006 und 2.381 kg Satzaal im Jahr 2007 in die Berliner Gewässer gesetzt. Die Laicherbestandserhöhung als Pilotprojekt im FIAF soll bis 2008 fortgeführt werden und danach im Folgeprogramm Europäischen Fischereifond (EFF). Im Jahr 2006 erfolgte neben Aalbesatzmaßnahmen eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch ein Forschungsinstitut. Die wissenschaftliche Begleitung wird ebenfalls durch Fördermittel der Europäischen Union (FIAF) mitfinanziert und verfolgt das Ziel, die Effekte und Auswirkungen hinsichtlich einer Stärkung der Laicherpopulation zu optimieren und zu dokumentieren. Bereich Gesundheit ACTIVE HEALTH Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz beteiligt sich als operativer Partner an dem Projekt ACTIVE HEALTH. Das Projekt wird im Rahmen eines EU Aktionsprogramms, das nationale Sensibilisierungsmaßnahmen im Bereich soziale Eingliederung und Sozialschutz fördert, durchgeführt. Die Laufzeit beträgt ein Jahr (Januar 2007 – Dezember 2007). ACTIVE HEALTH wird von der BGZ (Berliner Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) geleitet. Neben der BGZ und der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz sind Gesundheit Berlin e.V. und SIGRA, ein Amsterdamer Gesundheitsnetzwerk, als operative Partner beteiligt. Das Projekt soll dazu beitragen, zielgruppenspezifische Barrieren im Gesundheitswesen für Bürger/-innen mit Migrationshintergrund abzubauen, indem die Kompetenz der Akteurinnen und Akteure im Umgang mit kulturspezifischen Merkmalen im Bereich von Gesundheitsförderung, Diagnostik, Behandlung und Pflege gestärkt wird. Dabei folgt das Projekt dem Ansatz, Migrantinnen und Migranten durch Empowerment stärker als bisher als Handelnde in die Gesundheitsversorgung einzubeziehen, um ihre spezifischen Potentiale nutzen zu können. Ein Schwerpunkt sind Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils von Schulabgängerinnen und 102

Schulabgängern mit Gesundheitswesen.

Migrationshintergrund

in

den

Ausbildungsgängen

im

Drogenpolitik Im Bereich der Drogenpolitik gibt es eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) in Lissabon und mit der Deutschen Referenzstelle für die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD).

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Bereich Umwelt Twinning-Projekte Im Bereich der Luftreinhaltung unterstützen Kurzzeitexperten der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, bzw. des Bundesministeriums für Umwelt Twinning-Projekte in der Türkei und in Rumänien, die der Angleichung der nationalen Vorschriften an das entsprechende EU-Recht und der Unterstützung bei dessen praktischer Umsetzung dienen. Weiterhin ist ein Experte des Berliner Fischereiamtes von Januar 2005 bis Juli 2007 im Rahmen des niederländisch-deutsch-schwedischen konsortialen EU-Twinnig- Projekts „Fisheries sector – legal and institutional alignment to the EU Acquis“ in die Türkei entsandt worden. Das Twinning-Projekt dient im Vorfeld des von der Türkei angestrebten EU-Beitritts dazu, die dortige Seefischerei und deren Überwachung zu modernisieren und die dazugehörigen Gesetze und Verordnungen den EU-Standards anzupassen. Deutsch-polnische Konsultationen nach Art. 8(6) Luftqualitätsrichtlinie Luftschadstoffe machen vor Grenzen nicht halt und gerade bei der Belastung durch Feinstaub spielen grenzüberschreitende Schadstofftransporte eine wichtige Rolle. Da insbesondere bei Ostwind-Wetterlagen Episoden sehr hoher Feinstaubkonzentrationen auftreten, fanden auf Initiative und mit Beteiligung Berlins erstmals Konsultationen mit Vertretern Polens statt wie sie in solchen Fällen von der europäischen Luftqualitätsrichtlinie vorgesehen sind. Ziel der Gespräche ist es zunächst, den Informationsaustausch zur Luftreinhaltung zu verbessern. Langfristig sollen Polen und andere östliche Nachbarstaaten dabei unterstützt werden, ihre Emissionen von Feinstaub und seinen gasförmigen Vorläuferstoffen wie Schwefeldioxid schneller zu mindern. Bereich Gesundheit Twinning-Projekte Im Bereich der Drogenpolitik läuft seit September 2006 das Twinning-Projekte mit der Kroatischen Republik/ HR/2004/IB/JH/01 „Strengthening the Croatian Capacity to Combat Drugs Trafficking and Drugs Abuse“ für die Dauer von18 Monaten. Die SenGesUmV führt die Projektleitung durch. Ziel dieses Twinning-Projekts ist die Unterstützung Kroatiens bei der Vorbereitung auf die EU-Mitgliedschaft im Bereich der Drogenpolitik und –hilfe. Konkret erfolgt eine Unterstützung beim Aufbau von Verwaltungsstrukturen, des Kroatischen REITOXKnotenpunkts und der Entwicklung eines Frühwarnsystems zu neuen psychoaktiven Substanzen.

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Ebenfalls im Bereich der Drogenpolitik wird im ersten Halbjahr 2007 in einem TwinningLight-Projekt mit Polen die Mitarbeit als Kurzzeitexpertin übernommen. Dieses Twinning-Light ist die Fortführung der Unterstützungsarbeit, die in dem erfolgreich abgeschlossenen Projekt „Fight against drugs continuation“ begonnen wurde. Schwerpunkt des Twinning-Light war der weitere Aufbau von Kooperationsstrukturen zwischen der nationalen und regionalen Verwaltung sowie die Verbesserung der Berichterstattung der Drogenhilfeeinrichtungen. TACIS-Projekt mit Russland Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz hat die Projektleitung für das von der EU aus dem TACIS-Programm geförderte Projekt „Improvement of Management Capacity of the Municipial Health System for Better Quality of Medical Services“ (Verbesserung der Verwaltungskapazität im kommunalen Gesundheitssystem als wichtiger Faktor für die Verbesserung der Qualität medizinischer Dienstleistungen) Nr. 04-085 mit Moskau übernommen. Es handelt sich dabei um einen Know-How-Transfer im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin – Moskau. Die inhaltliche Schwerpunktsetzung liegt in der Unterstützung der kommunalen Gesundheitsverwaltungen zur Einführung effektiver Strukturen und Arbeitsteilungen mit den nachgeordneten Gesundheitsdiensten und –einrichtungen. Gesamtziel ist die Stärkung der professionellen, institutionellen und personellen Kapazität der öffentlichen Gesundheitsverwaltung von Moskau und dem Gebiet Rjasan. Das Projekt hat im Dezember 2005 begonnen und endet im Oktober 2007. Im Rahmen des Projekts sind alle sechs geplanten Seminare durchgeführt worden. Im Juni 2006 wurde das erste Seminar zum Thema „Regionale Krankenhausplanung“ in Moskau durchgeführt. Im Oktober 2006 fand die Fortsetzung der Seminardurchführung mit dem Themenschwerpunkt „Regionale Krankenhausplanung aus ökonomischer Sicht“ ebenfalls in Moskau statt. In Berlin wurde im Februar 2007 das dritte Seminar zum Thema „Organisation und Management im Krankenhaus“ durchgeführt. Das vierte, fünfte und sechste Seminar hat jeweils in Moskau (März, April und Juni 2007) stattgefunden. Die Themen waren: Qualitätsmanagement, Logistik, IT im Krankenhaus, Kostenerfassung, Regionales Gesundheitsmanagement und Personalentwicklung. Zwischenzeitlich wurde im Rahmen des Projekts die Möglichkeit von Langzeittrainingskursen vorbereitet. Hier werden die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, eine Moskauer Universität und die Southbank University London in einem sog. TempusProjekt zusammenarbeiten. Im September 2007 findet in Rjasan die Abschlusssitzung für das Projekt mit allen Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern sowie eine interregionale Konferenz statt. Partner sind auf Berliner Seite BBJ e.V. und Gesundheitsstadt Berlin

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Krankenhausfinanzierung Aus gesundheits- und sozialpolitischen Gründen und zur beschleunigten Realisierung eines aus der Priorität für den „Aufbau Ost“ resultierenden Investitionsprogramms wurden 1995-2002 Kredite in einem Gesamtvolumen von 518.971.000 € für Krankenhausbaumaßnahmen über ein Bankenkonsortium ausgereicht, für die das Land Berlin im Wege der Förderung nach dem Landeskrankenhausgesetz den Schuldendienst bis 2015 übernommen hat. Über eine vertraglich vereinbarte Beteiligung der Europäischen Investitionsbank (EIB) reduzierte sich der Schuldendienst und insofern die Haushaltsbelastung für das Land Berlin bis 2006 um 1.932.630 €, anteilig für 2006 i.H.v. 222.680 €. In 2007 wird der Zuschuss der EIB 205.482 € betragen. Fördermaßnahmen im Bereich Umwelt Förderinstrument

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele Umweltentlastungsprogramm u.a. Verbesserung der Energieeffizienz von Kindertagesstätten und Schulen

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

ESF (Ziel 1, 2 und 3)

Freiwilliges Ökologisches Jahr Förderung eines einjährigen Bildungsund Beschäftigungsangebots für Jugendliche im Umweltbereich

gesamt: 1.179.690,91 € Ziel 1B: 235.535,94 € Ziel 2: 527.656,62 € Ziel 3: 416.498,35 €

PRIME

Mobilisierung von privatem Kapital für 39.000,- € (Summe Projektlaufzeit nachhaltige Energietechnologien 2/2005-7/2007)

BUDI

Erstellung von Energieausweisen für 162.000,- € ausgewählte Wohnund (Summe 2005-2007) Nichtwohngebäude

EFRE (Ziel 1 und 2)

FIAF

gesamt: 13.140.503,92€ Ziel 1: 8.817.796,21€ Ziel 2: 4.322.707,71€

Laicherbestandserhöhung beim 49.590,57€ Europäischen Aal im Einzugsgebiet der Elbe

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Projektlaufzeit

Fördermaßnahmen im Bereich Gesundheit Förderinstrument ESF Ziel 1B

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Integration (langzeit-) arbeitsloser Menschen mit Abhängigkeitsproblemen (Instrument 52d). Die Maßnahmen sollen einer Stabilisierung der Lebensverhältnisse und der Verbesserung der Teilhabe von (langzeit-) arbeitslosen Menschen mit Suchtproblemen am Arbeitsleben dienen. Das Instrument verfolgt das Ziel, den Anteil von Menschen dieser Zielgruppe zu erhöhen, denen eine Integration in Beschäftigung und Arbeit gelingt. Die Maßnahmen umfassen folgende Angebote der Qualifizierung, Beschäftigung und Beratung im Zielgebiet 1B und beinhalten regelmäßig eine sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmenden: 118.616,42 € 1) Eingangsklassen Tannenhof-Schule Förderzeitraum: 02.01.2006-31.12.2007 Das Schulungs- und Beratungsangebot für ehemals Drogenabhängige, die aus stationären Therapieeinrichtungen, ambulanter Betreuung, Nachsorgeeinrichtungen, anderen Schulprojekten, vereinzelt auch direkt aus einem Jobcenter vermittelt werden, umfasst folgende Segmente: Vermittlung von sozialen Grundkompetenzen (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Arbeitshaltung) Erweiterung sozialer Kompetenzen Schulische Qualifizierung zum Übergang in reguläre Schulklassen mit dem Ziel, einen Schulabschluss zu erwerben bzw. individuelle Zukunftsplanung. Diese erfolgt in enger Kooperation mit anderen Stellen (Jobcenter und Fallmanager, Therapieu. Nachsorgeeinrichtungen, Jugendämter, Jugend-WG, Bewährungsund Familienhelfer und Eltern) 2) TOOl II – Soziales Handwerk 1 Maßnahme im Förderzeitraum: 01.01.2006-31.12.2007

Das Qualifizierungsangebot richtet sich an suchtmittelabhängige, langzeitarbeitslose, vornehmlich substituierte Menschen und gliedert sich in die Bereiche Beschäftigung im Handwerksbereich und Qualifizierung in folgenden Bereichen: Training von Arbeitstugenden und Basiskompetenzen soziale Kompetenzen Arbeitsfertigkeiten Berufswegplanung Aufbauend auf den Erfahrungen der ambulanten Betreuung und Beschäftigung ehemals Suchtmittelabhängiger (Alkohol und illegale Drogen) sollen die im Rahmen ihrer Behandlung stabilisierten Suchtkranken an Arbeitsalltag und Verantwortungsübernahme für das eigene berufliche Handeln herangeführt werden.

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166.430,86 €

Förderinstrument

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

3) Förderung der beruflichen Orientierung und Eingliederung von jungen sowie russisch sprachigen Drogenkonsumenten und ABOStart 2 Maßnahmen mit Förderzeitraum bis 31.12.2007 Diese auf den individuellen Einzelfall abgestellten Angebote der 171.012,57 € beruflichen Beratung und Orientierung bzw. der Qualifizierung (ABO-Start) richten sich an junge Drogenkonsumenten (14 – 25jährige Konsumenten von Cannabis, Partydrogen und Opiaten) und an russisch sprachige Drogenkonsumenten (Schüler, (Spät-) Aussiedler/innen, Sozialhilfeempfänger/innen und (Langzeit-) Arbeitslose) mit dem Ziel, deren Bewerbungs- und Beschäftigungsfähigkeit wiederherzustellen. Die passgenaue Förderung der Teilnehmer/innen, die Erweiterung ihrer sozialen Kompetenzen und ihre Vorbereitung auf eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt erfolgt im Beratungs- und Orientierungsangebot durch folgende Schritte: Berufswegplanung/Casemanagement, berufsbezogene soz. Päd. Betreuung Workshop zur beruflichen Orientierung/Berufsfindung Bewerbungstraining Vermittlung von Kulturtechniken Deutschkurse für russisch sprachige TN Deutschkurse für deutsch sprechende TN Das Qualifizierungsangebot beinhaltet folgende Qualifizierungsmodule und Workshops: Projektwoche zur beruflichen Orientierung Projektwoche in Kooperation mit dem Zirkus Cabuwazi „Zirkus und Lernen“ Workshop „Der Job der zu mir passt“ Workshop „Einstellungstests leicht gemacht“ Workshop „Fit für’s Job-Center“ Workshops zum EDV-Einstieg in deutscher und russischer Sprache Workshop zum Internet-Einstieg Workshop zur Erstellung von Visitenkarten / Briefpapier Workshop zum Thema Schriftverkehr deutsch in Verbindung mit deutscher Rechtschreibung Deutsch für Menschen mit Migrationshintergrund Berufswegplanung 4) Qualifizierungsprojekte Connection 2, 3 und 4 163.666,55 € 3 Maßnahmen im Förderzeitraum 04.10.2005 bis 09.10.2007 Praxisnahe halbjährige Qualifizierungsangebote für jeweils 15 langzeitarbeitslose Menschen bzw. Sozialhilfeempfänger/innen bzw. HartzIV-/ ALG-II-Empfänger/innen mit Abhängigkeitsproblematik in Arbeitsgelegenheiten mit Entgelt (gemäß § 16 Abs.3 SGB II) in den Bereichen Büro und EDV. Es erfolgt eine fachliche und persönliche Qualifizierung der Teilnehmer/innen in den Schritten: Projekteinführung Berufswegplanung Berufsbilder Büro Erwerb betriebswirtschaftlicher Grundlagen Erwerb kaufmännischer Grundlagen Erwerb von EDV-Kenntnissen

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Förderinstrument

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

Erwerb von Bewerbungskompetenzen Parallel dazu werden die Teilnehmer/innen in Betrieben –vorrangig im 1. Arbeitsmarkt- beschäftigt und sozialpädagogisch betreut. Die Betriebe erhalten ebenfalls Beratung und Unterstützung; Ziel der Maßnahme ist die Verbesserung der Chancen auf eine berufliche Integration für die Teilnehmer/ innen 58.426,33 € 5) ABO-Grün 1 Maßnahme im Förderzeitraum 01.09.2006-31.12.2007 Das Qualifizierungsangebot im Grünbereich wendet sich an langzeitarbeitslose Menschen mit Suchtproblemen (Langzeitarbeitslose, Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV- / ALG II_Empfänger/innen und (Spät-) Aussiedler/innen), die aufgrund – suchtbedingter- unzureichender Schul- und/oder Berufsausbildung und mangelhafter beruflicher Sozialisation besonders benachteiligt sind. Das langfristige Ziel der beruflichen Integration soll durch Verbesserung der Bewerbungs- und Beschäftigungsfähigkeit, durch leistungsgerechte individuelle Förderung der beruflichen Fähigkeiten der Teilnehmer/innen und schrittweises Heranführen an berufsspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten erreicht werden. Die Teilnehmer/innen werden qualifiziert in den Bereichen: Gartenbau und Landschaftspflege Ökologie und Umweltschutz Pflanzenkunde Grabpflege Holzarbeiten Recycling/ Mülltrennung Kompostierung Arbeitsplanung und Arbeitsorganisation Arbeitsgeräte und Arbeitsmaterialien sowie deren Pflege PC-Basiswissen Bewerbung und Entgegennahme von Aufträgen, Kundenorientiertes Auftreten Lagerhaltung / Kalkulation Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit. ESF Ziel 1

Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Integration (langzeit-) arbeitsloser Menschen mit Abhängigkeitsproblemen (Instrument 52d). Die Maßnahmen sollen einer Stabilisierung der Lebensverhältnisse und der Verbesserung der Teilhabe von (langzeit-) arbeitslosen Menschen mit Suchtproblemen am Arbeitsleben dienen. Das Instrument verfolgt das Ziel, den Anteil von Menschen dieser Zielgruppe zu erhöhen, denen eine Integration in Beschäftigung und Arbeit gelingt. Die Maßnahmen umfassen folgende Angebote der Qualifizierung, Beschäftigung und Beratung im Zielgebiet 1 und beinhalten regelmäßig eine sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmer/innen: 374.400,00 €

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Förderinstrument

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

1) Chance zum Jobstart 1 Maßnahme im Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2008 Das Angebot richtet sich an Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV- / ALG II-Empfänger/innen mit Suchtproblemen und bietet 200 Teilnehmer/inne/n eine Möglichkeit zur Qualifizierung im Bereich Büro/EDV. Das Angebot ist modular aufgebaut und bietet folgende Segmente: Individuelle Situationsanalyse Kommunikation und Konfliktbewältigungsstrategien EDV (WORD, EXCEL, Internet, Einführung Bildbearbeitung, Vorstellung kaufmännisches Rechnungsprogramm) Allgemeinbildung/ Recht Strategien zur beruflichen Integration Büroorganisation und Rechnungswesen Berufswegplanung Bewerbungstraining Betriebssuche 128.762,75 € 2) Qualifizierung von (Langzeit-) Arbeitslosen mit Suchtproblemen 3 Maßnahmen im Förderzeitraum 01.01.2006 – 31.08.2007 Die Angebote sind verbunden mit einer Qualifizierung nach § 16 SGB II und richten sich an (langzeit-) Arbeitslose Menschen mit Suchtproblemen. Die Qualifizierung beinhaltet jeweils einen Praxisteil in den Bereichen: Allgemeine Verwaltung Mithilfe bei zivil- und strafrechtlicher Betreuung der Bewohner/innen Synanons Telefonzentrale Betreuung Haustechnik Küche Wäscherei Fahrzeugpflege Dieser dient dem Erwerb von Schlüsselqualifikationen und beruflichen Spezialkenntnissen und wird ergänzt von einem Theorieteil, der als Unterricht angeboten wird. Im Theorieteil arbeiten die Teilnehmer/innen grundsätzlich am PC. Es werden soziale Kompetenzen und Kenntnisse in den folgenden Bereichen vermittelt: Betriebswirtschaftslehre/Büroorganisation- DIN 5008 und Recht BGB/Allgemeiner Teil und Schuldrecht Kaufmännisches Rechnen 3) Frau-Sucht-Zukunft Arbeit-Berufliche Beratung 123.319,00 € 1 Maßnahme im Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2008 Beratungsangebot für (langzeit-) arbeitslose Frauen und Mädchen mit Suchtproblemen im Alter zwischen 16 und 60 zur beruflichen (Re-) Integration. Die Beratung erfolgt einzelfallbezogen in folgenden Teilschritten: Klärung der individuellen Interessenlage und Information über das Beratungsangebot

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Förderinstrument

ESF Ziel 2

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

Differenzierte Eingangsberatung mit Situationsanalyse Zielvereinbarung (kurz-, mittel- und langfristig) zur beruflichen Entwicklung (z.B. Erarbeitung Bewerbungsmappe und -strategie; Analyse fachliche und persönliche Fähigkeiten; Zeitmanagement; Berufsfeldrecherche u.ä.) und persönlichen/sozialen Situation Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Integration (langzeit-) arbeitsloser Menschen mit Abhängigkeitsproblemen (Instrument 52d). Die Maßnahmen sollen einer Stabilisierung der Lebensverhältnisse und der Verbesserung der Teilhabe von (langzeit-) arbeitslosen Menschen mit Suchtproblemen am Arbeitsleben dienen. Das Instrument verfolgt das Ziel, den Anteil von Menschen dieser Zielgruppe zu erhöhen, denen eine Integration in Beschäftigung und Arbeit gelingt. Die Maßnahmen umfassen folgende Angebote der Qualifizierung, Beschäftigung und Beratung im Zielgebiet 2 und beinhalten regelmäßig eine sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmer/innen: 386.471,82 € 1) Qualifizierungsprojekt Holztechnik 1 Maßnahme im Förderzeitraum 16.09.2005 – 31.12.2008 Das Angebot der Maßnahme richtet sich an ehemals suchtmittelabhängige (Langzeit-) Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger/ innen bzw. Hartz IV-/ALG II-Empfänger/innen mit dem Ziel der Reintegration ins Berufsleben; Verbesserung des Zugangs zum Arbeitsmarkt durch modulare Qualifizierung. Inhalt der Maßnahme: Vermittlung und Entwicklung von arbeitsrelevanten Basiskompetenzen Vermittlung sozialer Kompetenzen Vermittlung beruflicher Kenntnisse und Fähigkeiten Vermittlung von Kenntnissen betrieblicher Abläufe und Anforderungen Vermittlung berufspraktischer Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen: Holzverarbeitung Holztechnik und Möbelproduktion 2) ABO-plus / ABO- Qualifizierung-plus 614.038,37 € 2 Maßnahmen im Förderzeitraum bis 31.12.2008 Sowohl das Beratungsprojekt ABO-plus für Langzeitarbeitslose mit Suchtproblemen als auch das Qualifizierungsprojekt ABOQualifizierung-plus für (Langzeit-) Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV-/ ALG II-Empfänger/innen und (Spät-) Aussiedler/innen mit Suchtproblemen richtet sich an Menschen, die bereits vorberufliche Erfahrungen mitbringen bzw. aktuelle Qualifikationen besitzen, über ausreichende arbeitskulturelle Fähigkeiten und Leistungsbereitschaft verfügen und/oder sich derzeit in einer arbeitsmarktnahen Qualifizierungsmaßnahme befinden, in der die besondere und individuelle Förderung der beruflichen Orientierung und Bewerbungsfähigkeit nicht vorgesehen ist. Ziel beider Maßnahmen ist die (Wieder-) Herstellung der

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Förderinstrument

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

Bewerbungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmer/innen. Im Rahmen des Beratungsprojektes ABO-plus durch klientenbezogene Integrationsberatung, individuelle passgenaue Berufswegplanung/Casemanagement, berufsbezogene sozialpädagogische Betreuung ergänzt durch Gruppenangebote zu folgenden Themen: Orientierung und Information zur Berufsfindung Bewerbungsvorbereitung Vorbereitung auf Einstellungstests Präsentation, Selbstmarketing Vermittlung von PC-Kenntnissen (soweit nicht vorhanden)/ EDVEinstieg Deutschkurse (für deutsch sprechende TeilnehmerInnen) Im Rahmen des Qualifizierungsprojektes ABO-Qualifizierung-plus durch zertifizierte Bausteine zum Erwerb des Europäischen Anwenderpasses für Büro und Verwaltung „Xpert“ und Workshops und Trainings in den Bereichen: Telefon- und Kommunikationstraining Selbstmarketing / Präsentation Bewerbungstraining Zeitmanagement Themenspezifische PC-Schulungen sowie durch berufsspezifische Qualifizierung im Bürobereich und individuelle Berufswegplanung. 140.004,06 € 3) Projekte und Qualifizierungskurse für Arbeitslose 1 Maßnahme im Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2008 Die Maßnahme richtet sich an junge (Langzeit-) Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV-/ ALG II-Empfänger/ innen und (Spät-) Aussiedler/innen mit Suchtproblemen und dient der vorbereitenden Qualifikation für den beruflichen Werdegang. Die Maßnahme setzt sich aus folgenden Segmenten zusammen: Kursangebote in den Lernfächern Deutsch, Englisch, Mathematik, berufsbezogene Fächer, fachbezogene Computerkurse sowie Ethik und Kultur Praktika in den Bereichen Schlosserei, Garten- und Landschaftsbau, Bibliothek, Hauswirtschaft Bewerbungstraining Aufbau von Methodenkompetenzen und Arbeitsmethodik Die Qualifizierung der Teilnehmer/innen erfolgt in kleinen Gruppen und ist an der individuellen Ausgangssituation der Teilnehmer/innen orientiert. Ziel ist die Vorbereitung auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. 4) praxisBüro 181.748,83 € 2 Maßnahmen im Förderzeitraum 16.11.2005 – 15.05.2007 Arbeitsmarktnahe Qualifizierungsmaßnahme für Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV-/ ALG-IIEmpfänger/innen mit Suchtproblemen ab 25 Jahre. Die Teilnehmer/innen werden ganztägig in betrieblichen Arbeitsstellen beschäftigt und parallel dazu fachlich und persönlich qualifiziert. Die

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Förderinstrument

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

Beschäftigung erfolgt in Betrieben –vorrangig des 1. Arbeitsmarktesund die Qualifizierung umfasst folgende Segmente: Projekteinführung Vermittlung von kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen Vermittlung von EDV-Grundlagen Beratung und Unterstützung der Betriebe und sozialpädagogischer Betreuung der Teilnehmer/innen Praxisauswertung 266.422,26 € 5) IdeFix-Qualifizierung und Beschäftigung in Produktion/ Verkauf 1 Maßnahme im Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2008 Das Angebot der Maßnahme richtet sich an (Langzeit-)Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV-/ALG II-Empfänger/innen mit Suchtproblemen, die überwiegend substituiert werden. Über das Medium Hund, dass bei Drogenabhängigen einen hohen Stellenwert hat, wird für den Personenkreis ein spezielles Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebot rund um den Hund angeboten. Hauptziel der Maßnahme ist es, der Zielgruppe den (Wieder-)Einstieg in Gesellschaft und Arbeitsmarkt und eine möglichst weitgehende Unabhängigkeit von staatlichen Transferleistungen zu ermöglichen. Die Maßnahme umfasst eine qualifizierungsbezogene sozialpädagogische Betreuung und die Möglichkeit der Arbeitserprobung und Qualifizierung in den Bereichen: Produktion: Backen, Nähen/Drucken/Bügeln, Herstellung kunstgewerblicher Gegenstände, Verpacken und Dekorieren sowie Produktentwicklung und –verbesserung Dienstleistung: Verkauf, Marketing, Bestell-/Lager-/Rechnungswesen, Buchhaltung, gemeinwesenorientierte Dienstleistungen (Müllentsorgung im öffentlichen Raum, speziell drogen- und hundebezogener Müll) Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten können im Rahmen von externen Praktika erprobt und gefestigt werden. 6) FrauSuchtZukunft Café Seidenfaden-Catering 120.000,00 € 1 Maßnahme im Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2008 Das Angebot der Maßnahme richtet sich an suchtmittelabhängige und –gefährdete (Langzeit-) arbeitslose Frauen, Beschäftigte am 2. Arbeitsmarkt, Teilzeitbeschäftigte, Auszubildende, Sozialhilfeempfängerinnen bzw. Hartz IV-/ALG II Empfängerinnen, Studienabbrecherinnen, Berufsrückkehrerinnen mit und ohne Abhängigkeitsproblematik, die abstinent leben. Ziel der Maßnahme ist die soziale und berufliche Rehabilitation mit dem Ziel der gesellschaftlichen Integration. Es findet eine Qualifizierung in Beschäftigung in den Bereichen Catering, Küche, Service und Büro in Form von Ausbildung, Praktika, Einstiegsqualifizierung mit IHKZertifikat statt. Das Angebot umfasst: Vermittlung von Schlüsselqualifikationen (Arbeitstugenden, soziale Kompetenzen) Vermittlung von gastronomischen Fachkenntnissen

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Förderinstrument

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Vermittlung von Kenntnissen im Küchenbereich und Speisenvorbereitung Vermittlung von Kenntnissen der Büroorganisation Auftragsbearbeitung

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln der und

7) Beschäftigung, Qualifizierung und Beratung suchtkranker 211.700,13 € Menschen 2 Maßnahmen im Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2008 Die Maßnahmen umfassen ein Angebot der Arbeitserprobung und Qualifizierung sowie ein niedrigschwelliges Beratungsangebot für suchtmittelabhängige und substituierte arbeitslose Menschen und bieten den Teilnehmer/inne/n Unterstützung, eine berufliche Perspektive zu entwickeln. Nach den Bedürfnissen und Fähigkeiten wird eine weitere Zielplanung zur beruflichen Perspektive entwickelt und gemeinsam mit ihnen nach geeigneten weiteren Schritten und Maßnahmen gesucht.

Im Rahmen des Angebotes der Arbeitserprobung und Qualifizierung werden neben Vermittlungen in weitere Qualifizierungsmaßnahmen für die Teilnehmer/innen Kontaktmöglichkeiten durch Praktikumsplätze zu Arbeitgebern des ersten Arbeitsmarktes aufgebaut. Sofern die Teilnehmer/innen in der Lage sind, eine geregelte Beschäftigung aufzunehmen, erfolgt eine Vermittlung in Praktika, um dort berufliche Erfahrungen zu sammeln. Das Angebot gliedert sich in 5 unterschiedliche Module, die von den Teilnehmer/innen je nach Bedarf belegt werden können: Jobcoaching-Einstiegsberatung Soziales Training/Bewerbungstraining Jobcoaching-Begleitung Qualifizierung/Arbeitserprobung in den Bereichen Grünflächenpflege, Haushandwerk, Wäscherei/Hauswirtschaft Qualifizierung/Theorie bezogen auf Arbeitssicherheit und die im Rahmen der Arbeitserprobung erforderlichen Berufsfeldkenntnisse 8) Qualifizierungsprojekt WEISSER ELEFANT 265.685,17 € 1 Maßnahme im Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2008 Das Qualifizierungsangebot richtet sich an arbeitslose ehemals suchtmittelabhängige oder suchtgefährdete Menschen, die meist nach einer stationären oder ambulanten Therapie den Einstieg ins Berufsleben suchen. Die Maßnahme orientiert sich dabei sowohl an den Anforderungen des Arbeitsmarktes als auch am individuellen Leistungspotential der Teilnehmer/innen und umfasst folgende Segmente:

Erwerb sozialer und arbeitsrelevanter Qualifikationen Erwerb beruflicher Fachkenntnisse in den einzelnen Bereichen Service, Bar, Küche/Catering und Büro Herstellung der Bewerbungsfähigkeit Berufswegplanung Auswertung der praktischen Erfahrungen 114

Förderinstrument

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

Unterstützung bei der Stellensuche 232.165,06 € 9) ZIK Orangerie 1 Maßnahme im Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2008 Das Angebot der beruflichen Orientierung und Qualifizierung richtet sich an (Langzeit-) Arbeitslose, Beschäftigte im 2. Arbeitsmarkt, Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV-/ALG II-Empfänger/innen mit chronischer Erkrankung und Suchtproblematik. Ziel der Maßnahme ist die berufliche (Re-) Integration der Zielgruppe durch passgenaue Hilfen im Rahmen der Arbeitserprobung und Qualifizierung in den Arbeitsfeldern: Küche Café- und Restaurantbetrieb Kassenführung und Buchhaltung Publikations- und Öffentlichkeitsarbeit Erwerb sozialer und arbeitsrelevanter Basisqualifikationen Erwerb beruflicher Fachkenntnisse Herstellung der Bewerbungsfähigkeit 33.438,04 € 10) Startup 1 Maßnahme im Förderzeitraum 01.09.2006-31.08.2007 Qualifizierungs- und Beratungsangebot für Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV-/ALG II-Empfänger/innen mit Suchtproblemen. Das individuelle Beratungsangebot beinhaltet: die Ermittlung des persönlichen Beratungs- und Qualifizierungsbedarfs der Teilnehmer/innen, die Erstellung eines daraus resultierenden Planes Profiling mit jede/m/r Teilnehmer/in zur Potentialanalyse und Vorbereitung der Berufswegplanung Die Qualifizierung umfasst folgende Gruppenangebote: Deutschunterricht Kommunikations- und Konflikttraining Vermittlung sozialer Kompetenzen Bewerbungstraining Strategien zur Arbeitsplatz- und Ausbildungssuche

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Förderinstrument

ESF Ziel 3

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

11) Wegweiser 1 Maßnahme im Förderzeitraum 02.10.2006-01.10.2007 Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebot für Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV-/ ALG IIEmpfänger/innen über 58 Jahren mit Suchtproblemen und guter Ausgangsqualifikation. Die Beschäftigung der Teilnehmer/innen erfolgt in gemeinnützigen und kommunalen Einrichtungen des Bezirks Treptow-Köpenick bzw. in den Bereichen Werkstatt und Kleiderkammer des Anbieters. Im Rahmen der Beschäftigung werden branchenspezifische Grundkenntnisse in den Berufsfeldern: Lackierei Holzbau Schneiderei vermittelt. Das Angebot beinhaltet weiterhin eine sozialpädagogische Beratung der Teilnehmer/innen. Berufsorientierung im Bereich Drogenhilfe (Instrument 611a)

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln 95.701,33 €

Die Maßnahmen sollen der sozialen und beruflichen (Re-) Integration suchtmittelabhängiger und –gefährdeter Menschen dienen. Die Umsetzung erfolgt durch folgende Angebote der Qualifizierung, Beschäftigung und Beratung im Zielgebiet 3 und beinhalten regelmäßig eine sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmer/innen: ESF Ziel 3

1) Job-Start Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2007 Das Beratungsangebot mit Qualifizierungsanteilen richtet sich an Langzeit-arbeitslose, überwiegend ehemalige Suchtmittelabhängige mit dem Ziel der langfristigen Integration in den Arbeitsmarkt. Die Maßnahme gliedert sich in die Schwerpunkte Beratung und Vermittlung in Qualifizierung und wird in folgenden Schritten durchgeführt: Profiling als Einzelberatung (Situationsanalyse und Berufs144.804,00 € wegplanung) Möglichkeit der Qualifizierung als Gruppenangebote in den Themenfeldern: Kommunikations- und Konflikttraining Deutschunterricht Training sozialer Kompetenzen Bewerbungstraining Strategien zur beruflichen Integration

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Förderinstrument

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

2) Arbeit Bildung Orientierung –ABO- und ABO-zweiter Chic 2 Maßnahmen im Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2007 Die Angebote richten sich an suchtmittelabhängige, insbesondere substituiert lebende, (Langzeit-) Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger/innen bzw. Hartz IV-/ ALG II-Empfänger/innen. Das Angebot von ABO dient der Beratung und Qualifizierung der Teilnehmerinnen und umfasst folgende Segmente: Beratung Berufswegplanung Berufsbezogene soz. Päd. Begleitung und Schulung Modularisierte Qualifizierung im EDV-Bereich Arbeitserprobung und Qualifizierung im Handwerkerservice Arbeitserprobung und Qualifizierung im Kongress- und Büroservice Arbeitserprobung und Qualifizierung im Dienstleistungs- und Küchenbereich

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln 430.721,65 €

Das Arbeitserprobungs- und Qualifizierungsangebot ABO-zweiter Chic ist im Arbeitsfeld „Akquise, Aufbereitung und Abgabe von gebrauchten Textilien“ angesiedelt und beinhaltet folgende Segmente: Vermittlung von fachspezifischen Kenntnissen und Fähigkeiten Vermittlung von Kenntnissen in den Bereichen PC, Bürokommunikation, Telefonkomnpetenz und kundenorientiertes Auftreten, Akquise und Vertrieb, Arbeitsschutz, Vermittlung arbeitskultureller Fähigkeiten Berufswegplanung 3) Qualifizierung von MAE-Kräften mit Suchtproblematik 39.360,26 € Förderzeitraum 01.01.2006-16.09.2006 Das Angebot ist verbunden mit einer Qualifizierung nach § 16 SGB II und richtet sich an (Langzeit-) Arbeitslose Menschen mit Suchtproblemen. Die Qualifizierung beinhaltet jeweils einen Praxisteil in den Bereichen: Allgemeine Verwaltung Mithilfe bei zivil- und strafrechtlicher Betreuung der Bewohner Synanons Telefonzentrale Betreuung Haustechnik Küche Wäscherei Fahrzeugpflege Dieser dient dem Erwerb von Schlüsselqualifikationen und beruflichen Spezialkenntnissen und wird ergänzt von einem Theorieteil, der als Unterricht angeboten wird. Im Theorieteil arbeiten die Teilnehmer/innen grundsätzlich am PC. Es werden soziale Kompetenzen und Kenntnisse im EDV-Bereich vermittelt (Europäischer Computerführerschein).

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Förderinstrument ESF Ziel 3

Schwerpunkte/ Maßnahmen/ Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln

Berufsorientierung im Bereich Drogenhilfe (Instrument 1019a) Die Maßnahme soll der sozialen und beruflichen (Re-) Integration suchtmittelabhängiger und –gefährdeter Frauen dienen: 1) FrauSuchtZukunft tiebrA Berufliche Integration 195.000,00 € Förderzeitraum 01.01.2006-31.12.2007 Das frauenspezifische Qualifizierungs- und Beratungsangebot richtet sich an suchtgefährdete und ehemals suchtmittelabhängige (langzeit-) arbeitslose Frauen, Beschäftigte am 2. Arbeitsmarkt, Teilzeitbeschäftigte, Sozialhilfeempfängerinnen bzw. Hartz IV-/ ALG II-Empfängerinnen, Akademikerinnen, Studienabbrecherinnen, Berufsrückkehrerinnen und Existenzgründerinnen vor Gründung. Das Angebot umfasst Qualifizierung/Training, berufs-, aus- und weiterbildungsorientierte Beratung, begleitende berufliche Praktika sowie Gruppen- und Workshopangebote. Der Qualifizierungs- und Trainingsanteil setzt sich aus Modulen zur beruflichen Orientierung, Erlernen sozialer Kompetenzen, Bewerbungstraining, PC-Fortbildung sowie der Vorbereitung der Praktika.

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Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Beschäftigungspolitik Hohe Arbeitslosenzahlen und eine anhaltende Wachstumsschwäche hatten den Europäischen Rat dazu veranlasst, den Lissabon-Prozess im März 2005 zu reformieren und der Beschäftigungspolitik absolute Priorität einzuräumen. Zentrales Ziel bleibt nach wie vor, die Europäische Union zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu entwickeln“. Gleichzeitig sollen die innereuropäischen Barrieren abgebaut werden, um Mobilität und Freizügigkeit für alle Bürger zu garantieren. Um diese Ziele zu erreichen, wurden die Anstrengungen deutlich erhöht. Damit dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt in Europa entstehen, mussten klare Zuordnungen der Verantwortlichkeiten zwischen Mitgliedstaaten und Gemeinschaft vereinbart werden. Zudem wurden die zur Verfügung stehenden nationalen und gemeinschaftlichen Mittel auf die reformierte, kohärente Gesamtstrategie fokussiert (s. a. Strukturfonds). Die auf europäischer Ebene festgelegten beschäftigungspolitischen Leitlinien sind und bleiben deshalb auch eine wichtige Orientierung für die Arbeitsmarkt- und Berufsbildungspolitik im Land Berlin. Zudem werden die Möglichkeiten des Erfahrungsaustauschs und des Dialogs mit anderen europäischen Regionen und Städten, insbesondere mit den neuen EU-Mitgliedstaaten, weiter ausgeschöpft und im Rahmen der Möglichkeiten verfestigt und ausgebaut. So fand z.B. im Mai 2007 eine durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales veranstaltete internationale Fachtagung statt, die die Entwicklung des Europäischen Qualifikationsrahmens und die parallele Entwicklung nationaler Qualifikationsrahmen zum Gegenstand hatte. Die Ergebnisse der Konferenz spiegeln die aktuelle Situation in dem laufenden Prozess zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Arbeits- und Bildungsraumes wieder. Ein ‚download’ der Dokumentation der Fachtagung ist über die Internetseite der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales möglich. Ebenso muss vor dem Hintergrund der rasanten technologischen Entwicklungen, der zunehmenden internationalen Arbeitsteilung und der sich abzeichnenden demografischen Entwicklung das Bildungsniveau der Erwerbsbevölkerung angehoben werden durch gesteigerte Investitionen in die Humanressourcen und in das lebensbegleitende Lernen. Durch eine die wirtschaftlichen und demografischen Herausforderungen antizipierende Qualifizierungspolitik soll verhindert werden, dass es zu einem Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und Qualifikationsnachfrage kommt.

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Die Lissabon-Strategie setzt auf Entwicklung der Humanressourcen Für die Realisierung der Lissabon-Strategie haben sich die Mitgliedstaaten auf das o.g. System von Integrierten Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung geeinigt. So auch auf beschäftigungspolitische Leitlinien. Nach dem Entwurf der ESF-Verordnung ist der Fonds so einzusetzen, dass er die Umsetzung dieser Leitlinien unterstützt. Der ESF ist damit das wichtigste Instrument zur Umsetzung der Europäischen Beschäftigungsstrategie. In den beschäftigungspolitischen Leitlinien werden folgende Ziele formuliert: Vollbeschäftigung, Steigerung der Arbeitsplatzqualität und Arbeitsproduktivität und Stärkung des sozialen und territorialen Zusammenhalts. Diesen Zielen folgend soll die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik der Mitgliedstaaten auf Schwerpunkte ausgerichtet werden. Erstens darauf, mehr Menschen in Arbeit zu bringen und zu halten, das Arbeitskräfteangebot zu vergrößern und die sozialen Sicherungssysteme zu modernisieren. Zweitens darauf, die Anpassungsfähigkeit der Arbeitskräfte und der Unternehmen zu verbessern. Drittens darauf, die Investitionen in Humankapital durch Verbesserung von Bildung und Qualifikation zu steigern. Bei der stärkeren Ausrichtung der ESF-Förderung auf Wissen, Innovation und Aufwertung der Humanressourcen wird u.a. die Qualifizierung und die berufliche Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen immer wichtiger. Angesichts des demografischen Wandels in den nächsten Jahren trifft dies ebenso auf die Verbesserung des Ausbildungsniveaus und der Ausbildungsqualität zu. Ziel ist es, die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne Schul- und oder Berufsabschluss deutlich zu reduzieren. Konkretisiert werden die Ziele für den Sozialfonds durch die neue ESF-Verordnung. Auf der Basis der hierin näher umrissenen Aufgaben, Ziele und Fördergegenstände haben die einzelnen Bundesländer im Jahr 2006 jeweils ihr Operationelles Programm entwickelt. Die Berliner Gesamtstrategie des Strukturfondseinsatzes wurde im Juli 2007 von der Europäischen Kommission genehmigt. Über den aktuellen Stand der Programmatik sowie eine ausführliche Darstellung der aktuellen Förderung gibt der Internetauftritt unter http://www.berlin.de/strukturfonds/html/esf_allg.html Auskunft. Berufsbildungspolitik Die allgemeine und berufliche Bildung sind Schlüsselfaktoren für die Erreichung der Ziele der EU im Rahmen der überarbeiteten Lissabon-Strategie für Wachstum und Beschäftigung. Zur weiteren Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung haben im Dezember 2006 die für die Berufsbildung zuständigen Minister, die europäischen Sozialpartner und die Europäische Kommission das Kommuniqué von Helsinki verabschiedet, das darauf gerichtet ist, die bisher auf europäischer Ebene vereinbarten Grundsätze zur Verbesserung von Leistung, Qualität und Attraktivität der beruflichen Bildung national umzusetzen. Die Entwicklung gemeinsamer europäischer Instrumente - die Entwicklung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQF) und eines europäischen Leistungspunktesystems für die berufliche Bildung (ECVET) – sollen fortgeführt werden, 120

um den Weg zu einem europäischen Raum der beruflichen Bildung zu ebnen und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Arbeitsmarktes zu fördern. EQF und ECVET gehören derzeit zu den wichtigsten bildungspolitischen Vorhaben auf EU-Ebene mit potenziell weit reichenden Folgen für nationale Bildungssysteme. (Link zu den aktuellen Papieren der EU KOM: www.europa.eu/) Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales ist auf vielfältige Weise über Mitwirkung in Gremien (Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung, Wirtschaftsministerkonferenz, Kultusministerkonferenz) bzw. über Stellungnahmen für den Bundesrat in Prozesse der weiteren Konzipierung und Umsetzung dieser europäischen Instrumente einbezogen. Von Berliner Seite wird besonders unterstützt, dass mehr Transparenz von Qualifikationen (national, international) erreicht wird, die Gestaltung des EQF als freiwilliges Instrument konzipiert wird, um die Vielfalt europäischer Bildungssysteme als Vorteil im Hinblick auf gegenseitiges Lernen und Anstoß für Reformen nutzen zu können. Es wird die Möglichkeit eröffnet, die duale Berufsausbildung sowie Fortbildungsabschlüsse in Deutschland adäquaten Niveaustufen auf europäischer Ebene zuzuordnen. (Link zu Stellungnahmen des Hauptausschusses des BIBB und der Wirtschaftsministerkonferenz: www.bibb.de/Publikationen/BWP). Der EQF wird derzeit vom Europäischen Parlament und vom Europäischen Rat diskutiert und soll Ende 2007 verabschiedet werden. Der Entwurf enthält die Empfehlung, die nationalen Qualifikationssysteme (über Nationale Qualifikationsrahmen) bis 2009 an die EQF zu koppeln und bis 2011 zu sichern, dass Qualifikationsnachweise einen Verweis auf das entsprechende Niveau des EQF enthalten. Zu ECVET lief 2007 auf europäischer Ebene ein umfassender Konsultationsprozess, der alle europäischen Länder betraf, die am Kopenhagenprozess teilnehmen sowie die europäischen Sozialpartner und die Berufsverbände. Unser Haus beteiligte sich über die Wirtschaftsministerkonferenz an diesem Konsultationsprozess. Anlässlich einer europäischen Konferenz im Juni 2007, in der Zeit des deutschen Ratsvorsitzes, erhielt die Europäische Kommission das Mandat, den Prozess weiter aktiv zu verfolgen. Berufliche Weiteiterbildung Sonderprogramm „Europäisches Jahr für Jugendliche“ Das „Europäische Jahr für Jugendliche“ ist ein transnationales Programm für arbeitslose Jugendliche mit einer Brückenfunktion zwischen Berufsabschluss und Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt. Inhaltlich wird einem Strukturkonzept für eine überbetriebliche bzw. branchenübergreifende Querschnittsqualifizierung gefolgt. Das Programm wendet sich an arbeitslose Jugendliche bis zum Alter von 27 Jahren um ihnen neue Berufschancen zu eröffnen, vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigen, die über eine Fachausbildung unterhalb des Hochschulniveaus sowie über internationale Praxiserfahrungen verfügen. 2007 wurden 103 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefördert, der Frauenanteil betrug 80 %. 2006 waren es 128 Teilnehmende, der Frauenanteil betrug 75 %.

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Zur Verbesserung und Internationalisierung der beruflichen Kompetenzen von Arbeitslosen werden modular strukturierte Projekte und Maßnahmen der transnationalen beruflichen Weiterbildung gefördert. 2007 wurden 186 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefördert, der Frauenanteil betrug 54 %; 2006 waren es 320 Teilnehmende, der Frauenanteil betrug 49 %.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Bereich Arbeit Rechtsvergleichende Tagung 23. November 2007 in Berlin Am 23. November 2007 wird am Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg eine europarechtliche Tagung zum Thema „Das europäische Arbeitsrecht und die Rechtssprechung der nationalen Gerichte in den neuen Mitgliedstaaten und in Deutschland, insbesondere zum Betriebsübergang und zum Diskriminierungsschutz“ stattfinden. Die Tagung wird von Richterinnen und Richtern des Landesarbeitsgerichts und des Arbeitsgerichts mit Unterstützung der Europäischen Kommission über TAIEX (Technical Assistance Information Exchange) organisiert. Als Referenten sind Richterinnen und Richter eingeladen aus Litauen, Lettland, Estland, Polen, der Tschechischen Republik, Slowenien, Ungarn und Rumänien, die Kurzreferate halten und an einer Podiumsdiskussion teilnehmen werden. Darüber hinaus werden die Richterinnen und Richter der Arbeitsgerichtsbarkeit in Berlin und Brandenburg und interessierte Rechtsanwälte und Parteivertreter zum Austausch mit den ausländischen Kollegen eingeladen. Bezirkliche Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit Insbesondere seit dem Luxemburg-Gipfel des Europäischen Rates im Jahre 1997 werden die Mitgliedstaaten von der Europäischen Kommission aufgefordert, die regionale und lokale Ebene stärker in Gesamtstrategien zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit einzubeziehen. In diesem Kontext wurden in Berlin Bezirkliche Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit im Jahre 1999 initiiert. Deren Zielstellung ist, durch die Beteiligung von lokalen Akteuren und deren Vernetzung, endogene Potenziale zu erschließen und damit Beschäftigungs- und Ausbildungsplätze zu schaffen sowie die lokale Wirtschaft zu stärken. Diese Bündnisse existieren in allen Berliner Bezirken. Unter Beteilung unterschiedlicher lokaler Akteure wie Vertreterinnen und Vertreter von Bezirksämtern, Agenturen für Arbeit, Wirtschaftsfördergesellschaften, Wirtschaftsververeinen und –verbänden, Gewerkschaften, Beschäftigungsgesellschaften, Bürgervereinen und Wohnungsbaugesellschaften, werden bezirkliche Handlungsstrategien entwickelt. Die Handlungsfelder und Vorhaben werden in bezirklichen Aktionsplänen festgelegt, die auch im Jahre 2007 fortgeschrieben wurden. In enger Kooperation mit den Bezirklichen Bündnissen für Wirtschaft und Arbeit wurde auch im Jahre 2007 das Förderprogramm „Lokales Soziales Kapital“ umgesetzt. Lokales Soziales Kapital Das Programm „Lokales Soziales Kapital“ fördert lokale Initiativen (Kleinstvorhaben, Mikroprojekte), die zur Entwicklung des Gemeinwesens beitragen und gleichzeitig die Beschäftigungschancen benachteiligter Personen verbessern. Die im Jahre 2007 realisierten Mikroprojekte werden, wie auch in den vergangenen Jahren, in einer Broschüre vorgestellt. Weitere Programminformationen finden sich unter www.loskap.berlin.de. 123

Aktivitäten und Projekte des Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration ___________________________________________________________________ Indikatorenentwicklung für Integrationserfolge Die Europäische Kommission hat im Jahr 2006 im Rahmen der Haushaltslinie INTI ein transnationales Projekt zur Entwicklung von Indikatorensystemen zur Messung von Integrationsprozessen gefördert. INTI diente insbesondere zur Integration von Drittstaatsangehörigen. Es ging bei diesem Projekt nicht um die Identifizierung von Defiziten, sondern um die Bestimmung, weshalb gute Integrationsprojekte erfolgreich sind. Das Berliner INTI-Projekt arbeitete an der Weiterentwicklung von aussagekräftigen Indikatoren in den Feldern Bildung, stadträumliche Integration sowie Erwerb und interkulturelle Öffnung gearbeitet. Durchgeführt wurden zwei Fachtagungen im März 2006 über die Themen Schule und Stadtentwicklung sowie eine Europäische Konferenz im Mai 2006. Mit Unterstützung von externen Experten iwurde eine bundesweite Bestandsaufnahme von Integrationskonzepten und deren Umsetzung durch Indikatorenentwicklung erarbeitet. Die Projektergebnisse sind in das Berliner Integrationskonzept 2007 eingeflossen. . Sie wurden im April 2007 in einer gesonderten Broschüre mit dem Titel „Indikatoren zur Messung von Integrationserfolgen“ veröffentlicht.. http://www.inti.mtas.es/php/elproyecto/introduccion.php Arbeitsmarkt und Ausbildung Der Beauftragte des Senats für Integration und Migration konnte eine Reihe von Vorhaben zum Abbau von Benachteiligungen von jungen Migrantinnen und Migranten in der Ausbildung und auf dem Arbeitsmarkt neu beginnen und fortsetzen. Die Europäische Kommission fördert die Entwicklungspartnerschaft Qualifizierung für interkulturelle Arbeit (QiA), Gemeinschaftsinitiative (EQUAL) http://www.qia-berlin.de

im

Rahmen

der

Im Sommer 2005 begann die zweite Förderphase des Projektes QiA, die Ende 2007 abgeschlossen wird. QiA ist ein Projektverbund, den der Integrationsbeauftragte des Senats koordiniert und an dem sechs Trägerorganisationen teilnehmen. Das Vorhaben bietet Qualifizierungsmaßnahmen für Migrantinnen und Migranten in der Altenpflege, fördert die interkulturelle Öffnung von Pflegeeinrichtungen, vermittelt Dolmetscherinnen bzw. Dolmetscher für das Gesundheitswesen und unterstützt Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Suche nach einem Arbeitsplatz durch Mentoring-Programme. Dieses Bündel von Maßnahmen zu einer besseren Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt setzt gezielt auf die Förderung der interkulturellen Kompetenzen dieser Menschen. Bis Ende 2006 nahmen insgesamt 438 124

Teilnehmer/innen an den QiA Maßnahmen teil. Im Jahr 2006 hat QiA 727.570 € umgesetzt. Das Berufliche Qualifizierungsnetzwerk für Migrantinnen und Migranten in Berlin (BQN Berlin) http://www.bqn-berlin.de/ fördert Zugänge von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund in die Berufsausbildung. BQN Berlin zielt auf eine Reform der Förderstrukturen, um Migrantinnen und Migranten neue Chancen zur Teilhabe an Qualifizierung und Beschäftigung zu erschließen. Das im Frühjahr 2004 begonnene Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des ESF finanziert. Seinen Schwerpunkt setzt BQN Berlin auf den Übergang jugendlicher Migrantinnen und Migranten von der Schule in die berufliche Ausbildung. Das vom Berliner Integrationsbeauftragten koordinierte Vorhaben setzt an unterschiedlichen Schwellen und dabei identifizierten Hindernissen an. Im Vordergrund steht dabei die Vernetzung von Schule, Berufsvorbereitung und Ausbildung. Beteiligt sind neben Senatsverwaltungen, die Regionaldirektion der Arbeitsagentur sowie Träger der beruflichen Bildung und Arbeitgeberverbände. Im Jahr 2005 und im ersten Halbjahr 2006 standen Aktivitäten zur systematischen Sprachförderung in den Oberschulen, zur Erhöhung des Migrantenanteils unter Auszubildenden im Öffentlichen Dienst, zur Aufnahme einer Tätigkeit in den Medien sowie zur Sicherung des erfolgreichen Abschlusses in der Dualen Ausbildung im Vordergrund. Vom Oktober 2006 bis August 2007 förderte das BMBF eine so genannte Transferphase, in der es darum ging, die gewonnen Erfahrungen in den Transfer zu bringen. Dazu wurden bundesweite Veranstaltungen zu den zentralen Transferthemen durchgeführt. 156.104,00 € war die Summe der ESF-kofinanzierten Ausgaben für BQN Berlin im Jahr 2006. Berufliche Qualifizierung und Beratung für Flüchtlinge bridge – Brücke zur (Re)Integration durch grundlegende Kompetenzentwicklung ist ein Zusammenschluss von 14 zumeist nichtstaatlichen Trägern aus Berlin und Brandenburg. http://www.berlin.de/lb/intmig/themen/fluechtlinge/bridge.html Die von der Bundesregierung und dem Europäischen Sozialfonds geförderte Entwicklungspartnerschaft bietet seit Juli 2005 (bis Dezember 2007) jugendlichen und erwachsenen Asylsuchenden und geduldeten Flüchtlingen Möglichkeiten zur beruflichen Qualifizierung und zur Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die erworbenen Kompetenzen sollen sowohl der Reintegration im Heimatland wie auch der Integration in Berlin dienen. Bis zum 31.08.2007 wurden durch bridge ca. 450 Personen beruflich qualifiziert. Überdies ist es gelungen, 51 Personen in den ersten Arbeitsmarkt bzw. in betriebliche und überbetriebliche Ausbildungslehrgänge zu vermitteln. 162 Personen wurden in Praktika vermittelt, bridge hat zudem 144 Unternehmen als Partner gewonnen. Öffentliche Aufmerksamkeit erhielt eine von der Sozialsenatorin und dem Arbeitssenator unterstützte Kooperation zwischen bridge und dem Krankenhausunternehmen Vivantes. Mit Hilfe eines von bridge entwickelten Vorbereitungsmoduls ist es bis Septemner 2007 gelungen, 21 junge Flüchtlinge, die einen festen Aufenthaltstitel erhalten hatten, in die Krankenpflegeausbildung von

125

Vivantes zu integrieren. Dieses erfolgreiche Kooperationsmodel wurde durch die Einbindung weiterer senatseigener Betriebe ausgeweitet. Die Gesamtkoordination von bridge liegt bei der Firma Kombi Consult GmbH. Der Integrationsbeauftragte koordiniert die Arbeit des strategischen Beirats und die Planung und Umsetzung der Mainstreaming-Maßnahmen. Er unterstützt Kombi Consult bei der Gesamtkoordination und initiiert und koordiniert die Arbeit inhaltlicher Arbeitsforen. Zudem bietet der das Teilprojekt Sozial- und Reintegrationsberatung an. Die ESFAusgaben für das bridge-TeilProjekt beim Integrationsbeauftragten betrugen im Jahr 2006 89.252,60 €. Es sind im Rahmen des Projekt zwei Mitarbeiter/innen als Teilzeitkräfte beim Integrationsbeauftragten angestellt. Projekt „Migration, Asyl und Arbeitsmarkt“ (MAA) http://www.berlin.de/lb/intmig/themen/fluechtlinge/maa.html Das im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative geförderte Projekt "Migration, Asyl und Arbeitsmarkt" (MAA) ist seit November 2006 ein Teilprojekt der EQUALEntwicklungspartnerschaft QiA. Träger des Projektes ist das Deutsche Rote Kreuz. In Kooperation mit dem Integrationsbeauftragten des Berliner Senats hat MAA die Aufgabe, die Projektergebnisse in dem EQUAL Themenfeld Asyl nachhaltig zu sichern und die Aktivitäten des bundesweiten thematischen Netzwerks Asyl im Rahmen von EQUAL zu koordinieren. Die Schwerpunkte des Projektes sind die Mitwirkung bei der Erstellung eines Memorandums als EQUAL-Bilanz im Themenfeld Asyl aus zwei Förderphasen, Vorbereitung einer nationalen Abschlusskonferenz in Berlin, Mitwirkung an einem transnationalen Asylforum und die Unterstützung von Aktivitäten zu den Zielgruppen Sinti und Roma und jüdische Zuwanderer. Der Integrationsbeauftragte konzentriert sich darüber hinaus insbesondere auf die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für einen besseren Zugang von Flüchtlingen zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt und die Einbeziehung von Experten/innen, Multiplikatoren/innen und Entscheidungsträger/innen in die Mainstreaming-Prozesse. Die ESF-Ausgaben für das Teil-Projekt MAA beim Integrationsbeauftragten betragen voraussichtlich 37.999,77 € im Jahr 2007. Im Rahmen des Projektes ist eine Mitarbeiterin als Teilzeitkraft beim Integrationsbeauftragten angestellt. Europäischer Flüchtlingsfonds – Ausschreibung 2007 Bei der EFF Koordinationsstelle des Landes Berlin sind im November 2007 zehn Anträge zur Förderung von Projekten durch Mittel des europäischen Flüchtlingsfonds eingegangen. Ein Antrag umfasst ein Projektkonsortium von vier Institutionen. Fünf Anträge (darunter das Projektkonsortium unter der Federführung der Firma Kombi Consult) wurden nach Votierung durch das Land Berlin durch das Bundesamt für Migration bewilligt. Die Laufzeit beträgt 12 Monate. Spätester Projektbeginn war der 31.03.2007. Gefördert werden im Einzelnen: Kombi Consult GmbH / Empowerment Netzwerk für Asylsuchende und geduldete Flüchtlinge Gemeinsam mit: (149.999,99 €) 126

-

Behandlungszentrum für Folteropfer (BZFo-ZfM) Gesellschaft für berufliche Bildung (GfbM) Beratungs- und Betreuungszentrum für jugendliche Flüchtlinge (BBZ)

Oase Pankow e.V. / Begleitung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge bei Aufnahme (40.000 €) Südost Europa e.V. / Arbeitsmarktintegration Bleiberechtsregelung profitieren (22.000 €)

für

Geduldete,

die

von

Jesuiten Flüchtlingsdienst e.V. / Rechtshilfefonds für Abschiebehäftlinge (10.500 €) AWO Bremerhaven / Freiwillige Rückkehr und humanitäre Reintegration von Flüchtlingen (Roma) nach Südserbien (110.000 €) Die Verwaltung der Fördermittel erfolgt durch das Bundesamt für Migration. Die Votierung der EFF Anträge für das Jahr 2008 erfolgt voraussichtlich im Januar 2008. Europäischer Dialog integrationspolitischer Akteure (ERLAIM) Berlin ist einer von acht europäischen Projektpartnern im Projekt ERLAIM (European Regional and Local Authorities for the Integration of Migrants), welches im Rahmen der europäischen Initiative zur Integration von Drittstaatsangehörigen (INTI) durchgeführt wird. Seit März 2007 arbeiten die teilnehmenden Projektpartner, darunter das Büro des Integrationsbeauftragten, an einer verbesserten Zusammenarbeit regionaler und kommunaler Akteure im Bereich Integration. Das Projekt wird in Form eines transnationalen Netzwerkes, bestehend aus zivilgesellschaftlichen Akteuren und öffentlichen Verwaltungen verschiedener Ebenen, eine Plattform für Dialog und Austausch von Praxisbeispielen schaffen. Das ERLAIM-Projekt trägt außerdem dazu bei, durch komparative Studien und Analysen regionaler/lokaler Integrationsstrategien und Maßnahmen zum einen ein besseres Verständnis für die Integrationspolitiken anderer EU-Staaten zu erlangen und zum anderen eine gesamteuropäische Perspektive für eine gemeinsame Integrationspolitik zu schaffen. Vor allem der Austausch von „Good – Practice Beispielen“ kann ein Gewinn für die teilnehmenden Projektpartner sein. Fünf thematische Schwerpunkte – (a) Staatsbürgerschaft, Partizipation und politische Rechte; (b) interkulturelle Kommunikation und kulturelle Vermittler; (c) Minderjährige und Kinder; (d) Frauen und Gleichberechtigung; (e) publicprivate partnerships – sind auf zwei Konferenzen und sechs Fachtagungen zentrale Themen des Austauschs . Bislang stattgefunden haben eine Auftaktveranstaltung und eine Fachkonferenz zum Thema „Politische Partizipation von Migranten/innen“ in Bologna. Berlin hat die Möglichkeit, zu jeder der sechs Fachtagungen einen Experten bzw. zivilgesellschaftlichen Akteur zu delegieren.

127

Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Bereich Soziales Der Bereich Behindertenpolitik der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales hat ein transnationales ESF-Projekt initiiert, das die Kooperation zwischen drei Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) in Berlin und einer WfbM der Caritas in Opava (Tschechien) aufbauen und befördern soll. Im Rahmen eines länderübergreifenden Produktions- und Vertriebsnetzwerks, das die beteiligten WfbM bilden, erweitern diese jeweils ihre Bereiche Re- und Upcycling von Personalcomputern, indem sie eigene Produkte entwickeln und sich einen eigenen Absatzmarkt erschließen. Das Projekt eröffnet den WfbM neue Perspektiven in einem innovativen produktionsorientierten Bereich, denn ohne Produktion kann der Dienstleistungsbereich nicht wachsen. Es fördert die lokale Entwicklung, in dem es die behinderten Mitarbeiter/innen in den WfbM für neue Aufgaben qualifiziert und die WfbM für neue Herausforderungen befähigt. Mit den Anpassungsqualifizierungen und der Entwicklung neuer Arbeitsfelder in den Werkstätten werden zugleich Kompetenzen und Transferpotentiale erschlossen, die wiederum für weitere neue Arbeitsfeldgestaltungen genutzt werden können. Die Kompetenz zur Erschließung neuer produktionsorientierter Arbeitsfelder ist in einer Welt der fortwährenden Arbeitplatzverlagerungen eine zukunftsweisende Schlüsseltechnologie schlechthin und Berlin bedarf der Rückgewinnung von Fertigungsindustrien. Die beteiligten Werkstätten haben die Möglichkeit, in dem Arbeitsbereich zu kooperieren und gemeinsam aufgebautes KnowHow zum gegenseitigen Vorteil anzuwenden. Durch das Projekt werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass für die WfbMMitarbeiter/-innen neue Arbeitsplätze entstehen und sie die Chance erhalten, in neu aufgebaute Integrationsbetriebe zu wechseln, um so auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig zu werden oder sogar ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis in einem andern Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts eingehen zu können. Das Projekt befördert, dass aus potentiellen Konkurrenten, die die vergleichsweise preisgünstiger arbeitenden Anbieter aus den MOE-Staaten darstellen, Kooperationspartner werden. Zugleich erschließen sich die Berliner Werkstätten gemeinsam mit der Werkstatt in Opava neue Märkte in Osteuropa. Ziel des Projektes ist es, ausgehend von den vorhanden Qualifikationen der TN und den eingerichteten Arbeitsplätzen für die Aufbereitung, den Neubau und die Entsorgung von gebrauchten Rechnern und Peripherie-Geräten • • •

die entwickelten Produkte insbes. das Löschen von Festplatten zu vermarkten weitere Produkte wie das Anfertigen von PCs nach Kundenwünschen zu entwickeln sowie die dazu gehörigen Schulungsmodule ein barrierefreies Internetcafe zu planen und umzusetzen im Rahmen einer Projektabschlussarbeit für die TN 128

• •

ein Kooperationsmodell der beteiligten Werkstätten zu entwickeln neue Kunden durch gezielte Ansprache zu gewinnen, insbesondere für die Erlangung von Altgeräten wie z. B. Ansprache Ärzte durch Bewusstmachung der Datenschutzproblematik bei Austausch von Rechnern.

Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) Bereich Migration Im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin-Moskau kooperiert das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) mit dem Moskauer Komitee für internationale Beziehungen und nationale Politik. Diese Partnerschaft besteht seit Ende 1993, wobei zunächst die Unterstützung Moskaus durch Berlin beim Aufbau einer Migrationsverwaltung im Vordergrund stand. Seit 1999 basiert die Zusammenarbeit auf einer bilateralen Vereinbarung zwischen den Verwaltungen, seitdem werden zweimal jährlich Seminare abwechselnd in Moskau und Berlin durchgeführt. Die Kernpunkte der Zusammenarbeit sind die Vermittlung von Erkenntnissen über die in der Bundesrepublik und in Europa geltenden Rechtsvorschriften sowie die Vermittlung von praktischen Erfahrungen in Berlin bei der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten. In der Zeit vom 23. November bis 29. November 2006 führte das Landesamt für Gesundheit und Soziales das nunmehr 16. Seminar für sechs leitende Verwaltungsmitarbeiter der Stadt Moskau durch. Bei diesem Treffen, das wieder im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin-Moskau stattfand, wurden die aktuellen Aspekte der Migrations- und Integrationspolitik in Berlin und Moskau diskutiert . Vertreter des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Berlin reisten in der Zeit vom 24. bis zum 27. Juni 2007 nach Moskau zur Teilnahme am 17. Seminar zum Thema Migration. Das Seminar trug den Titel: „ Arbeitsmigration und Wege zur Abschaffung illegaler Beschäftigung“. Ebenfalls wurde dort über Teilaspekte des aktuellen Migrationsgeschehens in Deutschland und Berlin berichtet. Während der zweitägigen Tagung wurde den Moskauer Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit gegeben, ihre migrationspolitischen Positionen darzustellen und in einen kollegialen Diskurs mit der Berliner Seite zu treten. Das Seminar fand im Moskauer Haus der Nationalitäten statt. Vertreter unterschiedlicher Bereiche, die sich in Moskau mit dem Thema der Migration befassen, trugen ihre Positionen vor. Beispiele dafür waren die Beiträge der föderalen Migrationsbehörde Russlands, die über die Weiterentwicklung der Migrationsgesetzgebung berichteten. Ein anderes Beispiel waren die Ausführungen eines Vertreters der Moskauer Staatsduma über die gegenwärtige Situation der Gesetzgebung und Initiativen im Politikfeld der Migration. Die Berliner Seite war mit drei Fachvorträgen über die allgemeine Migrationssituation in Deutschland und konkrete Migrationsprobleme an dem Seminar beteiligt. Für den Zeitraum vom 22. – 11. bis zum 27.11.2007 wird das 18. Migrationsseminar in Berlin stattfinden. Dabei ist das Seminar als Kompaktseminar konstruiert, bei dem das Thema: „Aufnahme und Integration von Spätaussiedlern in der Bundesrepublik und Berlin“ auf der Tagesordnung stehen wird.

129

Bereich Soziales Im April diesen Jahres fand das erste Seminar für das Department für den sozialen Schutz der Moskauer Bevölkerung in Berlin statt. Mit fünf Moskauer Verwaltungsmitarbeiterinnen wurde das Thema: „Integration von behinderten Menschen in den Arbeitsmarkt“ bearbeitet. Dieser Kooperationsbereich resultiert aus der im Sommer 2006 von der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Dr. Heidi KnakeWerner unterzeichneten Vereinbarung zur Kooperation mit Moskau. Vom 23 bis zum 27. September 2007 fand das zweite Seminar im Bereich Soziales statt. Der Aufenthalt der Berliner Delegation bestand dabei einerseits aus einem Praxisteil. Dabei wurden unterschiedliche Moskauer Einrichtungen aufgesucht, die als bezirkliche Zentren der Integration und Rehabilitation von behinderten Menschen in das soziale und berufliche Leben in Moskau gelten. Andererseits berichteten Berliner Vertreter auf einem Symposium über Berliner Erfahrung im System der Feststellung des Grades der Behinderung und im Vergleich mit der Moskauer Praxis. Ebenso wurde auf Seiten der Berliner Delegation über die Rolle von Nichtregierungsorganisationen im Arbeitsbereich der Integration von Behinderten Menschen in den Arbeitsmarkt referiert. Für das Frühjahr 2008 ist an eine Vertiefung dieser Fragen in Berlin im Rahmen des 3. Seminars gedacht.

130

Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Bereich Soziales FörderMaßnahmen/Beispiele instrument

Förderbetrag EU-Mitteln

ESF Zielgebiete 1 und 3

2007:

Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung und Integration für Menschen mit Behinderungen Menschen mit Behinderungen sind noch immer überproportional vom allgemeinen Arbeitsmarkt ausgegrenzt. Das Land Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von Mitteln des Europäischen Sozialfonds ergänzend zu den Maßnahmen der Bundesagentur für die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderungen durch berufliche Qualifikation und nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt zu reduzieren. Ziel der beschäftigungswirksamen, nachhaltigen Maßnahmen Maßnahmen ist es, durch innovative Konzepte Menschen mit Behinderungen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei sollen neue, zeitlich flexible Lehr- und Lernmethoden sowie neue Technologien zum Einsatz kommen, die auf die besonderen Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugeschnitten werden können. Daneben werden durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Maßnahmen für Personen gefördert, die den Übergang von Menschen mit Behinderungen ins Erwerbsleben begleiten. Durch den Europäischen Sozialfonds gefördert werden Dolmetscher für gehörlose oder hochgradig schwerhörige Auszubildende beziehungsweise gehörlose oder hochgradig schwerhörige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Daneben wird die Ausbildung von Fachkräften für den späteren Einsatz in Werkstätten für behinderte Menschen im Rahmen der Sonderpädagogischen Zusatzausbildung gefördert. Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales fördert die berufliche Qualifizierung und Integration von Menschen mit Behinderungen, die Arbeitslosengeld I oder II erhalten oder Rentenempfänger sind. Die angebotenen Maßnahmen können nicht nach dem SGB III oder anderen gesetzlichen Grundlagen gefördert werden. 131

aus

1.981.405,00€ davon nach Ziel 1 810.755,00 € und nach Ziel 3 1.170.650,00 €

FörderMaßnahmen/Beispiele instrument

Förderbetrag EU-Mitteln

aus

Die nationale Kofinanzierung zu den Mitteln des ESF wird vom Träger beigebracht und sichergestellt. Die Teilnehmer/innen werden durch die Träger akquiriert. Bereich Arbeit Förderinstrument

Maßnahmen/Beispiele

ESF

Gefördert wurden Maßnahmen Ziel 1 und 3 zur Beschäftigung Arbeitsloser oder von Arbeitslosigkeit 2.099.181 € Bedrohter, die von den Berliner Arbeitsagenturen zugewiesen wurden. Unter Nutzung der pauschalisierten Lohnkostenzuschüsse der Bundesagentur für Arbeit wurde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds das Angebot der sozialen und jugendpolitischen Infrastruktur sinnvoll ergänzt bzw. unterstützt. Weiterhin wurden Strukturanpassungsmaßnahmen gefördert, die die wirtschaftsnahe Infrastruktur Berlins verbessern sowie Maßnahmen, die der Berliner Umwelt zugute kamen.

Strukturanpassungsmaßnahmen

ESF Integrationsmaßnahmen

Förderbetrag aus EUMitteln

Diese beruflichen Ziel 1-3 Weiterbildungsmaßnahmen haben die Integration bzw. 3.606.383 € Reintegration von arbeitslosen Personen in den Arbeitsmarkt zum Ziel. Gefördert werden die Qualifizierungskosten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Integrationsmaßnahmen orientieren sich am Bedarf der Wirtschaft und erfolgen in Ergänzung von beruflichen 132

Förderinstrument

Maßnahmen/Beispiele

Förderbetrag aus EUMitteln

Weiterbildungsmaßnahmen nach SGB II und III. ESF Bildungsmaßnahmen für Teilnehmende an Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung

Für erwerbsfähige Ziel 1 bis 3 Hilfebedürftige, die keine Arbeit finden können, wurden gem. § 6.260.362 € 16 Abs. 3 SGB II Arbeitsgelegenheiten geschaffen. Diese Gelegenheiten für im öffentlichen Interesse liegende, zusätzliche Arbeiten stellen keine sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse dar. Die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen erhalten zuzüglich zum Arbeitslosengeld II eine angemessene Entschädigung für Mehraufwendungen. Das Land Berlin hat, neben einer durch die JobCenter finanzierten Basisqualifizierung, aus Mitteln des ESF zusätzliche Bildungsmaßnahmen gefördert, um die Arbeitsgelegenheiten mit arbeitsmarktrelevanten Qualifizierungsbausteinen zu kombinieren, die mit zertifizierten Abschlüssen versehen sind. So soll erreicht werden, dass über den eigentlichen Zweck der Wahrnehmung bestimmter zusätzlicher Tätigkeiten als schrittweises Wiederheranführen an den ungeförderten Arbeitsmarkt eine schnellere Integrationswirkung erfolgen kann. Auf der Basis eines Profilings der Teilnehmenden wird ihnen eine modularisierte, ergänzt – in geeigneten Fällen – durch Praktika.

133

Förderinstrument

Maßnahmen/Beispiele

ESF

Wird für Hilfebedürftige ein Ziel 1 bis 3 sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis bei 1.088.065 € Unternehmen oder sonstigen Arbeitgebern geschaffen, können die JobCenter an Stelle des Arbeitslosengeldes II einen zum Arbeitsentgelt gewähren. Die Arbeiten müssen nicht zwingend im öffentlichen Interesse liegen und/oder zusätzlich sein. Die Chancen der Maßnahmeteilnehmenden auf eine dauerhafte berufliche Integration sollten in besonderem Maß verbessert werden.

Stelle statt Stütze

Das Land Berlin hat ergänzend zum Lohnkostenzuschuss der JobCenter für die Einstellung Arbeitsloser aus Mitteln des ESF bei kleinen und mittleren Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten die Beratung, Akquisition, Einarbeitung und Qualifizierung, gefördert.

134

Förderbetrag aus EUMitteln

Nutzung von Fördermitteln des Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration ___________________________________________________________________ EU Fördermittel 2006 (Stand Dez. 06) Mittel, die an Projekträger gehen und durch den Integrationsbeauftragten kofinanziert werden ESF

ESF

ESF

Ziel 1 62.071,00 €

Arbeit und Bildung e. V Projekt: „KumulusBildungsberatung" Beratung und Vermittlung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Ausbildungsstellenmarkt Verband f. 62.861,00 interkulturelle € Arbeit -VIA-e. V. Projekt: „ABC Integration" Qualifikation, Beratung und Vermittlung von russischsprachigen Migranten in Arbeit und Bildung Gfbm e.V. Projekt: „protec" Qualifizierung und sozialpädagogische Beratung von jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund mit dem Ziel der Integration in den Berliner Arbeitsmarkt

Ziel 2

Ziel 3 292.834,00 €

Gesamt 354.905,00 €

22.482,00 €

85.343,00 €

288.861,00 €

288.861,00 €

Mittel, die teilweise an andere Projektträger weitergeleitet werden ESF

EQUAL Ziel 1 Entwicklungspartnerschaft QiA Qualifizierung für interkulturelle Arbeit 135

N-Ziel 1

Gesamt

727.570,00 €

727.570,00 €

Mittel, die vom Büro des Integrationsbeauftragten zur Betreuung der Projekte verwandt werden ESF

ESF

BQN Berlin Berufliches Qualifizierungsnetzwerk für Migrantinnen und Migranten EQUAL Ziel 1 Entwicklungspartnerschaft bridge - Brücke zur ReIntegration durch grundlegende Kompetenzentwicklung

136

Gesamt 156.104,00 €

N-Ziel 1 89.253,00 €

89.253,00 €

Senatsverwaltung für Inneres und Sport Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ I. Inneres Mit den Verträgen von Maastricht (1992) und Amsterdam (1999) wurde auf europäischer Ebene begonnen, die Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres zu institutionalisieren. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union manifestierten damit ihren Willen, das europäische Projekt von einer reinen Wirtschafts- zu einer wirklichen, alle Bereiche des täglichen Lebens umfassenden Rechtsgemeinschaft fortzuentwickeln. Seitdem zählt die Schaffung eines Raumes der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts zu den zentralen Zielen der Europäischen Union. Der Europäische Rat verabschiedete im November 2004 mit dem sog. Haager Programm für die Jahre 2005 - 2010 ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm, auf dessen Grundlage die Kommission einen Aktionsplan erarbeitet hat, der für den genannten Zeitraum die Grundlage der weiteren Arbeit auf europäischer Ebene bilden wird. Zu den Kernelementen zählen die weitere Harmonisierung der rechtlichen Grundlagen in den Bereichen Asyl und Migration sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit und des Informationsaustausches auf allen sicherheitsrelevanten Feldern. Die genannten Zielsetzungen werden von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport im Rahmen der Bund-Länder-Zusammenarbeit (Innenministerkonferenz und nachgeordnete Gremien) aktiv begleitet und grundsätzlich unterstützt. Dabei gewinnt insbesondere die im Gefolge der Anschläge vom 11. September 2001 wesentlich verbesserte europäische Kooperation im Sicherheitssektor gerade für Berlin als deutscher Hauptstadt zunehmend an Gewicht. Den konkreten Schwerpunkt europapolitischen Handelns im Zuständigkeitsbereich der Senatsverwaltung für Inneres und Sport bilden die Entwicklung und der Ausbau der grenzübergreifenden Kontakte zu den mittelosteuropäischen Staaten in den Bereichen Sicherheitskooperation und Verwaltungszusammenarbeit. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport leistet damit u.a. einen wesentlichen Beitrag im Rahmen der Zielsetzung des Senats, die MOE-Kompetenz der deutschen Hauptstadt weiter zu entwickeln und zu stärken. Vor dem Hintergrund des Anfang 2008 zu erwartenden Fortfalls der Grenzkontrollen gegenüber den neuen mittelosteuropäischen Mitgliedstaaten gewinnt speziell die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit im Rahmen der Sicherheitsarchitektur Berlins immer größere Bedeutung. Effektive Kriminalitätsbekämpfung in einem grenzenlosen Europa erfordert mehr denn je die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarstaaten. In diesem Kontext insbesondere hervorzuheben sind die fortgesetzt erfolgreichen Aktivitäten der Berliner Polizei im Bereich von Phare-Twinning-Projekten.

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Vordringliche künftige Aufgabe bleibt, die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit - u.a. durch weitere Nutzung der europäischen Fördermöglichkeiten - auf der Basis des Erreichten stetig weiterzuentwickeln und auszubauen. II. Sport Sport ist eine von den Bürgern der Europäischen Union häufig und gern betriebene Aktivität. So sind einer Untersuchung des Eurobarometers von 2004 zufolge rund 38% aller Europäer mindestens einmal pro Woche sportlich aktiv. Trotz dieser nicht unerheblichen Bedeutung findet der Sport in den Verträgen der Europäischen Union keine gesonderte Erwähnung. Die Europäische Kommission verfügt demgemäß über keine formal abgesicherte Kompetenz im Bereich des Sports. Demzufolge entfällt auch die Möglichkeit einer direkten Förderung mittels spezieller Programme. Eine indirekte Förderung des Sportbereichs kann aber ggf. über andere Bereiche, wie z.B. Jugend, Bildung, Gesundheit, Stadtentwicklung, Umwelt und soziale Integration stattfinden. Da eine direkte Förderung sportlicher Aktivitäten auf europäischer Ebene nicht möglich ist, bemühen sich verschiedene Träger, wie z.B. der Landessportbund Berlin e.V. einschließlich der Sportjugend Berlin, Unterstützung für Projekte mit sportbezogenem Charakter u.a. für die Bereiche Jugend, berufliche Bildung und Umwelt zu erhalten. Von hoher Bedeutung ist daneben auch die Verbesserung der Lebensverhältnisse in problematischen Sozialräumen Berlins. Im Rahmen von Programmen wie „Soziale Stadt“ bzw. dem „Quartiersmanagement“ werden sportorientierte Projekte und Maßnahmen durchgeführt, die u.a. dazu beitragen, die Atmosphäre und Stabilität eines Wohnviertels positiv zu beeinflussen und aufzuwerten. Um die internationale Bedeutung und Weltoffenheit Berlins zu unterstreichen, wird die deutsche Hauptstadt auch weiterhin bemüht und interessiert sein, europäisch wie international herausragende Sportereignisse in die Stadt zu holen und zu unterstützen. Der Sport als vitales, sozialkommunikatives, Gesundheit förderndes und kreatives Element einer Gesellschaft soll auch weiterhin eine wichtige Rolle - auch mit Blick auf seien völkerverbindende und damit den europäischen Gedanken fördernde Funktion einnehmen. Mit der Veröffentlichung eines EU-Weißbuchs zum Sport im Juli 2007 hat sich die Europäische Kommission erstmals umfangreich zu dem Thema Sport positioniert. Dieses Weißbuch wird zurzeit im sportpolitischen Raum diskutiert. Inwieweit es auf die Entwicklung und Unterstützung des Sports Einfluss nimmt, wird sich in Zukunft zeigen.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ I. Inneres A. Der Polizeipräsident in Berlin 1. Internationale Einsätze Die Berliner Polizei erfüllt im Rahmen des zivilen Krisenmanagements der EU (ZKM) vollumfänglich die ihr zugewiesenen Personalkontingente in Afghanistan (EUPOL Afghanistan), im Kosovo (UNMIK), in Bosnien und Herzegowina (EUPM) wie im Süd-Sudan (UNMIS). 2. Europol Das verstärkte Bemühen in Bund und Ländern zur Entsendung von qualifizierten Europol-Bewerbern wird durch die Berliner Polizei weiterhin aktiv unterstützt. Es wurden bereits mehrere Beamte sowohl in Funktionen bei Europol als auch in einem Fall in das deutsche Verbindungsbüro bei Europol entsandt. Der Einsatz im deutschen Verbindungsbüro begann im Jahr 2004 und ist auf 4 Jahre angelegt. 3. Polizeiliche Verkehrsüberwachung im europäischen Verbund (TISPOL) TISPOL (Traffic Information System Police) ist eine Nichtregierungsorganisation führender Polizeibeamter der Verkehrspolizeien aus EU-Mitgliedsstaaten mit dem Status eines gemeinnützigen Vereins. In seiner Beratungsfunktion bei europäischen Gesetzgebungsvorhaben wird TISPOL von der EU-Kommission teilfinanziert. Die Berliner Polizei führt die in den Vorjahren intensivierte Zusammenarbeit gemäß der TISPOL-Vereinbarung durch Beteiligung an europaweit koordinierten Aktionen der Verkehrsüberwachung fort. 4. XENOS-Projekt Das XENOS-Projekt umfasste bisher Maßnahmen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft. Ab Oktober 2006 wurde analog zum XENOS-Projekt das neue Projekt „Equal-ProIntegration“ für Polizeiangestellte im Abschiebungsgewahrsam durch den Verband für interkulturelle Arbeit (VIA) in enger Kooperation mit der Zentralen Serviceeinheit der Berliner Polizei umgesetzt. Themenschwerpunkte sind die rechtlichen Grundlagen im interkulturellen Kontext sowie soziale und interkulturelle Kompetenz im Umgang mit Abschiebehäftlingen. Die Kosten werden durch das vormalige BM für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds getragen. 5. Sonstiges Die Berliner Polizei beteiligt sich regelmäßig an Konferenzen wie dem Treffen der Polizeipräsidenten europäischer Hauptstädte und großer Städte und anlassbezogen an Veranstaltungen, bspw. im Rahmen der Mitteleuropäischen Polizeiakademie. 139

In Zusammenarbeit mit Polizeien anderer Länder ist die Berliner Polizei an Einsatzbeobachtungen international beteiligt. B. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Die Mehrzahl der von den Statistischen Landesämtern zu erstellenden Statistiken beruht auf EU-Verordnungen. Deren Durchführung und Qualitätssicherung wird durch das Statistische Amt der EU Eurostat für die Europäische Kommission begleitet. Die nationalen statistischen Ämter der Mitgliedstaaten tragen mit Datenlieferungen nach einheitlichen Vorgaben zur Informationsversorgung auf europäischer Ebene bei. Zu nennen sind hier die Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC = Community Statistics on Income and Living Conditions – Leben in Europa, seit 2005), die Europäische Erhebung über die betriebliche Weiterbildung (CVTS = continuing vocational training survey, seit 2005), die Befragung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Privathaushalten (IKT – Privathaushalte, bis 2005 als Erhebung nach §7; seit 2006 Europäische Pilotstudie mit nationaler Rechtsgrundlage) sowie die Verlängerung der Erhebungsperioden für die Verbraucherpreisstatistik bezogen auf den Zeitraum 2007 bis 2008 (Basis: EU-Verordnung zu den Erhebungszeiträumen). Im Ausschuss für das Statistische Programm (ASP) sind die nationalen Statistischen Ämter und für Deutschland auch ein Statistisches Landesamt vertreten. In der Arbeitsgruppe Statistik (Working Group for Statistic) ist neben den Vertretern der nationalen Ämter das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg für die Statistischen Landesämter Deutschlands Mitglied. Das Amt für Statistik ist gemeinsam mit den Nationalen Statistischen Ämtern von Deutschland, Norwegen, Portugal, Ungarn, Schweden Projektpartner bei der Erarbeitung des „Handbooks on Data Quality Assessment Methods and Tools“ (DatQAM) der Europäischen Kommission. Der Vorstand des Amtes für Statistik, Frau Prof. Dr. Rockmann, nahm an der 56. Sitzung des International Statistical Institut (ISI) in Portugal (Lissabon) vom 23. bis 29. August 2007 teil und referierte zum Thema „Using e-Learning in Teaching Statistics and Research Methodology“. Das Amt für Statistik beteiligt sich an Peer-Reviews zur Selbstbewertung der Qualität des Europäischen Statistiksystems, so vom 13. bis 15. März 2007 in Schweden, vom 8. bis 10. August 2007 in Finnland und vom 3. bis 5. Dezember 2007 in Liechtenstein. C. Verwaltungsakademie Berlin Die Verwaltungsakademie Berlin (VAk) hat in den Jahren 2006 und 2007 die europapolitischen Aktivitäten des Landes Berlin durch Seminare für Beschäftigte der Berliner Verwaltung, aber auch durch internationale Begegnungen von Vertretern europäischer Fortbildungseinrichtungen unterstützt.

140

1. Zentrum für Verwaltungsfortbildung Sehr erfolgreich wurde in Zusammenarbeit mit dem Europareferat der Senatskanzlei und den EU-Beauftragten der Bezirke eine 2004 begonnene Fortbildungsreihe zum Thema „Erfolgreich arbeiten mit EU-Förderprogrammen“ mit folgenden Veranstaltungen im Jahr 2006 fortgeführt: • • • • •

Allgemeine Einführung in die EU-Fördersystematik und in Grundsätze europäischen Projektmanagements, Das EU-Programm: Aktive Bürgerschaft (Städtepartnerschaften, Konferenzen u.a.), Die EU-Strukturfondsförderung ab 2007 in Berlin, Das EU-Programm: „Lebenslanges Lernen“, Das EU-Programm: „Öffentliche Gesundheit“.

Ziel dieser Veranstaltungsreihe war die Information über die Möglichkeiten der Inanspruchnahme von EU-Fördermitteln. Neben allgemeinen Informationen zur EUFörderproblematik wurden konkrete handlungs- und praxisorientierte Hinweise zu einer erfolgreichen Projektkonzeption und zu einer aussichtsreichen Antragstellung gegeben. Darüber hinaus wurden im Jahr 2006 folgende Veranstaltungen angeboten: • •

Einführung in das Europarecht, Einflüsse des Europarechts auf die Verwaltungspraxis.

Im Jahr 2007 wurde die Fortbildungsreihe zum Thema „Erfolgreich arbeiten mit EUFörderprogrammen – mit folgenden Themen: • • •

Das EU-Programm: „Lebenslanges Lernen“, Das EU-Programm: „Öffentliche Gesundheit“, Strukturfonds und Aktionsprogramme

fortgeführt. Zusätzlich wurden die neuen Kurse: • •

Europarecht in der täglichen Verwaltungspraxis und Europäische Strukturfonds

angeboten. Des Weiteren sind die Neuregelungen im EU-weiten Vergabeverfahren Inhalt in den Seminaren „Vergaberecht - Grundlagen und neuere Entwicklungen oberhalb der EUSchwellenwerte“ und „Aktuelle Fragen des Vergaberechts“. Zu den europapolitischen Angeboten i.w.S. zählt auch die Sprachenfortbildung. Die VAk vermittelt für alle Mitarbeiter/innen des Landes Berlin folgende Sprachangebote des Bundessprachenamtes: •

Dienstbegleitende interministerielle für Englisch und Französisch, 141

Sprachkurse

in

Berlin

und

Bonn

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Intensivsprachkurse in Berlin und Bonn für Englisch und Französisch, Kombi-Sprachkurse für Englisch und Französisch, Blocksprachkurse in Hürth (NRW) und Naumburg/Saale (SA). Das Sprachkursangebot umfasst u.a. Englisch, Romanische und Slawische Sprachen sowie nach Absprache diverse selten gelehrte Sprachen (z.B. Dänisch, Japanisch oder Türkisch u.v.m.).

Kooperationsangebot: S prachkurs in Kooperation mit der Landesakademie für öffentliche Verwaltung Brandenburg (LaköV) für Polnisch. 2. Institut für Verwaltungsmanagement Im Rahmen des Aufstiegsstudiums für den höheren Dienst wird regelmäßig die Veranstaltung „Die Bundesrepublik Deutschland in der Europäischen Union Auswirkungen auf die Länder“ im Umfang von 12 Doppelstunden durchgeführt. Daher nahmen die Aufstiegsbeamten/-beamtinnen des 11. Studiengangs Ende 2006 und die des 12. Studiengangs im Juni/Juli 2007 an diesem Kurs teil. In die theoretische Ausbildung der Regierungsreferendare/-referendarinnen wurden ebenfalls europapolitische Inhalte aufgenommen. In dem seit November 2006 laufenden Regierungsreferendariat informierten sich die Teilnehmenden im Frühjahr und Sommer 2007 über „Das Recht der Europäischen Union - Auswirkungen auf die Länder und auf das Verwaltungshandeln“ (Umfang 12 Doppelstunden), die EUStrukturfondsförderung in Berlin in der neuen Förderperiode (8 Doppelstunden) und erhielten einen „Überblick über EU-Förderprogramme“ (4 Doppelstunden). 3. Verwaltungsschule Im Juni 2007 führte die Verwaltungsschule für ihre Auszubildenden eine einwöchige Bildungs- und Gedenkstättenfahrt durch. Ziel der diesjährigen Fahrt war Danzig in Polen. Neben dem reinen Gedenkstättenbezug wurden - in ausführlichen Gesprächen vor Ort - aktuelle Aspekte, wie die Mitgliedschaft Polens in der EU und das Verhältnis Deutschland - Polen, thematisiert. D. Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) 1. Projekt RISER “Registry Information Service on European Residents” Seit 2004 beteiligt sich das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten im Bereich Meldewesen an dem von der Europäischen Union geförderten Projekt RISER (Registry Information Service on European Residents). Nach einer erfolgreichen Pilotphase gestarteten Markteinführung des Dienstes konzentriert sich das RISER Netzwerk nun auf die Anbindung weiterer europäischer Melderegister. So wurden neben den bereits bestehenden Anbindungen aus Irland, Österreich, Estland, Ungarn und Deutschland nun auch Schweden und die Schweiz angeschlossen.

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Die Zwischenstände und Ergebnisse werden regelmäßig unter den Projektpartnern ausgetauscht und diskutiert. Die Öffentlichkeit wurde unter Einbindung öffentlicher Repräsentanten in 3 Konferenzen informiert, zuletzt in der 3rd Conference on eServices in Europaen Civil Registration am 7. und 8. September 2007 in Budapest. Die Konferenzbeiträge sind ebenso wie weiterführende Informationen zum Dienst auf den Web-Seiten: http://www.riser.eu.com zu finden. 2. Informations- und Rückkehrberatungsstelle der Ausländerbehörde Die bei der Abt. IV des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (Ausländerbehörde) angesiedelte und in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) organisierte Informations- und Rückkehrberatungsstelle soll dazu beitragen, die freiwillige Rückkehr von Ausländern und Ausländerinnen insbesondere ohne gesicherten Aufenthaltsstatus aus dem Land Berlin zu fördern und die Beratungsstruktur in diesem Bereich zu verbessern. Zudem sollen auch die Kenntnisse und die Handlungskompetenz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Ausländerbehörde gestärkt werden. Diese im Dezember 2006 eingerichtete und aus Mitteln des Europäischen Flüchtlingsfonds und des Landes Berlin finanzierte Anlaufstelle für Rückkehrinteressierte soll nicht nur eine ergebnisoffene Beratung über Rückkehrfördermaßnahmen sicherstellen, sondern auch ausführlich über mögliche Reintegrationsleistungen im Herkunftsland informieren. II. Sport Als international herausragende Veranstaltungen fanden im Jahr 2007 in Berlin das Eröffnungsspiel der Handball-Weltmeisterschaft der Männer sowie die Weltmeisterschaft im Modernen Fünfkampf statt. Der Weltcup des internationalen Schwimmverbandes FINA wird ebenfalls in Berlin ausgetragen. Darüber hinaus wurden in Berlin neben den klassischen europaweit und international ausgerichteten Veranstaltungen, wie z.B. dem Berlin-Marathon und dem Internationalen Stadionfest ISTAF, noch weitere 28 - vom Land Berlin geförderte - Sportveranstaltungen mit europäischem und internationalem Charakter in 15 verschiedenen Sportarten durchgeführt. Ferner wurden weitere Aktivitäten, Projekte und Veranstaltungen durch sportorientierte Träger, wie dem Landessportbund Berlin e.V. (LSB) einschließlich der Sportjugend Berlin (sjb) und dem Verein für Sport- und Jugendsozialarbeit e.V. (VSJ) mit europäischem Bezug organisiert. Geplant sind Maßnahmen, wie z.B. die Erarbeitung von Konzeptionen für Aus- und Fortbildungsmodule für Übungsleiter und Vereinsmanager im Bereich des e-learnings, sowie die Entwicklung eines Konzeptes zur Übungsleiterqualifizierung in den Bereichen „Gesundheitssport“ und „Angebote an Ganztagsschulen“. Verschiedene Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung konnten mit Hilfe von Mitteln des Umweltentlastungsprogramms realisiert werden. Aus energiewirtschaftlichen sowie aus Klimaschutzaspekten sind weitere Sanierungsvorhaben bei Sportanlagen und Bädern ab 2008 beabsichtigt.

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In der Weiterbildungsstätte der Sportjugend Berlin in Ahlbeck sind gemeinsam mit der Sportjugend Mecklenburg-Vorpommern europäische Jugendbegegnungen geplant, an denen auch Jugendliche aus Polen teilnehmen werden. Sport- und bewegungsbezogene Projekte wurden im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ und auf Ebene des „Quartiersmanagements“ mit Unterstützung der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und den Berliner Bezirken von verschiedenen Institutionen, wie Schulen, Kitas, Vereinen und unabhängigen Einzelpersonen angeboten und realisiert. Für diese Maßnahmen standen teilweise EU-Fördermittel zur Verfügung. Sportorientierte Aktivitäten auf deutsch-französischer und deutsch-polnischer Ebene wurden im Rahmen bilateraler Begegnungen teilweise durch das Deutsch-Französische Jugendwerk ebenso wie durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk mit Unterstützung durch die Deutsche Sportjugend durchgeführt. Diese Begegnungen dienten bevorzugt der interkulturellen Kommunikation, die u.a. im Rahmen von Veranstaltungen mit sportbezogenem Charakter durchgeführt wurden. Träger der Maßnahmen waren Sportvereine oder –verbände sowie Organisationen, die im Bereich der Jugendarbeit im Sport tätig sind. Informationsstelle für den Sport behinderter Menschen Die europäische Zusammenarbeit wurde durch die „Informationsstelle für den Sport behinderter Menschen“, einer gemeinsamen Einrichtung u.a. der Freien Universität Berlin und des Landes Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, im Rahmen der Arbeit im thematischen Netzwerk „Adapted Physical Activity“ THENAPA II fortgesetzt (weitere Informationen hierzu unter: http://www.thenapa2.org). Am THENAPA - Netzwerk sind auch die Sportministerkonferenz, der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Behinderten Sportverband beteiligt. Die Informationsstelle übernimmt im Rahmen dieses Netzwerkes ebenso wie im Rahmen des Netzwerkes „Physical Activity for Persons with a Disability, Awareness, Understanding and Action“ insbesondere die Aufgaben der Informationsverbreitung in Deutschland. Vom 30.05. bis 03.06.2007 wurde von der Freien Universität Berlin und der Informationsstelle das abschließende Forum THENAPA II in Berlin durchgeführt, auf dem 35 Teilnehmer aus 23 Ländern der Europäischen Union vertreten waren. Die Informationsstelle präsentiert sich unter folgender Internetadresse: http://www.info-behindertensport.de

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ I. Inneres A. Internationale Verwaltungszusammenarbeit Die Partnerschaftsverträge Berlins mit den mittel- und osteuropäischen Hauptstädten Warschau (12. August 1991), Moskau (28. August 1991), Budapest (28. August 1992) und Prag (10. Juni 1995), jeweils ergänzt um weitergehende Rahmenvereinbarungen, werden in hohem Maße durch Aktivitäten der Senatsverwaltung für Inneres und Sport geprägt. 1. Seminare und sonstige Aktivitäten 2007 Die Verwaltungszusammenarbeit mit den Berliner Partnerstätten wurde und wird auch im Jahre 2007 in vollem Umfang fortgesetzt. Folgende Seminare und sonstige Aktivitäten fanden statt bzw. finden sich in der Phase der Organisation: 1.1. Seminare 7. bis 17. März Seminar Moskau 2007/1 zum Thema "Wohnungswirtschaft unter besonderer Berücksichtigung von Bewohnerinteressen - ein Vergleich zwischen Berlin und Moskau". Die Seminargruppe bestand aus 15 Mitarbeitern verschiedener Bereiche der Stadtregierung von Moskau bestehen und wurde von dem 1. Stellv. Leiter des Departements für die territorialen Machtorgane von Moskau, Herrn Jurij A. Ermolow, angeführt. 5. bis 11. Mai Seminar Budapest 2007 zum Thema „Aufgaben der Denkmalpflege in einer Metropole am Beispiel Berlins“. Die Delegation 13 leitender Verwaltungsmitarbeiter der Stadt Budapest wurde von dem Leiter des Büros für Internationale Beziehungen, Herrn Dr. Zsolt Mérey, angeführt. 3. bis 7. Juni Seminar Prag 2007 zum Thema "Die (Neu-)Strukturierung des Gesundheitswesens in Berlin - ein Vergleich mit der Hauptstadt Prag". Die Delegation 8 leitender Verwaltungsmitarbeiter der Hauptstadt Prag wurde vom Stadtrat für Gesundheit der Hauptstadt Prag, Herrn Mgr. Milan Pešák, angeführt. 9. bis 15. September Seminar Warschau 2007 zum Thema „Die Förderung von Creative Industries am Beispiel Berlins“. Der 13 Teilnehmer umfassenden Delegation gehörten sowohl leitende Verwaltungsmitarbeiter des Magistrats der Stadt Warschau als auch Vertreter aus dem Bereich der Kreativwirtschaft der Stadt Warschau an. Leiterin der Delegation war Frau Katarzyna Ratajczyk, Direktorin der Abteilung für Stadtmarketing.

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31. Oktober bis 10. November Seminar Moskau 2007/2 zum Thema „Verteilung und Übergabe von Vollmachten und Zuständigkeiten auf den Ebenen Bund - Land - Stadt - Kommune“ mit 15 leitenden Mitarbeitern der Moskauer Verwaltungen. 1.2. Sonstige Aktivitäten 16. bis 19. April Besuch des Herrn Staatssekretärs für Inneres Ulrich Freise in Warschau auf Einladung der dortigen Stadtregierung. Gesprächsthemen waren neben der Neugestaltung der Seminararbeit zwischen Berlin und Warschau alle im Bereich Inneres angesiedelten Aufgabenstellungen. 17. bis 20. September Besuch des Herrn Staatssekretär für Inneres Ulrich Freise in Prag auf Einladung des Magistrats der Stadt Prag. Gesprächsthemen waren auch hier die künftige Gestaltung der Seminararbeit zwischen Berlin und Prag sowie weitere im Bereich Inneres angesiedelte Arbeitsgebiete. B. Der Polizeipräsident in Berlin Der Schwerpunkt polizeilicher Aktivitäten liegt in der Aktivierung vorhandener europäischer Kooperationsinstrumente, sowohl mit Blick auf die Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Partnerstaaten im Spektrum des jeweiligen Projekts, als auch im Interesse der künftigen Zusammenarbeit mit den Behörden dieser Staaten im Rahmen der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit und Rechtshilfe. 1. Internationale polizeiliche Zusammenarbeit (IPZ) 1.1. Twinning 1.1.1. Aktuelle Projekte in Federführung Aktuell werden folgende Twinning-Projekte unter Berliner Projektführerschaft (LKA) durchgeführt bzw. befinden sich im Stadium der Vorbereitung: Polen: „Verbesserung der Anti-Korruptionsmaßnahmen in Polen“ (PL2005/IB/JH/01), Volumen: 1,5 Mio. €, (Projektbeginn 3.1.2007, Dauer: 18 Monate) Estland: „Unterstützung beim Aufbau eines nationalen Überwachungszentrum zur Identifikation von kriminellen Gewinnen“ (EE/06/IB/JH/02), Volumen: 380.000 € (Vertragsverhandlungen, Projektbeginn Anfang 2008, Dauer: 12 Monate) 1.1.2. Projektbeteiligungen Das Landeskriminalamt Berlin beteiligt sich an folgendem Projekt unter fremder Projektführerschaft (in Klammern: der jeweilige Projektführer): noch laufend: „Unterstützung der Bekämpfung der organisierten Kriminalität in Polen/internationale Zusammenarbeit“ (GB). 1.1.3. Abgeschlossene Projekte Im Jahre 2007 konnten folgende Projekte erfolgreich abgeschlossen werden:

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Türkei (unter Beteiligung Österreichs) im Bereich der Bekämpfung des Menschenhandels, Volumen: 1,2 Mio. €, (Projektbeginn Januar 2006, Dauer: 19 Monate), Ungarn (Twinning-light) im Bereich Organisierte Kriminalität, Volumen: 0,15 Mio. €; Projektbeginn: 16. Oktober 2006, Dauer: 6 Monate) 1.2. Gemeinschaftsprogramme Mit Blick auf die Förderplattformen Rahmenprogramme, Leonardo da Vinci und das Europäische Forschungsrahmenprogramm befinden sich folgende Projektbeteiligungen in Vorbereitung oder Durchführung (Projektführung in Klammern): Leonardo da Vinci (Projektkoordination LKA 743): Hospitation von je fünf jungen Führungsnachwuchskräften in Dublin und Warschau (Beginn der Entsendung: März 2008, Dauer: neun Wochen) AGIS: Bekämpfung unlauterer Geschäftsmethoden (Italien), 7. Forschungsrahmenprogramm: Umgang mit USBV/ Terrorismus-bekämpfung/ Risikoanalyse (Frankreich, Privatwirtschaft) Im Rahmen des neu geschaffenen Programms „Kriminalprävention und Kriminalitätsbekämpfung“ (ISEC) wurde ein Antrag auf Gewährung einer Finanzhilfe für ein 3-jähriges Projekt zum Thema: q „Fußballgewalt – ein langfristiger Ansatz zur Stärkung, Entwicklung und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Fachdienststellen der Strafverfolgung im Bereich Fußballgewalt“ eingereicht. C. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg In Kooperation mit polnischen Partnerämtern werden gegenwärtig statistische Veröffentlichungen vorbereitet. Gemeinsam mit dem Statistischen Amt in Grünberg (Zielona Gora) wird eine Gemeinschaftsveröffentlichung zum Thema "Bevölkerung in den Ländern Berlin, Brandenburg und Lebuser Land (polnische Wojewodschaft)" vorbereitet. Darüber hinaus arbeitet das Amt für Statistik dem Statistischen Amt in Breslau eine Vielzahl von Daten für die Veröffentlichung "Euroregionen an den Grenzen zu Polen 2007" zu. Mitarbeiter des Amtes für Statistik arbeiteten in den Jahren 2005 bis 2007 als Wahlbeobachter im Auftrag des Auswärtigen Amtes für OHDIR (Office for Democratic Institutions and Human Rights) vor Ort in Aserbaidschan, Serbien, der Ukraine und Kasachstan. Die Wahlbeobachtung erstreckte sich, sowohl auf die Vorbereitung der Wahlen als auch auf die Wahlhandlung selbst sowie auf Stimmauszählung und Protokollierung des Wahlergebnisses. Innerhalb eines Twinning-Projektes in Kroatien arbeiten Mitarbeiter des Amtes für Statistik als Langzeitberater vor Ort (Resident Twinning Adviser) zum Thema "Restructuring and Development of CBS organizational structure and its regional offices and the adoption of the Acquis in the selected statistical areas". 147

Bereits in den vergangenen Jahren hat der Vorstand des Amtes für Statistik, Frau Prof. Dr. Rockmann, als Statistik-Expertin den Aufbau der Amtlichen Statistik in Kroatien unterstützt. Gemeinsam mit den Statistikämtern von Schweden und Finnland arbeitet das Amt für Statistik an der „Strategy and Long-term Quality Programme for Polish Official Statistics“. Darüber hinaus wird eine Kooperation mit dem Nationalen Statistischen Amt Litauen zum Qualitätsmangement in der Amtlichen Statistik gepflegt ( „Detailed assessment of the current situation in quality monitoring and quality documentation in the CBS“ und „Formulating adequate demands to quality in order to improve quality of products and processes of CSB“). Mitarbeiter des Amtes für Statistik nahmen im März und Oktober 2006 am Experteneinsatz innerhalb des Weltbankprojektes am Training Programm “Organisation of Statistical Activity and Management“ teil und vermittelten insbesondere Erfahrungen bei der Einführung der Bundesstatistiken im Transformationsprozess aus BundeslandSicht. Internationale Partner waren hier die Leiter der regionalen Statistikämter Russlands. D. Verwaltungsakademie Berlin Vom 04.-05.06.2007 weilte eine Vertreterin der VAk auf Einladung der Abteilung Personal des Magistrates in Prag in der tschechische Hauptstadt. Ziel war ein internationaler Erfahrungsaustausch im Rahmen des Prager (EU geförderten) Mentoring-Projektes. Die Vertreterin der VAk konnte den Prager Kolleginnen/Kollegen aus den Erfahrungen der 4 Mentoring-Projekte der VAk berichten sowie Fragen zur Evaluation erörtern. Kolleginnen/Kollegen aus Prag werden voraussichtlich die VAk im Oktober 2007 zu einem vertiefenden Erfahrungsaustausch besuchen. II. Sport Aktivitäten im mittel- und osteuropäischen Kontext fanden vor allem im Rahmen gemeinsamer Veranstaltungen und Begegnungen von Sportund Jugendorganisationen statt. Unterstützt werden die von verschiedenen Trägern durchgeführten bilateralen Veranstaltungen und sportbezogenen Begegnungen u.a. durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) und die Deutsche Sportjugend (dsj). In den letzten Jahren haben mehr als 20 Berliner Sportvereine an Austausch- und Begegnungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit dem DPJW teilgenommen. Bislang wurden zwei geförderte Begegnungen zwischen Berliner und osteuropäischen Partnern aus dem Sport- und Jugendbereich mit den Ländern Lettland und Ungarn durchgeführt. Es ist davon auszugehen, dass - ähnlich wie 2006 - auch im Jahr 2007 noch weitere Austausche und Zusammenkünfte stattfinden.

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Im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin - Warschau kam es zu Treffen und Informationsaustauschen mit Vertretern der Warschauer Stadtverwaltung zum Thema „Sportgroßveranstaltungen“. Mit der Stadtregierung von Moskau werden regelmäßige Konsultationen u.a. zu unterschiedlichen sportbezogenen Themenbereichen durchgeführt.

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Zur Rubrik „Nutzung von Fördermitteln“ wird von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport eine Fehlanzeige gemeldet.

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Senatsverwaltung für Justiz Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Die fortschreitende europäische Integration hat - spätestens seit dem Vertrag von Maastricht 1992 - auch die Justiz erreicht, wenn auch die den Gerichten und Staatsanwaltschaften wahrzunehmenden Aufgaben der Rechtsprechung, der Strafverfolgung und der sonstigen Rechtspflege nach wie vor grundsätzlich nicht in dem unmittelbaren Kompetenzbereich der Europäischen Gemeinschaften fallen. Selbst im Bereich der zivilrechtlichen und der strafrechtlichen Zusammenarbeit, die für die gerichtliche und die staatsanwaltschaftliche Praxis zunehmend an Bedeutung gewinnen, bestehen nur beschränkte Rechtsetzungskompetenzen der Gemeinschaft. Dennoch findet hier - auch mittels eines besonderen institutionellen Rahmens der zwischenstaatlichen Rechtsetzung - eine immer weiter greifende Angleichung der Verfahren und der materiellen Rechtsgrundlagen statt. Die Berliner Senatsverwaltung für Justiz steht dem Prozess der Europäisierung im Justizbereich grundsätzlich positiv gegenüber und setzt sich in den zuständigen Gremien, insbesondere des Bundesrats, aber auch innerhalb der Konferenz der Justizministerinnen und - minister bzw. den nachgeordneten Gremien - zu nennen ist hier insbesondere die AG Europa des Strafrechtsausschusses unter Berliner Leitung für eine konstruktive Haltung der Bundesrepublik Deutschlands am Brüsseler Verhandlungstisch ein. Leitgedanke dabei ist, dass eine Öffnung der Mitgliedstaaten für transnationale Regelungen auch im Bereich der Justiz für die Bürger, für die Wirtschaft, aber auch für die Wahrnehmung allgemeiner bzw. staatlicher Interessen Vorteile bringt, und zwar durch schnellere und einfachere Verfahrensabläufe, den Abbau bürokratischer Hindernisse, die unmittelbare Vernetzungen der zuständigen Behörden sowie den Zugewinn an Erfahrungen, Kenntnissen und Handlungsmöglichkeiten. Auf der Basis dieser positiven Grundhaltung setzt sich die Senatsverwaltung für Justiz im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten dafür ein, dass grundlegende und bewährte innerstaatliche Regelungen im Rahmen des Europäisierungsprozesses erhalten bleiben und soweit möglich in die europäischen Rechtsinstrumente übernommen werden. Dies betrifft beispielsweise bestimmte rechtsstaatliche Standards im Bereich der Strafverfolgung, aber auch ganz pragmatische Regelungen des Zivilprozesses, wie etwa die Ausgestaltung des EU-Mahnverfahrens, für dessen Bearbeitung voraussichtlich eine bundesweite Konzentration auf ein Berliner Amtsgericht erfolgen wird. Im Bereich des Strafvollzuges wird die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Europarat, insbesondere bei der Förderung des Demokratisierungsprozesses in neuen Mitgliedsstaaten, nunmehr im Kontext der Europäischen Union durch die verstärkte Teilnahme an Entwicklungsprojekten zur Reintegration straffällig gewordener Menschen erweitert. Auf diese Weise wird dem innerstaatlichen Resozialisierungsgedanken transnational Rechnung getragen. Die Senatsverwaltung für Justiz begrüßt diese Europäisierungstendenz und wirkt - insbesondere im Rahmen eines Verbundes mehrerer norddeutscher Bundesländer - aktiv hieran mit. 151

Die Aufgaben, die sich aus der Verwirklichung der im EG-Vertrag garantierten Rechte auf Freizügigkeit und Niederlassungsfreiheit ergeben, nimmt in der Senatsverwaltung für Justiz das Gemeinsame Juristische Prüfungsamt der Länder Berlin und Brandenburg wahr. Es ist zuständig für die Eignungsprüfung für europäische Rechtsanwälte. Auch bei der Aus- und Fortbildung der Richter und Rechtsanwälte bildet das Europarecht einen zunehmend wichtigeren Schwerpunkt. Berlin ist durch das Gemeinsame Juristische Prüfungsamt auch in diesem Bereich, namentlich durch die Teilnahme an Länderarbeitsgruppen zur Anpassung von Prüfungsstandards, vertreten.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Umsetzung des Projektberichts "Europa Mitdenken" Um die Möglichkeiten der Einflussnahme auf den europäischen Rechtsetzungsprozess und die praktische Umsetzung europäischer Vorgaben möglichst intensiv und effektiv nutzen zu können, hat die Senatsverwaltung für Justiz im ersten Halbjahr 2006 das Konzept der Senatskanzlei „Europa mitdenken“ vom 31. August 2005 aufgegriffen, mit dem die europapolitische Kompetenz der Senatsverwaltungen durch die Herstellung von EU-Kontakten für die Leitungsebene und ausgesuchte Mitarbeiter, Vermittlung praktischer Einblicke in die europäische Rechtsetzung sowie die Kontaktnahme mit den europäischen Akteuren verbessert werden soll. In einem Projektbericht ist eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Europafähigkeit aller Bereiche des Hauses festgehalten und in der Folgezeit umgesetzt worden. Im Frühjahr 2007 haben die Präsidentinnen und Präsidenten bzw. die Leiterinnen und Leiter der Berliner Gerichte, Staatsanwaltschaften, Justizvollzugsanstalten sowie der Sozialen Dienste der Justiz das Projekt unter der Leitung der Senatsverwaltung für Justiz ebenfalls durchgeführt und bei einem dreitägigen Brüsselbesuch und in vielfachen Gesprächen mit Experten ihr europarechtlichen und europapolitischen Kenntnisse - insbesondere auf den jeweiligen Geschäftsbereich bezogen - vertieft. Veranstaltungen zu Europäischen Tag der Ziviljustiz Eine besondere Auseinandersetzung der Justiz mit den zivilrechtlichen Themen mit Europabezug fand im Rahmen des im Oktober von der Senatsverwaltung für Justiz veranstalteten "Europäischen Tags der Ziviljustiz" statt. Der Europäische Tag der Ziviljustiz wurde im Jahr 2003 durch die EU-Kommission und den Europarat eingeführt. Ziel dieses "symbolic events" ist, ins Bewusstsein zu rufen, dass die (europäische) Ziviljustiz in erster Linie eine Dienstleistung zur Klärung von Streitigkeiten und Durchsetzung des Rechts ist. Dazu sollte allen Beteiligten die Möglichkeit gegeben werden, die Ziviljustiz und die Verfahren besser zu verstehen. Am 11./12. Oktober 2007 wurden unter Einbeziehung des Kammergerichts, des Landgerichts und der Amtsgerichte Mitte, Tempelhof-Kreuzberg und Wedding Veranstaltungen u.a. zu aktuellen EU-Zivilrechtsinstrumenten wie dem EU-Mahnverfahren und zu europäischen Bezügen des Verkehrsunfall- und des Familienrechts durchgeführt. Dadurch wurden insbesondere die Fachöffentlichkeit (Richter, Anwälte, Wirtschaft) und die Medien angesprochen werden. Hauptstandort war das AG Mitte / LG Berlin, in dem auch am Abend des 11. Oktober ein Empfang stattfand. Zusätzlich fand am 12. Oktober im Amtsgericht Wedding eine Einführung in das Europäische Mahnverfahren - mit Besichtigung der im automatisierten Verfahrten eingesetzten Maschinen - statt. Workshop "Europäische und internationale Kompetenzen in der Berliner Justiz" Am 4. September 2006 hat die Senatsverwaltung für Justiz einen Workshop "Europäische und internationale Kompetenzen in der Berliner Justiz" in den Räumen des Kammergerichts durchgeführt. Ziel war es, das Expertenwissen von Angehörigen der Berliner Justiz, die in nationalen, europäischen oder internationalen Behörden und Organisationen oder durch eine Beteiligung an transnationalen Projekten besondere 153

Erfahrungen und Kompetenzen erworben haben, systematisch zu erfassen und für die Berliner Justiz nutzbar zu machen. Hierzu wurden sechs Referentinnen und Referenten aus der Berliner Richterschaft, der Staatsanwaltschaft und dem Justizvollzug eingeladen, die über ihre Arbeit in unterschiedlichen Institutionen (z.B. der Weltbank, dem Europäischen Gerichtshof, im Rahmen eines Twinning-Projekts in Polen) berichteten. Vertreter der Senatsverwaltung referierten darüber hinaus über die Beteiligung der Länder im europäischen Rechtsetzungsprozess und die Einsatzmöglichkeiten der Berliner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Rückkehr von der auswärtigen Tätigkeit. Die Veranstaltung, die von einer Vielzahl hochrangiger Justizvertreter besucht wurde, bot eine geeignete Plattform zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch und zeigte die Notwendigkeit, auch die Justizpraxis noch näher an den Europäisierungsprozess heran zu führen. Dieser Ansatz wird von der Senatsverwaltung für Justiz gemeinsam mit den Behördenleiterinnen und -leitern weiter verfolgt werden. AG Europa des Strafrechtsausschusses der Justizministerkonferenz Die AG EUROPA ist Ende 1998 auf Betreiben Berlin durch die Justizministerkonferenz mit dem Ziel eingesetzt worden, Fragestellungen der Europäisierung der Strafverfolgung aufzubereiten und hierzu rechtspolitische Positionen zu erarbeiten. Ihr gehören - neben Berlin - Vertreter nahezu aller anderen Landesjustizverwaltungen, mehrere Vertreter des Bundesministeriums der Justiz, ein Vertreter der Bundesanwaltschaft, sowie das nationale Mitglied bei EUROJUST in Den Haag, Herr v. Langsdorff, und ein Vertreter der Konferenz der Generalstaatsanwälte als ständige Mitglieder an. Die Arbeitsgruppe hat auch unter Einbeziehung von Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis - auch der Polizei, d.h. des BMI und von EUROPOL zahlreiche Stellungnahmen erarbeitet, die sich die Justizministerkonferenz in ihren Beschlüssen zu eigen gemacht hat, und zwar unter anderem zum Zusammenwirken von Justiz und Polizei bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, zur Frage der justiziellen Einbindung von EUROPOL, zu den Anforderungen an EUROJUST aus der Sicht der Bundesländer und zu dem Vorschlag der Europäischen Kommission zur Schaffung einer „Europäischen Staatsanwaltschaft“. Ende 2004 abgeschlossen hat die AG Europa einen Bericht für die Justizministerkonferenz mit dem Titel "Strafverfolgungskompetenz der Länder im Licht der Entwicklung des Raumes der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts". Der Bericht analysiert die Auswirkungen des Verfassungsvertrags vom 19. Oktober 2004 in straf- und strafverfahrensrechtlicher Hinsicht, insbesondere auch die Auswirkungen auf die mitgliedstaatlichen Rechtsetzungskompetenzen im Bereich des materiellen und formellen Strafrechts und die Auswirkungen auf die Strafverfolgungszuständigkeit der mitgliedstaatlichen Behörden. Ferner haben wir für die Justizministerkonferenz eine Stellungnahme zu dem "Haager Programm" abgegeben, mit dem der Rat Ende 2004 die Rahmenbedingungen der strafrechtlichen Entwicklung für die kommenden 5 Jahre - unabhängig von dem Schicksal des EU-Verfassungsvertrags - festgelegt hat. Die AG Europa hat sich zuletzt mit dem Grünbuch über Kompetenzkonflikte und den Grundsatz ne bis in idem in Strafverfahren der Kommission beschäftigt und nach intensiven Konsultationen eine ausführliche Stellungnahme der Länder vorgelegt, die im Folgenden von der Justizministerkonferenz verabschiedet und der Kommission übermittelt worden ist.

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Arbeitstagung der EJN-Kontaktstellenleiter Die Tätigkeit der Kontaktstelle des Europäischen justiziellen Netzes (EJN) war im ersten Halbjahr 2007 von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft bestimmt. Neben der Teilnahme an der alljährlichen EU-Ratstagung des EJN in Brüssel im Februar 2007 organisierten die Mitarbeiter ein Arbeitstreffen für deutsche und österreichische EJNVertreter in Berlin. Des Weiteren führte die Berliner EJN-Kontaktstelle im Sommer dieses Jahres mit Vertretern aus drei anderen deutschen Bundesländern die internationale EJN-Tagung durch, auf der mehr als 100 Teilnehmer aus allen europäischen Staaten in Arbeitsgruppen Maßnahmen zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Gewinnabschöpfung in Europa erörterten. Im Rahmen der einzelfallbezogenen Tätigkeit unterstützte die hiesige EJN-Kontaktstelle die Strafverfolgungspraxis im europäischen Raum in der Vorbereitung und Koordinierung internationaler strafprozessualer Maßnahmen. Europäische Juristenausbildung / Europäischer Rechtsanwalt Ein geeintes Europa braucht europäisch ausgebildete junge Juristen; ein zunehmend bedeutsamer Akzent in der Arbeit des Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamts der Länder Berlin und Brandenburg (GJPA), errichtet bei der Senatsverwaltung für Justiz. An der Humboldt-Universität zu Berlin unterstützt das GJPA deshalb den Aufbau eines Studiengangs "Europäischer Jurist" in Kooperation mit Universitäten in Paris und London. Das Prüfungsrecht wird geändert, um den Studenten, denen nach Abschluss ihrer Ausbildung der Zugang zur Tätigkeit als Rechtsanwalt in allen beteiligten Ländern unmittelbar offen stehen wird, eine sachgerechte Schwerpunktbildung zu ermöglichen. Auch für die anderen Studenten sind Querschnittskenntnisse im Europarecht inzwischen normaler Ausbildungsinhalt, der auch in den staatlichen Prüfungen verlangt wird. Die postuniversitäre Ausbildung, nach deutschem Recht das Referendariat, steht nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ("Morgenbesser"; RS C-131/01) Juristen mit einem ausländischen Universitätsabschluss offen, sofern diese ausreichende Kenntnisse im deutschen Recht nachweisen. Berlin hat hierzu in Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern das Modell einer Prüfung entwickelt, die nunmehr in allen Bundesländern einheitlich angeboten wird (Einzelheiten www.berlin.de/sen/justiz/ausbildung/gjpa Sichtwort: Morgenbesser); eine auf dem Modell aufbauende bundesgesetzliche Regelung ist am 31. 12. 2006 in Kraft getreten (§ 112 a DRRIG). Der bundesweit erste Kandidat hatte im September 2006 seine Prüfung in Berlin bestanden. Wie die Anfragen beim GJPA zeigen, ist die Regelung europaweit auf lebhaftes Interesse gestoßen. Europäische Rechtsanwälte, die in Deutschland als Anwalt arbeiten wollen, weisen hinreichende Kenntnisse vor dem Prüfungsamt in Berlin (zugleich zuständig für die Länder Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein) in einer Eignungsprüfung nach. Die Kandidaten stammen aus fast allen europäischen Nationen, vorwiegend aus Frankreich, Großbritannien, Spanien und Griechenland; seit 2005 werden auch Rechtsanwälte aus Osteuropa geprüft.

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Europawissen für Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte Dies ist ein wichtiger Schwerpunkt in den Fortbildungen, die das GJPA für Juristen aus Berlin und Brandenburg anbietet. Im Vordergrund stehen justizrelevante Themen (Europäisches Zivilrecht, Zivilrecht anderer europäischer Länder, das europäische Zivilprozessrecht, europäisches Gesellschaftsrecht; Strafrecht- und Strafprozessrecht in anderen europäischen Ländern; Aufgaben und Arbeit der europäischen Behörde zur Betrugsbekämpfung, "OLAF"). Zu diesen Angeboten in deutscher Sprache treten Veranstaltungen zur Vermittlung fachspezifischer Fremdsprachenkenntnisse, die grundsätzlich durch "native speaker" betreut werden. Angebote zur Teilnahme an Tagungen und Seminaren mit Juristen aus dem europäischen Ausland (etwa: "EC Competition Law" in Oxford; "Europäisches Markenrecht" in München; "Legal Spanish" in Murcia; "Mediation in der EU" in Rom) ergänzen das Programm. Für Interessierte werden Hospitationsaufenthalte an europäischen Gerichten vermittelt und Richterinnen und Richtern, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte aus anderen europäischen Gerichten in Berlin und Brandenburg betreut, zuletzt eine Kollegin vom Appellationsgericht in Mailand und ein Richter aus Österreich. Das vom GJPA im Rahmen der Herbstakademie 2007 der Deutschen Richterakademie organisierte Seminar „Jurist in Europa, Juristenausbildung im europäischen Kontext“ beleuchtet mit Vorträgen von Hochschullehrern und herausgehobenen Praktikern aus unterschiedlichen europäischen Ländern die juristischen Denk-, Lehr- und Ausbildungstraditionen in Europa. Fachlicher Austausch Berliner Verwaltungsrichter mit englischen Kollegen Die seit dem Jahre 2000 bestehenden Kontakte zwischen der Berliner Verwaltungsgerichtsbarkeit und englischen Richtern wurden im Jahre 2007 durch den mittlerweile dritten Besuch Berliner Richter in London vertieft. Das Programm begann am 19. April 2007 mit einem Rechtsgespräch in der deutschen Botschaft. Dort berichteten der Leiter der Rechts- und Konsularabteilung sowie die Verbindungsbeamtin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge über ihre Arbeit. Anschließend fand in den Royal Courts of Justice ein Rechtsgespräch mit britischen Richtern statt. Am 20. April 2007 besuchten die Berliner Richter das Asylum and Immigration Tribunal. Nach einer Einführung in die Arbeit des Tribunals durch den Präsidenten bestand Gelegenheit zur Teilnahme an einer mündlichen Verhandlung. Danach fand ein Rechtsgespräch mit Richtern des Tribunals statt. Es folgte eine Führung durch das Middle Temple Inn, eine der vier Gilden der Londoner Rechtsanwälte (Barrister), an die sich das Mittagessen in der Middle Temple Hall anschloss. Am Nachmittag diskutierten Richter aus beiden Ländern im University College London über Juristenausbildung und die Anwendung der Europäischen Menschenrechtskonvention in Großbritannien. Die Teilnehmer waren sich einig, dass sie ihre sehr fruchtbaren und freundschaftlichen Kontakte fortführen und sich turnusgemäß im Jahre 2009 in Berlin zu einem Seminar wiedersehen.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Projekte zur Justizreform im Südkaukasus Die Präsidentin des Kammergerichts nahm im Jahr 2006 an zwei internationalen juristischen Konferenzen in Georgien teil, die der Stärkung der Unabhängigkeit und Effizienz der Justiz im Südkaukasus dienten. Themen der im Rahmen des Projekts „Rechts- und Justizreform im Südkaukasus“ durchgeführten Veranstaltungen waren die vielfältigen Anforderungen an den modernen Richter sowie die Voraussetzungen der Übernahme von Richterinnen und Richtern nach einem Systemwechsel. Eine Richterin am Kammergericht führte im Rahmen des Projekts „Unterstützung des Rechts- und Gerichtssystems“ in Georgien zwei mehrtägige Seminare für Richterinnen und Richter zur Pressearbeit der Gerichte und zur Glaubwürdigkeits- und Vernehmungslehre durch. Deutsch-polnisches Seminar für Referendare in Kreisau Die Präsidentin des Kammergerichts hat – im Anschluss an eine bereits 2005 durchgeführte Tagung - vom 16. bis 19. März 2007 ein Seminar in Krzymowa (das frühere Kreisau) /Polen mit dem Titel "Polen, Deutschland und die Europäische Union", das sich an deutsche Rechtsreferendare und an - vom Ausbildungsstand vergleichbare - polnische Applikanten richtet, durchgeführt. Die Themen reichten von geschichtlichen Fragestellungen, über bilaterale deutsch-polnische Aspekte vor allem der Justiz bis zu einer auch europäischen Dimension der beiden benachbarten Länder und EUMitgliedstaaten. Deutsch-Polnische Kooperation Bezirksgericht Posen

zwischen

dem

Landgericht

Berlin

und

dem

Im Oktober 2006 kam es zu einem Besuch einer Delegation von Straf- und Zivilrichtern des Bezirksgerichts Posen beim Landgericht Berlin und beim Kammergericht. Neben der Einführung in die deutsche Gerichtsorganisation und die parallel veranstalteten Sitzungsbesuche im Straf- und Zivilrecht mit anschließenden Fachgesprächen diente der Besuch insbesondere dem Erfahrungs- und Gedankenaustausch. Gerichtspartnerschaft mit Polen Im Rahmen der Gerichtspartnerschaft zwischen dem Oberverwaltungsgericht BerlinBrandenburg und dem Wojewodschaftsverwaltungsgericht Posen statteten acht polnische Richter dem Oberverwaltungsgericht vom 19. bis zum 22. September 2007 einen Besuch ab. Gegenstand der Fachgespräche waren vornehmlich Fragen der Aufarbeitung und des Umgangs mit den Unterlagen der Staatssicherheitsdienste der ehemaligen DDR und der früheren Volksrepublik Polen. Darüber hinaus nahmen die Gäste an einer mündlichen Verhandlung des 10. Senats des Oberverwaltungsgerichts in einer planungsrechtlichen Sache teil. Weiterhin besuchten die polnischen Verwaltungsrichter das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig und wurden dort vom Vizepräsidenten des Gerichts, Michael Hund, empfangen. Ebenso empfingen sowohl die Berliner Justizsenatorin Gisela von der Aue als auch die Brandenburgische 157

Justizministerin Beate Blechinger die Delegation zu einem Gedankenaustausch. Seinen Abschluss fand der Besuch mit der Teilnahme der Gäste an der Festveranstaltung aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Einweihung des Gerichtsgebäudes Hardenbergstraße 31 des Oberverwaltungsgerichts. Unterstützung von Twinning-Projekten Die schon bisher nachhaltig gepflegten Kontakte mit Angehörigen von osteuropäischen Strafverfolgungsbehörden wurden fortgeführt durch den Einsatz von Staatsanwälten bei Twinning-Projekten der Berliner Polizeibehörde mit Strafverfolgungsbehörden aus (Nord-) Osteuropa. Seit dem 1. November 2005 ist ein Berliner Staatsanwalt als Langzeitberater für die Korruptionsbekämpfung in Polen den dortigen Behörden zugeordnet. Diese Abordnung wurde im Jahr 2007 bis August 2008 verlängert. An dem von 2006 bis 2007 laufenden Twinning – Projekt mit der Türkei „Strengthening Institutions in the Fight against Trafficking in Human Beeings“ nehmen drei Staatsanwältinnen als Kurzzeitexpertinnen teil. Prison Programme Management (PPM) für die Reform des ukrainischen Justizvollzuges im Auftrag des Europarates Bereits seit 1996 beteiligt sich die Senatsverwaltung für Justiz intensiv an den Aktivitäten des Europarates zur Reform des ukrainischen Justizvollzuges. Mehrfach wurden Berliner Vollzugsexperten zu Fachtagungen und -seminaren in die Ukraine entsandt. Die Unterstützung der Reformbestrebungen wird fortgesetzt.

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Teilhabe an den Strukturfondsprogrammen der Europäischen Union Gemeinschaftsinitiative EQUAL 2 - Regionale Entwicklungspartnerschaft MEMBER (Medienkompetenz und Qualifizierungsbausteine in der Berufsvorbereitung) der Bundesländer Brandenburg und Berlin In der Justizvollzugsanstalt für Frauen Berlin und der Jugendstrafanstalt Berlin sind drei Teilprojekte der Entwicklungspartnerschaft MEMBER (Laufzeit bis 12/07) angesiedelt. Die Ziele der Berliner Teilprojekte liegen in der Vermittlung von Medienkompetenz und Sozialkompetenz sowie in der Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen in der Berufsvorbereitung von Jugendlichen und Heranwachsenden. Gemeinsam mit ausgewählten Bildungsträgern wurden innovative Strategien und modulare Maßnahmen zur arbeitsmarktorientierten Kompetenzerweiterung konzipiert und erprobt. Die Ergebnisse der Entwicklungspartnerschaft MEMBER werden Ende Oktober im Rahmen einer eintägigen Veranstaltung in Ludwigsfelde der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Gemeinschaftsinitiative EQUAL 2 – sektorale Entwicklungspartnerschaft BABE (Bildung, Arbeit und berufliche Eingliederung) der Bundesländer Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin In der Justizvollzugsanstalt für Frauen Berlin und der Jugendstrafanstalt Berlin sind zwei Teilprojekte der Entwicklungspartnerschaft BABE (Laufzeit bis 12/07) angesiedelt. Schwerpunktmäßig haben sich die Berliner Teilprojekte mit zielführenden Kooperationsstrukturen für die Bereiche Bildung, Arbeit und berufliche Wiedereingliederung sowie der Entwicklung und Erprobung bedarfsgerechter Diagnoseverfahren zur Kompetenzfeststellung und entsprechender Trainingsmaßnahmen befasst. Die Ergebnisse der Entwicklungspartnerschaft BABE werden Ende November im Rahmen einer Gemeinschaftsveranstaltung aller im bundesdeutschen Justizvollzug verorteten Entwicklungspartnerschaften der GI EQUAL in Berlin der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Europäischer Sozialfonds (ESF) Mit Mitteln aus dem ESF werden darüber hinaus in zwei Berliner Justizvollzugsanstalten Trainingsmaßnahmen (ECO-PC) zur Steigerung so genannter Basis- und Schlüsselkompetenzen für den (Wieder-) Einstieg in den Arbeitsmarkt und zum Erwerb von IT-Kompetenz durchgeführt. Zudem wird mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds die Mitwirkung Berlins im RESO-Nordverbund, ein Kooperationszusammenschluss der Justizverwaltungen der Bundesländer Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen, Brandenburg und Berlin, zur systemischen Verbesserung der Bildungsund Qualifizierungsangebote sowie der Implementation einer zielführenden Infrastruktur im Strafvollzug gefördert. Seit April 2006 wird unter dem Dach des RESO-Nordverbundes, gefördert aus ESFBundesmitteln, ein gemeinschaftliches Pilotprojekt zur Verbesserung des 159

Zusammenspiels der Arbeitsmarktakteure (IdA) durchgeführt. Die noch bis Ende 2007 laufende Qualifizierungsmaßnahme für Inhaftierte des offenen Vollzuges zeigt bereits in ihrer Halbzeitbewertung überzeugende Ergebnisse. Förderperiode 2007-2013 Mit dem Ziel der verbesserten Integration von Inhaftierten und Haftentlassenen in den 1. und 2. Arbeitsmarkt hat die Senatsverwaltung für Justiz für die nächste Förderperiode Mittelbedarf zur Durchführung entsprechender Qualifizierungsund Überleitungsmaßnahmen angemeldet.

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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Bereich Stadtentwicklung Verbesserung der Position Berlins in der EU durch verstärkte Kooperation mit europäischen Großstädten und Metropolregionen in der Stadt- und Freiraumplanung Pflege bestehender Städtepartnerschaften und Zusammenarbeit mit den anderen europäischen Hauptstädten Aufbau der Oderpartnerschaft durch Zusammenarbeit mit den westpolnischen Großstädten und Regionen Die verbesserte Positionierung Berlins in der erweiterten EU und im Wettbewerb mit den anderen Metropolregionen ist das vorrangige Ziel des Bereichs Stadtentwicklung. Aktivitäten wie die Kooperation und der Austausch mit europäischen Großstädten und Metropolregionen zu Themen der Stadt- und Freiraumplanung, ebenso wie der Ausbau und die Pflege bestehender Städtepartnerschaften, tragen zur Schärfung des europäischen und internationalen Profils Berlins bei. Europapolitisch herausragende Bedeutung kommt dem Aufbau der Oderpartnerschaft insbesondere durch Zusammenarbeit mit den westpolnischen Großstädten zu. Im Wissensaustausch mit anderen Großstädten sollen des weiteren die Möglichkeiten städtischer Strategien zur Verwirklichung der Ziele von Lissabon und Göteborg identifiziert werden. Weitere Informationen zum Bereich Stadtentwicklung unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/ Bereich Bauen und Wohnen Mit der Maßnahme „Zukunftsinitiative Stadtteil (ZIS)“ sollen die Anstrengungen des Senats zum Abbau innerstädtischer Disparitäten in der EU - Förderperiode 2007-2013 fortgeführt werden. Das Ziel der Maßnahme ist die nachhaltige Stabilisierung und Entwicklung von Stadtteilen, in denen die Überlagerung von ökonomischen, sozialen, städtebaulichen und infrastrukturellen Defiziten die Lebens- und Arbeitsbedingungen der in ihnen lebenden, wirtschaftenden und arbeitenden Menschen, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Chancengleichheit bei der Teilnahme am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben, stark beeinträchtigen. In der EU-Förderperiode 2000-2006 konnten zwar einige Gebiete soweit stabilisiert werden, dass keine Förderung mehr erforderlich ist, aber auf gesamtstädtischer Ebene hat der Problemdruck eher zu als abgenommen. Deshalb hat der Senat weitere Gebiete in die Förderkulisse aufgenommen (Stadtumbau Ost und West, Neuausrichtung des Programms „Soziale Stadt“ mit jetzt insgesamt 33 Quartiersverfahren). Die Europäische Kommission hat mit dem Artikel 8 der neuen EFRE-Verordnung und Ihrer Mitteilung „Der Beitrag der Städte zu Wachstum und Beschäftigung“ deutlich 161

unterstrichen, dass die Städte einen wichtigen Beitrag zur europäischen Kohäsionsund Wachstumspolitik leisten. Die Maßnahme ZIS verfolgt in den Gebieten mit Quartiersverfahren, in den Sanierungsund Stadtumbaugebieten folgende Ziele, mit denen die Umsetzung der LissabonStrategie der Europäischen Kommission nachhaltig unterstützt wird: Wirtschaftliche, stadträumliche und soziale Stabilisierung von benachteiligten Gebieten mit den Schwerpunkten Bildung, Integration und lokale Ökonomie. Unterstützung innovativer Ansätze zur Profilierung der Gebiete; gefördert werden sollen insbesondere zukunftsträchtige Initiativen zur Beschäftigung und Funktionsstärkung, Projekte zur Bewältigung des demografischen Wandels sowie innovative vernetzte Bildungskonzepte. Die Förderung soll vor allem auf benachteiligte Gruppen ausgerichtet werden. Eine partnerschaftliche Durchführung unter intensiver Beteiligung der Bürger. Darüber hinaus ist beabsichtigt, die Netzwerke zum Erfahrungsaustausch mit anderen europäischen Städten (best practice) - unter Einbeziehung der neuen EUMitgliedstaaten - fortzuführen. Weitere Informationen zum Bereich Bauen und Wohnen unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/ http://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/ http://www.stadtentwicklung.berlin.de/soziale_stadt/ Bereich Verkehr Die Grundlage der Berliner Verkehrspolitik bildet der Stadtentwicklungsplan (StEP) Verkehr von 2003. In seiner europapolitischen Ausrichtung steht der StEP-Verkehr im Einklang mit dem Weißbuch von 2001 über die europäische Verkehrspolitik bis 2010, mit dem die EU-Kommission auf eine Trendumkehr zu Gunsten der umweltverträglichen Verkehrsträger und auf eine sukzessive Entkopplung der Verkehrszunahme vom Wirtschaftswachstum zielt. Vor dem Hintergrund von veränderten Rahmenbedingungen (EU-Erweiterung, wachsender Wettbewerbsdruck durch voranschreitende Globalisierung, Höhenflug der Erdölpreise, Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls, Terrorbedrohung für Verkehrsnetze) legte die Kommission im Juni 2006 eine Halbzeitbilanz zum Verkehrsweißbuch vor. Darin hat sich die Kommission zum Teil neu positioniert und kommt zu dem Schluss, dass einige der im Weißbuch aufgeführten Politikziele, wie die Entkoppelung von Wirtschafts- und Verkehrswachstum oder die Verkehrsverlagerung von der Straße auf andere Verkehrswege, nicht die gewünschten Erfolge gezeigt haben. Anstelle des bisherigen Oberzieles, das Verkehrsaufkommen zu verringern, wird nunmehr eine Minderung der negativen Folgen von Mobilität angestrebt. Und in Bezug auf Verkehrsverlagerungen wird der Schwerpunkt dahingehend verändert, dass sämtliche Verkehrsmittel besser eingesetzt („co-modality“) und die verschiedenen Verkehrsmittel zu einem integrierten Verkehrsnetz ausgebaut werden sollen. Diese Richtungsänderungen in der Verkehrspolitik der Kommission werden vom Land Berlin kritisch gesehen. Klare Zielvorgaben zur Begrenzung des Ressourcenverbrauchs und zur Verringerung der verkehrsbedingten Umwelt- und Klimabelastungen sind auch in Zukunft notwendig. Es wäre wünschenswert, dass die im Juni 2006 im Rahmen der 162

EU-Nachhaltigkeitsstrategie beschlossenen Ziele des Rates (Entkopplung des Wirtschaftswachstums von der Verkehrsnachfrage, Verlagerung von Verkehr auf umweltfreundliche Verkehrsträger, Steuerung der Verkehrsnachfrage über die Kosten des Verkehrs einschließlich einer Internalisierung externer Kosten, Maßnahmen zur Verringerung der Umweltauswirkungen des wachsenden Flug- und Schiffsverkehrs) auch von der Kommission übernommen werden. Zur Preisbildung der Infrastrukturen für alle Verkehrsträger war im Weißbuch von 2001 eine Rahmenrichtlinie angekündigt, mit der Grundsätze zur Tarifierung der Infrastrukturnutzung und Gebührenstruktur festgelegt, eine gemeinsame Methode zur Bestimmung der Tarife unter Internalisierung der externen Kosten geregelt sowie die Querfinanzierung zwischen verschiedenen Verkehrsträgern ermöglicht werden sollte. Diese Aufgabe wartet nach wie vor auf eine konsistente Umsetzung, welche Wettbewerbsverzerrungen ausschließt. Das Land Berlin wird sich auch weiterhin für eine Angleichung der Wettbewerbsbedingungen auf dem Verkehrsmarkt einsetzen. Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 hat die Bundesregierung im Verkehrsbereich u.a. erreicht, dass die Verhandlungen im Vermittlungsverfahren über das Dritte Eisenbahnpaket abgeschlossen wurden. Damit ist der Weg frei gemacht worden für einen einheitlichen Lokführerschein, die Stärkung der Fahrgastrechte und die Öffnung des grenzüberschreitenden Personenverkehrs einschließlich der Kabotage (Erbringen von Verkehrsleistungen innerhalb eines Landes durch ein ausländisches Verkehrsunternehmen). Wesentliche Fortschritte wurden auch für die so genannte „Cross Acceptance“ (gegenseitige Anerkennung von Schienenfahrzeugen) erreicht. Ziel ist, die Zulassungen von international eingesetzten Schienenfahrzeugen zu erleichtern. Im Straßenverkehrsbereich wurde eine Einigung über die Richtlinie zur Nachrüstung von schweren Lkw mit sicheren Seitenspiegeln erzielt, mit der das Problem des „toten Winkels“ bekämpft wird. Das Land Berlin hat großes Interesse an der Öffnung des europäischen Bahnverkehrs und wird die nationale Umsetzung des europäischen Eisenbahnrechts unterstützen. Dem Verkehrssektor kommt eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung einer nachhaltigen Energie- und Klimaschutzpolitik in der EU zu. Nahezu ein Drittel des Endenergiebedarfs in der EU entfällt auf den Verkehrssektor. Der Personenverkehr und insbesondere der Straßen- und Flugverkehr nimmt weiter zu. Allein im Straßenverkehr sind die CO2- Emissionen in der EU seit 1990 um ein Viertel gestiegen. Da die Selbstverpflichtung der europäischen Autohersteller, durchschnittlich 140 g CO2/km bei Neuzulassungen bis 2008 zu erreichen, absehbar nicht erreicht wird, hat die Kommission ihre Strategie überarbeitet und will bis spätestens Mitte 2008 einen Rechtsrahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes von neuen PKW und Kleintransportern vorschlagen. Danach sollen die durchschnittlichen Emissionen von in der EU-27 verkauften Pkw-Neuwagen bis 2012 das Ziel von 120 g CO2/km erfüllen, wobei durch Verbesserungen bei der Fahrzeugtechnologie 130 g CO2/km und durch zusätzliche Maßnahmen (Effizienzverbesserungen bei Reifen und Klimaanlagen sowie die schrittweise Umstellung auf kohlenstoffärmere Kraftstoffe, insbesondere durch Beimischung von Biokraftstoffen) eine Reduzierung um weitere 10 g CO2/km erreicht werden soll. Das Land Berlin hält eine gesetzliche Regelung zur Begrenzung des CO2Ausstoßes für erforderlich, da die Selbstverpflichtung der europäischen Autohersteller nicht zielführend war. Die flächendeckende Wirkung neuer Abgasstandards führt sehr effektiv zu nachhaltigen Verbesserungen der Luftschadstoffbelastung. Dies zeigen

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eindrucksvoll die Erfolge der europäischen Abgasnormgesetzgebung seit den 90er Jahren. Der internationale Luftverkehr und der internationale Seeverkehr werden in den klimapolitischen Vertragswerken und auch im deutschen Klimaschutzprogramm nicht berücksichtigt. Allerdings ist der Luftverkehr der am raschesten wachsende Verkehrsträger in der EU mit entsprechend negativen Klimaauswirkungen. Bezieht man z.B. für Deutschland die internationalen Flüge auf Basis der Energiebilanzabgrenzung (d.h. innerdeutscher und in Deutschland abgehender Luftverkehr) mit ein, errechnen sich Emissionen des Luftverkehrs von ca. 25 Mio. t CO2 pro Jahr. Bei Berücksichtigung aller klimarelevanten Luftverkehrsemissionen (Wasser- und Stickoxidemissionen) ergeben sich noch erheblich höhere Klimalasten des Luftverkehrs. Das Land Berlin setzt sich vor diesem Hintergrund für Maßnahmen zur Verringerung der Umweltauswirkungen des wachsenden Flug- und Schiffsverkehrs. Der bisher von der EU-Kommission vorgelegte Vorschlag zur Einbeziehung des Luftverkehrs in das EU-Emissionshandelssystem würde allerdings lediglich zu einer Reduzierung der Emissionen um 3% führen, wohingegen in nur einem Jahr der CO2-Ausstoß der Luftfahrt stärker als diese 3% zunimmt. Zur steuerlichen Gleichstellung der Verkehrsträger ist es daher notwendig und sachgerecht, für den gewerblichen Flugverkehr eine Kerosinsteuer zu erheben und zudem die Mehrwertsteuerbefreiung in der grenzüberschreitenden Personenbeförderung im Luftverkehr aufzuheben. Diese Privilegierung des Flugverkehrs ist wettbewerbspolitisch nicht gerechtfertigt und klimaschutzpolitisch kontraproduktiv. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/ http://www.stadtentwicklung.berlin.de/internationales_eu/verkehr/ Bereich Geoinformation und Vermessung Anwendungen des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo gehört die Zukunft. Sie bieten gerade für kleine und mittelständische Unternehmen hohes Wertschöpfungspotential. Verschiedene Akteure arbeiten am Ausbau der Region BerlinBrandenburg zu einem Galileo-Know-how Zentrum. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unterstützt diese Aktivitäten hier, aber auch durch die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fachverwaltungen in Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Mazedonien, Polen, Russische Föderation, Rumänien, Serbien, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik, Ukraine und Ungarn. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung betreibt das amtliche Berliner SAPOS®Referenzstationssystem auf der Basis des amerikanischen Satellitennavigationssystems GPS, des russischen GLONASS und ab 2012 auch auf der Basis von Galileo. SAPOS ermöglicht, mit hoher Effizienz und in technisch adäquater Form, hochpräzise satellitengestützte Positionsbestimmung, Ortung und Navigation in einem einheitlichen und europaweit verfügbaren Bezugssystem. SAPOS ist deutschlandweit verfügbar und wird in der Zuständigkeit der jeweiligen Landesvermessungsverwaltung betrieben. Das Berliner System hat sich Innovationen nie verschlossen und bedient ein sehr weit gestreutes Anwendungsspektrum. In Mittelund Osteuropa wurde erst in den letzten Jahren mit dem Aufbau solcher Systeme

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begonnen, das Berliner Know-how ist in diesem Zusammenhang dort schon seit vielen Jahren stark gefragt. Aufgrund dieses Interesses initiierte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung internationale Aktivitäten für die Herstellung kompatibler Geobasisinfrastrukturen als Grundlage für präzise Positionierung, Ortung und Navigation in Mittel- und Osteuropa. Aus dem ursprünglichen Ansatzes des Know-how Transfers von Berlin nach Mittel- und Osteuropa wurde eine gefestigte Kooperation unter der Leitung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit dem Ziel die Nutzung der hochpräzisen Satellitenpositionierung für Aufgaben der Regionalentwicklung voranzubringen. Durch diese Aktivitäten werden gemeinsam mit den Partnern aus 15 Ländern Mittel- und Osteuropas in der Kooperation EUPOS® die Basis geschaffen für die volle Ausschöpfung des Nutzungspotentials von Galileo und weitere Chancen eröffnet für die Entwicklung und Vermarktung von Anwendungen und Technologien. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/internationales_eu/geoinformation/ http://www.eupos.org Bereich Gemeinsame Landesplanung Integration von Initiativen zur Entwicklung eines Ostsee-Adria-Kooperationskorridors In der aktuellen raumentwicklungspolitischen Diskussion ist die besondere strategische Bedeutung eines länderübergreifenden Nord – Süd – Korridors von der Ostsee bis an die Adria für die Hauptstadtregion und für die neuen Bundesländer insgesamt immer deutlicher geworden. Im Mai 2007 haben sich auf Initiative der Länder Berlin und Brandenburg die für die Raumentwicklung zuständigen Minister der ostdeutschen Länder, unterstützt durch das Bundesministerium für Verkehr , Bau und Stadtentwicklung, zu einer Raumentwicklungsinitiative in diesem Korridor verabredet. Die Gemeinsame Landesplanungsabteilung bereitet zur Unterstützung und Umsetzung der Initiative eine deutsche Auftaktkonferenz vor, die sich aber auch an die Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und aus den angrenzenden Ländern richten soll. Ziel der Konferenz ist die Verankerung der Raumentwicklungsinitiative gegenüber der EU und die Vorbereitung konkreter Projekte der transnationalen Kooperation (vorrangig Ziel 3 B, Europäischer Fonds für Regionalentwicklung). Die Konferenz wird am 29. und 30.11.2007 in Berlin stattfinden. Bereich EU und Internationales Ziel der Arbeit dieses Bereichs ist die Intensivierung der europäischen und internationalen Kooperation v. a. mit Berlins Partnerstädten und den Städten und Regionen Mittel – und Osteuropas. Darüber hinaus ist die Verbesserung der Europafähigkeit der Verwaltung ein Schwerpunkt. Für das Jahr 2007 wurden in Zusammenarbeit mit der Abteilung Zentrale Steuerung Englischkurse für die Hausleitung und die Fachabteilungen konzipiert, die die Fremdsprachenkompetenz im Hause SenStadt erheblich erhöhen werden.

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Außerdem wird die im Jahre 2006 begonnene Reihe von europapolitischen Fortbildungsveranstaltungen für die Hausleitung und Fachleute fortgeführt. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/internationales_eu/

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Bereich Stadtentwicklung Stadtentwicklungsplanerischer Beitrag zur Entwicklung des Leitbilds der Europäischen Metropolregion - Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Die Denkschrift "Berlin + Europa 2020" von Christoph Stroschein befasst sich in Fortschreibung des laufenden Stadtentwicklungskonzeptes (StEK) 2020 mit der Position Berlins in der erweiterten Europäischen Union des Jahres 2004. Der Fokus der Denkschrift liegt auf einer Außen- und Konkurrenzbetrachtung zu anderen Metropolregionen vor allem in den neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, aus der Leitbilder vorrangig für Berlin, darüber hinaus aber auch für Berlin-Brandenburg abgeleitet werden. Die Erweiterung auf einen Berlin umgebenden Betrachtungsraum mit 600 km Radius („Berlin verbindet Europa“) wurde 2006 fertig gestellt. Retail-Development - The Competence Network in the Baltic Sea Region (RENET) (INTERREG III B) Zielsetzung von RENET ist es, den fachlichen Austausch im stadtentwicklungsplanerisch wichtigen Handlungsfeld der Einzelhandelsentwicklung zu vertiefen. Das Kompetenznetzwerk bezieht sich u. a. auf Erfahrungen und Good Practices im Bereich der Einzelhandels- und Zentrenentwicklung. Neben Fragen der strategischen und räumlichen Steuerung sollen die unterschiedlichen Akteure (öffentliche Verwaltung, Handelskammern, -verbände, Einzelhändler, Immobilienbesitzer etc.) miteinander vernetzt werden. Es sollen Kommunikations- und Informationsaktivitäten entwickelt werden, dabei ist insbesondere der Austausch und Know-how-Transfer mit den neuen Mitgliedsstaaten wichtig. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abteilung I, Stadt- und Freiraumplanung, ist mit dem Wettbewerb „MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative“ Partner im INTERREG-III B-Vorhaben RENET. Durch RENET werden die Erfahrungen mit neuen Kooperationsformen für die Einzelhandels- und Zentrenentwicklung sowie die Finanzierung des Wettbewerb-Verfahrens für die Jahre 2006/2007 unterstützt. Das im Jahr 2005 begonnene Vorhaben hat eine Laufzeit bis Ende 2007. Weitere Informationen zu RENET finden sich unter www.retail-baltic.net und zur ZentrenInitiative unter www.mittendrin-berlin.de. Improving Sustainability of Municipal Service Provision in the Field of Water and Waste Water Management (MunServNet) (INTERREG III C) Das INTERREG III C Projekt „Improving Sustainability of Municipal Service Provision in the Field of Water and Waste Water Management“ (MunServNet) soll zu einer “Verbesserung der Nachhaltigkeit in der kommunalen Servicebereitstellung auf dem Gebiet der Wasser- und Abwasserwirtschaft” führen. Projektleiter ist die Sachsenwasser GmbH in Leipzig. Weitere Teilnehmer (überwiegend kommunale 167

Wasserver- und Entsorgergesellschaften) sind Lublin und Posen (PL), Debrecen (HU), Chania und Trikala (GR), Genua (I), Acosol und Huelva (E) sowie Nancy (F). Die Abteilung I der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist für die Projektkomponente D verantwortlich (räumliche Aspekte und Nutzungskonflikte in der Infrastrukturplanung sowie innovative Lösungen beim flächenaufwendigen Regenwassermanagement). Das Netzwerkprojekt hat eine Laufzeit vom 1.7.2005 bis zum 31.12.2007. Weitere Informationen: http://www.munservnet.com Transnationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raumentwicklung Die Projekte der transnationalen Kooperation (s. vergangene Berichte) für eine nachhaltige Raumentwicklung, an denen die Hauptstadtregion mit der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung beteiligt war, wurden 2006 und 2007 alle erfolgreich abgeschlossen. Sie haben vielfache Resonanz gefunden und ihre Ergebnisse beispielweise zu den Themen Metropolregion (Metropolitan Areas+), vorbeugender Hochwasserschutz (Oderregio II) oder großflächiger Einzelhandel (Vital Cities), konnten in wichtige Vorhaben der gemeinsamen Landesplanung, wie z.B. in das gemeinsame Leitbild und den Entwurf des Landesentwicklungsplanes für den Gesamtraum, einfließen. Auch die neue Förderperiode bietet im Ziel 3 für die transnationale Raumentwicklung vielfältige Möglichkeiten, die derzeit geprüft werden. Dabei steht die Einbettung von zukünftigen Projekten in die raumpolitische Strategie eines Nord-SüdEntwicklungskorridors, der die Wirtschaftsräume Skandinaviens über Mittel- und Ostdeutschland bis in den adriatisch-mediterranen Raum verbindet, im Vordergrund. Bei der Erstellung der Operationellen Programme konnten wichtige Anregungen eingebracht werden; vor allem war die Intervention der Gemeinsamen Landesplanung im Namen vieler Projektpartner gegen die geographische und thematische Reduktion des Ostseeförderraumes erfolgreich, so dass die Hauptstadtregion weiterhin im Ostseeraum förderfähig bleibt. Initiativkreis Metropolregionen Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg ist durch die Gemeinsame Landesplanungsabteilung im Initiativkreis der Europäischen Metropolregionen Deutschlands (www.deutsche-metropolregionen.org) aktiv tätig. Informationen über Anliegen und Tätigkeit der Metropolregionen im Initiativkreis sind neben der Webseite in der im Sommer 2006 veröffentlichten Broschüre „Europäische Metropolregionen in Deutschland. Ansatz-Akteure-Aktivitäten“ und im für Herbst 2007 geplanten Forschungsbericht der BBR enthalten. Die Hauptstadtregion hat sich insbesondere innerhalb des Initiativkreises an der Weiterentwicklung der Raumordnerischen Leitbilder des Bundes sowie an der Formulierung von Handlungsbedarfen für die Metropolregionen im europäischen Kontext beteiligt. Es wurde eine Reihe von gemeinsamen Positionspapieren erarbeitet, die an die Europäische und Bundespolitik geleitet wurden. Die Europäischen Metropolregionen in Deutschland und die Hauptstadtregion BerlinBrandenburg haben im Sommer 2006 eine auf der EUREGIA in Leipzig eine Konferenz zu diesem Thema durchgeführt. 168

Darüber hinaus hat der Initiativkreis informelle Treffen in Brüssel mit Europaabgeordneten und Mitgliedern der Europa-Verwaltung durchgeführt, um über die räumlich-funktionale, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung von miteinander kooperierenden Metropolen und ihren Regionen zu informieren und für Unterstützung zu werben. Bereich Denkmalschutz Vom 9. – 12. September 2007 fand auf Einladung des Landesdenkmalamtes Berlin und des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS ein Fachkongress mit Beteiligung von 2oo Teilnehmern aus Europa, Asien und Amerika statt. Es wurden neue potentielle Welterbevorschläge des 20. Jahrhunderts für die UNESCO vorgestellt und Erfahrungen im Bereich der Konservierung und Restaurierung von Denkmalen der Moderne ausgetauscht. Bereich Bauen und Wohnen „Städtische und lokale Infrastrukturen“ (EFRE) Die Förderung in rund 60 Quartieren mit strukturellen und sozialen Problemen ist auch im Jahr 2007 mit vielfältigen Projekten fortgesetzt worden (siehe auch Europaberichte 2003/2004, 2004/2005 und 2005/2006) http://www.berlin.de/rbmskzl/europa/bericht/archiv_europa.html. Inzwischen sind mit Unterstützung der EU rund 2.900 überwiegend kleinteilige Projekte zur Aufwertung der Problemgebiete realisiert bzw. auf den Weg gebracht worden. Seit der Erweiterung der Förderkulisse in den Gebieten mit Quartiersmanagement im Mai 2005 von 17 auf 33 Quartiere, wurden die Projekte verstärkt auf die Handlungsfelder Integration, Bildung und Arbeit ausgerichtet. Im Rahmen des Kita-Sanierungsprogramms konnten seit Beginn der Förderperiode im Jahr 2000 rund 40 Kindertagesstätten wiederhergestellt werden. Weitere Infos unter: Quartiersmanagement Berlin: Gemeinschaftsinitiative Urban II Die bereitgestellten EFRE-Fördermittel in Höhe von 15,1 Mio. € sind komplett bewilligt bzw. reserviert worden. Im 425 ha großen Gebiet rund um den S-Bahnhof Ostkreuz werden noch rund 10 Projekte umgesetzt, 28 Projekte sind bereits abgeschlossen. So konnten 2006 die beiden Begegnungsstätten in der Victoriastadt (Lichtenberg), die Jugend- und Familienbegegnungsstätte „Alte Schmiede“ und das „Stadthaus“ eröffnet werden. Auch der neugestaltete Nöldnerplatz wurde der Öffentlichkeit übergeben. Das Urban II-Programm läuft Ende 2008 aus. . Weitere Informationen: http://www.urban2-berlin.de/ Zukunftsinitiative Stadtteil (EFRE) Die Erfahrungen und Prozesse der Urban II-Projekte werden nun im Programm „Zukunftsinitiative Stadtteil“ (ZIS) genutzt. Dieses Programm wird seit Anfang 2007 in 169

Berlin umgesetzt und unterstützt die Umsetzung integrierter, quartiersbezogener Entwicklungskonzepte zur Regenerierung von Quartieren mit sozioökonomischen und städtebaulichen Problemlagen sowie zur Anpassung der vom demografischen und wirtschaftlichen Wandel betroffenen Gebiete. Eine wichtige Rolle in diesen Prozessen spielt insbesondere die partnerschaftliche Durchführung der Maßnahmen unter intensiver Beteiligung lokaler Akteure. Seit Anfang 2007 wurden in den ZISTeilprogrammen Soziale Stadt, Stadtumbau und Stadterneuerung bereits 100 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von 14 Mio. € bewilligt. Weitere Informationen: http://www.pss-berlin.eu Bereich Verkehr Grünbuch Stadtverkehr Die Kommission hat für den Herbst 2007 ein “Grünbuch“ zum innerstädtischen Verkehr angekündigt, das die Probleme und Herausforderungen sowie den Nutzen einer europäischen Politikunterstützung im regionalen und lokalen Verkehr darstellen soll. Damit will die Kommission einen Diskussionsprozess beginnen, wie im Rahmen der Subsidarität - die örtliche Ebene bei der Umsetzung anspruchsvoller Ziele unterstützt, - lokale Maßnahmen mit Maßnahmen auf europäischer Ebene ergänzt und - Anstöße zur Integration verschiedener Politikfelder und zum Austausch von „best practise“ vermittelt werden können. Das Land Berlin begrüßt diesen Ansatz. Im Rahmen der Konsultation legte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der EU-Kommission Stellungnahmen zu mehreren thematischen Schwerpunkten vor und trug diese bei einem Gespräch mit dem für den Verkehr zuständigen EU-Kommissar Jacques Barrot am 19. April 2007 direkt vor. Der erste thematische Schwerpunkt zielt auf eine konsistente Technikstrategie, die auf den Gesundheitsschutz der Stadtbewohner sowie auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen und der Abhängigkeit vom Mineralöl setzt. Ausgangspunkt sind die europäischen Luftqualitätsrichtlinien zum Gesundheitsschutz. Diese stellen die Städte vor große Herausforderungen, die vorgesehene Fortschreibung wird den Handlungsbedarf noch verstärken. Es ist daher eine Strategie erforderlich, die kurzfristig wirksame Maßnahmen mit langfristigen Konzepten verbindet. Fahrzeugseitige Maßnahmen sind dabei mit kraftstoffseitigen Potentialen zu kombinieren. Dieses Vorgehen kann die Erfahrungen aus der Phase der Einführung von unverbleitem Benzin und der Katalysatortechnik nutzen. Daraus wurde ein aus drei Elementen bestehender Ansatz abgeleitet: Anspruchsvolle Abgasnormen für die Zukunft – Nachrüstung für heute Die Fortschreibung der Abgasnormen und deren Umsetzung im Zuge der sich über rund 15 Jahre erstreckenden Bestandserneuerung bewirkt erst nach rund einem Jahrzehnt signifikante Entlastungen bei den innerstädtischen Schadstoffkonzentrationen. Um die Luftqualitätsnormen zu erfüllen sind daher wirksame Maßnahmen für eine Verkürzung dieser Phase erforderlich. Die Nachrüstung insbesondere von dieselbetriebenen Nutzfahrzeugen zur Minderung der Partikel- und Stickoxidemissionen eröffnet erhebliche Potentiale und steht auf Grund ihres 170

dominanten Beitrags zu den innerstädtischen Belastungen im Vordergrund. Die Europäische Politik wird daher aufgefordert, erstmals EU-weit abgestimmte Maßnahmen für die bestehende Kfz-Flotte zu ergreifen und die vielfältigen nationalen Ansätze zusammenzuführen. Biokraftstoffe zum Klimaschutz – saubere Kraftstoffe für den Gesundheitsschutz der Stadtbewohner Biokraftstoffe können einen Beitrag zum Klimaschutz, zur Diversifizierung der Energieträger und damit zur Minderung der Versorgungs- und Preisrisiken durch die hohe Abhängigkeit vom Mineralöl leisten. Der städtische Gesundheitsschutz erfordert zudem verstärkte Anstrengungen, saubere Kraftstoffe und Antriebestechniken einzuführen, die hohe Schadstoffminderungspotentiale aufweisen. Nur wenige Biokraftstoffe, wie z.B. Biogas, eröffnen Potentiale in allen Kriterien. Kraftfahrzeuge, die zu den innerstädtischen Schadstoffkonzentrationen überproportional beitragen, stehen bei deren Einführung im Vordergrund. Hierzu zählen in erster Linie Kommunalfahrzeuge, Stadtbusse, Taxen und der innerstädtische Verteilerverkehr. Wasserstoff und Brennstoffzellenantriebe sind faszinierende Technikpfade Erdgas bildet die Brücke bis zu deren breiten Einführung Die Automobilindustrie terminiert die serienmäßige Einführung der Wasserstofftechnik frühestens für einen Zeitraum nach dem Jahr 2020. Die umweltseitigen Effekte dieser Technikpfade sind demnach erst erheblich später zu erwarten. Erdgas (CNG) kann technisch und hinsichtlich des Handlungsbedarfs eine tragfähige Brücke bilden bis Wasserstoff und die Brennstoffzellentechnik verfügbar sind. Die Technik des Erdgasantriebs und der Tankstellen ist bekannt, ihre Kosten sind sicher kalkulierbar. Kein anderer Kraftstoff bietet derzeit vergleichbare Umweltentlastungspotentiale mit höherer Kosteneffizienz. Für Erdgas ist eine Verteilinfrastruktur weitgehend flächendeckend vorhanden, die Einführungszeiträume sind entsprechend kurz. Erdgas kann zudem problemlos mit Biogas gemischt werden, das in das Erdgasnetz eingespeist wird. Der zweite thematische Schwerpunkt zielt auf die Berücksichtigung des demografischen und ökonomischen Wandels in der Verkehrspolitik und – planung. Die Überalterung der Gesellschaft betrifft alle EU-Mitgliedstaaten; der durchschnittliche Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre wird von 14% im Jahr 2004 auf 31% im Jahre 2050 ansteigen. In der Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten wird zudem eine Stagnation bzw. Abnahme der Gesamtbevölkerung bis 2050 erwartet. Ab dem Jahr 2010 kann es mit negativen Folgen für das Steueraufkommen zu einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften kommen, der nur teilweise durch verstärkte Migration ausgeglichen werden kann. Die Belastung der öffentlichen Haushalte wird hierdurch steigen. Diese Trends werden die Städte Europas verändern. Die städtischen Entwicklungspfade werden dabei sehr unterschiedlich verlaufen; ein Nebeneinander von Schrumpfung und Wachstum wird die Zukunft bestimmen. Die Verkehrspolitik und –planung der Städte muss somit nicht nur die durch Alterung der Bevölkerung und verstärkte Binnenwanderungen veränderte Verkehrsnachfrage der nächsten Jahrzehnte berücksichtigen. Sie muss auch vermeiden, dass die Unterhaltungskosten der Verkehrsinfrastruktur Ressourcen binden, die künftig für andere öffentliche Aufgaben dringender gebraucht werden. Da Verkehrsinfrastrukturen eine Lebensdauer von etlichen Jahrzehnten haben, könnte sich eine traditionelle, an Wachstumsszenarien orientierte Verkehrsplanung für die nächsten Generationen als 171

Falle herausstellen. Ihre Planung muss daher die Finanzkraft der Stadt von übermorgen berücksichtigen, damit die Unterhaltungskosten der Schienen- und Straßeninfrastruktur auch dann langfristig getragen werden können, wenn das Steueraufkommen sinkt. Die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs können überdies nicht darauf vertrauen, dass die zunehmende Zahl der älteren Einwohner wie in der Vergangenheit zuverlässige Kunden des öffentlichen Nahverkehrs sein werden und die sinkenden Schülerzahlen ausgleichen. Die Verkehrsunternehmen haben die Aufgabe, dieser wachsenden Kundengruppe attraktive Leistungen zu bieten, die über das traditionelle Angebot hinausgehen. Pro.Mode – Prosperity, Mobility and Demographic Change in European Cities (Städtepartnerschaften) Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nahm mit den Partnern Europäische Akademie für städtische Umwelt (EA.UE) und TU Berlin mit dem Projekt Pro.Mode erfolgreich an einer Ausschreibung im Programm Städtepartnerschaften teil. Anlass des Projekts sind die Aufgaben der städtischen Verkehrsplanung und –politik, die aus dem demografischen Wandel und dessen Folgen für die öffentlichen Haushalte resultieren. Diese betreffen zunächst die Infrastrukturplanung und die Unterhaltungskosten der bestehenden Verkehrsinfrastrukturen. Auch der öffentliche Nahverkehr muss in mehrfacher Hinsicht auf die absehbaren Entwicklungen vorbereitet werden: in einigen Stadtgebieten schrumpft die Bevölkerung, die Mobilitätsbedürfnisse verändern sich und die Budgets für öffentliche Zuschüsse werden kleiner. Die in verschiedenen Politikfeldern auf europäischer Ebene entwickelte und in Grünund Weißbüchern formulierte Programmatik erfordert eine Konkretisierung auf städtischer Ebene, ebenso wie die europäische Politik auf die Erfahrungen auf städtischer Ebene angewiesen ist. So zeigt das Grünbuch zum demografischen Wandel und der Entwurf des Rates (Wirtschaft und Finanzen) über die Auswirkungen der Überalterung der Bevölkerung auf die öffentlichen Ausgaben mittel- und langfristige Entwicklungen auf, die ihren Niederschlag auch in der Verkehrsplanung und –politik finden müssen. Beispielsweise basieren die Infrastrukturplanungen auf Annahmen über die langfristigen gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen. Die Organisation und Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs ist von den Nachfrageentwicklungen ebenso abhängig, wie von der Entwicklung der öffentlichen Haushalte. Mit zwei thematischen Konferenzen wurden Städte, mit denen Berlin eine Städtepartnerschaft unterhält, für diese Herausforderungen sensibilisiert, die sich aus dem demografischen Wandel, den daraus folgenden Wohlstandsentwicklungen und Entwicklungen der öffentlichen Haushalte sowie deren Verbindungen zur städtischen Verkehrsplanung und Verkehrspolitik ergeben. Es wurden Hemmnisse und fördernde Rahmenbedingungen identifiziert sowie gemeinsame Strategien und Empfehlungen für die europäische und nationale Verkehrspolitik entwickelt. Die Dokumentation dieser Veranstaltungen liegt in Broschürenform vor. http://www.eaue.de http://www.verkehrsplanung.tu-berlin.de/promode/links.html Sustainable Planning & Innovation for Bicycles – SPICYCLES (IEE/STEER) Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung akquirierte zusammen mit den Stadtverwaltungen von Rom, Barcelona, Göteborg, Bukarest und Ploiesti (BG) das EU172

Förderprojekt SPICYCLES zur Stärkung des Fahrrads als „Alltagsverkehrsmittel“, das im Programm „Intelligent Energy Europe“ von der EU finanziell unterstützt wird. Die Laufzeit des Projekts beträgt 36 Monate von Januar 2006 bis Dezember 2008. In Berlin wurde für den Bezirk Pankow eine modellhaftes Konzept für ein örtliches Radwegenetz erarbeitet. 12 bezirkliche Fahrradrouten sollen alle wichtigen Quellen und Ziele des Alltagsverkehrs in Pankow auf fahrradfreundlichen Wegen miteinander verbinden. Die Infrastrukturplanung wird damit konsequent an der Nutzung des Fahrrads ausgerichtet, die überwiegend im eigenen Stadtquartier in der Umgebung des Wohnorts, erfolgt. Im Bundesdurchschnitt ist der alltägliche, mit dem Fahrrad zurückgelegte Weg lediglich 3,3 km lang. Ein zweiter Projektbaustein ist den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder gewidmet. Ob, von wem, wie oft, zu welchem Zweck und mit welcher Einstellung das Rad in der Alltagsmobilität eingesetzt wird, hängt nicht zu letzt vom sog. „Antrittswiderstand“ ab. Das Vorhandensein von sicheren, wettergeschützten und leicht zugänglichen Abstellanlagen am oder im Wohnhaus als auch am Ziel der Fahrt können für die Entscheidung, das Rad zu nutzen, mit ausschlaggebend sein. Daneben ist vorgesehen, beispielhaft Abstellmöglichkeiten an zentralen Einzelhandelsstandorten oder einem großen Betriebsstandort zu verbessern. Das dritte Projektelement hat die Entwicklung einer Kommunikationskampagne zum Fahrradverkehr einschließlich eines Finanzierungskonzepts auf ppp-Basis zum Ziel. Diese setzt an den Konfliktsituationen an, die durch die gemeinsame Nutzung der selben Infrastruktur durch Rad- und Autofahrer entstehen. Der Handlungsbedarf ergibt sich insbesondere dadurch, dass Auto- und Radfahrer diese Konflikte häufig auf aggressive und riskante Art austragen. Eine Motivations- und Imagekampagne soll versuchen, zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme und Respekt, zur Deeskalation der häufig sehr emotionalisierten Konfliktaustragung sowie zur Rückgewinnung eines Rechts- bzw. Unrechtsbewusstseins beitragen. Als Zielgruppen stehen insbesondere die Bevölkerungs- und Altersgruppen mit hohem Risikopotential im Vordergrund. http://spicycles.velo.info/ Rail Baltica (INTERREG III B) Im Rahmen von TEN-T (Trans European Network –Transport) soll eine Eisenbahnstrecke für den InterCity-Verkehr und den Schienengüterverkehr im Korridor Berlin - Posen - Warschau - Kaunas - Riga - Tallin mit Fähranschluss nach Helsinki unter Umfahrung der russischen Exklave „Kaliningrad“ ausgebaut werden (Mindeststandard 160 km/h). Das Projekt Rail Baltica zielt darauf, die Erreichbarkeit der Baltischen Staaten auf dem Landweg über den kurzen Abschnitt der gemeinsamen litauischen-polnischen Grenze zu verbessern, um Durchfahrten über russisches oder weißrussisches Territorium zu vermeiden. An Rail Baltica beteiligen sich insgesamt 22 Projektpartner aus verschiedenen Regionen der sechs EU-Länder Estland, Lettland, Litauen, Polen, Finnland und Deutschland. Projektpartner in Deutschland sind die Länder Berlin und Brandenburg sowie – stellvertretend für das Bundesverkehrsministerium (BMVBS) – die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Die Laufzeit des Projekts beträgt 31 Monate (Juni 2005 bis Dezember 2007). Am 03.11.2005 wurde der Vertrag zwischen dem Lead Partner Riga und der EU unterzeichnet.

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Berlin hat ein Interesse, durch Bündelungen der Verkehre das Eisenbahnangebot von Berlin in Richtung Osten insgesamt attraktiver zu machen und die Erreichbarkeit von Berlin zu verbessern. In einem bereits abgeschlossenen Arbeitspaket wurde der günstigste Trassenverlauf im Hinblick auf Raumplanung, Regionalentwicklung und Verkehrsplanung untersucht. Dabei konnte eine Verständigung erzielt werden auf eine für Berlin günstige, westliche Variante, die die masurische Seenplatte als touristisches Gebiet an Berlin anbindet. Brandenburg hat zwischenzeitlich unter Beteiligung von Berlin für den westlichen Abschnitt des Korridors, also den deutsch-polnischen Grenzraum, zwei Analysen fertig gestellt. Die erste Studie befasst sich mit grenznahen und grenzüberschreitenden Infrastrukturplanungen. Die zweite Studie untersucht den grenzüberschreitenden Güterverkehr im Raum Frankfurt (Oder) und Slubice. Das Projekt zielt aber auch auf kurzfristige Verbesserungen im Bahnverkehr Berlin Baltikum. Brandenburg hat hierzu Untersuchungen durchgeführt, wie durch eine bessere Bündelung des kombinierten Verkehrs vom GVZ Großbeeren eine schnelle und wirtschaftlich darstellbare Güterzugverbindung nach Litauen geschaffen werden kann. Berlin widmet sich dem Schienenpersonenverkehr und erarbeitet Vorschläge für eine Kommunikationsstrategie zur Förderung der Akzeptanz des Projektes sowie für kurz- und mittelfristige Verbesserungen entlang des Korridors. Im Rahmen des Projektes erfolgt auch ein Erfahrungsaustausch über die Zusammenarbeit in der Verkehrsplanung im deutsch/polnischen Grenzraum („Oderpartnerschaft“) und im polnisch-litauischen Grenzraum. http://www.rail-baltica.net Via Regia (INTERREG III B) Im Rahmen von INTERREG III B wird mit dem Projekt "ED-C III Via Regia" für den paneuropäischen Verkehrskorridor III "Kiev-Lviv-Rzeszów-Kraków-Kattowice-OpoleBreslau“ mit den anschließenden Zweigen „Horka - Cottbus - BBI - Berlin“ und „Görlitz Dresden“ eine integrierte Raum- und Verkehrsentwicklungsstrategie für die zukünftige Entwicklung der Achse erarbeitet (Schiene und z.T. Straße). An dem Projekt beteiligen sich 16 Projektpartner aus den Ländern Deutschland (Berlin/Brandenburg, Dresden, Cottbus), Polen, Tschechien, Slowakei und der Ukraine. Für Berlin und Brandenburg übernimmt die Gemeinsame Landesplanung eine koordinierende Funktion. Berlin, Brandenburg und die Städte Cottbus und Breslau nutzen das Projekt zur Verbesserung des Bahnverkehrs von Berlin in Richtung Schlesien und zur besseren Anbindung des Flughafens BBI an den westpolnischen Raum. Berlin hat zwischenzeitlich eine Studie fertiggestellt, die mögliche kurzfristige Verbesserungen des Bahnangebots von Berlin nach Wroclaw (Breslau) und Schlesien aufzeigt. So könnte bereits heute mittels fahrplanmäßiger Optimierungen und neuer Linienführungen das Zugangebot verbessert und die Fahrzeiten erheblich verkürzt werden, ohne dass kostenintensive Infrastrukturmaßnahmen erforderlich sind. Weitere Untersuchungen dienen dem mittelfristig angestrebten Ausbau der Strecke. Zur Relation Berlin - Breslau haben sich Berlin, Brandenburg, die Stadt Breslau und die Wojewodschaft Niederschlesien bereits im Rahmen der Wirtschaftskonferenz OderPartnerschaft auf eine geeignete Trassenführung verständigt, die durch Via Regia weiter untersetzt wird. Die Trasse soll über den künftigen Flughafenbahnhof BBI über Cottbus - Horka und weiter über Liegnitz führen. Die polnische Seite baut derzeit den 174

polnischen Abschnitt von Opole über Breslau bis zur deutschen Grenze auf eine Geschwindigkeit bis zu 160 km/h aus. Die Laufzeit des Projekts Via Regia beträgt 30 Monate (01.10.2005 bis 31.03.2008). http://www.edc-viaregia.eu/ Coordination and stimulation of innovative ITS activities in Central and East European Countries - CONNECT (MIP) Im Rahmen von TEN-T (Trans European Network –Transport) und als Teil des „Multi Annual Indicative Programme“ (MIP) wird von der EU seit Mai 2004 das euroregionale Projekt mit der Kurzbezeichnung CONNECT gefördert, an dem die Mitgliedstaaten Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Österreich, Italien und Deutschland beteiligt sind. Es dient der Einführung und Anwendung der Telematik im Straßenverkehr für das TERN (Trans European Road Network) und wird von den Straßenbauverwaltungen der Mitgliedstaaten umgesetzt. Auf deutscher Seite sind die Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt und das Bundesverkehrsministerium involviert. Die Schwerpunkte der Projektarbeit (2004 bis 2007) liegen auf folgenden Arbeitsfeldern: - Monitoring (Verkehrsdatenerfassung) - Traffic Centres (Verkehrsrechnerzentralen und -informationszentralen) - Traffic Management and Control (Verkehrsbeeinflussung und -management) - Traffic Information Services (Verkehrsinformationsdienste) - Horizontal Activities (Querschnittsaufgaben, z. B. Evaluation) - Project Management http://www.connect-project.org COOPERS (=CO-OPerative SystEms for Intelligent Road Safety) Das Land Berlin verfolgt die Zielsetzung, den Straßenverkehr so sicher und umweltverträglich wie möglich zu gestalten. Gezielte und sekundenaktuelle Informationen an die Straßenverkehrsteilnehmer über potentielle Gefahren, über die Optimierung der Route im Hinblick auf Stauvermeidung und über die Verstetigung des Verkehrsflusses können dazu einen Beitrag leisten. Die Kommunikationswege zur Übermittlung der Daten aus den Fahrzeugen zu den Verkehrsregelungszentralen und der aufbereiteten Information aus den Zentralen in die Fahrzeuge stoßen allerdings gegenwärtig an eine technologische Grenze: Es besteht dringender Bedarf an der Erforschung, Entwicklung und Erprobung neuer Kommunikationstechnologien zwischen den Fahrzeugen und der Infrastruktur, in der diese sich bewegen sowie zwischen den Fahrzeugen untereinander. Um diese technologische Lücke zu überwinden und zu praktikablen Lösungen und deren Umsetzung - im europäischen Kontext -zu kommen, engagiert sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im EU-Projekt COOPERS. COOPERS soll der Entwicklung der Verkehrsinformationen im Straßenverkehr durch die Erweiterung der Möglichkeiten der Fahrzeug-Fahrzeug- und der FahrzeugInfrastruktur-Kommunikation dienen. Erwartete Ergebnisse sind: Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr durch gezielte und zeitgenaue Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur

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Verbesserte Nutzung der vorhandenen Kapazität der Infrastruktur „Straße“ durch Einsatz von Telematik fahrzeug- und infrastrukturseitig Entwicklung geeigneter Systeme und Komponenten für die Umsetzung des Konzepts Dokumentation der Erfahrungen aus dem Demonstrationsvorhaben Ausarbeitung von Empfehlungen als Grundlagen für Direktiven der EU. Drei europäische Straßenkorridore stellen Testfelder dar: von Nürnberg bis Verona (einschl. Brenner-Autobahn) von Rotterdam bis Antwerpen auf den Berliner Autobahntrassen. Das Land Berlin erhofft sich damit Erkenntnisse über Machbarkeit und Funktionalität von Kommunikationsnetzen mit den beiden Komponenten „Car2Car“ und „Car2Infrastructure“. Möglichkeiten zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit, der Senkung von Stau- und Unfallrisiken insbesondere im Bereich der Berliner Stadtautobahnen und auch im übrigen Netz können aus den Forschungsergebnissen gewonnen werden. Das EU-Forschungsprojekt besteht insgesamt aus 39 Partnern aus 15 Ländern. Das Berliner COOPERS-Team wird durch TSB Technologiestiftung Innovationsagentur Berlin GmbH / Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik – FAV – vertreten. COOPERS wird aus dem 6. Forschungsrahmenprogramm, Call 4 (Cooperative Systems and in vehicle integrated safety systems), finanziert, hat eine Laufzeit von 4 Jahren und endet im Januar 2010. Coopers: Home Promotion of Operational Links with integrated Services (POLIS) Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat 2006 ihr Engagement im europäischen Städtenetzwerk POLIS, in dem über 60 Städte und Regionen aus 16 europäischen Staaten vertreten sind, verstärkt. Ziel dieses Engagements ist es, dem verkehrs- und umweltpolitischen Handlungsbedarf in großen Kommunen zu einer höheren Beachtung bei der EU-Kommission und im Europäischen Parlament zu verhelfen. Im Vordergrund steht die Bemühung um eine widerspruchsarme europäische Verkehrs- und Umweltpolitik. http://www.polis-online.org Information Management Policies Assessment for City Transportation Systems (Impacts) IMPACTS Europa, IMPACTS Nordamerika und IMPACTS Südamerika bilden zusammen ein internationales Netzwerk von europäischen, bzw. amerikanischen Metropolen. Berlin beteiligt sich an IMPACTS Europa, einem Forum für politische Entscheidungsträger, die sich zu nachhaltiger Verkehrspolitik auseinandersetzen, um Erfahrungen bei der Entwicklung von Verkehrsstrategien und deren Umsetzung auszutauschen. http://www.impacts.org/

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Tangentiale Verbindung Ost (EFRE) Eine große Rolle im Rahmen des Förderschwerpunktes Infrastruktur spielt in Berlin die Erweiterung und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur für den Süd-Osten. Mit einer Länge von 2,3 km wird die übergeordnete Straßenverbindung Ost (TVO) die Verkehrsströme optimieren. Mit dem Anspruch sowohl die traditionelle Köpenicker Altstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten als auch nachhaltig eine hohe Umweltqualität durch wesentliche Reduzierung der Lärm- und Abgaswerte auf ein für Wohngebiete übliches Maß zu bieten, wird durch die gewählte Trassenführung eine ausgewogene Verkehrsentwicklung gefördert. Die TVO führt von der Straße an der Wuhlheide bis zum Glienicker Weg. Nach dem fertig gestellten 1. Verkehrsabschnitt 2003 (von Straße an der Wuhlheide bis Oberspreestraße) wurde in 2005 mit der Realisierung des 2. Verkehrsabschnittes (Oberspreestraße bis Glienicker Weg) begonnen. Die Verkehrsfreigabe des 2. Verkehrsabschnittes der TVO erfolgt am 09. August 2007. Bereich Geoinformation und Vermessung EUPOS®-IRC (INTERREG IIIC) European Position Determination System – InterRegional Cooperation Das Projekt EUPOS-InterRegional Cooperation im EU Gemeinschaftsinitiativprogramm INTERREG III C wurde konzipiert, um einen Erfahrungsaustausch von Geoinformations- und Regionalentwicklungsexperten im großen Maßstab zu initiieren und eine nachhaltige und langfristige Kooperation zu etablieren, verbunden mit dem Ziel, durch effizienten Einsatz von Geobasisinfrastrukturen für viele regionalpolitische Aufgaben die Regionalentwicklung zu stärken. Ziel des Projektes ist insbesondere eine verstärkte Entwicklung der beteiligten europäischen Regionen und Länder mit Hilfe von EUPOS. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist der Lead Partner dieses Projektes. Das Projekt begann am 1. Oktober 2006 und endet am 31. Dezember 2007. Für das Projekt werden ca. 190.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds zur Regionalentwicklung (EFRE) bereitgestellt, das gesamte Projektvolumen beträgt ca. 310.000 Euro. Am Projekt beteiligt sind neben Berlin weitere 8 Partner aus den EUMitgliedsstaaten Bulgarien, Lettland (2x), Litauen, Polen, Rumänien, Serbien und Ungarn http://www.eupos.org Bereich EU und Internationales Der Bereich EU und Internationales organisierte seit März 07 über 40 Fachprogramme für hochrangige europäische Delegationen zu Themen der Stadtentwicklung. Herausgehoben seien die Besuche des Bm von Antwerpen, der Vize-Bm von Bologna, der dänischen Sozialministerin, dem Chef der Stadtverwaltung von Neapel sowie der Stadtverwaltung von London. Der Internetauftritt der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wurde um die Rubrik „Neues aus Brüssel“ mit Nachrichten zu EU-Themen, die für die Fachabteilungen von Interesse sind, eingestellt. Gespeist wird diese Rubrik mit Beiträgen des Spiegelreferenten in Brüssel.

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Die im Jahr 2006 begonnene europapolitische Fortbildungsreihe für die Leitungs- und die Arbeitsebene der Verwaltung wurde fortgesetzt. Im März fand eine Veranstaltung für die Abteilungsleiterin und die Abteilungsleiter sowie die Staatssekretärinnen statt, bei der u.a. die wichtigsten Aspekte der neuen Förderperiode des Ziel 3 (Interreg) von einer Referentin der Wirtschaftsverwaltung erläutert wurden. Seit Sommer 07 läuft in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine groß angelegte Sprachfortbildung in Englisch. In der Leitungs- ebenso wie in der Arbeitsebene wird im Sinne der Verbesserung der Fremdsprachenkompetenz in hausinternen Kursen angepasst an das Niveau der Teilnehmer Englisch gelernt. Neben Bürokommunikation, Konversation und Konferenzleitung ist ein Schwerpunkt der Fortbildung die Präsentation von englischsprachigen Fachvorträgen. Städtenetzwerke Netzwerk europäischer Ballungs- und Großräume Metrex Metrex ist ein Netzwerk von Fachleuten aus der Praxis, das Mitglieder in etwa 40 europäischen Ballungs- und Großräumen hat. Diese sind mit der Formulierung und Umsetzung von Strategien, Politiken, Programmen zur Raumentwicklung auf Ebene der Metropolregion befasst und sind im Rahmen von Programmen der EU in Projekten aktiv. Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg ist im September 2006 anlässlich der MetrexKonferenz in Stettin förmlich dem Netzwerk beigetreten (http://www.eurometrex.org). Das Metrex -Netzwerk wird am offiziellen Programm der Open Days in Brüssel im Oktober 2007 beteiligt sein. Aktuell werden dazu zwei Workshops zu den Themen Wettbewerbsfähigkeit durch verkehrliche Erreichbarkeit und Lebensqualität durch Wettbewerbsfähigkeit vorbereitet. Städtenetzwerk Eurocities Vom 21. bis zum 24. November 2007 findet in Danzig die Jahresversammlung von Eurocities statt. Berlin wird politisch durch die Staatssekretärin für Bauen und Wohnen, Dunger-Löper, vertreten sein, die eine aktive Rolle im Workshop „New Challenges for Social Housing“ spielen wird. Metropolis Nachdem 2005 der 8. Weltkongress des Netzwerkes von Millionenstädten in Berlin stattgefunden hatte, arbeitet die Ständige Kommission „Mobilität in der Stadt“ unter der Präsidentschaft von Bürgermeisterin und Senatorin Junge-Reyer. Vom 11.-15.6.2007 fand eine gemeinsame Sitzung der Kommissionen 2 und 4 in Seoul statt. Außerdem wurden ein Seminar zu Verkehr und Luftqualität und ein Trainingsseminar zu Massentransportmitteln veranstaltet. Im September reiste Frau StS Krautzberger in Vertretung der Senatorin nach Madagaskar, um dort beim Aufsichtsratstreffen von Metropolis Berlin zu vertreten. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/internationales_eu/staedte_regionen/de

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Bereich Stadtentwicklung Entwicklung der Oderregion / Oderpartnerschaft Die Oderpartnerschaft prägt eine neue Qualität der Zusammenarbeit in der Oderregion (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Westpommern, Lebuser Land, Großpolen und Niederschlesien). Ziel ist, die Oderregion zu einem wachsenden Wirtschaftsraum zu entwickeln. Schwerpunkte sind Innovation, Technologietransfer, Verbesserung der grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen, Tourismus. Bestehende und im Aufbau befindliche Netzwerke der Oderpartnerschaft sollen mit anderen zum Nutzen der Region sinnvoll verknüpft werden. Deutsch-Polnisches Raumplanungsinformationssystem (D-P PLIS) Berlin und Brandenburg erarbeiten gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Westpommern, Lebuser Land und Niederschlesien ein Raumplanungsinformationssystem, in dem Raumplanungsstrukturen des gesamten deutsch-polnischen Grenzraumes auf Basis moderner digitaler Soft- und Hardware in der gleichen Weise zweisprachig dargestellt werden sollen. Das System soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Informationsaustausch effizient unterstützen. Es steht voraussichtlich Anfang nächsten Jahres zur Verfügung. Deutsch-Polnisches Raumplanungsinformationssystem (D-P PLIS) Berlin und Brandenburg erarbeiten gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Westpommern, Lebuser Land und Niederschlesien ein Raumplanungsinformationssystem, in dem Raumplanungsstrukturen des gesamten deutsch-polnischen Grenzraumes auf Basis moderner digitaler Soft- und Hardware in der gleichen Weise zweisprachig dargestellt werden sollen. Das System soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Informationsaustausch effizient unterstützen. Es steht voraussichtlich noch in diesem Jahr zur Verfügung. Praktikantinnen und Praktikanten Im Bereich Stadtentwicklung sind fortlaufend Praktikantinnen und Praktikanten bzw. Stipendiatinnen und Stipendiaten aus den Ländern Mittel- und Osteuropa unterstützend tätig, zuletzt aus der Ukraine und Polen. Bereich Bauen und Wohnen BSR INTERREG III B Projekt BEEN (Baltic Energy Efficiency Network for the building stock) Auf der Basis der Ergebnisse des Berliner Pilotprojektes3 in Riga (beispielhafte Sanierung eines 72 WE- Plattenbaues für einen finanziellen Spielraum von ca. 6.000 € 3

Fertigstellung am 10.10.2001; finanziert (Kosten ca. 500.000 €) je hälftig durch Berlin und die Deutsche Bauwirtschaft

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je WE) und des daran anschließenden deutsch-lettischen Energiespar-Pilotprogramms des BMU (2003 bis 2005) ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin LeadPartner des EU-Projektes BEEN (Baltic Energy Efficiency Network for the Building Stock) im Rahmen des EU- Programms BSR INTERREG III B (www.been-online.net). Das Projekt hat sich im Kreis von 26 Partnern aus fünf Ländern (Estland, Lettland, Litauen, Polen und Deutschland) zweieinhalb Jahre damit beschäftigt, wie man für „Plattenbauten“ in den neuen EU- Ländern Sanierungsmaßnahmen mit dem Schwerpunkt energiesparende Maßnahmen in größerem Maßstab in Gang bringen kann. Angesichts der wachsenden internationalen Bemühungen zum Klimaschutz hat das Thema Energiesparen beim Wohnungsbestand seit Beginn des BEEN- Projektes noch an Bedeutung gewonnen. Insbesondere Heizenergie- sparende Maßnahmen bei „Plattenbauten“ können deutliche und nachhaltige Beiträge zur Energieeinsparung und CO2- Reduktion bringen, und dies nicht verbunden mit Einschränkungen, sondern unter Erhöhung des Wohnkomforts. Deshalb sind die Ergebnisse des BEEN- Projektes, wie man Sanierungsmaßnahmen mit dem Schwerpunkt Heizenergieeinsparung in großem Maßstab in Gang bringen kann, von hoher aktueller Bedeutung. Für den 5. Juni 2007 hatte Frau Staatssekretärin Dunger-Löper in das Berliner Büro bei der EU in Brüssel eingeladen und dort gemeinsam mit den Leadpartnern Zwischenergebnisse des Projektes vorgestellt. Sie fanden großes Interesse und führten zu lebhaften Diskussionen mit den geladenen hochrangigen europäischen Gästen von Kommission, EU- Parlament, Verbänden und den Repräsentanten der Länder in Brüssel. Besonderes Interesse weckten die vorgestellten Zwischenergebnisse bei den Vertretern von Rumänien, Bulgarien und Tschechien, also Ländern, die nicht am BEEN- Projekt beteiligt sind. Am 11. Dezember 2007 findet die Abschlusskonferenz unter dem Vorsitz der Staatssekretäre des BMVBS und von SenStadt in Berlin statt. Das Projekt ist zu wichtigen und interessanten Ergebnissen über die bestehenden Sanierungsansätze, Hindernisse und Möglichkeiten zur Optimierung gelangt. Diese Ergebnisse sollen in der Abschlusskonferenz am 11. Dezember der interessierten deutschen und europäischen Fachöffentlichkeit vorgestellt werden. Die Projektergebnisse sind in einem Policy- Paper und einem ausführlichen BEEN- Ergebnis- Manual zusammengefasst. Beide Veröffentlichungen werden in Deutsch und Englisch herausgegeben. Bereich Verkehr Bahnverbindungen nach Polen Im grenzüberschreitenden Bahnverkehr nach Polen erschweren eine Reihe rechtlicher, administrativer und organisatorischer Hemmnisse den Bahnverkehr und schwächen die Wettbewerbsposition der Schiene. Es müssen daher die rechtlichen Voraussetzungen verbessert werden, damit die langen Abfertigungszeiten der Güterzüge an den Grenzbahnhöfen reduziert werden, der Einsatz von Lokomotiven, Triebwagen und Personal in den Grenzabschnitten erleichtert und die Wettbewerbsfähigkeit von Eisenbahnverkehrsunternehmen im grenzüberschreitenden Verkehr gesteigert wird. So ist z.B. der Zugang privater deutscher Eisenbahnverkehrsunternehmen zu den polnischen Grenzbahnhöfen immer noch nicht geregelt, da es kein zeitgemäßes Eisenbahnrahmenabkommen Deutschland - Polen gibt.

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Auf Initiative von Berlin hatte die Verkehrsministerkonferenz der Länder bereits im Frühjahr 2005 in diesem Sinne einen Beschluss gefasst und die Bundesregierung aufgefordert, das seit über zehn Jahren in Verhandlung befindliche Abkommen zum Eisenbahnverkehr mit Polen zügig zum Abschluss zu bringen. Daneben wurde die Bundesregierung gebeten darauf hinzuwirken, dass zur Lösung der noch bestehenden Probleme die Zusammenarbeit der nationalen Ministerien, der Aufsichtsbehörden und Infrastrukturunternehmen der Bahn zwischen Deutschland und Polen verbessert und vernetzt wird, um schnellere Abstimmungen bei der Trassenund Fahrplankoordinierung sowie unkomplizierte Zulassungsprozeduren zu erreichen. Das Land Berlin wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass ein zeitgemäßes deutschpolnisches Bahnabkommen nun endlich abgeschlossen wird. Auf der Verbindung Berlin - Stettin konnten, durch das Ende 2004 verbesserte Bahnangebot, bereits Fahrgastzuwächse generiert werden. Dazu haben auch tarifliche Verbesserungen beigetragen. So wird das Länderticket Brandenburg-Berlin nunmehr auch in Stettin verkauft und dessen Gültigkeit auf den Berliner Nahverkehr seit August 2005 ausgedehnt. Zudem kann mit diesem und anderen VBB-Zeitkarten seit Dezember 2005 der Stettiner Nahverkehr benutzt werden. Allerdings haben sich Ende 2005 durch mangelhafte Fahrplanabstimmung im Grenzbahnhof Küstrin die Fahrtzeiten auf der Ostbahn von Berlin nach Gorzów (Hauptstadt der Wojewodschaft Lubuskie) verschlechtert. Zudem sind die Direktanschlüsse des Regionalexpress- Zuges Berlin Stettin nach Danzig und Kolberg („Stettiner Haff") weggefallen. Das Land Berlin vertritt in diesem Zusammenhang die Auffassung, dass zur Verkürzung von Reisezeiten zunächst Anschlussoptimierungen vor Streckenausbaumaßnahmen Priorität genießen müssen. Das Land Berlin nutzt seit 2006 das Projekt "Oderpartnerschaft" sowie die EUProgramme "Rail Baltica" und "Via Regia - EDC III", um die Situation im deutschpolnischen Eisenbahnverkehr zu verbessern. Am "Runden Tisch Bahnverkehr" der Oderpartnerschaft, den der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg koordiniert, arbeiten die Länder Berlin und Brandenburg, die benachbarten Wojewodschaften Westpommern, Lubuskie, Wielkopolski, Niederschlesien sowie die Stadtverwaltungen Breslau, Posen und Stettin mit den Eisenbahnunternehmen DB, PKP und NEB zusammen. Sie verfolgen dabei folgende Ziele: Fahrzeitverkürzungen durch Optimierung der Fahrpläne im gesamten Gebiet der Oderpartnerschaft (kurzfristig), Realisierung zusätzlicher Verbindungen, Aufbau verkehrsverbundähnlicher Strukturen mit attraktiven und einfachen Tarifen und einem deutsch-polnischen Fahrplaninformationssystem (mittelfristig), gemeinsames Lobbying für wichtige Schieneninfrastrukturprojekte gegenüber den nationalen Regierungen und der EU (langfristig). Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 konnten erste Erfolge erzielt werden. Die Anschlüsse in den Grenzbahnhöfen Kostrzyn, Stettin und Rzepin (nach Zielona Góra) wurden in vielen Fällen erheblich verbessert, mit Fahrzeitverkürzungen zwischen 30-50 Minuten. Aufgrund der verbesserten Kommunikation der deutschen und polnischen Akteure konnte im Sommer 2007 ein Vorschlag Berlins realisiert werden, der eine neue umsteigefreie Spätverbindung von Berlin nach Stettin durch Freigabe eines Schlafwagenzuges in Richtung Kaliningrad vorsieht. Hier können auch die Angebote des VBB Tarifes sowie des Ländertickets genutzt werden.

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Grenzüberschreitende Abstimmung zur Verkehrsinfrastruktur Aus den Interreg-Projekten Baltic Bridge und Baltic+ haben sich fachliche Netzwerke gebildet, die Themen von gemeinsamem Interesse vorantreiben wollen. Es geht hier insbesondere um die regionale und überregionale Erreichbarkeit sowie die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur. Unter dem Projektnamen DPERON (Deutsch- Polnischer Entwicklungsraum Oder/Neiße) - Untersuchungen zur Raumplanung und Verkehrsinfrastruktur; Möglichkeiten zur Umsetzung grenzübergreifender Investitionen arbeiten die Gemeinsame Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg, die Euroregion Pomerania, die Region Oberlausitz-Schlesien (Sachsen), Westpommern, Lebus, und Niederschlesien zusammen. Bereich Geoinformation und Vermessung EUPOS® - European Position Determination System (http://www.eupos.org ) Die Arbeiten des International EUPOS Steering Committee (ISC) zur Herstellung einer einheitlichen DGNSS-Grundinfrastruktur für Positionierung, Ortung und Navigation in MOE wurden unter Leitung seines in der Abteilung Geoinformation, Vermessung, Wertermittlung angesiedelten Büros (ISCO) intensiv fortsetzt (vgl. Berliner Europaberichte ab 2002/2003 http://www.berlin.de/rbmskzl/europa/bericht/archiv_europa.html). Das International EUPOS Steering Committee beschloss unter anderem verbindliche organisatorische und technische Standards für EUPOS und konzipierte eine generalisierte Projektbeschreibung. Die Beschlüsse bilden die Grundlage für den geplanten Aufbau von mehr als 880 GNSS-Referenzstationen in den beteiligten Ländern (davon 500 in der Russischen Föderation). Basierend auf der generalisierten Projektbeschreibung haben die EUPOS-Länder mit der Realisierung begonnen. Abhängig von den finanziellen Gegebenheiten ist der Realisierungsgrad in den Ländern unterschiedlich weit fortgeschritten. Die volle Flächendeckung haben bereits erreicht: Lettland, Litauen, Serbien, Slowakische Republik, Slowenien und Tschechische Republik. Polen wird bis Ende 2007 den vollen Ausbauzustand erreicht haben. Besonders erwähnenswert ist dabei, dass es dem General Surveyor von Polen gelungen ist, eine Förderung aus EFRE-Mittel (Europäischer Fonds zur Regionalentwicklung) zu erhalten. Ungarn und BosnienHerzegowina werden voraussichtlich 2008 den flächendeckenden Aufbau der Referenzstationen abgeschlossen haben. In Bulgarien, Rumänien, der Russischen Föderation und der Ukraine wurde mit dem Aufbau begonnen, er wird dort sukzessive fortgesetzt. Estland hat in diesem Jahr mit der Realisierung begonnen. Nachdem der Aufbau der Referenzstationssysteme in einigen Länder abgeschlossen ist, befassen sich die Mitglieder der Initiative nun verstärkt mit der Frage des Qualitätsmanagements der Systeme. Dazu wurde die EUPOS-Arbeitsgruppe "System Quality, Integrity and Interference Monitoring" gegründet. Dieses Vorhaben findet auch über EUPOS hinaus Beachtung, da es Überlegungen gibt, eine entsprechende, weltweit agierende Arbeitsgruppe unter dem Dach des International Committees on GNSS (ICG) einzurichten. Die Erfahrungen von EUPOS sind auch bei diesem Thema sehr gefragt. In der AG SQII werden auch die neusten technischen Entwicklungen verfolgt. Bei Bedarf

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werden Vorschläge zur Anpassung der EUPOS-Standards für eine Beschlussfassung durch das Steering Committee erarbeitet. Unter der Leitung des United Nations Office for Outer Space Affairs (UN OOSA) wurde Anfang Dezember 2005 in Wien das International Committee on Global Navigation Satellite Systems (ICG) als informelle Einrichtung auf freiwilliger Basis von Vertretern der GNSS-Systembetreiber, der darauf aufsetzenden Erweiterungssysteme, der betroffenen Regierungsbehörden sowie von zwischenstaatlichen und nicht staatlichen Organisationen gegründet. Ziel des ICG ist die Förderung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der zivilen Nutzung satellitengestützter Positionierung und Navigation, der Zeitberechnung, der Mehrwertdienste ebenso wie der Kompatibilität und Interoperabilität der vorhandenen und zukünftigen globalen Navigationssysteme. Das Anwendungsspektrum soll damit gesteigert und die nachhaltige Entwicklung unterstützt werden. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen initiierte 2004 die Einrichtung des ICG in ihrer Resolution 59/2. Im ICG und auch in einer ad hoc Arbeitsgruppe zu Fragen der Organisation und Verfahrensweisen des ICG wird EUPOS als assoziertes Mitglied durch sein Büro bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vertreten. Die erste Sitzung des ICG fand im November 2006 in Wien/Österreich statt, wo die Terms of Reference und ein Arbeitsplan beschlossen wurden. Arbeitsgruppen zu verschiedensten Themenbereichen nahmen im Rahmen der 2. Sitzung des ICG in Bangalore / Indien im September 2007 ihre Arbeit auf. EUPOS hat beschlossen, soweit wie möglich nur international anerkannte Verfahren zu verwenden. Es werden aber noch nicht alle Anforderungen durch internationale Standards erfüllt. Auf Anregung der EUPOS Arbeitsgruppe „Technical Cooperation with the Industry“, wurde EUPOS daher Mitglied in der Radio Technical Commission for Maritime Services (RTCM), einer internationalen, gemeinnützigen, wissenschaftlichen und professionellen Organisation. Die Mitglieder kommen aus Verwaltung und Wirtschaft. Ziel der unabhängigen Kommission ist die Standardisierung in der Funknavigation und -kommunikation. EUPOS arbeitet aktiv mit im Special Committee 104, einer der Arbeitsgruppen des RTCM, die sich mit der Standardisierung von Informationen für Differential Global Navigation Satellite Systems (DGNSS) beschäftigt. Ein weiterer Erfolg der Initiative ist die Bewilligung des INTERREG III C Projektes EUPOS-InterRegional Cooperation (EUPOS-IRC). Im Zuge der technischen Realisierung der Referenzstationssysteme wurde erkannt, dass es wichtig ist, die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz der Satellitenpositionierung für Aufgaben der Regionalentwicklung ergeben, stärker bekannt zu machen. Annähernd 80% aller politischen Entscheidungen basieren auf raumbezogenen Informationen. Diese lassen sich nur dann für komplexe Entscheidungsprozesse effizient verknüpfen und nutzen, wenn ihnen ein gemeinsames Bezugssystem zugrunde liegt. Der ganze Nutzen einer satellitengestützten Geobasisinfrastruktur wird sich für Europa und dessen Regionen aber erst dann voll entfalten können, wenn nicht nur durch den Aufbau kompatibler Systeme die erforderliche Grundlage geschaffen wurde, sondern vor allem auch entsprechende Anwendungen eingesetzt werden. Die Entwicklung dieser Anwendungen wird wirtschaftlich realisierbar sein, wenn der Markt entsprechend groß ist. Ebenso ist die Bedingung für den sinnvollen Einsatz vieler Anwendungen, dass sie grenzüberschreitend mit dem gleichen technischen Equipment erfolgen können (z.B. Überwachung von Emissionsausbreitungen). EUPOS schafft diese Voraussetzungen und im Rahmen von EUPOS-IRC soll das Interesse bei Entscheidungsträgern sowie Fachleuten der operationellen Ebene im Bereich der Regionalentwicklung für die 183

Potentiale von EUPOS nachhaltig geweckt werden. (siehe auch Aktuelle Projekte und Aktivitäten) Bereich EU und Internationales Gemeinsamer Ausschuss Berlin-Moskau Vom 7.- 9. Juni 2007 tagte im Rahmen der bestehenden intensiven partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Berlin und Moskau der Gemeinsame Ausschuss in Berlin. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung organisierte bi- und multilaterale Gespräche und Exkursionen zu den Themenfeldern Stadtentwicklung, Denkmalpflege, behindertengerechtes Wohnen, Gebäudesicherheit, Verkehr und Grünplanung. Am 23.8. 2007 wurde die Absichtserklärung der SenStadt, eine Kooperation im Bereich Stadtentwicklungsplanung mit dem Generalplaninstitut Moskaus einzugehen, unterzeichnet. Ziel der Kooperation sind u. a. der Austausch zu Fragen der städtebaulichen Planung, Methodik und Praxis. Außerdem sollen Praktika für Nachwuchsfachkräfte der jeweiligen Verwaltungen in der Partnerstadt ermöglicht werden. Im Zuge der seit 2004 stattfindenden Denkmalgespräche zum Erbe des 20. Jahrhunderts, die auf Berliner Seite von der Architektenkammer und dem Landesdenkmalamt initiiert wurden, fand vom 13.-15. September eine Folgeveranstaltung in Berlin statt. Die 15- köpfige Delegation unter der Leitung des Vorsitzenden des Moskauer Denkmalschutzkomitees, Herrn Valerij Schevtschuk, und des Präsidenten der Moskauer Architektenunion, Herrn Viktor Logvinov, tauschte mit den Berliner Kolleginnen und Kollegen Erfahrungen auf dem Gebiet der Denkmalpflege und – restaurierung für Siedlungen und Wohnanlagen der Zwischenkriegesmoderne sowie für Industrie- und Technikdenkmale aus der Zeit vor dem II. Weltkrieg. Ergänzt wurde das Programm um Exkursionen und die Eröffnung der Ausstellung „Sowjetische Avantgarde der 1920er und 1930er Jahre“, die die Moskauer nach Berlin gebracht hatten. Der Denkmaldialog wird in Form einer Broschüre dokumentiert. Weitere Informationen: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/internationales_eu Warschau- Kooperation Am 31.5.2007 besuchte die Stadtpräsidentin von Warschau, Frau Gronkiewicz-Waltz, Berlin und nahm einen bilateralen Termin mit StS Krautzberger zu Fragen der Stadtund Verkehrsplanung wahr. Im Oktober 2007 wird der Frauenbeirat von SenStadt einen Fachbesuch in Warschau absolvieren. Delegationen / Beispiele Vertreter des Generalplanungsinstituts Moskau besuchten unsere Verwaltung am 10.4., um Gespräche zu Stadtentwicklung und der Umwidmung von Industrieflächen zu führen. Der Verband schlesischer Gemeinden und Kreise aus Polen informierte sich am 25.4. zum Quartiersmanagement. 184

Die Mitarbeiter des Präsidentenamtes und Bürgermeister aus Aserbaidschan besuchten SenStadt, um am Stadtmodell die Planungspolitik der Stadt veranschaulicht zu bekommen.

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ EU-geförderte Maßnahmen im Zuständigkeitsbereich der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Jahr 2006 Förderinstrument Schwerpunkte / Maßnahmen / Beispiele

INTERREG III C (Ziel 1) BSR INTERREG III B

EFRE, Ziel 1

Bereich Stadtentwicklung MunServNet – Netzwerk zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der kommunalen Servicebereitstellung in der Wasser- und Abwasserwirtschaft RENET – Einzelhandelskompetenznetzwerk und Aktivitäten zur Attraktivierung der städtischen Zentren und Geschäftsstraßen in Berlin Bereich Bauen und Wohnen Städtische und lokale Infrastrukturen Aufwertung der Mildred-HarnackOberschule Städtische und lokale Infrastrukturen Mehrgenerationenhaus Wassertorplatz

EFRE, Ziel 2

Städtische und lokale Infrastrukturen Fassadensanierung der Sporthalle Christian-Morgenstern-Grundschule BEEN Kooperationsprojekt zur Energieeffizienz für BSR INTERREG den Gebäudebestand (Baujahre 1950 bis IIIB (Ziel 1) 1990) in den Ländern Polen, Estland, Lettland, Litauen und D Bereich Verkehr TELLUS (CIVITAS-Initiative) Demonstrationsprojekte zur Minderung von 6. FRP Verkehrsüberlastung und Umweltverschmutzung im städtischen Güter- und Personenverkehr EFRE, Ziel Übergang

0,0161 erwartete Mittel 0,3 tw. erwartete Mittel

16,852 8,762

2

Förderinstrument Schwerpunkte / Maßnahmen / Beispiele

6. FRP

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln in Mio. €

SPICYCLES Stärkung des Radverkehrs im Alltag

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0,325 0,150 (Summe Berliner Anteil 2005 bis 2007)

0,006

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln in Mio. € 0,1

Förderinstrument Schwerpunkte / Maßnahmen / Beispiele

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln in Mio. €

6. FRP

MIP CONNECT Einführung und Anwendung der Telematik im Straßenverkehr für das TERN (Trans European Road Network)

Städtepartnerschaften

Pro.Mode Berücksichtigung des demografischen und 0,05 ökonomischen Wandels bei der

Rail Baltica Bestimmung der günstigsten Route im Hinblick auf Raumplanung, INTERREG III B Regionalentwicklung und Verkehrsplanung und Erhöhung des Bewusstseins im Ostseeraum für die Vorzüge dieser Bahnverbindung Via Regia INTERREG III B Grundlagen TEN-Korridor Berlin-DresdenSchlesien Tangentiale Verbindung Ost - TVO Erweiterung und Verbesserung der EFRE, Ziel 1 Verkehrsinfrastruktur für den Süd-Osten Berlins Bereich Geoinformation und Vermessung EUPOS®-IRC European Position Determination SystemInterRegional Cooperation Förderung des Einsatzes von hochpräziser Satellitenpositionierung für die Aufgaben INTERREG III C der Regionalentwicklung, Lead Partner ist SenStadt, beteiligt sind außerdem Institutionen aus Bulgarien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Serbien und Ungarn Bereich Gemeinsame Landesplanung Metropolitan Areas + BSR INTERREG Polyzentrale Entwicklung von III B Metropolregionen Beteiligte Nationen: DE, SE, NO, LIT, PL, RU, DK, FI Baltic+ BSR INTERREG Regionalentwicklung, Integration von III B Regionen Beteiligte Nationen: DE, SE, PL COMMIN BSR INTERREG Erfahrungsaustausch, Planungsmethoden III B Beteiligte Nationen: DE, SE, NO, LAT, LIT, EST, BEL, PL, RU, DK, FI 187

0,8

0,07

0,009

5,467

0,192 Gesamtförderung 2006/2007

0,180

0,249 0,027

Förderinstrument Schwerpunkte / Maßnahmen / Beispiele

CADSES INTERREG III B CADSES INTERREG III B CADSES INTERREG III B

CADSES INTERREG III B CADSES INTERREG III B CADSES INTERREG III B

Förderbetrag 2006 aus EU-Mitteln in Mio. € Summe GL-Anteil: 0,456 Gesamt: 30,0

Oderregio II Grenzüberschreitender Hochwasserschutz 1,433 der Oder Beteiligte Nationen: DE, PL, CZ ELLA (ELBE-LABE) Grenzüberschreitender Hochwasserschutz 0,034 der Elbe Beteiligte Nationen: DE, AUT, CZ, PL, HU VITAL CITIES Planungsgrundlagen, Einzelhandel und 0,090 Zentrenentwicklung Beteiligte Nationen: DE, IT, PL, AT, CZ, RU, HU REKULA Regionalentwicklung, Restrukturierung, von Kulturlandschaften Beteiligte Nationen: DE, IT, PL SIC! Regionalentwicklung, Infrastrukturkonzeption, Verkehrskorridor IV Beteiligte Nationen: AT, DE, CZ PLANET CENSE Netzwerk Raumplanungseinrichtungen Beteiligte Nationen: AT, DE, IT, SI, GR, BG, BA, CZ, HU, HR, PL, RO, SK, YU Summe GL-Anteil: 1,556 Gesamt: 28,0

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Senatsverwaltung für Technologie und Frauen

Wirtschaft,

Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Vollendung des Binnenmarktes Der Binnenmarkt spielt eine zentrale Rolle bei der Steigerung des Wachstums und der Schaffung neuer Arbeitsplätze in der EU. Seinen Bürgerinnen und Bürgern bietet der Binnenmarkt eine größere Auswahl hochwertiger Waren und Dienstleistungen und bessere Möglichkeiten, in andere EU-Länder zu reisen, dort zu studieren, zu arbeiten und zu leben; seinen Unternehmen verhilft er zu einem effizienteren Einsatz ihrer Ressourcen und zu besseren Geschäftsmöglichkeiten. Die größten Herausforderungen sind derzeit die Vervollständigung des Binnenmarktes in allen Bereichen und Sektoren (etwa im Bereich des Freien Warenverkehrs), die EUErweiterung, die Globalisierung, der schnelle technologische Wandel sowie die Akzeptanz Europas und des Binnenmarktes bei den Bürgerinnen und Bürgern. Hierzu zählt auch die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Das Recht, in jedem EU-Staat als Arbeitnehmerin/Arbeitnehmer tätig zu werden, das bisher bereits in den Staaten der EU-15 gilt, wird in den nächsten Jahren auch auf die seit dem 01. Mai 2004 der EU beigetretenen Staaten ausgeweitet werden. Derzeit arbeitet man an den hierfür notwendigen Rahmenbedingungen, die gewährleisten, dass es zu keinem Sozialdumping kommt. Die politischen Schwerpunkte zur Förderung von Wachstum und Sicherung der Arbeitsplätze sind: • • • •

mehr Investitionen in Fachwissen und Innovation kleine und mittlere Unternehmen für Entwicklungsmöglichkeiten aufschließen Flexibilisierung des Arbeitsmarktes Energiepolitik unter Beachtung des klimatischen Wandels.

unternehmerische

Ein neuer Rechtssetzungsvorschlag der Kommission will die letzten Lücken im freien Warenverkehr schließen, was für eine exportorientierte Wirtschaft –wie die deutsche von großem Interesse ist. Das Legislativpaket zum Freien Warenverkehr und die weiteren Schwerpunkte des Binnenmarktes werden im Konsultationsverfahren mit den Mitgliedstaaten beraten. Hieran beteiligt sich die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen aktiv. Berufsqualifikationsanerkennungsrichtlinie (RL 2005/36/EG) Diese EU-Richtlinie ist bis zum 20. Oktober 2007 in nationales Recht umzusetzen. Die Richtlinie legt die Bedingungen fest, zu denen die Mitgliedstaaten die in anderen Mitgliedstaaten erworbenen Berufsqualifikationen anzuerkennen haben. Die Richtlinie 189

muss für alle reglementierten Berufe, z.B. die Gesundheitsberufe, umgesetzt werden. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen ist für das Land Berlin hier koordinierend tätig. Dienstleistungsrichtlinie Die EU-Dienstleistungsrichtlinie ist am 28.12.2006 in Kraft getreten. Die Umsetzung der Richtlinie muss durch die Mitgliedstaaten innerhalb von 3 Jahren erfolgen. Das Ziel der Richtlinie ist die Beseitigung bürokratischer Hemmnisse und die Erleichterung der Ausübung von grenzüberschreitenden Dienstleistungen. Zu diesem Zweck sollen in den Mitgliedsstaaten „Einheitliche Ansprechpartner“ eingesetzt, Voraussetzungen für die elektronische Abwicklung geschaffen und das jeweilige Landesrecht auf Kompatibilität mit der Richtlinie geprüft und ggf. geändert werden. Mit dem Einheitlichen Ansprechpartner sollen in den Mitgliedstaaten Anlaufstellen eingesetzt werden, die die Funktion erhalten, sämtliche Formalitäten, Verfahren und Genehmigungen einzuholen bzw. zu erledigen, die für die Aufnahme und Ausübung der Dienstleistungstätigkeit erforderlich sind. Um eine Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden, soll dieser Service auch für nationale Dienstleisterinnen und Dienstleister angeboten werden. Die Anforderungen der Richtlinie sollen genutzt werden, um zum einen rechtliche Vorschriften weiter zu vereinfachen und zum anderen Verwaltungsverfahren zu vereinheitlichen und Prozesse zu verbessern. Das Internal Market Information System (IMI) Durch ein EDV-gestütztes System soll die Zusammenarbeit der Verwaltungen der Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der Berufsqualifikationsanerkennungsrichtlinie (RL 2005/36/EG) und der Dienstleistungsrichtlinie erleichtert werden. Es wird im Herbst 2007 eingeführt werden. Dieses von der EU-Kommission entwickelte Vorhaben, das neben IT-Fragen auch fachliche Koordinierungsaufgaben umfasst, wird durch einen Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft federführend für die Bundesländer betreut. Die Entwicklungen bei der Kontrolle staatlicher Beihilfen nach Art. 87 ff. EGV Die Kontrolle staatlicher Beihilfen ist notwendig, damit im Binnenmarkt für alle Unternehmen vergleichbare und faire Bedingungen herrschen. Das gilt nicht nur für die Wirtschaftsregion Berlin, sondern in allen europäischen Regionen. Grundlage der derzeit durchgeführten Reform des Beihilfenrechts ist der Aktionsplan Staatliche Beihilfen. Er enthält die Vorstellungen der EU-Kommission für eine umfassende Reform des Beihilfenrechts und der Beihilfeverfahren. Folgende Leitlinien und Gemeinschaftsrahmen wurden bereits überarbeitet und sind in Kraft gesetzt:

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- Gemeinschaftsrahmen für Forschung, Entwicklung und Innovation. Neu ist, dass die Beihilfe auf ein bestimmtes Marktversagen ausgerichtet und gut konzipiert sein muss, um die durch Beihilfe verursachten Wettbewerbsverzerrungen aufzuwiegen. Die neuen Rahmenbestimmungen gelten seit dem 1. Januar 2007. Die bestehenden Beihilferegelungen sind innerhalb von 12 Monaten nach Inkrafttreten des Gemeinschaftsrahmens an die neuen Leitlinien anzupassen. - Leitlinien zur Förderung von Risikokapitalinvestitionen in KMU. Die Leitlinien decken Risikokapitalbeihilfen für Investitionen in KMU in ihren frühen Entwicklungsphasen ab, in denen Finanzmittel vom Staat und privaten Investoren gemeinsam bereitgestellt werden. Eine wichtige Änderung der Leitlinien betrifft den Investitionsschwellenwert von 1,5 Mio. Euro je KMU und den Zwölfmonatszeitraum, was eine Erhöhung von 50% gegenüber dem früheren Schwellenwert bedeutet. Der Anteil der privaten Beteiligungen muss in Fördergebieten mindestens 30% der Gesamtinvestition betragen. - Gruppenfreistellungsverordnung für regionale Investitionsbeihilfen (Beihilfen zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung benachteiligter Regionen). Regionale Investitionsbeihilferegelungen, die die in der Verordnung festgelegten Voraussetzungen erfüllen, brauchen nicht mehr bei der Kommission angemeldet zu werden. Die Verordnung stützt sich auf die im Dezember 2005 erlassenen neuen Leitlinien für Regionalbeihilfen 2007-2013, die der Kohäsionspolitik der EU und der Forderung des Europäischen Rates nach weniger und gezielteren staatlichen Beihilfen entsprechen. - Verlängerung der Freistellungsverordnungen für Beihilfen an KMU, Ausbildungs- und Beschäftigungsbeihilfen Die Europäische Kommission hat die Geltungsdauer von Beihilfeprogrammen, die auf der Grundlage einer dieser Freistellungsverordnungen genehmigt wurden, bis zum 30. Juni 2008 verlängert. Für Beihilfen nach diesen Freistellungsverordnungen kommen in Fördergebieten Aufschläge auf den jeweils geltenden Fördersatz in Betracht. - In Konsultation mit den Mitgliedstaaten überarbeitet die Kommission die staatlichen Beihilfen in Form von Bürgschaften, eine allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung liegt im Entwurf vor. Europäische Strukturfonds Mit dem 1.01.2007 begann die neue Förderperiode der Europäischen Strukturfonds 2007-2013. In dieser Förderperiode erhält Berlin keine Förderung aus dem neuen Ziel1 (Konvergenz), dessen Mittel in erster Linie den neuen Bundesländern und den Beitrittsstaaten der EU zugute kommen. Die Stadt erhält jedoch Mittel aus dem neuen Ziel 2 "Regionales Wachstum und Beschäftigung". Die Strukturfonds (EFRE, ESF) werden in den sieben Jahren der neuen Förderperiode Investitionen in Berlin mit ca. 1,2 Milliarden Euro unterstützen. Im EFRE erhält Berlin rund 875,6 Mio. €. Im ESF stehen Berlin rund 336 Mio. € zur Verfügung, davon 166,9 Mio. € aufgrund des Verteilungsschlüssels der Ziel 2-Länder und zusätzlich 169,1 Mio. € aus dem Bundeskontingent Ziel 2 zur Kompensation der wegfallenden Ziel 1-Mittel. Außerdem ist Berlin im Rahmen des Ziels 3 "Europäische territoriale Zusammenarbeit" antragsberechtigt. Mit dem Übergang in die neue Förderperiode wurde die Gemeinschaftsinitiative INTERREG in die sogenannte Zielförderung der Europäischen 191

Strukturfonds übernommen. Daraus folgt eine neue Bezeichnung als „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ oder „Ziel 3“. Da die Europäischen Akteure und Nutzer dieses Programms sich jedoch an den Begriff INTERREG gewöhnt hatten, wird das „neue Ziel 3“ meist auch als INTERREG IV bezeichnet. Im Rahmen dieses Ziels konzentriert sich die Förderung auf drei Achsen: • • •

Entwicklung von grenzüberschreitenden wirtschaftlichen und sozialen Projekten; Schaffung und Förderung der transnationalen Zusammenarbeit, einschließlich einer bilateralen Zusammenarbeit zwischen den Küstenregionen; Stärkung der Effizienz der Regionalpolitik durch die Förderung der interregionalen Zusammenarbeit, die Schaffung von Netzwerken und den Erfahrungsaustausch zwischen den regionalen und lokalen Behörden.

Während Berlin an dem grenzübergreifenden Programm nicht beteiligt ist, nimmt es an den anderen beiden Programmen teil. Berlin gehört sowohl zum „Ostseeraum“ (Baltic Sea Region) als auch zu dem „Zentraleuropäischen Raum“ (Central European Space – CEUS, ehemals CADSES / Mitteleuropa). Die Schwerpunkte der neuen Förderperiode liegen vor allem in den Themen Innovation (z.B. Verbesserung der Rahmenbedingungen für Innovation und die Förderung einer wissensbasierten Wirtschaft); Umwelt/Klimawandel und Risikovorsorge; Verbesserung der Erreichbarkeit (z.B. durch intelligentere Organisation des Verkehrs) und Entwicklung der Städte und Regionen (z.B. durch nachhaltige soziale Systeme und gutes Regierungsverhalten). Das Thema Innovation zieht sich zusätzlich als Querschnittsthema durch alle Förderschwerpunkte. Eine Förderung aus dem EAGFL (Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für Landwirtschaft) und dem FIAF (Finanzinstrument für die Ausrichtung der Fischerei) gibt es für Berlin in der neuen Förderperiode nicht mehr. Die Gemeinschaftsinitiativen (URBAN II, EQUAL; LEADER+) werden nicht weiter geführt. Die Förderinhalte dieser Programme sind jedoch zum Teil in der Zielförderung aufgegangen. Die Verordnungstexte für den Einsatz der Strukturfondsmittel stellen den Aspekt der „Innovation“ deutlicher als bisher in den Vordergrund. Das übergeordnete Ziel der künftigen Strukturfondsförderung in Berlin wird es daher sein, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Stadt zu stärken. In Umsetzung der Lissabon-Strategie, die durch Förderung von Bildung und Forschung sowie der wissensbasierten Industrien das Wirtschaftswachstum im Europäischen Binnenmarkt stärken will, greift die Strategie dazu gezielt die Stärken Berlins auf und setzt dort Impulse für Wachstum und Beschäftigung. Für einen abgestimmten Einsatz der ungefähr 1,2 Milliarden Euro, die Berlin für den Zeitraum 2007 bis 2013 aus den Europäischen Strukturfonds (EFRE, ESF) erhalten wird, hat der Senat am 12. September 2006 die "Berliner Gesamtstrategie für mehr Wachstum und Beschäftigung" verabschiedet, welche in die Programmentwürfe 2007-2013 für den EFRE und den ESF eingeflossen ist. Programmentwicklung zur Förderperiode 2007-2013 Wesentliche Anstrengungen des Referats für Europäische Strukturfondsförderung galten in der ersten Jahreshälfte 2007 der Erarbeitung der Entwürfe der Operationellen 192

Programme des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 2007-2013 und des Europäischen Sozialfonds 2007-2013 sowie der Verhandlung dieser am 06.02.2007 nach Billigung durch den Berliner Begleitausschuss vom Senat beschlossenen Programmentwürfe mit der Europäischen Kommission. Während das Operationelle Programm des Europäischen Sozialfonds (ESF) für die Förderperiode 2007-2013 am 31.07.2007 von der Europäischen Kommission genehmigt wurde, gestalten sich die Verhandlungen über das Operationelle Programm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 2007-2013 schwieriger. Die Genehmigung des EFRE-Programms steht daher noch aus. Unterstützt werden die Fondsverwaltungen des EFRE und des ESF dabei durch externe Dienstleister, die 2006 nach europaweiter Ausschreibung den Zuschlag erhielten. Dabei wurde die Bietergemeinschaft IfS – Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH, zusammen mit MR – Regionalberatung, GEFRA am 04.04.2006 beauftragt mit der Entwicklung einer Gesamtstrategie des Landes Berlin für die Ziele „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung und „Europäische nationale Zusammenarbeit“ 2007-2013 und deren Fortschreibung, sowie mit der Erarbeitung des darauf basierenden Operationellen Programms des EFRE 2007-2013. Darüber hinaus umfasste der Auftrag die Vergabe der Ex-Ante-Evaluierung an einen unabhängigen Dritten durch den Auftragnehmer. Das Operationelle Programm des ESF 2007-2013 wurde von der Steria Mummert Consulting AG erarbeitet. Strukturfonds 2007-2013 Das übergeordnete Ziel der künftigen Strukturfondsförderung in Berlin ist es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Stadt zu stärken. Die in der Gesamtstrategie vereinbarten Handlungsfelder Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt und soziale Stadtentwicklung spiegeln sich in den Prioritätsachsen der OP des EFRE und ESF wieder. Das ESF-Programm wurde am 31.07.2007 von der EU-Kommission angenommen und bestätigt. Das ESF-Programm zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der Berliner Wirtschaft zu verbessern und zur Erhöhung der Erwerbsquote beizutragen. In den drei Prioritätsachsen (früher: Schwerpunkte) liegt der Fokus eindeutig auf der Entwicklung der Humanressourcen. Insbesondere Aus- und Weiterbildung sowie der Transfer von Wissen in die Berliner Wirtschaft haben für Berlin langfristige Wachstumsfunktionen, da ein hohes Bildungs- und Qualifikationsniveau der Bevölkerung grundlegende Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum ist. Mit dem Konzept der lebenszyklusorientierten Beschäftigungspolitik liegt ein Ansatz einer auf die Entwicklung von Humankompetenzen zugeschnittenes Programmpolitik vor. Angesichts des hohen Anteils an Langzeitarbeitslosen und infolge des relativen Armutsproblems (Kumulation sozialer Problemlagen) in Berlin spielten die soziale Integration sowie die Verbesserung des Zugangs zum Arbeitsmarkt eine bedeutende Rolle. Mit der Steigerung der Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wird in erster Linie das Ziel verfolgt, die relativ geringe betriebliche Weiterbildungsquote zu erhöhen und die Unternehmen durch innovative Funktionen der Weiterbildung bei ihrem Bemühen um Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen. 193

Gleichzeitig soll die Existenzfähigkeit von Gründungen durch Coaching entwickelt und stabilisiert werden. Das OP des EFRE wird voraussichtlich Ende diesen Jahres von der EU-Kommission angenommen. In vier Prioritätsachsen werden die Zielstellungen der Berliner Gesamtstrategie erfasst: Zum einen stellt das OP die Entwicklung von KMU und Gründungen in den Vordergrund. Das Wachstum bestehender KMU und neu gegründeter führt direkt zur Schaffung von dauerhaften Arbeitsplätzen und zu zusätzlichen Einkommen in der Region. Zum anderen bilden Innovation und wissensbasierte Wirtschaft einen Schwerpunkt der Förderung, weil Berlin als Stadtstaat und Agglomeration besondere Stärken und Potenziale für eine hohe Innovationsdynamik und eine wissensbasierte Regionalwirtschaft aufweist. Der Gedanke der sozialen Stadtentwicklung erhält besonderes Gewicht. Die Förderung wird auf ausgewählte Gebiete konzentriert, die in besonderem Maße von sozioökonomischen Schwächen gekennzeichnet sind, spezifische wirtschaftliche Chancen oder Probleme aufweisen oder mit besonderen städtebaulichen Herausforderungen zu kämpfen haben. Einen eigenen Schwerpunkt werden auch die Instrumente erhalten, die etwa auf die Förderung von Umwelttechnologien oder Umweltmanagement abzielen und damit auf die Herausforderungen durch die intensive Nutzung von Umweltgütern reagieren. Die Texte des genehmigten Operationellen Programms des ESF und des Entwurf des Operationellen Programms des EFRE 2007-2013 können hier heruntergeladen werden: http://www.berlin.de/strukturfonds/index.html sowie auch unter: http://www.berlin.de/sen/strukturfonds/ab2007/links/dokumente_links.html Information und Publizität Europapolitisches Magazin „PUNKT“ Seit 2006 erscheint im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des ESF das europapolitische Magazin „PUNKT“ in einem neuen Layout. Darin wird auch über EFRE- und EQUALMaßnahmen im Land Berlin berichtet sowie über städte-, beschäftigungs- und sozialpolitische Themen informiert. Internetauftritt und Best-Practice-Datenbank Die Seiten des gemeinsamen Internetauftritts der in Berlin umgesetzten Strukturfonds 2000-2006 (EFRE, ESF und EAGFL-A) in Deutsch und Englisch sowie die Seiten zur den Europäischen Strukturfonds in Berlin 2007-2013 sind in barrierefreier Form seit Mitte 2007 unter der gemeinsamen Internetadresse www.berlin.de/strukturfonds verfügbar. Auf diesen Seiten werden im Rahmen des Internetauftritts der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen ausführliche Informationen zur Berliner Strategie für mehr Wachstum und Beschäftigung in der Förderperiode 2007-2013 und zur Organisation der Strukturfonds in der Förderperiode 2007-2013 angeboten. 194

Werbeaktion für die neue Förderperiode Zur Bekanntmachung der neuen Förderperiode 2007-2013 hat die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen eine gezielte Imagekampagne in Auftrag gegeben, welche mit sechs Plakatmotiven im öffentlichen Raum vier Wochen lang für verschiedene Förderinhalte insbesondere im Rahmen der Förderung aus dem EFREProgramm 2007-2013 für mehr Wachstum und Beschäftigung bewerben wird. Die Kampagne soll den Bekanntheitsgrad der Europäischen Strukturfonds in Berlin erhöhen und auf die neuen Fördermöglichkeiten im Rahmen der Strukturfonds 2007-2013 aufmerksam machen. Die Kampagne startete am 21.09.2007. Europäisches Jahr der Chancengleichheit Die Europäische Union hat 2007 zum „Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle“! erklärt (vgl. Nr. 771/2006/EG vom 17. Mai 2006). Mit diesem Beschluss soll erreicht werden, dass Diskriminierungen aufgrund der Merkmale des Art. 13 EG-Vertrag (Geschlecht, Rasse und ethnische Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Alter, Behinderung und sexuelle Identität) künftig verhindert werden. Die Europäische Union will vor allem die Bürgerinnen und Bürger ansprechen und einbeziehen. Eine Kultur der menschlichen Würde kann nur hergestellt werden, wenn es gelingt, die Menschen dafür zu gewinnen und herrschende Einstellungsmuster zu überwinden. Die Strategie der EU baut auf vier Zielsetzungen auf: Rechte: Das Europäische Jahr der Chancengleichheit soll die Menschen für das Recht auf Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung sensibilisieren. Gesellschaftliche Präsenz: Es soll eine Debatte angeregt werden über die Möglichkeiten, die Teilhabe von Gruppen zu stärken, die Opfer von Diskriminierungen sind, sowie eine ausgewogene Teilhabe von Frauen und Männern zu fördern. Anerkennung: Das Europäische Jahr soll den Vorteil der Vielfalt hervorheben und den positiven Beitrag herausstellen, den Menschen für die Gesellschaft insgesamt leisten können, unabhängig von Geschlecht, Rasse, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Alter, Behinderung oder sexueller Identität. Respekt: Der gesellschaftliche Zusammenhalt soll gefördert werden. Durch das Europäische Jahr sollen alle dafür sensibilisiert werden, wie wichtig der Abbau von Klischees, Vorurteilen und Gewalt und die Förderung guter Beziehungen zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen sind. Die Bundesregierung hat für Deutschland das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) als nationale Durchführungsstelle benannt und eine Geschäftsstelle bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrt (BAGFW) eingerichtet. 2006 hat außerdem eine vom BMFSFJ eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe die Umsetzung des Chancengleichheitsjahrs in Deutschland vorbereitet. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen hat eine von zwei 195

Vertreterinnen der Gleichstellungsministerinnenkonferenz (GFMK) als Teilnehmerin der Arbeitsgruppe entsandt. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen hat 2007 verschiedene Veranstaltungen im Rahmen des Europäischen Jahres der Chancengleichheit durchgeführt. Den Auftakt hatte die Tagung „Frauenförderung – Theorie und Praxis“ am 12.1.2007 gemacht. Weiter wird eine Informationsveranstaltung für Wissenschaftlerinnen mit dem Titel „Sprungbrett nach Europa - das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm“ am 7.11.2007 durchgeführt werden.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Landesinitiative Projekt Zukunft – Berlin in der Informationsgesellschaft Die Arbeit von „Projekt Zukunft“ ist zunehmend europaweit orientiert. Die Landesinitiative für den Strukturwandel zur Informations- und Wissensgesellschaft in Berlin, koordiniert und geleitet von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (Referat Medien, Informations- und Kommunikationswirtschaft), war mit mehreren internationalen Aktivitäten und Projekten erfolgreich. Das Projekt „Digital Innovation through Cooperation in Europe (DICE)“ vermittelt die Berliner Erfahrungen mit der Digitalisierung des Fernsehens (DVB-T/ DVB-H) in andere europäische Länder und entwickelt gemeinsam mit diesen Ländern neue Anwendungen. Unter Leitung von Projekt Zukunft Berlin sind sieben weitere Partner aus sieben Ländern am Projekt beteiligt. Das aus dem Interreg-Programm geförderte Projekt ist im Dezember 2006 erfolgreich abgeschlossen worden. Das Programm „Berlin - Stadt des Wissens“ verfolgt das Ziel, die Rahmenbedingungen für die Qualifizierung von kleinen und mittleren Unternehmen durch bedarfsgerechte und kostengünstige E-Learning-Angebote zu verbessern. Dazu gehören die Bereitstellung einer E-Learning-Plattform im Internet und die Gründung einer ELearning-Initiative. Partner des Programms sind neben Projekt Zukunft Technologieund Weiterbildungsfirmen sowie die IHK. Das Programm, das wegen des zunehmenden Fachkräftemangels in zukunftsorientierten Unternehmen besondere Bedeutung hat, wird im Rahmen „Innovative Maßnahmen“ des EFRE noch bis Mitte 2008 kofinanziert. Auf die erste Ausschreibung zum 7. Forschungsrahmenprogramm der EU wurde unter anderem ein Antrag unter Federführung Berlins zum Thema Sicherheit eingereicht. In einem mehrjährigen Vorhaben soll eine Dialogplattform europäischer Hauptstädte aufgebaut werden, über die der Erfahrungsaustausch mit Endnutzern wie mit Forschern und Produzenten für Sicherheitslösungen strukturiert erfolgen kann. Die verteilten Zuständigkeiten erzeugten bisher einen fragmentierten Markt mit intransparenten Verhältnissen, der es weder Anbietern noch Nachfragern ermöglicht, zu überzeugenden Lösungen und akzeptablen Preisen zu finden. Dies soll durch den Projektvorschlag mittelfristig überwunden werden. Das Netzwerk von sieben europäischen Hauptstädten bietet eine gute Basis für das geplant europäische Sicherheitsforum. Auf Antrag von Projekt Zukunft hat die UNESCO Berlin in das globale Netzwerk der kreativen Städte „Creative Cities Network" aufgenommen. Am 19. Januar wurde Berlin im Rahmen eines Festaktes der Titel „Stadt des Designs" verliehen. Berlin ist die erste Stadt in Europa, die diesen Titel tragen darf. Zum globalen UNESCO-Netzwerk der kreativen Städte zählen neben Berlin auch Buenos Aires und Shanghai. Ziel ist die Vernetzung der kreativen Potentiale sowie die Umsetzung von Kooperationsprojekten, die die wirtschaftliche Entwicklung der Kreativmetropolen unterstützen. Projekt Zukunft informiert mit seinen 14-tägigen eNews regelmäßig auch über Aktivitäten der EU-Kommission zum Thema Informationsgesellschaft und eEurope. Die Zahl der Abonnenten ist inzwischen auf über 3000 gestiegen. 197

Konferenz im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft: Bildung für nachhaltige Entwicklung in Europa, Berlin 2007 Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin und die Deutsche UNESCO-Kommission veranstalteten als Beitrag zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 eine Konferenz zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Berlin. Die Konferenz bot Gelegenheit zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch über die unterschiedlichen Modelle und Konzeptionen zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in den Mitgliedstaaten der EU. Zudem wurde der spezifisch europäische Beitrag zu den weltweiten Aktivitäten zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) diskutiert. Internationale Wasserkonferenz zum Thema Wasserprobleme in urbanen

Räumen und Lösungsansätze unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit, Berlin 2007 Die Konferenz wurde von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen in Kooperation mit der BGZ Berliner Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit mbH, dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH, der Technischen Universität Berlin, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dem Asien-Pazifik-Forum und der Senatskanzlei durchgeführt. Die Internationale Wasserkonferenz Berlin 2007 fand im Rahmen der Asien-PazifikWochen statt, die sich dem Schwerpunkt Urban Sustainability widmete. Anknüpfend an den mit der I. Internationalen Wasserkonferenz 2004 begonnenen internationalen Dialog zu Fragen einer nachhaltigen urbanen Wasserver- und -entsorgung haben sich im September 2007 über 120 hochrangige Expertinnen und Experten aus insgesamt 19 Nationen zusammengefunden. Ziel der Konferenz war es, den Expertinnen und Experten aus dem AsiatischPazifischen Raum Gelegenheit zu bieten, ihre innovativen Produkte, Projekte und integrierte Lösungen vorzustellen, sich miteinander zu vernetzen und in einen internationalen Dialog zu treten. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten gehörten verschiedene Bereiche des Abwassermanagements und der Stoffrückgewinnung, der Grundwasseranreicherung und insbesondere auch des Regenwasser- und Gebäudemanagements. Kick-Off Veranstaltung: „Territoriale Zusammenarbeit“ der Hauptstadtregion Am 28. März 2007 fand unter dem Motto „Europa wächst an den Grenzen zusammen“ mit rund 130 Teilnehmer die Kick-Off Veranstaltung zur neuen INTERREG IV Förderperiode statt. Eingeladen hatte das EU-Netz Berlin Brandenburg in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen und anderen Verwaltungen aus Berlin und Brandenburg. Thema waren die vielfältigen Chancen, die für die Hauptstadtregion in der Nutzung dieses Programms liegen. Mit dem neuen Programm versucht die Europäische Kommission eine strategische Antwort auf die Herausforderungen des globalen Wettbewerbs zu geben. Mit insgesamt rund 7,5 Mrd Euro soll der neue Förderschwerpunkt "Europäische territoriale Zusammenarbeit" die europäischen Regionen und Städte mobilisieren, über Grenzen 198

hinweg zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Daseinsvorsorge innerhalb des erweiterten Europas zusammenzuarbeiten. EXPO 2008 in Spanien (Zaragoza) Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen ist zuständig für die Beteiligung und damit Imageförderung Berlins an Sondermessen. Berlin beteiligte sich an der Ausschreibung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zur EXPO 2008 in Zaragoza. Thema: Wasser und nachhaltige Entwicklung. Berlin erhielt den Zuschlag für eine Beteiligung an der Ausrichtung des Deutschen Pavillons. Berlin präsentiert sich als lebendiges Beispiel für ein nachhaltiges Wassermanagement Die gesamte Wasserversorgung der deutschen Hauptstadt mit 3.4 Millionen Einwohnern wird aus Trinkwasserbrunnen gedeckt, die sämtlich innerhalb des Berliner Stadtgebietes liegen. Dies ist weltweit einzigartig für eine Metropole dieser Größe. Die Gewinnung von Trinkwasser über naturnahe Systeme wie Uferfiltration und Grundwasseranreicherung spielen dabei in Berlin eine besondere Rolle. Voraussetzung für diese Art der Wassergewinnung ist ein schonender Umgang mit sämtlichen Wasserressourcen, was bei der dichten Besiedlung Berlin, den teilweise geschlossenen Wasserkreisläufen und den langsam fließenden Gewässern eine besondere Herausforderung darstellt. Diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass sich Berlin zu einem Vorreiter in Wassertechnik und Wassermanagement entwickelt konnte: Rieselfeldwirtschaft schon Ende des 19ten Jahrhunderts, Innovationen für Biologische Kläranlagentechnik wie z.B. biologischer Phoshorentfernung und Stickstoffelimination, Entwicklung von Verfahren zur Rückgewinnung von Nährstoffen aus Klärschlamm, Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser als Ressource, Uferfiltration und Grundwasseranreicherung, Seensanierung. Berlin ist Schaufenster für innovatives Wassermanagement. Folgende Exponate sollen in Zaragoza ausgestellt: Funktionsmodells "Uferfiltration", Brunnenmodell und Grundwassersensoren mit Viodeopräsentationen zum Berliner Wassermanagement, Brunnenbautechnik und Brunneninstandhaltung. Weitere Informationen über die Berliner Wassernetze sind den folgenden Links zu entnehmen: • • • •

www.kompetenz-wasser.de www.bwb.de www.waterpn.de www.fsp-wib.tu-berlin.de

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Twinning Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen beteiligt sich im Jahr 2007 an einem Twinning Light Projekt in Bosnien und Herzogowina durch die Entsendung eines Kurzzeitexperten. Ziel des Projektes ist es, Bosnien und Herzogowina hinsichtlich der Teilnahme an den Gemeinschaftsprogrammen Lebenslanges Lernen zu unterstützen. Schwerpunkt ist die Beratung bei der Einrichtung entsprechender administrativer Strukturen. Kroatien wurde durch die Entsendung eines Kurzzeitexperten in Fragen des europäischen Beihilferechtes unterstützt. Die Vorbereitung des rumänischen Ministeriums für Umweltschutz und Wasserwirtschaft auf die Übernahme der Funktionen der Verwaltungsbehörde und zwischengeschalteten Stelle im Bereich des EFRE geschieht ebenfalls durch die Entsendung eines Kurzzeitexperten. Oder-Partnerschaft Es ist erklärtes Ziel der Länder Berlin und Brandenburg, Raum diesseits und jenseits der Oder langfristig zu einem infrastrukturell eng vernetzten, auf möglichst vielen Gebieten kooperierenden dynamischen Wirtschaftsraum mit den urbanen Impulsgebern Berlin-Potsdam, Szczecin/Stettin, Poznat/Posen, Zielona Gora, Gorzow und Wroc\aw/Breslau zu entwickeln (Beschluss des Berliner Senats vom 14. Oktober 2003, Drs. 15/2099, sowie Positionspapier der Wachstumsinitiative vom 3. Dezember 2004). Das Land Berlin (Senatswirtschaftsverwaltung) sowie die Wojewodschaft Zachodniopomorskie (Marschallamt) haben für einen ersten Zeitraum die Funktion einer Koordinierungsstelle für die deutschen bzw. polnischen Teilnehmer übernommen. Auf Arbeitsebene kommen die Regionen halbjährlich in sog. „Netzwerkrunden“ zusammen, an denen die Wirtschaftsvertreter der genannten Regionen und Kommunen gleichberechtigt teilnehmen. Dort werden die auf der Wirtschaftskonferenz im Jahr 2006 vereinbarten Leitprojekte inhaltlich begleitet. Die Federführung für die projektorientierte Netzwerkarbeit der Oder-Partnerschaft liegt bei der jeweils federführenden Verwaltung, insbesondere bei der Senatswirtschaftsverwaltung und der Senatsverkehrsverwaltung. In Brandenburg ist das Wirtschaftsministerium für die Projektarbeit im Wirtschaftsbereich zuständig. Als Ergebnis der Auftaktkonferenz zu Wirtschaftsthemen im April 2006 wurden Leitprojekte in folgenden Themenfeldern (Federführung) beschlossen: • • •

Verkehr (VBB im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung) Innovation / KMU / Technologie (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen) Tourismus (Wirtschaftsministerium Brandenburg)

Im Themenfeld Verkehr wurden die Gespräche des Runden Tisch Verkehrs bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung fortgeführt, insbesondere die kurzfristigen 200

Verbesserungen auf der Verbindung Berlin-Breslau Tagesrandverbindung) und der Entwurf des BMVBS zum Eisenbahnrahmenabkommen zwischen Polen und Deutschland. Die Dornier-Untersuchung zur Eisenbahnverbindung Berlin – Breslau wurde abgeschlossen und die Ergebnisse dem Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in einem gemeinsamen Schreiben der Industrie- und Handelskammer sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung übermittelt. Im Themenfeld Innovation / KMU / Technologie wurde von der Berlin Partner GmbH mit dem Projekt „Zweisprachiger Internetauftritt zu EU-Einrichtungen in der OderPartnerschaft“ begonnen. Das Vorhaben hat die Verttiefung der Zusammenarbeit und Vernetzung innerhalb der Oder-Partnerschaft zum Inhalt. Im Mittelpunkt steht dabei die Intensivierung der Zusammenarbeit des EU-Netzes Berlin Brandenburgs mit den vier westpolnischen Wojewodschaften Zachodniopomorskie , Lubuskie, Wielkopolskie, Dolnoslaskie mit Hilfe einer Webseite in deutscher und polnischer Sprache, um zu EUAspekten zu informieren und zu beraten. In dem aus Mitteln der GA geförderte Projekt „Erschließung von MOE-Märkten im Bereich der energetischen Wohnungssanierung und effiziente Bewirtschaftung“ wird in Kürze ein erstes Kooperationsabkommen abgeschlossen werden. Weitere Projekte des Themenfelds befinden sich zur Zeit in Vorbereitung; so wird z.B. das geplante Vorhaben TEICO-Net II im Hinblick auf die für Anfang 2008 erwarteten ersten calls in den INTERREG-Programmen hinsichtlich der Projektinhalte und Partnerstruktur konkretisiert. Im Themenfeld Verkehr wurden „Runde Tische“ zu den Bereichen Wasser-, Rad- und Wandertourismus durchgeführt, dabei ging es insbesondere um die deutsch-polnische Vernetzung von laufenden Projekten und die Initiierung gemeinsamer Projekte. Für die neue Förderperiode 2007 – 2013 besteht bei touristischen Projekten insbesondere das Ziel mehr gemeinsame Projekte mit einer unmittelbar grenzübergreifenden Wirkung zu entwickeln. Es wird erwartet, dass sich der Beitritt Polens zum Schengener Abkommen am 01. Januar 2008 auf Bedarf und Nachfrage des touristischen Angebots entlang der Oder positiv auswirken wird, so dass eine verstärkte touristische Zusammenarbeit geradezu geboten ist. Am 25.5.2007 fand in Stettin ein erneutes politisches Treffen der Partner der OderPartnerschaft statt, zu der das Marschallamt der Wojewodschaft Westpommern eingeladen hatte; daran nahmen erstmalig die neuen politischen Spitzen der Wojewodschaften nach den Wahlen im November 2006, sowie Wirtschaftssenator Wolf und Staatssekretär Krüger teil. Während der vielfältigen und oft auch gemeinsam durchgeführten Delegationsreisen wurde gegenüber Berlin und Brandenburg seitens der Partnerwojewodschaften immer wieder ein besonderes Interesse an dieser Zusammenarbeit hervorgehoben. Parallel zu diesen Aktivitäten wurden Bedenken der Warschauer Zentralregierung an einer zu großen Selbstständigkeit der Wojewodschaften in der Zusammenarbeit mit ihren deutschen Partnern sowie der Euroregionen vor einer zu starken Dominanz der städtischen Metropolen, insbesondere Berlins ausgeräumt. Dies erfolgte auf verschiedenen Kanälen: in Gesprächen mit der polnischen Botschaft, in Treffen von Berliner und Brandenburger Delegationen mit den Wojewoden, mit Vertretern der Zentralregierung in Warschau sowie in den Ausschüssen der Deutsch-Polnischen Regierungskommission für regionale und grenznahe Zusammenarbeit. Warschau

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Seit der Wirtschaftpräsentation im Dezember 2006 in Warschau signalisierten 10 polnische Unternehmen ihr Interesse an einer Ansiedlung in Berlin. Sie sehen in Berlin einen Standort, der für polnische Unternehmen gute Rahmenbedingungen bietet, um von hier aus neue Kooperationen und neue Märkte in Westeuropa zu erschließen, Zwei Projekte in der IT – Branche, aus denen sich eine Ansiedlung entwickeln wird, laufen derzeit. Ein Modeunternehmen hat sich bereits in Berlin angesiedelt. Im Frühjahr 2007 reisten die Stadtpräsidentin von Warschau, Hanna GronkiewiczWaltz, und Vizepräsident Jerzey Miller auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters nach Berlin. Das war auch Anlass für den Bürgermeister und Wirtschaftssenator, die in Warschau begonnenen Gespräche fortzusetzen. Insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit (auch IT-Sicherheit in Verbindung mit der FußballEuropameisterschaft 2012 in Polen) sowie Kreativwirtschaft und Komplexe Plattenbausanierung zeichnen sich Kooperationsmöglichkeiten ab. Noch in diesem Jahr findet in Warschau ein Seminar zum Thema „Kreativwirtschaft“ statt, an dem auch Vertreter der Wirtschaftsverwaltung teilnehmen. Moskau In den Jahren 2005/2006 wurde die wirtschaftliche Kooperation mit Moskau und anderen osteuropäischen Hauptstädten neu ausgerichtet: Ziel ist es, auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu bündeln und auf die Schwerpunkte der Berliner Wirtschaftspolitik zu konzentrieren. Damit soll es gelingen, die Kooperationsplattform für Berliner KMU zugänglich zu machen und sicher zu stellen, dass die Akteure der Berliner Wirtschaft vor allem in den Kompetenzfeldern einbezogen sind. Die in einer Gemeinsamen Erklärung im März 2006 vereinbarten Projekte mit Moskau auf den Gebieten • • • •

Verkehrstechnik / Verkehrsmanagement Life Sciences Optische Technologien Komplexe Plattenbausanierung

werden besonders in den Bereichen Verkehr, Life Sciences und Komplexe Plattenbausanierung fortgesetzt, andere Projekte sind zu intensivieren. Die Kooperation der Netzwerkpartner erfolgt unter der politischen Begleitung des Gemeinsamen Ausschusses Berlin-Moskau im Rahmen der Städtepartnerschaft. Beide Seiten tagten im Juni 2007 in Berlin. Im Bereich der Wirtschaft stand die „Komplexe Plattenbausanierung“ im Mittelpunkt der Gespräche. Die Stadt Moskau hat im März dieses Jahres mit der Verabschiedung einer entsprechenden Verordnung die Voraussetzungen geschaffen, um die wirtschaftsrechtlichen und organisatorischen Grundlagen für das Projekt Plattenbau sicher zu stellen. Als Standort für die Durchführung des Vorhabens wurden fünf mehrstöckige Häuser des Stadtbezirkes Kuzminki im südöstlichen administrativen Bezirk Moskaus ausgesucht. Der Vertrag zur Weiterführung des Projektes wurde im Juli 2007 unterzeichnet. 202

MOE-Wirtschaftsaktivitäten Das zur Vorbereitung der MOE-Aktivitäten Berliner KMU von der Investitionsbank Berlin initiierte Projekt „Planvoll ins Ausland“ wird zum 31.12.2007 beendet; zum 1.1.2008 startet das Programm „Neue Märkte erschließen“, das Berliner Unternehmen auch finanzielle Unterstützung bietet, um geplante MOE-Aktivitäten umzusetzen. Projekte Das Projekt „Erschließung von MOE-Märkten im Bereich der energetischen Wohnungssanierung und effiziente Bewirtschaftung“ (Laufzeit 1. Januar 2007 – 31. Dezember 2009) knüpft an in dem Großteil der neuen EU-Mitgliedsstaaten zu erwartenden strukturellen Maßnahmen an, um den vorhandenen Wohnungsbestand in eine sozialverträgliche Wohnungspolitik zu überführen. Dazu gehört neben den langfristig tragbaren Regelungen der durchgeführten Mieterprivatisierungen besonders auch die energetische Sanierung der Wohngebäude, um so eine ressourcensparende Nutzung durch die Bewohner zu ermöglichen und eine effiziente und wertsteigernde Immobilienverwaltung einzuführen. Gerade im Bereich der Modernisierung von Plattenbauten verfügen Berliner Unternehmen über ein umfangreiches know-how, mit dem neue Märkte erschlossen werden können. Mit dem Projekt sollen die folgenden Ziele verwirklicht werden: • • • • •

Umsetzung mindestens eines Sanierungs- bzw. Modernisierungsvorhabens durch ein Berliner Unternehmen bei einer polnischen Wohnungsgenossenschaft; Anwendung bewährter Berliner Bautechnologien aus der Plattenbausanierung Erarbeitung eines beispielhaften Finanzierungsmodells Erarbeitung eines musterhaften Bewohnerbeteiligungsverfahrens Entwicklung eines nachhaltigen Bewirtschaftungsmodells Anbahnung von Unternehmenskooperationen zwischen Berliner Bauunternehmen und polnischen Wohnungsgenossenschaften.

Anliegen des Vorhabens „Zweisprachiger Internetauftritt zu EU-Einrichtungen in der Oder-Partnerschaft“ ist es, nicht-gewinnorientierte Beratungsstellen zu EU-Fragen aus den Regionen der Oder-Partnerschaft mit ihrem Dienstleistungsspektrum für Unternehmen über eine gemeinsame Webseite in Deutsch und Polnisch sichtbar und unternehmensbezogene EU-Förderprogramme zugänglich zu machen. Dieses Vorhaben (Laufzeit bis zum 31.12.2007) dient somit die Vertiefung der Zusammenarbeit und Vernetzung innerhalb der Oder-Partnerschaft. Im Mittelpunkt steht dabei die Intensivierung der Zusammenarbeit des EU-Netzes Berlin Brandenburgs mit den vier westpolnischen Partnerwojewodschaften. Team Europäische Union in der Berlin Partner GmbH Zum Team gehören die Mitglieder der unternehmensnahen Netzwerke der EUKommission: das EuRo Info Centre ERIC BERLIN, das Innovation Relay Centre als Partner des IRC Norddeutschland sowie die Repräsentanz der Berliner und Brandenburger Wirtschaft in Brüssel. Gemeinsam mit den Partnereinrichtungen EIC und IRC in der ZukunftsAgentur Brandenburg ZAB GmbH, dem EIC in der IHK Frankfurt/Oder, dem IRC im VDI/VDE+IT und der Technologiestiftung Berlin hat Berlin Partner im Frühjahr 2007 eine 203

gemeinsame Bewerbung für das neue Unternehmernetzwerk der Generaldirektion Unternehmen und Industrie der EU-Kommission eingereicht. Ab dem Jahr 2008 werden diese Einrichtungen erstmals unter einem gemeinsamen Namen und einem gemeinsamen Logo den Unternehmen der Hauptstadtregion in EU-Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Das EuRo Info Centre ERIC BERLIN in der Berlin Partner GmbH Auftakt des Jahres 2007 war im Januar eine Veranstaltung über die neuen EU-Mitgliedstaaten Bulgarien und Rumänien, die gemeinsam mit der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland organisiert wurde. Der Start der neuen Förderperiode 2007-2013 und damit fast aller unternehmensrelevanten EU-Programme wurde im Februar u. a. durch den Kick-off Event „Europa auf dem Weg zur Spitze“ zum 7. Forschungsrahmenprogramm dokumentiert, welcher auf dem Gelände der WISTA Adlershof und in Zusammenarbeit mit den Forschungsreferenten der Berliner und Brandenburger Hochschulen und Universitäten stattfand. Die jährliche Europawoche stellt einen weiteren Höhepunkt der Arbeit nicht nur von ERIC BERLIN dar. Traditionell laden Senatskanzlei Berlin, Staatskanzlei Potsdam, die Euro Info Centren in Berlin und Potsdam zu diesem Event ein. Im Jahr 2007 verfolgten rund 170 Gäste die Podiumsdiskussion und workshops zum Thema „Neue Förderprogramme ab 2007 – Neue Chance für Unternehmen?“. Auf einer ersten Veranstaltung zu den neuen Zielen der Regionalförderung stellte ERIC BERLIN gemeinsam u. a. mit den Wirtschaftsverwaltungen der Länder Berlin und Brandenburg sowie den beiden Investitionsbanken die neuen Schwerpunkte im Rahmen territorialen Zusammenarbeit vor. Nach Ausgestaltung der konkreten Programmplanungsdokumente wird im Herbst 2006 ein Workshop zur Antragstellung folgen. Weiterhin ausgebaut hat ERIC BERLIN als Koordinator die Präsenz des EU-Netzes Berlin-Brandenburg im Internet. Eine verbesserte Struktur der Seite sowie eine Verlinkung mit der Programmdatenbank der Berliner Senatskanzlei haben das Informationsangebot sowohl für die Unternehmen der Region als auch für die Netzwerkpartner erheblich verbessert. Innovation Relay Centre (IRC) Das ebenfalls in der Berlin Partner GmbH angesiedelte Innovation Relay Centre (Förderung des transnationalen Technologietransfers) kooperiert eng mit der TSB Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin und der Repräsentanz der Berliner Wirtschaft in Brüssel, um eine ganzheitliche Unterstützung der Unternehmen in ihrem Innovationsprozess von der Idee bis zum Produkt auf dem Markt zu gewährleisten. Auch im Jahre 2007 war das IRC die regionale Kontaktstelle des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für das spezielle KMU-Programm der EU: „Forschung zu Gunsten von KMU“ (das ehemalige CRAFT). In Kooperation mit den IRC Partnern aus 204

insgesamt 33 Ländern beteiligte sich das IRC in der Berlin Partner GmbH an der Organisation von Kooperationsbörsen auf Messen, wie der CeBIT, Biotechnica und Medica. Gleichzeitig lud es in den Jahren 2006 und 2007 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Europa mehrfach nach Berlin ein. So wurden 2006 anlässlich der Internationalen Luft und Raumfahrtausstellung ILA und der InnoTrans Kooperationstreffen zwischen deutschen und europäischen Einrichtungen der Luft- und Raumfahrtbranche und der Verkehrstechnik organisiert. Im März 2007 veranstaltete das IRC ein Internationales Partnering Event anlässlich der „Europäischen Sicherheitsforschungskonferenz SRC’07“ in Berlin. Darüber hinaus wurde die Teilnahme von Unternehmen an Kooperationsbörsen im Ausland auf der Paris Air Show und anlässlich der Messe LED4Europe (LED – lichtemittierende Diode) in Brüssel unterstützt. In 2008 wird die Kooperationsbörse auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA erneut Schwerpunkt der Arbeit des IRC in der Berlin Partner GmbH sein. Die Repräsentanz der Berliner Wirtschaft in Brüssel vertrat auch 2006 und 2007 die Interessen von Berliner Unternehmen direkt im „Herzen“ der EU: Seit Februar 2006 wird das Büro gemeinsam von Berlin Partner GmbH und der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) geführt. Diese Allianz bietet Berliner und Brandenburger Unternehmen nun gleichermaßen die Vertretung ihrer Interessen im Zentrum der Europäischen Union, wo bereits heute 80 Prozent aller Entscheidungen im sozialen und wirtschaftlichen Bereich getroffen werden.

Podiumsdiskussion 10.05.2007 Veranstaltung „Europa für Unternehmen – Unternehmen für Europa: Neue Förderprogramme ab 2007 – neue Chance für Unternehmen?“

Frauen- und Gleichstellungspolitik Die Bekämpfung von häuslicher, sexueller und psychischer Gewalt gegen Frauen und Kinder nimmt auf gesamteuropäischer Ebene als auch auf nationaler und regionaler Ebene nach wie vor einen hohen politischen Stellenwert ein. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der EU – Erweiterung. Im Zusammenhang mit dem trilateralen Arbeitsprogramm des Senats von Berlin, der Regierung des Landes Brandenburg und dem Vorstand der Wojewodschaft Wielkopolska 2004 – 2005 wurde der Fachaustausch mit Polen von Seiten der Abteilung für Frauenpolitik zum Thema „Maßnahmen zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt“ im Jahr 2006 fortgeführt. Vom 23. bis zum 26. Oktober 2006 nahmen Vertreter und Vertreterinnen der Kriseninterventionszentren und des Regionalzentrums für Sozialpolitik aus Wielkopolska an einem Besuchsprogramm in Berlin teil. Dabei hatten sie die Gelegenheit, die Berliner Hilfeeinrichtungen (Frauenhäuser und Beratungsstellen zu häuslicher Gewalt) kennenzulernen und sich umfassend über die praktische Arbeit, Präventionsansätze in Berlin und die Zusammenarbeit mit der Polizei und den Gerichten zu informieren. 205

Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Förderperiode 2000 - 2006 Die Europäischen Strukturfonds sind die bedeutendsten Förderinstrumente der EU. Von 2000 – 2006 hat die Europäische Union mit den Strukturfonds diejenigen Regionen gefördert, die unter besonderen Entwicklungsrückständen (Ziel 1) oder unter schwerwiegenden Strukturproblemen (Ziel 2) leiden. Darüber hinaus sind Maßnahmen zur Anpassung und Modernisierung der Bildungs-, Ausbildungsund Beschäftigungspolitiken unterstützt worden (Ziel 3). Berlin erhielt aus allen drei genanten Zielen sowie aus den Gemeinschaftsinitiativen EQUAL, URBAN II und INTERREG III C Förderung. Für die Strukturfondsperiode 2000–2006 stellte die Europäische Union dem Land Berlin insgesamt rund 1,35 Mrd. € bereit. Davon entfielen auf das Ziel-1-Gebiet im Ostteil der Stadt 714,935 Mio. € (517,481 Mio. € für den EFRE, 190,135 Mio. € für den ESF und 7,319 Mio. € für den EAGFL). Auf das Ziel-2-Gebiet in Teilen Westberlins entfielen 401,289 Mio. € (246,426 Mio. € für den EFRE und 154,863 Mio. € für den ESF). Aus der Ziel-3-Förderung (nur ESF) standen dem Land Berlin nach mehrfacher Aufstockung insgesamt 223,692 Mio. € zur Verfügung. Durch die Gemeinschaftsinitiativen INTERREG III C, Equal und Urban II wurden darüber hinaus weitere Maßnahmen in Berlin unterstützt. Weitere Informationen zum System der Europäischen Strukturfonds in Berlin finden Sie hier: www.berlin.de/strukturfonds Umsetzung der Strukturfonds in Berlin 2000-2006 EFRE Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist das wichtigste Instrument der europäischen Regionalförderung. Er dient der Entwicklung der Wirtschaft, der Infrastrukturen sowie dem Umweltschutzes. Von 2000-2006 konnten aus dem EFRE in Berlin insgesamt 9.935 Projekte gefördert werden. Per 30.06.2007 waren im Ziel-1 Programm rund 93% der insgesamt zur Verfügung stehenden EFRE-Mittel gebunden; Im Ziel-2 Programm waren es rund 96% aller Mittel. Die Förderung ist in einem Großteil der Maßnahmen des EFRE 2000-2006 als Erfolg zu werten. Daher wird ein Großteil der 2000-2006 geförderten Förderangebote auch in der Förderperiode 2007-2013 weiter geführt. ESF Der Europäischer Sozialfonds (ESF) ist das wichtigste Instrument der europäischen Beschäftigungspolitik. Ziel des ESF ist es, einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investitionen in die Humanressourcen zu leisten. Die Umsetzung des ESF in Berlin erfolgt in Ziel 1 und Ziel 2 zusammen mit den anderen Fonds, in Ziel 3 werden ausschließlich ESF-Mittel eingesetzt. Neben den Programmaßnahmen sind die Querschnittsaufgaben 206

Chancengleichheit von Frauen und Männern (Gender Mainstreaming), Berücksichtigung der Informationsgesellschaft, Förderung lokaler Entwicklungsprojekte besonders zu berücksichtigen. Von 2000-2006 konnten aus dem ESF in Berlin mit Hilfe von 583 Projektträgern insgesamt 4.715 Projekte in den zwölf Bezirken Berlins gefördert werden. Mit Stand vom 30.06.2007 lagen für die Ziele des ESF kumuliert folgende Mittelbindungen vor: 96,3% der Gesamtmittel in Ziel-1, 90,7 % der Gesamtmittel in Ziel-2 und 89,5% der gesamtmittel in Ziel-3. EAGFL (nur Ziel-1) Der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft, Abteilung Ausrichtung (EAGFL-A) diente in der Förderperiode 2000-2006 Agrarinvestitionen und der Entwicklung des ländlichen Raums. Bis zum 30.6.2007 wurden in Berlin Mittel i.H. von 7,001 Mio. € (98%) für neun Projekte gebunden und 6,799 Mio. € (95%) ausgegeben. Gemeinschaftsinitiative URBAN II Informationen zur Gemeinschaftsinitiative Urban II in Berlin http://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/urban/

finden Sie hier:

Gemeinschaftsinitiative INTERREG III Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen hat sich in der letzten Förderperiode an insgesamt sechs Interreg-Projekten aktiv beteiligt. Diese reichten von Maßnahmen der regionalen Infrastrukturentwicklung und Wirtschaftskooperationen bis hin zu Projekten innovativer Unternehmen aus Berlin, die sich mit neuen Partnern insbesondere im baltischen Raum vernetzten. Gemeinschaftsinitiative EQUAL EQUAL in Berlin – Beginn der 2. Förderrunde 2005 – 2007 Zum 30.06.2005 haben die acht regionalen Entwicklungspartnerschaften der 1. Förderrunde ihre Arbeit beendet. In rund zweieinhalb Jahren sehr intensiver Aktivitäten ist auf zwei Ebenen gearbeitet worden: Förderung von (Human-)Ressourcen durch die Erschließung von bisher ungenutzten Potentialen bei speziellen Zielgruppen (z.B. systematische Förderung von jungen Existenzgründern, Integration von Migranten in Handwerksbetriebe um Nachwuchsmangel abzufedern) Ausbau und Professionalisierung von Kooperationsbeziehungen und Netzwerken zwischen Privatwirtschaft, gefördertem Beschäftigungssektor und öffentlicher Verwaltung Die modellhafte Erprobung neuer Ansätze und Methoden in bestimmten Branchen oder bezogen auf Zielgruppen hat zu vielen wertvollen Ergebnissen, Erkenntnissen und „Mehrwerten“ geführt, die nun zur Nutzung bereit stehen. Teilweise erfolgt die Weiternutzung der Ergebnisse über die Entwicklungspartnerschaften der 2. Runde. 207

Grundsätzlich gilt es jedoch, den Mainstreamingprozess zu organisieren, um die Berliner Arbeitsmarkt- und Qualifizierungspolitik zu bereichern und innovative Ansätze auch in die ESF-Förderung ab 2007 zu integrieren. Weitere Informationen zu EQUAL unter www.equal.de Übersicht über die ausgezahlten Strukturfondsmittel in der Förderperiode 2000-2006 Förderperiode 2000-2006 EFRE Ziel-1 Ziel-2 Ziel-3

ESF4

EAGFL

Gesamt

434.576.301 €5 165.032.714 € 6.799.000 € 606.408.015 € 178.054.382 €6 116.504.612 € x 294.558.994 € x 155.636.539 € x 155.636.539 €

Ziel-1 Bund

5.559.655€

Gemeinschaftsinitiativen: EQUAL x

k.A. 7 8

5.559.655 € x

x

X x

x 12.970.389 €10

INTERREG III URBAN II

k.A. X 9 12.970.389€ x

Gesamt

625.201.072 € 442.733.520 € 6.799.000 € 1.075.133.592 €

September 2007: Kumulierte Ausgaben zum 30.06.2007 (URBAN II: 31.08.2007)

4

Ausgaben Stand; 30.06.2007 Ausgaben Stand 30.06.2007 6 Ausgaben Stand 30.06.2007 7 Die Gemeinschaftsinitiative EQUAL wird in Zuständigkeit des BMWA durchgeführt. Es fließen keine EQUAL-Mittel über den Berliner Landeshaushalt. 5

8

Die Gemeinschaftsinitiative INTERREG III wird durch Mittel des Landes Berlin kofinanziert. Die EFREMittel werden direkt an die Projektpartner vergeben und fließen nicht über den Berliner Landeshaushalt. 9

Stand zum 31.08.2007. Stand zum 31.08.2007.

10

208

Strukturfonds 2007-2013 Im Folgenden werden die Inhalte der Berliner Strategie für mehr Wachstum und Beschäftigung und der beiden Programmentwürfe kurz dargestellt. Die Förderung erfolgt in drei zentralen Handlungsfeldern: Handlungsfeld Wirtschaft Stärkung von Innovations- und Anpassungsfähigkeit sowie der Produktivität der Unternehmen, Schaffung von Beschäftigung durch Anreize für Investitionen und zur Existenzgründung, Unterstützung von Außenwirtschaftsaktivitäten und von Anpassungsqualifikationsmaßnahmen für Beschäftigte und Management im Strukturwandel. Dieses Handlungsfeld entspricht im Operationellen Programm des EFRE 2007-2013 der Prioritätsachse 1: Förderung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit. Handlungsfeld Wissen Nutzung des in der Stadt verfügbaren Wissens insbesondere für die Förderung von Innovationen. Dies schließt neben der Förderung von Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen auch die Verbesserung der Qualifikation durch lebenslanges Lernen ein. Ziel ist es, Wissen und Kreativität als Motor wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung durch Stimulierung und Unterstützung der wirtschaftlichen Verwertung von Forschung und Entwicklung stärker zu nutzen. Dieses Handlungsfeld entspricht im Operationellen Programm des EFRE 2007-2013 der Prioritätsachse 2: Innovation und wissensbasierte Gesellschaft. Handlungsfeld Umwelt und nachhaltige Stadtentwicklung Erfolgreiches wirtschaftliches Handeln ist ohne eine entsprechende infrastrukturelle Basis und eine funktionsfähige lebenswerte Umwelt nicht vorstellbar. Der Erfolg der Berliner Wirtschaft hängt auch von geordneten sozialen Strukturen ab, die allen Bewohnern Berlins ein lebenswertes Umfeld bieten. Die Mittel der Europäischen Strukturfonds sollen daher auch dazu genutzt werden, die Berliner Umweltsituation zu verbessern, Defizite in der sozialen Stadtentwicklung auszugleichen, sozialer Ausgrenzung und erhöhten Kriminalitätsrisiken entgegen zu wirken und dadurch einen Beitrag zur Erhöhung der Standortattraktivität Berlins zu leisten. Nach Verhandlungen mit der Europäischen Kommission wird dieses Handlungsfeld im Operationellen Programm des EFRE 2007-2013 in zwei Prioritätsachsen umgesetzt: Prioritätsachse 3: integrierte Stadtentwicklung, und Prioritätsachse 4: Umwelt. Querschnittsaufgaben In allen Handlungsfeldern berücksichtigt:

werden

ergänzend

209

folgende

Querschnittsthemen

Nachhaltigkeit, Chancengleichheit von Frauen und Männern und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund Entsprechend den zentralen Zielgruppen kommen jeweils Instrumente der Wirtschaftsund Technologieförderung, der Umweltförderung und der nachhaltigen Stadtentwicklung, die vorwiegend aus dem EFRE mitfinanziert werden, sowie Instrumente der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, die vorwiegend aus dem ESF mitfinanziert werden, zum Einsatz. Ziel ist dabei eine komplementäre Vorgehensweise, um möglichst hohe Synergieeffekte zu erzielen. Operationelle Programme 2007-2013 Die Strategie bildet die Basis für die Operationellen Programme des EFRE und des ESF, die am 06.02.07 vom Berliner Senat beschlossen wurden und nach der Genehmigung durch die Europäische Kommission die Grundlage für die Umsetzung der Strukturfondsmittel sind. Während das ESF-Programm bereits genehmigt ist, steht die Genehmigung des EFRE-Programms noch aus. In beiden Programmen wird ein Großteil der bislang aus den Strukturfonds kofinanzierten Förderprogramme auch in der neuen Förderperiode 2007-2013 Mittel erhalten. Die Verwaltungssysteme zur Umsetzung der operationellen Programme des EFRE und des ESF in Berlin werden derzeit bei den mit der Umsetzung betrauten Stellen im Berliner Senat aufgebaut. Die Berliner Strategie und das Programm des ESF sowie der Programmentwurf des EFRE sind unter der folgenden Adresse im Internet verfügbar: http://www.berlin.de/strukturfonds/index.html sowie http://www.berlin.de/sen/strukturfonds/ab2007/links/dokumente_links.html Umsetzung des neuen Ziel-3 (Interreg) Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) Mit der neuen Förderperiode hat die Europäische Kommission mit dem EVTZ ein neues Rechtsinstrument geschaffen. Der EVTZ stellt insofern ein Novum dar, als er einen Verbund zwischen Gebietskörperschaften verschiedener Mitgliedstaaten ermöglicht, ohne dass zuvor ein von den nationalen Parlamenten ratifiziertes internationales Abkommen unterzeichnet werden muss. Die Mitgliedstaaten müssen jedoch den potenziellen Mitgliedern aus ihrem Staatsgebiet ihr Einverständnis für eine Teilnahme am EVTZ erteilen. Der EVTZ hat zum Ziel, die grenzüberschreitende, transnationale und interregionale Zusammenarbeit zu fördern. Im Gegensatz zu den Strukturen, die diese Art von Zusammenarbeit bis 2007 verwaltet haben, besitzt der EVTZ Rechtspersönlichkeit und verfügt über Rechts- und Geschäftsfähigkeit. Er kann also Vermögen erwerben und veräußern oder Personal einstellen.

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Mitglieder des EVTZ können sein: • • • •

Mitgliedstaaten regionale oder lokale Gebietskörperschaften Verbände Einrichtungen des öffentlichen Rechts.

Das für die Interpretation und die Anwendung der Übereinkunft geltende Recht ist das innerstaatliche Recht jenes Mitgliedstaats, in dem der EVTZ seinen Sitz hat. In der Übereinkunft eines EVTZ werden festgelegt: • • • • • •

die Bezeichnung des EVTZ und sein Sitz; die Liste seiner Mitglieder; der Umfang des Gebiets, in dem der EVTZ seine Aufgaben ausführen darf; sein Ziel; seine Aufgaben; und der Zeitraum seines Bestehens.

Der Berliner Senat hat bezüglich der Umsetzung der EVTZ-VO die Senatsverwaltung für Wirtschaft Technologie und Frauen als zuständige Behörde für die wirksame Anwendung der EVTZ-VO gem. Art. 4 Abs. 4 i.V.m. Abs. 2, 3 Art. 6 EVTZ-VO bestimmt.

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Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Europapolitik erfordert als Querschnittsaufgabe in vielen Fachbereichen eine hohe Europakompetenz in der Mitarbeiterschaft. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Relevanz europäischer Politik für Berlin immer größere Bedeutung erlangt. Da die erfolgreiche Umsetzung der Berliner Europapolitik vor allem die fachliche, sprachliche und interkulturelle Qualifikation der mit Europa-Angelegenheiten befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Berliner Verwaltungen voraussetzt, ist die Verbesserung der "Europafähigkeit der Berliner Verwaltung" ein wichtiger Aufgabenschwerpunkt im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf. So gab es im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf im März 2007 bereits den dritten Workshop zum Thema „Interkulturelle Öffnung des Bezirksamtes“. Ein entsprechendes Leitbild für das Bezirksamt wird in Kürze verabschiedet werden. Ziel ist es, die Verwaltung in die Lage zu versetzen, ihre Angebote und Leistungen mit interkultureller Kompetenz zu entwickeln und zu gestalten. Stichworte hierzu sind Personalentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, interkulturelle Qualifikation, Vernetzung und Demokratie, wie z.B. die Einbeziehung in die Gestaltung des öffentlichen Raumes. Das Bezirksamt hat auch durch seine Teilnahme an dem bezirksübergreifenden Leonardo da Vinci-Projekt „ConAct Europe II“ gezeigt, dass ihm die Europafähigkeit der eigenen Verwaltung ein besonderes Anliegen ist. Ein weiteres ConAct-Projekt wird derzeit erarbeitet. Europäischer Integrationsprozess Charlottenburg-Wilmersdorf ist der Berliner Bezirk mit den meisten Partnerstädten, mit denen durch zahlreiche Aktivitäten regelmäßig ein lebendiger, interkultureller Austausch stattfindet. So fähr z.B. im Oktober eine Gruppe Jugendlicher aus unserem Bezirk zu einer Internationalen Jugendbegegnung nach Karmiel in Israel. Regelmäßig geben Musikgruppen aus unseren Partnerstädten öffentliche, fast immer kostenlose Konzerte im Bezirk. Außerdem werden wir im Herbst eine Ausstellung zum Thema „Leben behinderter Menschen“ aus Trento (Italien) zeigen können. Beim jährlich stattfindenden Fest der Nationen im Juli treten Gruppen von Kindern und Jugendlichen aus aller Welt auf, um uns Kultur und Musik aus Ihrer Heimat näher zu bringen und erlebbar zu machen. Das Bezirksamt leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Europäischen Einigung. Zusätzlich gab es in diesem Jahr eine Diskussionsrunde zum Thema 50 Jahre Europa und zur deutschen Ratspräsidentschaft.

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Ein weiterer Schwerpunkt der bezirklichen Europaarbeit ist die Europapolitische Öffentlichkeitsarbeit, die unter anderem durch die Beteiligung am Europafest der Bundesregierung, diverse Veranstaltungen und Ausstellungen und über verschiedene Angebote der VHS realisiert wird. VHS Fortsetzung des Ausbaus der gemeinsamen Gremienarbeit und Abstimmung dieser mit der Europaarbeit der Senatskanzlei, den Senatsverwaltungen und des Büros des Landes Berlin bei der EU. Akquise von Fördergeldern und weitere Verbesserung der Europafähigkeit.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Standortstärkung Hotellerie und Gastronomie Der Slogan „Charlottenburg-Wilmersdorf – Im Herzen Berlins...mehr als Kurfürstendamm“ steht für das unter Projektleitung der Wirtschaftsförderung entwickelte Marketingkonzept zur Stärkung der Hotellerie und Gastronomie in unserem Charlottenburg-Wilmersdorf. Den Bezirk prägen die Branchen Gastronomie, Beherbergungsgewerbe und Einzelhandel und geben dem Wirtschaftsstandort ein Gesicht. Traditionell kommen Besucherinnen und Besucher nach CharlottenburgWilmersdorf zum Shopping, zum Übernachten, um das facettenreiche gastronomische Angebot zu nutzen, um Sehenswürdigkeiten, kulturelle Angebote, die Messe Berlin und Universitäten aufzusuchen. Recherchen und Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Branchen machten deutlich, es fehlt ein Regionalmarketingkonzept und eine systematische Darbietung von Standortinformationen. Ziel war es daher, vorrangig Sehens- und Erlebenswertes in unmittelbarer Umgebung der Unterkunft oder der Region überschaubar darzubieten. Das Projekt will Charlottenburg-Wilmersdorf in seiner Vielfalt als Standort für Gäste und Besucher bekannt machen, zu einem selbstbewussten Auftritt beitragen, vorhandene Aktivitäten bündeln, lokale Initiativen fördern und nachhaltig ein funktionierendes Netzwerk implementieren. Weitere Informationen unter: Charlottenburg-Wilmersdorf ...im Herzen Berlins ...mehr als Kurfuerstendamm "ConAct Europe II" - Qualifizierung von Berliner Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeitern für transnationale Zusammenarbeit im Gemeinschaftsprogramm der EU "LEONARDO DA VINCI" Neun Berliner Bezirke (Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Mitte, Neukölln, Pankow, Reinickendorf, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick) haben sich gemeinsam entschieden, mit einem Bildungsprojekt "ConAct Europe II" die begonnene Arbeit fortzusetzen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ihren Bereichen für die neuen Aufgaben der europäischen Zusammenarbeit zu motivieren und zu qualifizieren. Im Rahmen eines dreimonatigen Arbeitsaufenthaltes in einer Verwaltung bzw. bei einer NGO (Nichtregierungsorganisation) oder in einem Wirtschaftsunternehmen in Lyon (FR), Preston (UK) oder Sczezcin (PL) sollen Arbeitsabläufe kennengelernt, Erfahrungen der entsprechenden Institutionen mit transnationalen Projekten vermittelt und die für transnationales Arbeiten erforderlichen Sprachkenntnisse erworben werden. VHS Politik und Partizipation P & P in der Ganztagsschule Modellprojekt der VHS City West in Kooperation mit GEMINI Geschlossene Veranstaltung für Schülerinnen und Schüler der Robert-JungkOberschule

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Jugend Besuch von Schulklassen aus Trento in Berlin (September Teilnehmer/innen, September 2007 mit 25 Teilnehmer/innen)

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2006

mit

31

Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Bereich Städtepartnerschaften • • • • • • •

• • • • •

Gegenbesuch von Veteranen aus Berlin in unserer Partnerstadt Kiew-Petschersk Ukrainisch-Deutscher Abend mit Gästen aus Kiew im Rahmen des Festes der Nationen Informationsstand unserer Partnerstadt Kiew-Petschersk zum Fest der Nationen Besuch von Schülerinnen und Schülern aus Budapest Fahrt des THW und der Freiwilligen Feuerwehr Berlin zur Katastrophenschutzübung nach Budapest Ausstellung von Wachsmalbildern von Berliner KünstlerInnen in Budapest Zum jährlich stattfindenden Fest der Nationen im Juli waren zwei Tanz- und Musikgruppen aus Meseritz und eine aus Budapest und eine aus KiewPetschersk mit insgesamt über 50 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu Gast in Charlottenburg-Wilmersdorf. Deutsch-polnisches Musik- und Theatercamp in Mikuszewo mit 13 polnischen und 13 deutschen Teilnehmer/innen Deutsch-polnischer Theaterworkshop in Nieporet mit 10 polnischen und 10 deutschen Teilnehmer/innen Deutsch-polnisches Musik- und Theatercamp in Mikuszewo mit 15 polnischen und 15 deutschen Teilnehmer/innen Deutsch-polnischer Theaterworkshop in Berlin mit 15 polnischen und 15 deutschen Teilnehmer/innen Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz/Birkenau und Krakau mit 25 Teilnehmer/innen

VHS Ein Europäischer Nachbar stellt sich vor: Polnische und deutsche Kultur im ehemaligen Ostpreußen Studien- und Informationsreise nach Olsztyn (Allenstein) In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft e. V. Kultur und Geschichte hinterließen viele interessante Sehenswürdigkeiten und architektonische Kostbarkeiten, Kleinode dieser Region. Sie erhalten die Möglichkeit, attraktive Städte, reizvolle Schlösser, die berühmte Marienburg (Kreuzritterburg), die Klosteranlage Heilige Linde und die Wolfsschanze zu besichtigen. Auch eine Dampferfahrt auf den großen masurischen Seen nach Mikolajki und ein Kurzbesuch der Warschauer Altstadt gehören zum Programm dieser Reise. Polnische Fliesenleger in Berlin und Opel-Autos aus Oberschlesien Informationsveranstaltung und Diskussion mit Fachleuten zur Globalisierung In Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e. V. In dieser Veranstaltung informieren Fachleute über die EU-Erweiterung, über die Dienstleistungsrichtlinie und geben Einblick in weitere Bereiche zur Globalisierung. In der anschließenden Diskussion haben Sie die Möglichkeit, Ihre Fragen zu stellen! Globalisierung und Dauermassenerwerbslosigkeit: "Wie erreichen wir es, dass jeder Einzelne erlebt: Ich werde gebraucht." 216

So brachte Herr Bundespräsident Horst Köhler "die neue soziale Frage des 21. Jahrhunderts" auf den Punkt. Die Globalisierung von Produktion und Handel beschleunigt allerorts Rationalisierung und Arbeitsplatzverlagerungen. Offene Grenzen verschärfen die Konkurrenz um die restlichen Stellen. Eine weltweite unvorstellbar große Zahl von Menschen wird auf Dauer für die Produktion entbehrlich. "Die-da-oben" scheinen ratlos zu sein. Gibt es nun heilende Rezepte "von-uns-da-unten?". Arbeitsgarantie und bezahlte Freiwilligendienste, Ehrenamtsförderung, Bürgergeld, Verbrauchergenossenschaften und Selbstversorgungsprojekte als Einstieg in eine solidarische Ökonomie, die uns alle braucht? Eine Exkursion zu Berliner Projekten wird angeboten (freiwillig). Rumänien im Herzen Berlins Die Rumänische Botschaft lädt ein! In Kooperation mit der Botschaft von Rumänien in Berlin In dem unter Denkmalschutz stehenden, 1905 - 1906 erbauten, ehemals kaiserlichen Postgebäude auf der Dorotheenstraße, in der Nähe des Brandenburger Tors, befindet sich seit 2003 der Sitz der Botschaft von Rumänien. Die Botschaft vertritt die Interessen Rumäniens und der rumänischen Bürger in Deutschland, indem sie die außenpolitischen Zielsetzungen und das wirtschaftliche Potential sowie das Kulturerbe Rumäniens vermittelt und fördert.

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Das Umweltamt hat mit Mitteln des von EU und Land kofinanzierten Umweltentlastungsprogramm Projekte zur Umweltverbesserung durchgeführt. In Ergänzung zum letzten Bericht ist Folgendes mitzuteilen: 1) Fennsee Die bezirklichen Anteile an dem Projekt sind abgeschlossen (Teilentschlammung und Sedimentkonditionierung); die Arbeiten der Berliner Wasserbetriebe Berlin (BWB) laufen noch. Hierzu gibt es eine umfassende auch Foto-Dokumentation auf der bezirklichen website unter: www.ba-cw.verwalt-berlin.de\verwaltung\umwelt\umweltprojekte\fennsee. 2) Schanzenwald Das Projekt Schanzenwald wurde abgeschlossen. Umweltentlastendes Infrastrukturvorhaben aus Mitteln des Umweltentlastungsprogremmes (UEP) für den Straßenblock Mierendorffstraße – Nordhauser Straße Sömmeringstraße (Sporthalle Charlottenburg und MierendorffGrundschule) Berlin-Charlottenburg EU-Programm Umweltentlastungsprogramm (UEP) aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Berlin Angaben zum Projektträger Träger: Land Berlin vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abt. IX A, Brückenstr. 6, 10179 Berlin Ansprechpartner: Herr Stock E-Mail: [email protected] Internet: www.stadtentwicklung.berlin.de Finanzierung Projektvolumen insgesamt: davon EU-Mittel (EFRE): Landesmittel, Berlin

848.447,00 EUR 424.238,50 EUR 424.238,50 EUR

Laufzeit 10.04.2006 bis 30.11.2007 Projektinhalt Förderzweck ist die Umsetung eines Konzeptes zum Regenwassermanagement am Standort Mierendorffstraße – Nordhauser Straße – Sömmeringstraße. Hiermit wird eine weitgehende Abkopplung der öffentlichen Dach- und Freiflächen von der Mischkanalisation erreicht und ein berechnetes Volumen an Niederschlagswasser in Höhe von ca. 11.700 m³/a versickert bzw. in das Oberflächengewässer, des in das Gelände hineinragenden Altarmes der Spree, eingeleitet. Lediglich im Bereich der 218

nördlich der Sporthalle Charlottenburg gelegenen Parkplatzflächen ist ein Notüberlauf für Starkregenereignisse vorgesehen. Ansprechpartner im Bezirk Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin Abteilung Bauwesen Serviceeinheit Hochbau und Immobilienwirtschaft Hohenzollerndamm 174-177, 10713 Berlin Herr Daus, Tel. +49 (o)30 9029-16300 Fax: +49 (0)30 9029-16305 Lokales Soziales Kapital, Projekte in Charlottenburg-Wilmersdorf Über das Programm Lokales Soziales Kapital Berlin (LSK) wurden in Kooperation mit dem Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit in 2006 20 lokale Mikroprojekte und Initiativen gefördert. Dabei wurden in zwei Förderrunden insgesamt 180.351 € vergeben. Für das Jahr 2007 wurden zunächst 14 Projekte für die Vergabe von insgesamt 140.000 € vorgeschlagen und für nachträglich zur Verfügung stehende Fördergelder zwei Projekte für eine Gesamtsumme von 19.900 € nach benannt. Im Folgenden werden drei der Projekte aus dem Förderjahr 2006 näher vorgestellt: Hollmatex-Caramba Das Projekt zählt zum Handlungsfeld I (Ausbildungs- und Arbeitsplätze vermehren, Vermittlungschancen verbessern und Perspektiven schaffen). Hollmatex-Caramba ist ein Projekt des abw – arbeit, bildung, wohnen e.V., ein Träger von Maßnahmen der Jugendhilfe und der beruflichen Eingliederung und Qualifizierung. Das Ziel des Projekts Caramba ist die berufliche Eingliederung von jungen, langzeitarbeitslosen substituierten Sozialhilfeempfänger/innen. Das in zwei Phasen gegliederte Projekt bietet in der 1. Phase ein modulares Arbeitsangebot mit praktischen Tätigkeiten an: Tischlerei, Kunsthandwerk, Fahrrad-Werkstatt, Bürotätigkeiten, Kantine, Botendienste, Reinigungs-Service, Renovierungsarbeiten, Umzüge, um die persönliche Eignung und Motivation sowie Belastungsfähigkeit zu klären und die Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit zu trainieren. In der 2. Phase wird der Schwerpunkt auf einen Arbeitsbereich verlagert und Kontinuität erfahren sowie grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten des jeweiligen Arbeitsbereiches vermittelt. In beiden Phasen ist eine intensive Begleitung erforderlich. Das Projekt hat nur durch die LSK-Förderung diese intensive Betreuung leisten und erfolgreich 25 substituierte langzeitarbeitlose Sozialhilfeempfänger/innen in einer Gruppe betreuen können. Daraus hat sich eine sechsköpfige Gruppe entwickelt, die weitgehend eigenständig und initiativ arbeitet. Der Gruppenzusammenhalt ist so groß, so dass auch stark von Abhängigkeit Betroffene in ein gemeinsames Projekt, der Gründung einer Fahrrad- und Kunsthandwerk-Werkstatt, einbezogen werden konnten. Laufzeit: Fördersumme:

15. Mai bis 31. Dez. 2006 10.000 €

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abw-arbeit, bildung, wohnen e.V. CARAMBA! Sophie-Charlotten-Str. 83a 14059 Berlin Aufbau und Planung des interkulturellen Hospiz DONG HENG, (auf deutsch „Mitgehen“) - erstes interkulturelles Hospiz in Deutschland für Bürgerinnen aus dem ostasiatischen Kulturkreis - Das Projekt zählt zum Handlungsfeld I (Ausbildungs- und Arbeitsplätze vermehren, Vermittlungschancen verbessern und Perspektiven schaffen). DONG HENG hat zunächst mit Vorbereitungskursen für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer begonnen. Der erste Kurs wurde März 2006 abgeschlossen, der zweite Kurs hat April 2006 begonnen. Die Ausbildung vermittelt u.a. die Kommunikation mit den Sterbenden und ihren Angehörigen, die Sterbebegleitung und Unterstützung der Angehörigen bei ihrer Trauerarbeit. Es ist ein Praktikum in einem der bestehenden Hospize in Berlin abzuleisten. Die Dozenten kommen aus der Praxis der Hospizarbeit. In den Kursen wird in deutscher Sprache unterrichtet. Ein dritter Kurs beginnt im Februar 2007 und wird mehrsprachig geplant. Die Betreuung findet vorerst ambulant statt. Für die Konzeptentwicklung eines stationären Hospizes werden derzeit die Grundlagen geschaffen mit der Option der Ausweitung des Angebots auf andere Kulturkreise sowie der Etablierung interkultureller Hospize in anderen Teilen Deutschlands. Mit der Umsetzung der Hospizidee wird gleichzeitig arbeitslosen koreanischen Krankenschwestern eine Chance für eine weitere Beschäftigung gegeben, die jahrelang als Krankenschwestern in Deutschland gearbeitet haben und aufgrund des Stellenabbaus in Krankenhäusern bzw. aus Alters- und Gesundheitsgründen gezwungen sind, sich nach einer anderen Arbeitsstelle umzusehen. So trägt DONG HENG zur nachhaltigen Schaffung von Arbeitsplätzen und existenzieller Sicherung der Migrantinnen und Migranten bei. Laufzeit: Fördersumme:

01. Februar bis 31. Dezember 2006 10.000,-- €

Dong Heng Interkultureller Hospiz-Verein e.V. Ambulanter Hospizdienst In-Sun Kim Sigmaringer Str. 1 10713 Berlin Integrative Nachmittagsbetreuung für behinderte und nichtbehinderte Schulkinder im Kiez mit Angeboten für Eltern. Das Projekt zählt zum Handlungsfeld I (Ausbildungs- und Arbeitsplätze vermehren, Vermittlungschancen verbessern und Perspektiven schaffen). Der Verein für Menschen mit Cerebraler Parese und anderen Bewegungsbehinderungen (CePra) wurde 2002 für Eltern und Betroffene von vier Familien mit hirngeschädigten Kindern gegründet. Sein Hauptanliegen ist die

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Früherkennung Cerebraler Parese (CP ist eine Hirnschädigung), die adäquate Förderung der Betroffenen sowie Austausch und Information. Die integrative Nachmittagsbetreuung konnte erfolgreich umgesetzt werden. Während die Schulkinder mit und ohne Behinderung betreut werden und ein Mittagessen bekommen, gibt es Bildungsangebote für Eltern. Kinder aus dem Kiez können am Vorlesen, Spielen, Malen, Basteln und an Außenaktivitäten teilnehmen. Die Betreuung erfolgt durch eine Sozialpädagogin und freiwillige Mitarbeiter. Der Verein bietet telefonische und persönliche Beratungsgespräche an. Auf Anfrage werden Seminare für andere Vereine und Organisationen mit den Themenschwerpunkten Cerebralparese, Spiele, Hilfsmittel und Therapieformen angeboten. Dass CePra e.V. über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist, spricht für den Erfolg des Vereins. Laufzeit:

01. Juni bis 31. Dezember 2006

Fördersumme:

13.000,-- €

CePra e.V. Verein für Menschen mit Cerebraler Parese und anderen Bewegungsbehinderungen Wundtstraße 13 14059 Berlin

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Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Im Mittelpunkt vieler Aktivitäten der EU-Referentin des Bezirksamtes FriedrichhainKreuzberg steht die Akquise von EU-Fördermitteln, die bei der gegenwärtigen Haushaltslage des Landes Berlin eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Den Bezirken werden auch in der neuen EU-Förderperiode Programme, wie die „Wirtschaftsdienlichen Maßnahmen im Rahmen der bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit“ – kofinanziert durch den EFRE – oder das Programm „Lokales Soziales Kapital“ (ESF) zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden die bezirklichen Akteure der Beschäftigungspolitik mit dem neu aufgelegten ESF-Programm „Partnerschaft, Entwicklung und Beschäftigung“ daran arbeiten können, beschäftigungsorientierte Netzwerke und Bündnisse (weiter) zu entwickeln, innovative Maßnahmen zur Verbesserung der beruflichen und sozialen Integration von benachteiligten Personengruppen zu entwickeln und durchzuführen oder Vorhaben zur Entwicklung und Erprobung neuer Beschäftigungsfelder unter Berücksichtigung des demografischen Wandels umzusetzen. Neben der Koordinierung dieser Programme ist es ein weiteres Hauptanliegen der EUReferentin des Bezirks, Abteilungen der Bezirksverwaltung, Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Vereine des Bezirks sowie bei Fragen zu europäischen Förderprogrammen und anderen EU-Themen zu beraten und zu unterstützen. Die Vertretung des Bezirkes in Europaangelegenheiten in externen Arbeitsgremien und bei Veranstaltungen sowie die Vermittlung und Herstellung von Kontakten zu potenziellen Projektpartnern in den EU-Mitgliedsstaaten stellt ebenfalls einen Schwerpunkt der Arbeit der EU-Referentin dar.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Europafähigkeit der Verwaltung Die Verbesserung der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung ist seit Jahren erklärtes Ziel des Senats, dem sich die Bezirke seit einigen Jahren mit zahlreichen Aktivitäten angeschlossen haben. Nach der Schaffung der strukturellen Voraussetzungen (Einrichtung von EU-Referentinnen- bzw. EU-Referenten-Stellen in mittlerweile allen 12 Bezirksämtern) konzentrieren sich die Schwerpunktvorhaben in diesem Zusammenhang auf die Organisation erweiterter und passgenauerer Fortbildungsangebote und die Verbesserung der Fremdsprachenkompetenz in der Verwaltung. Auf diesen Gebieten lagen im vergangenen Jahr ebenfalls die hauptsächlichen Aktivitäten der EU-Referentin des Bezirksamts FriedrichshainKreuzberg. Fremdsprachenkompetenz Die Verbesserung der Fremdsprachenkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksverwaltung stellt nach wie vor eine der größten Herausforderungen bei der Verbesserung der Europafähigkeit der Verwaltung dar. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für eine stärkere Nutzung von europäischen Förderprogrammen engagieren und an transnationalen Projekten teilnehmen (würden), haben häufig noch nicht die erforderliche Fremdsprachenkompetenz, die dafür unabdingbare Voraussetzung ist. Seit ca. zwei Jahren besteht auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksverwaltungen grundsätzlich die Möglichkeit, an den Sprachkursen des Bundessprachenamtes teilzunehmen. In der Praxis war diese Möglichkeit tatsächlich nutzbar, gleichzeitig wird jedoch immer wieder darauf hingewiesen, dass es sich hier um Ausnahmeregelungen handelt, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksverwaltungen nicht zur unmittelbaren Zielgruppe des Bundessprachenamtes gehören. Im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gibt es nunmehr eine Initiative der EUReferentin zur Verbesserung der Fremdsprachenkompetenz im Bezirk. In einem ersten Schritt wird gegenwärtig der fachliche Bedarf an Fremdsprachenkompetenz anhand der Notwendigkeiten des jeweiligen Amtes sowie die erforderliche Sprachqualifikation von MitarbeiterInnen ermittelt, um anschließend gemeinsam mit dem Personalservice und der Volkshochschule eine bedarfsgerechte Fortbildungsplanung vorzunehmen. In Abhängigkeit von den Ergebnissen der o. g. Abfrage wird – entsprechend den Intentionen des Senatsbeschlusses Nr. 3397/06 „Weitere Verbesserung der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung“ geprüft, inwieweit eine verwaltungsspezifische Fremdsprachenfortbildung in Kooperation mit der Volkshochschule bedarfs-/ problem-, zeit- und ortsnah realisierbar ist. Austauschmaßnahmen Im o. g. Bericht des Senats zur Verbesserung der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung wurde darauf aufmerksam gemacht, dass eine deutliche Verstärkung der Aktivitäten bei Entsendemaßnahmen einsetzen sollte. Dabei wurde insbesondere die Entsendung von z.A.-Beamtinnen und z.A.-Beamten thematisiert. Das darüber hinaus 223

bestehende Erfordernis, bei Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern Kompetenzen in Bezug auf transnationales Arbeiten aufzubauen sowie die Fremdsprachenkompetenz in der Verwaltung weiter zu erhöhen, mündeten schließlich in ein gemeinsames Vorhaben der Berliner Bezirke. Koordiniert durch die EU-Referentin des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg wurde im Jahr 2006 das Projekt „ConAct Europe“ mit Mitteln aus dem EU-Programm „Leonardo da Vinci“ durchgeführt, an dem sich 20 Verwaltungsmitarbeiterinnen bzw. Verwaltungsmitarbeiter aus den Berliner Bezirken beteiligten. Das Folgeprojekt „ConAct Europe II“ wird im Jahr 2007 durch die EU-Beauftragte des Bezirksamtes Pankow betreut. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg entsendet insgesamt 3 Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter nach Lyon/Frankreich sowie nach Preston/UK. Während der 3monatigen Praktika in Preston und Lyon können die Teilnehmenden neben der Erweiterung ihrer fremdsprachlichen Kompetenzen Arbeitsabläufe in anderen europäischen Verwaltungen kennenlernen und so ihr Verständnis für europäische Zusammenhänge erhöhen. Das Projekt leistete somit gleichzeitig einen Beitrag zur Personalentwicklung in den beteiligten Berliner Bezirksverwaltungen. Darüber hinaus geht es um die Anbahnung bzw. Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und um die Entwicklung und den Ausbau von Kontakten als Grundlage für künftige gemeinsame transnationale Projekte. Bezirkliches EU-Team Das bezirkliche EU-Koordinationsgremium wurde im Jahr 2003 gebildet und wird seitdem geleitet durch die EU-Referentin. Es kommt ca. vierteljährlich zusammen und hat Mitglieder aus folgenden Bereichen: Stadtplanung, Hochbauamt, Kunst- und Kulturamt, Plan- und Leitstelle Gesundheit, Sozialamt, Schulamt, Volkshochschule, Abt. Jugend, Familie und Sport, die Integrations- und Migrationsbeauftragte sowie der Beauftragten für Städtepartnerschaften. Die Zielrichtung des EU-Teams besteht vor allem im Austausch über geplante bzw. in Realisierung befindliche Projekte, die von der Europäischen Union kofinanziert werden. Dabei geht es zukünftig noch stärker um ressortübergreifende Planung bzw. Vernetzung von Projekten. Die Mitglieder des EU-Teams beteiligten sich u.a. am Auswahlverfahren für die Projekte im Rahmen des Programms „Lokales Soziales Kapital“ sowie am Auswahlverfahren für die Beteiligung am Leonardo-Projekt „ConAct Europe I“ und „ConAct Europe II“. Europafestival-Berlin, „Pfad der Visionäre“ Nachdem 2006 durch den Kunstwelt e. V. erfolgreich das 1. Europafestival auf dem Mehringplatz veranstaltet wurde, fand das Fest am Pfad der Visionäre in diesem Jahr anlässlich des Europatages seine Fortsetzung. Zu sehen und zu erleben waren u. a. eine Fahnenschwingerparade, ein Straßenfest, ein Kinder- und Jugendpark sowie zwei Künstlerbühnen.

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Wie schon im Jahr 2006 hatte auch dieses Jahr der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, Dr. Gerhard Sabathil, die Schirmherrschaft übernommen. Auf dem „Pfad der Visionäre“ ist von jedem der 27 Mitgliedsländer der Europäischen Union eine Tafel mit einem Zitat eines bedeutenden Europäers in den Boden eingelassen. Diese Zitate symbolisieren die gemeinsamen Werte und die vielfältige Kultur Europas und kennzeichnen somit die europäische Idee. So lautet das Zitat der italienischen Tafel: „Brüderlichkeit zwischen allen Völkern Europas und mit Europa zur Brüderlichkeit aller Menschen (Giuseppe Mazzini, 1805 - 1872, Jurist, Demokrat, Freiheitskämpfer). Zu den Kriterien für die Auswahl gehörte neben einer allgemeinverständlichen und in sich geschlossenen Aussage auch die Tatsache, dass mit diesem Zitat Völkerverständigung und Toleranz vermittelt, sowie eine respektvolle und integrierende Aussage transportiert werden soll. „Das Reisen in fremde Länder und der Umgang mit fremden Völkern schärft den Verstand“ lautet demnach das Zitat der spanischen Tafel (Miguel de Cervantes, 1547-1616, Dichter und Schriftsteller), das somit auf die Bedeutung der Völkerverständigung aufmerksam macht. Die Tafeln, die etwa 1,5 m² groß sind, tragen das Zitat in der entsprechenden Landessprache, auf deutsch und auf englisch und verweisen auf das Herkunftsland und die Paten der Tafeln. Der Standort der Tafeln befindet sich am südlichen Ende der Friedrichstraße, direkt am Mehringplatz. Die Tafeln sind frei begehbar.

Französische Tafel, Zitat von Antoine de Saint-Exupéry Dr. Sabathil, Vorsitzender der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland (links), Bonger Voges, Initiator des „Pfades der Visionäre“ (ganz rechts)

Der „Pfad der Visionäre“ ist ein dauerhaft angelegtes Projekt, an dem die Botschaften der EU-Mitgliedsstaaten, internationale Kulturinstitutionen und Kunstschaffende mitwirken. Das Konzept und die Idee stammen von Bonger Voges, Kunstwelt e. V., der das Projekt in Zusammenarbeit mit vielen Partnern organisierte. Nicht zu unterschätzen ist die Installation des „Pfades der Visionäre“ auch für die angestrebte stärkere Bekanntmachung des südlichen Teils der Friedrichstraße und die damit einhergehende Stärkung der vor Ort ansässigen Gewerbetreibenden. Der „Pfad der Visionäre“ soll in das touristische Wegeleitsystem aufgenommen werden und über touristische Veröffentlichungen in Berlin bekannt gemacht werden.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Leonardo da Vinci II – “ConAct Europe” Zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit Partnern aus Mittel- und Osteuropa nutzt das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg im Jahr 2007, wie auch schon im Jahr 2006, gemeinsam mit acht weiteren Bezirken das EU-Aktionsprogramm „Leonardo da Vinci“. Dieses Programm ist auf die Verbesserung der Fähigkeiten und Kompetenzen junger Menschen in der beruflichen Bildung, die Verbesserung der Qualität der beruflichen Weiterbildung und des Zugangs zu dieser Weiterbildung sowie die Stärkung des Beitrags der Berufsbildung zu Innovation und Wettbewerbsfähigkeit gerichtet. Das Ziel der Mobilitätsmaßnahmen besteht hauptsächlich darin, europäische Erfahrungen und Gedanken in die berufliche Erst- und Weiterbildung einzubringen und Menschen zu motivieren, Erfahrungen im Rahmen der theoretischen und praktischen Berufsbildung zu sammeln, Sprachkompetenzen zu entwickeln sowie die Ausbildung von Ausbildenden und Personalverantwortlichen zu verbessern. Im Projekt „ConAct Europe“ fand im Jahr 2006 eine fremdsprachliche Qualifizierung von 20 Verwaltungsmitarbeiter/innen über einen Zeitraum von drei Monaten statt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernten Arbeitsabläufe in anderen europäischen Verwaltungen kennen und das Verständnis für europäische Zusammenhänge wurde erhöht. Darüber hinaus geht es um die Anbahnung bzw. Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und um die Entwicklung und den Ausbau von Kontakten als Grundlage für künftige gemeinsame transnationale Projekte. Mit dem Folgeprojekt „ConAct Europe II“ sollen die aufgebauten Kontakte erweitert und verstetigt werden. Für Friedrichshain-Kreuzberg ist es in diesem Zusammenhang besonders wichtig, dass erneut Stettin Programmpartner des Projektes ist, da der Bezirk bereits seit Jahren eine Städtepartnerschaft mit Stettin unterhält, die durch dieses Projekt intensiviert werden und neue Impulse erhalten soll. Darüber hinaus bestand das Interesse aller beteiligten Bezirksämter darin, mit Partnern aus Verwaltungen Mittel- bzw. Osteuropas zusammenzuarbeiten und Erfahrungen auszutauschen.

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ 1. Strukturfonds Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg nutzt gegenwärtig vor allem Mittel aus den Programmen „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen für die Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit - EFRE“ sowie „Lokales Soziales Kapital - ESF“ zur Umsetzung einer lokalen Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (WDM) Exemplarisch wird im Folgenden über drei WDM-Projekte berichtet: ReTra – Regionale Transferstelle zur Förderung und Integration ausländischer Unternehmer (Schwerpunkt türkische Unternehmer) in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg Laufzeit und Finanzierung Laufzeit: Gesamtkosten: EFRE-Mittel: nat. Kofinanzierung:

08. 05. 2006 - 31. 12. 2007 207.756 € 107.478 € 89.802 €

Projektträger: Lowtec gGmbH in enger Kooperation mit dem Bundesfachverband des Türkischen Groß- und Einzelhandels e.V. (BTGE) Projektverantwortlicher Bezirksamt: Herr Hilleker, Leiter der Wirtschaftsförderung Gegenstand des Projektes sind Maßnahmen zur Förderung und Integration ausländischer, insbesondere türkischer UnternehmerInnen im Bezirk FriedrichhainKreuzberg durch die Wahrnehmung einer Vermittlerfunktion mit interkulturellen Kompetenzen zwischen ausländischen Unternehmen einerseits und deutschen Beratungseinrichtungen und Behörden andererseits. Die Regionale Transferstelle widmet sich insbesondere den folgenden Aufgaben: • • • • •

Pflege und Ausbau eines Kontaktnetzwerkes zu Institutionen der Wirtschaftsförderung, Kammern und Verbänden, Angebot von zielgruppen- und themenspezifischen Veranstaltungen für ausländische Gewerbetreibende im Bezirk, Betrieb eines Beratungsbüros, in dem Unternehmer(innen)n mit Migrationshintergrund Hilfs- und Beratungsangebote verschiedener Institutionen der Wirtschaftsförderung vermittelt werden, Unterstützung von UnternehmerInnen mit Migrationshintergrund bei Sprachproblemen im Verkehr mit Behörden, Konfliktmoderation sowie Datenerhebungen über Unternehmen mit Migrationshintergrund im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

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Kontakt: Herr Dilaver Günes / Herr Dr. Abdulraouf Binchi Oranienstr. 57 10969 Berlin Tel.: 6110 7143 E-Mail: [email protected] Internet: www.retra-berlin.de Beraterteam des ReTra-Projektes

Barrierefreies Einkaufen in Friedrichshain-Kreuzberg Laufzeit und Finanzierung Laufzeit: Gesamtkosten: EFRE-Mittel: nat. Kofinanzierung: private Mittel:

01.10.2006 - 30.09.2007 150.953 € 81.882 € 60.815 € 8.256 €

Projektträger:

WrangelVision e.V.

Projektverantwortliche Bezirksamt: Frau Newy, Wirtschaftsförderung Mit dem Projekt werden Maßnahmen zur Verbesserung der Kundenbindung, der Serviceorientierung und des Marketings von Einzelhändlern und kleinen Gewerbetreibenden in traditionellen Geschäftsstraßen und Einkaufsgegenden des Bezirks durchgeführt. Die Maßnahmen werden dazu eingesetzt, um die bislang eher vernachlässigten Gruppen der Menschen mit Behinderung und der älteren Unterstützung bei der Schaffung von barrierefreien Zugängen im Rahmen des Projektes

Menschen als Kunden für die KMU zu halten und/oder neu zu gewinnen. Im Rahmen des Vorhabens ist u.a. die Prüfung und Anpassung der Webpräsenzen der bezirklichen Geschäftsstraßen auf Web Accessibility, die Beratung von Gewerbetreibenden hinsichtlich der behindertengerechten Einrichtung von Läden und die Vergabe eines Gütesiegels an Unternehmen mit besonders behindertenfreundlicher Infrastruktur geplant. Kontakt: Ralf Ruthsatz WrangelVision e.V. Wrangelstr. 84 10997 Berlin Tel.: 618 93 42 e-mail: [email protected]

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Kreativwirtschaft am Wirtschaftsstandort Friedrichshain-Kreuzberg Laufzeit und Finanzierung Laufzeit: Gesamtkosten: EFRE-Mittel: nat. Kofinanzierung:

01.10.2006 - 30.09.2007 133.941 € 79.690 € 54.251 €

Projektträger:

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin

Projektverantwortliche Bezirksamt: Frau Klisch, Wirtschaftsförderung Kreativwirtschaftsbranchen haben in Berlin, wie auch in anderen Großstädten, eine zunehmend ökonomische Bedeutung und avancieren dadurch zum Hoffnungsträger der Wirtschaftspolitik. Stadträumlich gesehen spielt dabei der Bezirk FriedrichshainKreuzberg eine wichtige Rolle, da bereits eine lokale Agglomeration kreativer kulturnaher Wirtschaftszweige vorhanden ist. Im Rahmen einer Studie sollen Unternehmen der Kreativwirtschaft betrachtet werden also Unternehmen und Selbständige, die sich auf erwerbswirtschaftlicher Basis mit der Produktion, Distribution und/oder der medialen Verbreitung von kreativen und künstlerischen Gütern und Dienstleistungen befassen. Konkret sind dies Akteure aus den Bereichen Mode und Design, Marketing und Werbung, Film- und Fernsehwirtschaft, Medien, Musikwirtschaft, Verlagsund Pressewesen, Informationsund Kommunikationstechnologie, Architektur aber auch des Kunstmarktes. Die Fragestellung, welche Bedarfe und Defizite bei den Unternehmen der Kreativwirtschaft existieren und welche Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, um diese Unternehmen zu unterstützen, steht dabei im Mittelpunkt. Eine wirkungsvolle Unterstützung wiederum ist Grundlage für eine Ansiedlung und Bestandssicherung von Unternehmen, wodurch eine Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft erreicht wird. Darüber hinaus kann diese Maßnahme eine Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen bewirken. Ausgehend von der Studie können Empfehlungen für standortpolitische Prozesse artikuliert werden, die einerseits den Bezirk als auch Berlin als entscheidenden Kulturund Medienstandort manifestieren. Kontakt: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Abt. Wirtschaft, Bürgerdienste und Ordnungsamt Wirtschaftsförderung, Frau Klisch Tel. 90298 4014 [email protected] Projekte zum Programm „Lokales Soziales Kapital“ Im Jahr 2007 können in Friedrichshain-Kreuzberg insgesamt 27 Projektvorschläge mit einer Gesamtfördersumme von ca. 267.000 € unterstützt werden. Projektträger sind verschiedene Vereine, Institutionen, Organisationen und Netzwerke, die mit ihrer Arbeit 229

besonders benachteiligten Personengruppen den Zugang zum 1. Arbeitsmarkt erleichtern. Im Folgenden werden zwei Projekte exemplarisch vorgestellt. Aufbau eines ökologischen Teiches Projektträger: Berlin-Brandenburger Bildungswerk e.V. Postfach 670216 10207 Berlin Berlin-Brandenburger Bildungswerk e.V. Fördermittel: 10.000 Euro Das Nachbarschaftszentrum Nixenkai ist beliebter Anlaufpunkt für viele Bewohner und Besucher der Halbinsel Stralau. Da der verfallene Betonteich im Garten des Zentrums nicht mehr nutzbar war, entstand die Idee, in Kooperation mit vielen interessierten Akteuren einen ökologischen Teich zu planen, anzulegen und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als Hauptakteure konnten Berufsschüler/innen der August-Sander-Schule, Berufsschule mit sonderpädagogischer Aufgabe, Fachbereich Agrarwirtschaft, gewonnen werden, Unterstützung fanden sie zudem bei Anwohnern und Schüler/innen der ThaliaGrundschule. Aus den zahlreichen Ideen zur Gestaltung des Teiches trafen alle Beteiligten gemeinsam die entsprechende Projektauswahl. Die Berufsschüler/innen übernahmen auf Grund ihres Fachwissens die Hauptanteile in der Planungs- und Bauphase. Sie erhielten die Möglichkeit, ihr erworbenes theoretisches Wissen unter Einbeziehung vieler verschiedener Ideen in die Praxis umzusetzen. Bei der Realisierung unterstützten sie Anwohner, Baufirmen, das Nachbarschaftszentrum Nixenkai und ansässige Gewerbetreibende (z.B. bei der Entsorgung des alten Betonteiches oder der Herstellung von Gartenmöbeln und der Teichbrücke). Dabei gab es immer wieder neue Ideen, die umgesetzt werden konnten. Da während der Bauphase bekannt wurde, dass sich die langfristige Nutzung des Nachbarschaftshauses und des angrenzenden Geländes zum Teil ändern wird (vorübergehende Nutzung als Hort und spätere teilweise Nutzung als Kita), wurde die Gestaltung der angrenzenden Außenanlage mehr auf Kinder ausgerichtet. Dabei wurden die beteiligten Kita- und Schulkinder intensiv in die Planung eingebunden. So entstand – auch in Zusammenarbeit mit Schauspielern – das Teich-Puppentheater. Durch das Engagement und die gute Zusammenarbeit vieler Kooperationspartner/innen wurde hier ein interessanter Biotop geschaffen, der die Attraktivität des Wohngebietes erhöht und, eingebunden in das Naherholungsgebiet, allen Menschen zugänglich ist. Die Nutzung und die Pflege des Teiches und des umliegenden Gartens erfolgt auch künftig durch engagierte Anwohner, die Mitarbeiter des Nachbarschaftshauses und die zukünftigen „Bewohner“ der Kita.

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Es wurde ein neuartiges Netzwerk der Zusammenarbeit geschaffen, in dem wesentlich benachteiligte Menschengruppen von Anfang an gleichberechtigt in die Arbeit eingebunden sind. Gleichzeitig wurde die Attraktivität des Wohngebietes verbessert. Die Halbinsel Stralau ist ein wichtiges Berliner Erholungsgebiet. Durch den Bau dieses Teiches wurde eine offene Stelle im Wasserwanderlehrpfad auf Stralau geschlossen, so dass die Bedeutung des Lebenselementes Wasser hier sehr nachhaltig demonstriert werden kann. Musterschneiderei und Zwischenmeisterei am Moritzplatz Projektträger:

ajb GmbH

Kottbusser Damm 79A 10967 Berlin ajb gmbh Fördersumme:

10.000 Euro

In der Kreuzberger Oranienstraße 54 befindet sich die „Wäscherei und Schneiderei am Moritzplatz“, die bereits seit 1999 existiert und in einem nach ökologischen Kriterien errichteten Wohnblock mit eigenem Blockheizkraftwerk untergebracht ist. Hier erlernen benachteiligte Menschen, überwiegend Frauen ab 30 Jahren, Migrantinnen und Aussiedlerinnen, handwerkliche Grundlagen des Textilreinigerberufs, während in der Schneiderei Änderungen vorgenommen, Maßkonfektionen oder kleine textile Serien hergestellt werden. Recherchen im Vorfeld des Projektes ergaben, dass es in Berlin nur wenige Schneidereien gibt, die in Serie produzieren. Wichtigster Grund dafür ist der Mangel an Fachkräften in diesem Bereich. Weiterhin verhindern oftmals gerade bei arbeitslosen Migrantinnen Sprachbarrieren und geringe berufliche Erfahrungen den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Hinzu kommen Vorurteile der Arbeitgeber/innen gegen diesen Personenkreis. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt ins Leben gerufen. Ziel war es, ein Qualifizierungsmodul mit zwei aufeinander aufbauenden Teilen zu entwickeln, das sich mit einer elfmonatigen Laufzeit am Berufsbild des Maßschneiders orientiert. Die Maßund Musterschneiderei bietet hochwertige Fachqualifizierung in den Bereichen des Zuschnitts, der Anfertigung sowie der kreativen Gestaltung. Die entwickelten Module wurden durch die Handwerkskammer bestätigt. Während der Projektentwicklung wurden bereits die Inhalte der Qualifizierungsmodule in die Praxis integriert und die in der Wäscherei tätigen Mitarbeiterinnen bei der Planung und Durchführung eines Workshops zur Herstellung von Oberbekleidung gleich zu Beginn mit einbezogen u.a.. Daneben fanden auch Bewerbungstrainings, Praktika in verschiedenen Betrieben und ein individuelles und gruppenbezogenes Training zur beruflichen Eingliederung statt.

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Die Teilnehmerinnen des Projektes erhielten somit die Möglichkeit, unter realen Bedingungen und mit speziell abgestimmter Betreuung und Qualifizierung erste Schritte auf dem Arbeitsmarkt zu unternehmen. Die Erweiterung der bestehenden Änderungsschneiderei soll Qualifizierungsmöglichkeiten im Bereich Musterschneiderei und Maßnäherei für die Projektteilnehmerinnen bieten. Die Tätigkeit der Musterschneiderei kann für die weitere berufliche Zukunft der MitarbeiterInnen Chancen und Potenziale ausloten und gezielt fördern.

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Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Den Zielen der Europäischen Union, den Abbau der Arbeitslosigkeit und das Wohlergehen der Menschen zu fördern, Ausgrenzung und Diskriminierung zu bekämpfen und soziale Gerechtigkeit, die Gleichstellung von Männern und Frauen, die Ächtung der Gewalt und die Wahrung der kulturellen Vielfalt zu unterstützen sowie die Bildungspotenziale junger Menschen zu entfalten und für das Lebenslange Lernen aller Mitbürgerinnen und Mitbürger zu werben, fühlt sich der Bezirk Lichtenberg in besonderem Maße verpflichtet. Bereits seit 2002 wurde mit der Einrichtung eines „Europabeauftragten des Bezirks“ ein klares Zeichen für eine Institutionalisierung der Europaarbeit im Bezirk gesetzt und damit die Wichtigkeit des europäischen Einigungsprozesses auch auf kommunaler Ebene unterstrichen. Neben der Pflege der internationalen Beziehungen sollte damit auch die europapolitischen Öffentlichkeitsarbeit verbessert und verstärkt europäische Fördergelder für lokale Projekte zugänglich gemacht werden. Weitere Schwerpunkte der bezirklichen Europaarbeit sind die Verbesserung der Europafähigkeit der Verwaltung durch Informationen, gezielte Fortbildung sowie Sprachweiterbildung und die Gremien- und Netzwerkarbeit mit den anderen Berliner Bezirken, den Senatsverwaltungen, der Vertretung des Landes Berlin bei der EU in Brüssel, der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament. Aktuell pflegt der Bezirk Lichtenberg fünf Städtepartnerschaften und leistet damit einen erlebbaren Beitrag zum europäischen Einigungsprozess, für den das Engagement auf lokaler Ebene und die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger immer wichtiger werden. Der sog. Bürgerhaushalt findet Interessenten und Nachahmer in vielen europäischen Kommunen. Zur europapolitischen Programmatik des Bezirks gehört nicht nur eine Vielzahl von interkulturellen Veranstaltungen zu europäischen Themen während der alljährlichen Europawoche und den in diesem Jahr zum 17. Mal stattfindenden interkulturellen Wochen (08.09.-27.10.2007), die mit dem Motto „Teilhaben – Teil werden“ auch das von der EU ausgerufene Jahr der Chancengleichheit trifft, sondern auch die Umsetzung konkreter Projekte, die durch europäische Gelder gefördert werden und die der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung im Bezirk zugute kommen.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Gemeinschaftsinitiative EQUAL – Entwicklungspartnerschaft ProIntegration ProIntegration ist ein Berliner Projekt, das über die EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL gefördert wird. EQUAL unterstützt innovative Konzepte zur Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt. Die Idee der Entwicklungspartnerschaft ist die Verbesserung der beruflichen Integration von MigrantInnen durch interkulturelles Mainstreaming. Ziel ist es, die Potenziale der MigrantInnen weiterzuentwickeln, sie mit dem Fachkräftebedarf der Berliner Wirtschaft zusammen zu bringen und die Passgenauigkeit der Integrationsangebote in Berlin zu erhöhen. Das Bezirksamt Lichtenberg organisiert im Rahmen des Teilprojektes 3 (Sensibilisierungsmaßnahmen für MitarbeiterInnen in Verwaltungen, Unternehmen und Vereinen) mehrtägige interkulturelle Trainingsseminare für rund 250 MitarbeiterInnen aus Verwaltungen, Unternehmen und Migrantenorganisationen in Berlin. Interkulturelles Mainstreaming wird in den konkreten Arbeitsalltag der Seminarteilnehmer/innen gesetzt, um damit die interkulturelle Handlungskompetenz aller in die berufliche Integration involvierten Akteure zu erhöhen. Die erfolgreiche Maßnahme wird im Oktober 2007 enden. Überdurchschnittlich viele Teilnehmer/innen kamen aus dem Jugendbereich, den Job Centern und der Polizei. Mitgliedschaft Lichtenbergs im Projekt Managing Urban -25 Der Bezirk Lichtenberg von Berlin beteiligt sich aktiv am Projekt Managing Urban Europe 25 (Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement) und liefert damit wertvolle Beiträge zur Entwicklung eines Rahmenmodells für Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement in Kommunen. Die Arbeit und eingebrachte Erfahrung findet Aufmerksamkeit in Foren der Europäischen Union und in Leitfäden zur Umsetzung verschiedener EU-Strategien. Gemeinsam mit den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen aus insgesamt neun Europäischen Ländern werden auf mehreren jährlichen Treffen die Vorteile des Integrierten Kommunalmanagement evaluiert und das Rahmenmodell weiterentwickelt. Das nächste Mayors´Forum findet am 02. und 03. Oktober 2007 in Oslo statt. Quartiersmanagement / Soziale Stadt Das Bezirksamt hat bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in 2007 einen Antrag mit der Bitte um Prüfung gestellt, ob neue Sanierungsgebiete im Bezirk ausgewiesen werden können. Als geeignet werden die folgenden Gebiete angesehen: Frankfurter Allee Nord, Gensinger Viertel, Konrad-Wolf-Straße und Anna-EbermannStraße. Diese vier Stadtteile hätten einen hohen Sanierungsbedarf bei Wohnungen, Straßen, Spielplätzen, Schulen, Jugendfreizeit- und Senioreneinrichtungen.

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Partnerschaftsaktivitäten der Schulen in Lichtenberg In vielen Lichtenberger Schulen werden zahlreiche Partnerschaften und Schüleraustausche mit Schulen in Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, der Schweiz, Russland, der Türkei, Belgien, Slowenien, Dänemark, Schweden, der Tschechischen Republik, den USA und Mozambique gepflegt. Insbesondere die Lichtenberger Europaschule, die Mildred-Harnack-Gesamtschule mit den Sprachschwerpunkten Russisch und Englisch, ist hier in verschiedenen Projekten aktiv.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Seit 2000 bzw. 2001 pflegt der Lichtenberg Städtepartnerschaften dem Bezirk Bialoleka (Warschau) und dem Landkreis Hajnowka in Polen, ebenfalls seit 2001 mit Kaliningrad (Russland) und seit 2003 mit Jurbarkas (Litauen). Auch in den Jahren 2006 und 2007 wurde und wird ein umfangreiches Programm für die Aktivitäten mit den Partnerstädten verwirklicht. Es werden Bürgerreisen, Ausstellungen, Chorkonzerte, Schulbegegnungen, Jugendaustausche, die gegenseitige Teilnahme auf Wirtschaftspartnertagen, der Austausch von Verwaltungsmitarbeitern und die Beteiligung an Festtagen der Partnerstädte organisiert. In 2006 und 2007 hat die Bezirksbürgermeisterin die polnischen Partnerschaften mit neuem Leben erfüllt und die Städte besucht. Vereinbarungen über die Zusammenarbeit werden jährlich erneuert und beziehen sich auf Themenfelder der sozialen und kulturellen Integration, des Bürgeraustausches und der Entsendung von Verwaltungsmitarbeiter/innen sowie der wirtschaftlichen Entwicklung. Auch ökologische Fragestellungen, Gender Mainstreaming, der Erfahrungsaustausch bei der Fördermittelakquise, die Funktionsweise des Bürgerhaushalts und der bezirkliche Verwaltungsaufbau findet Eingang in die Vereinbarungen. Der Wirtschaftspartnertag Berlin eastside findet dieses Jahr bereits zum 3. Mal am 20.09.2007 statt und steht unter dem Motto „Kontakte machen stärker“. Es ist die größte Unternehmensschau in Berlin, in den Vorjahren mit jeweils 2.500 Besucherinnen und Besucher und etwa 190 Ausstellerinnen und Aussteller aus den Bezirken Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf. Zu den Wirtschaftspartnertagen werden regelmäßig auch Vertreter aus den Partnerstädten eingeladen. Das Office für deutsch-polnische Wirtschaftskontakte (odpw) ist eine Initiative des Bezirks Lichtenberg von Berlin. Das Vorhaben wurde mit Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit Lichtenberg umgesetzt. Zentrales Ziel war die Stärkung der klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) des Bezirks Lichtenberg. Mit dem odpw hatten die Unternehmen die Möglichkeit direkt und unkompliziert Wirtschaftskooperationen mit Polen aufzubauen bis hin zur Entwicklung gemeinsamer Produkte und Dienstleistungen. Die Aufgaben des odpw umfassten insbesondere die Vorbereitung und Durchführung von Informationsveranstaltungen die Organisation und Durchführung von Unternehmerreisen und Unternehmertreffen die Vermittlung und Unterstützung von Kooperationen und Kontakten zwischen Lichtenberger und polnischen KMU und die Weitergabe von Informationen rund um das Thema Kooperationen und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Polen. Die Ansprechbarkeit im odpw war in deutscher und in polnischer Sprache gegeben und damit auch für polnische Unternehmen und Institutionen eine gute Anlaufstelle für schnelle Informationen und Erfolg versprechende Kontakte. 236

Das Vorhaben ordnete sich in die Strategie Berlin eastside zur Stärkung der Standorte Lichtenberg, Hohenschönhausen, Marzahn und Hellersdorf ein. Ende Juni 2007 lief die Finanzierung für das Projekt aus EU-Mitteln und Mitteln des Bezirks nach knapp zweieinhalb Jahren aus. Gegenwärtig wird geprüft, in welchem Rahmen ein künftiges Beratungs- und Unterstützungsangebot für KMU im Bezirk Lichtenberg aufrechterhalten werden kann.

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Bereiche Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung (Wirtschaftsdienliche Maßnahmen, Lokales Soziales Kapital, Urban II, Gemeinschaftaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GA-Mittel)) Das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit ist ein Zusammenschluss kommunaler Akteure zur Beförderung von Projekten zur Schaffung von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsund Ausbildungsplätzen sowie zur Wirtschaftsentwicklung. Die wichtigsten Förderprogramme, über deren Vergabe hier entschieden werden kann, sind die sog. Wirtschaftsdienlichen Maßnahmen (WdM - Mittel aus dem Europäischer Fonds für regionale Entwicklung [EFRE]) und das sog. Lokale Soziale Kapital (LSK - ein Programm des Europäischen Sozialfonds [ESF]). Vertreter des Bezirksamtes, der Agentur für Arbeit, des JobCenters, von Kammern, freien Trägern, von Bürgervereinen/Kiezbeiräten, Wissenschaftlern, von Vereinen und Verbänden entscheiden hier gemeinsam über die Unterstützung von prioritären bzw. beispielhaften Vorhaben zur Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Bezirk. In 2007 strebt der Bezirk an, das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit als Instrument der Beschäftigungspolitik auf kommunaler Ebene hinsichtlich seiner Zielstellungen, seiner Struktur und seiner öffentlichen Wahrnehmung zu profilieren, um seine Wirksamkeit zu erhöhen. In den letzten Jahren wurden im Bezirk eine Reihe neuer, innovativer Strategien, Konzepte und Leitbilder erarbeitet, die die Grundlage für die weitere Entwicklung des Bezirkes bilden. Sie bestimmen damit auch den lokalen Kontext, in dem sich auch das BBWA entwickeln muss. Hierzu gehören vor allem die Leitziele der Bezirksentwicklung entsprechend der „Konzeption zur Gemeinwesenentwicklung - Auf dem Weg zur Bürgerkommune - “ hierbei insbes. Stadtteilprofile als analytische Beschreibung von Entwicklungen in 13 definierten Stadtteilen, die städtebauliche, ökonomische sowie soziale Problemfelder, aber auch die entsprechenden Potenziale beschreiben Außerdem erfolgt eine Bestimmung des lokalen Kontexts durch die regelmäßigen Berichte z.B. zur wirtschaftlichen Entwicklung und die Berichte zur Jugendhilfe etc. Zum lokalen Kontext gehören auch Analysen der Agentur für Arbeit bzw. des JobCenters und die veränderten Bedingungen der Arbeitsmarktförderung. Abgeleitet aus den genannten spezifischen Analysen, Rahmenbedingungen, Zielsetzungen und Planungen als lokaler Kontext sind durch das BBWA Handlungsfelder zu definieren, die diese bezirklichen Schwerpunktsetzungen reflektieren (bezirkliche Relevanz) und darüber hinaus zusätzlich beschäftigungspolitische und/ oder wirtschaftsförderliche Aspekte aufweisen (Motor für Wachstum und Beschäftigung). Ein erkennbarer Zusammenhang zwischen den Entwicklungszielen des Bezirkes und einem sog. Aktionsplan des BBWA soll künftig die wesentliche Grundlage für die 238

Förderung konkreter lokaler beschäftigungs- und wirtschaftsfördernder Projekte bilden und damit auch Voraussetzung für die Nachhaltigkeit von Bündnisprojekten sein. Es ist vorgesehen, sich zu den Schwerpunktthemen des Bündnisses stärker mit anderen bezirklichen Arbeitsgremien insbesondere zur Gemeinwesenarbeit auszutauschen. Aus dem lokalen Kontext werden als neue Handlungsfelder für das BBWA Lichtenberg voraussichtlich folgende Schwerpunkte vorgeschlagen werden: Schwerpunkt A) Bereitstellung demographischer Wandel

von

innovativen

Dienstleistungen

im

Bereich

Schwerpunkt B) Unterstützung und Entwicklung von Netzwerken für lokale Partner und kleinste, kleine und mittlere Unternehmen Schwerpunkt C) Maßnahmen zur Modernisierung und Entwicklung von Gewerbestandorten, Maßnahmen zur Nachnutzung städtebaulicher Substanz unter den Bedingungen einer schrumpfenden Stadt Schwerpunkt D) Integration Berufsorientierung

in

den

Ausbildungsmarkt



frühzeitige

Kernelement eines lokalen Bündnisses ist die enge horizontale Kooperation zwischen öffentlicher Hand (Bezirksamt, JobCenter, Arbeitsagentur) und Privatwirtschaft (örtliche Unternehmen). Darum herum gruppieren sich weitere Partner, wie z.B. Beschäftigungsträger, Wirtschaftskreise, Sozialpartner, Kammern, Verbände und wissenschaftliche Einrichtungen, die das Bündnis begleiten. Die Rolle der lokalen Partnerschaft, insbesondere die Einbindung der Agentur und des JobCenters sowie der Wirtschaft und die Entscheidungsbefugnisse des Bündnisses müssen neu diskutiert werden. Das Bündnis wird durch das vom Bezirksamt berufene Lenkungsgremium repräsentiert. Die Partner des Bündnisses sollten sich auf quantitative und qualitative Zielsetzungen verbindlich festlegen und deren Einhaltung kontrollieren. Hauptziel ist die Schaffung wettbewerbsfähiger und sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze. Der Bündnischarakter zwischen wirtschaftspolitischen, privaten und öffentlichen Akteuren muss gestärkt werden und in „Bündnisprojekte“ der Partner münden. Die Partnerschaft der im BBWA vertretenen Akteure sollte sowohl in gemeinsam getragenen Inhalten des Aktionsplanes als auch in einer klaren Ressourcenübereinkunft (Finanzierungsmix, Nutzung spezieller Fördermöglichkeiten, Nutzung der Potentiale der lokalen, regionalen, nationalen und europäischen Ebene) zum Ausdruck kommen. Das Koordinierungsgremium aus Bezirksamt und Servicegesellschaft gsub stellt hierfür ein „Instrumentenset“ vor, dass zum einen präzise Projektvorschläge ermöglicht und zum anderen den Bedarf an Kofinanzierung durch die Bündnispartner darstellt.

239

Das Bezirksamt stellt im Rahmen der Möglichkeiten des Haushaltes Kofinanzierungsmittel zur Verfügung. Die gsub wird als professioneller Dienstleister den Bündnisprozess weiterhin begleiten. Ziele, Partner, Instrumente und Ergebnisse des BBWA müssen öffentlich stärker bekannt gemacht werden. Hierzu gehört neben einer Bestandsaufnahme und Berichterstattung zu den bisherigen Ergebnissen eine öffentliche Diskussion der Schwerpunkte kommunaler Beschäftigungspolitik. Mit der geplanten Fortschreibung des Aktionsplanes wird ein Ende Dezember 2006 abgeschlossener Diskussionsprozess um die neuen lokalen Handlungsfelder für die Strukturfondsperiode 2007-2013 und gleichzeitiger Neukonstituierung des Lenkungsgremiums dokumentiert. Übersicht über geplante Projekte anhand der genannten Schwerpunktsetzung: Schwerpunkt A) Bereitstellung demographischer Wandel

von

innovativen

Dienstleistungen

im

Bereich

Schwerpunkt B) Unterstützung und Entwicklung von Netzwerken für lokale Partner und kleinste, kleine und mittlere Unternehmen Projekt

“Regionalmanagement” für den Bezirk Lichtenberg

Inhalt Regionale Entwicklungsprozesse (im Bezirk bzw. interkommunal zwischen dem Bezirk und angrenzenden Bezirken und Landkreisen) gestalten und handlungsorientierte Kooperationsansätze, Leitprojekte und Aktionsprogramme entwickeln. Mit dem Projekt Regionalmanagement soll die Aufgabe der Moderation und Führung von Aufgaben und Projekten der wirtschaftlichen Entwicklung im Bezirk Lichtenberg wahrgenommen werden. Dazu gehören • • • • • •

die Entwicklung der Gewerbegebiete bzw. die Moderation von Entwicklungsvorhaben, Akquisitionskampagnen unter Berücksichtigung der Potenziale im Stadtraum Ost, Die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung im Bezirk durch Konzipierung und Schaffung von Netzwerken kleiner und mittlerer Unternehmen, Die Organisation der Zusammenarbeit von Wissenschaftsund Forschungseinrichtungen mit Unternehmen der Region, Maßnahmen zur überregionalen Imageausprägung des Stadtraumes, Koordination von Marketingaktivitäten für den Bezirk, Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und des unternehmerischen Potenzials von KMU.

Die Zielstellung beinhaltet, die langfristige Fortführung des Projektes zu konzipieren und Finanzierungsgrundlagen zu schaffen bzw. weiter auszubauen. 240

• • •

Entwicklung der Wirtschaftspotenziale im Bezirk Bildung von Akteursnetzwerken als zentrales Element Eingliederung in ein bezirksübergreifendes Standortmarketing (“Stadtraum Ost”)

Laufzeit April 2002 – 31. März 2008 Für die Verstetigung des Projektes ab 2008 wurden Mittel von Unternehmen eingeworben und die Beteiligung des Bezirksamtes Lichtenberg fixiert. Letzteres ist u.a. Ergebnis des Bürgerhaushaltes. Partner Bezirksamt Lichtenberg, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Wirtschaftskreise der beiden Bezirke, regionale KMU, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, IHK, HwK, Investitionsbank Berlin, Berlin Partner GmbH, Agentur für Arbeit Berlin Mitte, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Finanzierung Für den gesamten Förderzeitraum (inkl. Verlängerung) stehen 1.228.337,81 EURO zur Verfügung, davon 982.670,25 EURO aus GA-Mitteln und 245.667,56 EURO aus Eigenmitteln des Bezirkes Bis zum 31.12.06 wurden 957.300,31 EURO verausgabt. Indikatoren Projektmanagement (Planung, Organisation, Durchführung, Finanzierung, Öffentlichkeitsarbeit, Aktivierung, Moderation, Konfliktmanagement), Nutzung klassischer Standort- und Stadtmarketinginstrumente, effiziente Verwendung knapper Mittel durch Bündelung von Ressourcen des BA und der Fördermittel der GA für Zwecke der bezirklichen Wirtschaftsförderung, Entwicklung und Nutzung von Synergien der Zusammenarbeit von Unternehmen, Initiierung von Projekten und Netzwerken, Etablierung einer moderierenden Stellung des Regionalmanagements zwischen Verwaltung und Wirtschaft, Bearbeitung von Ansiedlungsnachfragen in Kooperation mit Bezirksamt und privaten Eigentümern, Ansprechpartner und Koordinator für Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, Nachhaltige Institutionalisierung des Projektansatzes. Ergebnisse • Gewerbegebietsanalysen und Verwertungsexpertisen • Internetauftritt • Gewerberaum- und Gewerbegebietsbörse • Unternehmensportal, incl. Unternehmensnetzwerk • Frauen-Power-Netzwerk • Informations- und Imagebroschüren, • Fachtagungen • Unterstützung von Unternehmen in konkreten Situationen (Ansiedlung, Marketing, • Kooperationen etc.) • Beschäftigungseffekte: unmittelbar: 4 Arbeitsplätze, mittelbar: nicht zu quantifizieren 241

Projekt

Stadtteilbüro Enterprise im Bezirk Lichtenberg

Inhalt Individuelle ganzheitliche Beratung von gründungswilligen arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedrohten jungen Erwachsenen zwischen 18 und ca. 30 Jahren; Schwerpunkt: Gründungen aus der Arbeitslosigkeit (ALG-I/II-EmpfängerInnen), Unterstützung durch Mentorennetzwerk Teilprojekt im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL Laufzeit Projektarbeit in Lichtenberg seit 30.01.2003 Fortführung jeweils abhängig von Finanzierungsmöglichkeiten in der Förderperiode und danach Partner Bezirksamt Lichtenberg, Arbeitsagentur, JobCenter Lichtenberg, Unternehmen der Region und weitere Kooperationspartner von LOK/Enterprise Berlin (www.lok-berlin.de) Finanzierung ESF, Land Berlin; für Büro Lichtenberg: 2x ½ Personalstelle über ESF + zusätzliche Unterstützung durch ZeP-Mitarbeiter bis Ende 2007; nach EQUAL II ist die Weiterführung des Büros unter Einbeziehung der Region Marzahn-Hellersdorf (eastside) als gemeinsame Region Ost geplant Indikatoren Einrichtung eines Lokalen Beratungsbüros Lichtenberg; Schaffungen von Arbeitsplätzen durch Existenzgründungen; Entwicklung innovativer Finanzierungsstrukturen Gründungsvorhaben (Zuschüsse, Mikrokredite u.ä.)

für

geeignete

Ergebnisse • Inbetriebnahme des Büros Frankfurter Allee zum 30.01.2003; Umzug in Normannenstraße zum 01.02.2007 • Bisher 60 erfolgreiche Gründungen mit insgesamt über 60 Arbeitsplätzen • Betreuungspool von z.Zt ca. 20 Personen mit Gründungsabsichten Projekt Lokales Standortmarketing in der Rummelsburger Bucht – Management der Interessengemeinschaft „Eigentümer in der Rummelsburger Bucht“ Inhalt Lokales Standortmarketing zum Erhalt und zur Neugewinnung wirtschaftlicher Funktionen bei Handel, Gewerbe und Dienstleistungen. Es umfasst die Projekt- und Netzwerksteuerung, Moderation und Mediation von Maßnahmen der Mitglieder in der Interessengemeinschaft „Eigentümer in der Rummelsburger Bucht“. Zur Stärkung der örtlichen Wirtschaftsstruktur, der Standortsicherung, der Entwicklung neuer Kooperationsplattformen der lokalen Wirtschaftsnetzwerke unter Einbeziehung 242

von Eigentümern an Grundstücken und Immobilien sollen Interessenten und Investoren intensiv und professionell unterstützt werden. Laufzeit 2007– 2010 Partner Bezirksämter Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg, Betroffenenvertretung Rummelsburger Bucht, Wasserstadt GmbH, Niederlassung Rummelsburger Bucht, Senatsverwaltungen Finanzierung Private Mittel 29.500 € pro Jahr Finanzierung von Teilprojekten über GA-Mittel denkbar Indikatoren Förderung von Unternehmensansiedlungen und Existenzgründungen; Erhalt und Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen; Minderung des Leerstands an Gewerbeflächen und –räumen; Entwicklung einer handlungsorientierten Netzwerkorganisation und -kommunikation Ergebnisse Findungs-Workshops zu Konzeptideen mit Partnern und Akteuren vor Ort Schwerpunkt C) Maßnahmen zur Modernisierung und Entwicklung von Gewerbestandorten, Maßnahmen zur Nachnutzung städtebaulicher Substanz unter den Bedingungen einer schrumpfenden Stadt Projekt Schutz durch Nutzung – Stadtrandnetzwerk mit der Naturschutzstation Malchow als zentralem Lern- und Werkhof im Nordosten von Berlin Inhalt Ziel ist, durch innovative Konzepte für die landwirtschaftliche Produktion (ökologischer Landbau, Spezialkulturen, nachwachsende Rohstoffe u.a.) in engem Zusammenspiel mit Vermarktung und solchen Schwerpunkten wie Fremdenverkehr oder Landschaftspflege die Entwicklungspotentiale der Region auszuschöpfen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die landwirtschaftliche Nutzung wird in ihren Vorteilen für die Stadt sowohl als Klimaausgleichsfläche und Frischluftentstehungsgebiet als auch als siedlungsnahes Erholungsgebiet gefördert. Ein weiteres Innovationspotential liegt in der alternativen Energiegewinnung bei der Neubesiedelung und Umnutzung der vorhandenen Gebäude. Die Einbindung von Umwelttechnik beim Umbau denkmalgeschützter Gebäude und die Schaffung dezentraler Ver- und Entsorgungsstrukturen in den Dörfern Malchow, Wartenberg und Falkenberg sind weitere Schwerpunkte. Laufzeit 2005 bis 2007

243

Partner Fachforum der Berliner Agenda; Regionalpark Nord-Ost e.V.; Dachverband der Regionalparks in Brandenburg und Berlin e.V.; AG Nord; Gemeinsame Landesplanungsabteilung; BA Lichtenberg Finanzierung Geplante Gesamtkosten lt. Projekt Gesamtkosten: 1. Umnutzung der vorhandenen Gebäude und Nutzung von alternativen Energien unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes = 1,8 Millionen EURO 2. Teilantrag über ca. 150.000 EURO an die Investitionsbank Berlin ist in Vorbereitung (wirtschaftsdienliche Maßnahmen) 3. Aufbau eines Netzwerkes von Produzenten wird über die Pressestelle des BA (Frau Eisenach) vorbereitet. Nach weiteren Finanzierungsquellen wird noch gesucht (vorauss. Umweltentlastungsprogramm, evtl. EFRE, vielleicht Deutsche Klassenlotterie Berlin) Außerdem Vergabe-ABM für Teilbereiche angedacht Indikatoren Vermarktungsstrategien für einheimische Produkte Herausarbeitung von Alleinstellungsmerkmalen Kooperation mit wirtschaftlich selbständigem Produkt-Koordinator Aufbau eines Netzwerkes von Produzenten Ergebnisse Realisierung soll 2005 beginnen Schwerpunkt D)

Integration in den Ausbildungsmarkt – frühzeitige Berufsorientierung

Projekt

Ausbildungsatlas Lichtenberg

Inhalt

Webbasierte bezirkliche Datenbank von AusbildungsPraktikumsplätzen zur Aktivierung von AusbildungsBeschäftigungsangeboten; Regionale Unterstützungsleistung beruflichen Integration von jungen Menschen

und und zur

Die Informationen im Ausbildungsatlas sind im öffentlichen Interesse und verbessern dauerhaft die Strukturen zur Ausbildungs- und Beschäftigungsförderung. Vorgesehen ist die Erweiterung auf die Region eastside. Laufzeit

Der Ausbildungsatlas existiert seit 2003 mit geförderten Stellen zwischen 2 - 6 Beschäftigten aus unterschiedlichen Finanzierungsquellen (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen-ABM, StrukturanpassungsmaßnahmenSAM, MAE/ 1-Euro-Jobs)).

Die Verlängerung muss bisher jährlich neu beantragt und bewilligt werden. Angestrebt wird eine nachhaltige Etablierung des Ausbildungsatlasses beim Bildungsdienstleister und im Bezirk.

244

Partner JobCenter, Zukunft im Zentrum (ZIZ), Bezirksämter/ Wirtschaftsförderung Lichtenberg und Marzahn, Betriebe im Ausbildungsatlas Finanzierung Zur Zeit ist • eine Personalstelle SAM-finanziert über die Servicegesellschaft Zukunft im Zentrum GmbH (ZIZ), die vorerst bis Ende März 2008 weiterfinanziert wird, • werden 4 ABM-Kräfte beschäftigt bis aktuell 10.09.07 und ergänzend zwei weitere Personen auf MAE-Basis vom JobCenter Lichtenberg • Teilfinanzierung von Sach- und Betriebskosten sowie der Kosten für die Internetpräsentation • angedacht ist die dauerhafte Finanzierung von 4- 5 Personalstellen für Recherchetätigkeiten, zur Datenpflege für die Datenbank, für die Kontakte mit den Betrieben und die Koordinierung einschließlich Mittel für Sach-, Betriebs-, und Internetkosten Indikatoren • Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der webbasierten Datenbank von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes in der Region sowie der schulischen Angebote zur Ausbildung; • Bereitstellung von Ausbildungsplätzen zur Förderung von Beschäftigung durch Betriebe des ersten Arbeitsmarktes; • Nutzung des Webauftritts für Informationen zu Angeboten im Übergang Schule Beruf • Beschäftigung älterer Arbeitsloser im Projekt Ergebnisse • z.Zt. sind ca. 2000 betriebliche Ausbildungsplätze und ca. 500 Praktikumsplätze erfasst; • 440 Betriebe sind aktuell vertreten; • Aufbereitung erfolgt tagaktuell, die Anzahl der angebotenen Plätze wächst jährlich • steigende Anzahl von Internetzugriffen, hat sich seit dem Start verzehnfacht (monatlich ca. 25.000 bis 30.000 Zugriffe); • Instrument der Öffentlichkeitsarbeit bei bezirklichen Veranstaltungen zur Berufsorientierung Projekt

„Im Bilde“ - Berufswahlpass im Bezirk Lichtenberg

Inhalt

Vertiefte Berufsorientierung durch die Einführung und Bearbeitung des Berufswahlpasses an teilnehmenden Lichtenberger Schulen; Schwerpunkt: Zielgruppe sind Schüler der Klassenstufe 8-10 im Allgemeinbildenden Schulwesen der Sekundarstufe 1

Laufzeit

Mit dem Leitträger wurde mit Wirkung zum 1.9.2007 ein Leistungsvertrag abgeschlossen. Die letzten Schüler der Klassenstufe 8 werden im Schuljahr 2009/2010 aufgenommen. Nach Auslaufen dieses Jahrganges endet die Leistung. Es wird derzeit von einer Schülerzahl i. H. v. 270 für das Schuljahr 2007/2008 ausgegangen. Insgesamt wird voraussichtlich im Jahr 2010 eine Gesamtschülerzahl von 810 erreicht sein, welche in den 245

Folgejahren jeweils bis zum Auslaufen der Maßnahme um 270 Schüler sinken wird. Partner Bezirksamt Lichtenberg (Jugend, Schule , Wirtschaft und Arbeit), Arbeitsagentur, JobCenter Lichtenberg, Senatsverwaltung Bildung, Wissenschaft und Forschung, Lichtenberger Schulen Finanzierung Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Abt. Familie, Jugend und Gesundheit zu 51 %; Agentur für Arbeit Berlin Mitte Geschäftsstelle Lichtenberg zu 49%; zusätzlich ESF, soll nach Projektbeginn bei der zuständigen Senatsverwaltung beantragt werden Indikatoren Vernetzung der beteiligten Akteure der Berufsorientierung und –beratung; Verringerung von Ausbildungsabbrüchen und Abbrüchen von Anschlussmaßnahmen Ergebnisse • Engere Zusammenarbeit mit Unternehmen der Wirtschaft und Verbänden und daher praxisnahe vertiefte Berufsorientierung; • Unterstützung der Schulen bei der frühzeitigen Berufsorientierung; • Fundierte Berufswahl mit einer höheren Treffsicherheit; • Bessere Vorbereitung des Überganges von Schule ins Berufsleben Projekt Assessment-Center zur Berufsorientierung und Bewerbung Realitätsnahes Training von Elementen verschiedener Personalauswahlverfahren Inhalt

Das Projekt leistet einen Beitrag zur Berufsorientierung von SchülerInnen an Gymnasien und soll Orientierungshilfe aus Sicht der Unternehmen geben. Die Tagesveranstaltung wird innerhalb von 10 Zeitstunden absolviert. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 – 13 erleben einen Tag, der ihnen nachhaltige Impulse hinsichtlich Berufsorientierung, Bewerbung und Lebensplanung verleihen kann. Sie erleben eine komplette Simulation eines betrieblichen Auswahlverfahrens. Die Veranstaltung soll zu einer Veränderung im Denken der jungen Menschen führen und die SchülerInnen sollen zu der Überzeugung gelangen, dass der Plan für die eigene Zukunft jetzt entstehen muss. Durchgeführt wird die Veranstaltung von Unternehmerinnen und Unternehmern des Wirtschaftskreises Hohenschönhausen – Lichtenberg e.V.. Sie orientiert sich an realen Anforderungen der Personalauswahlverfahren von DAX dotierten Unternehmen.

Laufzeit 01.10.2007 bis 31.08.2008 Partner Wirtschaftskreis Hohenschönhausen – Lichtenberg e. V. – Arbeitsgruppe „Jugend und Wirtschaft“, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Deutscher BildungsRing 246

Finanzierung Das Projekt ist gefördert durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) und unterstützt durch die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Indikatoren zielgerichtete Vorbereitung auf Eignungstests, Planspiele, Bewerbungsschreiben, Bewerbungsgespräch einschließlich Auswertung und Gesamtfeedback; Förderung und Entwicklung von unternehmerischem Nachwuchs; Unterstützung der Schulen in Ihrer Arbeit mit Jugendlichen im Rahmen der Berufsorientierung Ergebnisse Die Schüler/Innen erhalten am Ende ein Feedback, dass dem üblichen Rahmen betrieblicher Auswahlverfahren entspricht. Sie erhalten ein Handout mit wichtigen Informationen zur Berufs/- Studienorientierung, -wahl und- bewerbung Folgende Projekte wurden in 2006/2007 erfolgreich abgeschlossen: Geschäftsstraßenmanagement Fennpfuhlmeile am Anton-Saefkow-Platz Servicegesellschaft für Conciergedienste Präventive Wirtschaftsförderung Office für Deutsch-polnische Wirtschaftskontakte Netzwerk Tourismuswirtschaft Studie Lichtenberger Geschäftsstraßen Kulturwirtschaft in Lichtenberg Marketing für Barnimtouristik Landschaftspark Herzberge – behutsame ökologische Entwicklung des Standortes mit integrierten Naturschutzmaßnahmen bei gleichzeitiger landwirtschaftlicher und landschaftsnaher ökonomischer Standortnutzung LSK – Lokales soziales Kapital LSK ist ein Berliner Förderprogramm, das zu 100 Prozent aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wird. Mit diesem Programm können Kleinstvorhaben (Mikroprojekte) zu folgenden Schwerpunkten mit bis zu 10.000 Euro gefördert werden: •

• • •

Förderung von Aktionen zur beruflichen Eingliederung.(das können Projekte sein, die die berufliche Qualifizierung von besonders benachteiligten Zielgruppen verbessern oder Projekte, die dem Schulabbruch von benachteiligten Jugendlichen vorbeugen) Förderung von Kleinstvorhaben zur Schaffung neuer Beschäftigungsfelder Förderung von beschäftigungsorientierten Netzwerken (z.B. Aktivitäten zur Festigung bestehender oder zum Aufbau neuer Netzwerke) Unterstützung bei Existenzgründung, Gründung von sozialen Unternehmen und beschäftigungsorientierten Genossenschaften

Dabei sollen vor allem Initiativen unterstützt werden, die bisher keine ESF-Förderung bekommen haben. Sie sollen auch kein Ersatz für wegfallende andere Arbeitsmarktförderinstrumente sein. 247

Im Rahmen von LSK hat der Bezirk Lichtenberg für 2003 bis 2006 von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen (neu: Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen) Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds in Höhe von 310.000 Euro zur Verfügung gestellt bekommen. Die Förderung wird in Kooperation mit dem Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) durchgeführt. Die administrative Umsetzung erfolgte über die Servicegesellschaft gsub. In dem genannten Zeitraum wurden insgesamt 40 Projekte mit 1.509 Teilnehmer/innen gefördert. Im Jahr 2007 wurden/werden die folgenden 20 Mikroprojekte mit insgesamt 150.000 Euro im Programm LSK gefördert: Projektname/Förderschwerpunkt Medien ein Beruf oder Berufung für Mädchen/ A Initiative generationsübergreifender Spielplatz am Dr. Janusz Korcak Haus am Tierpark/ A „Kiekemal" - KleineKünstlerKiezKulturKarlshorst/ C "Storkower Garten"/ A Weg ins Berufsleben/ A Netzwerk Interkultureller Garten/ B BürgerInnen gestalten Kiezathmosphäre mit/ A Verbesserung der Ausbildungschancen für Hauptschüler/ A WenaRo - "Wege nach Rom"/ A

Laufzeit Feb.-Sept. April-Sept.

Fördersumme 9.000 € 10.000 €

Feb.-Sept. Feb.-Sept. Feb.-Mai Mai-Sept. Feb. Sept. Mai-Juni

9.450 € 10.000 € 8.500 € 9.000 € 9.000 € 10.000 €

Mai-Okt.

6.000 €

Sicherung von unternehmerisch tätigen Frauen/ C Förderung der Attraktivität des Berliner Nordostens für den Tourismus/ C Arbeitsmarktintegration ausländische Fachleute und Jugendliche durch das Projekt "Heute dein Hobby, morgen dein Beruf"/ A Chancen durch Arbeit Future Tec'n Art/ Young Working Women/ A Unterstützungsnetzwerk zwischen Soziokulturellem Zentrum und ansässigen Gewerbetreibenden Kiezzeitung Rummelsburger Bucht/ Alt-Stralau/ A kontakto - die kleinunternehmerstadtteilinitiative/ C Gründung Stadtteilgenossenschaft "Weitlingkiez"/ D Lichtenberger PC-Selbsthilfestudio/ A Integrationsprojekt für geistig und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche

Feb.-Sept. Feb.-Sept.

7.000 € 7.000 €

Feb.-Sept.

5.000 €

April-Sept. Feb.-Okt. Feb.-Sept.

8.000 € 7.000 € 5.500 €

März-Okt. Feb.-Sept. März-Sept. März-Okt. März-Okt.

6.000 € 5.000 € 8.550 € 5.000 € 5.000 €

EU-Gemeinschaftsinitiative Urban II Ein Instrument der EU zur dauerhaften wirtschaftlichen und sozialen Wiederbelebung krisenbetroffener Stadtviertel ist das Programm Urban. Berlin ist eine von 70 Städten, die durch Urban unterstützt werden. Bis zum Jahr 2006 erhielten Teile der Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg rund um das Ostkreuz fast 15 Millionen Euro aus diesem Programm.

248

Das Urban II-Gebiet setzt sich aus vier Quartieren zusammen, die sich in ihrer städtebaulichen Struktur z.T. stark unterscheiden. Auf Lichtenberger Seite gehören dazu die Großsiedlung Frankfurter Allee-Süd, die gründerzeitliche Victoriastadt und das mit Reformwohnungsbau durchsetzte Altbauquartier um die Weitlingstraße. Speziell im Bereich um den Bahnhof Lichtenberg und Nöldnerplatz wurden bis 2006 etwa 1,1 Millionen Euro zur Förderung von Wirtschaft und Beschäftigung investiert. Neben der städtebaulichen Zerrissenheit kennzeichnen diese Gebiete eine Häufung ökonomischer und sozialer Probleme wie Arbeitslosigkeit, Abwanderung des Einzelhandels und Bevölkerungsrückgang. Ziel ist es daher, durch Vernetzung des Gebietes mit den angrenzenden Stadtteilen und Verknüpfung der vier Quartiere das soziale Umfeld der Bewohner zu verbessern und den lokalen Arbeitsmarkt zu stärken. Mit Geldern des Förderprogramms Urban, das unter dem Motto „Barrieren überwinden“ steht, wurden zahlreiche arbeitsmarktpolitische und wirtschaftliche, stadträumliche sowie soziale und kulturelle Projekte verwirklicht. Ein Beispiel ist das Projekt „Ladenleben“. Wie vielerorts in Berlin stehen auch in Lichtenberg etliche Ladengeschäfte und Gewerberäume leer. Straßen und Plätze veröden, öffentliches Leben fehlt. Darunter litten in den vergangenen Jahren die Gegenden Victoriastadt und Weitlingstraße am Bahnhof Lichtenberg. Um die Ansiedlung kleiner und mittelständischer Unternehmen zu fördern, wurden Existenzgründer und junge Unternehmen im Rahmen dieses Projekts bei der Realisierung ihrer Konzepte für leer stehende Gewerberäume mit der Aushandlung moderater Mietkonditionen und der Vermittlung verschiedener Beratungs- und Serviceleistungen unterstützt. Ein weiterer Baustein zur Reduzierung des Leerstands war die Entwicklung und Umsetzung von quartierspezifischen Leitbildern sowie Branchen- und Vermarktungskonzepten. Die EU-Mittel betrugen für dieses Projekt 100.000 Euro. Ein weiteres Beispiel ist der Wiederaufbau der Aula der Max-Taut-Schule als kulturelles Zentrum für Kunst- und Kulturinteressierte aus der ganzen Stadt. Die Aula der denkmalgeschützten Schule von Max-Taut am Nöldnerplatz ist im 2. Weltkrieg stark zerstört worden. Im Gegensatz zum längst denkmalgerecht sanierten Rest der Schulanlage blieb die Aula unter dem Schutz eines grünen Wellblechdaches weiterhin eine Ruine, die das Stadtbild rund um den Nöldnerplatz negativ prägte. Die Aula war schon in der Tautschen Planung als Veranstaltungsort mit einem Saal mit 1000 Plätzen konzipiert und weit mehr als nur ein schulischer Ort. Aus EU-Mitteln wurden fast 3,6 Millionen aufgewandt. Die feierliche Einweihung der Aula soll am 14.12.2007 erfolgen. Alle Projekte können im Internet unter der Adresse http://www.urban2-berlin.de eingesehen werden. Bereich Bildung und Schule Volkshochschule Lichtenberg Die Europäische Union. Geschichte Aufbau, Arbeitsweise In einem Vortrag mit anschließender Diskussion wurde am 22.11.2006 über dieses Thema informiert. 249

Lichtenberger Partnerstädte – Maputo Mosambik Zur Pflege der internationalen Beziehungen und als lebendiges Beispiel für die Pflege einer Städtepartnerschaft reiste die Lichtenberger Bürgermeisterin gemeinsam mit Vertretern der Trägerorganisation Solidaritätsdienst International e.V. (SODI) im Juni 2007 nach Maputo. Davon wird eine Veranstaltung am 12.11.2007 in Wort und Bild berichten. Bereits seit 1995 wird eine kommunale Partnerschaft zwischen Lichtenberg und dem 5. Bezirk von Maputo in vielfältigen Projekten und Begegnungen von Menschen realisiert. Die Beziehungen zwischen der EU und Afrika gewannen auf vielen Ebenen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung, im Dezember 2007 wird nach sieben Jahren wieder ein EU-Afrika-Gipfel in Lissabon stattfinden. Von den Lütticher Waffeln bis zu den Pfannkuchen – Die Vielfalt Europas vom Standpunkt einer Belgo-Berlinerin Was bedeutet eigentlich „in Vielfalt geeint“? Was bedeutet dies im täglichen Leben? Welche Aussichten gibt es für die Ausbildung, für die Arbeit? Erfahrungen und Erlebnisse zu dem Thema und einem Überblick über die Diskussion der letzten Entwicklungen können am 07.11.2007 gehört werden. Bereich Jugend Teilnahme an den Netdays Berlin / Europa Zahlreiche Kinder- und Jugendeinrichtungen Lichtenbergs nehmen seit vielen Jahren mit eigenen Angeboten an den Netd@ys Berlin Europa - dem jährlichen MultimediaStadtfestival im November (17.11.-24.11.2007) teil. Die Netdays finden europaweit statt und werden unter anderem durch den Europäischen Sozialfonds gefördert. www.netdays-berlin.de Bereich Europafähigkeit der Verwaltung Der Bezirk Lichtenberg beteiligt sich im Jahr 2007 zusammen mit sieben weiteren Berliner Bezirken am Projekt "ConAct Europe II - Qualifizierung von Berliner Verwaltungsmitarbeitern zur Stärkung der Europakompetenz", das aus dem EUProgramm Leonardo da Vinci finanziert wird. Ziel des Projektes ist es, Verwaltungsmitarbeiter/innen durch ein Praktikum in einer kommunalen Verwaltung im Ausland für die transnationale Arbeit in der Europäischen Union aufzuschließen und zu qualifizieren. Hierbei sollte auch das Verständnis für europäische Zusammenhänge geweckt werden. Als Partner wurden Verwaltungen ausgewählt, die bereits über Erfahrungen im Bereich transnationaler Projekte verfügen (Preston, Lyon) bzw. mit denen bereits eine Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene bestand (Stettin). Die Teilnehmer/innen wurden auf ihre Aufgaben während des Praktikums sprachlich und interkulturell vorbereitet. Daran schloss sich ein acht- bis zehnwöchiges Praktikum in der kommunalen Verwaltung des Partnerlandes an. Fünf Mitarbeiterinnen aus dem Bezirk Lichtenberg wurden jeweils für 3 Monate nach Preston, Stettin und Lyon entsandt und bringen ihre Auslandserfahrungen nun in ihre bezirkliche Aufgabenwahrnehmung ein. Die Höhe der Förderung aus dem Leonardo da Vinci - Programm beträgt für das Jahr 2007 insgesamt 79.700 Euro.

250

Für das Jahr 2009 wird zurzeit ein mögliches Nachfolgeprojekt „ConAct Europe III“ angedacht und konzeptionell vorbereitet. Aktuell wird gemeinsam von allen bezirklichen Europabeauftragten eine Broschüre erarbeitet, welche nach einer Einführung und Vorstellung des Projektkonzeptes, zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Erfahrungen und Eindrücke schildern lässt und mit einem Ausblick abschließt. Bereich Daseinsvorsorge/ Umwelt In der zum Lichtenberger Ortsteil Malchow gehörenden Siedlung Margaretenhöhe wurde am 19.06.2006 Berlins kleinstes Klärwerk auf den Namen „Klärchen“ getauft. In der Anlage wird eine neuartige Abwasserreinigungstechnologie mit wissenschaftlicher Begleitung erprobt: das so genannte Membranbelebungsverfahren (MBR). Es ermöglicht durch seine kompakte Bauweise die dezentrale Erschließung abgelegener Siedlungen und unterbietet die verschärften gesetzlichen Ablaufwerte der neuen EUBadegewässerrichtlinie. MBR- Anlagen lassen sich modulartig für Siedlungen von bis zu 10.000 Einwohnern erweitern. Die Wohngebiete von rund 33.000 Berlinern sind noch nicht an das zentrale Abwassersystem angeschlossen. Dazu zählte die Siedlung Margaretenhöhe, die etwa 250 Bewohner hat. Das 3,4-Millionen-Euro-Projekt wurde in einer Kooperation des Kompetenzzentrums Wasser Berlin, der Berliner Wasserbetriebe sowie von Veolia Wasser realisiert und von der EU mit 600.000 Euro gefördert. Nach einer einjährigen Testphase sollen die Ergebnisse von der EU und dem Senat in 2007 bilanziert werden.

251

Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Grundsätzliches Ziel, aber auch Chance der Europaaktivitäten des Bezirks Marzahn-Hellersdorf ist es, den Bürgerinnen und Bürgern die „Idee Europa“ nahe zu bringen. Dazu gehören sowohl das Wecken von Interesse für Europa und das Erkennen von Mitwirkungsmöglichkeiten in Europa auf nationaler und europäischer Ebene (z.B. über politische Mitwirkung) als auch Verwaltung, Vereine, Verbände, Unternehmen, Träger und u. U. auch Privatpersonen dazu zu befähigen, europäische Fördermöglichkeiten zu nutzen. Weiterhin soll die "Europakompetenz und -fähigkeit" der bezirklichen Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeiter durch Erlangung von speziellen Kenntnissen und Fähigkeiten gestärkt werden. Erreicht werden kann dieses Ziel langfristig über eine themenund zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit, über umfangreiche Beratungsangebote und über spezielle Fortbildungsveranstaltungen. Auch Kooperationen, Kontaktpflege und Netzwerkarbeit mit anderen Verwaltungen und Institutionen sowie lokalen Akteuren haben einen hohen Stellenwert in der bezirklichen Europaarbeit – sie sind genauso wichtig, notwendig und unverzichtbar wie der permanente Erfahrungsaustausch. Ein weiterer großer Schwerpunkte ist die Akquise von Fördermitteln sowie die Initiierung und Realisierung von Projekten, die insbesondere der Stärkung der bezirklichen (Wirtschafts-) Infrastruktur und der Festigung des sozialen Zusammenhalts dienen. Ausführliche Informationen zur Europaarbeit in Marzahn-Hellersdorf sind im Web unter: http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/wirtschaft/start_europa.html sowie im Europabericht 2005 Marzahn-Hellersdorf unter: http://www.berlin.de/ba-marzahnhellersdorf/wirtschaftsfoerderung//servicecenter/downloads.html

252

Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Austausche, Begegnungen und Partnerschaften Insbesondere seitens der bezirklichen Jugendeinrichtungen wurden wieder zahlreiche bi-, tri- und multilaterale Jugendbegegnungen und thematische Austausche durchgeführt. Auch im Rahmen der städtepartnerschaftlichen Beziehungen werden im Laufe des Jahres 2007 im Bezirk eine Vielzahl von Aktivitäten organisiert. Europapolitische Öffentlichkeitsarbeit http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/wirtschaft/eu-oeffentlich.html Die europapolitische Öffentlichkeitsarbeit – hauptsächlich vor dem Hintergrund der Umsetzung des „Plan D“ der EU-Kommission – ist von unverändert großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang wurde die Zusammenarbeit in den bereits vorhandenen Netzwerken aber auch mit anderen europapolitisch tätigen Akteuren, wie z.B. der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin, intensiviert. Zur europapolitischen Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des Bezirks MarzahnHellersdorf gehört insbesondere die aktive Beteiligung an der jährlichen Europawoche: http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/wirtschaft/eu_woche.html Auch die Gestaltung des Internetauftritts unter http://www.berlin.de/ba-marzahnhellersdorf/verwaltung/wirtschaft/eu_beauftragte.html, die Herausgabe des Informationsblattes / Newsletters „Bündnis- und Europanews Marzahn-Hellersdorf“ http://www.berlin.de/ba-marzahnhellersdorf/verwaltung/wirtschaft/bbwa-aktuell.html sowie die Präsentation des Leistungsangebotes in internetbasierten Datenbanken gehören in das breite Spektrum der Öffentlichkeitsarbeit. Europafähigkeit der Bezirksverwaltung Im letzten Quartal des Jahres 2005 bildete sich die bezirksamtsinterne AG Europa unter Leitung der Europabeauftragten, die Anfang 2006 ihre aktive Arbeit aufnahm. Die Arbeitsgruppe wurde mit dem Ziel eingerichtet, die Sicherstellung des zielgerichteten Informationsaustauschs und die abteilungsübergreifende Abstimmung zu bezirksrelevanten europäischen Themen zu gewährleisten. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Stärkung der „Europakompetenz“ der Arbeitsgruppenmitglieder, die als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihre Abteilungen wirken sollen, insbesondere hinsichtlich der Weitergabe ihres Wissens zu den Möglichkeiten der Nutzung europäischer Förderinstrumente. Die Arbeit des Gremiums soll insgesamt dazu beitragen, die Europafähigkeit der Bezirksverwaltung zu fördern (zum internen Nutzen aber natürlich auch zu Gunsten Externer), Informationsflüsse zu optimieren, den Erfahrungs- und Wissensaustausch im Netzwerk „AG Europa“ zu sichern, Parallelstrukturen und / oder Doppelarbeit zu vermeiden, gegebenenfallsgemeinsame Projekte zu initiieren und einen Überblick über die Europaarbeit im Bezirk zu erlangen und zu geben. 253

Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ In der bisher vollzogenen Osterweiterung der Europäischen Union werden auch für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf Chancen in den sich neu bietenden politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Möglichkeiten gesehen. Insbesondere der Beitritt Polens bildet eine der wichtigsten Entwicklungsperspektiven für bezirkliche Wirtschaftunternehmen, speziell für Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU): erwartet wird die Sicherung von Arbeitsplätzen, die Stärkung des Wirtschaftsstandortes und die Erhöhung des Exportvolumens. Im Wissen darum ist ein großer Schwerpunkt der bezirklichen Europapolitik bzw. –arbeit die Verstärkung von Kontakten zur Anbahnung von Kooperationen zwischen Unternehmen und Verwaltungen des Bezirks sowohl mit denen in den osteuropäischen Mitgliedstaaten (speziell mit Polen) als auch mit denen in den städtepartnerschaftlich verbundenen Kommunen, einerseits unter Einsatz bereits bestehender Netzwerke und anderseits unter Nutzung im Bezirk vorhandener Kompetenzen, so zum Beispiel dem „OstWest-spezifischen Know - how“ in Form von interkulturellen, sprachlichen und regionalen Kenntnissen von Marzahn-Hellersdorfer Bürgern. Es ist ebenfalls Anliegen des Bezirksamtes, auch die bestehenden zivilgesellschaftlichen Kontakte zwischen den Städtepartnern zu intensivieren und auszubauen. Projekt „Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und des unternehmerischen Potenzials von KMU im Stadtraum Ost“ im Rahmen der Technischen Hilfe (TH) des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Ziel des Gemeinschaftsprojektes mit dem Bezirksamt Lichtenberg war, mit geeigneten Einzelmaßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit der gewerblichen Wirtschaft insbesondere der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) im Stadtraum Ost - zu erhöhen. Bei den Projektschwerpunkten der Entwicklung eines Informationsnetzwerkes und der Herausbildung von Osteuropakooperationen ging es darum, unter Nutzung aller im Stadtraum vorhandenen Potenziale (Unternehmen, Institutionen, Projekte, Städtepartnerschaften) ein Netzwerk aufzubauen, das den Unternehmerinnen und Unternehmern Hilfe und Unterstützung bei ihren unternehmerischen Aktivitäten in Osteuropa gibt. Vor diesem Hintergrund fand am 13. September 2006 der „2. WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside“ der Bezirke Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf statt. Zum 3. Wirtschaftspartnertag am 20.09.2007 waren wieder Delegationen und Aussteller aus unseren Osteuropäischen Nachbarländern anwesend. Zur festen Institution ist die Ausrichtung des am Vorabend stattfindenden deutsch-polnischen Fußballturniers um den „Easrside Cup“ geworden. Haus der Wirtschaftspartner

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Projekt “LHASA - Large Housing Areas Stabilisation Action” Seit Oktober 2004 arbeitete der Bezirk Marzahn-Hellersdorf als Leadpartner mit insgesamt 10 Partnern an dem gemeinsamen LHASA -Projekt im Rahmen des Programmes INTERREG III B, das sich in sehr differenzierten Themenschwerpunkten Großsiedlungsgebieten auseinandersetzte. Inzwischen liegen umfangreiche Informationen, Erfahrungen und erreichte Arbeitsergebnisse vor http://www.berlin.de/bamarzahn-hellersdorf/wirtschaftsfoerderung/aktuell/lhasa.html. Das Projekt endete am 30.09.2006. Derzeit befindet sich das Bezirksamt in der Vorbereitung eines Förderantrages für die neue Förderperiode zu INTERREG IV B (Ziel 3).

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf standen im Zeitraum 2006/2007 in Bezug auf die Nutzung europäischer Strukturfondsmittel in erster Linie ihre Sicherung bzw. die Ausschöpfung der zur Verfügung stehenden Budgets aus den Programmen „Förderung wirtschaftsdienlicher Maßnahmen...“ (EFRE), „Lokales soziales Kapital“ (LSK – Berlin) und „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ (LOS – Bund) im Vordergrund. Auch die Umsetzung des Wuhlewanderweg-Projektes mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Garantie- und Ausgleichsfonds für Landwirtschaft (EAGFL) genießt aufgrund seines Fördervolumens und seiner Bedeutung für den Bezirk oberste Priorität. Programm „Förderung wirtschaftsdienlicher Maßnahmen im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit“ aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Mit Unterstützung des Programms „Förderung wirtschaftsdienlicher Maßnahmen im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit“ werden in MarzahnHellersdorf Projekte mit wirtschaftsinfrastrukturverbessernder Ausrichtung umgesetzt, die somit einen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft leisten können. Derzeit werden bzw. wurden folgende Projekte realisiert, deren Inhalte, Planungen und aktuelle Realisierungsstände in Gänze sowohl unter Bezirkliches Bündnis für Wirtschaft und Arbeit - Berlin.de abrufbar sind.

Projekt: „Entwicklung des Standortes Gut Hellersdorf durch Stärkung vorhandener Potenziale endogener Unternehmenskooperationen“ Projektende: 31.12.2006 Gut Hellersdorf - Willkommen Projekt „Unterstützung der Entwicklung der Marzahner Promenade zum Besonderen Stadtteilzentrum“ Projektende: 31.12.2006 DSSW - Unterstützung der Marzahner Promenade bei der Entwicklung zum besonderen Stadtteilzentrum Projekt „Wohntheke Großsiedlung Hellersdorf – Leben und Arbeiten in Hellersdorf“ Berlin.de: Projekt "WohnTheke Großsiedlung Hellersdorf - Leben und Arbeiten in Hellersdorf, Wirtschaftsstärkung und nachhaltiges Standortmarketing"

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Projekt „Höhere Effektivität und Effizienz der Bestandspflege und Früherkennung durch integrierte IuK - Lösung für die bezirkliche Wirtschaftsförderung“ Projekt „Ausbau eines regionalen Wirtschaftskreislaufes und damit Verbesserung der regionalen Wirtschaftsleistungen und des unternehmerischen Potenzials von KMU im Bezirk Marzahn-Hellersdorf – Kooperation von eastside-Siedlungsverbund e.V. und Förderverein örtlicher Unternehmer e.V.“ im Rahmen der Technischen Hilfe (TH) des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Projektlaufzeit 01.08.2007 bis 31.12.2007 ESF-Landes-Programm „Lokales soziales Kapital“ (LSK - Berlin) Seit Mitte 2003 fördert die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen über das Landesprogramm „Lokales Soziales Kapital“ (LSK - Berlin) lokale Initiativen mit maximal 10.000 € bis zu 12 Monate, die gemeinwesenorientierte Aktivitäten mit beschäftigungspolitischen Zielsetzungen verbinden. Die Mittel stammen ausschließlich aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Die einzelnen Kleinstvorhaben, die mit diesem Programm gefördert werden, sind direkt an die lokalen Gegebenheiten gebunden. Deshalb werden sie in enger Kooperation mit dem Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit Marzahn-Hellersdorf durchgeführt. Im Jahr 2006 konnten 23 Projekte mit LSK-Mitteln umgesetzt werden. Im Jahr 2007 wurden bis zum Ende der Förderperiode nochmals 15 „Mikroprojekte“ im Rahmen des Landesprogramms bewilligt. Diese Projekte enden spätestens zum 31.10.2007 Bezirkliches Bündnis für Wirtschaft und Arbeit - Berlin.de Programm „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ (LOS - Bund) Förderphase 2005/2006 Mit dem Programm sollten soziale und beschäftigungswirksame Potenziale vor Ort aktiviert werden, die durch zentrale Programme wie der Regelförderung des ESF nicht erreicht werden. Mit Kleinförderungen von bis zu 10.000 € wurden u.a. lokale Initiativen unterstützt, die sich für die Integration von Immigranten auf den 1. Arbeitsmarkt, die Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, die Integration benachteiligter Jugendlicher, die Förderung von Frauenprojekten sowie von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einsetzten. Die Mittel stammten ausschließlich aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und mussten nicht kofinanziert werden. Auch für die 3. Förderrunde des ESF -Bundesprogramms „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ (LOS Bund) bekam das Bezirksamt die beantragten Mittel in Höhe von 100.000 Euro als Globalsumme zugesprochen. Die eingereichten Projektideen wurden im Rahmen einer Messe präsentiert. Bevor der Begleitausschuss LOS Anfang September 2005 über die Vergabe der Fördermittel entschied, hatten die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils – wie auch schon in den vorangegangenen Jahren - die Möglichkeit, anhand eines Votings (Punktevergabe) zu zeigen, welche Projekte ihres Erachtens in den Jahren 2005/2006 in ihrem Kiez gefördert werden sollten. Um die Auswahl zu erleichtern, wurden prägnante Informationen zum Förderprogramm zur Verfügung gestellt. Die Projekte, die in der in der Zeit vom 1. Juli 2005 bis zu 30. Juni 2006 umgesetzt wurden, stehen für bürgerschaftliche und engagierte Arbeit zur Festigung des sozialen Zusammenhalts, für stärkere Vernetzung und für bessere Integration von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern im Stadtteil. 257

Das Programm endete zum 30.06.2006 nach der dritten Förderrunde Marzahn NordWest Quartier - Marzahn-NordWest Förderung aus Mitteln des Europäischen Garantie- und Ausgleichsfonds für Landwirtschaft (EAGFL) Projekt „Wuhlewanderweg“ Es bestand und besteht das Ziel, das Wuhletalgebiet touristisch zu erschließen und gleichzeitig die naturverträgliche Nutzung des Landschaftsraumes zu ermöglichen. Der Wuhlewanderweg wird zukünftig Köpenick mit Ahrensfelde verbinden und über den Barnimer Dörferweg den Anschluss an andere Erholungsgebiete wie die Barnimer Feldmark vollziehen. Gleichzeitig sollen neue, behindertenfreundliche Querungen und Aufenthaltsbereiche geschaffen werden. Darüber hinaus wurde mit der Beschilderung des Wuhlewanderweges begonnen, die eine sichere touristische Orientierung der Nutzer gestatten. Auch Kunstwerke und Ruheplätze bereichern die infrastrukturelle Wirkung. www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/natur/wuhlewanderweg.html

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Bezirksamt Mitte von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Berlin-Mitte liegt nicht nur im „Herzen Europas“, Berlin-Mitte bewegt auch europäische Herzen. Mehr als 23.000 Europäer/innen aus allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben hier ihre Wahlheimat gefunden und Berlin-Mitte zu seinem bunten Mix unterschiedlicher Kulturen und Weltanschauungen und seiner ganz eigenen intellektuellen und kreativen Dynamik verholfen. In Berlin-Mitte haben auch die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland und das Informationsbüro des Europäischen Parlamentes am Pariser Platz ihr „Zuhause“ gefunden. Europa ist längst im Alltag präsent geworden. Mit dem Euro ist Europa nicht nur dem Namen nach jedem Bürger gegenwärtig. Die Ergebnisse Europäischer Strukturpolitik sind im Stadtbild nachhaltig verankert. An vielen neu gestalteten Grünanlagen oder Straßen prangt die Europäische Flagge; zwölf goldene Sterne auf blauem Hintergrund. Auch das Bezirksamt Mitte wird zunehmend von der Europäischen Union „erobert“. Es beteiligt sich mit interessanten Veranstaltungen an der jährlich im Mai stattfindenden Europawoche, unterhält eine Reihe europäischer Städtepartnerschaften und profitiert von zahlreichen EU-Förderprogrammen. Ob Feinstaubrichtlinie oder Verwirklichung der Gleichbehandlung der Geschlechter – der Europäische Einfluss ist vielfältig und betrifft fast alle Bereiche der öffentlichen Verwaltung. Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung: Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.“ Robert Schuman, 09. Mai 1950 Der Bezirk Mitte von Berlin arbeitet erfolgreich mit europäischen Fördergeldern. Dabei ist Europapolitik zu einem wesentlichen Querschnittsthema der Verwaltung geworden. Mit der Institutionalisierung der Stelle des Europabeauftragten hat der Bezirk Mitte die Notwendigkeit erkannt, die Europapolitischen Aktivitäten der Fachabteilungen zu verknüpfen. Dabei gilt es, das quantitative und qualitative Förderergebnis stetig und nachhaltig zu verbessern. Eine Europafähige Verwaltung kann maßgeblich zur Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhaltes im Bezirk Mitte und damit auch in Europa beitragen.

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Europa entsteht durch konkrete Tatsachen. Das bedeutet: Europa ist (auch) das, was wir in Berlin-Mitte daraus machen!

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ So vielfältig wie Europa, so vielfältig sind auch die Aktivitäten des Bezirkes Mitte. Der EU-Beauftragte des Bezirks Mitte soll die Europapolitischen Aktivitäten koordinieren. Gleichzeitig sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirks in den einzelnen Fachbereichen mit Europapolitischen Aufgaben betraut. Europabeauftragter Bereits im Jahr 2003 hat der Bezirk Mitte die Stelle eines/einer Europabeauftragte/n für den Bezirk eingerichtet und damit ein deutliches Zeichen für eine aktive Europapolitik gesetzt. Neben der Öffentlichkeitsarbeit gehört die Beantragung europäischer Fördergelder sowie die Förderberatung externer und interner Partner des Bezirkes zu den Aufgaben des/der Europabeauftragten. Durch den regelmäßigen Newsletter Europa-in-Mitte ebenso wie auf der Homepage des Europabeauftragten kann man sich durch den Europäischen Förderdschungel führen lassen. Europaarbeit ist zu einem wesentlichen Bestandteil in Politik und Verwaltung geworden. In dieser Erkenntnis hat der Bezirk Mitte von Berlin im Juni 2007 ein ressortübergreifendes Europa-Netzwerk gebildet. Ziel unseres Europateams ist die Kompetenzschärfung der Verwaltung in Europaangelegenheiten, die Stärkung der innerbezirklichen, ressortübergreifenden Kooperation und die Verbesserung der Außendarstellung durch Sensibilisierung der Fachstellen für die Europaproblematik sowie ein umfassender Wissenstransfer. Jede Fachabteilung ist mit einem oder mehreren Mitarbeitern vertreten. Die Mitglieder des Europa-Teams stehen den BürgerInnen und MitarbeiterInnen des Bezirkes Mitte als Ansprechpartner in europäischen Belangen zur Verfügung. Kontakt: Stephan Winkelhöfer Europabeauftragter Tel.: 030/ 2009-32961 Fax: 030/2009-88 32961 E-Mail: [email protected] Europawoche 2007 Rund um den Europatag findet in Deutschland seit vielen Jahren die Europawoche statt.

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Die 13. Europawoche wurde bundesweit vom 5. bis 13. Mai 2007 gefeiert. Verschiedene Abteilungen des Bezirksamt waren mit einem insgesamt breiten Spektrum an Veranstaltungen bei der Europawoche vertreten. Beispiel: EuroCup2007 Im Rahmen der Europawoche 2007 veranstaltete das Bezirksamt Mitte am 11. Mai 2007 den „EUroCup2007“, ein Fußballturnier mit den Grundschulen aus dem Bezirk. Ursprungsidee war es, das Thema Europäische Union auch den „kleinen“ Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen. Durch die Erfahrungen aus der Fußballweltmeisterschaft 2006 und der damit verbundenen Euphorie für den Fußball sollte der „EUroCup“ dazu dienen, die Europäische Union mit ihren Mitgliedsstaaten kennen zu lernen. Unter der Schirmherrschaft des Leiters der Europäischen Kommission in Deutschland, Dr. Sabathil, haben die Kinder der 4. Klassen ein bereits ausgelostes europäisches Land in dem Turnier spielerisch vertreten. Trotz teils widriger Witterungsbedingungen ist es den MitarbeiterInnen der Büroleitung des Bezirksbürgermeisters gelungen, ein organisatorisches und sportliches Glanzlicht auf dem Gelände des Poststadions zu setzen. Beispiel: Europafest Bereits im Vorfeld zur Europawoche 2007 fand am 25. März 2007 das Europafest am Brandenburger Tor statt. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge und der deutschen Ratspräsidentschaft durfte sich der Bezirk Mitte gemeinsam mit anderen Berliner Bezirken im „Berlin-Zelt“ präsentieren und seine Europapolitischen Aktivitäten vorstellen Fotowettbewerb „Barrieren in Mitte“ Anlässlich des „Europäischen Jahres der Chancengleichheit für alle“ haben der Bezirksbürgermeister, die Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderung und der Europabeauftragte zu einem Fotowettbewerb „Barrieren in Mitte“ aufgerufen. Dabei wurde Bürgerinnen und Bürger gebeten, ihre Barrieren im Bezirk Mitte, Barrieren, die stören, die behindern, die Chancengleichheit für alle verhindern, im Bild festzuhalten. Die besten Fotos werden prämiert und im Rahmen einer Ausstellung anlässlich des UNO-Welttages der Behinderten am 3. Dezember 2007 in der Berolina-Galerie im Rathaus Mitte gezeigt.

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ConAct Europe II Sieben Berliner Bezirke haben im Jahr 2006 europäische Fördermittel aus dem EU-Programm Leonardo da Vinci für das Mobilitätsprojekt „ConAct Europe – Vorbereitung von Berliner Verwaltungsmitarbeiter/-innen auf transnationale Arbeit“ erhalten. Im Laufe des Jahres 2007 konnten und können drei Mitarbeiter der Bezirksverwaltung zu einem jeweils dreimonatigen Auslandsaufenthalt zu einer Verwaltung oder Nichtregierungsorganisation in Lyon, Preston und Stettin entsandt werden. Für den Beginn des Jahres 2008 ist eine gemeinsame Veranstaltung mit allen Projektteilnehmern des Bezirkes Mitte von Berlin geplant.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Städtepartnerschaften Der Bezirk Mitte pflegt zahlreiche Partnerschaften mit Städten aus Europa, so zum Beispiel Tourcoing, Frankreich und Terézvarós-Budapest, Ungarn. Auf Einladung des Bezirks Mitte sind Budapester Jungen vom 18.05. bis 21.05.2007 zu einem Wasserballturnier der B-Jugend in die deutsche Hauptstadt gereist. Der Budapester Wasserballnachwuchs nahm an einem vom Schwimm-Club-Wedding 1929 e. V. ausgerichteten Turnier teil und konnte sich mit verschiedenen Berliner Nachwuchsmannschaften messen. Die Gäste aus Ungarn konnten das Turnier siegreich beenden. Neben dem sportlichen Wettkampf konnten auch zahlreiche persönliche Kontakte geknüpft werden. Die Städtepartnerschaft des Bezirkes Mitte von Berlin mit dem Bezirk Terézváros von Budapest wurde am 07.04.2005 mit Unterzeichnung eines Städtepartnerschaftsvertrages besiegelt. Kontakt: Frau Ahrens Kommunale und internationale Kontakte Tel.: 030 / 2009-32183 Fax: 030 / 2009-8832183 E-Mail: [email protected] Stadtbibliothek Berlin-Mitte – Citybibliothek Berlin Durch zahlreiche Aktivitäten mit europäischem Bezug zeichnet sich auch die Citybibliothek Berlin aus. So präsentierte die Philipp-Schaeffer-Bibliothek vom 04.09.2007 – 12.10.2007 die Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung The White Ravens 2007 mit zahlreichen Titeln europäischer Autoren. Kontakt: Frau Rosemann Stadtbiblitohek Mitte Tel.: 030 / 2009-24412 Fax: 030 / 2009-24425 E-Mail: [email protected]

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Europäische Fonds und Aktionsprogramme bieten Akteuren im Bezirk die Möglichkeit, interessante Projekte zu initiieren oder bestehende Aktivitäten um eine europäische Dimension zu erweitern. Jedes dieser Projekte leistet einen eigenen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt und damit befördert damit den europäischen Einigungsprozess. Allein in der letzten Förderperiode 2000-2006 konnten Projektträger in Mitte 54,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds akquirieren und in 751 Projekten erfolgreich umsetzen. Auch in der neuen Förderperiode 2007-2013 weisen die Planungen in eine ähnliche Richtung. Im Folgenden soll an Beispielen aufgezeigt werden, wie Bereiche der Bezirksverwaltung Mitte aktiv mit EU-Fördergeldern arbeiten und damit nicht zuletzt an der Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Perspektive mitwirken. Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (EFRE) Mit diesem Programm beabsichtigt das Land Berlin wirtschaftsnahe Projekte in den Bezirken zu unterstützen. Auch der Bezirk Mitte beteiligt sich an dem Programm. Zeil ist es, die Wirtschaftskraft des Bezirks zu stärken, um so die Beschäftigung zu fördern. In diesem Kontext wurde ein „Bezirkliches Bündnis für Wirtschaft und Arbeit“ aufgebaut – ein Netzwerk aus Wirtschaftsvertretern, Gewerkschaften und Verwaltungsvertretern. Kontakt: Wirtschaftsförderung /-beratung Mitte Parochialstraße 1-3, 10179 Berlin Link: http://www.berlin.de/ba-mitte/wirtschaftsfoerderung Projektbeispiel Kulturwirtschaftliches Innovationszentrum Christiana Das kulturwirtschaftliche Innovationszentrum Christiania ist ein Projekt des Bezirksamtes Mitte von Berlin – Bereich Wirtschaftsförderung/-beratung - im Zusammenwirken mit der L.I.S.T. (Lösungen im Stadtteil) GmbH, Förderband e.V. und dem Atelierbüro des BBK Berlins. Es wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie der Agentur für Arbeit Berlin-Mitte finanziert.

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Standort ist das ehemalige Bewag-Umspannwerk „Christiania“ in der Osloer Straße, die bis 1938 Christiania-Straße hieß. Durch die nachhaltige Ansiedlung von Freiberuflern aus den breitgefächerten Bereichen der Kulturwirtschaft, genannt creative industries, soll zum einen deren bislang unterschätztes ökonomisches Potenzial zur Geltung kommen und andererseits dem Immobilienleerstand und damit verlorenen Ressourcen entgegengetreten werden. Kontakt: Holger Rasche Tel: 030/ 3251-4543 E-Mail: [email protected] Link: www.christiania.de Lokales Soziales Kapital (LSK-ESF) Unter der Überschrift "Lokales Soziales Kapital" LSK werden im Land Berlin Mikroprojekte gefördert. Das Programm wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Die Mikroprojekte sollen dazu dienen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und neue Beschäftigungsfelder auf lokaler Ebene zu eröffnen. Anträge können stellen: Lokale Initiativen, Vereine, aktive Bürgerinnen/Bürger, Arbeitsgemeinschaften u.ä. Weitere Informationen und Projektbeispiele: Link: http://www.loskap-berlin.de/ Lokales Kapital für Soziale Zwecke (LOS-ESF) Durch das Bundesmodellprogramm LOS soll die Beschäftigungsfähigkeit von Menschen unterstützt und erhöht werden, die am Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind. Der soziale Zusammenhalt im Gebiet soll gestärkt werden, verbunden mit der Möglichkeit für Einzelne, Anschluss an den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu finden. Im Rahmen des Programms, das bereits in die 5. Förderperiode geht, können Mikroprojekte in den Quartiersmanagementgebieten im Bezirk Mitte mit einer Summe von 1000,- Euro bis zu 10.000,- Euro gefördert werden. Projektbeispiel Girls´Day Moabit 2007 Der bundesweite Girls´Day 2007 brachte einen neuen Teilnahmerekord: Insgesamt haben nun etwa 650.000 Mädchen teilgenommen. 8.113 Unternehmen und Organisationen trugen sich 2007 mit 137.489 Plätzen für Mädchen auf der Aktionslandkarte ein.

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Durch die Förderung aus dem Programm LOS konnte der Träger des Arbeitskreises Girls´Day Moabit zum zweiten Mal nach 2006 am Mädchen-Zukunftstag teilnehmen. Und auch in diesem Jahr war der Girls´Day Moabit ein voller Erfolg. Eine Vielzahl von Unternehmen, Betrieben, Jugendeinrichtungen und die Bezirksverwaltung haben Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 für einen Tag zu einem Besuch ihrer Arbeitsstätten eingeladen und ihre Büros und Werkstätten geöffnet. Dabei stand das praktische Erleben im Mittelpunkt. Kontakt: Herr Rainer Pede Koordinierungsstelle LOS Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin E-Mail: [email protected] Link: www.los-berlinmitte.de Bund-Länderprogramm ”Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt” (EFRE) Durch das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" wurden im Jahr 2006 447 Programmgebiete in 285 deutschen Städten und Gemeinden gefördert. In Berlin sind derzeit 33 Gebiete im Quartiersmanagement-, im Stadtteilmanagement-, im Präventionund im Verstetigungsverfahren verortet. Im Bezirk Mitte gibt es seit der Neuausrichtung der Programmphilosophie im Jahre 2005 insgesamt sieben Interventionsgebiete. Dies sind die QM-Gebiete Magdeburger Platz/ Tiergarten Süd, Moabit West/ Beusselstraße, Reinickendorfer Straße/ Pankstraße, Soldiner Straße/ Wollankstraße und Sparrplatz sowie die Stadtteilmanagement-Gebiete Brunnenviertel – Brunnenstraße und Ackerstraße Der Bezirk Mitte steht seit 2004 im Eigenverantwortung für seine QM-Gebiete.

Rahmen

eines

Pilotvorhabens

in

Insgesamt leben knapp 93.000 BürgerInnen in den Interventionsgebieten, was einem Anteil von rund 30 Prozent an der Bevölkerung des Bezirkes entspricht. Im Bezirk Mitte wird mit den Quartiers- und Stadtteilmanagementverfahren die Lebenssituation in sieben Stadtteilen verbessert, die von einer zunehmenden Verarmung, steigender Arbeitslosigkeit und sozialen Konflikten betroffen sind. Maßnahmen und Projekte lassen sich in einem Katalog von 9 strategischen Zielen und inhaltlichen Handlungsfeldern zuordnen. Link: http://www.quartiersmanagement-berlin.de Für Integrationsmaßnahmen in den Quartieren stehen im Rahmen des Berliner Kohäsionsfonds derzeit u.a. drei Quartiersfonds zur Verfügung. 267

Der Quartiersfonds 1, ehem. Aktionsfonds, ist ein Bewohnerfonds, aus dem soziokulturelle Projekte bis zu einer Höhe von 1.000 € gefördert werden. Der Quartiersfonds 2 fördert soziokulturelle Projekte in einem Rahmen zwischen 1.000 und 10.000 Euro und ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Soziokulturelle Projekte und nachhaltig wirkende Maßnahmen ab 10.000 Euro, die der Umsetzung der Handlungsschwerpunkte der Quartiere dienen, werden aus dem Quartiersfonds 3 finanziert. Kontakt: Frau Patz-Drüke Beauftragte für Stadtteilmanagement Mathilde-Jacob-Platz 1 10555 Berlin Tel: 030/ 2009-32359 Projektbeispiel: "Der Freund des Silberdrachen" im Quartiersmanagement-Gebiet Pankstraße Ein sehr nachhaltiges Projekt stellt die Umgestaltung der Treppenhäuser und Flure in der Erika-Mann-Grundschule dar. Das Schulgebäude fällt durch seine Strenge auf, wie durch geradezu einschüchternde Dimensionen -sehr lange, breite und hohe Korridore wirkten trist, langweilig und monoton, viel Raum für nichts. Auch die Zwischenräume sollten zu Aufenthaltsräumen werden, in denen die Kinder auch lernen, lesen oder spielen, vielleicht auch mal träumen können. Die Idee war, die Neugestaltung für die Treppenhäuser und alle Flure der Schule unter ein gemeinsames Thema zu stellen, das von den Kindern selbst im Schülerparlament entwickelt wurde. Und was wollten die SchülerInnen? Sie wollten eine Silberdrachenwelt. „Ein Silberdrachen kommt in die Schule auf der Suche nach einem Schlafplatz. Er wandert durch die Flure im ersten, zweiten und schließlich im dritten Stock. Überall, wo der Drache gewesen ist, verändern sich die Gänge. Am Anfang sieht man es flimmern und schimmern, als hätten die glitzernden Schuppen der Drachenhaut abgefärbt, aber nach und nach wird die Schule immer mehr zur Drachenhöhle.“ Verbunden sind die einzelnen Etagen durch ein zum Klangraum gewordenes Treppenhaus, in dem die Kinder an einer Riesenharfe vorbeistreifen können. Die Idee war im wörtlichen Sinne wunderbar, ihre Umsetzung überzeugend und ein Riesenerfolg für die Schule und damit auch für den Stadtteil. Das Projekt wurde mit dem Preis „Soziale Stadt 2004“ ausgezeichnet. Volkshochschule - Fördergelder für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit (ESF) "Die Volkshochschule vertritt den Anspruch, allen Menschen einen chancengerechten Zugang zu qualitativ hochwertigen Weiterbildungsangeboten zu ermöglichen", sagt Ursula Diehl, Direktorin der Volkshochschule in Berlin-Mitte. Was liegt näher, als den Bildungsauftrag der Volkshochschule mit den Fördermöglichkeiten europäischer Strukturfonds zu verknüpfen?

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Dem Land Berlin stehen aus dem Europäische Sozialfonds (ESF) Fördermittel zur Verbesserung der Beschäftigungsund Arbeitsmöglichkeiten und zur sozialen Integration Benachteiligter zu Verfügung.

Die Volkshochschule Berlin-Mitte hat daher Projekte aufgelegt, die einen wichtigen Beitrag zu Chancengleichheit und Integration leisten. Projektbeispiel Liftkurse Der Herausforderung, Schülerinnen und Schüler der Sonderpädagogischen Förderzentren mit Hauptschulabschlussempfehlung, zu ebendiesem Hauptschulabschluss zu befähigen, um damit ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern, hat sich die Volkshochschule Mitte mit dem Programm „Liftkurse“ gestellt. Die Liftkurse in den Ferien an einem schulfernen Unterrichtsort mit Unterricht in kleinen Gruppen, lebenswelt- und projektbezogenen Methoden und Blended-learning-Modulen sind auch ein Experimentierfeld für die Entwicklung der im Zusammenhang mit der Hauptschulabschlussorientierung zu entwickelnden neuen Förderstruktur in den Sonderpädagogischen Förderzentren. Das Projekt wird mit dem Schwerpunkt in Berlin Mitte gestartet, um mit den drei Sonderpädagogischen Förderzentren des Bezirks das Kooperationsnetz exemplarisch aufzubauen. Gleichzeitig werden Plätze in den Förderkursen auch für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Sonderpädagogischen Förderzentren anderer Berliner Bezirke vorgehalten. Projektbeispiel Inter@ktiv Deutsch Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund bräuchten für die Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse Hilfe, z.B. bei den Hausarbeiten. Doch gerade die Eltern, die Deutsch nicht gut erlernt haben, sind dazu nicht in der Lage. Inter@ktiv hilft beiden: Schülern und Eltern. Die Schülerinnen und Schüler verbessern mit digitalen Medien ihre Deutschkenntnisse. Die Eltern lernen parallel im Mediencafé mit. So wächst das Verständnis der Eltern für die schulischen Herausforderungen ihrer Kinder und wer weiß, vielleicht machen sie ja sogar zusammen die Hausaufgaben? Projektbeispiel „Deutsch Herkunftssprache“

und

Berufsvorbereitung

für

Frauen

nicht-deutscher

Der Bezirk Mitte hat mit seinen Stadtteilen Tiergarten und Moabit einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund (ca. 30%). Zwar profitiert Berlin-Mitte zunehmend z.B. von der türkischen Unternehmerenergie, viele Familien sind aber dennoch von staatlichen Transferleistungen abhängig. Insbesondere Frauen bleiben oft in den traditionellen Frauenrollen verhaftet. Konzentrieren sich die Mütter vor allem auf ihre Familie, haben sie kaum Chancen, ein deutsches Sprachniveau zu erreichen, das ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt eröffnet. Hinzu kommt, dass einige von ihnen nie und viele nur bis zu acht Jahren eine 269

Schule besucht haben. Ihnen fehlt daher die Erfahrung, wie man sich Wissen selbstständig aneignet. Die Volkshochschule Mitte gibt diesen Frauen eine Chance. Sie lernen in der Volkshochschule Deutsch und erwerben gleichzeitig berufsqualifizierende IT-Kenntnisse. Mit den verbesserten Deutschkenntnissen und dem Europäischen Computerpass Xpert in der Tasche haben die Frauen nicht nur bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Diese Qualifizierung ist ein wichtiger Schritt in Richtung Chancengleichheit, denn ein solches amtliches Zertifikat stärkt enorm das Selbstbewusstsein. Projektbeispiel Ferienschule Verfolgt man die Medienberichte, entsteht manchmal der Eindruck, die Schüler wären lernverdrossen. Das Projekt Ferienschule der VHS Mitte tritt den lebendigen Gegenbeweis an. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund verzichten auf die wertvolle Ferienzeit (und oft auch auf die Reise ins „Heimat“land) um z.B. Deutsch, Englisch, Russisch, EDV und Mathe zu „büffeln“. Sie können dann externe Prüfungen ablegen (z.B. Cambridge Certificate) mit denen sie ihre Jobaussichten verbessern. Es geht jedoch nicht nur um Wissen. Hier wird der „ganze“ Mensch geformt. So werden auch Rhetorik, Konflikttraining, Bewerbungstraining und andere wichtige Kompetenzen vermittelt. Natürlich dürfen auch die modernen Medien nicht fehlen. Im „virtuellen Klassenzimmer“ kann jeder auch online lernen. Und auch die Eltern haben etwas davon, denn sie werden aktiv in das Projekt einbezogen. Schule in der Volkshochschule (XENOS) Das aus dem Europäischen Sozialfonds geförderte Bundesprogramm "XENOS - Leben und Arbeiten in Vielfalt" zielt darauf ab, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft nachhaltig entgegenzuwirken. XENOS verknüpft an der Schnittstelle von Schule, Ausbildung und Arbeitswelt arbeitsmarktpolitische Maßnahmen mit Aktivitäten gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und zur Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen. Die VHS-Mitte leistet im Rahmen des Xenos-Projektes „Integration in der Mitte Berlins“ einen konkreten Beitrag zur beruflichen und sozialen Integration von Migrantinnen und Migranten. Der Lehrgang „Schule in der Volkshochschule“ im Lernhaus Pohlstraße bereitet junge Erwachsene zwischen 17 und 30 Jahren aus unterschiedlichsten Herkunftsländern auf die Fremdenprüfung der Senatsschulverwaltung zum Erwerb des Realschulabschlusses vor. Bei einem breiten Angebot verschiedener Unterrichtsfächer werden die bisherige Lernerfahrungen kritisch aufgegriffen. Der Lehrgang fordert von den Beteiligten einen hohen Grad an Motivation und Konzentration, so dass auch der Spaß am Lernen nicht zu kurz kommt. Kontakt: Volkshochschule Berlin Mitte Dr. Eduard J. Ditschek Müllerstr. 147 13341 Berlin Tel: 030 2009-37411 Email: [email protected] 270

Bezirksamt Neukölln von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Den Zielen der Europäischen Union, den Frieden und das Wohlergehen der Menschen zu fördern, Ausgrenzung und Diskriminierung zu bekämpfen und soziale Gerechtigkeit, die Gleichstellung von Männern und Frauen, die Ächtung der Gewalt und die Wahrung der kulturellen Vielfalt zu unterstützen, fühlt sich der Bezirk Neukölln in besonderem Maße verpflichtet. Mit der Entscheidung im Jahr 2002 die Stelle einer „Europabeauftragten des Bezirks“einzurichten, hat der Bezirk Neukölln ein klares Zeichen für eine Institutionalisierun der Europaarbeit im Bezirk gesetzt. Dies geschah nicht nur im Hinblick auf die Pflege der internationalen Beziehungen, sondern auch zur Verbesserung der europapolitischen Öffentlichkeitsarbeit und zur verstärkten Akquise und Nutzung europäischer Fördergelder für den Bezirk. Weitere Schwerpunkte der bezirklichen Europaarbeit sind die Verbesserung der Europafähigkeit der Verwaltung durch Information und Fortbildung und die Gremien-und Netzwerkarbeit mit den anderen Berliner Bezirken, den Senatsverwaltungen, der Vertretung des Landes Berlin bei der EU in Brüssel, der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament. Heute unterhält der Bezirk Neukölln 14 Städtepartnerschaften und eine Reihe freundschaftlicher Beziehungen zu europäischen Städten und darüber hinaus. Der Bezirk, in dem Menschen aus über 160 Nationen zusammenleben, ist aus sich selbst heraus multikulturell geprägt und offen für internationale Beziehungen, die nicht nur von der politischen Ebene ausgehen, sondern durch eine Vielzahl von Kontakten der Bürgerinnen und Bürger und der verschiedenen Vereine und Verbände aufgenommen und aufrecht erhalten werden. Mit seinen zahlreichen Städtepartnerschaften und internationalen Kontakten in Europa und der Welt, leistet Neukölln einen erlebbaren Beitrag zum europäischen Einigungsprozess, für den das Engagement auf lokaler Ebene und die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger immer wichtiger werden. Zur europapolitischen rogrammatik des Bezirks gehören nicht nur eine Vielzahl von Veranstaltungen zu europäischen Themen während der alljährlichen Europawoche und darüber hinaus, sondern auch die Umsetzung konkreter Projekte, die durch europäische Gelder gefördert werden und die der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung im Bezirk zugute kommen.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Europapolitische Publikationen Neuauflage der Broschüre „Europa konkret für die Menschen in Neukölln Zum Berliner Bürgerfest „Europa wird 50“ am 25. März 2007 veröffentlichte die Neuköllner Europabeauftragte die Neuauflage der Broschüre „Europa konkret für die Menschen in Neukölln. Wie europäische Gelder in konkreten Projekten den Menschen in Neukölln zugute kommen". Die Publikation gibt einen Überblick über die europapolitischen Akteure in der Berliner Verwaltung, eine kurze Einführung in die bezirkliche Europaarbeit und eine Auswahl der wichtigsten EU -geförderten Projekte in Neukölln. Die Relevanz europäischer Themen und die Auswirkungen europäischer Politik für die lokale Ebene werden anhand von Projektbeispielen anschaulich dargestellt. Neuauflage der Broschüre „Die besten Geschichten sind lokal – Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS) in Berlin Neukölln“ Die Europabeauftragte, auch Lokale Koordinierungsstelle für das LOS-Programm im Bezirk Neukölln, veröffentlichte im Mai 2007 die Neuauflage der Broschüre „Die besten Geschichten sind lokal Das Programm Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS) in Berlin Neukölln". Die Broschüre gibt einen Einblick in das ESF-Programm, dessen politische Ziele, die Förderschwerpunkte, die lokalen Handlungsstrategien und die Umsetzung des Programms anhand von zwölf Beispielen der guten Praxis. Ebenfalls enthalten ist eine Übersicht aller 150 LOS-Projekte in Neukölln von 2003 2007. Partnerschaftsaktivitäten der Schulen in Neukölln In 19 Neuköllner Schulen werden über 50 Partnerschaften mit Schulen in Belgien, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Norwegen, Polen, Russland, Schweden, Senegal Spanien, der Tschechischen Republik, der Ukraine und den USA gepflegt. Insbesondere die 4 Neuköllner Europaschulen, die Albert-EinsteinOberschule, die Alfred-Nobel-Oberschule, die Herman-Nohl-Schule und die Regenbogen-Grundschule mit den Sprachschwerpunkten Französisch und Italienisch sind hier in verschiedenen Projekten aktiv. Teilnahme am Bürgerfest „Europa wird 50“ Am 25. März 2007 jährte sich zum 50. Mal die Unterzeichnung der Römischen Verträge zur Gründung der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Die Europäische Union wurde 50 Jahre alt und dies wurde in ganz Europa gefeiert. In Berlin fand am 25. März 2007 ein großes Europafest am Brandenburger Tor statt. Der Bezirk Neukölln beteiligte sich gemeinsam mit den anderen Berliner Bezirken mit einem Stand im „Berlin-Zelt“ und stellte seine europapolitischen Aktivitäten vor.

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Europawoche 2007 Vizekanzler Franz Müntefering mit seinen Gedanken zum Europa der Bürgerinnen und Bürger am Europatag, dem 9. Mai 2007 zu Gast in Berlin-Neukölln Am Europatag, dem 9. Mai 2007 war Vizekanzler Franz Müntefering im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zu Gast in Neukölln. In einer Festrede teilte er seine Gedanken zum „Europa der Bürgerinnen und Bürger auf der lokalen Ebene“ im multikulturell und europäisch geprägten Bezirk Berlin-Neukölln mit. Anlass war ein Europäischer Festabend, mit dem Neukölln sein 20-jähriges Jubiläum der Europapreisträgerschaft feierte. Neukölln wurde der „Europapreis“ im Jahr 1987 vom Europarat verliehen. Er ist die höchste Auszeichnung, die an eine europäische Stadt für ihr Bemühen um die europäische Einigung vergeben werden kann. Ausgezeichnet werden das Engagement und das aktive Eintreten für die Vermittlung des europäischen Einigungsgedankens. Geladen hatte Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky Gäste, die sich in besonderer Weise für und in Neukölln und für die europäische Einigung engagieren. Partner der Veranstaltung waren die Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin, das Estrel-Hotel, die DEGEWO -Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues, die EKT Energie und Kommunal-Technologie GmbH und die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH. Europäischer Nachmittag am 15. Mai 2007 Mit dem LOS -Programm wurden und werden im Bezirk Neukölln von 2003 – 2007 insgesamt 150 soziale Projekte zur Beschäftigungsförderung aus dem Europäischen Sozialfonds in den Neuköllner Quartiersmanagementgebieten High-Deck-Siedlung, Reuterplatz, Rollbergviertel und Schillerpromenade finanziert. Im Jahr 2007 veranstaltete das Bezirksamt Neukölln von Berlin wieder eine LOS-Projektmesse, bei der alle 32 LOS-Mikroprojektträger der Förderperiode 2006 / 2007 dazu aufgerufen waren, ihre Projektergebnisse zu präsentieren, sich gegenseitig auszutauschen, zu vernetzen und gegebenenfalls künftige Kooperationen zu vereinbaren. Die Messe fand mit einer Modenschau der ersten Rütli-Wear-Schülerkollektion am 15. Mai 2007 im Nachbarschaftstreff „mittendrin“ im Quartiersmanagementgebiet High-Deck-Siedlung statt. Fortbildungsreihe „Erfolgreich arbeiten mit EU-Förderprogrammen“ Die im Mai 2004 gestartete Veranstaltungsreihe „Erfolgreich arbeiten mit EU – Förderprogrammen Von der ersten Idee bis zur Projektumsetzung“, die als Gemeinschaftsprojekt der Berliner Senatskanzlei und der Berliner Bezirke konzipiert ist, wurde im Jahr 2007 fortgeführt. Im Januar 2007 wurde eine Veranstaltung zum EUProgramm „Öffentliche Gesundheit“ und im Februar 2007 ein 2-tägiges Seminar zum EU-Programm „Lebenslanges Lernen“ umgesetzt. Im März und im September 2007 fanden zwei 2tägige Kompaktseminare unter dem Titel „EU -Förderprogramme für Berlin Strukturfonds und Aktionsprogramme“ statt, an denen über 70 Mitarbeiter/innen der Berliner Verwaltung teilnahmen. Die inhaltliche Konzeption und organisatorische Koordination übernahmen der Referent für EU-Förderprogramme im Referat für Angelegenheiten der EU in der Berliner Senatskanzlei und federführend für die Bezirke die Europabeauftragte des Bezirks Neukölln von Berlin. Ziel der Kurse ist die Steigerung der Europakompetenz der Berliner Verwaltung.

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Europapolitisches Fortbildungsseminar in Brüssel im Februar 2007 Zur Verbesserung der Europakompetenz der Verwaltungsmitarbeiter/innen des Bezirksamtes Neukölln von Berlin organisierte die Neuköllner Europabeauftragte gemeinsam mit der Vertretung des Landes Berlin bei der EU in Brüssel vom 25. bis 27. Februar 2007 für 19 Teilnehmer/innen ein europapolitisches Fortbildungsseminar in Brüssel. Europapolitik wurde in diesem Seminar als Querschnittsthema vermittelt, das in nahezu allen Fachbereichen der Verwaltung auch auf der lokalen Ebene eine Rolle spielt. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Relevanz europäischer Politik für Berlin immer größere Bedeutung erlangt und deshalb ein hohes Maß an Europakenntnissen im Verwaltungspersonal erfordert. Diese Herausforderung muss von der Berliner Verwaltung angenommen werden. Erforderlich sind neben Know-how der europäischen Institutionen und Rechtsetzungsabläufe spezifische Kenntnisse zur Umsetzung von EURecht in Landesrecht und bei der Erschließung von Fördermitteln sowie gute fremdsprachliche Qualifikationen und interkulturelle Kompetenz. Die Fortbildung in Brüssel leistete einen Beitrag zur Erreichung dieser Zielvorgaben. European Neighbour’s Day am 29. Mai 2007 Zum Europäischen Tag des Nachbarn, dem European Neighbour´s Day, luden am 29. Mai 2007 die Neuköllner Quartiersmanagementbüros der Schillerpromenade und der Rollbergsiedlung zu einem Grillfest am Herrfurthplatz ein. Die Anwohnerinnen und Anwohner der Umgebung nutzten die Möglichkeit, um einander bei Kultur und Kulinarischem kennenzulernen, miteinander zu reden und Gemeinsamkeiten zu erkennen. Nach einer Ansprache ließen es sich die Staatssekretärin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Hella Dunger-Löper, und Bezirksbürgermeister, Heinz Buschkowsky, nicht nehmen, selbst aktiv am Grill mitzuwirken. Ins Leben gerufen wurde der "Europäische Tag des Nachbarn" 1999 in Paris. Er wird mittlerweile europaweit am letzten Dienstag im Mai in 22 Ländern gefeiert. 2006 beteiligten sich mehr als 6 Mio. Bürgerinnen und Bürger an diesem Fest. Teilnahme am EU -Fachkongress „Kinder und Jugendliche in sozialen Brennpunkten -Neue Strategien der Kohäsion“ Vom 26. bis 28. Juni 2007 hatte der Bezirk Neukölln Gelegenheit, sich mit seiner Umsetzung des LOS-Programms bei dem europäischen Fachkongress „Kinder und Jugendliche in sozialen Brennpunkten – Neue Strategien der Kohäsion“ in Leipzig vorzustellen. Der Kongress fand im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft statt und wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert, um im Austausch mit Vertretern aus anderen europäischen Ländern, die Erarbeitung gemeinsamer europaweiter Handlungsstrategien anzuregen. Neukölln beteiligte sich an der den Kongress begleitenden Projektmesse mit den beiden LOSProjekten „Tanztrainerausbildung mit Zertifikat“ des Landesjugendwerks der AWO und dem „RütliWear-Schulprojekt“ von Tom Hansing. Das Foto zeigt die Neuköllner Tanztrainergruppe zusammen mit Gerd Hoofe, Staatssekretär im BMFSFJ und Jérôme Vignon, Direktor für Soziale Integration in der Generaldirektion für Beschäftigung und Soziales der Europäischen Kommission. Teilnahme an der Vollversammlung der Europapreisträgerstädte in Passau

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Vom 14. bis 15. September 2007 nahm der Bezirk Neukölln, vertreten durch den Bezirksbürgermeister und die Europabeauftragte, an der jährlichen Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Europapreisträgerstädte in Passau teil. Die Städtevertreter tauschten sich vor allem über das Thema „Integration und Migration in Europa“ aus. Am parallel dazu stattfindenen Internationalen Auszubildende des Bezirksamtes Neukölln teil.

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Jugendforum

nahmen

zwei

Aktivitäten mit Mittel-und Osteuropa ___________________________________________________________________ Städtepartnerschaften Seit 1989 pflegt der Bezirk Neukölln eine Städtepartnerschaft mit Usti nad Orlici in Tschechien, seit 1991 mit Puschkin bei St. Petersburg, seit 2005 mit dem Stadtteil Prag 5 in Tschechien und mit dem Bezirk Cigli von Izmir in der Türkei. Der Verein "Freunde Neuköllns e.V." hat es sich zur Aufgabe gemacht, die bestehenden Kontakte zwischen dem Bezirk und seinen Partnerschaften durch ehrenamtliches Engagement und zahlreiche Kontakte zu unterstützen. Auch in den Jahren 2007 und 2008 wurde und wird ein umfangreiches Programm für die Aktivitäten mit den Partnerstädten verwirklicht. Es werden Bürgerreisen, Ausstellungen, Chorkonzerte, Lesungen, Veranstaltungen über die Partnerstädte, Sportbegegnungen, Schulbegegnungen, die Beteiligung an Festwochen der Partnerstädte und Feiern der Jahrestage der Partnerschaften organisiert. Alljährlich kommen Anbieter aus Usti nad Orlici nach Neukölln und bieten lokales Handwerk auf dem Rixdorfer Weihnachtsmarkt feil, die Teilnahme der Neuköllner Musikschule am Stadtfest in Usti nad Orlici hat bereits Tradition. Die Aktivitäten mit den beiden jüngsten Partnerstädten, Prag 5 und Izmir-Cigli tragen reiche Früchte. Neben Zusammenkünften von Bürgerinnen und Bürgern hat Neukölln an einer Konferenz der Partnerstädte von Prag 5 zum Thema „Integration und europäische Zusammenarbeit“ teilgenommen. Zwischen der Neuköllner Einrichtung „Frauenschmiede“ und dem Frauenzentrum Cigli gibt es einen regen Austausch und konkrete Planungen für Projekte und eine zukünftige Zusammenarbeit. Mittel-und Osteuropaaktivitäten der Volkshochschule Neukölln Die Neuköllner Volkshochschule pflegt seit Jahren Beziehungen zu einer Volkshochschule in Tirgu Mures (Rumänien). Der Erfahrungsaustausch zwischen den Dozenten der beiden Bildungseinrichtungen über neue Modelle und Methoden in der Erwachsenenbildung, insbesondere bei der Vermittlung der Landessprache als Fremdsprache, der Qualitätstestierung, sowie über europaweit vergleichbare Bildungssysteme im Bereich EDV (Xpert) steht hier im Mittelpunkt. Zum Deutschen Volkshochschultag im Mai 2006 übernahm die Volkshochschule Neukölln die Betreuung einer Austauschgruppe aus Südosteuropa (Mazedonien, Bulgarien und Rumänien).

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Nutzung von EU-Fördermitteln ___________________________________________________________________ Bereich Beschäftigungsförderung LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke LOS steht für das Programm "Lokales Kapital für soziale Zwecke" – ein Modellvorhaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Europäischen Sozialfonds. Durch LOS soll deutschlandweit in 286 Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf die Beschäftigungsfähigkeit von Menschen unterstützt und erhöht werden. LOS richtet sich an Bewohner/innen und Initiativen, die in Mikroprojekten gemeinsam an der Lösung sozialer Probleme arbeiten und damit den sozialen Zusammenhalt, die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen sowie Toleranz und Demokratie stärken wollen. In den vier Quartiersmanagementgebieten High-Deck-Siedlung, Reuterplatz, Rollbergviertel und Schillerpromenade des Bezirks Neukölln von Berlin wurden und werden zwischen 2003 und 2008 in 5 Förderperioden insgesamt 185 Mikroprojekte zur Beschäftigungsförderung und sozialen Eingliederung mit einer Gesamtfördersumme in Höhe von 1.940.000 Euro gefördert. Im Förderzeitraum 2006 / 2007 wurden 32 Projekte mit einer Fördersumme von 340.000 Euro gefördert. Im Förderzeitraum 2007 / 2008 sind es 35 Projekte mit einer Fördersumme von 380.000 Euro. Die Europabeauftragte des Bezirksamtes Neukölln hat die Funktion der „Lokalen Koordinierungsstelle LOS Neukölln“ seit 2003 übernommen und leitet den dafür gegründeten LOS Begleitausschuss. http://www.berlin.de/ba-neukoelln/verwaltung/eu-beauftragte/lokalekoordinierung.html LSK – Lokales Soziales Kapital Für die Umsetzung des Modellvorhabens LSK – Lokales Soziales Kapital im Land Berlin hat der Bezirk Neukölln im Berichtszeitraum 2006 / 2007 von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds für die Förderung von Mikroprojekten zur Beschäftigungsförderung zur Verfügung gestellt bekommen. Die Förderung wird in Kooperation mit den Bezirklichen Bündnissen für Wirtschaft und Arbeit (Verein Wirtschaft und Arbeit in Neukölln e.V.) durchgeführt. Im Jahr 2006 konnten 6 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 50.000 Euro gefördert werden. Zusätzliche 200.000 Euro wurden Anfang 2006 bereitgestellt, so dass im Jahr 2006 20 weitere Mikroprojekte gefördert werden konnten. Für das Jahr 2007 stehen dem Bezirk Neukölln 240.000 Euro zur Verfügung. Daraus werden 29 Mikroprojekte gefördert. Durchführung eines LSK -Workshops am 25. Juni 2007 Am 25. Juni 2007 führte der Verein Wirtschaft und Arbeit in Neukölln e.V. als Träger des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit einen Workshop für Projektträger des LSK-Programms durch. LSK wurde als Förderinstrument des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit vorgestellt. Zuwendungsrechtliche Hinweise, Informationen zum Abrechnungsverfahren und zur Öffentlichkeitsarbeit wurden 277

gegeben und es fand ein Erfahrungsaustausch der Projektträger in Kleingruppen statt. Die Ergebnisse wurden diskutiert und in künftige Handlungsleitlinien überführt. http://www.berlin.de/baneukoelln/wirtschaftsfoerderung/aktuell/lokales_soziales_kapital. html Bereich Wirtschaftsförderung Strukturfördernde Maßnahmen für Neukölln Nord – Unternehmen Neukölln Der Wirtschaftsstandort Neukölln-Nord ist geprägt von einer kleinteiligen Gewerbestruktur, die sich in einer Vielzahl von Ladengeschäften, Gaststätten sowie Handwerks-und Dienstleistungsbetrieben widerspiegelt. Das stadträumliche Gerüst bilden die vom Hermannplatz ausgehenden Magistralen Sonnenallee, Hermannstraße und Karl-Marx-Straße. Letztere bietet mit Filialen großer Textilketten, Schuhgeschäften, Unterhaltungselektronik, dem Shopping-Center „Neukölln Arcaden“ sowie Restaurants und Kultureinrichtungen einen attraktiven Branchenmix. Insgesamt ist allerdings für den Norden Neuköllns eine starke Ausdünnung vor allem im Bereich des Facheinzelhandels feststellbar. Ein besonders in den Seitenstraßen deutlicher Leerstand, die Zunahme von Billigläden sowie durch niedriges Bildungsniveau und Arbeitslosigkeit entstehende soziale Schieflagen haben dem Norden des Bezirks Neukölln zum schlechten Image eines „Problembezirks“ verholfen. Dahinter tritt das kulturelle, soziale und wirtschaftliche Potential zurück, welches sich aus der ethnischen Vielfalt und vielen kulturellen und innovativen Ansätzen ergibt. Weitere positive Standortfaktoren wie eine sehr gute verkehrstechnische Anbindung und eine im Stadtbild attraktiv in Erscheinung tretende Stadtgeschichte treten ebenfalls in den Hintergrund. Mit dem Projekt „Strukturfördernde Maßnahmen für Neukölln Nord -kurz „Unternehmen Neukölln“-hat die Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes Neukölln von 2003 bis 2005 mit Hilfe der Programme EFRE-Technische Hilfe (TH) und Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (WDM) mit einer Gesamtfördersumme von 591.000 Euro ein breit gefächertes Maßnahmenpaket realisiert, um auf die Stärken und positiven Aspekte des Neuköllner Nordens hinzuweisen und Netzwerkstrukturen unter Gewerbetreibenden zu entwickeln. Zahlreiche kleinere Events, teilweise in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Neuköllner Kulturszene, trugen dazu bei, einer breiten Öffentlichkeit die positiven Seiten des Bezirks zu vermitteln. Beispiele hierfür sind das „Rixdorfer Schnupperpraktikum“, das „Rixdorfer Schmiedefest“, die „Märchenrallye“ der Geschäftsleute in der Karl-Marx-Straße, die Aktion „Emsig sammeln und gewinnen im Emser Kiez“, das „Schachevent“ und „Kunstnacht“ in der Hermannstraße, die Einbindung von Gaststätten in die Kulturaktion „Nacht und Nebel“, die Inszenierung der City Neukölln durch die Illumination der Rathauses im Winter 2004 und die Bespielung von Höfen im Sommer 2005.

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Auf der Basis dieser relativ kleinen Projekte wurden lokale Akteure zusammengebracht, um Möglichkeiten der Profilierung Ihres Standortes zu erproben und für die Weiterführung ähnlicher Aktionen entsprechende Erfahrungen zu gewinnen. Alle Aktionen wurden von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit begleitet und damit sowohl über die Presse als auch über das Internet einer breiten Öffentlichkeit mitgeteilt. Mit dem Bereich „Tourismusentwicklung“ untersetzt die Wirtschaftsförderung den fachlichen Austausch, der schon seit geraumer Zeit über die bezirkliche Hotelrunde organisiert wird, mit zielgerichteten Aktivitäten. Aus Mitteln des Projektes konnten wesentliche Bausteine zum Ausbau der touristischen Infrastruktur realisiert werden. Dazu gehörten neben dem bereits 2004 eingerichteten Neukölln Info Center und dem Hotelleitsystem die erstmalige Herausgabe der touristischen Informationsbroschüre „Neukölln Life“. Seit Juni 2006 befindet sich das Neukölln Info Center im Rathaus Neukölln an exponierter Stelle im Eingangsfoyer. Seitdem kommen täglich zwischen 80 und 120 Besucher, um sich über ihren Bezirk, seine Highlights und Angebote zu informieren oder auch um einige der Neukölln-Souvenirs (Shirts, Postkarten und anderes) zu kaufen. Mit diesem Standort ist das NIC auch zukünftig finanziert. Damit konnte ein wichtiger Schritt für die Nachhaltigkeit des Herzstücks des Projekts gemacht werden. Mit einer Erweiterung des Internetportals www.unternehmen-neukoelln.de bietet das Projekt auch im Jahr 2007 Standortgemeinschaften und ausgewählten Partnern aus der lokalen Wirtschaft die Möglichkeit, ihr Angebot selbständig über das Internet zu präsentieren. Die zusammengefasste Darstellung der bisherigen Projektaktivitäten in einer Dokumentation sowie die Herausgabe von Handbüchern zu den standortbezogenen Aktivitäten bieten lokalen Akteuren die Möglichkeit, die modellhaften Handlungsansätze selbständig weiterzuführen. Höhere Effektivität und Effizienz der Bestandspflege und Früherkennung durchintegrierte IuK -Lösung für die bezirkliche Wirtschaftsförderung Die Wirtschaftsförderung Neukölln führte in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW) im EFRE-Projekt "Höhere Effektivität und Effizienz der Bestandspflege und Früherkennung durch integrierte IuK-Lösung für die bezirkliche Wirtschaftsförderung" Maßnahmen der Bestandspflege für kleine und mittelständische Unternehmen durch. An diesem Projekt mit einer Laufzeit vom 1. Juni 2005 bis 30. Juni 2007 waren zudem die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte, Pankow, Reinickendorf, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick beteiligt. Neben der Existenzgründungsberatung gewinnt die Bestandspflege bestehender Unternehmen in der bezirklichen Wirtschaftsförderung zunehmend an Bedeutung. Diese Bestandspflege ist nur effektiv, wenn sie präventiv angelegt ist. Hierzu ist ein Früherkennungssystem erforderlich, um rechtzeitig Veränderungen, Chancen und Risiken für die lokalen Unternehmen zu erkennen und in geeignete Handlungsstrategien der Wirtschaftsförderung umzusetzen. Unternehmen sollen über wesentliche Entwicklungen informiert, die Stärken des Wirtschaftsstandortes sollen 279

transparent gemacht, Hilfen für die Unternehmen zielgerichtet angeboten und die Kommunikation zwischen den Unternehmen und der Wirtschaftsförderung soll erleichtert und beschleunigt werden. Zielsetzung dieser Aktivitäten sind Erhalt und Ausbau wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze. Anliegen des Projektes war es, Instrumente des Wissens-und Technologietransfers mit Maßnahmen der kommunalen Wirtschaftsförderung zu verbinden. Hierzu wurden leistungsfähige, integrierte Informations-und Kommunikationstechniklösungen etabliert. Deshalb wurden eine Internetplattform zur Kommunikation mit den Unternehmen, eine Unternehmensdatenbank zur zielgerichteten Ansprache und Betreuung von Unternehmen und ein Workflowkonzept zur Umsetzung effizienter und effektiver Arbeitsprozesse der Wirtschaftsförderung aufgebaut. Das Projekt wurde aus dem Programm „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit insgesamt 411.400 Euro unterstützt. Die Berliner Bezirke und die FHTW erbrachten einen nicht unerheblichen Kofinanzierungsanteil (Neukölln = 40.400 Euro), so dass das Gesamtvolumen des Projektes bei 746.400 Euro lag. Nutzung von Fördermitteln des Bezirksamtes Neukölln von Berlin Bereich Bildung und Schule Projekt “Frauen auf dem Sprung -mit EDV -Kenntnissen in den Beruf” der Volkshochschule Neukölln Die Anforderungen im Beruf haben sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt und machen es vielen, die nicht die Möglichkeit hatten, die eigenen Qualifikationen anzupassen, oft schwer, in einen Beruf wieder einzusteigen. Die Volkshochschule Neukölln bot daher Computerkurse für Frauen deutscher und nichtdeutscher Herkunft, die sich auf einen erfolgreichen Wiedereinstieg in Berufe oder eine berufliche Neu-oder Umorientierung mit Büro-und Verwaltungsqualifikationen vorbereiten wollten, an. Ziel war es, die Frauen in den wesentlichen EDV-Anwendungen und dem dazugehörenden Fachwissen so fit zu machen, dass sie die Anforderungen des Berufslebens vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen eigenständig bewältigen können. Das Training der Lernfähigkeit, der Erwerb von Kenntnissen der Textverarbeitung, des Umgangs mit dem Internet, der Tabellenkalkulation und Präsentation sowie die Vermittlung von Strategien zur erfolgreichen Bewerbung gehörten zum Programm. Es wurden pro Semester jeweils zwei Kurse mit unterschiedlichen Inhalten angeboten. Das Projekt wurde im Jahr 2006 aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) mit einer Gesamtfördersumme in Höhe von 17.738 Euro gefördert. Projekt “Deutschkurse mit Computerqualifizierung für Frauen mit Migrationshintergrund” Ein weiteres Projekt der Volkshochschule Neukölln richtete sich speziell an Frauen mit Migrationshintergrund. Angeboten wurde Deutschunterricht mit einer Qualifizierung am Computer. Es wurden jeweils 4 berufsorientierte Grundkurse, ergänzt durch Aufbaukurse, durchgeführt. Mit der Prüfung "Xpert -Europäischer Computerpass", Teil Textverarbeitung zum Kursende wurde ein Einstieg in eine modulare Zertifizierung geschafft. Das Projekt wurde im Jahr 2006 ebenfalls durch den ESF mit einer Fördersumme in Höhe von insgesamt 59.475 Euro unterstützt. Computer in die Schulen Im Jahr 2006 wurden durch die Senatsverwaltung für Bildung, Schule und Sport mehr als 255.000 Euro EFRE-Mittel für die Anschaffung von Computern Flachbildschirmen, 280

Notebooks, Digitalkameras und Beamern für die Verbesserung der Computertechnik in Neuköllner Schulen und in Ziel 2 und Ziel 3 -Gebieten zur Verfügung gestellt. Die Kofinanzierung sowie weitere Vernetzungsmaßnahmen wurden durch Landes-und Lottomittel realisiert. Bereich Jugend Teilnahme an den Netdays Berlin / Europa Fast alle Kinder-und Jugendeinrichtungen Neuköllns nehmen seit 6 Jahren mit eigenen Medienschnupperangeboten und Wettbewerben an den Netd@ys Berlin Europa -dem jährlichen Multimedia-Stadtfestival im November teil. Die Netdays finden europaweit statt und werden unter anderem durch den Europäischen Sozialfonds gefördert. www.netdays-berlin.de Bereich Quartiersmanagement Neukölln ist ein Bezirk mit rund 300.000 Einwohnern, von denen rund ein Drittel in neun Quartieren mit besonderem Entwicklungsbedarf leben. In diesen Gebieten herrschen eine hohe Arbeitslosigkeit, Armut, schwache soziale Strukturen, Segregation, eine hohe Fluktuationen sowie der Wegzug mittelständischer Bevölkerungsschichten vor. Die Umsetzung des Programms „Soziale Stadt“ spielt daher eine zentrale Rolle. Mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm und EFRE-Mitteln ist es programmatisches Ziel sozialräumliche Konzentrations-und Segregationsprozesse zu stoppen, Anonymität aufzulösen, soziale Kontrolle aufzubauen und eine Basis für das Engagement von interessierten Bewohnern zu schaffen. Die Menschen sollen sich für ihr Umfeld verantwortlich fühlen und das Zusammenleben im Quartier als ihre Aufgabe begreifen und selbst organisieren. Auch im neuen Förderzeitraum ab 2007 liegt der Schwerpunkt des QM-Wirkens in den Handlungsfeldern Integration, Beschäftigung, Bildung und Empowerment. Als operationelles Programm wird die Zukunftsinitiative Stadtteil (ZIS) eingesetzt, ein Beitrag zur integrierten Stadtentwicklung in der EU-Förderperiode 2007-2013 auf der Grundlage des Artikels 8 der EFRE-Verordnung. Hierzu stehen der ZIS 151 Mio. € zuzüglich 50 % nationaler Kofinanzierungen zur Verfügung, die u.a. in den festgelegten Gebieten der Sozialen Stadt eingesetzt werden. Mit dem Förderprogramm stehen Finanzmittel über viele Jahre für bauliche wie auch soziokulturelle Projekte zur Verfügung. Im Jahr 2006 hat Neukölln insgesamt 3.913.000 Euro aus dem Förderprogramm erhalten, davon knapp die Hälfte EFRE-Mittel (1.813.500 Euro). Im Jahr 2007 fließen insgesamt 4.122.200 Euro Programmmittel nach Neukölln, davon die Hälfte EFREMittel (2.061.100 Euro). Für das Jahr 2008 stehen Neukölln nach derzeitigem Kenntnisstand mindestens erneut 3.018.000 Euro zur Verfügung plus einer weiteren Finanzmittelzuweisung aus dem Programmjahr 2008 (QF 3), deren Höhe angesichts laufender Haushaltsberatungen noch nicht abschließend feststeht. Nutzung von Fördermitteln des Bezirksamtes Neukölln von Berlin

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Bereich Europafähigkeit der Verwaltung Der Bezirk Neukölln beteiligte sich im Jahr 2006 zusammen mit sieben weiteren Berliner Bezirken am Projekt "ConAct Europe I -Qualifizierung von Berliner Verwaltungsmitarbeitern für die transnationale Arbeit", das aus dem EU-Modellprojekt Leonardo da Vinci, Förderbereich Mobilität, finanziert wird. Ziel des Projektes war es, Verwaltungsmitarbeiter/innen durch ein Praktikum in einer kommunalen Verwaltung im Ausland für die transnationale Arbeit in der Europäischen Union aufzuschließen und zu qualifizieren. Hierbei sollte auch das Verständnis für europäische Zusammenhänge geweckt werden. Als Partner wurden Verwaltungen ausgewählt, die bereits über Erfahrungen im Bereich transnationaler Projekte verfügen (Preston, Belfast) bzw. mit denen bereits eine Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene bestand (Szczecin). Die Teilnehmer/innen wurden auf ihre Aufgaben während des Praktikums sprachlich und interkulturell vorbereitet. Daran schloss sich ein acht-bis zehnwöchiges Praktikum in der kommunalen Verwaltung des Partnerlandes an. Drei Mitarbeiterinnen aus dem Bezirk Neukölln von Berlin wurden jeweils für 3 Monate nach Preston, Stettin und Belfast entsandt und bringen ihre Auslandserfahrungen nun in ihre bezirkliche Aufgabenwahrnehmung ein. Die Höhe der Förderung aus dem Leonardo da Vinci -Programm betrug im Jahr 2006 insgesamt 53.478 Euro. Im Jahr 2007 wird das Nachfolgeprojekt „ConAct Europe II -Qualifizierung von Berliner Verwaltungsmitarbeitern zur Stärkung der Europakompetenz“ umgesetzt. Ziel ist es, Mitarbeiter/innen mit einer verwaltungsbezogenen Tätigkeit für die im Zusammenhang mit der europäischen Integration stehenden Aufgaben innerhalb des Prozesses des lebenslangen Lernens vorzubereiten. Die Verwaltungsmitarbeiter/innen sollen durch die Teilnahme am Projekt die Möglichkeit erhalten, ihre fachlichen Kompetenzen zu erweitern. Die Tätigkeit im Partnerland erlaubt den Vergleich der fremden mit der eigenen Verwaltungspraxis und bietet die Gelegenheit, positive Ansätze und Lösungsmöglichkeiten für die eigene Arbeit zu übernehmen. Der Erwerb interkultureller und fremdsprachlicher Kompetenzen soll die Beschäftigten einerseits für die Teilnahme an transnationalen Projekten befähigen. Andererseits ergibt sich ein Nutzen für die alltägliche Arbeit, da sich die Mitarbeiter/innen z.B. wichtige Fähigkeiten im Umgang mit Kunden mit Migrationshintergrund aneignen können. Im Jahr 2007 werden 4 Beschäftigte aus Neukölln zu einem dreimonatigen Auslandsaufenthalt in eine Verwaltung oder Nichtregierungsorganisation in Lyon (Frankreich), Preston (Großbritannien) und Szczecin (Polen) entsandt. Die Gesamtförderung aus dem Leonardo da Vinci -Programm für alle 8 beteiligten Bezirke beträgt 79.700 Euro. http://www.berlin.de/ba-neukoelln/verwaltung/eu-beauftragte/leonardo.html Bereich Bauwesen Infrastrukturmaßnahmen im Ziel 2 -Gebiet des Bezirks Neukölln Im Jahr 2005 wurden 11 Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur in Neukölln mit einer Fördersumme von 2.084.214 Euro für die Jahre 2005 bis 2008 aus dem 282

Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bewilligt. Die Förderung verteilt sich auf die Jahre 2005 mit 750.000 Euro, 2006 mit 559.437 Euro, 2007 mit 616.353 Euro und 2008 mit 158.424 Euro. Die EFRE-Förderung beträgt 50% der voraussichtlichen Gesamtkosten. DieKomplementärförderung erfolgt zu 45% aus dem Bundesprogramm „InvestitionZukunft Bildung Betreuung“ (IZBB) und zu 5% aus Mitteln des Bezirks.Infrastrukturmaßnahmen in Sanierungsgebieten Im Sanierungsgebiet „Wederstraße“ wurde im Jahr 2005 mit dem Bau zur Erweiterung der Kita in der Glasower Straße 15 und 18 (Kita „Kleiner Fratz“) begonnen. Das Projekt wird mit Mitteln aus dem EFRE – Programm zu 50% gefördert. Insgesamt sind Mittel in Höhe von 933.413,00 € bewilligt worden, davon im Jahr 2006 in Höhe von 369.344,64 € und im Jahr 2007 in Höhe von 564.068,36 €. Eine Kofinanzierung erfolgt mit Mitteln aus der Stadterneuerung. Das Projekt wird im Jahr 2007 fertig gestellt. Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GA) Das Tiefbauamt hat im Jahr 2006 aus dem Bund-Länder-EFRE-Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ zwei Straßensanierungen finanziert: Stubenrauchstraße von Kreuzung Rudower Straße / Zwickauer Damm / Neuköllner Straße bis kurz hinter Kanalstraße Innerhalb einer Bauzeit von sieben Wochen wurde bis zum 18.12.2006 auf einer Länge von 1.040 Metern die südliche Fahrbahndecke und Binderschicht instand gesetzt. Die Kosten belaufen sich auf 250.000 €. Neuköllnische Allee zwischen Jupiter Straße und kurz vor Kreuzungsbereich Britzer Allee Auf einer Länge von 400 Metern wurde die südliche Fahrbahndecke und Binderschicht saniert. Die Kosten belaufen sich auf 200.000 €.

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Bezirksamt Pankow von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Die europapolitischen Aufgaben auf bezirklicher Ebene werden durch das EU-Referat, das der Abteilung Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung zugeordnet ist, wahrgenommen. Zu den Hauptaufgaben der EU-Beauftragten gehört die Akquise von EU-Fördermitteln sowie die Begleitung geförderter Projekte. Darüber hinaus berät die EU-Beauftragte die Verwaltung, Bürger, Vereine und andere Akteure zu europäischen Themen und unterstützt sie bei der Durchführung von EUProjekten. Die EU-Beauftragte ist für die europapolitische Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Darüber hinaus führt sie die Geschäftsstelle des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit. Hier kommen die u.a. Wirtschaftsdienlichen Maßnahmen (EFRE) im Rahmen der bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit und das Programm „Lokales Soziales Kapital“ zur Anwendung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Information des Bezirksamtes und der Verwaltung über europapolitisch relevante Themen sowie die Kontaktpflege zu Berliner und Brüsseler Akteuren.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Die Tourismusmarketingplattform der Tourist Information Pankow Für den Bezirk Pankow hat sich der Tourismus zu einer wichtigen Wirtschaftsbranche entwickelt. Um diese Potenziale besser ausschöpfen zu können, beauftragte das Bezirksamt Pankow das Tourist Information Center (TIC) mit der Entwicklung strategischer Maßnahmen des touristischen Bezirksmarketing. Der entstehende Leitfaden ist so konzipiert, dass er auf alle anderen Berliner Bezirke anwendbar ist. Diese Maßnahme hat eine Laufzeit vom 5 Monaten und wird aus der Technischen Hilfe des EFRE finanziert. Installation einer bezirklichen Entwicklungsagentur für Soziale Unternehmen und Stadtteilökonomie In der Zeit vom 1.Juli 2005 bis zum 30. Juni 2007 unterstützte und berät die Entwicklungsagentur für Soziale Unternehmen und Stadtteilökonomie (BEST), im Auftrag der Abteilung Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung des Bezirksamtes Pankow Bürger/innen (z.B. Langzeitarbeitslose) sowie Organisationen bei der Gründung von sozialen Unternehmen. Ziel war es, die lokale Ökonomie und die Lebensqualität im Stadtteil zu verbessern, in dem Soziale Unternehmen auf die Bedürfnisse der Bewohner im Stadtteil reagieren und Wirtschaftsbereiche abdecken, die bisher nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Während des Projektzeitraums wurde eine Vielzahl von Telefon- und Einzelberatungen sowie mehrere Informationsveranstaltungen durchgeführt. Mehrere bereits bestehende soziale Unternehmen und Gründungsinitiativen wurden bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Vorhaben von BEST unterstützt. Darüber hinaus können viele Neugründungen auf die Beratungsleistungen des Projektes zurückgeführt werden. Durch das Engagement von BEST entstanden im Bezirk Pankow neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sowie Arbeitsplätze für freiwillige Mitarbeiter/innen mit Aufwandsentschädigung. Auch konnten einige Arbeitsplätze in verschiedenen bestehenden Unternehmen gesichert werden. Das Projekt Entwicklungsagentur für Soziale Unternehmen – BEST wird aus dem Berliner EFRE-Programm „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen“ gefördert. Netzwerk Gründungsunterstützung Pankow Das Netzwerk Gründungsunterstützung Pankow bot erfolgreich wirtschaftlich benachteiligten Pankower Gründer/innen eine bedarfsgerechte Gründungsberatung und –begleitung an. 285

In Informationsgesprächen wurden gründungsinteressierte Personen, vornehmlich aus dem Kreativbereich, beraten. Insgesamt begleitete das Netzwerk Gründungsunterstützung Pankow in der Zeit vom Juli 2005 bis Juni 2007 mehrere Neugründungen von der Profilierungs- und Orientierungsphase bis hin zur Stabilisierungs- und Wachstumsphase. Somit trug das Projekt maßgeblich zur Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bezirk bei. Die Finanzierung des Projektes erfolgte aus dem Berliner EFRE-Programm „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen“. Verbesserung der Europafähigkeit der Verwaltung Zur Stärkung der Europafähigkeit der Mitarbeiter der Berliner Verwaltung führt das Bezirksamt Pankow in Zusammenarbeit mit 8 weiteren Berliner Bezirksämtern ein Leonardo da Vinci-Mobilitätsprojekt „ConAct EuropeII“ durch. Im Frühjahr dieses Jahres wurden 10 Mitarbeiter nach Lyon (Frankreich) und 5 Mitarbeiter nach Preston (Großbritannien) entsandt. Am 2. September 2007 reisten weitere 5 Teilnehmer nach Preston und 10 Personen nach Szczecin (Polen) aus. Insgesamt stammen 4 Teilnehmer aus der Pankower Bezirksverwaltung, die nach ihrer Rückkehr die im Ausland erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in die tägliche Verwaltungsarbeit integrieren können. Während des 12 wöchigen Aufenthaltes erhielten die Teilnehmer/innen einen Sprachkurs sowie eine Einführung in die Kultur des Gastlandes. Im Anschluss an die sprachliche Vorbereitung nahmen die Mitarbeiter an einem Praktikum teil. In einer Zwischenbilanz konnte die Projektleitung neben eine Verbesserung der Sprachund interkulturellen Fähigkeiten auch ein größeres Verständnis für Kunden mit Migrationshintergrund feststellen. Ferner stellte ein Teilnehmer einen konkreten Kontakt zwischen seiner Praktikumsstelle und den fachlich zuständigen Senatsverwaltungen auf Seite Berlins vermitteln. Ein anderer Teilnehmer konnte die Gelegenheit nutzen und einen Bürgeraustausch vorzubereiten und in Berlin zu begleiten. Schließlich zeigte sich der französische Partner sehr interessiert an dem deutschen Ordnungswidrigkeitenverfahren, welches durch einen Berliner Fachmann vorgestellt wurde. Die überwältigende Mehrheit von über 90% der ersten 15 Entsandten gaben an, dass sie mit dem Ergebnis des Projektes sehr zufrieden sind und hielten es für wünschenswert, wenn das Projekt weitergeführt werden würde.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Städtepartnerschaft Zwischen dem Bezirk Pankow und der Stadt Ko\obrzeg (Kolberg) in der Woiwodschaft Zachodniopomorskie (Westpommern) besteht seit dem Jahr 1994 eine Städtepartnerschaft. Die zahlreichen Kontakte werden durch das ehrenamtliche Engagement des Vereins „Freunde Kolbergs e.V.“ unterstützt und gepflegt. Im März 2007 nahmen Vertreter des Bezirksamtes an einer Kranzniederlegung in Kolobrzeg zum Gedenken an die Märzkämpfe 1945 teil. Zum „Fest an der Panke“ im September 2007 begrüßte der Bezirk den Stadtpräsidenten und die Vorsteherin der Stadtverordnetenversammlung aus Kolobrzeg. Im Rahmen eines besuchsbegleitenden Programms besuchte die polnische Delegation den Verein „BAUFACHFRAUEN e. V.“, der seit dem Jahr 1990 im Ortsteil Weißensee als Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger tätig ist. Zwischen Jugendlichen wird ein kultureller Austausch gefördert. Fördermitgliedschaft in der Kommunalgemeinschaft POMERANIA e. V. Das Bezirksamt Pankow ist seit Juli 2005 förderndes Mitglied in der Kommunalgemeinschaft POMERANIA e. V.. Diese ist neben der Stadt Szczecin, dem Verein der Polnischen Gemeinden der Euroregion und dem Gemeindeverband Skåne in Südschweden Mitglied der Euroregion POMERANIA. Für das Bezirksamt als Fördermitglied besteht seitdem die Möglichkeit, bei konkreten Projekten in der Region mitzuwirken. Ende Juli 2007 wurde das Operationelle Programm INTERREG IV A zur Genehmigung bei der Europäischen Kommission eingereicht. Die thematischen Förderschwerpunkte liegen im Bereich grenzüberschreitender Infrastrukturmaßnahmen (Umweltschutz-, Tourismus- und Verkehrsprojekte), Unternehmenskooperationen (Standort- und Tourismusmarketing) sowie einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Die nächsten Monate werden durch die Beratungen über die Umsetzung des Operationellen Programms geprägt sein. Die Kommunalgemeinschaft POMERANIA e.V. engagiert sich neben den oben beschriebenen Politikfeldern auch im Jugendbereich. So werden z.B. Jugendfestivals organisiert .

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Leonardo da Vinci –MobilitätGemeinsam mit 8 weiteren Berliner Bezirken beantragte das Bezirksamt Pankow von Berlin Mittel aus dem Leonardo da Vinci Programm zur Stärkung der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung. Unter dem Titel „ConAct Europe II - Qualifizierung von Berliner Verwaltungsmitarbeitern zur Stärkung der Europakompetenz“ werden insgesamt 30 Mitarbeiter/innen der Bezirksverwaltungen für 12 Wochen ins Ausland entsandt. Neben dem Erwerb sprachlicher und interkultureller Kompetenzen haben die Teilnehmer die Möglichkeit zu einem direkten Vergleich der fremden mit der eigenen Verwaltungspraxis. Positive Ansätze und innovative Lösungsmöglichkeiten, die im Partnerland beobachtet wurden, können in die Berliner Verwaltung integriert werden. Die Gesamtförderung aus dem Leonardo da Vinci – Programm beträgt für alle beteiligten Bezirksverwaltungen 79.700 Euro.

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Bezirksamt Reinickendorf von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Zur Verbesserung der Europafähigkeit der Berliner Verwaltung hat die Veranstaltungsreihe „Erfolgreich arbeiten mit EU-Förderprogrammen“ an der Verwaltungsakademie, an der auch Mitarbeiter/-innen aus dem Bezirksamt Reinickendorf teilgenommen haben, beigetragen. Darunter wurden zwei Veranstaltungen von der Europabeauftragten des Bezirkes mitorganisiert, das Aktionsprogramm „Gesundheit 2003-2008“ (1/07) und das Unterprogramm Comenius im Aktionsprogramm „Lebenslanges Lernen“ (2/07). 2007 hat sich das Bezirksamt Reinickendorf auch erstmalig an einem Leonardoprojekt unter Federführung des Bezirks Pankow beteiligt. Im Rahmen der Qualifizierungs- und Erfahrungsaustauschmaßnahme konnte eine Dienstkraft nach Preston entsandt werden. Auch die Bedeutung der Fremdsprachenkompetenz der Mitarbeiter/-innen nimmt ständig zu, da Ausschreibungen und Projektpartnergesuche oft in Englisch erfolgen und Förderanträge ebenfalls in Englisch gestellt werden müssen. Dazu nahm die Europabeauftragte in den letzten Jahren an mehreren Englischkursen des Bundessprachenamtes teil, die ZA-Kraft belegte Kurse in Französisch an der VHS. Europafähigkeit der Verwaltung setzt auch eine gute Informations- und Kommunikationsstrategie voraus. In Reinickendorf erfolgt das vor allem durch die seit 2000 existierende abteilungsübergreifende AG Europa, in der aus jeder Abteilung ein/e Kolleg(e)/-in vertreten ist. Diese Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig alle 8-10 Wochen zu Themen wie bestehende und geplante Europaprojekte, Fördermöglichkeiten, Beantragungsverfahren, aktuelle europapolitische Themen, Twinning und Öffentlichkeitsarbeit. Zur Information gern genutzt wird der Newsletter „Europa in Berlin in Europa“, zu dem zur Rubrik „Projekt des Monats“ auch aus Reinickendorf zugearbeitet wird. In diesem Rahmen wurde in der September-Ausgabe 2006 zum Ausbildungsprojekt „Pro Polska“ berichtet. Im Dezember 2006 erschien ein Artikel der JVA Tegel, die gemeinsam mit JVAs in Estland, Lettland und Österreich an der Entwicklung von Behandlungskonzepten und –strategien für drogenabhängige Gefangene und Sexualstraftäter arbeitet. Das Projekt wird im Rahmen einer Grundtvig 2Lernpartnerschaft gefördert. Ein weiterer Beitrag aus Reinickendorf für den Newsletter ist im Dezember 2007 zum ESF-Projekt „Integration für Jugendliche“ vorgesehen.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Der Höhepunkt in der Europawoche 2007 war in Reinickendorf die Veranstaltung „Europa in Reinickendorf“. Die Ausstellung zu Europaprojekten des Bezirkes wurde vom 03.05. bis 20.05.07 in der Rathausgalerie gezeigt. Des Weiteren organisierte die Europabeauftragte einen gemeinsamen Stand der Berliner Bezirke zur Veranstaltung „Unternehmen und Europa“ von Berlin Partner am 10.05.07 in der IHK. Vom 18.03. bis 20.03.07 gab es in der Bettina-von-Arnim-Schule ein Vorbereitungstreffen für ein Sprach- und Schulprojekt mit Partnern aus sieben Ländern. Ziel war es, ein gemeinsames Comenius-Projekt zu beantragen. Am 25.03.07 fand rund um das Brandenburger Tor ein Bürgerfest statt. Der Fachbereich Europa aus Reinickendorf beteiligte sich mit anderen Bezirken an einem gemeinsamen Informationsstand im Berlin-Zelt. Reinickendorfer Schülerinnen und Schüler trafen sich vom 29.03. bis 04.04.07 mit Partnern aus La Seyne/Mer (Frankreich) zu einem Skulpturprojekt. Nach der Begegnung in Frankreich im Oktober 2006, bei dem zum Thema „Wasser“ künstlerisch gearbeitet wurde, entwickelten die 18 Jugendlichen aus Naturmaterialien „Stadtinsekten“, die sie auf den Dächern der Jugendkunstschule Atrium platzierten (Anregung dafür war ein Besuch im Berliner Aquarium.). Für die kommenden Jahre sind weitere Begegnungen mit dem Foyer Wallon Berthe geplant. Am 14.07.07 wurde im Bezirk der traditionelle Bal populaire, ein Deutsch-französischer Volksball zur französischen Lebensart mit musikalischen und kulinarischen Genüssen veranstaltet. Vom 30.08. bis 04.09.07 fand in Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk eine Fortbildung zum Thema „Zielgruppe Mädchen – Theorie und Praxis der Arbeit“ in Paris statt. Teilnehmer/-innen waren 25 Fachkräfte aus Paris, Marseille und Berlin. In den Herbstferien (17.-19.11.2007) wird eine kleine Gruppe von Schülern aus der Oberstufe der Bettina-von-Arnim-Schule und dem Atrium auf Einladung der Kulturhauptstadt nach Luxemburg fahren, um auf dem zentralen Marktplatz eine Skulptur aus Naturmaterialien zum Thema „Migration“ aufzubauen.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Im Berichtszeitraum gab es eine Reihe von Begegnungsmaßnahmen und Workshops, von denen die wichtigsten nachfolgend kurz benannt sind: Vom 12.12.06 bis 12.01.07 fand im Bezirksamt Reinickendorf eine Ausstellung der Wojewodschaft Wielkopolska / Großpolen, der Stadt Poznan / Posen, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und des Fachbereiches Stadt- und Regionalplanung der Abt. Bauwesen und Sport mit dem Titel „Europäische Raumpartnerschaften“ statt. Der Träger Albatros e.V. arbeitet mit mehreren Nichtregierungsorganisationen aus der Wojewodschaft Lublin zusammen, die im Bereich der Gemeindepsychiatrie tätig sind. Diese Zusammenarbeit kam durch Vermittlung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft für seelische Gesundheit zustande. Im März 2007 waren Vertreter/-innen von Albatros e.V. zu einem Besuch in Lublin, um die Arbeitsbereiche der Partnerorganisationen kennenzulernen und persönliche Kontakte zu knüpfen. Ein Gegenbesuch der polnischen Kolleginnen und Kollegen fand vom 25.06. bis 27.06.07 in Reinickendorf statt. Sie hatten hier Gelegenheit, sich mit dem psychiatrischen Verbund vor Ort vertraut zu machen und den inhaltlichen Fachaustausch zu pflegen. Vom 12.04. bis 19.04.07 fand in der Ganztagesgrundschule Hannah-Höch eine trinationale Begegnung mit jeweils 10 Schülerinnen und Schülern dieser Schule, aus Osteroda (Polen) und Tallin (Estland) zum Thema „Stadtportrait“ statt. Um dem Thema künstlerisch gerecht zu werden, wurde die Stadt entdeckt, bevor in den Werkstätten die Erfahrungen künstlerisch umgesetzt werden konnten. Es entstanden nicht nur interessante Zeichnungen, schwarz-weiß Fotos, Postkarten und Textildrucke, sondern es wurden auch Freundschaften vertieft, die 2006 in Osteroda entstanden waren. Im nächsten Jahr ist ein Besuch von Litauen geplant. Zehn Jugendliche aus Warschau nahmen an der zentralen Berliner Aktion „KunstWerkstatt-Experiment“ mit dem Stichwort Vernetzung vom 01.07. bis 07.07.07 im Atrium teil. Neben der täglichen Theaterarbeit mit Schülern aus Berlin ergänzten Stadtrundfahrten sowie Museums- und Discobesuche die Erfahrungswelt der jungen Warschauer Gäste. 30 Jugendliche aus Polen, Frankreich und aus dem Atrium erarbeiteten in der Zeit vom 4.10. bis 10.10.07 einen Spielfilm über die Geschichte Berlins, der auch in Polen fortgesetzt werden soll. Schon zweimal hat das Atrium mit dem Cinema du Palais aus Creteil bei Paris Filme aufgenommen. Vom 13.10. bis 19.10.07 werden zehn Jugendliche aus dem Atrium nach Warschau reisen, um dort in der Partnereinrichtung Theater zum Thema „Masken“ zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit dem Deutsch Polnischen Austauschforum für Bildung, Kunst, Kultur und Umwelt e.V. sind für 2008 Deutsch Polnische Tage in Reinickendorf geplant.

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Ausbildungsprojekt „Pro Polska“ Bei diesem Projekt handelt es sich um eine seit 2002 angebotene Ausbildung zur Kauffrau / zum Kaufmann für Bürokommunikation, bei der die Auszubildenden darauf vorbereitet werden, ihren Beruf nicht nur in deutscher, sondern auch in polnischer Sprache auszuüben. Um dies zu erreichen, gibt es Wirtschaftspolnisch in der Berufsschule und ein ca. viermonatiges Auslandspraktikum in Polen. Letzteres nahmen im Frühjahr 2007 wieder sieben Auszubildende in Poznan oder Slubice wahr. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem OSZ Bürowirtschaft und Verwaltung Berlin-Steglitz durchgeführt und über den ESF gefördert und läuft inzwischen schon im 6. Jahr mit großem Erfolg.

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Die 2007 im Bezirk laufenden EU-Projekte werden in enger Abstimmung mit den fachlich zuständigen Senatsverwaltungen durchgeführt. Sie sind Bestandteil des Aktionsplanes des bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit. Tourismus in Reinickendorf Ziel des in der Broschüre „Europa beispielhaft“ vorgestellten Projektes war die Umsetzung des im Bezirk entwickelten Tourismuskonzeptes und die Herauslösung des Tourismusbereiches aus der öffentlichen Verwaltung und damit die Privatisierung und wirtschaftliche Selbständigkeit. Das über das Programm „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen“ von der IBB geförderte Projekt sollte dafür Wege und Lösungen suchen. Ein Teil des Projektes war das am neuen Standort in Alt-Tegel eröffnete Tourismusbüro, das jetzt vom Tourismusverein im Bezirk fortgeführt wird. Der repräsentative Informationspavillon, in dem sich das Tourismusbüro befindet, wurde im Rahmen eines public-private-partnership-Projektes von der Firma Stroer dem Bezirk kostenfrei zur Verfügung gestellt. Das Projekt konnte zum 31.01.07 erfolgreich beendet werden. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen hat in der Dezemberausgabe 2006 von punkt das Tourismusprojekt und seine Ergebnisse vorgestellt. Regionalmanagement Borsigwalde Anliegen des über Technische Hilfe EFRE geförderten Projektes war es, die Attraktivität und Lebendigkeit von Borsigwalde mit seinem Nahversorgungszentrum „Ernststraße“ nachhaltig zu stärken. Grundlage hierfür war die Weiterentwicklung einer wirtschaftlich tragfähigen Freizeit-, Handels- und Dienstleistungsstruktur. Dafür sollten Potenziale herausgearbeitet werden. Im Vordergrund standen dabei die Nutzung der Flächenpotenziale, die Qualifizierung des Branchenmixes, die optimale Transparenz zu Firmen und ihren Angeboten, die Verbesserung der Sortimentsvielfalt und die Entwicklung von Kooperationen untereinander. Inzwischen konnte das Projekt zum 31.05.07 erfolgreich abgeschlossen werden Strategien für KMU der Hotellerie Das über Technische Hilfe EFRE geförderte Projekt „Strategien für KMU der Hotellerie in den Berliner Außenbezirken am Beispiel Reinickendorfs“ verfolgte u.a. Ziele wie die Erhaltung der Vielfalt der Berliner Hotellandschaft, die Standortsicherung der KMU im Beherbergungsgewerbe in den Berliner Außenbezirken einschließlich der Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und die Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen. Dazu wurde in Kooperation mit dem Tourismusverein im Januar 2007 ein völlig überarbeiteter Guide „Willkommen in BerlinReinickendorf“ mit Informationen zu Unterkünften, Sehenswürdigkeiten und gastronomischen Einrichtungen herausgegeben. Nach Projektabschluss im April 2007 können die in Reinickendorf entwickelten Methoden und Strategien jetzt auch auf andere Berliner Bezirke übertragen werden. Einsatz einer integrierten IuK-Lösung für die kommunale Wirtschaftsförderung Das Projekt wurde als Wirtschaftsdienliche Maßnahme in Kooperation mit der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft und unter Koordination vom Bezirksamt 293

Mitte bis 30.06.07 durchgeführt. Es beinhaltete die IuK-Lösung, die ein Internetportal, eine Unternehmensdatenbank und ein Workflowsystem umfasst. Tagestourismus In dem seit Januar 2007 über „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen“ geförderten Projekt sollen Marketingaktivitäten in Reinickendorf für Tagestouristen entwickelt werden. Untersuchungen in diesem Bereich haben gezeigt, dass Tagestouristen andere Informationsbedürfnisse und Angebotsansprüche als Übernachtungsgäste haben. Daher ist beabsichtigt, gemeinsam mit dem Tourismusverein und tourismusnahen Dienstleistern Angebotspakete und spezielle Produkte für Ausflugsgäste zu entwickeln. Erwartet wird sowohl eine Imageverbesserung für den Bezirk als auch die wirtschaftliche Konsolidierung von kleinen und mittleren Unternehmen. Integration für Jugendliche – Übergang Schule Beruf Das ESF-geförderte Kooperationsprojekt „Integration für Jugendliche“ zwischen dem Bezirksamt Reinickendorf und dem WeTeK e.V. unterstützt seit mehr als drei Jahren besonders (markt)benachteiligte Jugendliche am Übergang Schule-Beruf. Es organisiert gleichermaßen Angebote für Jugendliche, Schulen und Unternehmen. Zu den Arbeitsschwerpunkten zählen berufsvorbereitende Kurse speziell in kreativgestalterischen Berufsfeldern und Praktikavermittlung. Bislang verbesserten etwa 150 Jugendliche unter 25 Jahren in insgesamt acht „Kreativkursen“ ihre Chancen auf einen beruflichen Einstieg im Medienbereich. Unter fachkundiger Anleitung erstellen die Jugendlichen in den 480-600stündigen Fortbildungen qualitativ hochwertige Arbeitsproben in Form von Print- und Webprodukten, erwerben einschlägige Softwarekenntnisse und nehmen Einblick in die beruflichen Anforderungen der Medienbranche. Bewerbungsund Kommunikationstraining ergänzen die fachliche Unterweisung. Entwicklung der Gesundheitsregion Berlin-Reinickendorf Mit dem ab März 2007 über „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen“ geförderten Projekt sollen lokale Potenziale und Chancen für kleine und mittlere Unternehmen beim Aufbau der Gesundheitsregion untersucht werden. Dabei müssen sowohl Stärken und Schwächen der Gesundheitswirtschaft identifiziert als auch innovative Strukturen und Angebotsformen in den Bereichen Rehabilitation und Pflege sowie Prävention und Gesundheitstourismus entwickelt werden. Lokales Soziales Kapital (ESF) Für 2007 konnten achtzehn Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 176.000 Euro in die Förderung aufgenommen werden. Sie beinhalten u.a. die Netzwerkbildung, die Qualität und Quantität der Ausbildung, die Integration sozialer Randgruppen, die Verbesserung der Berufschancen von Migranten und die Unterstützung von Alleinerziehenden. Andere Projekte betreffen den Dienstleistungsbereich und die Qualifizierung. Des Weiteren werden kulturelle Informations- und Begegnungsprojekte gefördert.

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Bezirksamt Spandau von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Das Bezirksamt Spandau wird die Europaarbeit weiter entwickeln. Eine Vollzeitstelle für eine/n Europa-Beauftragte/n ist ausgeschrieben. Das neu gegründete Europa-Team Spandau, bestehend aus Fachleuten der einzelnen Geschäftsbereiche, wird das Thema „Europa“ außerdem im Rahmen der dezentralen Fach- und Ressourcenverantwortung fachlich aufgreifen und dezentral in jeder Abteilung des Bezirksamts Spandau bearbeiten. Dementsprechend erfolgt die EU-Mittelakquise auch durch die jeweils fachlich zuständige Dienststelle. Darüber hinaus werden regelmäßige Arbeitstreffen dem zielgerichteten Informations- und Erfahrungsaustausch dienen. Planungen werden innerhalb des Bezirksamts abgestimmt, um ggf. bei der Fördermittelakquise Unterstützung durch die/den Europa-Beauftragte/n bieten zu können. Um den Bereich der Wirtschaftsförderung kümmert sich der Wirtschaftsberater des Bezirks und für Städtepartnerschaften ist der Bereich des Bezirksbürgermeisters zuständig. Die Einrichtung einer Best-Practice-Datenbank, in der alle mit EU-Mitteln geförderte Spandauer Projekte erfasst werden sollen, ist in Vorbereitung. Sie soll nicht nur als Überblick dienen, sondern auch die Mitarbeiter des Bezirksamts Spandau motivieren, Ideen für europäische Projekte zu entwickeln. Schließlich soll die Europaarbeit auch ihren Niederschlag im Internet finden, um auch Spandauer Bürgerinnen, Bürgern sowie Institutionen dieses Thema mit dem Ziel näher zu bringen, selbst am Projekt Europa zu partizipieren. Alle Aktivitäten sowie alle ein- und ausgehenden Informationen werden in der „Abt. Finanzen, Bürgerdienste und Europaangelegenheiten“ für den Bezirk bzw. für das Bezirksamt derzeit von einer „EU-Koordinatorin“ koordiniert. Sie erreichen als Ansprechpartnerin die EU-Koordinatorin per email unter folgender Adresse: [email protected]

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) Spandau setzt die Europäische Beschäftigungsstrategie zur Stärkung und Entwicklung vorhandener Potentiale in der lokalen Dimension um. Die Förderprogramme, wie Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (WdM) im Rahmen der BBWA aus dem EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und LSK-Berlin (ein Programm des Europäischen Sozial-Fonds ESF – Lokales Soziales Kapital), die explizit für die Initiierung von Bündnisprojekten zur Verfügung stehen, werden dazu eingesetzt, innovative Projekte zu finanzieren. Selbstverständlich werden für die Realisierung der Vorhaben auch alle anderen Fördermittelquellen des Landes, des Bundes und der Europäischen Union genutzt.

EFRE WdM im Rahmen des BBWA-Spandau Ziel des Förderprogramms „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen im Rahmen Bezirklicher Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit“ ist die Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft der Berliner Bezirke, um damit direkt oder mittelbar Beschäftigungseffekte auszulösen. Gefördert werden dabei Projekte, die dazu beitragen, die Wirtschaftskraft Berlins auf der Ebene der Bezirke zu stärken, wie beispielsweise Konzeptionen für Standortmarketing, Tourismusentwicklung oder Bildung und Entwicklung von Branchennetzwerken. In Spandau befindet sich ein Projekt unter dem Titel „Strategisches Konzept für die Standortentwicklung Gatow“, noch bis Dezember 2007 unter verantwortlicher Leitung der Abteilung Bauen, Planen und Umweltschutz - Naturschutz-, Grünflächen- und Umweltamt - des Bezirksamtes Spandau von Berlin in der Umsetzung. (Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite „Nutzung von Fördermitteln“.) Ein zweites Projekt, benannt „Entwicklung eines Tourismuskonzeptes für die Zitadelle und die anderen Spandauer Festungswerke zur Steigerung der Wertschöpfung im Bezirk“, mit einer Laufzeit bis Dezember 2007 wird unter verantwortlicher Leitung der Abt. Bildung, Kultur und Sport entwickelt. (Weitere Informationen finden Sie auf der Seite „Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa“.)

LSK-Berlin im Rahmen des BBWA-Spandau Die Förderschwerpunkte des LSK sind: • • •

Unterstützung einzelner Aktionen zur beruflichen Eingliederung Unterstützung von Kleinstvorhaben zur Förderung bzw. Schaffung neuer Beschäftigung durch lokale Initiativen für benachteiligte Menschen am Arbeitsmarkt Unterstützung von beschäftigungsorientierten Netzwerken, die sich für benachteiligte Menschen am Arbeitsmarkt einsetzen 296



Unterstützung bei der Existenzgründung und Gründung von sozialen Unternehmen und beschäftigungsorientierten Genossenschaften

Die Zielgruppen sind: • • • • • • •

Jugendliche ohne Schulabschluss, Behinderte Menschen, Migranten/innen, Aussiedler/innen, Ältere Arbeitnehmer/innen, Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose und Empfänger/innen von Grundsicherung (sofern sie von Förderprogrammen der Bundesagentur für Arbeit und des Landes Berlin nicht erfasst werden).

Für das laufende Jahr 2007 stehen aus dem Programm Lokales Soziales Kapital Berlin (LSK) dem Bezirk Spandau zur finanziellen Absicherung von insgesamt 17 Mikroprojekten Fördermittel in einer Größenordnung von 135.597,50 EURO zur Verfügung In der folgenden Darstellung sind die Bündnisprojekte den bezirklichen Handlungsfeldern zugeordnet.

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Handlungsfeld I – Spandau Lokal – die lokale Wirtschaft fördern Projekt 1

Standortentwicklung Gatow Kurzbeschreibung: Gatow stellt für den Berliner Raum eine Besonderheit dar, da der Ort bis heute seinen dörflichen Charakter erhalten konnte. Diesen können innerhalb der Stadt Berlin nur noch sehr wenige Orte vorweisen. Der dörfliche Charakter manifestiert sich nicht nur in der landschaftlichen Einbindung in ein von Wald, Landwirtschaft und der Havel geprägtes Umfeld, sondern auch in den noch vorhandenen baulichen Strukturen und vor allem im dörflichen Gemeinwesen Gatow´s, das von einer engagierten Bevölkerung getragen wird. In Zusammenarbeit mit den Gatower Initiativen konnten Aufgabenfelder herausgearbeitet werden, die sich in folgenden Rubriken einordnen lassen: -

Wirtschaftsstandorte / Tourismus / Fremdenverkehr Kultur / soziale Infrastruktur Orts- und Landschaftsbild Landwirtschaft / Gartenbau Verkehr

Gatow ist umgeben von wichtigen Naherholungsräumen für die Berliner und Brandenburger Bevölkerung, der Potsdamer Kulturlandschaft mit ihren Schlössern und Gärten, der Sielmann Naturlandschaften Döberitzer Heide, der Seeburger Agrarlandschaft und dem Erholungsgewässer Untere Havel mit dem Großen Wannsee. Die Gatower Feldflur, die ehemaligen Rieselfelder und die Gatower Heide selbst werden ebenfalls häufig von Erholungssuchenden frequentiert und bilden quasi ein Scharnierstück zwischen den überregional bedeutsamen Erholungsräumen. Um diese bedeutende Funktion Gatows zu untermauern und den heutigen Ansprüchen an eine attraktive Naherholungsregion gerecht zu werden, wird eine Naherholungs- und Tourismuskonzeption für den Ort und seine Umgebung erarbeitet. Die Konzeption wird unter den dargestellten Rahmenbedingungen sowie als Ergebnis einer durchzuführenden Analyse der regionalen Potentiale und der vorrangigen Nutzergruppen insbesondere folgende Bestandteile enthalten: Planung einer Infrastruktur und eines Wegenetzes für das Wandern, Radfahren und Reiten (ggf. sind Trendsportarten wie Skaten und Nordic Walking in die Betrachtungen einzubeziehen); Entwicklung und Kennzeichnung von lokalen und identitätsstiftenden Sehenswürdigkeiten; Entwicklung eines Systems zur Verbesserung der Orientierung der Besucher/innen (Erarbeitung von geeigneten Standorten und einer ansprechenden Gestaltung von Übersichtstafeln sowie einer

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Routenbeschilderung, ggf. als Ergänzung zu bestehenden oder projektierten überregionalen Wander-, Rad- und Reitwegen); Themenbezogene Entwicklung von Informationstafeln z.B. zu Landwirtschaft, Naturschutz und Geschichte; Erarbeitung von Vorschlägen zur Verbesserung der touristischen Anbindung Gatows an die Havel (Wasserwanderstützpunkte, Badestellen, Dampferanlegestelle, Uferwanderweg); Entwicklung einer Stellplatzkonzeption für mit dem PKW anreisende Besucher/innen (z.B. Nutzung des Parkplatzes an der kleinen Badewiese); Erarbeitung von Vorschlägen zur Einbindung der Gatower Landwirtschaft in die Konzeption (z.B. Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse); Entwicklung von Halbtages-, Tages- und Mehrtagesprogrammen für einen Aufenthalt in und um Gatow (ggf. mit Ausflügen in die benachbarten Erholungsregionen und zur Altstadt Spandau); Verknüpfung mit den touristischen Aktivitäten der Zitadellenstadt Spandau und des Berliner und Potsdamer Tourismus; Einbindung der Gatower Bevölkerung sowie der Landwirte und Gewerbetriebe in die Erarbeitung der Konzeption. Die Naherholungs- und Tourismuskonzeption für Gatow wird im einzelnen die strategische Ausgangssituation des Dorfes mit seiner Umgebung erfassen und bewerten (einschließlich SWOT-Analyse), darauf aufbauend Strategien und Leitbilder entwickeln sowie Zielgruppen bestimmen, und es enthält eine detaillierte Maßnahmeplanung (Angebotspolitik, Vertriebspolitik und Kommunikationspolitik). Bereits innerhalb des geplanten Projektzeitraumes ist eine Umsetzung erster Maßnahmen vorgesehen und soll fachlich begleitet werden. Finanzierung Die Finanzierung erfolgt über WdM/EFRE und einer Co-Finanzierung über das Bezirksamt Spandau. Projektträger/in Antragsteller und Projektträger: Ansprechpartner im Bezirksamt Spandau: Projektkoordination: Die Anschrift des Projekt-Büros in Gatow: Telefon:

Bezirksamt Spandau von Berlin Herr Wollert (NGA) Herr Butzke Alt-Gatow 31, 14089 Berlin Vorderhaus,1.Obergeschoss links, 030/ 362 884 45

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Projekt 2

Räumliche Ausgestaltung sowie Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für ein geplantes Sozialkaufhaus Kurzbeschreibung: Mit dem Ziel der Eröffnung eines Sozialkaufhauses haben die beiden Träger GINKO Berlin gGmbH und DIE BRÜCKE gGmbH als Teil eines langfristigen Arbeitsprojektes das über LSK geförderte gemeinsame Projekt initiiert, indem psychisch kranke Menschen die Gelegenheit erhalten, aktiv an der Gestaltung und Vorbereitung des späteren Arbeitsplatzes mitzuwirken. Ablauf des Projektes: 1. Planung der Raumgestaltung und –Ausstattung; Auswahl und Beschaffung der geeigneten Materialien und Ausstattungsgegenstände; Gestaltung und Einrichtung der einzelnen Arbeitsbereiche unter fachlicher Anleitung und der Einbeziehung der künftigen Mitarbeiter (Anleiter und Zuverdiener). 2. Konzeptionelle Überlegungen für eine ganzheitliche Gestaltung der Werbemedien, der Geschäftspost, eines Logos und der Printmedien. Die Schaufenstergestaltung, konzeptionelle Überlegungen für die Öffentlichkeitsarbeit, Kontaktaufnahme zu Journalisten, Redakteuren sowie das Verfassen von Artikeln und die Projektpräsentation in Rundfunk und TV-Sendungen runden das Aufgabenspektrum ab. Ebenso wird die inhaltliche Gestaltung der Eröffnungsveranstaltung jeweils durch eine Fachkraft unter Einbeziehung der künftigen Mitarbeiter (Anleiter und Zuverdiener) geplant und vorbereitet. In der Endausbaustufe werden so für ca. 30 – 40 Zuverdiener Arbeitsplätze geschaffen. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger/in: GINKO Berlin gGmbH, DIE BRÜCKE gGmbH Herr Volker Schröder, Herr Klaus Zindel Bismarkstraße 58 13585 Berlin Tel.: 030/3539 4220, 030/ 3530 2523 E-Mail: [email protected] / [email protected]

300

Projekt 3

Arbeitsprojekt für Menschen mit seelischer Behinderung, Kanubau 2007 Kurzbeschreibung: Die Teilnehmer sind Bewohner der therapeutischen Wohngemeinschaft in Spandau und werden über den gesamten Verlauf als ein Kollegium mit verschiedensten Kleinstarbeitsgruppen (2-3 Pers.) Arbeitsaufträge erfüllen. Die Aufgaben werden täglich abgestimmt und die Arbeitswoche endet mit einer gemeinsamen Zwischenbilanz. Für die Fortführung des Projektes als eigenständiger Bereich: Arbeitstraining und erprobung als Zuverdienst-Projekt für seelisch Behinderte mit Suchterkrankungen werden notwendige Kontakte zu potentiellen Interessenten und Kunden hergestellt. Es ist beabsichtigt, die fertigen Kanus auch gemeinnützigen Trägern zur Verfügung zu stellen. Ablauf des Projektes: Februar: März:, April/ Juni: Juli/ August: Sept.:

Projektvorstellung im Teilnehmerkreis, Grobplanung, Werkstattanmietung; Werkstatteinrichtung, Materialbeschaffung und Materialvorbereitung; (Intensivphase), Rohbau von 2 Kanus, abschließende Durchführung eines Tages der offenen Tür“ als Öffentlichkeitsarbeit und Werbung; Fertigstellung und Ausbau; praktische Erprobung der Produkte durch die Teilnehmer, Auswertung und Erstellen einer Präsentation sowie deren Veröffentlichung.

Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger/in: SinAlkol e.V. – Therapeutische Wohngemeinschaft Herr Hans-Ulrich Marquardt Kaiserstraße 41 13589 Berlin Tel.: 030/375 958 60 E-Mail: [email protected]

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Projekt 4

Grünes Netzwerk Spandau – Süd und Umgebung Kurzbeschreibung: Mit dem Projekt soll ein bottom up Ansatz verfolgt werden – es sollen Akteure, die bereits in dem Gebiet (Naturschutz, Landwirtschaft, Tourismus) aktiv sind, einbezogen werden und neue Akteure z.B. aus den angrenzenden Gebieten (P, PM und HVL) oder aus anderen Bereichen wie Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaft zusammengeführt werden. Auf Workshops werden durch Analyse der Potentiale gemeinsame Handlungsansätze diskutiert und weitere Arbeitsschritte vereinbart. Die gezielten Synergieeffekte tragen zu einer beschäftigungsfördernden Stimmung in der Region bei. Dieser Ansatz ist für das Gebiet neu. Zwar gibt es bereits zahlreiche Aktivitäten, der übergreifende Charakter dieses Vorhabens, verbunden mit dem beschäftigungsfördernden Aspekt, ist jedoch neu. Ablauf des Projektes: Potentialerhebung:

Workshop I: Workshop II:

Stärken – Schwächenanalyse des Gebietes und angrenzender Flächen in Hinblick auf beschäftigungsrelevante Faktoren wie naturräumliche und kulturgeschichtliche Ausstattung, touristische Angebote, vorhandene Vermarktungs-strukturen agrarischer Produkte sowie mögliche Erwerbsfelder und potentielle Trägerstrukturen. Vorstellung der Ergebnisse der Potentialerhebung, Potentialanalyse und kritische Diskussion, Formulierung von Eckpunkten für die weitere Arbeit. Diskussion von Handlungsansätzen, Vereinbarungen über die weiteren Arbeitsschritte. Publikation, Verbreitung der Ergebnisse in einem zu erstellenden Faltblatt/ Broschüre, Veröffentlichung in der lokalen Presse, Verbreitung über die Website www.gsg-netzwerk.de

Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger/in: Gemeinnützige Servicegesellschaft zur Förderung des Natur- und Landschaftsschutzes mbH Frau Inge Bieler Keithstrasse 1+3 10787 Berlin Tel.: 030/ 236 082 98 E-Mail: [email protected]

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Handlungsfeld II - Juba Beschäftigung und Ausbildung für Jugendliche und Erwachsene unter Berücksichtigung des Dienstleistungssektors fördern Projekt 1

Erstellung einer Jugendzeitung mit deutschen und ausländischen Jugendlichen für Spandau Kurzbeschreibung: Durch die Erstellung von Zeitungsartikeln junger Menschen mit interkultureller Herkunft soll insbesondere Toleranz und Demokratie unter Jugendlichen beiderlei Geschlechts gefördert werden. Weiterhin sollen sie befähigt werden, selbständig unternehmerisch tätig zu werden. Dadurch erhalten sie die Chance, sich im Medienbereich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren und berufsvorbereitend Erfahrungen bei der Arbeit zu sammeln. Ablauf des Projektes: 1.

2. 3. 4. 5.

6.

Kontaktaufnahme (Presseaufruf, Aushänge in OS, Ämtern, Jugendorganisationen und Koop.-Partnern). Führen von Erstgesprächen und Zusammenstellen von 2-4 Gruppen von Spandauer Schülern aus arbeitslosen Jugendlichen im Alter von 17-24 Jahren. (Zeitraum ca. 6 Wochen) Gemeinsames Brainstorming; Anlegen eines Ideenpools. (ca. 2 Wochen) Besuche bei lokalen Zeitungen und Druckereien in Berlin und Brandenburg, um erste Eindrücke von Zeitungsarbeit zu gewinnen. (ca. 2 Wochen) Einführung in das technische und redaktionelle Know-how der Zeitungsarbeit, Gesprächsführung, Interviewtechnik, Schreibstile, Fotographie, Satz, Layout, Anzeigen-Akquise und Büroarbeit. (ca. 6 Wochen) Erstellen von Zeitungsberichten (in Bild und Text), mit dem Gewicht auf Inhalte, die das Leben der Jugendlichen in ihrem sozialen Umfeld in Bezug auf ihren Bezirk reflektieren. Zeitungssatz (ca. je Ausgabe 8 Wochen) 2 Ausgaben sind geplant. Herausgabe und Vertrieb durch Eigeneinsatz der Jugendlichen Auswertung und Endbesprechung.

Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Fa. WinCom Frau Dipl.-Psych. Karin Grusdat Neue Straße 17 13581 Berlin Tel.: 030/367 103 79 E-Mail: [email protected]

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Projekt 2

Wer seine Träume leben will, muss erst einmal aufwachen Kurzbeschreibung: Das Ziel des Projektes ist es, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, einmal für kurze Zeit ihre Traumberufe zu erleben. Dabei soll ihnen bewusst gemacht werden, welch harte Arbeit, Ausdauer und persönliche Voraussetzungen notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Des weiteren sollen die jungen Menschen lernen, sich selbst realistisch einzuschätzen und eine positive Lösungsstrategie zu entwickeln. Ablauf des Projektes: Die Teilnehmerstruktur setzt sich aus einheimischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen, wobei das Geschlecht keine Rolle spielt. In einer ersten Zusammenkunft wird die Projektidee vorgestellt und die Jugendlichen einigen sich möglichst paarweise auf einen Traumberuf (z.B. Modedesignerin). 1. Phase:

2. Phase:

Praktikum in einem Designerstudio – Kl. Projektarbeit, gemeinsame Auswertung mit den Teilnehmern und dem Designer (eigener Berufsweg). Es werden individuelle Beratungsgespräche geführt und in der Gruppe über Erfahrungen berichtet. Praktikum bei einem Spandauer Unternehmen der Bekleidungsbranche – Kl. Projektarbeit, gemeinsame Auswertung mit allen Beteiligten usw. wie oben beschrieben. Während der gesamten Zeit werden die Jugendlichen durch die Projektleitung intensiv betreut und beraten, so dass am Ende für jeden einzelnen Teilnehmer der kurz gelebte Berufswunsch individuell reflektiert und kritisch hinterfragt werden kann.

Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Christliches Jugenddorf Deutschlands e.V. (CJD) Berlin Jugendmigrationsdienst promigra Spandau Frau Gabriele Hese Loschwitzer Weg 15 13593 Berlin Tel.: 030/473 021 43 E-Mail: [email protected]

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Projekt 3

Tanzprojekt Let´s go Kurzbeschreibung: Das Tanzprojekt versteht sich als ein Integrations- und Präventionsprojekt gegen Gewalt. Mit diesem Projekt wird das Ziel verfolgt, die vorhandenen Vorurteile zwischen „Migranten“ und „Deutschen“ durch emotionales und kognitives Kennen lernen der jeweils anderen Kultur abzubauen. Musik wirkt verbindend und kann helfen, die Kluft zwischen Zuhause und der Umwelt zu überbrücken. Ablauf des Projektes: Vorstellung des Projektes durch Gesprächsführung mit der vorgesehenen Zielgruppe und das Auslegen von entworfenen Flyern. Einbeziehung des Teilnehmerkreises (Jugendliche und 2 Tanzlehrer) in die Projektgestaltung durch die gemeinsame Erarbeitung der Thematik. Die Räumlichkeiten werden durch die Schule gestellt und entsprechend gestaltet. Vor und Nachbereitung der Tanzangebote. Bei Schulveranstaltungen und anderen öffentlichen sowie bezirklichen Anlässen werden Tanzauftritte vorbereitet und entsprechend aufgeführt. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Förderverein Elternspende der Heinrich-Hertz- Oberschule Herr Gerhard Braun Lenther Steig 3 - 5 13629 Berlin Tel.: 030/ 383 926 0

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Projekt 4

Spandauer Benimm – und Verhaltens Champion Ship á la WM Kurzbeschreibung: Durch das Erlernen von gutem Benehmen sollen junge Menschen bessere Chancen auf dem Ausbildungs- und späteren Arbeitsmarkt erhalten. Darüber hinaus soll eine Brücke zu den Generationen und verschiedenen Gesellschaftsschichten geschlagen werden. Ablauf des Projektes: Die Jungen und Mädchen sollen durch andere Jugendliche und junge Erwachsene/ Auszubildende aus Betrieben, Gaststätten, Hotels, Tanzschulen und von BenimmExperten aus Berufsverbänden etc. geschult werden. Auf Benimm-Workshops werden ihnen Umgangsformen nahe gebracht, die bei Theater-, Restaurant- und Hotelbesuchen aber auch im täglichen Geschäfts- und Arbeitsleben zur Normalität gehören. Im Verlauf des Projektes werden sie eigene kleine Präsentationen vorbereiten und die Organisation von Einladungen sowie Besuche von Kitas und Altersheimen selbstständig durchführen. Zertifikate für das Erreichen von guten Leistungen (Motivation) erhalten sie zum Abschluss dieser Einheit. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Vereinigung Wirtschaftshof Spandau e.V. Herr Manfred Hubatsch Breite Straße 37 13597 Berlin Tel.: 030/ 333 65 91 E-Mail: [email protected]

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Projekt 5

Abendheuer Theater Kurzbeschreibung: Dieses Integrationsprojekt gibt behinderten jungen Menschen die Möglichkeit, die Welt des Theaters life mitzuerleben. Durch das Kennen lernen von für den Zuschauer so nicht einsehbaren Arbeitsbereichen des Theaters und der Möglichkeit des eigenen Mitwirkens in einem extra dafür einstudiertem Stück stellt dieses Projekt eine besondere Herausforderung für die Beteiligten dar und trägt in nicht geringem Umfang zur Stärkung des Selbstbewusstseins der jungen Menschen bei. Ablauf des Projektes: Erarbeitung eines Stückes, das die Elemente Krimi, Spukgeschichte und Märchen, unter Berücksichtigung der Neigungen und Wünsche der Projektteilnehmer/rinnen, in sich vereint. Während der wöchentlichen Treffen im Ev. Johannesstift Spandau wird zielgerichtet daran gearbeitet, die Einbindung von betreuten benachteiligten Jugendlichen der Jugendhilfe in die Proben, z.B. als Betreuer von Behinderten, als Stimmgeber, als Souffleur usw., zu ermöglichen. Im Verlaufe der wöchentlichen Treffen ist auch der Besuch von Profis aus den Bereichen Kostüm, Bühnenbild und Licht vorgesehen. Die Jugendlichen werden in die PR-Arbeit für die zum Projekt-Ende geplante Aufführung eines Stückes bei der Entwicklung und Gestaltung von Plakaten und Flyern sowie dem Verbreiten mit eingebunden. Den Abschluss des Projektes bildet dann im Ev. Johannesstift die Aufführung einer Kostprobe des Stückes als „Teaser“. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Frau Maria Gundolf Pflügerstraße 56 12047 Berlin Tel.: 030/ 627 291 02 E-Mail: [email protected]

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Projekt 6

Medienprojekt: Lehrende, Eltern und Betriebe lernen von Schülern; Dokumentarfilmen Kurzbeschreibung: Lehrende lernen von Schülern und Schülerinnen im Rollentausch. Jugendliche werden zu Experten auf Gebieten, die sie besser beherrschen als ihre Lehrer oder Lehrerinnen. Dadurch kommt mehr pragmatische Kompetenz in die Schule, gepaart mit Können und fundiertem Selbstwertgefühl. Der Bereich, der das Filmen und kompliziertes Schneiden beinhaltet, stellt an das Erlernen hohe Anforderungen. Ablauf des Projektes: Die pädagogische Leiterin des Medienprojektes, Juliane Eksner, und der Medientechniker Somer Abbas Yacoub unterrichten wöchentlich einen Block von vier Zeitstunden in der Praxisklasse der Wilhelm-Leuschner-Oberschule. Geplant ist es die Schülerinnen und Schüler so fit zu machen, dass sie ihr „Gelerntes“ und „Geübtes“ unter Anleitung des Expertenteams einer Lehrer- und Lehrerinnengruppe beibringen können. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Förderverein der Wilhelm-Leuschner-Oberschule Frau Gabriele Fliegel Blumenstraße 13 13585 Berlin Tel.: 030/ 355 928 0 E-Mail: [email protected]

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Projekt 7

Zukunft ermöglichen Ein Projekt für Migranten-Jugendliche zur Orientierung Kurzbeschreibung: Die Idee des Projektes ist die Arbeit der Jugendlichen mit männlichen Sozialarbeitern aus dem Kulturkreis ihrer Herkunftskultur. Dadurch entfällt für den Jugendlichen, als Begründung, die traditionell verbreitete „Flucht in die eigene Kultur“. Es entsteht die Gelegenheit, den Jugendlichen durch Unterstützungsleistungen aktiv mit einzubinden. Durch die Kooperation von Schule und Trägern der freien Jugendhilfe sowie der Vernetzung von Eltern, Lehrern und Pädagogen wird des weiteren dem entgegen gesteuert, dass sich der Jugendliche, sobald es für ihn unbequem wird, der Verpflichtung und der Verantwortung entzieht. Ablauf des Projektes: Eine Gruppe von ca. 20 Jugendlichen wird von zwei Lehrerinnen ausgewählt. Die Arbeit findet zusätzlich zum Unterricht in den Räumen der Schule und beim Projektträger IMA e.V. statt. Um auch Eltern zu erreichen, die die deutsche Sprache nicht beherrschen und daher solchen Gelegenheiten bisher fernblieben, wird dies bei der Vorbereitung von Elternabenden entsprechend berücksichtigt. Bei Bedarf werden Gemeinschaftsgespräche (Eltern, Lehrer, Jugendlicher und Mitarbeiter der IMA e.V.) zur Konfliktlösung geführt. In der Vorbereitungsphase wird eine Bestandsaufnahme der Verhaltensformen durch die Jugendlichen selbst vorgenommen (z.B. durch eigene Filmaufnahmen). Es folgen Besuche in Betrieben und der Arbeitsagentur, realistische Berufswünsche werden erarbeitet und das anschließende Verfassen von Bewerbungen wird unterstützt. Die Ziele „Orientierung im Alltagsleben“, „Übergang von Schule in den Beruf“ und „Stärkung des Miteinanders – Empathie“ werden über acht Monate, abgestimmt mit den Schul- und Ferienzeiten, durchgehend verfolgt. Der Situationsansatz gilt als Richtschnur der Arbeit. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: IMA e.V. Integrative Migrantenarbeit Frau Dr. Britta Marschke Schäferstraße 8 13585 Berlin Tel.: 030/ 351 096 88 E-Mail: [email protected]

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Projekt 8

Integrative Tanzwerkstatt Kurzbeschreibung: Aufbau neuer offener, bedarfsgerechter und jugendgemäßer Angebote im Sportverein. Die Entwicklung neuer integrativer Maßnahmen zur Einbindung benachteiligter Jugendlicher (Rollstuhlfahrer) in ihr soziales Umfeld. Der Erwerb und die Stärkung sozialer Kompetenzen wie Eigenverantwortlichkeit, Teamfähigkeit und Kreativität bei Jugendlichen durch Partizipation. Des weiteren wird die Stärkung des Selbstwertgefühls, der Erwerb sozialpädagogischer und sportpädagogischer Fähigkeiten der Jugendlichen und somit die Erhöhung der beruflichen Einstiegschancen unterstützt. Ablauf des Projektes: Auf- und Ausbau von Kooperationsbeziehungen zu Schulen für Schüler mit Handicap, zum Behinderten-Sportverband Berlin e.V., zur Beratungsstelle für Behinderte im Rathaus Spandau und zum Rollstuhl Sport Club Berlin e.V. Körperbehinderte und nicht behinderte Jugendliche (vereinsgebundene und bislang vereinsungebundene Jugendliche) entwickeln gemeinsam in einer „Tanz-Werkstatt“ themenbezogene SportShow-Revue-Programme. Eigenverantwortlich übernehmen Jugendliche die choreografische Gestaltung, stellen Bühnenbilder und Musik zusammen, kreieren Kostüme und Masken und studieren diese vielseitigen Bewegungsformen (Turnen, Tanz, Akrobatik) in gemeinsamen Übungsstunden ein. Rollifahrer erwerben gleichzeitig konditionelle und koordinative Fähigkeiten im sicheren Umgang mit dem Rollstuhl. Ausgebildete Fachübungsleiter und Pädagogen des Vereins und Kooperationspartner unterstützen, begleiten und befähigen die Jugendlichen bei der Umsetzung der Projektidee. Die Show-Programme werden gemeinsam in der Öffentlichkeit (TuJu-GalaVeranstaltungen des Turnerbundes, Sommerfest der SFK, Show-Dance-Night...) aufgeführt. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Sportfreunde Kladow e.V. Frau Karin Heidenreich Gößweinsteiner Gang 53 14089 Berlin Tel.: 030/ 365 77 80 E-Mail: [email protected]

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Projekt 9

Schulabgänger ohne Schulden Kurzbeschreibung: Ziel des Projektes ist die Vermeidung von Überschuldung bei Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen an Spandauer Oberschulen. Dadurch wird auch gezielt die Abwendung von Vermittlungshemmnissen bei der Berufswahl unterstützt. Ablauf des Projektes: Jede Abschlussklasse der Spandauer Oberschulen erhält das Angebot von Unterrichtsstunden zu den Themen „Umgang mit Geld“ und „Überschuldung vor der Lehre“. Auf Wunsch kann das Angebot auch auf die Berufsschulen in Spandau erweitert werden. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: AWO Kreisverband Spandau e.V. Frau Rosemarie Druba Rodensteinstraße 11 13593 Berlin Tel.: 030/ 565 99 00 13 E-Mail: [email protected]

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Projekt 10

Babysitterführerschein Babysitteragentur

mit

anschließendem

Aufbau

einer

Kurzbeschreibung: Durch den Erwerb des Babysitterführerscheins können Jugendliche erste berufliche Erfahrungen sammeln, ihre Fähigkeiten durch Qualifikation anbieten und sich durch Verantwortungsübernahme und Verlässlichkeit beruflich beweisen. Sie werden befähigt, nachbarschaftliche Kontakte auf- und auszubauen. Netzwerke zwischen den Jugendlichen und Familien werden gebildet, die einen Beitrag zur Wohnumfeldverbesserung leisten. Ablauf des Projektes: Ein Kursangebot umfasst eine Laufzeit von vier Monaten. Die Teilnehmer werden ausgesucht und in einer Gruppe zusammengefasst (Gespräche zu Motivation, Ausdauer, Frustrationsfähigkeit und Verantwortlichkeiten). Die Durchführungs- / Schulungsphase (12 Wochen) beinhaltet Themen zur: Entwicklungspsychologie, Ernährung, rechtliche Fragen, Erziehung, altersgerechte Spiele und entsprechende Lektüre. Alle Teilnehmer nehmen an einem 1. Hilfe-Kurs teil. Die Schulungen werden wöchentlich zu zwei Schwerpunkten durchgeführt wobei die Inhalte in Gesprächsform, Rollenspiel und durch praktische Übungen vermittelt werden. Bestandteil des Kurses ist außerdem ein Praktikum in Familien/ Kita, um einen Einblick in die Praxis zu gewährleisten. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer eine Teilnahmebescheinigung in Form eines Babysitterführerscheins. Dieser kann als Entscheidungshilfe und als berufsvorbereitende Maßnahme bei der Wahl der Berufsausbildung dienen. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Trialog e.V. Frau Anke Köhler Groenerstraße 24 13585 Berlin Tel.: 030/ 367 582 61 E-Mail: [email protected]

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Projekt 11

Patenschaft Berlin – Ein Projekt für Jugendliche Migrationshintergrund zur besseren Orientierung nach Hauptschule

mit der

Kurzbeschreibung: Dieses Projekt leistet einen Beitrag zur Verbesserung der Lernfähigkeit benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Die Lernmotivation wird durch eigene Erfolgserlebnisse während des Lernprozesses erhöht. Die Entwicklung der Identität wird gestärkt und die soziale Kompetenz gefördert. Dadurch verbessern sich die Chancen der Jugendlichen auf einen erfolgreichen Schulabschluss, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und dem sich anschließenden Berufseinstieg. Ablauf des Projektes: An fünf Tagen in der Woche bietet das Projekt in zwei Lerngruppen eine gezielte Lernhilfe an. Sie beruht auf Feuersteins Methodik zur Förderung geistiger Fähigkeiten und wird in 25 Staaten weltweit praktiziert. Das Konzept ist unabhängig von den jeweiligen schulischen Lerninhalten konzipiert und ist für unterschiedlichste Altersgruppen und Schultypen geeignet. Geschult werden die Bereiche deutsche Rechtschreibung, Naturwissenschaften und Mathematik. Das Konzept dient der Steigerung der eigenen Lernkompetenzen, fördert die Persönlichkeitsentwicklung und führt zum erfolgreichen selbständigen Lernen in der Schule. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: IMA e.V. Integrative Migrantenarbeit Frau Britta Marschke Schäferstraße 8 13585 Berlin Tel.: 030/ 351 096 88 E-Mail: [email protected]

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Projekt 12

Erstellen eines Konzeptes für ein Jugendberatungszentrum Kurzbeschreibung: Zu erarbeitende Inhalte des Konzeptes: Selbstverständnis des zu gründenden Jugendberatungszentrums, Bedarfsermittlung mit erforderlichem Finanzmittelbedarf, Erstellen eines Leitbildes, festlegen der Ziele und Zielgruppen, Angebotsspektrum, Strukturqualität und Prozessqualität, Qualitätssicherung der Einrichtung und Umsetzungsprüfung. Im Gegensatz zu der bisherigen Beratungsstruktur im Bezirk wird es mit dem Jugendberatungszentrum eine wirksamere Beratungseffektivität geben. Ablauf des Projektes: 10 Vertreter freier Träger im Jugendbereich fanden sich zur Konstituierung zusammen und beschlossen unter wohlwollender Zustimmung der institutionellen Vertreter die Installation der zentralen trägervernetzten Jugendberatung. In intensivem Austausch mit den interessierten Trägern wird ein inhaltliches Konzept zur Umsetzung des Jugendberatungszentrums Spandau zum Ende der Projektlaufzeit als Ergebnis vorliegen. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: GFU Akademie für Bildung und Beratung GmbH Frau Anke Storch Brunsbütteler Damm 142 13581 Berlin Tel.: 337 739 00 E-Mail: [email protected]

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Handlungsfeld III - Soziales Brennpunktmanagement – Projekt 1

Schulung von Kiez-Konfliktlotsen mit hintergrund für die Spandauer Neustadt

und

ohne

Migrations-

Kurzbeschreibung: Mobilisierung zu gemeinsamer Verantwortung für die Sicherheit und Lebensqualität im Kiez, Reflektion eigener Standpunkte, Verbesserung der eigenen sozialen Kompetenz auch für den Arbeitsmarkt, Dialogfähigkeit, professionelle Konfliktreduktion zwischen ethnischen Gruppen durch geschulte Konfliktlotsen (Mediatoren) verschiedener Kulturen. Ablauf des Projektes: Das Projekt ist auf acht Monate angelegt. Zu Beginn wird bei der Zielgruppe, in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern und des Präventionsbeauftragten der Polizei, für dieses Projekt geworben. Der interessierte Personenkreis wird dann zu individuellen Gesprächen eingeladen und über die Zielsetzung und den Verlauf informiert. Die Schulung erfolgt mit einer Gruppe von höchstens 20 Personen in sechs Blockseminaren. Dabei werden die Grundlagen und Techniken der Konfliktvermittlung (Mediation) vermittelt und in Rollenspielen und anderen Arbeitsschritten vertieft. Das Rollen- und Selbstverständnis des/der Konfliktlotsen wird hierbei ebenfalls ein Schwerpunkt sein. Abschließend wird gemeinsam mit den Konfliktlotsen eine Perspektive erarbeitet, wie sie das Miteinander in der Spandauer Neustadt aktiv mit dem „Gelernten“ verbessern können. Die Teilnehmer erhalten bei der Abschlussfeier ein Zertifikat für ihre Bewerbungsunterlagen. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Spandau Neustadt e.V. / Verein zur Förderung der Lebensqualität c/o Ökumenisches Zentrum Paul-Schneider-Haus Frau Ute Pfeiffer Schönwalder Straße 24 13585 Berlin Tel.: 030/ 226 860 32 E-Mail: [email protected]

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Projekt 2

Ressourcen stärken - Potentiale entwickeln: Ein Unterstützungs- und Förderprojekt für polnische Migrantinnen Kurzbeschreibung: Das Projekt dient der Findung und Stärkung der eigenen Ressourcen und Potentiale. Es trägt dazu bei, das Selbstwertgefühl der polnischen Mitbürgerinnen zu stärken und eine gegenseitige Unterstützung untereinander aufzubauen. Das Projekt trägt des weiteren zur Integration auch in den Arbeitsmarkt bei. Ablauf des Projektes: Geplant sind wöchentliche Treffen, die von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin des Vereins mit Unterstützung einer polnischen Muttersprachlerin vorbereitet und geleitet werden. Die Möglichkeit der Ansprache in der Muttersprache schafft größeres Vertrauen und Sicherheit bei den Teilnehmerinnen, so dass ein erfolgreiches Arbeiten möglich sein wird. Inhalte der Treffen sind zum einen das Kennen lernen und bessere Ausschöpfen der eigenen Potentiale. Jeder kann etwas – und jeder ist Lernender und Lehrer. Darüber hinaus werden Informationen rund um die Themen Bildung, Beruf und Kompetenzen vermittelt, besprochen und eingeübt. „10 Köpfe können mehr denken als einer“ – auch das ist eine Stärke der Gruppe, die gleichzeitig ein unterstützendes Netzwerk bilden kann. Finanzierung: Das Projekt wird aus Mitteln des Programms LSK-Berlin finanziert. Projektträger: Gemeinwesenverein Haselhorst e.V. Frau Elke Schönrock Burscheider Weg 21 13599 Berlin Tel.: 030/ 334 51 51 E-Mail: [email protected]

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Bericht über ein kürzlich abgeschlossenes Projekt der Abt. Bildung, Kultur und Sport Entwicklung eines Tourismuskonzeptes für die Zitadelle und die anderen Spandauer Festungswerke zur Steigerung der Wertschöpfung im Bezirk Neben dem InterReg IIIB-Projekt „Baltic Culture and Tourism Route Fortresses“ (siehe Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa) hat der Bezirk an einem weiteren – allerdings regional ausgerichteten - Programm teilgenommen. Das Projekt wurde für den Zeitraum 01.10.05 bis 31.03.07 bewilligt, wobei es eine Projektverlängerung bis zum 31.05.07 gegeben hat. Die Durchführung der Maßnahme erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der BBJ, mit Partner für Spandau und dem Wirtschafshof. Das Projekt hatte es sich zur Aufgabe gemacht, auf Grundlage des Leitmotivs „Zitadellenstadt Berlin-Spandau“ die touristischen Potenziale der Zitadelle und der anderen Spandauer Festungswerke herauszuarbeiten und für die regionale Tourismuswirtschaft insgesamt nutzbar zu machen. Für die Entwicklung des Konzeptes orientierte man sich an dem Prozess der strategischen Planung. Das Projekt gliederte sich dementsprechend in vier Phasen: 1. Analyse

(Besucherbefragung, Imageanalyse, Angebotsanalyse)

2. Strategie

(Entwicklung eines touristischen Leitbilds)

3. Planung der Marketingmaßnahme

(Leit- und Orientierungssystem, Modell für ein interaktives Informationssystem)

4. Maßnahmeerprobung Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse sollen einzelne Maßnahmen in den kommenden Jahren umgesetzt werden.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Abt. Bildung, Kultur und Sport Interreg III B BSR Der Bezirk Spandau nimmt seit 19.1.2005 mit den Festungswerken Zitadelle Spandau und Fort Hahneberg am Projekt „Baltic Culture and Tourism Route Fortresse teil“, das im Rahmen des aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung - EFRE“ finanzierten Programms „Interreg III B BSR“ realisiert wird. Das Projekt, ursprünglich geplant bis 30.6.2007, wurde in der Zwischenzeit bis 31.12.2007 verlängert. Partner innerhalb dieses Projekts sind Polen, Litauen und Russland. Die Federführung des Projekts (Lead Partner) hat die Stadt Kostrzyn an der Oder übernommen. 13 Festungsstädte und vier Universitäten entwickeln eine touristische Route, die Festungen miteinander verbindet. Im Rahmen der Sanierung und des Denkmalschutzes findet auf zahlreichen Treffen ein internationaler Austausch über konstruktive Methoden und Verfahren bei der Restaurierung statt. Es werden Sanierungsprogramme erarbeitet, die sich auf wissenschaftliche Langfristprogramme stützen. Zudem werden Finanzierungsinstrumente für die Sanierung entwickelt. Weitere Schwerpunkte des Projekts liegen in der Entwicklung internationaler Kooperationen zur Entwicklung wertschöpfender Nutzungen von Festungen (Nutzungsleitlinien, denkmalgerechte Nutzung, Vermittlung bester Praktiken, attraktive Angebote für Festungstourismus). Ferner soll die Entwicklung von Finanzierungsinstrumenten für eine wertschöpfende Nutzung entwickelt werden. Ein weiteres Ziel ist der Aufbau einer europäischen Datenbank (Nutzungsangebote/Nutzungskatalog) sowie eine Entwicklungs-Konzeption für technische und touristische Infrastruktur in Festungen. Angestrebt wird die Entwicklung einer Mittel-Osteuropäischen Kulturroute - Festungen als touristische Marke - durch ein differenziertes Tourismusangebot und die Entwicklung von Marketingkonzepten und die innovative, virtuelle Festungspräsentation im Netzwerk sowie der damit verbundene Aufbau einer Internetseite für die Mittel-Osteuropäische Kulturroute - Festungen -. Abschließend sei noch der Aufbau von Managementorganisationen genannt, die einen internationalen Erfahrungsaustausch und Defizitanalysen durchführen sollen.

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________

Regenentwässerungsanlagen in Verbindung mit dem Straßenausbau Stresowplatz, Stresowstraße und Freiheit bis Wiesendamm Die Straße „Freiheit“ von Stresowstraße bis Klärwerkstraße wurde in einem 1. Bauabschnitt aufgrund des desolaten Zustandes in den Jahren 2002 bis 2006 neu gebaut. Ab 2007 wird in einem 2. Bauabschnitt der Bereich zwischen Klärwerkstraße und Spandauer Damm von Grund auf saniert. Die Freiheit erschließt ein umfangreiches Gewerbe- und Industriegebiet, einschließlich des Klärwerks Ruhleben der BWB und der Müllverbrennungsanlage der BSR. Außerdem handelt es sich hierbei um eine wichtige Entlastungsstrecke für den Straßenzug Ruhlebener Straße/Charlottenburger Chaussee. Im Zusammenhang mit dem Umbau der Straße war und ist es erforderlich, dass die Regenentwässerungsanlagen und Mischkanäle erneuert werden. Diese Maßnahme wird auf Grund des operationellen Programms 2000–2006 aus Mitteln des EFRE gefördert und Ende 2008 abgeschlossen sein.

Fort Hahneberg Das Vorhaben Fort Hahneberg wurde im Rahmen des Umweltentlastungsprogramms Berlin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung umgesetzt. Die Maßnahmen begannen im April 2003 und hatten den Erhalt und den Ausbau von Naturschutz-, Landschaftsschutz- und Naherholungsgebieten für das Fort Hahneberg und seiner Umgebung zum Ziel. Das Vorhaben lag nach der Fördergebietskulisse der Förderperiode vollständig im Zielgebiet Ziel-1-Übergangsgebiet und wurde aus Mitteln gefördert. Der EFRE-Anteil betrug 75% an der Gesamtfinanzierung Projektvolumen von ca. 2,2 Mio €; das Land Berlin beteiligte sich mit 15 Bezirk Spandau mit 10 % an den Gesamtkosten.

2000-2006 des EFRE bei einem % und der

Ein wesentlicher Grund für die Verlängerung der Laufzeit des Projekts war die Nachmeldung des unmittelbaren Fortbereiches als Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) Gebiet wegen des nachgewiesenen Winterquartiers für Fledermäuse. Die Baumaßnahmen hatten somit nicht nur die rechtlichen Vorgaben nach dem Berliner Naturschutzgesetz (Fällverbot für Gehölzbewuchs vom 1. März bis 30.September) sondern auch im vollen Umfang auf den Schutz der Fledermäuse Rücksicht zu nehmen. Wegen der notwendigen nachhaltigen Entwicklung der Trocken- und Magerrasenbiotope wurde die Projektlaufzeit ein weiteres Mal verlängert, und zwar bis Ende August 2007. Im Rahmen dieses Projekts wurden Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft im Fort Hahneberg und Umgebung umgesetzt. Hierzu gehören: Wiesenpflege, Gehölzentwicklung und Wegeerschließung. Ein Naturlernpfad informiert über den artenreichen Sandtrockenrasen, den Schluchtwald 319

und die Höhlenbiotope mit den dort vorkommenden Fledermausarten. Der nördliche Teil des Wallgrabens bleibt der natürlichen Entwicklung überlassen und ist für die Öffentlichkeit unzugänglich. Die Besucher des Fort Hahneberg sollen dennoch gefahrlos Aus- und Einblicke auf das Fort und in seinen Wallgraben erhalten. Über einen neu angelegten Weg werden die Besucher zu einer Aussichtskanzel mit zwei Stegen geführt, um einen komplexen Eindruck des unzugänglichen Schluchtwaldes zu erhalten. Somit werden Naturschutz und touristische Ziele in optimaler Weise verbunden. Das Naturschutz- und Grünflächenamt Spandau entwickelte die Flächen des ehemaligen Grenzstreifens um das Fort Hahneberg zu einem für Berlin einmaligen naturschutzwürdigen Erholungsgebiet. Die umfangreichen Arbeiten sind nunmehr abgeschlossen. Anfang Juli 2007 wurde die neu entstandene Erholungslandschaft durch die Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Frau Katrin Lompscher, Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz und Baustadtrat C.-M. Röding der Öffentlichkeit präsentiert und übergeben Die Oberste Naturschutzbehörde bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat das Verfahren zur Sicherung als Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet für zwei Naturschutzgebiete (Sandtrockenrasen auf dem Fortifikationsbauwerk sowie Trockenrasenhang zwischen Heerstraße und Hohlweg bzw. Landesgrenze) in einem großräumigen Landschaftsschutzgebiet zusammen mit der östlichen Grünanlage der Deponie Hahneberg eingeleitet . Bereits im Jahr 2003 wurde das Fort Hahneberg mit einer Größe von ca. 10 ha als FFHGebiet (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union) von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung an die Europäische Union gemeldet. Mit 57 überwinternden Mausohren sowie zwei Bechsteinfledermäusen im Winter 2003 stellt das Fort Hahneberg das zweitgrößte Berliner Winterquartier für die Art „Großes Mausohr“ dar. Zusätzlich wurden fast 1.500 weitere Fledermäuse aus 9 Arten festgestellt. Das Gebiet wird der naturräumlichen Haupteinheit „Brandenburgisches Heide- und Seengebiet“ zugeordnet. Zielsetzung sind Erhalt und Optimierung des Fort Hahneberg als überregional bedeutsames, etabliertes Paarungs- und Winterquartier und Verbesserung der Nutzung als Sommerquartier für zahlreiche Fledermausarten. Die durchgeführten Maßnahmen haben umfangreiche Erfolge aufzuweisen: Erhöhung der Artenvielfalt, insbesondere Ausbreitung der Vegetation mit sog. „RoteListe“- Arten. Der Nordhang zur Heerstraße ist einer der artenreichsten in Berlin. Die Erholungssuchenden haben ein umweltentlastendes Wegeleitsystem erhalten, sowohl im äußeren Umfeld als auch im Inneren des Fort Hahneberg; Die Attraktivität für die Besucher konnte gesteigert werden unter Schonung der geschützten Biotope (Aussichtskanzel); Ein Lernpfad soll anschaulich die Wertigkeit dieses Gebietes am Rande einer Großstadt erklären und sowohl für Kinder als auch für Erwachsene verständlich sein; Das Gebiet soll zukünftig als Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet gesichert werden – das Verfahren wurde bei der Senatsverwaltung bereits eingeleitet;

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Seit 2003 ist das Fort Hahneberg als sogenanntes FFH-Gebiet (Fauna-FloraHabitat) gemeldet, sodass durch die Maßnahmen im Rahmen des Umweltentlastungsprogramms das Gebiet auch nachhaltig gesichert werden konnte. Zusammen mit der Deponie Hahneberg steht der Bevölkerung ein zusammenhängendes Naherholungsgebiet von über 61 ha zur Verfügung. Davon werden allein etwa 40.000 Menschen im näheren Umkreis profitieren. Das Projekt „Fort Hahneberg“ wird umfangreich auf der Internetseite des Bezirksamts Spandau von Berlin unter www.ba-spandau/derbezirk/sehenswert/swk/hahneberg.html dargestellt. Ergänzende Informationen zum Projekt findet man auch in der Broschüre „Europa beispielhaft, EU-geförderte Projekte in Berlin“ unter www.berlin.de/rbmskzl/europa/oeffentlichkeitsarbeit/europa_beispielhaft.html , die kostenlos über die Senatskanzlei zu bestellen ist. Die Arbeits- und Schutzgesellschaft (ASG) Fort Hahneberg e.V. informiert ausführlich auf ihrer Homepage unter www.forthahneberg.de .

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Projekt zur Standortentwicklung in Gatow Im April 2006 wurde ein Projekt zur Standortentwicklung des Ortsteils Gatow bewilligt. Ziel ist die Förderung der Entwicklung einer auf die Naherholung ausgerichteten Wirtschaft um die Wertschöpfung in Gatow zu verbessern sowie Arbeitsplätze mittelfristig zu schaffen. Zudem sollen Arbeitsplätze in der Landwirtschaft erhalten werden. Die anteilige Förderung erfolgt aus Mitteln des EFRE als „Wirtschaftsdienliche Maßnahme“ im Rahmen des „Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit Spandau (BBWA)“. Sowohl der Ortsteil Gatow als auch das Projekt liegen nach der Fördergebietskulisse der Förderperiode 2000-2006 vollständig im Zielgebiet Ziel-2Übergangsgebiet. Der EFRE-Anteil beträgt 33 % an der Gesamtfinanzierung bei einem Projektvolumen von rd. 474.000 €. Für das Projekt ist eine Laufzeit von April 2006 bis Dezember 2007 vorgesehen. Mit diesem Projekt wird beabsichtigt, die unterschiedlichen Interessen und Ansätze zur künftigen Entwicklung des Dorfes Gatow als Wirtschafts-, Wohn- und Erholungsstandort zu einem ganzheitlichen Konzept zusammenzuführen und alle relevanten Akteure zu beteiligen. Daher organisierte das Projektbüro in Gatow im März diesen Jahres eine Bürgerversammlung zum Thema „Standortentwicklung Gatow – Potential und Leitbild“, die auf großes Interesse stieß. Schwerpunkt war die Präsentation und Diskussion der Entwicklung von Leitbildern für die Standortentwicklung in Gatow. Die konzeptionelle Ideenentwicklung erfolgte mit Beteiligung der eingeladenen ortsansässigen Verbände, Vereinigungen, Unternehmen und interessierten Bürgern und diente der Stärkung des regionalen Standortprofils. Im Rahmen dieser Bürgerversammlung wurde die Formulierung von Leitbildern auf der Basis des besonderen Potenzials des Raumes Gatow in den Bereichen Naherholung, Landwirtschaft, Kultur, Sport und Soziales mit der Bevölkerung diskutiert. Besondere Ziele der Standortentwicklung sind: - Entwicklung Gatows als Naherholungsgebiet und Ausbau des sanften Tourismus - Flächenbewirtschaftung und Produktvermarktung in der Landwirtschaft - Schaffung eines Kommunikationsmittelpunktes – Bürger gestalten ihr Dorf - Netzwerk Wirtschaftsförderung, nachhaltige Stärkung der Gatower Wirtschaft - Standortmanagement Im August wurde zur besseren Vermarktung des Ortsteils Gatow die Marke Gatow unter dem Stichwort „Ganz Gatow ist eine Marke“ vorgestellt. Ein wesentliches Element der Förderung der Standortbelange in den Projektbereichen Tourismus, Landwirtschaft, Gesundheit und Produktvermarktung ist die breite Verwendung der „Marke Gatow“. Durch die Verwendung einer Ortsteil bezogenen Marke soll die gemeinsame Identifizierung der Gatower Einwohner mit ihrem Ortsteil hervorgehoben, der Wiedererkennungswert für Besucher gesteigert und der Bekanntheitsgrad erhöht werden. Insbesondere werden die einzigartigen Potenziale des Ortsteils dauerhaft mit einem sehr hohen Wiedererkennungsgrad symbolisiert. Das Logo dieser Marke soll künftig für Produkte und Leistungen Verwendung finden, die in Gatow hergestellt, verarbeitet oder 322

vertrieben werden. Auch auf der Beschilderung im öffentlichen Raum und auf Infomaterial zu Gatow wird es erscheinen. Umfassende Informationen zur Marke Gatow sind auf der Internetseite des Bezirksamts Spandau unter www.berlin.de/ba-spandau/aktuelles/themen/gatow.html zu finden. Das „Projekt Gatow“ präsentiert sich im Internet auf der Homepage www.projektgatow.de und durch den Flyer „Projekt Gatow , Standort-Entwicklung zum Ersten ...“.

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Stadtteilmanagement im Bezirk Spandau Im Rahmen der Aktivitäten zur sozialorientierten Stadtentwicklung führt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gemeinsam mit den Bezirken in sozial benachteiligten Stadtgebieten Quartiersverfahren durch. Bei diesen Verfahren handelt es sich um zeitlich befristete Sonderprogramme, die entsprechend den Problemlagen in den Quartieren eine Entwicklung zur Verbesserung initiieren und hierfür vorhandene Strukturen und bürgerschaftliches Engagement fördern und vernetzen soll. Ausgerichtet auf die Handlungsfelder Integration, Bildung und Arbeit soll eine Verbesserung der Lebenschancen erreicht werden. Durch Initiativen im Rahmen des schon seit längerem in ausgewählten Gebieten durchgeführten Quartiersmanagement sind beispielsweise neue Spielplätze entstanden, Schmuddelecken sind verschwunden und viele Menschen fühlen sich ermutigt und angesprochen, sich für ihr Quartier einzubringen. Im Bezirk Spandau wurden für ein Stadtteilmanagementverfahren Prävention drei Gebiete ausgewählt: Heerstraße Nord, Falkenhagener Feld West und Falkenhagener Feld Ost. Ziel des Stadteilmanagementverfahrens Prävention ist die Initiierung und Förderung sowie Weiterentwicklung von bürgerschaftlichem Engagement. Gemeinsam mit den im Gebiet vorhandenen Netzwerken, Initiativen, aktiven Einzelpersonen und Organisationen sollen Ideen und Strategien entwickelt werden, um tragfähige und lebendige Nachbarschaften zu schaffen, der Anonymität entgegen zu wirken und soziale Kontrolle zu fördern. Bewohneraktivitäten sollen unterstützt, Bewohnervertretungen gefördert sowie miteinander vernetzt werden. Wesentliche Grundlage der Arbeit des Stadtteilmanagements ist die Einrichtung eines Vor-Ort-Büros als Anlaufstelle, Ort der Information und Beratung. Ein zweites zentrales Element stellt die Einbindung der sogenannten starken Partner dar. Dazu zählen z.B. die Wohnungsunternehmen, die Schulen und Gewerbetreibenden. Im Falkenhagener Feld und auch im Gebiet Heerstraße Nord liegt ein Augenmerk auf der Einbindung des dort lebenden sehr hohen Anteils an Bevölkerungsgruppen mit einer nichtdeutschen Herkunftssprache. Ein integriertes Handlungskonzept wird mit den wesentlichen Akteuren in den jeweiligen Gebieten jährlich erörtert und abgestimmt. Gefördert wurde das Quartiersverfahren in den Jahren 2005 und 2006 durch das BundLänder-Programm „Die Soziale Stadt – Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf“. Mit Beginn der neuen Förderperiode 2007 bis 2013 erfolgt die Gewährung von Fördermitteln im Rahmen der „Zukunftsinitiative Stadtteil (ZIS)“ durch das Programm „Soziale Stadt“. Die Finanzierung setzt sich aus Mitteln des Landes Berlin, des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Mitteln des Bundes zusammen. Die Grundlage für die Mittel des EFRE ergeben sich aus der Prioritätsachse „Integrierte Stadtentwicklung und Umweltschutz“ des „Operationellen Programms des Landes Berlin für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in der Förderperiode 2007 – 2013“. Weitergehende Informationen sind unter folgenden Adressen im Internet zu finden: www.berlin.de/ba-spandau/derbezirk/wissenswert/stadtteil/index.html www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/quartiersmanagement/ www.quartiersmanagement-berlin.de 324

Stadtteilmanagement Heerstrasse Nord Die in den 70er Jahren entstandene Großsiedlung Heerstraße Nord wird durch das Programm „Soziale Stadt“ gefördert, um Revitalisierungsprozesse anzustoßen, integrative Maßnahmenkonzepte zu erarbeiten und lokale Selbstorganisationskräfte zu mobilisieren. Seit September 2005 gibt es ein Stadtteilmanagement (Quartiersverfahren Prävention) für den Stadtteil Heerstrasse in Berlin Spandau. Der Gemeinwesenverein Heerstrasse Nord e.V. wurde mit der Durchführung beauftragt. Das Projekt wird zu 50% mit EU-Mitteln des EFRE co-finanziert. Die ersten sozio-kulturellen Projekte wurden mit Hilfe eines Stadtteilmanagementteams von örtlichen Akteuren/Initiativen/Trägern angeschoben, die in engem Kontakt mit den Bürger/innen stehen, z.B. Gemeinwesenverein, Stadtteilbibliothek, Kindergarten, Schule, Migranten-Verein, Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Im Programmjahr 2005 wurden für zwölf Projekte überwiegend Sach- und Honorarmittel bewilligt, während mit Mitteln aus dem Programmjahr 2006 nunmehr die Durchführung von Qualifizierungs-, Bildungs-, Integrations- und Kunstprojekten im Vordergrund standen. Aus dem Programmjahr 2006 standen weitere 1,6 Mio. € für bauliche Maßnahmen zur Verfügung, die überwiegend für die Aufwertung der im Gebiet vorhandenen Schulstandorte eingesetzt wurden. Durch die zusätzlichen Mittel besteht die Chance, die Schulen zu einem Ort zu entwickeln, den die Schüler als Lebensraum begreifen, den sie gerne aufsuchen und an dem sie sich wohlfühlen. Eine qualitätsvolle, wohnungsnahe Bildungseinrichtung kann dazu beitragen, einkommensstarke Haushalte an das Gebiet zu binden und neue für das Gebiet zu interessieren. Dies führt langfristig zu einer sozialen Stabilisierung, die auch für Kinder aus sozial schwachen Familien gleichwertige Lebens- und Lernbedingungen ermöglicht. So wurden an den drei im Gebiet vorhandenen Schulen die Hof- und Freiflächen neugestaltet, z.B. an der Christian-Morgenstern-Grundschule die Turnhalle und an der Grundschule am Amalienhof zum Teil die Fassade saniert. Anfang Juni 2007 wurde der Spielplatz Cosmarweg der Öffentlichkeit präsentiert und übergeben, nachdem stark beschädigte Holzkletterkombinationen ersetzt wurden. Der fertig gestellte Teilbereich enthält jetzt wieder massive Steinquader mit Eichholzbalken und ist mit Rutschen und Kletternetzen kombiniert. Vervollständigt wird das Angebot durch eine Seilbahn und Schaukeln. Die Bauarbeiten zur Erweiterung der Skate-Anlage im Jugendfreizeitheim Räcknitzer Steig sind abgeschlossen und die Anlage wurde Anfang Juli 2007 eröffnet. Die Entwürfe wurden während der gesamten Planungsphase mit den künftigen jugendlichen Nutzern gemeinsam entwickelt. Die Baumaßnahme trägt dazu bei, das Jugendzentrum zu qualifizieren und es als wichtigen Anlaufpunkt für Jugendliche im Gebiet zu stabilisieren. Auf der Freifläche des Jugendfreizeitheimes, das zuvor schon Treffpunkt der Spandauer Skater war, ist ein Skaterpark mit einer Asphalt-Grundflächt (Flat) bestückt mit unterschiedlichen Beton-Elementen wie Pipes, Curbs, Tables etc. entstanden. Die Baumaßnahme wurde aus Mitteln des EFRE im Rahmen des Quartiersmanagement Herrstrasse-Nord co-finanziert. In den letzten Monaten konnte mit EU-Mitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ und mit Unterstützung der „Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft 325

Berlin mbH“ (GSW) das in der Sandstraße in einem ehemaligen Supermarkt improvisierte Stadtteil- und Kulturzentrum „Gemischtes“ umgebaut und qualifiziert werden. Das Kulturzentrum erfüllt nun alle Anforderungen für größere öffentliche Veranstaltungen. Es gibt jetzt eine richtige Bühne, die sanitären Anlagen wurden behindertengerecht erneuert, der Lärmschutz verbessert, die Küche nebst Teeküche ist funktioneller, Raumteiler ermöglichen mehrere Veranstaltungen gleichzeitig usw. Durch die Möglichkeit der Mehrfachnutzung als Veranstaltungs-,Ausstellungs-, Vortrags- und Gruppenraum wurde so die Attraktivität und Ausstrahlung erhöht und somit der interkulturelle Austausch aller Generationen und Kulturen verbessert. Alle Beteiligten haben so gut kooperiert, dass die Bauzeit eingehalten werden konnte. Am 21. Juni 2007 fand die offizielle Eröffnung des Stadtteilzentrums statt und am 15. September 2007 wird mit einem „Tanz der Kulturen“ die Wiedereröffnung mit den Bürgerinnen und Bürgern gefeiert. Der Gemeinwesenverein Heerstrasse Nord e.V. veröffentlicht im Internet auf der Homepage unter www.heerstrasse.net umfangreiche Informationen zum Stadtteilmanagement Heerstrasse Nord, so besteht u.a. ein Link zum „Integrierten Handlungskonzept“, einer Projektübersicht, einer Gebietsbeschreibung, einer Stadtteilkarte und vieles mehr. Die Stadtteilzeitung „Treffpunkt“ wird quartalsweise veröffentlicht und zum Herunterladen auf dieser Homepage bereitgestellt. Weitergehende Informationen sind unter folgenden Adressen im Internet zu finden: www.berlin.de/ba-spandau/derbezirk/wissenswert/stadtteil/index.html www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/quartiersmanagement/de/heer/index.shtml www.quartiersmanagement-berlin.de/praevention/heerstrasse

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Stadtteilmanagement Falkenhagener Feld West und Falkenhagener Feld Ost In den Jahren 2005 und 2006 wurden im Falkenhagener Feld West und im Falkenhagener Feld Ost weder für das Programm Soziale Stadt noch für den Stadtumbau West durch das Land Berlin EU-Fördermittel eingesetzt. Erst mit Beginn der Förderperiode 2007-2013 bzw. dem Programmjahr 2007 werden entsprechende EU-Mittel zur Co-Finanzierung durch Berlin eingesetzt. Im Bereich der Sozialen Stadt stehen für das Programm- und Kassenjahr 2007 je Stadtteilmanagement 35.000 € zur Verfügung, diese entfallen auf den Quartiersfonds 1 für Maßnahmen bis 1000 € und den Quartiersfonds 2 für Maßnahmen von 1000 -10.000 €. Die Vor-Ort Teams sind derzeit bemüht, konkrete Maßnahmen mit den Quartiersbeiräten abzustimmen und dann zu beantragen. Anhand der Gesamtsumme ist bereits schon jetzt absehbar, dass nur kleinere Maßnahmen aus diesen Fonds gefördert werden können. Wesentlich größere Projekte können aus dem Quartiersfonds 3 finanziert werden. Für den Bereich Falkenhagener Feld West sind das u.a. folgende Projekte: Medienwekstatt im Falkenhagener Feld

Projekt „LOGO“

„Nachhilfe aus dem FF“

„Regenbogen“

„Dialog“

„Integrationstreff

In den Räumlichkeiten der Medienwerkstatt werden z.B. Computerkurse angeboten, das Erstellen von Flyern gelehrt, Fotokurse durchgeführt und viele andere Bereiche aus der Medienbranche angeboten. Projekt zur (Re-)Integration von Kindern (Schülern) der Grundschule am Wasserwerk in das reguläre Unterrichtsgeschehen, der weiteren schulischen Abläufe und der damit einhergehenden sozialen/gesellschaftlichen Integration einschließlich der Eltern. Ziel ist die Förderung des sozialen Gruppenverhaltens. Regelmäßiges Nachhilfeangebot an beiden Grundschulen im Fördergebiet zum Abbau von schulischen Defiziten sowie der Sprachförderung. Angebot zur Sprachförderung für Kinder im Vorschulalter. Das Projekt setzt im frühen Kindesalter an, damit die Defizite bis zur Einschulung begrenzt werden und die Kinder besser dem Schulunterricht folgen können. Sprach- und Hausaufgabenförderung für Kinder der „Grundschule Im Beerwinkel“. Hier wird explizit die Hausaufgabenbetreuung in der vertrauten Sprache der Kinder angeboten (vor allem mit russisch als Erstsprache). Weitere Aufgabe ist die soziale und pädagogische Familienbetreuung durch Aufklärung und Familienarbeit. Begegnungsstätte für Spätaussiedler, Migranten und Einheimische um Dialoge zwischen allen Bürgern im 327

Falkenhorst“ „echt männlich!“

Wohngebiet zu ermöglichen und um das gegenseitige Kennen lernen zu fördern. Fortführung der Förderung, die seit November 2005 erfolgt, um den Kindern den Umgang mit Geschlechtern bzw. sozialen Umgang zu erlernen. Suchtprophylaxe durch soziale Stabilisierung, Orientierung und Wertermittlung in der Gesellschaft.

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Stadtumbaugebiet Falkenhagener Feld Seit 2002 wird das Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ erfolgreich in den neuen Bundesländern und im ehemaligen Ostteil Berlins umgesetzt. 2004 hat die Bundesregierung auch für die alten Bundesländer und den ehemaligen Westteil Berlins ein Stadtumbauprogramm aufgelegt. Berlin nutzt diese Chance, für die gesamte Stadt Fördermittel im Stadtumbau einzusetzen. Das Programm „Stadtumbau West“ wurde 2005 und 2006 zu einem Drittel vom Bund finanziert, zwei Drittel steuerte das Land Berlin bei. Ab 2007 ist beabsichtigt, Strukturfondsmittel der EU für die Stadtumbaugebiete einzusetzen. Der Einsatz öffentlicher Mittel erfordert ein hohes Maß an Disziplin und Effizienz. Das Programm wird deshalb nicht flächenhaft, sondern punktuell eingesetzt. Berlin investiert gezielt in besonderes geeignete Schlüsselstandorte. Der Berliner Senat hat im November 2005 fünf städtische Gebiete ausgewählt und als Stadtumbaugebiete nach § 171 b Baugesetzbuch festgesetzt, die aufgrund ihrer besonderen Lage stadtpolitische Bedeutung haben und deren Entwicklung in den Folgejahren forciert wird. Für den Bezirk Spandau wurde die Großsiedlung Falkenhagener Feld als Stadtumbaugebiet festgelegt. Es soll hier nach beispielhaften Lösungen gesucht werden, wie eine Großsiedlung der 1960er und 70er Jahre auf die zu erwartenden Folgen des demografischen Wandels reagieren kann. In diesem Gebiet wird ein Beitrag zur Stabilisierung auch in Synergie mit dem durch das Programm „Soziale Stadt“ etablierte o.g. Stadtteilmanagement erwartet. Das Stadtumbaukonzept steht unter dem Leitmotiv „Ein Stadtteil nutzt seine Potentiale“. Daraus wurden vier Ziele abgeleitet, die perspektivisch in Handlungsbereiche gegliedert und dann konkretisiert werden. Qualifizierung des Wohnungsangebots und der städtebaulichen Struktur Flächenaktivierung für Bewegung und Gesundheit Entwicklung des Stadtteils für das Zusammenleben der Generationen und Ethnien Neue Kooperation und bürgerschaftliches Engagement Die Umsetzung erfolgt in vier Maßnahmenbereiche: Ausbau der Quartiersmittelpunkte Westerwaldstraße und Posthausweg Anpassung des Wohnungsangebots Ausbau des Spekteparks Qualifizierung der sozialen und kulturellen Infrastruktur Zur Förderung und Abwicklung für Projekte im Rahmen des Programms „Stadtumbau West“ hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Verwaltungsvorschrift über die Gewährung von Fördermitteln im Rahmen der Zukunftsinitiative Stadtteil (VV ZIS 2007) erarbeitet. Diese bildet die Fördergrundlage ab dem Programmjahr 2007. Im Stadtumbaugebiet Falkenhagener Feld werden zur Zeit folgende Projekte für eine Förderantragstellung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vorbereitet:

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Errichtung eines Sport- und Gesundheitszentrum am Spekte-See in Zusammenarbeit mit dem Sportverein TSV Spandau 1860 und Ausbau des bestehenden Gemeindehauses der ev. Paul-Gerhardt-Gemeinde zu einem Mehrgenerationenhaus. Maßnahmen zur Stabilisierung des Nahversorgungszentrums am Posthausweg werden derzeit zwischen den Beteiligten Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bezirksamt Spandau und den Gebietsbeauftragten diskutiert. Diese beziehen sich nur auf die öffentlich zugänglichen "Passagenflächen" bzw. dass öffentlich zugängliche Umfeld der Nahversorgungseinrichtung. Der Spektesee wird von den Bewohnern der dichtbesiedelten angrenzenden Großsiedlungen als Badegewässer genutzt, obwohl hierfür weder die rechtlichen, sicherheitstechnischen noch die qualitativen Voraussetzungen vorliegen. Das beauftragte Gutachten zum Umbau des Spektesees in einen Badesee soll aufgrund des hohen Nutzungsdruckes deshalb die grundsätzliche Machbarkeit/Umgestaltung des Spektesees als Badegewässer insbesondere unter wasserhygienischen Aspekten klären. Umfangreiche Informationen über Spandaus Stadtumbaugebiet sind im oben abgebildetem Faltblatt „Berlin-Spandau Falkenhagener Feld, Stadtumbau Berlin“ zu finden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung informiert allgemein über die Förderprogramme Stadtumbau Ost und Stadtumbau West und über die ausgewählten Stadtumbaugebiete Berlins im Internet unter www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/stadtumbau sowie in der Broschüre „Stadtumbau West in Berlin“ (Mai 2007), die als download angeboten wird, unter www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/stadtumbau/de/west/borschuere.shtml Auf der o.g. Internetseite besteht ein Link zu www.stadtumbau.berlin.de . Dort werden von den am Stadtumbau-Prozess in Berlin beteiligten Partnern gemeinsam weitergehende und aktuelle Informationen veröffentlicht.

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Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Der erklärte Wunsch der Europäischen Kommission auf Umsetzung des sog. Subsidiaritätsprinzips führte dazu, dass im Rahmen der sog. Abschichtung die Bezirke seit dem 01.01.2001 an der Beantragung und Bewirtschaftung von Europamitteln beteiligt sind. Mit dem Entstehen von EU-bezogenen Aufgabenfeldern in den einzelnen Abteilungen wurde seitens des Bezirksamtes als Serviceleistung ein seit 01.01.2007 bei der Stadträtin für Wirtschaft, Gesundheit und Verkehr angesiedelter Mitarbeiter (EUBeauftragter) mit der Koordination eingehender Anfragen und Informationen aber auch an das Bezirksamt gerichteter Fragen etwa von Abgeordneten oder Bezirksverordneten betraut. Die Findungs- und Entscheidungskompetenz über zu verfolgende Projekte liegt im Rahmen der dezentralen Fach- und Ressourcenverantwortung bei den einzelnen Abteilungen, wo nicht nur die notwendige Sach- und Fachkompetenz angesiedelt ist, sondern auch über den notwendigen Einsatz von Mitteln, sei es personeller Kapazitäten oder der immer notwendigen Kofinanzierungsmittel zu entscheiden ist.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Abteilung Jugend, Schule und Umwelt Aktionskreis energiesparendes Bauen und Renovieren in Steglitz-Zehlendorf gegründet Das Klima schlägt Kapriolen, der Winter ist kein Winter mehr und in der Presse wird über das Abebben des Golfstroms spekuliert. Nehmen wir die globale Gerechtigkeit zum Maßstab, dann dürfen wir nur 3 Tonnen CO2 pro Einwohner in die Atmosphäre entlassen. In Steglitz-Zehlendorf sind es aber 7 Tonnen. Die Antwort darauf kann nur intelligentes Sparen bei Energie und Rohstoffen sein. Das Servicebüro des Aktionskreises Energie zeigt in Veranstaltungen und Beratungen, auf Marktständen und durch Teilnahme an Infoveranstaltungen dazu Wege auf. Seit September 2005 bieten die 5 Mitarbeiter Energieberatung und die Erstellung von Energiepässen im Bezirk an. „Ich erhoffe mir eine kundennahe Beratung vor Ort“ meint Anke Otto Umweltstadträtin des Bezirks, bei der Eröffnung am 22. September 2005. Sieben von zehn Wohnungen sind im Bezirk vor dem Jahr 1978 errichtet worden. Ein durchschnittliches Haus dieser Altersklasse verbraucht 200 kWh Energie pro m² im Jahr. Von den 12,4 Millionen m² Wohnfläche sind 9 Millionen ungenügend gedämmt. Nach dem heutigen Tempo der Sanierung benötigen wir 100 Jahre um den Gebäudebestand einmal instand zu setzen. Zur Zeit werden nur bei 40% der Gebäude, die saniert werden, auch eine Wärmedämmung vorgenommen. Hier will der Aktionskreis Energie ansetzen und durch Informationen, Schulungen und der Demonstration guter Beispiele Impulse geben. Nicht zuletzt wird mit dem AK Energie ein Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit geleistet. Arbeitsplätze im Bauhandwerk, bei Heizungsbauern und Architekten werden erforderlich. „Statt das Geld an die Ölkonzerne zu überweisen sollten wir es besser in eine neue Heizungsregelung, Dämmung des Daches sowie der Außenwände und in neue Fenster stecken“ meint Frau Otto. Damit ließen sich 60 Mill. Liter Heizöl im Wohnungsbestand des Bezirkes einsparen. Das entspricht bei den heutigen Preisen 30 Mill. € pro Jahr. Dieser Betrag wird auf Grund der Preisentwicklung in den nächsten 10 Jahren auf mindestens 40 Mill. € steigen. Ein solches Sanierungsprogramm kann jährlich 15 - 20 Mill. € in die lokale Wirtschaft einspeisen. „Klimaschutz am Bau schafft Arbeitsplätze“ das ist das Fazit einer Studie der Böckler Stiftung des DGB und errechnet allein für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf 1000 mögliche Arbeitsplätze im 1. Arbeitsmarkt. Das Servicebüro soll Impulse in den Bezirk geben, um diese Einsparpotentiale zu erschließen. Im AK Energie haben sich auf Einladung des Umweltamtes Vertreter von Firmen, Architekten, Energieberater und Verwaltung zusammengefunden die das Servicebüro unterstützen werden. „Billiger wird die Sanierung des eigenen Hauses angesichts niedriger Hypothekenzinsen und hoher Energiekosten so schnell nicht. Wenn man dazu noch die Möglichkeit des verbilligten Kreditprogramms der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nimmt, ergibt sich eine noch 332

günstigere Rechnung“ so Herr Schrage-Aden, Energiebeauftragter im Umweltamt. Ein weiterer Schwerpunkt des Servicebüros wird die Qualitätssicherung sein. Nicht jede Sanierung hält, was sie verspricht. Deshalb steht die Demonstration und die Vermittlung von Möglichkeiten der Überprüfung von Bauleistungen auf dem Programm. Die Mitarbeiter werden u.a. Infrarotaufnahmen und Blower Door Test vorführen und vermitteln. Im Februar 2007 wurde die Gründung eines Vereins vorbereitet, dessen Mitglieder Fachleute aus dem Bereich Sanierung sind und die der Arbeit des Aktionskreises eine dauerhafte Basis schaffen wollen. Weitere Informationen finden Sie unter www.ak-Energie.de Kontakt: Aktionskreis Energie Kirchblick 5-7 14129 Berlin Telefon (030) 81606-421 Fax (030) 81606-422 Ansprechpartner im Umweltamt: Peter Schrage-Aden, [email protected] Abteilung Bildung Kultur und Bürgerdienste Die Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf führt / führte folgende Veranstaltungen durch: Besuch der Italienischen Botschaft, Referentin: Rene Mannhold, Beginn: 29.09.2006, Fr 11-12.30 Uhr Besuch der Spanischen Botschaft, Referent: Rene Mannhold, Beginn: 19.02.2007, Mo 15-16.30 Uhr Die EU-Kandidaten Länder: 50. Jahrestag der Römischen Verträge, Referent: Dr. Eckart D. Stratenschulte, Beginn: 26.03.2007, Mo 20-21.30 Uhr, Ort: Haus der Volkshochschule, Onkel-Tom-Straße 14, Säulenhalle

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Bereits seit 1962 pflegt der Bezirk partnerschaftliche Beziehungen zu anderen Städten auf der ganzen Welt mit dem Ziel des gemeinsamen kulturellen Austausches, der Völkerverständigung sowie der Realisierung gemeinsamer Projekte. Die Partnerschaften wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten und Gegebenheiten gegründet und bieten je nach Region unterschiedliche Schwerpunkte. Die partnerschaftlichen Aktivitäten reichen hier von Aspekten der Völkerverständigung bis zur humanitären Unterstützung. So wird die Suppenküche in Charkow-Ordshonikidse jährlich 5.000 € unterstützt und in jedem Jahr bringt ein Hilfsgütertransport Kleidung und medizinische Hilfsmittel in den Partnerbezirk. Der Bezirk unterhält Städtepartnerschaft unter anderem zu folgenden Städten: • • •

Charkow-Ordshonikidse/Ukraine (seit 1990) Kazimierz Dolny, Poniatowa, Naleczow/Polen (seit 1993) Szilvásvárad/Ungarn (seit 1989)

Abteilung Bildung, Kultur und Bürgerdienste Die Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf führt / führte folgende Veranstaltungen durch: Begegnung mit Polen, in Zusammenarbeit mit der Fraueninitiative Berlin - Warschau e.V., Referentin: Ellen Schnedler, Beginn: 11.01.-22.03.2006, Mi 19-21 Uhr Ort: Haus der Weiterbildung, Goethestraße 9-11. Besuch der Rumänischen 14.11.2006, Di 16.30-18 Uhr

Botschaft,

Referentin:

Ruxandra

Dimitriu,

Beginn:

Die EU-Kandidaten Länder: Bulgarien und Rumänien, Referent: Dr. Eckart D. Stratenschulte, Beginn: 22.02.2007, Do 20-21.30 Uhr, Ort: Haus der Weiterbildung, Raum 207, Goethestraße 9-11, Lichterfelde

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Abteilung Soziales und Sport Im Jahr 2006 standen dem Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit im Rahmen des ESF-Programms „Lokales Soziales Kapital“(LSK) € 200.000 für Mikroprojekte zur Verfügung. Von insgesamt 47 eingereichten LSK-Vorschlägen wurden folgende 19 Projekte mit einer Gesamtsumme von € 195.000 bewilligt: Nr. Antragsteller/in

Titel

1

"Job-/Helferbörse"

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

Bürgerstiftung SteglitzZehlendorf Freunde der Domäne Dahlem e.V. Forum Berufsbildung e.V.

Bewilligte Summe (€) 8.000,00

Living History auf der Domäne 10.000,00 Dahlem "Hauptschüler/innen suchen einen 8.000,00 Weg in ihre berufliche Zukunft“ Helmut Berufe zum Anfassen 8.000,00

Universalstiftung Ziegner Fördervereinigung des "Der Musikbus kommt!" Instituts für Musiktherapie Ottos Lernwerkstatt e.V. Ottos Multiplikatorenwerkstatt: Tanz- und Rhythmikproduktion Caritasverband für das Förderung im Bildungsbereich Erzbistum Berlin e.V. beruflich reisender Sinti und Roma Netzwerk "Connecting Förderung der Vernetzung von Women" Frauen in der Wirtschaft VJB Zehlendorf e.V., Anti- Pilotprojekt zur Gewaltprävention Gewalt-Zentrum und Konfliktlösung unter Jugendl. Freundeskreis der Bürger- Kultur im Südwesten stiftung Steglitz-Zehlendorf Kulturnetzwerk Südwest e.V. Lokales Kulturbüro Südwest (i.G.) Baufachfrau Berlin e.V. "Mädchen setzen Zeichen – praktisch – ökologisch - nachhaltig" Förderkreis Tourismus für Qualifizierung der touristischen Berlin Südwest Dienstleistung in Berlin Südwest Ottos Lernwerkstatt e.V. "Ein Haus für Ali" – Bau eines Stalles/Unterstandes Projektagentur Freunde der Schaffung eines sozialen Domäne Dahlem gGmbH Stützpunkts für Arbeitslose Diakonisches Werk Steglitz "Familien-Café: Treffpunkt / und Teltow-Zehlendorf e.V. Beratung / Qualifizierung" Diakonisches Werk Steglitz "Ehrenamtliches Engagement für und Teltow-Zehlendorf e.V. den Bereich Seniorenbetreuung" Holzkirche e.V. "Mobil sein tut Not" - Fahrräder für Bedürftige Reha Steglitz gGmbH Second Hand-Kleidershop im Rahmen der Nachbarschaftshilfe

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8.000,00 8.000,00 10.000,00 10.000,00 17.200,00 10.000,00 9.500,00 10.000,00 20.000,00 10.000,00 10.000,00 10.000,00 9.500,00 8.800,00 10.000,00

Abteilung Bauen, Stadtplanung und Naturschutz Im Fachbereich Tiefbau werden derzeit die nachfolgenden Straßenbaumaßnahmen vorbereitet, die durch entsprechende Fördermaßnahmen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur und mit Eigenmitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Rahmen des „Schlaglochsanierungsprogrammes“ kofinanziert werden : • • •

Teilabschnitte der Goerzallee Teilabschnitte der Drakestraße Teilabschnitte des Teltower Dammes

Von der Serviceeinheit Immobilien werden im Fachbereich Baumanagement Baumaßnahmen mit Mitteln aus zwei EU-Programmen betreut. Es ist geplant, an zwei Gebäuden Maßnahmen aus Mitteln des Umweltentlastungsprogramm (UEP) im Jahr 2007 durchzuführen. Eine Infrastrukturmaßnahme in Sanierungsgebieten (Ziel 2 – Gebietskulisse) wurde mit EFRE-Fördermitteln im Jahr 2006 begonnen und wird im Frühsommer 2007 abgeschlossen. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Maßnahmen: Mittel für Umweltentlastende Infrastrukturmaßnahmen (Umweltentlastungs-programm UEP) Die Herrichtung von zwei Gebäuden im Rahmen der Umweltentlastenden Infrastrukturmaßnahmen (Umweltentlastungsprogramm UEP) geplant. Es handelt sich um die folgenden Projekte: Projektnummer: 10758UEP/W7 Jugendfreizeitheim, Am Eichgarten 14, 12167 Berlin Projektnummer: 10762UEP/W7 Kindertagesstätte / Hort Ihnestraße 74, 14195 Berlin Projektbeschreibungen: zu 1. Jugendfreizeitheim „Haus der Jugend Albert Schweitzer“, Am Eichgarten 14, 12167 Berlin Beschreibung/Ausgangssituation der Energetischen Gebäudesanierung: Das Haus der Jugend Albert Schweitzer liegt zwischen dem Stadtpark Steglitz und dem Teltowkanal an der Ecke Brückenstraße / Am Eichgarten. Die bezirkliche Jugendfreizeiteinrichtung wurde im Jahre 1958 als 1-2-geschossiger Flachdachbau erstellt und im Jahre 1979 um einen 1-geschossigen Turnhallenanbau (Flachdach) erweitert. Die energetische Qualität des Objektes entspricht dem damals üblichen Standard und beträgt hinsichtlich des Energieverbrauchskennwertes 123 % des Durchschnittswertes für Jugendzentren. Entsprechend den Ergebnissen einer Gebäudeenergieberatung durch die Berliner Energieagentur wird eine energetische Sanierung mit folgenden Maßnahmen erfolgen: Dämmung der Außenwände mit 12 cm WDVS (WLG 035); resultierende U-Werte ca. 0,22 bis 0,24 W/(m²*K). Austausch der Fenster und Fenstertüren gegen energetisch hochwertigere mit einem UW-Wert von ca. 1,3 W/(m²*K).

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Austausch der Glasbausteine gegen Sicherheitsverglasung bzw. Wärmeschutzverglasung mit einem UW-Wert von ca. 1,3 W/(m²*K). Austausch der Holztüren bzw. Stahltüren gegen wärmegedämmte Türen mit einem UWert von ca. 1,6 W/(m²*K) bzw. ca. 2,0 W/(m²*K). Dämmung des Flachdaches auf dem Altbau mit 12 cm WDVS (WLG 035), resultierender U-Wert ca. 0,22. Parallel hierzu wird im Rahmen des Energiepools 19 die Heizungsanlage energetisch optimiert. Förderziele/Effekte: Durch die UEP geförderten Maßnahmen werden der Primärenergieeinsatz um ca. 112,05 MWh/a (ca. 56 %) und die CO2-Emissionen um ca. 30 t/a gesenkt. Die Projektziele gehen weit über die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben hinaus und führen zu weitergehenden nachhaltigen Energieeinspareffekten. (In Verbindung mit der vom Contractor vorgenommenen Heizungsanlagenmodernisierung wird der resultierende spezifische Primärenergiebedarf bei ca. 16,66 kWh/(m³a) - 35 % besser als Neubaumindeststandard - liegen.) Insgesamt werden ca. 486.000,- € investiert. zu 2. Kinderhort der Mühlenau-Grundschule, Ihnestr. 74-76, 14 195 Berlin Beschreibung/Ausgangssituation der Energetischen Gebäudesanierung Die Liegenschaft Ihnestraße 74 in Berlin Steglitz-Zehlendorf umfasst eine Schule (alter Klinkerbau von 1938), eine Turnhalle und eine Kita / einen Hort (Baujahr 1970). Das Hort-/Kita-Gebäude wird im Zuge des Ganztagsschulprogramms als Hort mit Vollküche genutzt (für Mühlenau GS) und soll aufgrund der schlechten energetischen Qualität saniert werden. Der Primärenergiebedarf beträgt zurzeit 170 % eines nach aktuellen gesetzlichen Mindestvorgaben errichteten Neubaus. Entsprechend den Ergebnissen einer Gebäudeenergieberatung durch die Berliner Energieagentur wird eine energetische Sanierung mit folgenden Maßnahmen erfolgen: Dämmung der Außenwände mit 12 cm WDVS (WLG 035) mit dem Ziel, resultierenden U-Wert von ca. 0,235 W/(m²*K) zu erreichen. Austausch der Fenster und Fenstertüren gegen neue Wärmeschutzfenster mit UW-Wert von ca. 1,3 W/(m²*K). Austausch der Stahltüren gegen wärmegedämmte Türen mit einem U-Wert 2,0 W/(m²*K). Dämmung des Flachdaches mit 10 cm WDVS (WLG 035) mit dem Ziel, resultierenden U-Wert von ca. 0,22 W/(m²*K) zu erreichen.

einen einem von < einen

Parallel hierzu wird im Rahmen des Energiepools 19 die Heizungsanlage energetisch optimiert. Förderziele/Effekte: Durch die UEP-geförderten Maßnahmen werden der Primärenergieeinsatz um ca. 87,26 MWh/a (ca. 52 %) und die CO2-Emissionen um ca. 17,35 t/a gesenkt. Die Projektziele gehen weit über die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben hinaus und führen zu nachhaltigen Energieeinspareffekten. (In Verbindung mit der vom Contractor vorgenommenen Heizungsanlagenmodernisierung wird der resultierende spezifische Primärenergiebedarf bei ca. 14,37 kWh/(m³a) 42 % besser als Neubaumindeststandard - liegen.) Insgesamt werden ca. 421.000,- € investiert.

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2. Bereitstellung von EFRE-Fördermitteln Sanierungsgebieten (Ziel 2 – Gebietskulisse)

für

Infrastrukturmaßnahmen

in

Es werden EFRE-Fördermittel in Kombination mit dem Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ (IZBB) 2003 – 2007 für das Gebäude des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes (KJGD), Mercatorweg 6, 12207 Berlin zur Verfügung gestellt. Finanziert wird die Baumaßnahme zu etwa gleichen Teilen aus dem Investitionsprogramm Zukunft Bildung und Betreuung (IZBB) sowie der Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die MercatorGrundschule in der Thermometersiedlung erhält die Qualifizierung zu einer offenen Ganztagsschule mit 130 Plätzen. Unmittelbar angrenzend an das Schulgrundstück steht im Mercatorweg 6 ein ursprünglich für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD) errichtetes Gebäude. Dieses ist wegen erheblicher baulicher Mängel seit 2002 nicht mehr in Benutzung. Geplant ist, im Sinne einer integrativen Zusammenarbeit die Gebäude des KJGD und der Schule unter einem Dach zusammenzuführen. Eine Wiederaufnahme des Betriebes ist von großer sozialpädagogischer Bedeutung. Dem Fachbereich Baumanagement der Serviceeinheit Immobilien des Bezirksamtes stehen hierfür Mittel in Höhe von insgesamt 1.177.500,00 Euro zur Verfügung. Die Fertigstellung ist für den Frühsommer 2007 vorgesehen. Abteilung Jugend, Schule und Umwelt Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen hat dem Bezirksamt aus dem Förderprogramm Wirtschaftliche Maßnahmen im Rahmen bezirklicher Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit über zwei Jahre EFRE Mittel in Höhe von 128.728 EUR für den Aktionskreis Energie zur Verfügung gestellt. Die Kofinanzierung wird durch das Land Berlin, dem Bezirksamt und der Bundesanstalt für Arbeit gewährleistet, daraus ergibt sich der folgende Finanzierungsplan für das Projekt : EFRE Nationale Kofinanzierung Land Berlin Bezirksamt Bundesanstalt für Arbeit Eigenmittel des Projektträgers Finanzierung gesamt

128.728,01 EUR 20.000,00 EUR 20.000,00 EUR 157.200,00 EUR 508,79 EUR 326.436,80 EUR

Grundschule am Buschgraben Comenius-Projekt (VG-C1-SP-KBE-06-00105-2) 3. Jahr In Kooperation mit 2 Schulen in Italien und 1 Schule in England Thema: Bewegte Schule Inhalt: Schulhofgestaltung/Schulweg

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Bezirksamt Berlin

Tempelhof-Schöneberg

von

Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Der Prozess der europäischen Integration hat nicht nur Einfluss auf das Handeln der EU-Mitgliedsstaaten, sondern strahlt auch aus auf die Ebene der Länder und Kommunen. Entscheidungen der europäischen Institutionen wirken sich zum Teil unmittelbar auf nationales Recht aus und bestimmen zunehmend den Alltag der Menschen. Berliner Interessen sind auf unterschiedliche Weise in allen Zuständigkeiten der EU betroffen und bestimmen sowohl die Europapolitik das Landes Berlin als auch die der Bezirke. Auch in der Förderperiode 2007 bis 2013 erhält Berlin eine Förderung durch die europäischen Strukturfonds. Tempelhof-Schöneberg wird weiter wichtige Projekte im Bezirk realisieren und dafür eine Förderung durchsetzen. Die Wirtschaftskraft der Unternehmen im Bezirk, sowohl der großen als auch der kleineren, ist zu stärken. Maßnahmen der Beschäftigungsförderung, also ESF-geförderte Maßnahmen, können zur Qualifizierung der Arbeitskräfte beitragen. Angesichts des hohen Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund soll ihre stärkere Einbeziehung in den Arbeitsmarkt und damit eine erfolgreichere Integration erreicht werden. Die innerhalb des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit TempelhofSchöneberg realisierten Kleinstprojekte unterstützen Menschen dabei, sich besser am Arbeitsmarkt zu behaupten und stärker am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Besondere Bedeutung wurde ideenreichem Engagement und der Eigeninitiative der Teilnehmer zugemessen. Im Rahmen der bestehenden Städtepartnerschaften wird die Zusammenarbeit mit unseren europäischen Partnern Koszalin und Amstelveen weiter ausgebaut. Hier ist insbesondere an die Bereiche Tourismus sowie Kultur- und Jugendaustausch zu denken. In einem intensiven Dialog mit unserer israelischen Partnerstadt Nahariya tragen wir den europäischen Gedanken nach Israel. Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit der Europa-Koordinatorin liegt nach wie vor bei der Durchsicht und Auswertung von Europainformationen und deren Verteilung an die Fachabteilungen im Bezirksamt, an Firmen im Bezirk und – über Veranstaltungen zu europarelevanten Themen – an die interessierte Öffentlichkeit. Eine breite Information der Bürger über alle EU-Fragen im Sinne des Plans D für mehr ”Demokratie, Dialog und Debatten” ist unabdingbar, um ihr Vertrauen zum europäischen Projekt wieder herzustellen. Umfangreiche Informationen zu europäischen Themen werden auf den Internetseiten des Bezirks bereitgestellt. Die EU-Koordinatorin führt die europapolitischen Aktivitäten des Bezirks TempelhofSchöneberg zusammen. In den verschiedenen Fachbereichen des Bezirks befassen 339

sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den spezifischen europapolitischen Aufgaben.

340

Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ Bezirksübergreifendes Leonardo-Projekt ”Con Act Europe II” Das Ziel dieses Projektes besteht darin, Europafähigkeit und Berufsaussichten der teilnehmenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. Im Rahmen dieses zweijährigen Projektes, an dem neun Berliner Bezirksverwaltungen beteiligt sind, werden auch vier Mitarbeiterinnen aus Tempelhof-Schöneberg je ein zwölfwöchiges Berufspraktikum mit vorbereitendem Sprachkurs in Kommunalbehörden von Preston, Szczecin oder Lyon absolvieren. Das Gesamtbudget des Projektes umfasst rd. 99.700 €, davon rd. 79.700 € EU-Mittel. Die Kofinanzierung wird aus Eigenmitteln der Partnerstädte sowie der Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst erbracht. Partnerstadt Amstelveen Die Partnerschaft zwischen dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg und der holländischen Stadt Amstelveen wurde im Jahre 1957 begründet. Im Spätsommer diesen Jahres begehen wir feierlich den 50. Jahrestag unserer Städtepartnerschaft in Amstelveen. Zur Vorbereitung dieses Ereignisses wird Bezirksbürgermeister Ekkehard Band im Juni eine Delegation der Amstelveener Stadtverwaltung im Rathaus Schöneberg empfangen.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Tempelhof-Schöneberg unterhält eine Reihe von europäischen Städtepartnerschaften. Neben zahlreichen Aktivitäten mit den deutschen Partnerstädten und der israelischen Partnerstadt Nahariya ist der rege Austausch mit Koszalin (Polen) und Amstelveen (Niederlande) hervorzuheben. Insbesondere die Beziehungen zu der Partnerstadt Koszalin sind gekennzeichnet durch eine Vielzahl kleiner, aber prägender Aktionen. Vom 30.04. bis zum 07.05.2006 waren Jugendliche aus Koszalin, Nahariya und Paderborn zu Gast im Bezirk. Bezirksbürgermeister Ekkehard Band besuchte gemeinsam mit den Jugendlichen das Konzentrationslager Sachsenhausen. Dieser Besuch fand seinen Abschluss in einer bewegenden Zeremonie der israelischen Gruppe. In den darauffolgenden Tagen erkundeten die Jugendlichen auf einer Fototour rund um Tempelhof-Schöneberg und das Berliner Zentrum gemeinsam mit Berliner Jugendlichen aus dem Tempelhofer Jugendfreizeitzentrum Hessenring die Stadt. Die Fotocollagen, die jeweils durch gemischte Gruppen aus den drei Ländern erarbeitet wurden, konnten im Anschluss im Jugendfreizeitheim besichtigt werden. Diese Jugendbegegnung wurde durch die Europäische Union kofinanziert. Vom 20.09. bis zum 23.09.2006 machte eine zwölfköpfige Gruppe aus dem Jugendfreizeitheim Hessenring einen Gegenbesuch nach Koszalin. Neben einem Kennenlernen der Stadt und ihren Jugendeinrichtungen wurde vereinbart, die gegenseitigen Kontakte fortzusetzen und zu vertiefen. Weitere gemeinsame Aktionen sind bezahlt. Diese Begegnung wurde durch das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg unterstützt. Vom 25. bis zum 28. Mai 2006 weilte eine Delegation des Bezirksamtes TempelhofSchöneberg unter Leitung des Bezirksverordnetenvorstehers Rainer Kotecki aus Anlass der Koszaliner Tage zu Gast bei der Koszaliner Stadtverwaltung. Die Stadtverwaltung Koszalin stellte ihre aktuellen EU-Projekte vor. Neben Gesprächen mit der Stadtverwaltung tauschten sich die BVV-Mitglieder und die EU-Koordinatorin auch mit den Vertretern der anderen Partnerstädte aus, die zu diesem Ereignis auch als Gäste in Koszalin waren. Vom 12.05. bis 14.05.2007 wird vor dem Rathaus Schöneberg das traditionelle Maifest veranstaltet, zu dem auch Vertreter aller Partnerstädte eingeladen sind. Selbstverständlich wird Koszalin dabei sein. Ein Europa-Stand vermittelt den Bürgern neben Informationen zur Europäischen Union Wissenswertes über die Partnerstädte des Bezirks. Ein Europa-Quiz für Kinder wird ebenfalls angeboten.

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Im folgenden werden einige der zahlreichen Projekte im Bezirk Tempelhof-Schöneberg vorgestellt, die anteilig durch EU-Mittel finanziert wurden: Projekt in der Abteilung Finanzen, Personal, Wirtschaft und Bürgerdienste Qualifizierung des produktionsgeprägten Standortes Motzener Straße und Weiterentwicklung des standortbezogenen Unternehmensnetzwerkes (WDM 011-2006) Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 201.694,77 €, davon sind jeweils 48,50 % aus EFRE und Bezirksmitteln, private Mittel fließen zu 1 % ein. Die Laufzeit begann am 15.06.2006 und endet am 14.11.2007. Nachdem der erste Teil des Projektes “Unternehmensnetzwerk Motzener Straße” mit der Entwicklung zahlreicher vielversprechender Ansätze sowie mit der Gründung des Unternehmensnetzwerkes erfolgreich abgeschlossen werden konnte, zielt der zweite Teil auf eine Profilierung des Standorts als nachhaltiger und zukunftsträchtiger Produktionsstandort in Berlin. Im Mittelpunkt des zweiten Teils des Projektes steht damit einerseits die Weiterentwicklung der bereits erfolgreich initiierten Prozesse sowie andererseits vor allem die Umsetzung der im ersten Teil erarbeiteten Ideen. Dabei kann das Projekt auf der bereits geschaffenen breiten Basis mitwirkungsbereiter Unternehmen aufbauen. Insofern kann die erfolgreiche und modellhafte Umsetzung der im folgenden skizzierten Ideen als weitgehend gesichert gelten. Projekte und Ideen • Profilierung des Gewerbestandorts Motzener Straße: • Entwicklung eines Profils mit Wiedererkennungswert auf der Basis der Bestandsaufnahme des ersten Projektteils. • Erarbeitung und Herstellung einer Standortbroschüre als Akquisitionsinstrument, zur Identifikation der Unternehmen mit dem Standort sowie als Instrument zur Weiterentwicklung des Netzwerkes. • Konzeption und Umsetzung einer gemeinsamen Marketingkampagne der Unternehmen am Standort. • Unterstützung und Weiterentwicklung des Modellprojektes Unternehmensnetzwerk Motzener Straße. • Entwicklung einer leistungsfähigen Plattform zur Sicherstellung der reibungslosen und ressourcenschonenden zwischenbetrieblichen Kommunikation auf der Basis der in der ersten Arbeitsphase entwickelten Anforderungen. • Etablierung eines leistungsfähigen lokalen Flächenpools • Bestandaufnahme der lokalen Grundstücksinformationen. • Entwicklung eines gebietsbezogenen Flächen-Austauschsystems. • Einbeziehung der örtlichen Grundstückseigentümer - insbesondere des Liegenschaftsfonds - angelehnt an die Idee der Business Improvement Districts. 343



Vermarktungskonzept.

Erarbeitung und Umsetzung eines Nachbarschaftskonzeptes zur stärkeren Integration des gewerblichen Standorts in seine Umgebung. Dieses Konzept zielt auf Früherkennung und integrative Lösung von Problemen an der Schnittstelle verschiedener Nutzungsarten. Dabei kann auf ersten Ansätzen der Klosterfrau Berlin GmbH aufgebaut werden. Konzeption und Umsetzung eines gebietsinternen Coachingprogramms, das darauf abzielt das know-how der gestandenen Unternehmerpersönlichkeiten aus dem Gebiet innerhalb der Struktur des Unternehmensnetzwerkes Neugründern oder neu anzusiedelnden Unternehmern zur Verfügung zu stellen. Gedacht ist auch an die Unterstützung von outgesourcten ehemaligen Beschäftigten oder von mehreren Unternehmen gemeinsam angesiedelten ergänzenden Betrieben. Konzeption und Beauftragung eines Verkehrsgutachtens, das die Ausgangsbedingungen für die Umsetzung der entwickelten Ideen prüft. Auf der Basis dieses Gutachtens sind Lösungsvorschläge zu erarbeiten und deren Umsetzung in die Wege zu leiten. Medienstandort Potsdamer Straße (WDM 004-2006) Die erste Phase des Projektes wurde im Rahmen des Quartiersmanagements durchgeführt und gefördert. Bisher ist es in Berlin weitgehend nicht im Bewusstsein, dass sich im Gebiet Potsdamer- und Bülowstraße eine Vielzahl von Medienunternehmen angesiedelt hat. Die dort ansässigen Medienunternehmen sind selbst überrascht, von der Fülle und Bandbreite an Unternehmen, die sich hier finden lassen. Durch die Umsetzung eines auf drei Säulen aufgebauten Konzeptes, soll der Standort zu einem Medienstandort profiliert werden. Projektidee Vom Cluster zum Standortprofil: Am der Potsdamer-Bülow-Straße soll ein Modellprojekt für eine innerstädtische Standortentwicklung vom Cluster zur Standortprofilierung vollzogen werden: Es soll modellhaft gezeigt werden, wie von den Potenzialen eines Standortes von den Unternehmen ausgehend eine gezielte Standortpolitik wirksam werden kann. Hier kann im Rahmen eines Pilotprojektes eine Standortprofilierung erfolgen, die nicht an eine (landeseigene) Immobilie gebunden ist. Dadurch soll sich im Bezirk TempelhofSchöneberg eine neue Perspektive für eine junge und zukunftsträchtige Branche, insbesondere auch im Hinblick auf die vorhandenen Traditionsstandorte (z.B. UnionFilme), entwickeln. Dabei sollen im Bezirk die bezirksspezifischen (Wirtschaftsförderung) und berlinspezifischen (ZAK, Berlin Partner) Angebote der Bestandssicherung und Investorenbetreuung aufeinander abgestimmt werden, um für die Unternehmen die vorhandenen Rahmenbedingungen zu optimieren. Vom Flächenpotenzial zur Flächennutzung: Um die Flächenpotenziale für die Standortentwicklung zu nutzen, sollen gemeinsam mit den Eigentümern gezielt Flächen aktiviert und nutzerorientiert umgestaltet werden. Das 344

erfolgt in enger Anbindung an die bezirkliche Flächennutzungsentwicklung. Damit kann ein integrierter Ansatz der Flächenentwicklung umgesetzt werden, ausgehend von den unternehmerischen Potenzialen. Vom Know-How zur Dienstleistung: Innovative Produkte erfordern innovatives Know-How – die Potsdamer-Bülow-Straße soll sich auch als Ort für neue Dienstleistungen im Medienbereich etablieren. Dabei soll in enger Zusammenarbeit mit den Firmen und Instituten entsprechend der Bedarfe an die Branchenberufe der Zukunft eine Diskussion über Anforderungen an Medienberufe entfacht werden. Es sollen gemeinsam mit den Verbänden und den Dienstleistern Perspektiven entwickelt werden. Ziel ist es, am Standort neue Dienstleistungen anzubieten. Projektziele / Projektmaßnahmen Vom Cluster zum Standortprofil: Informieren der Beteiligten und der Öffentlichkeit über den Medienstandort PotsdamerBülow-Straße. Abstimmen der Maßnahmen zur Standortprofilierung mit allen kommunalen Ebenen. Standortprofilierung entlang der unternehmerischen Potenziale des Gebietes. Präsentation des Standortes durch Messen und Konferenzen. Entwickeln von Unternehmenskooperationen innerhalb des Gebietes. Umsetzen der Standortprofilierung in Abstimmung mit allen verantwortlichen Ebenen (Bezirk und Land). Vom Flächenpotenzial zur Flächennutzung: Aktive Abstimmung von Bezirks und Eigentümerinteressen bei der Flächenentwicklung in Tempelhof-Schöneberg bezüglich einer erfolgreichen Standortprofilierung. Potenziale einer Standortprofilierung für die Flächenentwicklung des Gebietes ausloten. Vom Know-How zur Dienstleistung: Diskussion um die Erfordernisse und Anforderungen an Berufe der Medienbranche für die Zukunft führen. Was sind Medienberufe/ Dienstleistungen der Zukunft? Bedarfe an Medienberufen und Qualifikationen durch die Medienschaffenden eruieren und festhalten. Die Ansiedlung von Dienstleisungssinstituten anbahnen. Informieren der Beteiligten und der Öffentlichkeit über die Projektergebnisse. Projektzeitraum und -finanzierung Das Projekt hat am 01.05.2006 begonnen und läuft noch bis zum 31.10.2007. Das Gesamtvolumen beträgt 165.546,40 €. Die Finanzierung erfolgt zu jeweils 48,19 % aus EFRE- und Bezirksmitteln, 3,62 % werden aus privaten Mitteln gestellt. Mentoring für gering qualifizierte Frauen Für un- und angelernte Arbeitskräfte verschlechtern sich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt kontinuierlich. Bei geplanten Rationalisierungsmaßnahmen sind es gerade diese Arbeitsplätze, die einer Reorganisation zum Opfer fallen. Davon sind Frauen – vor allem im gewerblich-technischen Bereich – in besonderem Maße betroffen. Um dem in Zukunft stärker entgegen wirken zu können, hat unter der Schirmherrschaft des Bezirksbürgermeisters Ekkehard Band die Frauenbeauftragte des Bezirksamtes 345

Tempelhof-Schöneberg in Kooperation mit der Wirtschaftsberatung und -förderung ein Projekt zur Unterstützung gering qualifizierter Frauen initiiert, das vom 15.03.2006 bis 31.12.2007 durchgeführt wird. Zielstellung dieses Vorhabens ist es, durch Anpassungs- bzw. Aufstiegsqualifizierungen den betroffenen Frauen die Verbleibschancen im Unternehmen zu erhalten bzw. zu erhöhen. Gleichzeitig bietet die Teilnahme an diesem Mentoring-Projekt den Betrieben die Möglichkeit einer geförderten, zielgerichteten Personalentwicklung. An den Bedürfnissen der beteiligten Frauen orientierte Qualifizierungsmaßnahmen werden durch betriebliche Mentorinnen und Mentoren begleitet und unterstützt. Dadurch soll die Motivation der Frauen für Qualifizierungsmaßnahmen erhöht, Ängste abgebaut und fachliche Betreuung angeboten werden. Der Anwendungsbereich des Instruments Mentoring, das bisher vor allem in der Führungskräfteentwicklung zur Anwendung kommt, erfährt dadurch eine Erweiterung auf den Bereich von gering qualifizierten Arbeitskräften. Die Projektteilnehmerinnen kommen aus sechs Betrieben des Bezirkes TempelhofSchöneberg: Bäckerei Wiedemann GmbH, FDT Fusor Druckgusstechnik GmbH, Paul Hettich GmbH & Ko. KG, Werk Berlin, Kräcker GmbH, Pepperl + Fuchs GmbH und Westkreuz Druckerei Ahrens KG. Für ca. 20 Frauen werden Qualifizierungen im EDV – und im gewerblich-technischen Bereich angeboten (Europäischer Computerführerschein, Löttechnik, Qualitätsmanagement, Messtechnik, Steuerungsund Antriebstechnik) und ca. 60 Frauen werden an Verkaufstrainings teilnehmen. Die Projektförderung erfolgt aus ESF-Mitteln (95.000 € in 2006) und wird durch Landesmittel (68.500 €) und Eigenanteile der beteiligten Betriebe (26.500 €) kofinanziert. Durchführungsträger des Projektes ist das Berufsfortbildungswerk des DGB. Auskünfte erteilt die Projektleiterin, Frau Dr. Evelyn Schmidt unter 030 2593 3717 oder [email protected]. Projekte in der Abteilung Schule, Bildung und Kultur Albert-Einstein-VHS Tempelhof-Schöneberg In Fortsetzung zweier, von ihr koordinierter Grundtvig-Lernpartnerschaften mit insgesamt 7 Erwachsenenbildungs-Einrichtungen aus 5 Ländern entwickelt die AlbertEinstein-Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg auch über die EU-Förderungsdauer hinaus weiterhin europäische Kooperationsprojekte und macht konkrete Veranstaltungsangebote in der europapolitischen Bildung. Mit den Europäischen Sommerakademien an Volkshochschulen wurde eine Reihe von Veranstaltungen ins Leben gerufen, die jeden Sommer an einem anderen Ort in Europa stattfinden: 2004 in Acireale (Sizilien), 2005 in Aguilar de Campoo (Spanien), 2006 in Rimini (Italien). Sie bieten während einer kompakten Woche ein breitgefächertes, interdisziplinäres Programm aus Vorträgen, Workshops, Sprachkursen und StadtFührungen, Ausflügen ins Umland, sozialen, kulturellen und kreativen Aktivitäten sowie Kontakten zwischen Menschen und Kulturen der gastgebenden Orte und anderer europäischer Länder. 346

Mit dieser Reihe Europäischer Begegnungen soll ein internationales Netz des Austauschs und der Bildungskontakte für Menschen aus ganz Europa aufgebaut werden. Die Akademien sind offen für Teilnehmende aus allen Ländern, mehrsprachig, international, interdisziplinär. Im Mittelpunkt der Akademien stehen die Kultur des Gastgeber-Ortes, die interkulturelle Begegung von ”Einheimischen” und ”Auswärtigen” und die Kooperation von Kursleiterinnen und Kursleitern aus verschiedenen PartnerVolkshochschulen. Vom 21.-28. Juli 2007 findet die nächste Sommerakademie an der Albert-Einstein-VHS in Tempelhof-Schöneberg statt - das Veranstaltungsmotto ist “Berlin rennt !”. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden sich im Internet: projekte und tagungen. Die Sommerakademie ist im Rahmen des Projektes "European Encounters" entstanden, das 2003-2005 vom Programm Sokrates/ Grundtvig 2 der Europäischen Union gefördert wurde. In einer zweiten, von der VHS Tempelhof-Schöneberg koordinierten, EU-geförderten Lernpartnerschaft “TALE” (2003-05) wurden zusätzlich Kontakte zu großstädtischen Volkshochschulen in Europa aufgebaut, die in konkreten Kooperationen weitergeführt werden - in der Beteiligung an den Sommerakademien genau so wie bei der Entwicklung bilateraler Kurs-Angebote. So wird mit einem Kursangebot “Blick auf Berlin” für Teilnehmer/innen des niederländischen Partners im Mai 2007 in Berlin auch die erfolgreiche Begegnungs-Reihe von Sprachkursen aus Berlin und Amstelveen fortgesetzt; im Sommerprogramm der VHS wird es zudem ein Seminar mit Kursleitenden der niederländischen Partner-VHS geben. Die pädagogischen Partner dieser europäischen Zusammenarbeit sind: • Università Aperta Giulietta Masina e Federico Fellini, Rimini, IT • Albert-Einstein-Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg, Berlin, DE • Volksuniversiteit Amstelland, Amstelveen, NL • Università Popolare di Roma UPTER, Roma, IT • Volkshochschule Hietzing, Wien, AU • Università Popolare Giuseppe Cristaldi, Acireale, IT • Centro de Educación de Adultos, Aguilar de Campoo, SP. Im Bereich der politischen Jugendbildung veranstaltet die Albert-Einstein-VHS seit vier Jahren erfolgreich Workshop-Tage für Jugendliche unter europäischen Fragestellungen; so im Januar 2007 mit dem Motto der Europarats-Aktion “alle anders alle gleich”. In fünf Kreativ-Workshops setzten sich Haupt- und Realschüler des Bezirkes in den Sparten Tanz, Theater, Schreiben, Künstlerisches Gestalten und Weblog-Gestaltung mit der Thematik Toleranz und friedliches Zusammenleben in Europa auseinander. Im Migrantenbereich bietet die VHS Tempelhof-Schöneberg gemeinsam mit drei weiteren Innenstadt-Volkshochschulen seit Januar 2006 ein Projekt “Deutsch und Berufsvorbereitung für Frauen nicht-deutscher Herkunft” an. Dieses Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Berlin gefördert und läuft bis Ende 2007. In insgesamt fünf Grund- und drei Aufbaukursen haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und berufsrelevante sprachliche Kompetenzen zu erwerben. Es wird auf die Prüfung “Zertifikat Deutsch” vorbereitet. Im EDV-Bereich erlernen die Teilnehmerinnen Grundlagen der EDV mit Textverarbeitung und Internetnutzung. Sie können europaweit 347

anerkannte Xpert-Prüfungen absolvieren und den “European Computer Passport Xpert” erwerben. Projekte in der Abteilung Bauwesen Im Bereich der Serviceeinheit Facility Management sind in den Jahren 2005/2006 im Rahmen des Umweltentlastungsprogramms Berlin (UEP)Baumaßnahmen an der LuiseHenriette-Oberschule mit einem Gesamtvolumen von 1.370.800 € verbaut worden. Der EU-Förderanteil liegt bei rd. 1.148.300 € EU-Fördermitel. Der Eigenanteil des Bezirks beträgt rd. 222.500 € (16 %). Für Baumaßnahmen an der Paul-Simmel-Grundschule mit einem Gesamtvolumen von ca. 1.750.000 € wurden im Jahr 2006 EU-Fördermittel bewilligt. Der EU-Förderanteil liegt bei 1.300.000 € EU-Fördermittel. Der Eigenanteil des Bezirks beträgt rd. 450.000 € (25 %). Projekte in der Abteilung Familie, Jugend und Sport und Quartiersmanagement Seit dem Jahre 2003 sind EU-Fördermittel in Höhe von 100.000 € jährlich (in drei Förderperioden) in das Quartiersmanagementgebiet von Tempelhof-Schöneberg geflossen. Informationen zum Thema Lokales Kapital für Soziale Zwecke im Fördergebiet ”Schöneberger Norden” können dazu auf der Internetseite Schöneberger Norden eingeholt werden.

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Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Europapolitische Programmatik ___________________________________________________________________ Ein stabiles Netzwerk aus regionalen Akteuren und transnationalen Partnern ist Voraussetzung für ein erfolgreiches europapolitisches Wirken der Bezirke. Besonderer Bedeutung kommt hierbei dem Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Bezirken und der bezirksübergreifenden Kooperation zu. Beispielsweise konnten im vergangenen Jahr EU-Mittel aus dem Aktionsprogramm LEONARDO DA VINCI für ein weiteres bezirksübergreifendes Projekt akquiriert werden. Ferner ist für eine Teilnahme an den EU-Aktionsprogrammen meist mindestens ein transnationaler Partner erforderlich. Doch nicht nur aus diesem Grund ist die Kontaktpflege mit bewährten europäischen Partnern sinnvoll. Durch den Informationsund Wissenstransfer können alle Beteiligten profitieren. In erster Linie arbeitet der Bezirk Treptow-Köpenick mit seinen offiziellen Partnerkommunen zusammen, aber auch mit anderen Städten wie z.B. Szczecin. Die Stadtverwaltung von Szczecin konnte erneut als Partner für ein transnationales Projekt gewonnen werden. Die europapolitischen Aktivitäten des Bezirksamtes Treptow-Köpenick konzentrierten sich im Jahr 2006 zum einen auf die Umsetzung von Projekten im Rahmen des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit (BBWA). Hierzu zählen die Projekte, die über die Programme Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (WDM), Lokales Soziales Kapital (LSK) sowie Lokales Kapital für Soziale Zwecke (LOS) finanziert wurden. Ziel dieser Maßnahmen ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vor Ort, die Schaffung von Ausbildungsplätzen und die Stärkung der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur. Für das Jahr 2007 wird die thematische und inhaltliche Weiterentwicklung des BBWA im Hinblick auf die in der neuen Förderperiode zur Verfügung stehenden Fördermittel angestrebt. Nähere Informationen zum BBWA finden Sie hier: http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/derbezirk/bbwa1.html Zum anderen stand und steht die Stärkung der Europafähigkeit der Mitarbeiter/-innen der Bezirksverwaltung im Vordergrund. Hier geht es darum, die Mitarbeiter/-innen für die Aufgaben und Herausforderungen im europäischen Kontext zu sensibilisieren und zu qualifizieren. Gut geschultes Verwaltungspersonal ist die Voraussetzung dafür, die Chancen und Möglichkeiten die der europäischen Einigungsprozess einer Kommune bietet, zu erkennen und effektiv zu nutzen. Die Tätigkeit der Arbeitsgruppe Europa und die Beteiligung an zwei Qualifizierungsprojekten sind wichtige Maßnahmen zur Umsetzung dieses Ziels. Angestrebt wird weiterhin eine ressortübergreifende Planung und Vernetzung bestehender Projekte.

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Aktivitäten und Projekte ___________________________________________________________________ AG Europa Zu den Zielen des Bezirkes Treptow-Köpenick gehört auch die europapolitische Vernetzung innerhalb des Bezirksamtes. Zu diesem Zweck wurde im Jahre 2004 die „Arbeitsgruppe Europa“ gebildet und tagt seitdem vierteljährlich. Ihr gehören Vertreterinnen bzw. Vertreter aller Fachabteilungen des Bezirksamtes und der Geschäftsstelle des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit an. Im Mittelpunkt der Tätigkeit der AG steht der Informations- und Erfahrungsaustausch sowie eine ressortübergreifende Planung und Vernetzung von Projekten mit dem Ziel einer verstärkten gemeinsamen Akquise europäischer Fördermittel. Qualifizierung von Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeitern Infolge des weiterhin bestehenden Qualifizierungsbedarfes bei den Beschäftigten der Berliner Verwaltung (s. auch Bericht des Senates zur Verbesserung der Europafähigkeit der Verwaltung) in Bezug auf transnationale Projektarbeit, interkulturelle Kompetenzen und Fremdsprachen beteiligt sich das Bezirksamt Treptow-Köpenick an den beiden bezirksübergreifenden EU-Fortbildungsprojekten „ConAct Europe I – Vorbereitung von Berliner Verwaltungsmitarbeitern auf transnationale Arbeit“ und ConAct Europe II – Qualifizierung von Berliner Verwaltungsmitarbeitern zur Stärkung der Europakompetenz“. Das Ziel besteht in einer fachlichen und außerfachlichen Qualifizierung von Verwaltungsmitarbeiterinnen bzw. Verwaltungsmitarbeitern im Rahmen von dreimonatigen Berufspraktika einschließlich Sprachkurs. Durch das Kennen lernen von Arbeitsabläufen und kulturellen Gegebenheiten in anderen europäischen Verwaltungen/Institutionen soll das Verständnis für europäische Zusammenhänge erhöht werden. Darüber hinaus geht es um das Knüpfen und Weiterentwickeln von Kontakten als Grundlage für künftige transnationale Projekte. Zwei Bezirksamtsmitarbeiter haben im Jahr 2006 erfolgreiche Berufspraktika in Stettin (PL) und Belfast (GB) absolviert. Für das Jahr 2007 sind Praktikumseinsätze in Preston (GB) und Lyon (FR) geplant. Diese beiden Projekte werden aus dem EU-Bildungsprogramm LEONARDO DA VINCI finanziell unterstützt. Städtepartnerschaften Zu den wichtigsten Aktivitäten mit europapolitischem Bezug gehört die Fortsetzung der städtepartnerschaftlichen Beziehungen. Der Fokus bei städtepartnerschaftlichen Projekten liegt auf den Bereichen Jugend und Schule. Beispielhaft sei hier das multinationale Jugendaustauschprojekt „United Games of Nations“ genannt, an dem junge Leute aus sechs verschiedenen europäischen Ländern teilnehmen (s. auch Punkt „Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa“). Des Weiteren gibt es konkrete Vorstellungen und Planungen für zusätzliche gemeinsame Aktivitäten mit der Partnerstadt Albinea (Italien), die sich auf die Bereiche 350

Schulkooperation, Tourismus und kultureller Austausch beziehen. Die Weiterführung der Schulpartnerschaft zwischen der Isaak-Newton-Oberschule in Treptow-Köpenick und der Mittelschule in Albinea wird ebenso unterstützt wie die Durchführung gemeinsamer Sportwettkämpfe. Europafest Zu den Höhepunkten im Rahmen der Europawoche gehört dass jährliche Europafest im Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) Wuhlheide. Mithilfe von Informationsständen, Spielaktionen und kulinarischen Höhepunkten präsentieren sich die Länder der Europäischen Union den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Das Europafest ist ein Familienfest mit überbezirklicher Ausstrahlung und lockt in jedem Jahr zahlreiche Besucher an. Im Jahr 2006 fand das Europafest bereits zum 4. Mal statt. Gemeinsam mit den Botschaften und Kulturinstituten der EU-Mitgliedsstaaten haben sich die EU-Mitgliedsländer, unterstützt von vielen Vereinen und weiteren Institutionen, mit einer Fülle landesspezifischer Attraktionen, Mit-MachAktivitäten, Ausstellungen, und kulinarischen Spezialitäten beteiligt. Inhaltlicher Schwerpunkt des Festes war anlässlich des Abschlusses des Deutsch-Polnischen Jahres die Republik Polen. Foto: Die Europa

Nähere Informationen finden Sie hier: http://europafest-berlin.de/ Bildung und Kultur Im April 2007 wird in Treptow-Köpenick ein großes multinationales Abschlusstreffen des dreijährigen Projektes "Telling Europe" stattfinden. Im Rahmen dieses aus dem Erwachsenenbildungsprogramm Grundtvig geförderten Projektes haben die Teilnehmenden Texte zum Thema "Europäisches Fühlen und Handeln" erstellt und sich dazu über das Internet bzw. in persönlichen Treffen ausgetauscht. Ziel war es, über den Erfahrungs- und Meinungsaustausch sowie durch persönliche Treffen der Teilnehmenden eigene Einstellung zu reflektieren, Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Fühlen, Denken und Handeln herauszufinden und letztlich einen Beitrag zu einer europäischen Identität zu leisten. Neben dem Heimatmuseum Treptow waren Volkshochschulen in Italien, nationale Tagebucharchive in Italien und Spanien sowie Universitäten in Spanien und Belgien am Projekt beteiligt.

Workshop "Telling Europe"

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Das Kulturamt pflegt langfristige Kulturaustauschprogramme Lichtenstein, der Schweiz und Frankreich.

mit

Österreich,

Im Jahr 2006 war ein Schweizer Künstler für drei Monate im Rahmen eines Arbeitsaufenthaltes Gast in Treptow-Köpenick, während eine Malerin aus TreptowKöpenick den Bezirk in Graubünden vertrat. Im Sommer 2007 werden ebenfalls zwei Treptow-Köpenicker Künstler in der Schweiz arbeiten. Zudem wurde das Kulturaustauschprogramm mit der Lithographiewerkstatt des TrakelHauses, Salzburg, und der Wiener Galerie Offizin für Druckgraphik fortgesetzt. Unter dem Thema „Berlin-Jazz“: Menschen-Bilder und Sinn-Lichkeiten“ wurden Druckgraphiken eines Künstlers aus dem Bezirk Treptow-Köepnick erfolgreich in Wien gezeigt. Am 31.07.2007 wird die Graphikausstellung der Künstler der Lithographiewerkstatt des Bezirkes im Kunstpavillon in Salzburg eröffnet werden. Darüber hinaus wird der griechische Chor Karditsa vom 04. bis 09. Juli 2007 in Berlin und in Treptow-Köpenick zu Gast sein.

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Aktivitäten mit Mittel- und Osteuropa ___________________________________________________________________ Jugendfestival „United Games of Nations“ Schwerpunkt der bezirklichen Aktivitäten mit Ländern aus Mittel- und Osteuropa war auch im Jahr 2006 das Jugendfestival „United Games of Nations“, an dem Jugendliche aus Slowenien, Tschechien, Österreich, Ungarn, Serbien, Berlin Treptow-Köpenick und in diesem Jahr erstmalig auch aus der Ukraine teilnahmen. Die insgesamt 120 Schülerinnen und Schüler haben ihre Ideen und Gedanken zum Thema „Gesellschaft“ ausgetauscht und diese kreativ in multinationalen Workshops umgesetzt. Ziele des Festivals waren die Sensibilisierung für Gesellschaftsstrukturen, das Auseinandersetzen mit der eigenen Meinung, das Aufzeigen von Gesellschaftsdogmen sowie das Kennen lernen von Randgruppen. Das einwöchige Festival ermöglichte es den Jugendlichen, andere Kulturen kennen zu lernen, Toleranz und Verständnis zu üben und trägt somit in erheblichem Maße zur Weiterverbreitung des europäischen Gedankens und auch zur Festigung der städtepartnerschaftlichen Verbindungen bei. Neben dem Bezirksamt Treptow-Köpenick trugen das FEZ Wuhlheide, die Jugendgruppe „Young Voices“ und die 11. Schule zum Gelingen der Veranstaltung bei. Das „United-Games Festival“ 2007 wird vom 11. bis zum 17. Juni unter dem Motto „Jugendpartizipation für eine tolerante Gesellschaft“ mit einem erweiterten Teilnehmerkreis stattfinden. Auf einer großen Europabühne werden die Ergebnisse der kreativen Arbeit der Jugendlichen am 16. Juni im Rahmen des Köpenicker Sommers präsentiert werden.

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Nutzung von Fördermitteln ___________________________________________________________________ Die derzeitig im Bezirk laufenden Projekte aus den Programmen Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (WDM), Lokales Kapital für Soziale Zwecke (LOS) und Lokales Soziales Kapital (LSK) sind Bestandteil des Aktionsplanes des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit. WDM Hochschulstandort Treptow – Köpenick, Chancen erkennen, Potentiale des Bezirkes nutzen!

Modell von Oberschöneweide mit dem Sitz der FHTW Berlin

Projektziel war es, den sich entwickelnden Hochschulstandort Treptow-Köpenick zu stärken. Die ansässigen Unternehmen sollen motiviert werden, ihre lokalen Angebote rechtzeitig an die Bedürfnisse der neuen Zielgruppe anzupassen und Unternehmen außerhalb des Bezirkes sollen motiviert werden, sich in Treptow-Köpenick zu engagieren. Außerdem sollen potenzielle Existenzgründer die neuen Chancen, die sich aus der Nachfragestruktur ergeben, erkennen und nutzen. Wichtig ist ebenfalls, mit Hilfe dieses Projektes den Wissens-, Technologie- und Personaltransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen zu erleichtern. Im Rahmen dieses Projektes wurden Befragungen von Studierenden, Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern der Hochschulen und Unternehmern durchgeführt, die Ergebnisse analysiert und Handlungsempfehlungen zu ausgewählten Themenfeldern präsentiert. http://hochschulstandort.fhtw-berlin.de/ Wuhlheide – Standortentwicklung durch Leitbildentwicklung, Standortmanagement und Gestaltung eines Tourismus- und Freizeitkonzeptes Gegenstand des Projektes ist die Entwicklung des Standortes Waldpark Wuhlheide, die durch die Realisierung folgender Maßnahmen erreicht werden soll: • • • • •

Durchführung von Bedarfs- und Bestandserhebungen; Erstellung eines touristischen Marketingkonzeptes, Infrastrukturentwicklung, Entwicklung eines Leitbildes sowie Entwicklung eines Standortkonzeptes.

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Rahmen- und Maßnahmeplan für die Entwicklung der Tourismuswirtschaft des Bezirkes Treptow-Köpenick Dieses im September 2006 gestartete Projekt zielt im Wesentlichen auf die Erarbeitung eines Rahmenplans für den Tourismus in Treptow-Köpenick, die Festlegung von Entwicklungs- und Vermarktungsschwerpunkten, die Erarbeitung von Grundlagen des Tourismusmarketings für den Bezirk Treptow-Köpenick und der Erarbeitung einer Maßnahmenplanung für die touristischen Entwicklungsräume. Besonderer Bedeutung kommt hierbei einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem Land Berlin und einer gegenseitigen Vernetzung der Bezirke zu. Ein erster Auftakt-Workshop, bei dem die bezirklichen Tourismusakteure aufgefordert wurden, sich in den Prozess der Erarbeitung des Konzeptes aktiv einzubringen, fand im Februar 2007 statt. ESF Lokales Kapital für Soziale Zwecke (LOS) Zwölf kieznahe Projekte wurden zwischen 2005 und 2006 im QuartiersmanagementGebiet Oberschöneweide im Rahmen des Bundesprogramms Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS) realisiert. Das eingesetzte Fördervolumen belief sich auf insgesamt über 92.000 €. Die innerhalb des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit Treptow-Köpenick realisierten Kleinstprojekte unterstützten Menschen dabei, sich besser am Arbeitsmarkt zu behaupten und stärker am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dabei wurden Initiativen vor allem mit folgenden Schwerpunkten gefördert: • • • • •

Integration von Immigranten auf den Arbeitsmarkt Zivilgesellschaftliches Engagement Integration von benachteiligten Jugendlichen Frauenprojekte sowie Projekte für (ältere) Erwerbslose Sport – und Kulturprojekte

Die unterstützten Maßnahmen reichten von praxisnaher Qualifizierung von Jugendlichen ohne Job über Beratungsangebote für vietnamesische Gewerbetreibende/Existenzgründer bis hin zur Einrichtung einer Kulturkantine. Eine Übersicht der umgesetzten Projekte finden Sie unter: http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/derbezirk/bbwa.html Lokales Soziales Kapital (LSK) Im Jahr 2006 konnten mit Hilfe dieses Förderprogramms 20 Mikroprojekte mit einer Fördersumme von insgesamt über 150.000 € im Bezirk umgesetzt werden. Darunter die „Kunger Kiez Initiative“, mit der die über LSK im Jahr 2005 begonnene Entwicklung bürgerschaftlichen Engagements und der Aufwertung des Gebietes um die KarlKunger-Straße verstetigt werden konnte. Mit dem Projekt „Vegetarisches Cafe und Naturkostladen als Kieztreff” konnte die ebenfalls über ein LSK-Projekt im Jahr 2003 angeschobene Herrichtung des Ende 2006 fertig gestellten Mehrgenerationenhauses 355

„Sonnenhaus“ in Niederschöneweide komplettiert werden. Das selbstverwaltete ElternKind-Café beim CABUWAZI Kinder- und Jugendzirkus, ein Grünes Klassenzimmer und der Treptow-Köpenicker Ausbildungsalmanach sind weitere Beispiele für LSK-Projekte im Bezirk, die den sozialen Zusammenhalt und die Beschäftigungsfähigkeit fördern. Ein besonders gelungenes Projekt der Vernetzung lokaler Akteure ist die Kiezzeitung Baumblatt. Bei dem Projekt Baumblatt handelt es sich um eine Kiezzeitung für die Baumschulenstraße und ihre Umgebung, welche von Schülern der 9. und 10. Klasse, Langzeitarbeitslosen und Lehrern der AmeliaEarhart-Oberschule - Bereich „Produktives Lernen“ - hergestellt und im zweimonatigen Rhythmus kostenlos ausgelegt bzw. verteilt wird. Ziel ist es, mit diesem Projekt die Schüler an das ArbeitsWirtschaftsleben heranzuführen und ihnen damit weitere Möglichkeiten für ihre späteren Ausbildungsplätze bzw. ihre Arbeitsplatzsuche zu eröffnen. Durch die enge Zusammenarbeit mit den einzelnen Gewerbetreibenden bietet sich die Chance, darüber den Schülern erfolgreich einen Praxisplatz und/oder Arbeitsplatz zu vermitteln. Ein weiteres Ziel ist es, die Baumschulenstraße und deren Umgebung durch das Gesamtprojekt Baumblatt wieder interessanter und lebendiger zu gestalten. Und es dient der Weiterqualifizierung/Integration von Langzeitarbeitslosen, um ihnen damit eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen. Eine Übersicht der umgesetzten Projekte finden Sie unter: http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/derbezirk/bbwa.html Für das Jahr 2007 konnten bereits 17 Projektvorschläge bewilligt werden, was einer Fördersumme von über 130.000 € entspricht. Diese Projektvorschläge reichen z.B. von einer Holzwerkstatt über eine Nachbarschaftstauschbörse, einen Waschsalon, den Wiederaufbau eines Treckers und die Einrichtung eines Roboter-Labors (s. nachfolgende Beschreibung) bis hin zu einem Lernzentrum beim 1. FC Union. Projekte am Standort der Humboldt-Universität in Adlershof Arbeitsgemeinschaft Roboterlabor Adlershof Ziel des im Februar 2007 gestarteten LSK-Projektes ist die Einrichtung eines Labors für den Bau und die Programmierung von Robotern, das vorrangig Mädchen und sozial Benachteiligten offen stehen soll. Mit kommerziellen Robotermodulen wird ein altersund geschlechtsspezifisches Lernprogramm entwickelt und erprobt. Besonderer Wert wird auf die Aufbereitung des Lehrmaterials, eine kreativitätsfördernde Lernumgebung, möglichst großzügige Öffnungszeiten des Labors und auf eine fachkundige Betreuung durch didaktisch erfahrene Studierende der Informatik vor Ort gelegt. Als innovativer Aspekt wird die Anknüpfung der Vermittlung von ingenieurtechnischen Fähigkeiten an einem Punkt angesehen, an dem die Hemmschwelle vor allem der Mädchen beim Umgang mit Technik erfahrungsgemäß niedrig liegt, denn im spielerischen Umgang mit menschenähnlichen Wesen lernen sie gern und sind kreativ. Nachhaltigkeit wird vor allem durch die Einrichtung eines Netzwerkes Schule-Technologiepark-Universität 356

erwartet, das den verstärkten Zugang informationstechnischen Ausbildung befördern soll.

zu

einer

zukunftsorientierten

Roboter im Roboterlabor Adlershof

Promise - Promotion of migrants in science education Lehrerinnen und Lehrer arbeiten an einer Verbesserung der interkulturellen Bildung in der Physik. Das ESF-Projekt promise (Promotion of migrants in science education) hat zum Ziel, naturwissenschaftlichen Unterricht dahingehend weiter zu entwickeln, dass er bestmöglich zu einer Chancengleichheit in Bildung für alle Schüler in multilingualen/multikulturellen Gruppen beiträgt. Mit promise soll eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aus naturwissenschaftlicher Fachdidaktik, Deutsch als Zweitsprachendidaktik und interkultureller Bildungsforschung geschaffen werden. Die Projektpartner kommen aus Deutschland, Österreich, Bosnien-Herzegowina und der Türkei. Von 17. bis 20. Mai 2007 wird ein internationales und interkulturelles Treffen von naturwissenschaftlich interessierten Schülerinnen der Klassen 11-13 aus den beteiligten Ländern zum Thema „Astronomie“ in Sarajewo stattfinden. Funfluos - Functionalised Metal Fluorides An diesem aus dem 6. Forschungsrahmenprogramm der EU geförderten Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren beteiligen sich neben der Humboldt-Universität zu Berlin Universitäten und Forschungseinrichtungen in Frankreich, Großbritannien und Slowenien. Es geht darum, neue innovative Wege für die Synthese anorganischer fluorierter Materialien zu testen und den Einfluss physikalisch-chemischer Parameter herauszufiltern und die zugrunde liegenden Prozesse zu verstehen und zu nutzen. EFRE Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur Nach nur zweimonatiger Bauzeit konnte im Juli 2006 der 12 km lange Abschnitt des Europaradweges R 1 im Bezirk Treptow-Köpenick vom Müggelschlößchenweg (Seeufer) bis zur Brücke am alten Spreearm in Hessenwinkel eingeweiht werden. Der Bau, realisiert vom Tiefbauamt des Bezirksamtes Treptow-Köpenick, hat ca. 1 Mio. € gekostet und wurde mit EFRE-Mitteln der Europäischen Union zu 90 % gefördert.

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Die Beschilderung des Radweges erfolgt über die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Verbindung mit der Fertigstellung weiterer Bauabschnitte dieses Radwegs, der Calais mit St. Petersburg verbindet. Der Bezirk hatte zur Einweihung in Verbindung mit einer kleinen Radtour auf der neuen Strecke eingeladen. Seit der Eröffnung wird dieser Radweg, der eine idyllische Wegführung im Bezirk aufweist, sehr gut angenommen. Umweltentlastungsprogramm (UEP) Mithilfe des UEP konnte die Sanierung der Kindertagesstätte Ottomar-Geschke-Straße 13/15 durchgeführt werden. Dazu gehören Wärmedämmung, wärmedämmende Fassade, Dacherneuerung, das Auswechseln von Fenstern und Türen sowie die Installation einer Lüftungsanlage zur Klimatisierung des Hauses. Dafür wurden ca. 700 000 Euro aus dem UEP zur Verfügung gestellt, während 100.000 € durch den Träger Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH aufgebracht wurden.

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