August Erneuerbare Energien in Deutschland Ende 2014

August 25, 2017 | Author: Manuela Rosenberg | Category: N/A
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1 Fakten zum Verlauf der Energiewende August Erneuerbare Energien in Deutschland Ende ,4 Mio. Solarstromanlagen Windr&au...

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Fakten zum Verlauf der Energiewende

August 2015 www.Goeppel.de

1

Erneuerbare Energien in Deutschland Ende 2014 • • • • • • • •

1,4 Mio. Solarstromanlagen 24.867 Windräder 7.960 Biogasanlagen 7.500 Wasserkraftanlagen 318.000 Geothermieanlagen Anteil Stromerzeugung 25,8 % vermiedene Energieimporte 7 Mrd. € gesamte Wertschöpfung der Energieversorgung 55 Mrd. €/ Jahr

• zum Vergleich: Landwirtschaft 14 Mrd. €/ Jahr

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Zubau erneuerbarer Energien in Deutschland 8000 MW

7.604

7000 6000 4.750

5000

3.305 2.761 2.335

3000

1.900

2000 1000 0

1.050 390

80 240

189 40

Biomasse

Wind Onshore Wind Offshore 2012

2013

Quelle: BEE

4000

Solar

2014

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Warum die Energiewende? • • • • •

Unbeherrschbare Risiken der Atomenergie: Risikorückstellung nach Atomgesetz: 5 Mrd. € Kosten Fukushima im ersten Jahr: 150 Mrd. € Ungelöste Endlagerung XXX Mrd. € Folgekosten tragen Steuerzahler

• Erneuerbare Energien: hohe Anfangsinvestitionen, aber keine Brennstoffkosten für Sonne, Wind und Wasser • Unabhängig von Versorgung aus Krisengebieten Im Salzstock Gorleben. 800 m tief

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Globaler Temperaturanstieg Seit 2000 stagniert der globale Temperaturanstieg. Grund zur Entwarnung? Die Mittelwerte über jeweils ein Jahrzehnt in der unteren Grafik zeigen einen deutlichen Anstieg seit 1980. Quelle: IPCC Klimabericht, September 2013

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Enzyklika „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ • „Wir vergessen, dass wir selber Erde sind. Unser Körper ist aus den Elementen des Planeten gebildet.“ (Vers 2) • „Es ist dringend geboten, den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren indem man die Verbrennung von fossilem Kraftstoff ersetzt und Quellen erneuerbarer Energie entwickelt.“ (Vers 26) Quelle: Enzyklika Laudato si, Papst Franziskus, Mai 2015

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Langfristige Stromgestehungskosten • Konventionelle Energien Kohle, Gas, Atom: Die Rohstoffe dafür werden immer knapper und teurer. Bei der Endlagerung radioaktiver Abfälle ist eine Lösung noch nicht einmal in Sicht. Zukünftige Kosten sind bisher nicht abschätzbar.

• Erneuerbare Energien Wasser, Wind, Sonne: Brauchen hohe Anfangsinvestitionen. Anschließende Betriebskosten sehr gering. „Betriebsstoff“ kostenlos. Unabhängig von geopolitischen Entwicklungen.

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Was kostet die Energiewende? • Vergütung für Erneuerbaren Strom fiel von 2011 bis 2014 um 24 % ( 16,8 Mrd. € auf 12,8 Mrd. € ). • Umlage für Stromkunden fällt 2015 trotzdem nur leicht von 6,24 ct/kWh auf 6,17 ct/kWh wegen Einplanung hoher Reserven. • bisherige Subventionen für Kernkraftstrom 7,5 ct/kWh ohne Kosten für Endlagerung.

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EEG 2014 Biogas:

Zubaukorridor 100 MW/Jahr Grundvergütung 11,78 ct/kWh bleibt, aber kein Aufschlag für Reststoffe und Energiepflanzen mehr und Verpflichtung zur flexiblen Fahrweise

Photovoltaik:

Eigenverbrauch mit 40% der EEG-Umlage belastet, Bagatellgrenze 10 kW

Quelle: BMU

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EEG 2014 Wind:

Onshore: 8,9 Ct/kWh Anfangsvergütung, deutliche Absenkung für windstarke Standorte Offshore: 19,4 Ct/kWh Anfangsvergütung

Direktvermarktung ist nicht direkt!

Verpflichtender Verkauf über Strombörse Jedoch Öffnungsklausel für regionalen Verkauf von Erzeuger zu Endverbraucher

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Quelle: BMU

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Ausschreibungen Ausschreibung:

Pilotprojekt für FreiflächenPhotovoltaik 2015 Vollständige Umstellung für alle Energiearten ab 2017

Kritik:

• •

Keine Verbilligung 11 40% aller Zuschläge an ein Unternehmen Keine einzige Energiegenossenschaft Räumliche Konzentration auf ostdeutsche Militärflächen

• •

Quelle: BMU

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Entwicklung der Strompreise 35,0 28,8

30,0

in Ct/kWh

25,0 20,2

21,4

22,7

23,4

4,9

5,0

1,1

2,0

25,1

25,8

5,6

4,9

5,3

3,5

3,6

3,9

29,4

20,0 15,0 10,0 5,6 5,0 1,0

7,0 1,1

0,0

6,2

3,4

Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø April Ø 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

• 2000 - 2007: Haushaltsstrompreis von 14 auf 20 Ct/kWh • 2007 Börsenbetrieb startet • 2011 Beginn Energiewende • Ausbau der Erneuerbaren senkt Börsenpreis • Wer profitiert davon?

Terminmarkt (Phelix Base Futures) Haushaltsstrompreis EEG-Umlage Quelle: Energiestatistik des BMWi 2014, ergänzt

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Industriestrompreise im Vergleich

Industriestrompreise (Verbrauch von 70-150 GWh) von 2007 bis 2013, ohne Steuern und Abgaben Quelle: FÖS auf Basis von Eurostat-Daten (Stand 5/2014)

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Stromverbrauch 2014 nach Sektoren Sektor

2013 in Mrd. kWh

Anteil

Industrie

241

46%

Haushalte

138

26%

Handel/ Gewerbe und Dienstleistungen

126

24%

Verkehr

12

2%

Landwirtschaft

9

2%

Gesamt

526

100%

Quelle: BDEW; Abweichungen in den Summen rundungsbedingt. Stand 10/2014

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Gesamte Energiekosten eines Haushalts

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Terminmarktpreis an der Strombörse Börsenstrompreis sinkt durch Erneuerbare Energien EEG-Vergütung

EEG-Umlage steigt

Quelle: Strombörse Leipzig, Terminmarktpreis für das Kalenderjahr 2015 von Juli 2012 – Juni 2013

Je tiefer der Preis an der Strombörse durch die erneuerbaren Energien sinkt, desto höher wird die EEG-Umlage! Der niedrige Preis wird bisher nicht an die Kleinverbraucher weitergegeben. Großverbraucher profitieren hingegen doppelt: von den sinkenden Preisen und der Befreiung von der Umlage.

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Vermarktung von EEG-Strom heute • • • •

Grünstromprivileg zum 1.8.2014 gestrichen Eigenverbrauch belastet Übertragungsnetzbetreiber liefern EEG-Strom an Börse Direktvermarktung über Marktprämie läuft ebenfalls fast ausschließlich über Strombörse Problem: Keine direkte Beziehung zwischen Erzeugern und Endkunden! Physikalisch fließt der erzeugte Strom aber immer zum nächsten Verbraucher! Herkunftsbezeichnung bei EEG-fähigem Strom soll erst 2015 wieder möglich werden!

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Neue Strommarktordnung • • • •

Börse bleibt zentraler Marktplatz

• • •

Noch offen: Speicher zahlen 2 x EEG-Umlage

Reservekraftwerke außerhalb des Strommarkts Lastmanagement (abschaltbare Stromverbraucher) Ausgleich im innereuropäischen Verbund

Noch offen: Netzentgelte nach Anschlussleistung Noch offen: Regionale Stromvermarktung! Koalitionsspitzen Berlin, 1. Juli 2015

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Zukunftsfähiger Strommarkt 1. Netzentgelte nach Anschlussleistung. 2. Vermarktung erneuerbaren Stroms von vier zentralen Netzbetreibern auf 900 Stromvertriebe verlagern. 3. Jedem Energieträger an der Strombörse seine Klimabelastung zurechnen. 4. Angebote der dezentralen Erzeuger zu verlässlichen zeitlichen Blöcken bündeln. 5. Regionale Direktvermarktung.

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Echte Direktvermarktung von Strom • Darf nicht beim Spotmarkt der Börse enden • Muss vom Erzeuger direkt zu Endkunden führen • „Direktvermarktung“ nach EEG macht Ökostrom zu „Strom unbekannter Herkunft“! • Direktvermarktung braucht gesetzlich geschützten Herkunftsnachweis • §95 Ziffer 6 EEG 2014 muss rasch umgesetzt werden

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Regionale Direktvermarktung von Strom Erzeugung planen Erneuerbare Energien müssen dort erzeugt werden wo… • direkter Stromverkauf möglich ist, • Netzzugang ohne große Ausbaukosten erfolgen kann, • Zugang zum Erdgasnetz oder anderen Speichern besteht.

Verkauf bündeln •





Stadtwerke und regionale Enerigegenossenschaften bündeln das Angebot der Kleinerzeuger und machen es so marktfähig. Beispiel: Das ländliche Umland von Nürnberg bündelt Strom aus Sonne, Wind und Biomasse und kann so den Ballungsraum mit verlässlichen Mengen beliefern. Die Großstädter sparen rund 1 ct/kWh Netzkosten

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Regionale Direktvermarktung vom Erzeuger zum Endkunden

Beispiel:

• • • • •



Bündelt die Strommengen der Kleinerzeuger Einstieg mit 100 € Schnürt aus Wind, Sonne, Wasser und Biogas bedarfsgerechte Angebote Liefert über Regional- und Stadtwerke an die Endkunden in der Region Bleibt innerhalb des Nieder- und Mittelspannungsnetzes. Physikalischer Stromfluss wird kaufmännisch abgebildet Im Netzgebiet der N-ergie 46 000 Stromerzeuger und 36 Stadtwerke

N-ergie

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Kontakt

• Geschäftsanteil 100 Euro einmalig • Nachschusspflicht ausgeschlossen • 2015: 140 Mitglieder Adresse: Internet: Email:

Lauterbach 19, 91608 Geslau www.regionalstrom-franken.de [email protected]

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Wege der Stromvermarktung 1. Eigenverbrauch von Strom entspricht: Verbrauch der eigenen Erzeugnisse in der eigenen Familie

2. Direktverkauf über eigene Leitung ohne Berührung des öffentlichen Stromnetzes entspricht: Verkauf im Hofladen

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Wege der Stromvermarktung 3. Regionale Grünstromlieferung entspricht: Verkauf der Waren auf dem Wochenmarkt in der nächstgelegenen Stadt

4. Direktvermarktung nach geltendem EEG entspricht:

Supermarktverkauf von Waren unterschiedlichster Quellen

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Vom Erzeuger zum Endnutzer Primärenergie 100%

Kohle

Verlust Kraftwerk 60%

Kessel

Turbine

Generator Trafo

Verlust Übertra gung 10%

Nutzenergie 30 % an der Steckdose

3x Trafo Steckdose Herd Quelle: www.effiziente-energienutzung.de

Wir müssen weg von zentralen Großkraftwerken um www.Goeppel.de 26 die Abwärmeverluste zu vermindern!

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Dynamik der technischen Entwicklung

Energiebäume

Ästhetische Stromerzeugende Solararchitektur Fassade Kostensenkung Sonnenstrom: 1990: 56 ct/kWh 2008: 46 ct/kWh

Lärmschutzwall an Autobahn

2015: 11 ct/kWh Dachflächen 10 ct/kWh Freiflächen

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• Ständerwerk wird in den Boden gebohrt • Kein Betonfundament! • Problemloser Rückbau ohne Rückstände!

Quelle: Belectric

Freiflächenphotovoltaik

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Zweitnutzung von Solarfeldern öffnen

Quelle: IBC Solar

• Landwirtschaftliche Nutzung möglich und sinnvoll • LBV Bayern Untersuchung 2013: Deutliche Zunahme Vogelarten, Tagfalter und Heuschrecken • Fundamente mit Stahlschrauben: – Keine Störung der Bodenstruktur – Kompletter Rückbau möglich

Anlage FH Weihenstephan-Triesdorf (Quelle: Dr. V. Koch)

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Nahwärmenetze machen unabhängig!

Beispiel Larrieden, Stadt Feuchtwangen

Zwei Fördermöglichkeiten bei Nahwärmenetzen: 1. BAFA: Siehe vorhergehende Folien zum Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz. Die dort genannten Förderungen werden durch das BAFA ausgeführt. 2. KfW: Ohne zusätzliche Förderung durch BAFA 60 Euro je Meter Trassenlänge. Mit zusätzlicher Förderung durch BAFA 20 Euro je Meter Trassenlänge. Voraussetzung: Einspeisung zu mindestens 50 % aus erneuerbaren Energien.

Der Erfolg der Energiewende Schwarzenbruck, 11. Juli 2013

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Kraft-Wärme-Kopplung I • Ziel: 25% KWK-Strom bis 2020 (heute: 15%) • Investitionszuschuss bis zu 3.500 € für Kleinblockheizkraftwerke bis 20 kW • Für BHKW bis 2 kW: pauschalierte Vorauszahlung der gesamten Zuschläge möglich • Für BHKW bis 50 kW: Zuschlag von 5,41 ct/kWh auf die Dauer von 10 Jahren oder 30.000 Vollbenutzungsstunden • Für BHKW von 50-250 kW Zuschlag von 4 ct/kWh für 30.000 Vollbenutzungsstunden • Für BHKW bis 2.000 kW Zuschlag von 2,40 ct/kWh für 30.000 Vollbenutzungsstunden

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Kraft-Wärme-Kopplung II •

Modernisierte Anlagen über 2.000 kW: Zuschlag 1,80 ct/kWh für 30.000 Vollbenutzungsstunden

 Erhöhung des Zuschlags um 0,3 Cent für alle Klassen



Investitionszuschuss für Wärme- und Kältespeicher in Höhe von 250 € je Kubikmeter Wasservolumenäquivalent schon ab 1 Kubikmeter

• Zuschüsse für Wärme- und Kältenetze: - Bis 10 cm Nenndurchmesser: 100 € je laufender Meter, höchstens 40 % der Investitionskosten - über 10 cm Nenndurchmesser: 30 % der Investitionskosten

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Der Zwang zu Speichern Bei weiterem Ausbau von Wind und Photovoltaik

Mittagsspitze

Speichern und später verbrauchen

50 GW

Sonnenschein und gleichzeitig Wind

Tägliche Lastkurve Solarstrom bei bedecktem Himmel 0:00

6:00

12:00

18:00

24:00

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Wie lässt sich erneuerbarer Strom speichern? Speichertechnologien: •

Pumpspeicherkraftwerk Wirkungsgrad 80%



Flüssige chemische Speicher Prof. Arlt aus Erlangen: Carbazol als flüssiger chemischer Träger für Wasserstoff Wirkungsgrad 40%



Druckluftspeicher Wirkungsgrad 50%, bis zu 70%



Batteriespeicher Wirkungsgrad 70%



Wasserstoff/Methanisierung Wirkungsgrad 40%

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Solarstromspeicher für Eigenverbrauch • 12 000 Speicher 2014 installiert • Preis für Lithium-Speicher innerhalb eines Jahres um 25 % gefallen auf 1600 bis 2200 Euro je kWh • KfW-Förderprogramm für netzdienliche Speicher zur Eigenverbrauchsoptimierung an PV-Anlagen bis 30 kWp: Zinsgünstiger Kredit (1,26%)+ 30% Tilgungszuschuss • Verlängerung der Förderung nach 2015 vorgesehen

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Überschüssigen Windstrom speichern im Gasnetz Stromnetz

Gasnetz

Wind Einspeicherung in das Gasnetz

Blockheizkraftwerk

4 H2 + CO2

Elektrolyse H2O+Energie H2

CH4 + 2 H2O

Methanisierung H2+CO2 CH4

Quelle: Büro Göppel nach Vorlage des Zentrums für Solare Wasserstoffforschung Stuttgart 2011

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Erneuerbarer Strom im Netz Weitgehender Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch im Niederspannungsnetz für ca. 60% des Stromverbrauchs Wind

Biogas

Batterie speiche rung

Gasspeiche rung

Gaskraftwerke bei Bedarf

Wasser

Sonne

Überregionale Versorgung mit Hochspannungsnetz für industrielle Abnehmer

Konzept: Büro Göppel 2011

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In den Rhythmen der Natur Erneuerbare Energien •nutzen überwiegend kostenfreie Naturgüter •Erzeugung im eigenen Land •haben kaum Betriebskosten •Schwankungen mit Informationstechnik immer besser beherrschbar (Prognosegenauigkeit 72 Stunden voraus heute 90%) •kleinteilig und dezentral sind auch Merkmale der Industrie 4.0

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Überfluß und Mangel

• Überfluß- und Mangelzeiten sind Grundtatsachen in der Natur • Schwankendes Angebot ist keine Störung, sondern Normalfall • Erneuerbare Energien schwingen im Rhythmus der Natur • Speicherung und Lastanpassung gleichen aus

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VDE-Studie „Der zellulare Ansatz“ Organisation des Lebens

Zellen regeln den Großteil der Lebensvorgänge selbstständig

Verband der Elektrotechnik:



Beste Integration erneuerbarer Energien durch zellularen Ansatz



Lokale Erzeugung und Verbrauch auf den niedrigsten machbaren Ebenen ausgleichen

• •

Zellen überregional verknüpfen Sektoren Strom, Wärme, Verkehr lokal am besten verknüpfbar Quelle: Studie „Der zellulare Ansatz“, Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e.V., Juni 2015

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20

Übertragungsbedarf im zellularen Ansatz • Erneuerbare Energien sind dezentral • Der Ausbau sollte deshalb verbrauchsnah erfolgen • Gegenüber den Planungen der Netzbetreiber bedeutet das mehr Windkraft in Süddeutschland und weniger Meereswindkraft • In den VDE-Szenarien sinkt damit der Übertragungsbedarf bei vollständiger EEVersorgung von 602 TWh auf 394 TWh/Jahr • Die 4 Gleichstromkorridore sind überdimensioniert!

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Wie viele Leitungen braucht Süddeutschland? BAB 7

nach Thüringen

4,4 GW

2,7 GW

• Ergebnis Energiedialog Bayern: 2023 Lücke von 40 TWh bzw. 5 GW • Thüringer Strombrücke wird davon 13 TWh bzw. 1,7 GW abdecken • Zentrale Leitung an A7 reicht dann aus! • leistungsfähige Verteilung zwischen den AKW Grafenrheinfeld, Grundremmingen und Isar vorhanden

Ein Gleichstromkorridor Quelle: Verband Bayerischer Elektrizitäswerke

reicht!

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Südlink an die A7!

• Erdverkabelung entlang A7 verteilt Belastung gleichmäßig auf BadenWürttemberg und Bayern • Gundremmingen optimaler Netzverknüpfungspunkt für Verteilung in beide Bundesländer

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Neue Kabeltechnik für Gleichstrom • Trassenbreite 3m; Tiefe 1,6 m

Quelle: Infranetz AG

• Abstrahlung: Gleichfeld in der Größenordnung des Erdmagentfeldes • Kosten: – Freileitung 2,1 Mio €/km – Gleichstromkabel 3,2 Mio. €/km

• weniger anfällig für Extremwetterereignisse

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Netzkonzerne zur Verkabelung • „50Hertz und Amprion erachten die streckenweise Verkabelung der geplanten Gleichstromleitung als absolut sinnvoll.“ • Kosten um „Faktor 3 bis 4“ höher als bei Freileitung (frühere Schätzungen der Netzbetreiber „Faktor 10 bis 12“!) • An Land nur Kabellängen bis zu 1,2 km verlegbar. Verbindung mit Muffen. • Bodenerwärmung wirkt beidseits 11 m (Erfahrung aus verlegten Gleichstromkabeln: Temperaturhöhung im Wurzelbereich von Nutzpflanzen unter 1 Grad) Quelle: Schreiben von 50Hertz/Amprion an MdB Göppel vom 18.12.2014

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Seekabel von Norwegen • NorNed in die Niederlande in Betrieb • Verlegung per Hydraulikpflug im Meeresboden • NorGer nach Deutschland: 623 km, 2 Mrd. €, überträgt 1,4 GW • bindet SüdLink an • Genehmigung Oktober 2014, Fertigstellung 2019

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Windenergie an Land

Besuch bei Windpionier Christiansen in Nordfriesland

• • • • • • •

schnell erschließbar derzeit günstigste Form der regenerativen Stromerzeugung: 9,41 Cent „Brennstoff“ kostet nichts dezentral geringer Flächenverbrauch abwärmefreie Stromerzeugung gleichmäßige Verteilung in Deutschland bringt hohe Netzstabilität

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Windwellen in Deutschland

Quellen: Deutscher Wetterdienst „Windpotenzial in Deutschland“, 2012 Studie „Windpotenzial im räumlichen Vergleich“, Stiftung 100% erneuerbar, 2012

• Wind weht stärker im Winter als im Sommer • Ab 80 m Höhe Maximum der Windgeschwindigkeit in der Nacht und am frühen Morgen • Seestandorte haben die höchsten Windgeschwindigkeiten (9,1 m/sec), sind aber instabil • Raumzeitliche Ergänzung zum Norden in den südwestlichen Mittelgebirgen (8,5 m/sec) • Fazit: Windangebot in Deutschland durch breite räumliche Verteilung am besten erschließbar

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Kriterien für Windstandorte in Bayern • Abstandsregeln: Standortgemeinde kann von 10-H-Regelung abweichen Windenergieerlass vom 20. Dezember 2011 bleibt Richtschnur: – – –

Wohnbebauung 800 m Mischgebiete 500 m, Gewerbegebiete 300 m

• Gesetzliche Grenzwerte: – •

Schall: 40 dB nachts (Grenzwert für Straßenneubau 49 dB!) Schattenwurf: 30 Min/Tag, max. 30 Std./Jahr

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Wertschöpfung aus Windkraft • Die Gesamtinvestition je Windkraftanlage beträgt zwischen 4 und 5 Mio. € • An einem durchschnittlichen süddeutschen Standort erzeugt eine moderne 2,5 MW-Windkraftanlage ca. 6 Mio. kWh im Jahr • Bei einem Erlös von 8,9 ct/kWh (Marktprämie+Verkaufserlös) ergibt das 534 000 €/Jahr

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Erneuerbare Energien und Tourismus Studie für Schleswig-Holstein: • 65% der Urlauber nehmen Windkraftanlagen wahr • 6% empfinden Windkraftanlagen als störend • 1% wollen norddeutsche Küste wegen Windkraft künftig meiden Quelle: Studie des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa 2014

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Infraschall • Schall mit einer Frequenz unter 20 Hz (menschliche Eigenfrequenz 30 Hz), wahrnehmbar bei hohen Schalldruckpegeln wie z.B. vor Basslautsprechern einer Diskothek • Entsteht bei jeder Lärmquelle (Fernstraßen in Wohngebieten bis 80 dB) • Landesamt für Umwelt Baden Württemberg Februar 2015: Infraschallpegel bei laufenden Windrädern bis 80 dB. Bei 700 m Abstand Absenkung auf natürliches Niveau.

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Energiebilanz der Windkraft Lebenszyklusanalyse zu verwendeten Materialien und bei Herstellung und Aufbau verbrauchter Energie nach EN ISO 140 40 Ergebnis: 1. Ein Windrad im Süddeutschen Binnenland erzeugt in 8 Monaten so viel Energie, wie für seine Erstellung an Rohstoffen und Energie aufgewendet wurde. 2. Rechnet man die eingesparten fossilen Brennstoffe dazu, so werden 80 mal so viele Treibhausgasemissionen vermieden, wie für die Erstellung des Windrads anfielen. Quelle: Studie Kraft, HS Osnabrück 2015

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Biogasbauer versorgt Industriebetrieb Kooperation zwischen einem lokalen Landwirt und der Firma REHAU in Feuchtwangen: • Der Landwirt erzeugt in seiner Biogasanlage mehr Biogas, als er vor Ort für Kraft-Wärme-Kopplung einsetzen kann. • Das überschüssige Biogas wird in einer 1,3 km langen Biogasleitung zum Werk 2 der REHAU AG + Co geleitet. • Dort betreibt der Landwirt ein Blockheizkraftwerk und leitet den erzeugten Strom über das Niederspannungsnetz des Werkes in das Stromnetz ein • REHAU bezieht die Wärme zum Betrieb einer Absorptionskältemaschine.

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Regionale Wertschöpfung • Erneuerbare Energien bringen Arbeitsplätze im Handwerk und in mittelständischen Unternehmen • Einkommen, Gewinne, Pachteinnahmen und kommunale Steuereinnahmen kommen den Menschen vor Ort zugute • zum Vergleich Landkreis Ansbach 2010 : • Agrarförderung 54 Mio. Euro • EEG-Vergütung 192 Mio. Euro • Beispiel: Ein 2 MW-Windrad bringt pro Jahr 7000 Euro Gewerbesteuer; insgesamt in 20 Jahren 2,3 Mio. Wertschöpfung vor Ort • Beispiel: Eine 20 kW-Photovoltaikdachanlage bringt über 20 Jahre 4100 Euro Steuern und eine Wertschöpfung von 62 000 Euro

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Ursprung der Bürgerenergie im Norden • landwirtschaftliche Grenzertragsböden und rückläufige Einkommen • Suche nach neuer Wertschöpfung • 1991 – Gründung der ersten Bürgerwindparks in Schlewig-Holstein

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Energiegenossenschaften im Süden • Idee von Raiffeisen: Das Geld des Dorfes dem Dorfe. Das Geld der Region in der Region investieren. Genug Geld ist da. Geldvermögensbildung 1500 Euro/Einwohner/Jahr Sparvermögen 52.000 Euro/Einwohner

• Dachorganisation für die Sammlung regionalen Kapitals und Vermarktung des Stroms aus vielen Einzelanlagen. • Möglichst viele Verarbeitungsstufen in der Region bringen mehr Wertschöpfung.

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Vorteile von Energiegenossenschaften • Breitere Verteilung der Pachtzahlungen, zum Beispiel 1,5 bis 2% Pachtzins vom Jahresertrag, davon – 20% für den Eigentümer des Standorts – 20% für die Eigentümer innerhalb der Abstandsflächen – 60% für die übrigen Eigentümer im weiteren Umkreis

• Verwendung der Eigenkapitalrendite über 4 % für gemeinnützige Zwecke • Offenlegung der Planungs- und Managementkosten • Bürgernahe Stückelung der Anteile – Mindestanteil 500 Euro – Höchstanteil 50% der Baukosten

• gleiches Stimmrecht für alle!

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Energiegenossenschaften: aktueller Stand • Bürgerenergie ist Marktführer • jede zweite kWh Ökostrom aus Bürgerhand • 900 Energiegenossenschaften mit 1,4 Mio. Bürger als Investoren • Bündnis Bürgerenergie e.V. Bundesverband 2014 gegründet www.buendnis-buergerenergie.de

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Eigentumsstreuung im Energiesektor Zentrale Großkraftwerke Eigentum bei Konzernen

Erneuerbare Energien Eigentum bei Bürgern und mittelständischen Unternehmen www.Goeppel.de

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